Fußball-Sport-Verein 1899 Frankfurt ................ 3
- Datum: Sonntag, 29. Juli 2018 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Regionalliga Südwest (4. Liga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-3 nach 93 (46/47) Minuten – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 8. Pollasch, 0-2 20. Schick, 0-3 73. Soultani
- Gelbe Karten: Vunguidica, Jänicke, Kessel (Saarbrücken); Schick (FSV)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Hermann-Neuberger-Stadion (Völklingen; Kapazität: 6.550, davon 550 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 4.500 (davon 3.913 Zahlende und ca. 100 Gäste)
- Unterhaltungswert: 4,5/10
SV Rot-Weiss Eimersdorf II ............................... 0
FV 1929 Schwarzenholz II .................................. 1
- Datum: Sonntag, 29. Juli 2018 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Kreisliga B Saar/ 1. Kreisklasse Westsaar (11. und unterste Liga, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-1 nach 90 (45/45) Minuten – Halbzeit: 0-1
- Tor: 0-1 30. Elfmeter
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportplatz Eimersdorf (Kapazität: 1.050, davon 50 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 10 Gäste)
- Unterhaltungswert: 1,0/10
TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf .................... 3
SC Hessen Dreieich .............................................. 1
- Datum: Samstag, 28. Juli 2018 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Regionalliga Südwest (4. Liga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-1 nach 92 (46/46) Minuten – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 43. Baltic, 2-0 58. Wolf, 2-1 63. Streker, 3-1 82. Vogt
- Gelbe Karten: Celik (Stadtallendorf); Talijan, Theodosiadis, Streker (Dreieich)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Herrenwaldstadion (Kapazität: 5.000, davon 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.400 (davon 1.025 zahlende und ca. 50 Gäste)
- Unterhaltungswert: 6,5/10
TSV Blasbach 1914 ........................................... 2
Sportvereinigung Lemp .................................... 2
- Datum: Samstag, 28. Juli 2018 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Kreisliga A Wetzlar (9. Liga, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-2 nach 93 (45/48) Minuten – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 40. Geyik, 1-1 54. Kimmerle, 2-1 60. Tiegs, 2-2 90. Beck
- Gelbe Karten: 3x NN (Blasbach); 2x NN (Lemp)
- Rote Karten: Rauber (Blasbach, 92. wg. groben Foulspiels); Helms (Lemp, 86. wg. Beleidigung eines Gegenspielers)
- Austragungsort: Stadion am Grundwald (Kapazität: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 120 (davon ca. 20 Gäste)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 Photos with English Commentary :
a) Regional League, South West Germany: Stadtallendorf vs. Dreieich
b) Regional League, South West Germany: Saarbrücken vs. FSV Frankfurt, in Völklingen
c) 1st District League, Wetzlar/ Hesse: Blasbach vs. Lemp, at Blasbach Grundwald Stadium
d) 4th District League, Saar: Eimersdorf Res. vs. Schwarzenholz Res.
e) Central Hesse: Biedenkopf, Wetter/ Hessen, Mellnau, Rauschenberg, Stadtallendorf
