Pictures with English commentary:<br/>
Sightseeing:<br/>
Sports:<br/>
b) Iceland,
Football; 2nd Division: Víkingur Ólafsvik vs. Grótta (at
Ólafsvíkurvöllur)<br/>
c) Iceland, Football;
1st Division Women: Tindastóll vs. Stjarnan (at Sauðárkrókursvöllur)<br/>
d) Iceland,Football; Cup Quarterfinals: ÍR Reykjavik vs. ÍA Akranes (at pitch 2 ÍR ground)<br/>
e) Iceland,Football; Cup Quarterfinals: Fylkir vs. Víkingur (at Fylkirsvöllur)<br/>
f) Iceland,
Handball, 1st Division: Víkingur vs. ÍBV (at Víkin Hall)<br/>
g) Faroes,Football, 3rd Division: Argja Bóltfelag Res. vs. B68 Toftir Res. (at ArgirStadium)<br/>
h) Faroes,Football, 2nd Division: Víkingur Gøta vs B71 Sandoy (at Leirvík Stadium)<br/>
i) Faroes,
Handball, 1st Division: KÍF vs. Team Klaksvík (at Ítróttarhøllin í Kollafirði)<br/>
j) Faroes,
Football, 1st Division: B36 vs. ÍF (at Gundadalur)<br/>
k) Faroes,
Football, 1st Division: HB vs. EB/Streymur (at Tórsvøllur)<br/>
l) Faroes,Handball, Female Under-18: Neistin vs. H71 (at Gundadalshøllin)<br/>
m) Faroes,
Handball, Male Under-18: KÍF vs. H71 (at Ítróttarhøllin í Kollafirði)<br/>
n) Faroes,Football, Cup Quarter-Finals: B71 Sandoy vs. HB Tórshavn (at Inni í DalStadium)<br/>
o) Faroes,
Handball, 1st and 2nd Division Women: EB vs. Neistin (at
the sports hall in Eiði)<br/>
p) Faroes,Football, U17 final round: EB/ Streymur vs. ÍF Fuglafjørður<br/>
r) Faroes,
Football, 2nd division: Víkingur Gøta II 1:0 ÍF Skála<br/>
s) Faroes,
Football, 3rd division: ÍF Skála II 5:1 FC Hoyvík<br/>
t) Faroes,
Football, 4th Division: KÍ Klaksvík IV 2:4 KÍ Klaksvík III<br/>
u) Faroes,Football, 2nd Division Women: Ítróttarfelag Fuglafjarðar (Kv) 3:1 AB/B71 (Kv) <br/>
v) Faroes,Handball, 1st Division Women: Stjørnan Klaksvík (Kv) 40:14 Eiðis Bóltfelag 1913(Kv)<br/>
w) Faroes,Football, 1st Division: Tofta Ítróttarfelag B68 0:1 Nes Sóknar ÍtrottarfelagRunavík<br/>
Reisevorbereitungen<br/><br/>
Reisen in Zeiten der weltweiten Coronahysterie sind nach wie vor
problematisch und tendenziell teurer als vorher, doch die Zahl der Länder, die
wieder in eine weitestgehende oder (fast) völlige Normalität zurückkehren nimmt
zu – gerade auch in Europa. Zwei uns noch fehlende UEFA-Mitgliedsstaaten zählen
da auch dazu, sodass wir uns zwei, drei Wochen vor dem eingereichten Urlaub
daran machten, alles für eine fast dreiwöchige Reise durch die spektakulären
Inselwelten des Nordatlantik zusammenzutragen. Als Geimpfte waren dann „nur“
noch ein Schnell- bzw. Antigentest sowie eine elektronische Anmeldung für
Island notwendig und keine weiteren Schikanen für die Färöer. Da sich so etwas
auch gerne im Wochenrhythmus ändert, ist dieser Bericht nur eine kurze
Momentaufnahme, auch die Übersicht am Ende dieses Reiseberichts kann schon
morgen wieder in Teilen veraltet sein – die Beschreibungen der Landschaft,
Architektur und Spiele natürlich nicht!<br/>
Anreise, Tag 1: Länderpunkt mit Großfeldhallenfußball<br/><br/>
Abflug von Düsseldorf via Kopenhagen nach Keflavik. Dort, und nicht
in der viel größeren Hauptstadt Reykjavik, befindet sich Islands recht
überlasteter internationaler Flughafen. Bis Reykjavik sind es fast 50km, bis zu
unserem Tagesziel Akranes knapp 90. Nach einiger Warterei auf den
Mietwagenshuttle und noch mehr Warterei auf die Entgegennahme des Mietwagens –
Icerental 4x4 vermietete uns einen Suzuki Jimny mit Dachzelt, leider die
schwache Basic-Version, aber Preis akzeptabel, nur ging alles wirklich extrem
lahmarschig bei der Firma voran – fuhren wir zu einem Gehöft außerhalb von
Akranes, Móar, wo sich Ferienhütten und -wohnungen befinden. Kleines
Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad, -wohnzimmer und -küche um die 70€ pro Nacht.
Völlig überteuert natürlich bei der geringen Qualität die man da geboten
bekommt, aber für isländische Verhältnisse ist das günstig. Gut ist bei dieser
Art von Unterkunft natürlich, dass man im Wohnzimmer oder der Küche mit den
anderen Gästen ins Gespräch kommt. So auch mit dem sehr freundlichen jungen
Heavy-Metal-Paar aus der Braunschweiger Ecke.<br/>
<br/>
Íþróttabandalag Akraness (2.f-kv) ...... 6<br/>
Íþróttafélagið Grótta / Knattspyrnufélag<br/>
Reykjavíkur (2. f-kv) ............................. 1<br/>
- Datum: Freitag, 10. September 2021 – Beginn: 19.00<br/>
- Wettbewerb: Íslandsmót 2. flokkur kvenna A deild (1. isländische Fußballliga
der U19-Juniorinnen)<br/>
- Ergebnis: 6-1 nach 91 Minuten (45,5/45,5) – Halbzeit: 2-1<br/>
- Tore: 1-0
5. Ylfa Laxdal Unnarsdóttir, 1-1 11. Lilja Davíðsdóttir Scheving, 2-1 18.
Dagbjört Líf Guðmundsdóttir, 3-1 50. Lilja Björg Ólafsdóttir, 4-1 55. Erna
Björt Elíasdóttir, 5-1 Lilja Björk Unnarsdóttir, 6-1 77. Lilja
Björk Unnarsdóttir<br/>
- Gelbe Karten: keine<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Akraneshöllin (Kap.: 600 Sitzplätze, aufgrund der
Coronahysterie derzeit auf 200 beschränkt)<br/>
- Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 5 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,5/10<br/>
<br/>
Der Länderpunkt fiel auch noch am ersten Tag: mit U19-Juniorinnen,
einem in zweierlei Hinsicht so in Deutschland nicht möglichen Spiel. Erstens
gibt es über den B-Juniorinnen im Gegensatz zu Island keine weitere ältere
Mädchenfußballklasse, sondern die Ü17 startet beim erwachsenen Frauenfußball
und zweitens fand der Kick in einer Großfeldhalle statt. Da das Wetter auf
Island fast immer scheiße ist, wurde hier – übrigens auch in den anderen
skandinavischen Nationen, außer Färöer – in den letzten Jahren (erstmals Ende
der Neunziger oder um 2000 herum) massiv die Halleninfrastruktur aufgerüstet.
Im Gegensatz zu z. B. Estland, wo eher eine Traglufthalle temporär um einen
Platz herum gebaut wird und bei Bedarf wieder abgebaut (Traglufthallen
verbrauchen viel Energie), handelt es sich hier um feste Hallen – feste Hallen
mit gescheitem Energiekonzept und Zuschauertribünen und einem FIFA-konformen
Kunstrasenspielfeld von gut 105x60m! Einen guten Blogeintrag zu dem Thema gibt
es hier: https://sportinfrastrukturreport.wordpress.com/2014/01/27/fusball-in-island-der-ausbau-der-fusballinfrastruktur-als-entscheidender-faktor-fur-den-aufwind-des-landes/
- Ich möchte da nur den Optimismus des Autors etwas stoppen, denn wie die
neuere Entwicklung zeigt, mag sich der isländische Fußball insgesamt verbessert
haben und konstant auf respektabel mittelmäßigem Niveau spielen, doch nicht nur
Allüren um asoziales Verhalten abseits des Platzes verhindern größere Erfolge;
das Land mit einer Fläche von ungefähr der Fläche Deutschlands aber nur 360.000
Einwohnern (!!!) und relativ geringer Immigration, hat auch begrenzte
Ressourcen. So ist die starke Leistung bei der EM 2016, bei der irgendwie jeder
Depp so super begeistert von der gehypten Wikinger-Elf war, auf absehbare Zeit
eine Eintagsfliege.<br/>
Zurück zum alltäglichen Fußball: Die jungen Damen von ÍA Akranes
und der Spielgemeinschaft vom FC Grótta und KR Reykjavík legten vor immerhin
rund 60 Zuschauern bei freiem Eintritt einen flotten Kick hin. Wirklich
ansehnlicher Frauenfußball mit schneller Führung der Heimelf und nur
zwischenzeitlichem Aufbäumen der Gäste. Die waren nach dem 1:1 aber bald
abgemeldet und mussten am Ende mit 6:1 vom Feld gehen...<br/>
<br/>
Nach dem Spiel tätigten wir noch einen Einkauf: zwei Flaschen
Wasser mit Aroma, ein paar Packungen Brot, Müsliriegel, Wurst, Käse,
Fertiggerichte nach einheimischer Art (Lammsuppe, Rinderhackklöße u.a.) – macht
mal eben 160€ oder sowas... In Deutschland wäre das nicht mal die Hälfte
gekommen, auch auf Färöer oder in Schweden ist das günstiger. Herausragende
Qualität? Nicht das lasche Wasser oder lasche Gemüse, schon gar nicht das
abartig schlechte Obst oder der 0815-Käse! Weiter Lieferweg? Bis auf kleine
Salatgurken aus Island (auch über 1€ das Stück) waren selbst die isländischen
Waren unverhältnismäßig teuer! Nein, das Problem liegt darin, dass ein bis nach
dem Zweiten Weltkrieg völlig unterentwickelter und von Subsistenzwirtschaft
geprägter Inselstaat durch den Marshallplan und die damit einhergehende
Industrialisierung der Fischwirtschaft, dem Ausbau des Banken- und
Dienstleistungssektors und auch naturwissenschaftlicher Forschungseinrichtungen
zu einem hochentwickelten und modernen Staat wurde. Dieser Staat kann sich
medizinische Versorgung der Weltklasse für jeden Staatsbürger leisten, die
durch wahnsinnige Steuerabgaben finanziert wird. Die Steuerlast liegt bei um
die 60 % - aber was macht das, wenn man für einen Job, der gerade einmal eine
einjährige Ausbildung voraussetzt, 5000€ im Monat in den Rachen geworfen
bekommt – bei einer 30-Stunden-Woche, die als Vollzeit gilt? Man kann sich ja
dann ausrechnen, was ein Diplom-Ingenieur oder ein promovierter Jurist dann so
bekommen pro Monat... Auch wenn dieses System irgendwo pervers ist und typisch für
diese Entwicklung vom Fischer- oder Bauernvolk zum neureichen Banker- und
Händlervolk – sieht man ja auch in der Schweiz oder ganz besonders schlimm in
Norwegen – man muss doch sagen: Nirgendwo hat man es als Arbeitnehmer so gut
wie in Skandinavien, inklusive Island!<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 1 neuer Ground (neuer Länderpunkt; Nr. 71), 20. Spiel in
Folge ohne 0:0, Tageskilometer: 3.670 (3.500 Flugzeug, 170km Auto (davon 90
Mietwagen und <10 Shuttle))
Tag 2: Nun auch draußen ein Spiel: vor Bergen und einer Kirche mit
Blick in den Fjord<br/>
<br/>
Am ersten vollen Tag der Reise gab es die erste Sightseeingtour.
