1. FC Sonneberg 2004 ................................................... 3
- Datum: Montag, 9. Juni 2014 – Anstoß: 14.30
2- Wettbewerb: Landesklasse Thüringen Süd (7. Liga, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-3 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 19. Christopher Hopf, 1-1 63. Markus Büchner, 1-2 80. Robin Raeder, 1-3 92. Vitali Klaus
- Verwarnungen: Bill Walther, Dominik Lorenz, Alexander Pflügner (Steinach); David Motschmann, Florian Schrug, Vitali Klaus (Sonneberg)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Fellberg-Stadion Steinach (Kap. 2.500, davon 250 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 400 (davon 344 zahlende und ca. 80 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ordentliche Leistung beider Teams trotz schwieriger Bedingungen)
Photos with English Commentary:
a) Amateur Football in Thuringia: SV STEINACH v 1.FC SONNEBERG (FELLBERG STADION)
b) Rennsteig/ Thüringer Wald Region: Kaulsdorf Palace, Steinach Town, Schwarzburg Palace
c) Central Thuringia: Weißenburg Palace
Im Süden und Westen Thüringens stehen einige der landschaftlich spektakulärsten Fußballplätze und Stadien Deutschlands. Dass Fambach wirklich schön ist, ist unbestreitbar – dass Möckers trotz fehlender Tribüne noch spektakulärer ist, auch. Dass es aber noch besser als Möckers geht, hatte selbst ich nicht gedacht, da die im Internet zu findenden Fotos von Steinach größtenteils nicht sonderlich gut sind und man ohnehin auch mit der besten Kamera einen Blick aus 15m Höhe aufs Spielfeld kaum so toll wiedergeben kann, wie er live wirklich ist.
Steinach liegt etwas abseits, einige Kilometer nördlich von Sonneberg, sodass wir uns für die Route über Hermsdorf und Triptis entschieden und dann die teils recht vollen Landstraßen durch den Thüringer Wald und das Schiefergebirge nahmen. In Kaulsdorf liegt auf einem solchen Schieferberg auch ein schönes kleines Schloss. Die Landschaft ist mit den dichten Nadelwäldern und schroffen Tälern überall schön und zum Glück auch nicht ansatzweise so zersiedelt, wie in den meisten anderen Teilen Deutschlands. Ähnlich schöne Landstriche in Bayern, Rheinland-Pfalz oder v.a. NRW sind ja leider sehr überfüllt. Manchmal ist aber selbst in dieser thüringischen Provinz viel Betrieb und an einem Feiertag wie diesem Pfingstmontag muss man sehr auf besoffene Verkehrsteilnehmer achten, wie den zugedröhnten Fettsack aus TDO, den ich zum Halten in einer Tankstelle nötigte, da er sehr auffällig den Gegenverkehr gefährdete.
In einem kleinen Dorf bei Steinach kehrten wir in der Gaststätte zur „Hohen Warte“ mit gutem Wildschweinfleisch und Klößen ohne Bindemittel ein. Die freundliche Wirtin wollte auch noch zum Fußball – denn in diesem Dorf ist der Verein aus der schön gelegenen und durch die teils Schieferverkleideten Häuser auch recht ansehnlichen Kleinstadt Steinach, der in den 1950ern mal als Motor Steinach kurzzeitig DDR-Oberliga spielte, noch recht populär.
Motor Steinach heißt nun wieder SV 1908 und spielt erfolgreich in der Landesklasse. Zum Aufstieg in die Thüringenliga reicht es aber genauso wenig wie für Sonneberg oder für den Derbysieg gegen Sonneberg. Wir gingen aber ohnehin ohne Erwartungen sondern nur mit großem Interesse am Stadion am Fellberg in die Partie. Das tolle Stadion zahlt man beim SV 08 leider mit: 4€ sind wirklich maßlos überteuert und richtig asozial sind die Cateringpreise von 2€ für 0,4l Alkoholfreies oder eine läppische Bratwurst, weswegen wir uns dort nicht einmal etwas zu trinken nahmen.
Betritt man das auf einer planierten Hochebene zwischen zwei schroffen Berghängen gelegene Stadion regulär durch den Einlass unter dem schönen Sprecherturm mit Kasse und Anzeigetafel, geht man am besten erst einmal rechts über die vierreihige, ziemlich verzogene Steintribüne die Hufeisenförmig angelegt und mit vereinzelten Holzbänken bestückt ist, läuft an der mittig platzierten Athleten-Skulptur und dem Schild vom NAW vorbei, weiter die hufeisenförmige Stufenanlage entlang zum Sportlerheim mit Sporthalle. Dann geht man am besten rechts den mit einem Geländer gesicherten Wanderweg auf den teils fast senkrechten Hang hoch und sucht sich einen Platz zwischen Fichten, Moos und Heidekraut – bis zu 15m oberhalb des Spielfeldes fast direkt über der Seitenauslinie!
Ich habe zwar schon schlimmere Jugendspieler erlebt, aber dass da keine Eltern angerannt kamen, als die E- und D-Jugendlichen Wettklettern im ungesicherten, uneben bewachsenen Steilhang veranstalteten, ist schon bedenklich. Dieses Stadion lädt auch einfach zum rumklettern ein…
Das Spiel lud erfreulicherweise auch durchweg zum Zugucken ein, wobei es aufgrund der Hitze natürlich nicht das schnellste oder flüssigste war. Der Gast zeigte dann mit seiner Kräfteeinteilung auch, warum er auf Platz 2 hinter Aufsteiger Borsch steht: nachdem Steinach 60 Minuten die bessere und v.a. aktivere Mannschaft war und mit einem Freistoß durch die Arme des sonnengeblendeten Sonneberger Torwarts in Führung gegangen war, erzielte Sonneberg ein Abseitstor und glich kurz darauf regulär aus. Die daraufhin losbrechende Druckphase begründete dann die Niederlage Steinachs; mit 1:3 verlief dieses friedliche Derby – es gab zwar ein paar Pöbeleien und Fouls, aber das war alles im Rahmen – also wenig glücklich zugunsten der Heimmannschaft.
Wir fuhren über Schwarzburg mit der spektakulär auf einem Bergsporn thronenden Schlossanlage, die nach wie vor in sehr ruinösem Zustand ist, und die Weißenburg bei Uhlstädt-Kirchhasel – eine historistische und voll genutzte und daher sehr ordentliche Schlossanlage – zurück.
Statistik:
- Grounds: 1.128 (heute 1 neuer; diese Saison: 157 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.073 (heute: 1; diese Saison: 217)
- Tageskilometer: 350 (350km Auto)
- Saisonkilometer: 61.300 (59.230 Auto/ 1.890 Fahrrad/ 160 Schiff, Fähre/ 20 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 65 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 411
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