f) Industry Saar: Saar-Polygon at the Mine Tip of Ensdorf Zur Eröffnung der Regionalliga Südwest fuhr ich eine Tour nach Nordhessen und eine weitere ins Saarland. Samstag ging es nach Nordhessen. Zuerst schaute ich mir einige sehenswerte kleine Orte an: Biedenkopf mit seinen Fachwerkhäusern und einem großen Burgschloss – erschreckend war hier aber, das viele Läden und Gaststätten (v.a. ausländische) aufgegeben waren. Dann Wetter/ Hessen, der Ort kann ebenfalls mit viel Fachwerk sowie einem Gefängnisturm aufwarten. Hier war es nicht ganz so krass, aber die wenigen Gaststätten hatten meist nur abends geöffnet. In Mellnau war natürlich total tote Hose, aber dafür haben die eine sehenswerte Burgruine. Rauschenberg wusste schließlich von der Bausubstanz und der Schlossruine am besten zu gefallen, wobei auch hier die miese Gaststätten- und Geschäftelage auffällig war. In der eher gesichtslosen und von Industrie geprägten Ortschaft Stadtallendorf gab es bei Supermärkten und Fachgeschäften viel mehr Auswahl, aber die Imbisse und Gaststätten waren genauso mies im Angebot. Der Stehimbiss vorm Lidl hatte ziemlich schlechtes deutsches Imbissessen zu dafür noch zu hohen Preisen und selbst der hatte nur 10-15 Uhr oder so eine Schwachsinnsöffnungszeit. So ein schlechtes Gaststättenangebot ist mir echt noch nirgendwo untergekommen... Ein Regionalligaspiel gab es gestern schon, nun ging es u.a. mit dem Spiel zweier wenig bekannter Clubs – Eintracht Stadtallendorf und Hessen Dreieich – weiter. Seit letzter Saison spielt das Industriestädtchen Stadtallendorf mit dem TSV Eintracht in der ersten Halbprofiliga. Letzte Saison folgte auch Hessen Dreieich, die ihr erstes Spiel auf diesem offiziellen Übergangsbereich zum Profisport heute in Stadtallendorf bestritten. Beide Teams sind Abstiegskandidaten. Stadtallendorf steht auch dazu und stellt sich gerne als netter, kleiner Verein mit solider sportlicher und finanzieller Arbeit mit großem lokalen Sponsorenpool – wirkte auf mich auch so auf den ersten Blick – dar. Bei den Gästen ist das anders gelagert: „Der Verein [Hessen Dreieich] wurde am 20. Juni 2013 gegründet. Hintergrund waren die finanziellen Schwierigkeiten der Stadt Dreieich, die in die Haushaltssicherung genommen wurde. Aus diesem Grund hätte die Gemeinde die Zuschüsse für die örtlichen Fußballvereine kürzen müssen. Der Eigner der Fluggesellschaft Hahn Air Lines Hans Nolte gründete daraufhin die Dreieich Sportstätten Betriebs & Marketing GmbH (DSBM) und investierte 2,5 Millionen Euro in den Bau neuer Sportanlagen.[Anm.: Kommt mir auch sofort in den Sinn: neue 0815-Anlagen braucht man, wenn man klamm ist...] Den örtlichen Vereinen versprach die DSBM Zuschüsse aus dem Sponsorenpool, wenn sie dem neu gegründeten Verein als assoziiertes Mitglied beitreten. Fünf Dreieicher Vereine beklagten daraufhin, dass sich die Vereine vom neugründeten SC Hessen abhängig machen würden und fühlten sich erpresst. Zudem wurde dem SC Hessen vorgeworfen, Jugendspieler aggressiv abzuwerben. Schließlich traten sieben Vereine dem SC Hessen Dreieich bei: Die Fußballabteilung der SKG Sprendlingen, der FV 1906 Sprendlingen, die SG Götzenhain, der SV Dreieichenhain, der TV Dreieichenhain, der FC Offenthal und die SuSgo Offenthal. Bedeutendster Stammverein ist der FV Sprendlingen, der von 1976 bis 1978 in der seinerzeit drittklassigen Amateurliga Hessen spielte.“
Bei dieser Hintergrundgeschichte war mir der Spielverlauf ab der Schlussphase der ersten Halbzeit sehr recht. Anfangs kam Stadtallendorf mit den 30 Grad wohl nicht so zurecht, jedenfalls war 30 Minuten lang nur Dreieich am Drücker. Die ließen dann aber nach und Stadtallendorf kam kurz vorm Pausenpfiff zur sehr glücklichen 1:0 Führung mit einem schönen direkten Freistoß aus 20m. Nach der Pause ein Sturmlauf der Gastgeber und ein toller Schuss hoch ins lange Eck zum 2:0. Bald danach ein grober Abwehrfehler und der Anschlusstreffer, aber es sollte von Dreieich nicht mehr viel zu sehen sein. Kaum noch Gefahr vom Stadtallendorfer Tor und sogar noch das 3:1 für die Gastgeber! Dann ging es zügig nach Südwesten weiter: in 45 Minuten war ich in einem Ortsteil von Wetzlar. Unweit des Wetzlarer Kreuzes gelegen, aber dennoch sehr idyllisch und landschaftlich wunderbar und ruhig gelegen. Blasbach ist ein