Island besticht durch spektakuläre Landschaft – Architektur gibt es kaum
nennenswerte. Die Städte sind Ansammlungen gesichtsloser Neubauten und jede
Dorfkirche sieht gleich aus. Eine positive Ausnahme ist allerdings Buðir, wo
eine ungewöhnliche schwarze Holzkirche steht. Wie üblich jedoch verschlossen.
Landschaftliche Schönheit bieten die Klamm Rauðfeldsgjá, die
Steilküstenformationen in Eyri und Svalþúfa sowie der erloschene Vulkankrater Saxhóll
(dort führen sogar Treppen rauf). Originell sind die Grundmauern eines von 1500
bis um 1900 genutzten Gewerbegebiets in Gufuskálar; das sind aus unverputztem
Stein zusammengepfriemelte Schuppen zum Trocknen von Fisch, welcher dann auch exportiert
wurde. Vor den 1950ern aber nicht im industriellen Stil. Aber geschmeckt hat
das Trockenfischzeug sicher auch damals schon nicht...<br/>
In Hellisandur gibt es einen interessanten Fußballplatz (Rasen in
einem Vulkankrater. Im benachbarten Ingjaldshól gibt es eine recht ansehnliche
und v.a. spektakulär gelegene Kirche und dann in Ólafsvik neben Wasserfällen auch
eine besonders schön gelegene moderne Kirche mit festen Öffnungszeiten zur
Besichtigung. <br/>
<br/>
Ungmennafélagið Víkingur Ólafsvik .................. 3<br/>
Íþróttafélagið Grótta ............................................ 5<br/>
- Datum: Samstag, 11. September 2021 – Beginn: 14.00<br/>
- Wettbewerb: Lengjudeild karla (2. isländische Fußballliga,
Halbprofiliga)<br/>
- Ergebnis: 3-5 nach 97 Minuten (48/49) – Halbzeit: 0-3<br/>
- Tore: 0-1
5. Arnar Þór Helgason, 0-2 15. Pétur Theódór Árnason, 0-3 32. Gabríel Hrannar
Eyjólfsson, 0-4 55. Óliver Dagur Thorlacius, 1-4 63. Harley Bryn Willard, 2-4
66. Bjarni Þór Hafstein, 2-5 79. Björn Axel Guðjónsson, 3-5 92. Harley Bryn
Willard<br/>
- Gelbe
Karten: Anel Crnac (Víkingur); Kristófer Orri Pétursson, Gunnar Jónas Hauksson
(Grótta)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Ólafsvíkurvöllur (Kap.: 750, davon 450
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 80 (davon ca. 20 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 7,0/10<br/>
<br/>
Besagte Kirche liegt direkt neben dem landschaftlich wie auch
städtebaulich toll gelegenen Zweitligaplatz von Víkingur Ólafsvík, leider einem
sicheren Absteiger. Auch heute verloren sie bei freiem Eintritt trotz
zwischenzeitlicher Aufholjagd nach 0:4 am Ende mit 3:5. Ein wirklich flottes
und ansehnliches Spiel vor nicht einmal 100 Zuschauern, davon ein Viertel aus
Grótta.<br/>
<br/>
Wir fuhren auch nach dem Spiel noch ein paar Sehenswürdigkeiten der
Halbinsel Snæfellsnes ab, die zurecht als eine besonders schöne Region Islands
gilt. Die ersten Pisten fuhren wir dann durch das Lavafeld Berserkjahraun.
Hraun bezeichnet hierbei das Lavagestein – da Knusperriegel mit Schokolade
überzogen auch so Lavamäßig aussehen, bezeichnet ein isländischer
Süßwarenhersteller seine entsprechenden Schokoriegel ebenfalls so... https://www.isi4fun.de/suessigkeiten-getraenke-delikatessen/islaendische-suessigkeiten/riegel/1596/hraunbitar-miniriegel-von-goa-island
Benannt ist dieses spezielle Lavafeld auf dieser Halbinsel aber auch noch
originell nach den wilden Kriegern aus frühmittelalterlichen skandinavischen
Sagas https://de.wikipedia.org/wiki/Berserker.
Die Piste war weitestgehend gut fahrbar, am einen Ende viele Schlaglöcher. Man
muss vor einer Reise bedenken, dass ein Großteil der isländischen Straßen (außer
der Ringstraße 1 und Wege in größeren Orten) nicht befestigt sind. Es lohnt
sich in Anbetracht der Witterung und wegen der geringen Nutzung nicht, diese zu
asphaltieren. Trotz so manchem grünen Stuss in Island, hat das Land eine sehr
hohe Dichte an SUVs, Geländewagen und gar Super Jeeps – kaum ein Isländer ist
so blöd, einen Stadt-PKW wie Suzuki Swift anzuschaffen. Der in Deutschland so
um sich greifende Hang zu klein klein bei Autos und „mehr Mut zum Verzicht“ und
anderer grüner Verbotsrotz ist auf dieser Insel (noch) nicht angekommen. Auch
wenn Super Jeeps wie diese hier https://naturreisen.is/tour/thorsmoerk-super-jeep-tour
bei 1,70€ pro Liter Benzin nicht immer eine reine Freude sind... aber unser
Miet-Jimny brauchte nur 7,5 Liter auf 100km...<br/>
Als letzten Punkt heute hatten wir den Selvallavatn, einen See der
mit einem spektakulär als Wasserfall hinabfallenden Fluss gespeist wird. Dort
kann man auch hinter dem Wasserfall herumlaufen.<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 1 neuer Ground, 21. Spiel in Folge ohne 0:0,
Tageskilometer: 380 (380km Mietwagen)
Tag 3: Frauenfußball vom Hügel<br/><br/>
Der Sonntag war extrem verregnet. Auch heute gab es einen
Tagesausflug von Akranes aus. Erster Halt Grábrók: dort steht ein
eindrucksvoller Vulkankrater, der über Treppen bestiegen werden kann. In Víðihlíð
machten wir ein paar Fotos von dem relativ breiten und grünen Tal zwischen
schroffen Berggipfeln, ehe wir nach Sauðárkrókur, einer Kleinstadt mit etwas
ansehnlicher Holzarchitektur, fuhren.<br/>
<br/>
UMF Tindastóll (Sauðárkrókur) [kv] ................ 1<br/>
Ungmennafélagið Stjarnan (Garðabær) [kv] ..... 2<br/>
- Datum: Sonntag, 12. September 2021 – Beginn: 14.00<br/>
- Wettbewerb: sogenannte Pepsi Max deild kvenna (1. isländische Frauenfußballliga)<br/>
- Ergebnis: 1-2 nach 95 Minuten (48/47) – Halbzeit: 1-1<br/>
- Tore: 1-0 5. Hugrún Pálsdóttir, 1-1 8. Elín Helga Ingadóttir, 1-2
85. Arna Dís Arnþórsdóttir<br/>
- Gelbe Karten: keine<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Sauðárkróksvöllur Gervigras (Kap.: 314 Sitzplätze
zzgl. inoffiziell 700 Stehplätze innen und weitere außen)<br/>
- Zuschauer: ca. 75 (davon ca. 5 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 5,0/10<br/>
<br/>
In Sauðárkrókur (spricht sich wie üblich kompliziert im Isländisch:
Soythärkroukür und das Stadion Sauðárkróksvöllur „Soythärkroukswödlur“, th wie
in Englisch) gab es heute ein Spiel der ersten Frauenliga. Die Sportanlage –
ein Rasenplatz mit Naturtribüne und ein Kunstrasenplatz mit Schalensitztribüne
– liegt toll an einem Berghang. Von dieser Anhöhe aus kann man sich die 13€
Eintritt (!!!) auch sparen. Das machten auch einige der gut 75 Zuschauer.
Allerdings sparte wohl niemand so wie wir heute: In Island füllt man sich
Wasser aus dem Wasserhahn oder aus Bächen ab, es gibt in vielen Supermärkten
normales Tafel- oder Sprudelwasser gar nicht zu kaufen (nur aromatisiertes
Wasser). Es war kein Problem hier sauberes Trinkwasser aus einem Bach am
Ortsrand abzufüllen – nur schien niemand der anderen Zuschauer/ Zaungäste das
gemacht zu haben, die hatten wohl alle genug aus dem Wasserhahn abgefüllt oder
„Gold-Bier“ (isländisch Gull Bjór, spricht sich „kütl björ“) am Start... Seit
ich seit Anfang 2017 einen festen Job habe, bin ich nicht mehr ganz so sparsam
wie früher, aber wenn mir die Preisgestaltung gar nicht passt, mache ich immer
noch solche Dinger...<br/> Das Spiel lohnte aber das Kommen nicht nur
wegen der Anlage. Der Außenseiter Tindastóll ging früh in Führung, doch
Stjarnan gelang schon kurz darauf der Ausgleich. Erst in der Schlussphase traf
der favorisierte und teils in Bedrängnis gekommene Gast zum eher unverdienten
1:2 Endstand.<br/>
<br/>
Nach dem Spiel besuchten wir noch Blönduós, wo es eine interessante
Flussinsel (also ein Werder in spektakulärer Landschaft: Hrútey í Blöndu) gibt,
machten einen Abstecher zum Schweinesee (Svinavatn), fuhren dann nach Vatnsdal,
wo der See in noch schönerer Vulkanlandschaft lag, und besichtigten dann noch
den Hügel Þrístapar, den Ort der letzten Hinrichtung in Island. Dort findet man
viele Infos auf Tafeln zu diesem Kriminalfall von 1830. Das Mordkomplott wurde
schließlich mit einer öffentlichen Hinrichtung der ermittelten Täter bestraft.
Island hat aber somit auch weit über 100 Jahre früher als Deutschland diese
Form der Strafe abgeschafft. Nach 1830 gab es dort wie gesagt keine
Hinrichtungen mehr. Allerdings ist Island auch – spätestens nach dem Aufschwung
der 1950er Jahre – zu einer Nation geworden, in der es fast keine Kriminalität gibt.
