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Samstag, 22. Mai 2010

W199I: Am Ende sicherte die ausgleichende Ungerechtigkeit den gerechten Ausgleich

SG Blau-Weiß 1921 Brachstedt 1:1 SV Romonta 90 Stedten
Freitag, 21. Mai 2010 – Anstoß 19.00
Landesliga Süd (7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit 0:0
Tore: 1:0 55. Jebock, 1:1 74. Nr. 11
Verwarnungen: Märker (?), Kuka, Reza, Lichtner (Brachstedt); Nr. 2 (Stedten)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Brachstedt (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 140 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes, schnelles und sehr spannendes Spiel)
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Photos and English Version:
http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624109608646/detail/

900-Einwohner-Käffer wie Brachstedt, ein Ortsteil der Gemeinde Petersberg, wenige Kilometer nördlich von Halle/ Saale, spielen normalerweise Kreisliga oder -klasse, doch es gibt immer wieder Ausnahmen mit erstaunlich talentierten Mannschaften, die es in die oberen Amateurklassen oder gar noch höher schaffen. Stedten, derzeit Tabellendritter, mit seinen 1.000 Einwohnern ist so ein Fall und auch Brachstedt spielt mit seiner Sportgemeinschaft Blau-Weiß im vorderen Mittelfeld der Landesliga, also der zweithöchsten Amateurspielklasse mit. Dem muss man wirklich Respekt zollen!

Eine Ansetzung am Freitagabend muss man auch positiv hervorheben. Da Leunas Alte Herren heute kein Spiel hatten, war die Terminierung ideal: für mich ein neuer Verein – und neuer Ground. Nur leider ist dieser Ground für einen Landesligaplatz extrem dörflich und fade – und selbst für einen Kreisligaplatz ist der Sportplatz Brachstedt mäßig. Auf zwei Seiten Bäume, auf einer billige Hütten und auf der vierten ein mit Gestrüpp begrenztes Feld. Die landschaftliche Lage und die Infrastruktur des Platzes lassen auch sehr zu wünschen übrig.

Aber dafür war das Spiel gut: von Beginn an schnell, wobei die Gäste aus Stedten – eine der beiden Betriebssportgemeinschaften vom Montanwachswerk Romonta – die Gastgeber für 15 Minuten völlig einschnürten. Danach war das Spiel ausgeglichen und zwischenzeitlich auch völlig sauber geführt. Doch die harten Zweikämpfe der ersten Viertelstunde von Brachstedt waren nicht übertrieben wild. Zur Pause stand es leider auch noch 0:0.
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In der zweiten Halbzeit hatten dann die wenigen Zuschauer mehr Grund, sich mit lautstarken Zwischenrufen bemerkbar zu machen: nach 10 Minuten in Hälfte zwei lag der Ball im Tor der Gäste. Laut Programm müsste Thomas Jebock getroffen haben. Immerhin also wurde ein Programmheft ausgegeben, wenn man schon keinen Stadionsprecher – in der Klasse eigentlich ein Unding – hat. Der Torschütze umkurvte jedenfalls schön den Gästetorwart. Danach machte Stedten allerdings wieder mehr Druck und war drauf und dran den Ausgleich zu machen, was Brachstedt immer wieder zu Fouls nötigte. Besonders hervorzuheben ist das grobe Einsteigen des 15ers von Brachstedt, der von hinten angeflogen kam, als ein schnellerer Stedtener den Ball im Mittelfeld nach vorne trieb. Eine völlig berechtigte gelbe Karte, die auch eine Rote hätte sein können – zumal der Stedtener nicht weiter spielen konnte.

Als besagter Gästespieler noch zur Behandlung draußen war, gelang der Ausgleich. Mit einem Mann weniger! Der unerfahrene Torwart war daran nicht ganz unschuldig. Aber der Treffer war zu diesem Zeitpunkt auch wirklich verdient. Kurz darauf gelangte der Ball nochmals in den Kasten der Gastgeber, doch eine zweifelhafte Abseitsentscheidung entzog dem aus einem Meter Abstand erzielten Treffer seine Gültigkeit. Noch krasser war dann die Szene in der 89. Minute. Bei so etwas ist es echt scheiße, Schiedsrichter zu sein. Weicheier, die bei jeder Pöbelei gleich das Weite suchen, sind bei diesem harten Hobby bzw. Job so wie so fehl am Platze, aber bei so einer Szene wie hier kurz vor Schluss, kann man als Schiri nur hoffen, dass das Publikum vernünftig bleibt. Hier wurden aber auch nur Sachen wie „Schieber“, „Penner“ und „Das war Rot, du Spinner!“ gut hörbar gerufen. Was passiert war? Nun, der 15er von Brachstedt – der, der 15 Minuten zuvor einen Gegenspieler grob gefoult hatte – rennt aufs Tor zu und wird vom 2er von Stedten auf der Strafraumgrenze voll von den Beinen geholt. Ich bin mir zu 90% sicher, dass das ein Elfmeter war und zu 100%, dass der Gelbbelastete hier hätte fliegen müssen. Aber der Schiedsrichter dachte irgendwie an das nicht gegebene Tor und an die zu lasche Bestrafung des (hier ausnahmsweise mal) Gefoulten und entschied auf Freistoß statt Elfmeter und eine mündliche Ermahnung für den Stedtener. Der Freistoß brachte nichts ein und kurz darauf wurde auch schon abgepfiffen, sodass ich nur die Überschrift noch mal unterstreichen kann, denn am Ende sicherte die ausgleichende Ungerechtigkeit (Stedten ein Tor fragwürdigerweise aberkannt und ein Brachstedter nicht vom Feld gestellt gegen einen Elfmeter für Brachstedt verweigert und einen Stedtener nicht vom Feld gestellt) den gerechten (gerecht deshalb, da beide Mannschaft doch über das gesamte Spiel gesehen gleichwertig gewesen waren) Ausgleich.
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Statistik:
Ground Nr. 427 (ein neuer Ground; diese Saison: 96 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.004 (diese Saison: 146)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.150 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.250 Bus, Bahn, Tram/ 3.180 Fahrrad/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 87
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 199

