I. Sightseeing:
a) Doha & Ar Rayyan: The Capital City of Qatar and its neighbour Ar Rayyan
b) Qatar: Desert, Deserted Villages and Defense Structures outside of Doha: Al Khor, Zubarah, Al Thaqab, Al Rekayat, AL JEMAIL, Madinat Al Shamal, Umm Salal Mohammed, Al Wakrah, Zekreet
c) Museums in Qatar: Msheirib Houses, Old Firestation, MUSEUM OF ISLAMIC ARTS, Mathaf Museum of Modern Arabic Art, SHEIKH JASSIM PALACE MUSEUM
II. Sports:
d) Al Markheiya U23 4-1 Al Kharaitiyat U23 (Reserves League, FORT STADIUM AL SHAMAL)
e) Al-Rayyan U23 2-2 Al-Khor U23 (Reserves League, Al Sailiya Stadium)
f) Al Shahaniya 4-0 Al Shamal (2nd Professional League, Al Wakrah)
g) Camel Racing Practise in Al-Sheehaniya
h) Handball U19: Al Shamal 21-31 Al Rayyan & Al Gharafa 41-19 Al Arabi (1st Division Under-19, Duhail Sports Halls)
i) QIIHL: CNAQ B 5:4 Oilkings B, Rink Rats A 5:6 Hammers/ Sandvipers A
j) QSL: Rayyan 3:5 Duhail & Al Sadd 2:1 Al Gharafa (Jassim Bin Hamad Stadium)
k) Video: Rayyan 3:5 Duhail
l) Squash Qatar Junior Open at the Kalifa International Complex
m) QSL: Al Arabi 2:1 Qatar SC (Grand Hamad Stadium)
n) QSL: Al Ahli 0:2 Umm Salal (Hamad bin Jassim Stadium)


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Morgens in Rostock los, mittags am Flughafen Schönefeld angekommen. Mit Zwischenlandung in Istanbul ging es mit der neuen türkischen Billig-Airline Pegasus nach Doha, wo wir um kurz vor 3 Uhr morgens landeten. Hier kontrollierten sympathische junge Araberinnen mit lockerem Schleier und lässige Araber und Schwarze mit originellen Klamotten und Uniformen die Pässe und das Gepäck auf dem sehr modernen und extrem sauberen Flughafen – wenn ich da an die versifften Klos in Istanbul (Sabiha Gökcen) und die unfreundlichen Berliner von der Bundespolizei zuvor denke...
Pegasus machte übrigens einen guten Eindruck: zwar muss man für Essen an Bord zahlen, aber es ist mehr Gepäck erlaubt und billiger, man bekommt bei der Buchung auch nicht immer irgendwelche Sitze oder sonstwas angedreht.
Auch Hertz Doha machte einen guten Eindruck. Mit deren Ford Figo fuhren wir dann erstmal zur Corniche.


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Al Markheiya U23 ............................................. 4
Al Kharaitiyat U23 ............................................ 1
- Datum: Montag, 25. September 2017 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: sogenannte Qatargaz Under-23 League (1. katarische Reserveliga für U23-Mannschaften der Profiklubs)
- Ergebnis: 4-1 nach 96 Min. (46/50) – Halbzeit: 1-0
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Fort Stadium/ Al Shamal SC (Kap. 5.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und flottes Spiel)

Gegenüber vom an der Ostküste gelegenen Al Khor befindet sich an der Westküste in Sichtweite von Bahrain eine Ruinenstadt namens Al Zubarah. Weitläufige Grundmauern, ein paar rekonstruierte Stadt- und Burgmauern, ein tolles neueres Fort – Weltkulturerbe, das einzige in Katar derzeit, und kostenfrei zu besichtigen.
Auf dem Weg an die Nordspitze befinden sich rechts und links der Straße viele moderne Wüstungen und mehrere Festungen und Gehöfte. Wir schauten die Wüstung Ain Mohammed an, deren Gebäude aus dem 20. Jahrhundert allesamt von mieser Qualität waren, besichtigten dann das nur über Pisten zugängliche Gehöft Al Thaqab, fanden aber leider nicht zur Festung in der gleichen Gemarkung. Dafür besuchten wir dann die benachbarte Festung Rekaya, die neben einer Kamelfarm liegt und derzeit restauriert wird. Besonders interessant war dann die Wüstung eines etwas besser aussehenden Dorfes namens Al Jemail – auch die verfallene Moschee kann man samt Minarett besuchen, was bei den oftmals wahhabitischen Moscheen in Katar normalerweise nicht geht.