Die Verhältnisse im 19. Jahrhundert waren viel rauer und schwieriger, Gewalt
und Kriminalität nicht gerade gering. Aber seit dem 13. Jahrhundert kein
Bürgerkrieg mehr und seit dem 19. Jahrhundert keine Unruhen mehr ist schon
stark. Island kann sich sogar den Luxus erlauben, kein Militär zu
unterhalten...<br/>
Wir fuhren dann übrigens bei einem Wetter zurück, wo ein Panzer
statt eines wackligen Suzuki mit Dachzelt sinnvoll gewesen wäre: Windstärke 7
bis 10...<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 1 neuer Ground, 22. Spiel in Folge ohne 0:0,
Tageskilometer: 530 (530km Mietwagen)
Tag 4: Tour durch die Westfjorde<br/>
<br/>
Die Westfjorde oder eher Nordwestfjorde sind das auf der
Islandkarte so auffällige zerklüftete Anhängsel im Nordwesten des Landes. Die
Region ist sehr dünn besiedelt. Selbst die Hauptstraßen sind teilweise nur
geschottert. Die Höhenunterschiede sind spektakulär und die Gebirgslandschaft,
die sich bis auf Meereshöhe herunterzieht sowieso. Wir fuhren in Dalsmynni auf
den Vestfjarðarvegur (Westfjordweg) ab und hielten in diversen kleinen Ort (es
gibt hier nur vereinzelt Weiler oder Gehöfte, keine richtigen Dörfer oder
Städte) wegen Kirchen oder v.a. guten Landschaftsszenen. Das waren:
Breiðabólstaður, Búðardalur, Wasserfälle des Laxá unterhalb des Miðfjallsmúli-Gipfels,
Tindar, Kambur, Djupidalur, Gufudalur Niðri, Kirkjuból, Gislahellir, die
herausragend spektakulären Dynjandi Wasserfälle, Dyrafjörður, Þingeyri, Myrar,
Holt, Sudavik, Vestvirdir und Rjúkandi. Übrigens gibt es hier echt an jeder
Ecke Wasserfälle... Auch in Hagakot, wo wir auf einer Brachfläche außerhalb der
Ortschaft im Dachzelt übernachteten. Wenn nicht anders beschildert, ist das
erlaubt. Island hat aber ein restriktiveres Jedermannsrecht als z. B. Schweden.
In den letzten Jahren vor der Chinagrippehysterie gab es so viele Touristen in
der Saison und Island war derartig unfähig die Massen zu kanalisieren, dass sie
es lieber mit Verboten versucht haben. Durch Lockdowns und Quarantäneterror hat
Island seinen Tourismus aber nachhaltig geschädigt – nun kann von Over-Tourism,
sowieso ein dümmlicher Kampfbegriff der grünen Menschenfeinde (es gibt nie zu
viel Tourismus, nur zu schlecht verteilten Tourismus), keine Rede mehr sein auf
Island... <br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
Tageskilometer: 490 (490km Mietwagen)
Tag 5: An der Nordküste<br/>
<br/>
Nervig am Camping in Island: Wenn man die teuren Campingplätze
vermeidet, findet man nirgendwo öffentliche Toiletten (absolute Mangelware und
schlimmer als in jedem Entwicklungsland wo wir bisher waren) und Baden statt
Duschen ist bei 9 Grad Wassertemperatur im Fjord sehr unangenehm...<br/>
Wir fuhren nun die Westfjorde zu Ende, besuchten da noch Mjóifjörður,
Bjarnastaðir, Amgarðareyi und Holmavik, und fuhren dann die Nordküste entlang.
Besonders interessant waren da die auf einem Felsentisch liegenden Reste der
Festung Borgarvirki, welche aus der Wikingerzeit stammen soll. In derselben
tollen Landschaft liegt die Steinkirche (mal kein Holz!) Þingeyrarkirkja.<br/>
In Blönduós gingen wir mal ausessen: Gaststätte an der Tankstelle,
ordentliche Qualität (lokales Lammfleisch, Gemüsesuppe, Malzbier) aber obszön,
dass da für zwei Personen zusammen fast 80€ fällig wurden.<br/>
In Hofkirkja bogen wir auf eine Landzunge, die kaum besiedelt, sehr
schroff und nur mit Pisten erschlossen ist. Über 80km nur Schotter und Erde... Sehenswert
waren die Klippen von Krókssel und vor allem die Wüstung Kálfshamarsnes mit dem
Leuchtturm. Spektakulär zeigte sich von der gebirgigen Piste aus auch die Insel
Málmey. Wieder runter von der Landzunge besuchten wir noch sehenswerte Kirchen
in Hvammur, Glaumbær und Viðimýrarkirkja, letztere mit Grasdach, was es im
Gegensatz zu den Färöer auf Island kaum noch gibt. Dann fuhren wir bei
hereinbrechender Dunkelheit in den Kjallvegur rein, also ins isländische
Hochland. Die Querungen des Hochlands sind meist von Ende September bis Anfang
Juni gesperrt. Bis auf den Kjallvegur, wo es maximal Bäche über die Piste gibt,
müssen dort auch überall Flüsse gequert werden – Furten statt Brücken also. Die
Mietwagen haben einen sehr schwachen Versicherungsschutz, sodass solche
Querungen extrem teuer werden können. Wir suchten uns einen aufgelassen
Bauplatz im Nirgendwo als Stellplatz für die Nacht. Nicht ganz erlaubt, aber
wie üblich waren die Infotafeln an der Zufahrt wenig hilfreich. Dümmliche
Belehrungen ellenlang, aber keine Infos zu Tankstellen, Schutzhütten oder
Stellplätzen (alles vorhanden im Hochland, aber eben nicht gerade alle 5
Kilometer)! Und natürlich störte sich auch niemand da dran – wer hätte uns hier
auch finden sollen?!<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
Tageskilometer: 570 (570km Mietwagen)
Tag 6: Durchs Hochland zu zwei Pokalspielen in Reykjavik<br/>
<br/>
Weiter ging es den Kjallvegur entlang. In Georgien sind wir wildere
Pisten mit dem eigenen Dacia gefahren, bei dem unebenen aber navigierbaren
Zustand der Piste wirkte es oft dramatisierend, wenn x-mal darauf hingewiesen
wird, dass man nur mit einem Geländewagen hier fahren darf. Aber hier 150km nur
auf Pisten herumzuholpern war schon ein echtes Erlebnis. So lange am Stück
hatten wir das noch nirgendwo! Kurz vorm Gullfoss, dem touristisch sehr stark
frequentierten Goldwasserfall, wurde es wieder asphaltiert. Der Gullfoss
beindruckte aber nicht so wie der weniger bekannte Dynjandi zwei Tage zuvor. In
Fluðir wusste der Sportplatz zu gefallen. Tanken waren wir da auch – wie immer
mit Tankautomat. Ich bin absolut dagegen, reine Automatentankstellen in
Deutschland zu forcieren und Tankautomaten die außer Karte auch Bargeld nehmen
sind mir sehr lieb – aber besser so wie in Island, als die scheiß Tankstellen
in Deutschland, die 8-20 Uhr oder sowas offen haben und keinen
Automaten!<br/>
Als sehenswert erwiesen sich auf dem Weg nach Reykjavik noch Skáltholt
mit seiner modernen Kirche (geöffnet) und den angrenzenden Ruinen sowie der
Vulkankrater Kerið, der zwar Eintritt kostet, aber auch besonders schön ist.<br/>
Wir fuhren dann nach Reykjavik, wo wir in einem der östlichen
Vororte eine relativ „günstige“ Ferienwohnung für die letzten beiden Tage
gemietet hatten. Auch hier wieder Gemeinschaftseinrichtungen und kleine Zimmer,
schlappe 80€ die Nacht. Diesmal funktionierte auch die Zusendung des
Schlüsselboxcodes nicht, aber ein Anruf und der Vermieter war auf Arbeit
erreicht und der schickte dann seine Frau von ihrer Arbeitsstelle zur
persönlichen Schlüsselübergabe. Also dann schnell Duschen und dann ab zum
Fußball!<br/>
<br/>
Íþróttafélag
Reykjavíkur ..................................... 1<br/>
Íþróttabandalag Akraness ..................................
3<br/>
- Datum: Mittwoch, 15. September 2021 – Beginn: 16.30<br/>
- Wettbewerb: Bikarkeppni karla í knattspyrnu, sogenannter Mjólkurbikar karla (2.
deild; 3. isländische Fußballliga, 1. Amateurliga gegen Úrvalsdeild karla í
knattspyrnu; 1. isländische Fußballliga, Profiliga)<br/>
- Ergebnis: 1-3 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 1-1<br/>
- Tore: 1-0 17. Pétur Hrafn Friðriksson, 1-1 45.+1 Þórður Þorsteinn
Þórðarson,1-2 54. Gísli Laxdal Unnarsson, 1-3 92. Guðmundur Tyrfingsson <br/>
- Gelbe Karten: Pétur Hrafn Friðriksson (ÍR); Þórður Þorsteinn
Þórðarson, Guðmundur Tyrfingsson, Brynjar Snær Pálsson, Aron Kristófer Lárusson,
Steinar Þorsteinsson (ÍA)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: sog. Hertz völlurinn Gervigras (Kap.: 600, davon
200 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 500 (davon ca. 25 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,5/10<br/>
<br/>
Bereits 16.30 – bei den tollen Arbeitszeiten wie 9.30-15.30 Uhr ja
auch gut machbar für die Einheimischen... – wurde das erste Viertelfinalspiel
im landesweiten Pokal, der auf den tollen Namen „Milchglaspokal“ (Mjólkurbikar)
hört (seit 1986 gibt es da Namenssponsoring, schon länger von der größten
Molkerei des Landes) ausgetragen. Die Überlegenheit der Teams aus Reykjavik
zeigte sich auch hier mal wieder: da die Hälfte der Inselbevölkerung in
Reykjavik und Umgebung haust, auch kein Wunder. Drei der vier Viertelfinals
wurden in Reykjavik gespielt, darunter ein Derby. Dieses Spiel zwischen
Drittligist (!) ÍR und Erstligist ÍA Akranes wurde dann wegen Umbau des
Rasenhauptplatzes lächerlicherweise auf dem Kunstrasen ausgetragen. Jegliche
Coronabeschränkungen, die auf Schildern standen, wurden ebenso ignoriert, wie
es schon die ganze Zeit in den Supermärkten (kein Einheimischer trägt da eine
Maske, obwohl das noch galt oder zumindest empfohlen wurde!) oder auch in
anderen Einrichtungen der Fall war. Daher drängten sich nun gut 500 Zuschauer
auf einem Platz mit kleiner Sitztribüne, der nicht viel mehr Zuschauern Plätze
bot... Der Favorit tat sich lange schwer
und geriet sogar in Rückstand, doch konnte noch vor dem Seitenwechsel
ausgleichen, kurz nach der Pause das Spiel drehen und am Ende das 1:3 in der
Nachspielzeit erzielen. Die Stimmung bei satten 13€ Eintritt war auf beiden
Seiten gut aber fair.<br/>
<br/>
Íþróttafélagið
Fylkir Reykjavík .......................... 0<br/>
Knattspyrnufélagið Víkingur Reykjavík ........... 1<br/>
- Datum: Mittwoch, 15. September 2021 – Beginn: 19.15<br/>
- Wettbewerb: Bikarkeppni karla í knattspyrnu, sogenannter Mjólkurbikar karla (beide
Teams Úrvalsdeild karla í knattspyrnu; 1. isländische Fußballliga,
Profiliga)<br/>
- Ergebnis: 0-1 nach 130 Minuten (46/49+17/18) – Halbzeit: 0-0, reguläre Spielzeit:
0-0, Verlängerung: 0-1 (0-1/0-0)<br/>
- Tor: 0-1 92. Orri Sveinn Stefánsson (Eigentor) <br/>
- Gelbe Karten: Arnór Gauti Jónsson (Fylkir); Pablo Oshan Punyed
Dubon, Sölvi Geir Ottesen Jónsson, Kári Árnason (Vikingur)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: sog. Würth völlurinn (Kap.: 2.870
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 900 (davon 635 zahlende und ca. 350 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 8,0/10<br/>
<br/>
Sehr viel besser aber und noch würdiger für ein Viertelfinale war
das Stadtderby zwischen Fylkir und Víkingur. Die beiden Erstligisten trafen im
Fylkirstadion, das einen Sponsorennamen sowie eine moderne Tribüne hat und in
einem normalen Wohnviertel steht, aufeinander. Hier war mit fast 1000
Zuschauern auch mal ein guter Besuch zu verzeichnen und viel Stimmung inklusive
Pöbeleien zwischen Juniorenspielern beider Teams. Die packende Begegnung
kostete uns noch mal so rund 13€ pro Ticket, war es aber Wert, da man nun
regengeschützt hockte und ein offenes Kampfspiel mit Chancenvergeigen von
Fylkir (selbst ein Elfer ging nicht rein!) und ebenfalls packenden Torszenen
durch Víkingur, dessen Anhang stimmgewaltiger war, geboten bekam. Es gab
Verlängerung und ein blöd abgefälschter Ball nach 92 Minuten sollte die
Entscheidung bringen. 0:1 für Víkingur!<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