Mittwoch, 11. Februar 2009

WE133I: Knappe Niederlage am Mittwochabend

TSV Leuna 1:2 Blau-Weiß Brachstedt
Mittwoch, 11.Februar 2008 - Anstoßzeit 19.00
Testspiel Landesklasse gegen Landesliga (8. Liga (4. Amateurebene) gegen 7. Liga)
Ergebnis: 1:2 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: 0:1 67. (?), 1:1 83. Nino Hammerschmidt, 1:2 90. (?)
Verwarnungen: Keine
Platzverweise: Keine
Stadion: Hockeystadion/ Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: 23 (keine Gästefans)
Spielqualität: 3,5/10 (Na ja...)

Auch dieser Tag trug zum Beibehalten meines Tagesrhythmus seit Ende der letzten Woche, also seit Beginn der Semesterferien, bei: erst das übliche Lernen und Lesen - diesmal arabische Vokabeln und ein Sachbuch zur syrischen Geschichte, Politik und Religionsvielfalt - dann Ablenkung von der Arbeit durch einen Spielbesuch.
Freitag war ja Chemiepokal, Samstag Fußball und Volleyball, Sonntag Fußball und Handball, Montag nur ein Spiel im Fernsehen, Dienstag ebenso und diesmal stand dann wieder ein Livespiel an, wobei das Fotografieren bei diesem Spiel fast genauso sinnlos war, wie als hätte ich das Spiel am Fernseher fotografiert. Nimmt man die Glotze auf, hat man ein mit schwarzen Streifen und den Bildquadraten durchzogenes Foto auf dem Chip - nimmt man in Leuna unter Flutlicht auf, dann hat man entweder ein viel zu dunkles oder ein helles aber verschwommenes Foto.
Die erste Halbzeit begann pünktlich, fast überhastet - die Mannschaften stellten sich nicht einmal ordentlich auf - und schon nach ein paar Minuten konnte Mannschaftsarzt Wolle den um die Wechselbank verteilten Ersatzspielern, Betreuern und Zuschauern erklären, dass er heraushört, ob ein angeschossener Spieler den Ball gegen die Knie, die Brust oder die Kuppe bekommen hatte... Die ersten 45 Minuten waren torlos, aber nicht schwach. Nachdem ich diese mit ein paar Fotos dokumentiert hatte, setzte ich mich dann auf die Wechselbank. Natürlich nicht um eingewechselt zu werden, sondern weil Wolle mit Recht meinte, dass es neben der Bank doch so zugig sei.
Die zweite Halbzeit zeigte erneut die Schwächen, die es ab und an in der Leunaer Abwehr gab, auf, aber auch Brachstedt spielte nicht besser. Nun wurde auch etwas viel auf dem leicht überfrorenen Kunstrasen herumgerutscht. Was nach einer Weile auch zu viel wurde, war das Gemotze vom Gästetorwart. Als dieser sich noch über einen der TSV-Spieler aufregte, mit dem er zusammengeprallt war, platzte Nino wieder einmal der Kragen, was in einem Pflichtspiel sicher mit Gelb bestraft worden wäre. Nachdem das 0:1 - ein Abstauber nachdem die Abwehr von zwei Brachstedtern überlaufen wurde - gefallen war, zeigte Nino allerdings wieder einmal, dass er mehr kann, als nur den Torwart herumschubsen und ihm sagen, er würde eine schwule Mütze tragen - das Design war aber auch wirklich nicht so toll; das HFC-Wappen akzeptiere ich aber noch - oder wie ein Abwehrspieler der Gäste behauptete „nur nach allem treten, was sich bewegt“, nämlich auch Tore erzielen. Auch er staubte, wie sein Gegenspieler 15 Minuten zuvor, einen Ball ab. Die hervorragende Vorlage lieferte übrigens Tino Fiebig, der in der Halbzeit aus dem Tor genommen und in der 70. als Feldspieler wieder eingewechselt wurde. In der ersten Halbzeit zu null und in der zweiten ein Tor vorbereitet.
In der 90. Minute kassierte Leuna doch noch das 1:2, was man als unglücklich bezeichnen muss. Aufgrund von beruflichen Verpflichtungen (es gibt auch Leute, die mittwochs nicht so einfach zum Spiel kommen können oder auch früher gehen müssen) und zwei verletzten Spielern, war Leuna ja schließlich ab der 70. zu zehnt. Dafür - und vor allem dafür, das Brachstedt a) klassenhöher und b) auch noch zuvor siegreich gegen die Industriemonteure aus Merseburg (IMO) war - war es eine beachtliche Leistung der Leunaer in einem nicht so guten Spiel.

Statistik:
Ground Nr. 278 (kein neuer Ground; diese Saison: 48 neue)
Sportveranstaltung Nr. 749 (diese Saison: 112)
Tageskilometer: 15 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 17.645 (9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.710 Bahn/ 2.705 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 133

Die wenigen Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090211%20TSV%20Leuna%201-2%20Blau-Weiss%20Brachstedt/