Heute kickten hier vor gerade einmal 50 Zuschauern die Reserven (U23) von Al Markheiya (Ortsteil im Norden von Doha) und Al Khareitiyat (OT von Umm Salal, noch ein Stück nördlich von Doha) auf neutralem Platz. Der Stadionsprecher sagte – wie es in Katar wegen der 70% Expats, davon zur Hälfte nicht des Arabischen mächtig, üblich ist – auf Arabisch und Englisch die Tore usw. an.
Tore gab es auch einige. Das Spiel war gut und offensiv geführt, lustige Schönspielereien mit Torhütern, die den Ball bis zum Mittelkreis dribbeln und so was gab es auch. Vor allem in der zweiten Hälfte dominierte dann Markhiya, Kharitiyat vergab noch einen Elfer und Markhiya gewann mit 4:1.
Nach dem Spiel fanden wir dank Navi zügig zu unserem gebuchten Hotel in Doha. Machte einen guten Eindruck die Hütte! Das Viertel ist allerdings aufgrund der Randlage am schicken Zentrum etwas versifft. Ein indisches Restaurant mit netten Bediensteten und sehr gutem Essen fanden wir trotzdem. Es war nur sehr beengt, da jeder Platz mit südasiatischen Arbeitern belegt war...


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Al Rayyan U23 ................................................... 2
Al Khor U23 ....................................................... 2
- Datum: Dienstag, 26. September 2017 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: sogenannte Qatargaz Under-23 League (1. katarische Reserveliga für U23-Mannschaften der Profiklubs)
- Ergebnis: 2-2 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 2-1
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Al Sailiya Club Stadium (Kap. 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (zur Hälfte Neutrale, zur anderen Hälfte Rayyan)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz unterhaltsames Spiel)

Gegenüber vorm Souq machen sich moderne Paläste für Regierungsinstitutionen breit – die Art und Weiße der Machtdarstellung im Golf hat es in Europa nach dem Barock nicht mehr gegeben, aber bei der Qualität der Bauten und der Flexibilität der meisten Gesellschaften dort, stehen die Chancen gut, dass noch mehr Prunkbauten auch in 400 Jahren erhalten bleiben, als es beim Barock von 1600 bis heute der Fall ist. Die Flexibilität der Qataris ist sehr gut neben dem großen Emir-Palast in den Musheirib Häusern zu erfahren. Das sind vier historische Gebäude, die wiederaufgebaut wurden und zwischen den modernen Palast- und Funktionialbauten unweit der wegen Restaurierung gesperrten kleinen osmanischen Festung stehen. Die Museen sind kostenlos zu besichtigen und man bekomm auf höchstem Niveau mit modernster musealer Technik die Geschichte Katars, die auch den Umstieg vom ehemaligen Wirtschaftszweig Nr. 1, Perlenfischerei, auf Öl- und Gasindustrie umfasst. Außerdem werden laufende Projekte zur Diversifizierung der Wirtschaft und weiteren Modernisierung der Hauptstadt vorgestellt. Ein gewisses Highlight ist der Museumsteil, der sich mit der Geschichte von Sklaverei und Ausbeutung befasst – auch wenn immer wieder auf den Fakt verwiesen wird, dass Ausbeutung (z.B. von ausländischen Lohnarbeitern in der Landwirtschaft) auch in allen Industrienationen Gang und Gebe ist; die unrühmlichen Aktionen mit dem Kafala-System in Katar kommen nicht zu kurz und werden kritisiert. So offen darf nur kritisiert werden, weil die Kritik von höchster Stelle kommt – verantwortlich für alle Spitzenmuseen in Katar ist nämlich die zweite Frau des Emirs, Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned und aktiv beim Akquirieren und Verwalten der Kunstwerke ist v.a. die Tochter Al-Mayasa bint Hamad bin Khalifa Al Thani.
Wir fuhren noch mit dem Auto in einen anderen künstlichen Stadtteil: Katara Village, wo historische Architektur sehr idealisiert nachgebaut und durch Unfug wie ein filmisches Amphitheater ergänzt wurde. Es gibt außerdem einen Badestrand und viele teure Restaurants.