2 Spiele, 2 neue Grounds, 23. und 24. Spiel in Folge ohne 0:0, 37.
Woche in Folge mit mindestens einer Sportveranstaltung, Tageskilometer: 270
(270km Mietwagen)
Tag 7: Ausflug an die Südspitze und Handballländerpunkt Island<br/>
<br/>
Am Donnerstag, dem letzten richtigen Reisetag auf Island, machten
wir einen Ausflug an die Südspitze der Insel bei Vík. Dort gibt es neben einem
Sportplatz eine schöne Kirche und wieder viel schöne Landschaft. Die
angrenzenden Landzungen bei Reynisfjara und Dyrhólaey haben tolle
Felsformationen und Vulkangestein zu bieten. Einige Strände sind pechschwarz
aufgrund des Vulkangesteins. Interessant sind dort auch die Warnungen vor
Sneaker-Wellen (https://en.wikipedia.org/wiki/Sneaker_wave)
– gesehen habe ich aber keine...<br/>
In Skógafoss sahen wir noch einen schönen Wasserfall und in Rútshellir
besuchten wir eine zu einem Stall ausgebaute Felshöhle. Derlei Bauten gibt es
ein paar Dutzend in der Region. Dann ging es zurück nach Reykjavik.<br/>
<br/>
Knattspyrnufélagið Víkingur Reykjavík ......... 27<br/>
Íþróttabandalag Vestmannaeyja ...................... 30<br/>
- Datum: Donnerstag, 16. September 2021 – Beginn: 18.00<br/>
- Wettbewerb: sogenannte Olís deild karla (1. isländische Handballliga, Halbprofiliga-
und Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 27-30 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 12-10<br/>
- Tore: Víkingur; Benedikt Elvar Skarphéðinsson (1), Arnar Gauti
Grettisson (1), Arnar Huginn Ingason (3), Arnar Steinn Arnarsson (3), Styrmir
Sigurðarson (3), Hjalti Már Hjaltason (5), Jóhannes Berg Andrason (5), Jóhann
Reynir Gunnlaugsson (6) / ÍBV: Sigtryggur Daði Rúnarsson (1), Dánjal Ragnarsson
(1), Arnór Viðarsson (1), Dagur Arnarsson (2), Ásgeir Snær Vignisson (2),
Nökkvi Snær Óðinsson (3), Gabríel Martinez Róbertsson (5), Kári Kristján
Kristjánsson (5), Rúnar Kárason (10)<br/>
- Gelbe Karten: Víkingur; Arnar Huginn Ingason / ÍBV: Trainer Erlingur
Birgir Richardsson <br/>
- Zeitstrafen: Víkingur; Jóhannes Berg Andrason (1), Hjalti Már
Hjaltason (2) = 6 Minuten / ÍBV: Ásgeir Snær Vignisson (1), Sigtryggur Daði
Rúnarsson (2) = 6 Minuten<br/>
- Rote Karten: Gísli Jörgen Gíslason von Víkingur (15. Min. Rot wg.
groben Foulspiels)<br/>
- Austragungsort: Víkin (Kap.: 500 Sitzplätze, davon heute
geöffnet: 300)<br/>
- Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 15 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,5/10<br/>
<br/>
So überschätzt wie ich Island trotz der vielen positiven Aspekte im
Allgemeinen finde, muss ich schon sagen: Nichts ist in Island mehr überschätzt
als der Handball. Diese Gurkenliga nimmt 2000 Kronen (13€) Eintritt – wobei man
sich auch noch eintragen musste mit Telefonnummer und Personenkennziffer (bzw.
bei Ausländern Passnummer) und die Deppen nicht genug Wechselgeld für einen
10.000-Kronen-Schein hatten, weil die Neureichen alle mit Karte zahlen, was ich
dann notgedrungen auch machen musste: natürlich noch mal einen Euro drauf an
Gebühren für die Scheißsparkasse – und dann kommen da für ein Spiel eines
Aufsteigers mit vormals (70er, 80er) erfolgreichen Teams gegen eine
Spitzenmannschaft gerade einmal 100 oder 110 Leute. Davon auch einige Gäste,
die ja extra von der Westmännerinsel herunterfahren mussten mit der Fähre, um
hier aufzukreuzen. Die Halle ist ja ganz nett, auch wenn die Holzbänke kaum
belegt wurden, aber alles in allem eine dürftige Atmosphäre. Kurios auch hier
wieder: Offiziell Maskenpflicht, doch bei allen Ordnern wurden Masken als
Kinnwärmer oder Halsschmuck getragen und wir machten die einheimischen Fans
nach und trugen die Maske in der Hand zum Platz um sie dann dort neben uns zu
legen...<br/>
Weswegen ich den isländischen Handball vor allem für überschätzt
halte: Die ganz gute Nationalmannschaft wird nur von Legionären
zusammengehalten. Die spielen in Deutschland, Dänemark, Schweden, Frankreich
usw. und ob da auf der Insel wirklich was im Jugendbereich nachwächst, kann ich
nicht sagen. Fakt ist: Nur zwei Nationalspieler spielen in der isländischen
„Olís deild“ – davon war heute mit Rúnar Kárason einer in Diensten von ÍBV auf
der Platte und mit 10 Treffern eindeutig bester Werfer und somit massiv am
27:30-Sieg seiner Mannschaft beteiligt. Der Favorit von der vorgelagerten Insel
überzeugte über weite Strecken keineswegs – die Schiedsrichter teilweise aber
auch nicht – und konnte erst in den letzten 15 Minuten richtig die Partie an
sich reißen.<br/>
Abendessen, packen – am Freitag sollte es dann weiter
gehen...<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 1 neuer Ground, 18. Handballländerpunkt (zzgl. 1x Non-IHF),
Tageskilometer: 390 (390km Mietwagen)
<br/>
Tag 8: WEITER GEHT’S AUF DIE FÄRÖER – oder auch nicht... ein Tag
für den Arsch!<br/>
<br/>
Gerade beim Frühstück, Handy vibriert – dachte ist einer bzw. eine
aus dem Freundeskreis, dem/ der ich kurz vorher Bilder von Island geschickt
hatte, aber die hatten ja alle schon geantwortet... Nein, es war Atlantic
Airways mit einer Verspätungsmeldung. 2 Stunden später, als einziger Flug in
Keflavik... Na gut, denkt man erstmal: egal, zum Fußball nach Skála wird etwas
knapp aber machbar. Erstmal wie geplant zum Flughafen raus, Mietwagen abgegeben
(wieder ziemlich lahm) und dann eingecheckt. Atlantic Airways hatte nicht mal
die Bordkarten ordentlich ausgestellt: meinen Vater gab es nicht, nur mich
doppelt. Was ein Saftladen! Mit dem Handgepäck schon mal durch die
Sicherheitskontrolle, bisschen umgesehen, noch mal an die Tafel geschaut, und
was muss man da sehen: nun geht der Flieger erst in der Nacht und hat einfach
mal fast 11 Stunden Verspätung?! Ein Blick in die Webcam vom Flughafen Vágar
(Färöer) zeigte Nebel. Sollte eigentlich kein Problem sein bei ordentlichen
Instrumentensystemen. Vor allem sollte es kein Problem sein, dass wenn sich der
Nebel am frühen Nachmittag so auflöst wie es hier der Fall war, von einem mäßig
belebten zu einem kaum benutzten Flughafen zu fliegen bzw. erstmal umgekehrt,
aber nein: der Kackvogel hob echt erst gegen 23 Uhr ab. Mal eine Entschuldigung
genuschelt über Lautsprecher, was von schlechtem Wetter gesülzt und dann nicht
mal Freigetränke oder was zu Fressen. Was eine asoziale Scheißgesellschaft. Atlantic
Airways ist eine solche Schande für die Färöer, dass das gastfreundlichste Land
Skandinaviens die beschissenste Airline hat. Auch SAS hatte aufgrund der
Unfähigkeit am Boden in Vágar Probleme an dem Tag, aber nicht so derart massive,
denn am Nachmittag landete z. B. ein weniger als 1,5 Stunden verspäteter
Flieger aus Kopenhagen – und der Service ist nicht so schlecht dort. Wer also
auf Färöer fliegen will: achtet unbedingt darauf, Atlantic Airways zu vermeiden
und stattdessen SAS zu nehmen! Mittlerweile läuft schon der Prozess um
Entschädigung über einen Dienstleister für Fluggastrechte – erste Stufe:
Versuch einer außergerichtlichen Einigung. Sicherlich müssen wir das aber
gerichtlich klären. Um das mal einzuordnen: seit 2007 habe ich 209.410 Flugkilometer
gehabt und nicht ansatzweise so eine Scheiße erlebt. Lufthansa war mehrmals mit
bis zu 2,5 Stunden Verspätung dabei (so auch schon bei meinem erst zweiten Flug),
Billigairlines haben mal 30, 40 Minuten verbummelt (v. a. Eurowings, aber auch
Pegasus) – aber 11 Stunden und sich dann über schlechtes Wetter, welches
bereits Stunden vorher so nicht mehr vorhanden war, herausreden, ist absolut
inakzeptabel. Wie die Streitigkeit ausgeht, werde ich im nächsten Jahr mal
irgendwann hier in der Kommentarfunktion erwähnen, wenn alles geklärt ist.<br/>
Auf Färöer angekommen – die färingischen Mitreisenden immer noch
trotz der Umstände gut gelaunt – wurde man an der Information freundlich
begrüßt. Die Mietwagenunternehmen hatten bis auf Avis alle die Schalter
geschlossen so um 1 Uhr frühs, sodass der Leiter der Flughafeninformation die
Schlüssel und Mietverträge übergab und sich gegenzeichnen ließ. Aber bei diesem
Miniflughafen kennt eh jeder jeden und bei den serviceorientierten Färingern –
Atlantic Airways ist da wie gesagt ein Schandfleck (mittlerweile jedenfalls) –
übernimmt man auch gerne mal die Aufgabe eines Anderen. Die Größenordnung des
Flughafens: ein Ankunftsgate, ein Gepäckband, ein Duty-Free-Shop, ein
Zollschalter, keine Passkontrollen, eine kleine Vorhalle, eine Handvoll Counter
für den Check-In der abreisenden Gäste, zwei Bänder für die
Sicherheitskontrollen vor dem Boarding und sage und schreibe zwei Gates für den
Abflugbereich... Keine Wechselstuben, kein ATM, nur ein kleines Restaurant... Der
Flughafen liegt dabei am Dorfrand von Sørvágur (rund 1.000 Einwohner) auf der
Insel Vágar (ca. 3.000 Einwohner). Aufgrund der geographischen Gegebenheiten