ganz attraktives Dorf mit gleich zwei Fußballplätzen. Nichts wahnsinnig spektakuläres, aber der Rasenplatz des Stadions am Grundwald ist wirklich schön zwischen den Bergkuppen und geschotterten, baumbestandenen Wegen am Dorfrand gelegen. Der Hartplatz vom Hainbergstadion liegt noch etwas höher aber dafür mit wenig Landschaftsblick. Aber es wurde ja auch auf dem Rasen gespielt – und was für ein Dorfkick, den man da für 3€ geboten bekam! Blasbach geht kurz vor der Pause etwas glücklich in Führung, das Spiel wird immer ruppiger. Nach dem Ausgleich für Lemp kommt der Schiri kaum noch hinterher, versucht mit Strenge gegen jedes Meckern zu reagieren, bekommt aber gerade deshalb die hohe Zahl an Fouls nicht in den Griff. Wenn es für Grätschen mit offener Sohle an der Auslinie zum Graswall hin oder Checks in die Wechselbänke halt keine Gelbe gibt, ist das auch kein Wunder, dass sich ein Blasbacher kurz nach der erneuten Führung für seine Mannschaft ein verdecktes Foul – Ellbogenschlag gegen die Rippen – leistete. Keine Karte für Blasbach, doch der Gefoulte von Lemp, der völlig normal fragte „Ahhhh, eeeeey... Meine Rippen! Alta, was bist du denn für ein Spasti?“ bekam völlig überzogen glatt Rot wegen grober Unsportlichkeit/ Beleidigung eines Gegenspielers. Die Gäste rannten mit Wut an und kamen zum aufgrund der Spielanteile hoch verdienten Ausgleich. In der Nachspielzeit meinte ein Blasbacher, dass der Schiri ja nur Beleidigungen und Meckern bestraft und holzte so mit beiden Beinen in Verletzungsabsicht auf der Mittellinie in einen Lemper rein, dass selbst der Schiri hier dann doch die Rote zückte. Der Lemper flog durch den harten Kontakt auch wirklich einen Seitwärtssalto. Für einen Neutralen ein wirklich herrliches Spiel! Bester Kreisligafußball: landschaftlich sehr schöner Platz, ein spannendes und auch nicht torarmes Spiel und dann ein derbes Geholze und Emotionen auf dem Platz vom Feinsten – wobei wohl am Montag doch wieder alle Arbeiten können... Den Sonntag fuhr ich wie gesagt ins Saarland. Dort fiel sofort auf, dass im Gegensatz zum total toten Nordhessen bereits um 11.30 Uhr alle Gaststätten offen hatten. Gut Essen soll auch ein Lebensmotto im Saarland sein. Jedenfalls schaute ich mir vorm Spiel nur die unweit von Völklingen liegende Bergehalde in Ensdorf an, die man besteigen kann um dann von einer Stahlkonstruktion (Saar-Polygon) aus, einen tollen Blick auf die grünen Berge, die verfallenen und noch aktiven Industrieanlagen und die hässlichen und versifften Orte im Umland von Saarbrücken zu haben. In Ensdorf war wegen eines Dorffestes auch mächtig was los. Für ein Spiel im sehenswerten Stadion komme ich gerne wieder. Neben Neunkirchen, Dudweiler und Siersburg einer der Saarland-Grounds, der auf meine Wunschliste gekommen ist. Erst einmal wurde aber das Stadion in Völklingen von der Liste gestrichen. Wenn man in Ruhe die Architektur des seltsamen Halbrunds mit absteigenden Stehkurven – bis auf eine kleine überdachte Tribüne mit Schalensitzen in der Mitte, sind nur Stehplätze zur Verfügung – aufnehmen will, sollte man Oberliga bei Röchling Völklingen schauen. Wer mehr Stimmung und Gedränge will, geht zum 1. FC Saarbrücken... Die spielten hier heute am anderen Ende der Regionalliga Südwest in einem Duell zweier eigentlich Aufstiegskandidaten. Saarbrücken will wohl hoch und hat sicher auch das Potential, obwohl die Stadionfrage ein Problem ist (diese Hütte und 3. Liga wäre fahrlässig) während es beim FSV fraglich ist, ob die jemals wieder in Richtung 3. Liga kommen. Allerdings dominierte der FSV das heutige Spiel weitestgehend. Die Saarländer waren ideenlos und harmlos vorm Tor. Schnelle 0:1 Führung, 0:2 bei Halbzeit und mitten in der zweiten Hälfte die endgültige Entscheidung zum 0:3.