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Al Shahaniya ...................................................... 4
Al Shamal ........................................................... 0
- Datum: Mittwoch, 27. September 2017 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Second Division League (2. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 4-0 nach 95 Min. (46/49) – Halbzeit: 2-0
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Saoud bin Abdul Rahman Al-Thani Stadium/ Al-Wakrah Club (Kap. 20.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ordentliches Spiel)

Zurück in Doha suchten wir zuerst ein weniger interessantes Kunstmuseum, das sich Old Firestation nennt, auf. Die Alte Feuerwache ist in der Tat bis vor einigen Jahren als Feuerwache benutzt worden – dann hat der Zivilschutz etwas bessere bekommen und lokale und arabische moderne Künstler können sich in den Räumlichkeiten austoben. Noch ist viel Platz und wenig zu sehen – kostet eh keinen Eintritt. Am interessantesten sind die beiden alten Feuerwehreinsatzfahrzeuge und die Wandbilder am Schlauchtrockenturm.
Ganz anders im ebenfalls kostenlosen Museum of Islamic Art auf einer Halbinsel an der Corniche von Doha. Ein sehr gepflegter Park außen, ein spektakulärer moderner außen asymmetrischer innen symmetrischer Bau und mehrere tolle Dauer- und noch bessere Sonderausstellungen. Im Moment gab es sehr viele iranische Kunstwerke zu sehen. Das Niveau der Ausstellungsstücke, ihrer Präsentation und der Aufbereitung ist Weltklasse.
Wir fuhren ins südlich gelegene Al-Wakrah raus, wo es einen schönen, authentisch rekonstruierten Souq/ Markt gibt. Anschließend an den Markt gibt es einen gepflegten Strand und zur anderen Seite hin ein Funktionärsviertel mit einer alten Festung, die allerdings in offizieller Nutzung und leider kein touristischer Ort ist.



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Al Shamal U19 ................................................ 21
Al Rayyan U19 ................................................ 31
- Datum: Donnerstag, 28. September 2017 – Beginn: 17.15
- Wettbewerb: Nation League U19 (1. katarische A-Junioren-Handballliga)
- Ergebnis: 21-31 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: xx-xx
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Zeitstrafen: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Duhail Sports Hall, Main Hall (Kap. 5.580 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnitt)
Al Gharafa U19 ............................................... 41
Al Arabi U19 ................................................... 19
- Datum: Donnerstag, 28. September 2017 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Nation League U19 (1. katarische A-Junioren-Handballliga)
- Ergebnis: 41-19 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: xx-xx
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Zeitstrafen: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Duhail Sports Hall, Trainings Hall 2 (Kap. 640 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Sehr einseitig, aber ganz gut)