liegt dieser ehemals britische Militärflugplatz und nun rein zivil genutzte
Flughafen auf der recht weit westlich und gut 45 Minuten per Auto (davon 6,5km
mautpflichtiger Unterseetunnel!) von der Hauptstadt Tórshavn (ca. 19.000
Einwohner) entfernt liegenden Insel Vágar. Die Hauptstadt hat lediglich einen
internationalen See- bzw. Fährhafen. Die gesamten Schafsinseln (also Färöer
heißt ja wörtlich so...) haben übrigens auf einer Landfläche, die etwa 1,5x so
groß ist wie Berlin, aber total zerklüftet und sehr gebirgig ist, nur 53.000
Einwohner. Allerdings sterben kleine Dörfer mitunter aus, während größere Orte
(außer der Hauptstadt z. B. auch Klaksvík und Runavík) erheblich wachsen. Die
Färöer haben mit einer Geburtenrate von 2,6 die höchste in Skandinavien und
haben außerdem die geringste Selbstmord- und Abtreibungsrate – die Färinger
sind ja auch die kirchlichsten und konservativsten Nordeuropäer. Das führt zu
einem stetigen Bevölkerungszuwachs, aber bei weitem noch zu keiner
Überbevölkerung und es sind auch immer noch mehr als doppelt so viele Schafe
wie Menschen vorhanden... <br/>
Wie auch immer: wir fuhren zügig zur Ferienwohnung in Sandavágur,
zufälligerweise Heimat- und Wohnort von Torkil Nielsen, einem der bekanntesten
Fußballer der Färöer. Sogar eine Straße im Dorf heißt Torkilsvegur – und das
alles wegen des legendären 1:0 gegen die Ösis 1990... https://www.youtube.com/watch?v=LFbxsLiq2Ro
<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1.060km Flugzeug, 60km Mietwagen (45 auf Island zzgl. Shuttle, 10
auf Färöer)
Tag 9: Fußball- und Handballländerpunkt Färöer<br/>
<br/>
Ich wollte ja schon seit Jahren mal auf die Färöer wegen der
sympathischen Fußballer, die ich 2004 mal in Hannover habe spielen sehen (nur
2:1 für Deutschland). OK, nun hat es ja geklappt und am Samstag gab es dann
auch endlich den Länderpunkt.<br/>
Zuerst war aber Einkaufen in Miðvágur angesagt. Hier mal ganz legal
ohne Maske – die Maskenpflicht ist ebenso wie in Dänemark abgeschafft. Die Preise
sind deutlich teurer als in Deutschland aber nicht so abartig wie in Island,
auffällig viel Importware (v.a. aus Dänemark und Schweden), nicht ganz so wenig
Auswahl wie in Island und etwas bessere Qualität. Ganz besonders fiel aber auf:
Bedienung sehr freundlich. Bei jedem Einkauf auf Färöer war es so, dass alles entspannt
aber halbwegs zügig und sehr freundlich zuging, wir recht schnell als Ausländer
erkannt wurden und dann Supermarktkassierer ins Englische wechselten und sich
mit „have a nice day“ verabschiedeten. Es gibt ja auch in Deutschand Läden, die
zumindest zu bestimmten Zeiten so wenig frequentiert sind wie auf Färöer fast
alle Läden fast immer – da will ich ja mal erleben, dass Schwabbel-Schackeline
ohne Schulabschluss oder auch Ich-bin-zu-gut-für-diesen-Job-Johannes aus dem 2.
Semester Umwelttechnologie, auch nur auf Deutsch (geschweige denn Englisch)
gescheite Umgangsformen gegenüber fremden Kunden an den Tag legen und nicht nur
die Ware hektisch übers Band zerren, um dann hinterher in den Verdummungsmedien
zu lügen, sie seien nur so unfreundlich wie es die bösen bösen Kunden immer
sind...<br/>
<br/>
Argja Bóltfelag 1973 II ........................................ 2<br/>
Tofta Ítróttarfelag (Bóltfelagið frá 1968) II ....... 2<br/>
- Datum: Samstag, 18. September 2021 – Beginn: 11.15<br/>
- Wettbewerb: 2. deild (3. färingische Fußballliga; 2. Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 2-2 nach 97 Minuten (46/51) – Halbzeit: 1-1<br/>
- Tore: 1-0 20. Ragnar Rasmussen, 1-1 36. Dánial Johannesen, 2-1
48. Jónas Stenberg, 2-2 72. Dánial Johannessen<br/>
- Gelbe Karten: Tórur Henriksen, Tummas Á. Richardt (AB); Óli
Højgaard Olsen (B68)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Inni í Vika (Kap.: 800, davon 400 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 4 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,5/10<br/>
<br/>
OK, Spiel 1 zum Länderpunkt: ein Drittligakick im Hauptstadtvorort
Argir. Auch hier wieder kurios: selbst ein offensichtlich behinderter
Argir-Fan, der uns erst auf Dänisch fragte, ob wir aus Dänemark kämen, konnte
ein paar Brocken Englisch und uns freundlich begrüßen. Die Anlage ist auch
zuschauerfreundlich: hohe Tribüne mit Dach und guter Sicht und das ganze
oberhalb der Hauptstadt Tórshavn toll in die Landschaft gesetzt. Auf der
Gegenseite gibt es keine Zuschauerplätze, aber teilweise auf Bänken unüberdacht
vor einem Bachlauf am Hang. Das Sportlerheim ist auch kurios in den Hang
gebaut. Die Partie zwischen der Reserve von AB (Argja Bóltfelag, also
„Ballsportverein aus Argir“) und der Reserve von B68 Toftir hatte viele gute
Szenen bei noch mehr Torgefährlichkeit von Seiten des Gastes zu bieten – und
endete mit einem zwei zu zwei.<br/>
<br/>
Víkingur Gøta 2008 II .......................................... 2<br/>
Sandoyar Ítróttarfelag (Bóltfelagið frá 1971) .... 3<br/>
- Datum: Samstag, 18. September 2021 – Beginn: 15.00<br/>
- Wettbewerb: 1. deild (2. färingische Fußballliga; 1. Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 2-3 nach 95 Minuten (45/50) – Halbzeit: 0-0<br/>
- Tore: 0-1 48. Jonas Warner, 1-1 66. Magnus Heinason, 1-2 84. Joel Vazques, 1-3 88. Tijani
Mohammed, 2-3 93. Rani Hansen<br/>
- Gelbe
Karten: Aron Jarnskor Ellingsgaard, Fannhard Antonson Skoradal (Víkingur); Bogi
Hentze, Alvi Jespersen, Brian Chukwudubem Okpala (B71)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Uppi á Brekku (Kap.: 1.200 Stehplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 80 (davon ca. 15 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 8,0/10<br/>
<br/>
Eine Liga höher war der Platz in Leirvík noch mal sehenswerter und
das Spiel noch mal erheblich besser. Leirvík hat neben den Grundmauern eines
Wikingergehöftes und der modernen Kirche (jeweils unten am Fjord) auch noch
grasgedeckte Holzgehöfte oben im Ort sowie einen Park (eher Gehölz, denn Parks
auf Färöer dienen der Anzucht von Bäumen auf der ansonsten baumlosen
Inselgruppe) mit eben schönen Nadelbäumen und Büschen sowie Wasserläufen ganz
oberhalb des Ortes zu bieten. Noch ein paar Meter höher liegt der spektakulär
unter Bergzügen gelegene Platz mit einstufiger Stehtribüne und kleinem
Sportlerheim. Hinter dem Platz von LÍF Leirvík kann man einen steilen Wanderweg
auf die andere Bergseite zum zweiten Verein des Fusionsklubs Víkingur 2008,
nämlich GÍ Gøta (in Norðragøta) laufen. Wer nicht so viel Zeit hat, fährt mit
dem Auto durch den Tunnel... Der Platz bot nicht nur herrliche Blicke in den
Fjord und die Berge, sondern auch tolle Sicht auf das Kunstrasenfeld (bis auf
Hvalba auf Suðuroy sind alle 22 in Nutzung befindliche Großfeldplätze
Kunstrasenplätze, Hvalba hat Naturrasen. Auch die beiden stillgelegten
Großfelder, sowie die größenreduzierten Großfelder (z. B. Hvannasund und
Eysturvøllur in Tórshavn für 8 gegen 8) und fast alle Klein- und
Minispielfelder sind selbstverständlich bei diesem Kackwetter aus künstlichem
Grün). Dem Spielniveau tut es sicher ganz gut – das gilt bei allem
Fußballtraditionalismus weltweit; solange der Ausbau oder die Landschaft und
somit der Zuschauerkomfort stimmen bin ich auch für Kunstrasen, einziger
Nachteil ist die eindeutig höhere Verletzungsgefahr gegenüber Naturrasen und nicht
des Material oder die Farbe oder was auch immer manche sonst noch gegen
Plasteplätze hervorbringen. Wie auch immer: beim Spiel von Víkingur Gøta und
B71 Sandoy dauerte es aber trotz aller Rasanz bis nach dem Seitenwechsel, ehe
Treffer fielen. Vor allem in der Schlussphase war es ein packendes Hin und Her,
das am Ende 2:3 an den Gast aus Sandoy ging. Da lohnte sich doch deren Anfahrt
mit der Fähre nach Tórshavn und von da die Fjorde entlang und durch Tunnel so
richtig...<br/>
<br/>
Kollafjarðar Ítróttarfelag 1942 ......................... 24<br/>
Team Klaksvík .................................................... 24<br/>
- Datum: Samstag, 18. September 2021 – Beginn: 18.00<br/>
- Wettbewerb: Burn Menn (1. färingische Handballliga, Halbprofiliga- und
Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 24-24 nach 60 Minuten (2x30) und Siebenmeterwerfen für Pokerturnier:
5-3, somit gesamt inoffiziell 29-27 – Halbzeit: 14-16<br/>
- Tore: NN<br/>
- Gelbe Karten: je 2 pro Team<br/>
- Zeitstrafen: NN (KÍF = 4 Minuten); NN (TK = 2 Minuten)<br/>
- Rote Karten: NN von KÍF (20. Rot zzgl. Blaue Karte wegen
angeblicher Tätlichkeit)<br/>
- Austragungsort: Ítróttarhøllin
í Kollafirði (Kap.: 500 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 40 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 9,0/10<br/>
<br/>
Noch einmal getoppt von Niveau und Spannung wurde diese Partie dann
vom dritten Spiel des Tages, dem Handball-Erstliga-Spitzenspiel in Kollafjörður.