Noch etwas zu Stadion und Umfeld: das Hermann-Neuberger-Stadion wurde um 1930 erbaut, die Haupttribüne 1955 errichtet. Seitdem wurde nicht so viel dran gemacht. Es ist auch ziemliches Nadelöhr: Kassenhütten und eine von mehreren Fressbuden auf einem Vorplatz. Bei den Fressbuden gibt es auch das Nationalgericht „gegrillte Lyoner (Fleischwurst, 200-250g) im Brötchen“, aber auch die Grillmettwurst lohnt sich – also Catering topp! Dann enger Einlass, man sollte eigentlich mindestens 60 Minuten vorher da sein. Ich kam erst knapp 30 Minuten vorher dort an, die auch die Parkplatzsituation (ich hatte in der Burgstraße über 1km entfernt geparkt) schlimm ist. Dann 20 Minuten Anstehen für Karte und Einlasskontrolle, da fand ich nur noch recht weit unten einen Stehplatz an der Seite zum Gästesektor, in dem 100 FSV-Hansel mit Fähnchen wedelten. Allerdings war die Stimmung beim 1. FCS auch nicht gerade überragend. Irgendeiner hinter mir meinte, dass er wegen der Mama nicht zu den Hardcore-Fans in Block C und D will – vielleicht wegen der vielen Neonazis dort, aber großen Lärm haben die aktiven Fans nicht gemacht. Fahnen hatten sie auch nur wenige am Start. Allerdings war es in diesen beiden Blöcken auch noch voller als in Block B. Die Auslastung des Stadions ist eh kritisch. Aber warum spielt Saarbrücken im 20km entfernten Völklingen? Weil das Saarbrücker Ludwigsparkstadion seit 2017 und voraussichtlich bis 2020 als Neubau verschandelt wird und die dumme Stadt es nicht wie in Rostock z.B. damals fertig bringt, nach und nach während des laufenden Spielbetriebs zu sanieren! Der Verein kann da nicht einmal was dafür. Dumm, dümmer, Saarbrücken. So ein Shirt-Aufdruck wäre leider auch passend – so passend wie der von einem Fan vor mir an der Kasse: „Saarland asozial“...
Meine Bilder vom Ludwigspark (2012): https://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157633366567076 Zur Abrundung der Tour besuchte ich noch einen sehr schönen Dorffußballplatz. In Eimersdorf liegt der Platz am Dorfrand an einem Waldstück vor einer Streuobstwiese, vor die ein paar Bänke gestellt und eine Hütte gebaut wurden. Von dort hat man einen tollen Blick zur Völklinger Hütte, nach Bous, in die grüne Berglandschaft usw. Der Hartplatz ist natürlich nicht so toll, dass das Spiel zwischen Eimersdorf II und Schwarzenholz so derartig schlecht war, entschuldigt aber weder der Platz noch die Liga. So ein schlechtes Spiel – unglaublich! Wenigstens gab es einen umstrittenen Elfer zum 0:1 für die etwas weniger schlechte Mannschaft. Außer dem tollen Platz lenkten noch die Gespräche der Einheimischen vom miesen Niveau ab: Saarländisch ist schon interessant und wenn der Ortsvorsteher die ganzen Fans um ihn herum unterhält, lohnt es sich, genau zuzuhören. Dann lernt man auch, dass Frauen sächlich sind (dat/ das Maria) und wie eng die Kontakte nach Frankreich sind. Allerdings spielte wohl kein Franzose in einem der Teams mit – außer einem Russlanddeutschen war kein Migrant in einer der beiden Mannschaften aufgeboten.
Nun ja: den Kick konnte man echt in die Tonne treten – oder in den Eimer... Ich fuhr noch den kleinen Umweg nach Grevenmacher zum Tanken – bei 15,4 Cent Unterschied zum Idealpreis in Deutschland (wenn man beim betrügerischen Preiswechselspiel von den Tanken verarscht wird, werden es sogar bis zu 36,4 Cent Unterschied pro Liter Diesel: 1,105 in Luxemburg und zwischen 1,259 und 1,469 in Deutschland) weihte ich gleich mal den neu erstandenen 10l-Metall-Ersatzkanister ein und entsorgte den leeren und v.a. zu alten 5l-Plaste-Kanister... Statistik:
- Grounds: 2.220 (2+2; diese Saison: 8 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.394 (2+2; diese Saison: 9)
- Tourkilometer: 850 (380+470km Auto)
- Saisonkilometer: 1.920 (1.760 Auto, davon 0 Mietwagen/ 160 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 15 [letzte Serie: 35, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 626 Wochen.
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