Einmal durch zur Westküste, wo es an einem der ganz schönen Strände im eher primitiv wirkenden Dorf Zekreet die Ruinen einer Festung gibt, dann zurück in Richtung Ar Rayyan. Da wird es dann wieder kurios: in einem historistischen, riesigen Wüstenschloss hat sich ein Mitglied der Herrscherfamilie, Sheikh Faisal Bin Qassim Al Thani, ein privates Museum eingerichtet. Eintritt und Fotogebühr sind nicht billig (15+50QAR = fast 16€) – aber diese kuriose Sammlung muss man mal gesehen haben. Sie ist nicht museumswissenschaftlich aufbereitet, die Didaktik ist kaum erkennbar, aber die rund 20.000 Objekte sind einfach lustig anzuschauen. Einige der Objekte haben auch gescheite Erklärungen, mindestens auf Arabisch, bekommen. Es gibt alles, was der Sheikh in seinen 69 Lebensjahren so zum Spaß gesammelt hat zu sehen und er präsentiert es mit viel Freude: Oldtimer von bis zu 100 Jahren Alter, Spielzeug, alte Medizingeräte, Waffen, Fossilien, Porzellan, klassische Kleidung von der arabischen Halbinsel, dem Kaukasus und der Türkei, religiöse Devotionalien – von Thorabüchern über schiitische Flaggen bis hin zu einem katholischen Beichtstuhl (das Verkaufsgeschäft hätte ich ja gerne mal mitgekriegt: ist der da mit seinem Dolmetscher in eine europäische Kirche gegangen und hat den Pfarrer fragen lassen, wie viel er für so ein Teil verlangt?!) – aber auch ein ganzes kleines damaszener Bürgerhaus mit historischer und extrem wertvoller Innenausstattung. Bis man alles gesehen hat, sind da drei Stunden schnell rum!

Gegessen wurde auch diesmal wieder indisch: ein gutes Restaurant irgendwo im Ortsteil Bin Omran namens „Oyster“ bot u.a. Fish-Chili mit Porotta und dickflüssigen Fruchtsäften in exotischen Sorten wie Kiwi und Papaya an.


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College of the North Atlantic Qatar ................ 5
Oil Kings ............................................................ 4
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 10.45
- Wettbewerb: Qatar International Ice Hockey League, Division B (2. und unterste katarische Eishockeyliga)
- Ergebnis: 5-4 nach 60 Min. (3x20) – Drittel: NN
- Tore: NN
- Strafzeiten: NN
- Austragungsort: Villaggio Mall/ Gondolania Ice Rink (Al Rayyan/ Kap. 750, davon 250 Tribünen- und 100 Restaurantsitzplätze, sowie 250 Stehplätze am Plexiglas und 150 auf der Terrasse)
- Zuschauer: ca. 30 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Sehr langsames aber ganz unterhaltsames Spiel)
Rink Rats ........................................................... 5
Hammers/ Sandvipers ...................................... 6
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 12.10
- Wettbewerb: Qatar International Ice Hockey League, Division A (1. katarische Eishockeyliga)
- Ergebnis: 5-6 nach 60 Min. (3x20) – Drittel: NN
- Tore: NN
- Strafzeiten: NN
- Austragungsort: Villaggio Mall/ Gondolania Ice Rink (Al Rayyan/ Kap. 750, davon 250 Tribünen- und 100 Restaurantsitzplätze, sowie 250 Stehplätze am Plexiglas und 150 auf der Terrasse)
- Zuschauer: ca. 30 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Ganz gutes und flottes Spiel)
Al Rayyan ........................................................... 3
Al Duhail ............................................................ 5
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 17.45
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 3-5 nach 100 Min. (47/53) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 30. El Arabi (Elfmeter), 0-2 44. Msakni, 0-3 55. El Arabi (Elfmeter), 0-4 68. Nam Tae-Hee, 1-4 74. Hamdallah, 2-4 80. Sebastian Soria, 3-4 96. Sebastian Soria, 3-5 98. Ali Hassan Afif
- Gelbe Karten: Rodrigo Barbosa Tabata, Daniel Goma (Rayyan); TW Khalifa Ababacar, Lucas Mendes, Nam Tae-Hee, Ali Hassan Afif, Almoez Ali (Duhail)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Jassim Bin Hamad Stadium/ Al Sadd (Kap. 15.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 3.500 (davon ca. 2.000 Rayyani und 1.200 Duhaili)
- Unterhaltungswert: 8,5/10 (Tolles Spiel: brauchte etwas um in die Gänge zu kommen, war nach dem ersten Tor von Rayyan absoluter Wahnsinn!)
Al Sadd ............................................................... 2
Al Gharafa ......................................................... 1
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 19.45
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 96 Min. (46/50) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 30. Vladimir Weiss (Elfmeter), 1-1 56. Boualem Khokhi, 2-1 86. Morteza Pouraliganji
- Gelbe Karten: Mosaab Khoder, Hamroun, Hassan Khalid (Sadd); 2x Elias Ahmed, Quijada, Ahmed Alaaeldin (Gharafa)
- Rote Karten: Elias Ahmed von Gharafa (48./ wdh. Foulspiel)
- Austragungsort: Jassim Bin Hamad Stadium/ Al Sadd (Kap. 15.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.500 (davon ca. 1.500 Saddadi und 500 Gharafawi)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Gutes und spannendes Spiel)