Der Ort ist ganz ansehnlich: Holzkirche mit Grasdach, alter Quadersteinbau (ehemals
Schule), Wasserfall... Nun war erstmals Eintritt fällig. Bei Handball wie auch
beim Fußball wird (selbst bei den Frauen) in den jeweils höchsten Ligen ein
Betrag von 80 Kronen (10,80€) verlangt – 2. Liga abwärts ist stets kostenlos.
Im Gegensatz zu Island bekommt man hier aber gut bedruckte Eintrittskarten für
den ziemlich überzogenen Eintrittspreis. Und man wird ausgesprochen freundlich
oftmals gefragt, wo man her ist. Gerade beim Handball sind die Leute interessiert,
warum Ausländer sich für die lokale Liga interessieren. Beim Fußball ist
Groundhopping bekannt – beim Handball natürlich nicht. Wir waren vllt. nicht
die ersten Deutschen und vllt. auch nicht die ersten Hopper beim färingischen
Handball – aber im Internet ist auch gar nichts zu finden in dem Zusammenhang.
Die einzigen Artikel auf Deutsch haben nichts mit Handball-Hopping zu tun,
sondern befassen sich mit Doppelnationalspieler Jakobsen https://www.goal.com/de/meldungen/handball-ftr-hilmar-leon-jakobsen-faeroeer-fussball/bfe6srss5s1iofrqncjbqbm
oder dem Sensationssieg gegen Tschechien... https://www.n-tv.de/sport/Handball-Zwerg-produziert-naechstes-Maerchen-article22526967.html
<br/>
Dabei lohnt z. B. die Halle in Kollafjörður für die Sorte
Groundhopper, die über den Tellerrand hinausschaut. Eine schöne symmetrische
Rundbogenarchitektur, die sich aber erheblich von der ähnlichen Architektur aus
DDR-Zeiten unterscheidet. Auf den Holzbänken fanden sich dann gut 300 Zuschauer
ein, was schon fast die Einwohnerzahl des gesamten Ortes ist... Einige ältere
Jugendspieler hatten sich in Vereinsfarben geschminkt und mit KÍF-Schriftzügen
bemalt und mit Flatterband herumgebastelt. Es wurde richtig melodisch
angefeuert, andere Zuschauer gingen auch mit und ab und an wurde es hitzig.
Besonders als sich einer der wenigen Ausländer auf der Platte, ein
Montenegriner oder so von Klaksvík, nach einem Gerangel um den Ball nach
angehaltenem Spiel eine Schauspieleinlage leistete: er zog im richtigen Moment
den Ball zu sich hin, sodass es nach einer Tätlichkeit des KÍF-Spielers aussah.
Der sah auch Rot plus blaue Karte, was von den ohnehin teilweise unsicheren Schiris
freilich falsch war. Zwei Minuten für beide für das dümmliche Ballgerangel
wären richtig gewesen. Genutzt hat die Schauspieleinlage auch nicht so viel,
denn in einer packenden Partie, in der fast immer Klaksvík führte, hieß es am
Ende 24:24. Keiner war damit zufrieden – außer die neutralen Zuschauer
natürlich!<br/>
Richtig kurios wurde es dann danach: da Spieler beider Teams an
einem Pokerturnier am Vorabend teilgenommen hatten und dort kein Sieger
ermittelt werden konnte, wurde das Problem nun in einem Siebenmeterwerfen –
immer noch vom Fernsehen übertragen, immer noch vor allen Zuschauern in der
Halle – geklärt. Hier siegte KÍF mit 5:3. Sport auf den Färöer ist doch einfach
genial!<br/>
<br/>
Genial war übrigens auch die Unterkunft in Sandavágur: das „Cosy
Guesthouse anno 1936“ kann ich nur empfehlen von Preis-Leistung. Ist zwar sehr
beengt, aber günstiger kommt man kaum unter auf den Inseln, als Doppelzimmer
mit Gemeinschaftsbad und -küche für um die 50€/ Nacht. Die Hütte ist zudem wie
ein Museum eingerichtet: lauter alte Möbel, Lampen, Bilder etc.<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
3 Spiele, 3 neue Grounds, 26. Spiel ohne 0:0, 72.
Fußballländerpunkt (zzgl. 4 Non-FIFA) und 19. Handballländerpunkt (zzgl. 1x
Non-IHF), Tageskilometer: 180 (180km Mietwagen)
Tag 10: Zwei Mal Erstligafußball in benachbarten Stadien<br/>
<br/>
Bevor es zwei Mal zum Fußball ging, besichtigten wir einige der
wichtigsten architektonischen Sehenswürdigkeiten der Färöer – so etwas gab es
ja auf Island kaum... Aber in Kirkjubøur, einem etwas abgelegenen Ort westlich
der Hauptstadt, gibt es eine enorme mittelalterliche Kirchenruine aus Stein sowie
viele sehr schöne Holzhäuser (meist schwarz geteert) mit Grasdach und teils
bunten Zierelementen. Übrigens gibt es auch in diesem Kaff einen Bolzplatz (ca.
30x17 Meter mit Kunstrasen und Handballtoren) – die Färöer sind so sicher, dass
einfach Bälle liegen gelassen werden. Niemand klaut dort offen gelagertes
Sportmaterial. Das gibt es auf Dörfern in Schweden und Island auch, aber auf
Färöer selbst in Tórshavn! Wer sich den Ball zum Spielen ausleihen will, nimmt
ihn halt nicht nach Hause, sondern legt ihn wieder dorthin, wo er ihn
hergenommen hat (also aus dem Tornetz, von einer Wechselbank – ja, auch auf
Großfeldern darf außerhalb der Trainingszeiten gebolzt werden, selbst im
Nationalstadion und bis 22 Uhr bleibt überall das Flutlicht an, wenn vorhanden!
– oder hinter der Bande). Was ein Fußballparadies!<br/>
<br/>
Tórshavn ist zwar nicht die spektakulärste Hauptstadt, aber
sehenswert und eine der sympathischsten überhaupt. Besonders die Landzunge
Tinganes mit den Holzhäusern, in denen sich teils Ministerien und das alte
Parlamanet (Ting) befinden, ist toll. Ein paar Kirchen, Denkmale und Parks gibt
es auch. Ein besonders schöner Park mit Arboretum liegt bei den großen
Sportanlagen im Gundadalur: eine Schwimmhalle, drei Mehrzweckhallen (teils noch
mit Nebenräumen wie Dojos) und drei Fußballstadien, darunter das alte
Nationalstadion und das neue.<br/>
<br/>
Bóltfelagið 1936 F. C. Tórshavn (B36 Tórshavn) 5<br/>
Ítróttarfelag Fuglafjarðar ..................................... 0<br/>
- Datum: Sonntag, 19. September 2021 – Beginn: 15.00<br/>
- Wettbewerb: sogenannte Betrideildin (1. färingische Fußballliga; Halbprofi-
und Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 5-0 nach 95 Minuten (47/48) – Halbzeit: 2-0<br/>
- Tore: 1-0
4. Sebastian Pingel, 2-0 37. Hannes Agnarsson, 3-0 49. Bjarki Christiansson
Nielsen, 4-0 89. Martin Agnarsson, 5-0 92. Sebastian Pingel<br/>
- Gelbe
Karten: Sebastian Pingel, Bjarni Petersen, Martin Agnarsson (B36); Elias
Jóhannesson Lervig (ÍF)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Gundadalur, ovari vøllur (Kap.: 4.000, davon
3.000 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 35 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,0/10<br/>
<br/>
Zuerst ging es ins alte Nationalstadion, das Gundadalur (oberes
Spielfeld). Dort bekam man für die üblichen 80 Kronen ganz ansehnlichen Fußball
geboten. Zumindest von B36, einem der erfolgreichsten Clubs des Landes, der
aber diese Saison – ebenso wie Lokalrivale HB, dem Rekordmeister – hinter KÍ
Klaksvík und Víkingur Gøta abgeschlagen 4. ist. Schlimmer sieht es aber für ÍF
Fuglafjørður (Ítróttarfelag Fuglafjarðar in der Deklination) aus, denn die
stehen auf dem vorletzten und somit dem Relegationsplatz. So sah das Kick auch
aus: nur eine Einrichtung; die Bude von ÍF. Keine vier Minuten rum und schon
1:0... 2-0 bei Pause, 3-0 zur 90. und in der Nachspielzeit noch zwei Treffer
zum immer noch zu niedrigen 5:0.<br/>
Das trotz städtischer Lage landschaftlich toll gelegene Stadion mit
kurios unterschiedlichen Tribünen – darunter auch zwei getrennte Tribünen für
B36 und HB, in denen sich jeweils auch Clubräume beider Vereine befinden, und
eine Naturtribüne mit etwas chaotisch verteilten Holzbänken – wusste mehr zu
überzeugen als das Spiel, was jedoch auch nicht schlecht war...<br/>
<br/>
Havnar Bóltfelag 1904 (HB Tórshavn) .............. 4<br/>
Eiðis Bóltfelag/ ÍF Streymur ............................... 1<br/>
- Datum: Sonntag, 19. September 2021 – Beginn: 18.00<br/>
- Wettbewerb: sogenannte Betrideildin (1. färingische Fußballliga; Halbprofi-
und Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 4-1 nach 96 Minuten (48/48) – Halbzeit: 1-1<br/>
- Tore: 1-0 43. Pætur Joensson Petersen, 1-1 45.+2. Gutti
Dahl-Olsen, 2-1 52. Pætur Joensson Petersen, 3-1 83. Dan í Soylu, 4-1 91. Stefan
Radosavljevic<br/>
- Gelbe Karten: Adrian Justinussen, René Shaki Joensen (HB); Ári
Arge, Mikkjal Hellisá (EB/S)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Tórsvøllur (Kap.: 6.040 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 400 (davon angeblich nur 200 zahlende und ca. 30
Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 7,0/10<br/>
<br/>
Nach Erkundung des angrenzenden Parks stand Spiel 2 an: Im neuen
Nationalstadion, welches immer noch nicht ganz fertig ist, will ich in den
kommenden Jahren auch unbedingt mal die färingische Nationalelf sehen. Zum
Abhaken des Grounds war aber erstmal erste Liga beim Rekordmeister dran. Gegner
der sehr sympathische Club von EB/Streymur, einer Spielgemeinschaft kleiner
Dörfer im Norden der beiden Hauptinseln Streymoy und Eysturoy (also Eiði und
Streymnes, faktisch noch Oyrarbakki, Hvalvík und evtl. Saksun, Tjørnuvík und
Haldórsvík – zusammen kaum 1.000 Einwohner). Auch hier wieder gute Unterhaltung
auf Englisch möglich. Zudem trotz gewissem Ordneraufgebot keinerlei
Beanstandung meiner Spiegelreflexkamera trotz Fernsehspiel der ersten Liga und
Rumlaufen für verschiedene Perspektiven kein Problem...<br/>
Das Spiel auch hier recht einseitig, wobei EB/Streymur noch gut
mithielt. HB kurz vor der Pause mit der Führung, EB/S jedoch in der
Nachspielzeit noch mit dem Ausgleich. In der zweiten Hälfte dann HB aber klar
besser und mit 4:1 am Ende – wobei das vierte Tor Abseits war, was das wie so
oft auf Färöer und Island nicht überzeugende Gespann übersah – verdienter
Sieger. EB/Streymur im Mittelfeld noch nicht ganz gesichert nach unten – nur
nach oben ist schon lange sicher, dass sie nicht den dritten Meistertitel nach
2008 und 2012 einfahren werden... Und den fünften Pokalgewinn leider auch
nicht...<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
2 Spiele, 2 neue Grounds, 28. Spiel ohne 0:0, Tageskilometer: 100
(100km Mietwagen)
Tag 11: Alte Dörfer und junge Handballmannschaften<br/>
<br/>
Am Montag funktionierte die Sportplanung nicht ganz so gut, doch
die Sights umso besser. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von unserer
Mitbewohnerin Nana, die eines der beiden anderen Zimmer bewohnte – die in
Schweden lebende Inderin war ausgesprochen freundlich und gesprächig und vor
allem sehr unkonventionell: alleine unterwegs, kritisch auch in Bezug auf ihre
Heimat und die rechtsgerichtete Hindufamilie und fand trotz ihrer überzeugt
vegetarischen Ernährung nichts Schlimmes am Walfang auf den Färöer, der – auch
wenn kontinentaleuropäische grünverseuchte Medien da anderes zusammenlügen –
nun mal der Eigenversorgung auf den abgelegenen und teuren Inseln dient.
