Mitteldeutscher EC Saalebulls Halle 04 ........... 1
- Datum: Sonntag, 4. März 2018 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Oberliga Nord (3. deutsche Eishockeyliga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-1 nach 60 Min. (3x20) – Drittel: 1-0, 2-1, 0-0
- Tore: 1-0 3.18 Bruijsten, 1-1 25.08 Rypar, 2-1 26.44 van den Heuvel, 3-1 39.10 Collier
- Strafen: Hermens 2, Loginov 2/ 2, Vogelaar 2, de Hondt 2, van den Heuvel 2 (Tilburg = 12 Strafminuten); Wunderlich 2, Schön 2, Schaludek 2, Zille 2, Guzik 2, Tarasuk 2 (Halle = 12 Strafminuten)
- Austragungsort: Ijssportcentrum Tilburg (Kap. 2.600 Sitzplätze)
- Zuschauer: 2.575 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Über weite Strecken wirklich gutes Spiel, im dritten Drittel leider ziemlich nachgelassen) Photos with English Commentary:
a) German Ice-Hockey League 3 in the Netherlands: Tilburg Trappers vs. Saalebulls Halle
b) Nord-Brabant: Tilburg Abbey Berkel-Enschot, Udenhout Village and Dunes, s’-Hertogenbosch (Den Bosch) Old Town
Mit dem niederländischen Rekordmeister ist vor drei Jahren eine ausländische Mannschaft in die 3. Deutsche Eishockeyliga gekommen. Auch diese Oberliga dominieren die Fallensteller/ Trappers aus Tilburg weitestgehend. Eine Zulassung zur DEL 2 wäre also mittlerweile mehr als angemessen. Solange die aber noch gegen die Saalebulls aus Halle, dem Verein (damals noch Saaleteufel) bei dem ich mein erstes Eishockeyspiel gesehen habe, spielen, wollte ich da mal hin. Bei dem Aufwand an Karten zu kommen und bei den Preisen komme ich – selbst wenn die immer noch Oberliga weiter spielen – nächste Saison eh bestimmt nicht noch mal... Jedenfalls waren am Montag vor dem letzten Meisterrundenspiel noch 18 Karten zu haben – alle im Gästesektor. Passt ja genau... Im Album oben ist zu sehen, wie die Buchung dort abläuft und wie unprofessionell das gemacht ist. Wenn man auf der Bezahlseite von Klarna ist, bekommt man eine professionelle deutsche Übersetzung – zuvor nur Kauderwelsch auf so etwas wie Deutsch, Niederländisch und (warum auch immer) Französisch. Mit 16€ plus zwei Gebühren (also insgesamt 17,95€) mit der teuerste Verein der Liga.
Die Eissporthalle ist mit 2.600 hufeisenförmig angeordneten lehnenlosen Sitzplätzen steril, modern – und zu klein. Heute wurden 25 Karten nicht abgesetzt, immer wieder sind Spiele ausverkauft. Da muss irgendwie eine Lösung gefunden werden, dass mindestens für 3.000 Zuschauer Platz geschaffen wird! Die Karten in der ersten Reihe stellten sich als nicht ideal von der Sicht heraus. Wenn man direkt ans Plexiglas dürfte, wäre das viel besser. Statt überall Sitzplätze mal einen größeren Stehplatzbereich bis zum Glas runter – und schon wäre das Problem der angespannten Kartenlage gemeistert! Das Beste an der Halle ist übrigens die museale Sammlung der Trophäen und Tauschwimpel. Da sind auch zwei Wimpel von Litvínov aus tschechoslowakischen Zeiten dabei und einer von der DDR-Nationalmannschaft... Der Hallensprecher blies die Boxen ordentlich mit Techno durch – entweder Techno oder niederländische Stimmungsmusik mit Blechbläsern, was anderes gibt es eh nicht in NL, ist aber eine willkommene Abwechslung zum meist weichgespülten Programm in deutschen Sportstätten – und grüßte auch mal auf Deutsch die Gäste. Alle weiteren Ansagen gab es aber nur auf Niederländisch – bei einem Auswärtsspiel der Trappers wurde wenigstens auf Englisch für die Niederländer angesagt. Allerdings waren aus Deutschland eh nur 9 Hallenser und ich da – der Rest war aus Tilburg. Von den Heimfans aus der Textilherstellerhochburg Tilburg, die aufgrund der bei der Textilherstellung früher verwendeten Pisse als „Kruikenzeikers“ (Krüge-Säger/ Krugpisser) bezeichnet werden, war dennoch kaum etwas zu hören. Das Publikum war auch ungewohnt fair. Die Gästefans allerdings auch.
Das Spiel lohnte auch trotz einiger harter Einsätze beider Seiten nicht zum Ausrasten. Die Kräfteverhältnisse waren zu klar. Halle mit keiner einzigen Torchance im ersten Drittel und einem schnellen Rückstand. Nach dem ersten Seitenwechsel eine starke Phase der Hallenser, die als Tabellenzweiter ja wenigstens auf dem Papier gegen den auch für die 3. Liga zu starken Brabant-Club eine Chance hätten haben müssen, die auch zum Ausgleich führte. Doch keine zwei Minuten später ging Tilburg wieder in Führung. Mit später dann 3:1 ging es ins letzte Drittel – und da war dann weitestgehend die Luft draußen. Vor diesem bereits um 15 Uhr begonnen Spiel schaute ich mir das Umland von Tilburg an. Zur Stadtbesichtigung von Tilburg selber reichte es nicht – sah auch nach nichts aus. Aber zuerst stand die Provinzhauptstadt von Nord-Brabant auf dem Plan: s‘-Hertogenbosch bzw. Den Bosch – und die ist die sehenswerteste niederländische Stadt die ich bisher besucht habe. Einige britisch anmutende Backsteinhäuser, eine große Kathedrale mit sehr stark gegliederter Fassade und ansehnlicher Innenausstattung, Kanäle mit dichter alter Bebauung dran... Jetzt keine herausragende Stadt, aber für die Niederlande schon sehr attraktiv und sehenswert. Im Umland von Tilburg gibt es dann in Berkel-Enschot ein großes Kloster, das allerdings als solches noch genutzt wird und nicht besichtigt werden kann. Nicht einmal die Klosterkirche darf besucht werden. Viel besser ist da Udenhout, wo es neben einiger netter Backsteinhäuser und einer sehr originellen Kapelle aus dem 20. Jahrhundert v.a. eine Natur-Sehenswürdigkeit gibt: in vergangenen Jahrhunderten haben holländische Holzköpfe die Wälder so unsachgemäß abgeholzt, dass dort eine Wüste entstanden ist, die tolle Dünen und Senken umrahmt von Nadelbäumen zu bieten hat. Statistik:
- Grounds: 2.127 (1; diese Saison: 146 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.284 (1; diese Saison: 179)
- Tourkilometer: 440 (440km Auto)
- Saisonkilometer: 35.730 (22.880 Auto, davon 4.280 Mietwagen/ 10.460 Flugzeug/ 2.070 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 68 [letzte Serie: 108, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 605 Wochen.
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