Die katarische Eishockeyliga teilt sich in zwei Divisionen: die erfahreneren, besseren Teams spielen Division A (nur drei) und die Anfänger und alten Herren Division B (auch nur vier). Es gibt eine nur aus gebürtigen Katarern bestehende Nationalmannschaft, die v.a. einige kleine internationale Turniere gegen andere Freizeitpuckschubser wie Macao und Malaysia oder Kuweit und Oman spielt. Dieses Team nimmt als Oryx an der B-Division teil. Leider hatten sie heute kein Spiel.
Zuerst spielten die alten Cracks vom College of the North Atlantic Qatar CNAQ gegen die Rumpeltruppe von den Oilkings und gewann 5:4 in einem unterhaltsamen aber sehr langsamen Spiel. Gnädigerweise wird in Ligen von diesem niedrigen Niveau die Uhr nur bei Penalties und langwierigen Strafen bzw. bei einem Tor Unterschied im letzten Abschnitt des letzten Drittels angehalten. Sonst läuft die Uhr einfach runter und das Spiel ist inklusive der nur einminütigen Drittelpausen ohne Eisaufbereitung schon nach weniger als anderthalb Stunden fertig. Gängigste Zeitstrafe ist übrigens die Drei-Minuten-Strafe.
Spiel Nummer 2 von der A Division war erheblich rasanter und gutes Amateureishockey. Die Hammers/ Sandvipers sind derzeit das beste Team und spielen überwiegend mit kanadischen, amerikanischen, osteuropäischen, finnischen Expats, ein, zwei Araber sind aber auch dabei. Gegen die ab der 30. Minute besseren Rink Rats spielten sie erst einen guten Vorsprung mit teils starken Schlagschüssen heraus, den sie dann aber fast noch aus der Hand gaben. Nach zwischenzeitlichem 4:1 gewannen sie nur mit 6:5.
Nach dem Eishockey gab es koreanisches Mittagessen vom Wok, das auch an den Nachbartischen reißenden Absatz fand: Philippinos, Indonesier, Europäer, Araber (mal eher levantinisch oder nordafrikanisch, teilweise aber auch vollverschleiert und in Dishdashas also aus Katar oder Nachbarstaaten) oder auch die gar nicht so seltenen gemischtnationalen Paare waren vom Wok sehr angetan. Mit 20€ war man zu zweit auch günstig weg gekommen: Essen in Katar ist überwiegend gut bis hervorragend, aber egal ob im Supermarkt oder im Restaurant: die Preise liegen zwischen Deutschland und der Schweiz, da das katarische Durchschnittseinkommen bei knapp 80.000€ liegt (und damit bei fast dem Doppelten von Deutschland und ungefähr identisch mit dem in der Schweiz). Dafür ist das also noch günstig, wenn man für ein Rumpsteak im amerikanischen Restaurant an der Hintertorseite des Eisrinks „nur“ 30€ zahlt...