Walfleisch, -speck und -tran wird nach einem komplizierten Schlüssel nämlich
kostenlos (!) an möglichst viele Einwohner verteilt.<br/>
<br/>
Wir besichtigten dann Tjørnuvík (sehr schönes Fischerdorf mit
Holzhäusern in einer geschützten Bucht), Haldórsvík (ähnlich geartetes Dorf mit
interessanter Kirche), den Wasserfall Fossá, das Dorf Saksun (an einer Bucht
gelegen, viele Holzhäuser), Hvalvík (wenig bekannt, aber schöne Holzkirche und
Park), Hósvík (kuriose moderne Kirche, Wasserfälle und ein besonders
auffälliges Denkmal für die im Meer umgekommenen Bewohner – leider in jedem Ort
nötig, da vor allem bis ins 20. Jahrhundert hinein immer wieder schwere
Unglücke bei der Fischerei geschahen) und fuhren dann den Oyggjarvegin Bergpass
mit toller Sicht auf verschiedene Dörfer und am Ende auch Tórshavn, sowie einen
Abstecher nach Norðradalur
mit seiner tollen Serpentinenstraßen, wo uns Windstärke 8 entgegen pustete.
Außerdem besichtigten wir den eher hässlichen Vorort Hoyvík und das schöne
parkartig gestaltete Tal an dessen Rand.<br/>
<br/>
Hondbóltsfelagið Neistin (Tórshavn) G18 ...... 31<br/>
Ítróttarfelagið Hoyvík 1971 G18 ..................... 22<br/>
- Datum: Montag, 20. September 2021 – Beginn: 19.45<br/>
- Wettbewerb: Gentur 18 (Färingische Handballmeisterschaft für
U18-Juniorinnen)<br/>
- Ergebnis: 31-22 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 14-13<br/>
- Tore: NN<br/>
- Gelbe Karten: NN<br/>
- Zeitstrafen: keine<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Gundadalurhøllin (Kap.: 160, davon 80
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 5 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 5,0/10<br/>
<br/>
In dem wohl unattraktivsten Ort auf den Färöer sollte ein Spiel der
U21 vom FC Hoyvík stattfinden, doch das wurde wegen der starken Winde abgesagt.
Wie ein Bauarbeiter dort meinte: „the ball must be of concrete“ – wobei
festzuhalten ist, dass Männerfußball bei solchen Bedingungen gespielt wird, und
das ohne Betonball...<br/>
Der Juniorensport auf Färöer ist ohnehin schlecht organisiert, wir
landeten dann aber in Gundadalur beim Handball. Das Spiel hatte schon ein paar
Minuten angefangen und war dann gar nicht so schlecht. Weibliche U18 von
Rekordmeister Neistin aus Tórshavn gegen H71 aus Hoyvík. Neistin siegte 31-22
mit teils sehr sehenswerten Würfen. Die Halle auch sehenswert: kurioser
Zuschnitt mit längsverlaufenden Stahlträgern in Bogenform – so noch nie
gesehen!<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 1 neuer Ground, 38. Woche in Folge mindestens eine
Sportveranstaltung, Tageskilometer: 190 (190km Mietwagen)
Tag 12: Wieder Handball statt Fußball, wieder furchtbares Wetter<br/>
<br/>
Trotz übelstem Dreckwetter mit Windstärke 7 und Dauerregen
besuchten wir, nach einem Blick auf den Fossá vom gegenüberliegenden Fjord und
einem aufgrund der dichten Wolken vergeblichen Warten am Slættaratindur, dem
mit 880 Metern höchsten Berg des Inselstaates, das Dorf Gjógv. Das hat viele
schöne alte Häuser, eine ansehnliche Kirche und eine gewaltige Felsspalte, die
als Hafen genutzt wird, zu bieten. Felsspalte auf Färingisch: gjógv (dschäggf)...<br/>
Funningur und noch besser Elduvík sind ebenfalls an Stichstraßen an
Fjorden liegende Fischerdörfer, die bis Ende des 20. Jahrhunderts nur zu Fuß
oder per Boot erreichbar waren und so auch ihre alte Architektur (Holz- oder
Steinhäuser mit Grasdach, Dorfkirche mit Grasdach usw.) erhalten haben.
Bolzplätze gibt es aber auch dort am Ende der Welt... Oyndarfjørður wurde
besonders spät ans Straßennetz angebunden, liegt aber auch besonders schön.
Hellurnar war auch nicht schlecht. Wir besichtigten dann auch die weiter
südlich auf der Insel liegenden Dörfer Rituvík und Æðuvík, die baulich nicht so
überzeugen, aber landschaftlich klasse liegen.<br/>
<br/>
Kollafjarðar Ítróttarfelag 1942 (D18) ............... 18<br/>
Ítróttarfelagið Hoyvík 1971 (D18) ..................... 31<br/>
- Datum: Dienstag, 21. September 2021 – Beginn: 20.00<br/>
- Wettbewerb: Dreingir 18 (Färingische Handballmeisterschaft für U18-Junioren)<br/>
- Ergebnis: 18-31 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: xx-xx<br/>
- Tore: NN<br/>
- Gelbe Karten: NN<br/>
- Zeitstrafen: NN (KÍF = xx Minuten); NN (H71 = xx
Minuten)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Ítróttarhøllin
í Kollafirði (Kap.: 500 Sitzplätze, davon heute 80 geöffnet)<br/>
- Zuschauer: ca. 16 (davon mind. 5 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 4,0/10<br/>
<br/>
Das anvisierte Fußballspiel der U17 von Fuglafjördur wurde wieder
verlegt wegen Wetter, wobei das weniger akzeptabel als in Hoyvík am Vortag war.
Der Trainer von ÍF war aber so freundlich und empfahl uns noch ein
Freitagsspiel, das dann auch mal wirklich stattfand. Ärgerlicher war der
Ausfall vom Handball in Runavík wegen Doppelbelegung der Halle mit
Badmintontraining, was denen erst wenige Stunden vor Anwurf
einfiel...<br/>
So landeten wir, um wenigstens auch an diesem Tag noch ein Spiel zu
haben, noch ein zweites Mal in Kollafjørður. Dort spielte die männliche U18 vor
einer Handvoll Zuschauer ein ziemlich dürftiges Spiel. Nur ein Wechsler und die
viel besser aufgestellten Gäste aus Hoyvík schnell auf und davon: 0-6, 3-10...
Am Ende noch glimpflich mit 18-31.<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 0 neue Grounds, Tageskilometer: 250 (250km Mietwagen)
Tag 13: Per Fähre zum Pokalviertelfinale<br/>
<br/>
Am Mittwoch gab es das letzte Pokalviertelfinale. Daher machten wir
uns recht früh auf, um zum Fährhafen in Gamlarætt und von da nach Sandoy zu
kommen. Die Fähre wackelte heftig und war nach 30 Minuten mit unserem Mietwagen
in Skopun (Auto plus Fahrer plus ein Mitfahrer sind hin und zurück rund 27€ -
bei vollbesetzer Fünfsitzerkarre wären es fast 38€).<br/>
Das Dorf Skopun war ganz ansehnlich aber nicht herausragend. Auch
die Landschaft beim Heimara Halsavatn (See) und dem kleinen Wasserfall
Krókarfossur war für Färöer regelrecht flach – aber immer noch sehr schön. Spannender
wurde es im abgelegenen Søltuvík mit extrem engen Zufahrtsstraßen direkt an
Klippen und einer gewaltigen felsigen Bucht. In der Inselhauptstadt Sandur (600
Einwohner, die ganze Insel hat 1.200, Tendenz erheblich zurückgehend; je
abgelegener eine Insel auf den Färöern, desto schlimmer ist das, während auf
den fünf größten Inseln ein merklicher Zuwachs – Streymoy am stärksten, Vágar
am schwächsten – zu sehen ist) gibt es eine schöne Kirche und interessante
Bergzüge sowie Wasserfälle, aber man ist auch schnell durch.<br/>
Wir fuhren dann diverse Stichstraßen – teils einspurig an steile
Klippen gepresst – in teils verlassene oder nur teilbewohnte Dörfer mit
vielfach alter Architektur: Skarvanes, Húsavík (besonders schöne Grasdächer und
ein Naturrasen-Kleinfeldplatz in geiler Lage), Dalur und Skálavík. Noch ein
Abstecher zu einem schönen kleinen Wasserfall, dem Fossin í Elinarhús, und dann
ging es nach Sandur zurück.<br/>
<br/>
Sandoyar Ítróttarfelag (Bóltfelagið frá 1971) .... 0<br/>
Havnar Bóltfelag 1904 (HB Tórshavn) ............... 5<br/>
- Datum: Mittwoch, 22. September 2021 – Beginn: 18.15<br/>
- Wettbewerb: Løgmansteypið (Viertelfinale des landesweiten Pokals; 1. deild, 2.
färingische Fußballliga, 1. Amateurliga gegen sogenannte Betrideildin, 1.
färingische Fußballliga; Halbprofi- und Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 0-5 nach 92 Minuten (47/45) – Halbzeit: 0-1<br/>
- Tore: 0-1 18.