Heute gab es mal wieder ein besonders ästhetisches Stadion zu sehen: das Al Sadd Stadium ist zwar in den Helligkeitszuständen schwarz und weiß gehalten, hat aber dafür ein tolles, innen tonnenförmiges Dach mit interessanten Pylonkonstruktionen und Belüftungssystem, das für rund 25 Grad statt den 35 Grad Außentemperatur sorgte. Die Flutlichtmasten leuchten aus niedriger Höhe toll den Innenraum aus. Die Dachkonstruktion hat röhrenförmige Schmuckelemente, die weitere Belüftungssysteme bereithalten. Wenn man sich dieses Stadion anguckt und mit dem 0815-Schrott in Deutschland (Hoffenheim, Rostock, Magdeburg, Paderborn usw.) vergleicht, wünscht man sich dann doch mehr Finanzen für den deutschen Sportstättenbau...
Auch wichtig: heute gab es die erste Profiliga, die Qatar Stars League (Dawry An-Nujoum) zu sehen. 12 Profiteams mit einer Ausländerquote, die der der Bundesliga entspricht, kicken gegeneinander. Von allen arabischen oberen Spielklassen ist die QSL die torreichste. Man bekommt eigentlich in jedem Spiel sehr hohes Tempo – selbst bei 40 Grad – geboten und starken Offensivfußball.
Definitiv bester Verein ist Ar Rayyan: die sind zusammen mit Qatar SC mit 8 Meistertiteln nach Al Sadd zweiterfolgreichster Klub, haben aber die meisten Fans. Richtige Fans. Manche Vereine mieten sich Stimmungsmacher, die keinen Eintritt bezahlen müssen und ein paar Euro fürs Fahnenschwenken und musizieren bekommen. Bei Ar Rayyan machen die das auch ohne Geld und v.a. gehen viele junge Männer topp mit. Aufspringen, auf die Sitze steigen, schimpfen, mit Flaschen und Bechern werfen, im Sing-Sang und Klatschrhythmus anfeuern. Ich meine, der Sicherheitswahn ist zwar scheiße in Katar: die Einlasskontrollen sind streng, die Sportstättensicherheit (Amn Al-Mala’ib) glotzt ständig ob auch keiner raucht, Videos macht oder Streit sucht und bei Spielen, die nur zwischen 200 und 4.000 Zuschauern ziehen, ist das einfach nur lächerlich. Aber bei Ar Rayyan macht das vor jedem Spiel und in jeder Halbzeit auf der Anzeigetafel gezeigte Video auch mehr Sinn: ein Vater geht vor den fragenden Blicken seines Sohnes übertrieben mit und zerlegt in der einen Einstellung einen Stadionsitz und in der anderen Einstellung den Hocker in seinem Fernsehzimmer vor Wut über Gegentore seines Teams: der Slogan dazu heißt „das Stadion ist dein Zuhause, mach keinen Krawall!“
Ar Rayyan ist nach zwei Siegen Tabellenführer, doch der Zweite von Al Duhail war genauer und durchsetzungsstärker. In einem sehr hochwertigen, schnellen und unterhaltsamen Spiel ging Al Duhail durch starke Spielzüge aber auch zwei umstrittenen Elfmeter mit 0:4 nach weniger als einer Stunde in Führung. Eine regionale Unsitte ist es, dass die aus Scheichs und anderen Würdenträgern bestehende Vereinsführung sich mitunter schlimmer als die einfachen Fans benimmt und spätestens, wenn es durch den zweiten umstrittenen Elfer 0:3 steht, das Spiel stört. Der Präsident und einer seiner Vertrauten lief also aus der klimatisierten VIP-Box laut schimpfend nach unten zum vierten Offiziellen, hörte dann auch nicht auf die Stadionsicherheit und stellte sich einfach diskutierend auf die Mittellinie und machte Anstalten, Ar Rayyan in die Kabine zu beordern. Als er noch im Innenraum stand, lief das Spiel wieder an und Ar Rayyan schoss aus dem Mittelkreis aufs Tor, was aber abgewehrt wurde. In der aggressivsten Phase gelang der erste Treffer zum 1:4, in der 80. hieß es nur noch 2:4, dann in der sechsten Minute der Nachspielzeit nur noch 3:4 in einem offenen Schlagabtausch, doch Al Duhail hatte das letzte Wort und erzielte in der 98. das 3:5. Was für ein Spiel!
Für das Verhalten von Fans und Vereinsführung hagelte es übrigens Strafen: „Al Rayyan/ 1 – The DC has prevented Sheikh Saud bin Khalid Al Thani, President of Al Rayyan, from entering the changing rooms and sitting on the bench for upcoming two games in the QNB Stars League. The club has also been fined QR 50,000 following Sheikh Saud’s protest against the decisions of the referee during the course of the game between Al Rayyan and Duhail on 29/09/2017. 2 Ali Salem Afifa, football director at Al Rayyan, has been barred from entering the changing rooms and sitting on the bench for two games in addition to a fine amounting QR 50,000. 3 Mazkar Al-Shafi, team manager of Al-Rayyan football team, was also penalised for contesting the referee’s decisions in the match against Duhail on 29/09/2017. 4 Al Rayan has been fined QR 20,000 due to insufficient crowd control in the match between Al Rayyan and Duhail on 29/09/2017. 5 Al Rayyan was fined an amount of QR 30,000 as a result of fans throwing bottles of water into the field in the game Al Rayyan and Duhail. The decision was made after the DC studied the the stadium security report.“ (http://www.qfa.qa/qfas-disciplinary-committee-issues-key-decisions/)



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Qatar Squash Junior Open
- Datum: Samstag, 30. September 2017 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: internationales Squashturnier für Spieler der Altersklasse U19, U17, U15, U13 und U11
- Ergebnisse: siehe http://www.asiansquash.org/ajss_events.php
- Austragungsort: Khalifa Tennis and Squash International Complex (Kap. Court 1, 2 und 3: jeweils 120 Sitzplätze)
- Zuschauer: je nach Spiel ca. 10-20
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Besseres Squash, nicht wirklich mitreißend)
Al Arabi ............................................................. 2
Qatar SC ............................................................ 1
- Datum: Samstag, 30. September 2017 – Beginn: 17.45
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 101 Min. (48/53) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 9. Diego Jardel, 2-0 44. Mardik Mardikian, 2-1 63. Yousef Mohammed Al Kubaisi
- Gelbe Karten: Jemal (Arabi), Mohamed Al Rabiei, Abdulla Al Oraimi (Qatar)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Grand Hamad Stadium/ Al Arabi Club (Kap. 15.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 150 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes und spannendes Spiel)
Al Ahli ................................................................ 0
Umm Salal .......................................................... 2
- Datum: Samstag, 30. September 2017 – Beginn: 19.55
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 0-2 nach 96 Min. (47/49) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 23. Sagbo, 0-2 93. Mahir Yousef
- Gelbe Karten: Abdullah Taleb Afifa (Ahli); Rami Fayez, Sekour (Umm Salal)
- Rote Karten: Chikhaoui von Ahli (54./ grobes Foulspiel)
- Austragungsort: Hamad bin Khalifa Stadium/ Al Ahli Club (Kap. 12.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 50 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Besserer Durchschnitt)


Dann fuhren wir ans andere Ende des Hauptstadtbereiches, in die Nachbarstadt Rayyan und dort genauer in den am südlichen Ende gelegenen Religious Complex. Der ist auch als Church City bekannt: dort wurden mehrere Kirchen für verschiedene Konfessionen sowie etliche christliche/ kirchliche Schulen errichtet. Vor allem einige Inder und noch mehr die Philippiner sind da vertreten. Von weißen Expats und arabischen Christen aus Syrien, Libanon und Ägypten sieht man aber auch einige. Außerhalb der Gottesdienstzeiten kann man zumindest die katholische und die griechisch-orthodoxe (arabische) Kirche besichtigen. Beide sind sehr lohnend: die katholische Kirche ist sehr modern und symmetrisch, die orthodoxe voller kurioser moderner orthodoxer Wandbilder, obwohl sie außen eher konservativ kastenförmig gestaltet wurde. Größter Bau ist aber die angrenzende indische Schule im Maharadscha-Style... Unschön an der Church City ist, dass enorme Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Besser Vorsicht als Nachsicht – es gab in Katar bisher nur einen islamistischen Anschlag im Jahr 2005 – aber obwohl man sich in der arabischen Welt befindet, wirkten die Absperrungen und bewaffneten Kontrollen vor den Eingängen übertrieben. Kaum ein anderes Gebäude bis auf einzelne Gebäude im Ministerialkomplex (Außenministerium, Staatssicherheit usw.) wird so gesichert wie die Church City.

Al Arabi hatte aber auch kaum Fans und der Gast von Qatar SC beherrschte die Stimmung. Die Fangruppe wirkte aber gekauft. Das Spiel war wieder sehr flott, allerdings gab es hier im Gegensatz zu den vorherigen Spielen in Katar einige Verletzungsunterbrechungen, die insgesamt 10 Minuten Nachspielzeit provozierten. Al Arabi ging in der ersten Hälfte mit 2:0 in Führung und Qatar verkürzte zu spät.



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Nach dem Spiel kauften wir kurz noch etwas ein und fuhren dann zum Flughafen. Den Mietwagen konnten wir gerade rechtzeitig abgeben, dann hingen wir eine Weile rum, ehe der Vogel von Pegasus gen Istanbul abhob. Dort zum Frühstück schön Köfte-Burger, Feta und Oliven reingeschoben, dann weiter nach Berlin. Nirgendwo dauerte die Abfertigung und alles andere so lange wie in dem beengten Drecksflughafen Schönefeld – nirgendwo auf dieser Reise waren die Klos so versifft wie dort. Peinlich, dass diese Ansammlung von brandenburgischen Dörfern unsere Hauptstadt ist...
Am frühen Abend waren wir dann in Rostock nach einer wirklich gelungenen Reise!


Für einen Zwergstaat hat Katar recht viel zu bieten: jeden Tag Sport in zwar leider meist leeren aber sehr ästhetischen modernen Stadien und Hallen, dazu sehr eindrucksvolle Museen und ein paar Festungen. Spektakuläre moderne Architektur – aber etwas wenig öffentliche Grünflächen leider und die Landschaft ist sehr einseitig. Doch wie gesagt: das Land hat recht viel zu bieten und eine Woche kann man da schon mal verbringen. Und wenn man da zum Arbeiten lebt und alles gesehen hat: es gibt günstige Flüge in sehr viele Länder von einem tollen Flughafen...
Ein sehr guter Artikel zum Sport, der sich mal ausgewogen mit der Problematik auseinandersetzt, aber von Lobhudelei ganz weit entfernt ist, liefert die Zeit mit „Höher, schneller, Katar“ von Spiller und Böhm!
Mir fehlt da lediglich etwas ein angemessenes Lob der architektonischen Meisterleistungen im Sportstättenbau (keine 0815-Scheiße wie in Mittel- und Westeuropa, die praktisch, billig gemacht aber dennoch teuer und v.a. hässlich ist – Katar zeigt, dass man praktische Sportstätten auch schön und spektakulär bauen kann) und das mit den Frauensektoren sag ich mal OK: also ich habe ja auch wie gesagt einheimische Frauen gesehen in den Sportstätten und von den ausländischen Frauen waren die meisten offenbar aus Indonesien (da gehen relativ viele Frauen zum Fußball) und mehr als eine Handvoll Besucherinnen kann man halt nicht erwarten in einer so konservativen Gesellschaft. Zu guter Letzt ist auch die Al Arabi Fanszene blödsinnig beschrieben – Stimmung gibt es nur bei Ar-Rayyan!
Und um schließlich noch auf den Einleitungssatz zurück zukommen: wenn ich sehe, was für geniale Stadien noch in Katar stehen und gebaut werden, überlege ich mir das mit der WM doch noch mal...

- Grounds: 2.026 (12; diese Saison: 45 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.171 (12; diese Saison: 66)
- Tourkilometer: 7.480 (6.060km Flug, 1.420 Auto, davon 920km Mietwagen)
- Saisonkilometer: 15.700 (9.250 Auto, davon 920 Mietwagen/ 6.060 Flugzeug/ 390 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [letzte Serie: 108, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 583 Wochen.
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