Stefan Radosavljevic,
0-2 64. Jákup L. Thomsen, 0-3 70. Jákup
L. Thomsen, 0-4 74. Michal Danian Przybylski, 0-5 79. Hørður Askham <br/>
- Gelbe
Karten: Suni Herman Joensson Petersen (B71)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Inni í Dal (Kap.: 1.000, davon 250 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 150 (davon mind. 30 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 5,0/10<br/>
<br/>
Deutlich außerhalb des Hauptortes in Fahrtrichtung Skopun liegt an
einem See die einzige weiterführende Schule der Insel. Diese hat eine
Sporthalle und einen Kunstrasengroßfeldplatz – den einzigen der kleinen Insel.
Eine mehrreihige Holztribüne mit Schalensitzen in Vereinsfarben, ein paar
Holzkonstruktionen fürs Fernsehen und die Wechselspieler – und das war‘s.
Einfach nur genial in die Landschaft geknallt! Wasserfälle, Schafsweiden,
einzelne Schäferhütten... Ein Teil der Fans verfolgte das Spiel aus dem Auto
heraus und musste mitunter in Hälfte zwei ermahnt werden, dass bei
angeschaltetem Motor für Heizung und Scheibenwischer das Licht auszuschalten
ist, da es sonst den Platz störend anfunselt...<br/>
Vor dem Spiel traf mein Vater bei der Suche nach einem Klo (befindet
sich in der Sporthalle übrigens) Kevin Schindler, einen ehemaligen
Hansa-Spieler aus Delmenhorst, der seit 2020 bei HB Tórshavn den Co-Trainer
macht und letzte Saison sogar noch drei Spiele als Spielertrainer machten – in
der obersten Spielklasse wohlgemerkt... Mit einem B71-Offiziellen, der uns vom
letzten Auswärtsspiel in Leirvík wiedererkannt hatte, kamen wir auch noch ins
Gespräch – alles sehr familiär hier!<br/>
Das Spiel diesmal aber nicht so überzeugend. Sandoy hielt lange gut
mit, kam aber so gut wie gar nicht zu Chancen. Stimmung gab es auch keine. 0:1
bei Pause und in den letzten 26 Minuten noch 4 Tore zum 0:5
Endstand.<br/>
Nun hieß es sofort ins Auto und ab zum Fähranleger. Die Mannschaft
von HB, die mit Kleinbussen zum Hafen in Gamlarætt gefahren und mit einem
stinknormalen Linienbus von Skopun zum Platz gefahren war – man stelle sich so
eine Anreise mal vor, wenn Bayern München (oder auch nur ein Verein von
gleicher Semi-Professionalität wie Bonner SC oder SV Babelsberg) mal im DFB-Pokal
auf Sylt spielen müssten... – fuhr mit der letzten Fähre, wir wollten aber
gerne noch die vorletzte kriegen. Die Fährgesellschaft hatte zum Glück
mitgedacht, wusste von der Partie und den vielen Autos aus Tórshavn, die da
anreisten, und von dem Betonmischer, der wohl auf die Baustelle in Gamlarætt
sollte. So kamen wir immerhin als vorletzte auf die stark ausgelastete Fähre.
Das letzte Auto bekam fast die Heckklappe der Fähre in den Kofferraum gekloppt,
so eng war das alles – und dennoch so entspannt waren die Einheimischen alle...<br/>
Die Baustelle ist übrigens angeblich 2023 fertig: dann ist Sandoy
mit der Hauptinsel mit einem Unterseetunnel von über 8km Länge (es gibt schon
drei fertige von 6,5 bis zu 11km Länge, wobei wir zwei davon mehrfach fuhren)
verbunden. Der Sandoytunnel wird natürlich die Fähre ersetzen und einen
Spielbesuch auf Sandoy viel einfacher machen... Beim Schreiben dieser Zeilen
kam mir übrigens der Gedanke, dass die Färinger vielleicht auch noch einen
Tunnel von Dalur auf Sandoy nach Sandvík auf Suðuroy bauen könnten – so 20km
lang, damit die Südinsel mal von der 2,5-Stunden-Fähre unabhängig wird... Nach
kurzer Recherche kann ich vermelden: die setzen noch einen drauf! Es soll von
Sandur nach Sandvík gebaut werden und eine Abfahrt abzweigen nach Skúvoy – es
ist der Wahnsinn, was für eine Infrastruktur die dort haben und wie viel
schneller als in Deutschland das gebaut wird! Aber mal schauen, ob wirklich bis
2030 dieser 25km-Tunnel fertig ist... https://en.wikipedia.org/wiki/Su%C3%B0uroyartunnilin
<br/>
Wikipedia bietet übrigens auch einen prima Artikel über die
Tunnelinfrastruktur auf den Inseln insgesamt: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Tunnel_auf_den_F%C3%A4r%C3%B6ern
<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 1 neuer Ground, 29. Spiel ohne 0:0, Tageskilometer: 190 (170km
Mietwagen, 20km Fähre)
Tag 14: Im Nordosten des Archipels und zwei Handballspiele in Eiði<br/>
<br/>
Nun ging es mal wieder über die Brücke von Oyrarbakki, die die
beiden Hauptinseln miteinander verbindet, mit einem Fotostopp in Skipanes mit
Blick auf Skála, wo es am Samstag zum Fußball hin ging, durch einen
Unterseetunnel auf die Insel Borðoy (wo mit Klaksvík die zweitgrößte Ortschaft
des Landes (5.000 Einwohner) liegt und schließlich auf die mit einem engen Damm
mit Borðoy verbundene Insel Kunoy. Der Hauptort Kunoy wiederum ist per Tunnel
an den Dammort Haraldssund angeschlossen; einer von diesen berüchtigten
einspurigen Tunneln, wo man alle hundert Meter Ausweichen im Fels hat. Kunoy
hat einige schöne Häuser und tolle Landschaft inklusive Blick nach Kalsoy. Wenn
auf dieser Insel mehr Menschen wohnen würden, hätten die sicher auch schon
einen Tunnel statt die olle Fähre... Aber hier oben ziehen viele nach Klaksvík,
weil die kleinen Inseln nicht viele Jobs bieten. Außer Kunoy und Haraldssund
gab es bis 1913 auch noch das Dorf Skarð, doch das wurde verlassen, nachdem
alle sieben erwerbsfähigen Männer gleichzeitig bei einem Schiffsunglück beim
Fischfang ertranken. Die Frauen, Kinder und Alten konnten den Ort nicht
aufrecht erhalten, weil sie körperlich und vom Fachwissen her nicht in der Lage
waren, Subsistenzwirtschaft zu betreiben, und zogen daher nach Haraldssund, wo
es Unterstützung durch die Gemeinde gab.<br/>
Für uns ging es dann weiter durch teils enge und lange Tunnel auf
die Insel Viðoy, wo im Hauptort Viðareiði einige alte Häuser und v.a. die
Kirche sehenswert sind. Wie immer wissen auch die spektakuläre Küstenlinie und
das Gebirge zu überzeugen. Viðoy ist nach Borðoy mit einer Brücke verbunden.
Diese führt von Hvannasund (Kirche ganz ansehnlich) nach Norðdepil (guter
70x40-Meter-Kunstrasen am Berg). Wenn man oberhalb des besagten Platzes an der
Schule den Stichweg reinfährt, landet man in einem besonders schönen, aber
nicht mehr dauerhaft bewohnten Weiler: Múli. Hier ist die Küstenlinie besonders
spektakulär und einige Häuser sind sehr interessant. Der Ort war bis Ende in
die 60er nicht ans Straßennetz angebunden – nun immerhin eine geschotterte und
gut fahrbare Piste ohne Leitplanken zur Klippe hin und mit schönen
Wasserfällen...<br/>
Auch Árnafjørður war sehenswert aufgrund der Bebauung und der
Landschaft, aber auch hier einiger Leerstand. In Klaksvík hingegen schon fast
pulsierendes Kleinstadtleben. Wir machten aber nur Fotos von oben – auch hier
dann nur noch Schotterpiste – wegen des Stadions, das wir Samstag dann
besuchten.<br/>
<br/>
Eiðis Bóltfelag 1913 (Kv) ................................... 16<br/>
HF Neistin Tórshavn (Kv) ................................. 36<br/>
- Datum: Donnerstag, 23. September 2021 – Beginn: 19.00<br/>
- Wettbewerb: SMS kvinnur (1. färingische Frauenhandballliga)<br/>
- Ergebnis: 16-36 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 9-12<br/>
- Tore: NN<br/>
- Gelbe Karten: NN<br/>
- Zeitstrafen: NN (EB = xx Minuten); NN (Neistin = xx
Minuten)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Eiðishøllin (Kap.: 350 Sitzplätze, davon heute 250
geöffnet)<br/>
- Zuschauer: ca. 125 (davon mind. 20 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,5/10<br/>
<br/>
Eiðis Bóltfelag 1913 II (Kv) ............................... 26<br/>
HF Neistin
Tórshavn II (Kv) ............................. 38<br/>
- Datum: Donnerstag, 23. September 2021 – Beginn: 20.40<br/>
- Wettbewerb: 1. deild kvinnur (2. färingische Frauenhandballliga)<br/>
- Ergebnis: 26-38 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: xx-xx<br/>
- Tore: NN<br/>
- Gelbe Karten: NN<br/>
- Zeitstrafen: NN (EB = xx Minuten); NN (Neistin = xx
Minuten)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Eiðishøllin (Kap.: 350 Sitzplätze, davon heute
250 geöffnet)<br/>
- Zuschauer: ca. 55 (davon mind. 15 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,0/10<br/>
<br/>
In Eiði besuchten wir dann schließlich die Sporthalle. Ähnliche
Rundbogenform wie in Kollafjørður, aber weniger Bankreihen und weniger
symmetrisch. Auch für die erste Frauenliga wurden 80 Kronen fällig. Dafür gab
es gleich zwei Spiele: zweite Frauenliga gleich noch hinterher.
Zuerst aber vor deutlich über 100 Zuschauern die Erstvertretungen
von EB und Neistin. Schnell war zu sehen, dass Neistin Serienmeister im
Frauenhandball ist: auf der Verbandswebsite findet sich folgende Auflistung: „Vunnin føroyameistaraheitir frá 1943 til 2021: Neistin 41, Stjørnan 9, Kyndil 8, ..., EB
1...“. Und so sah es auch aus: EB in keiner Phase des Spiels gleichwertig, aber
in der ersten Hälfte noch nicht völlig chancenlos. Nach 9-12 bei Pause aber ein
0:8-Lauf und am Ende 16:36.<br/>
Die Reserve machte es etwas besser nach schwachem
Beginn, doch auch hier hieß es am Ende in einem erfreulich unterhaltsamen Spiel
26:38.<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
2 Spiele, 1 neuer Grounds, Tageskilometer: 250 (250km Mietwagen)
Tag 15: Ausflug nach Nólsoy und Fußball in Eiði<br/>
<br/>
Am Freitag besuchten wir Nólsoy, fuhren für 5,30€ pro Person (hin
und zurück) mit der Fähre auf die 6,5km vor Tórshavn liegende langgestreckte
und sehr gebirgige Insel. Da wir erst 12.30 übersetzten und abends in Eiði sein
wollten, wanderten wir nur den hügeligen Nordteil der Insel, den einzigen Ort
(Nólsoy) mit seinen bunten Häusern, den verlassenen und nur noch in Grundmauern
erhaltenen Ort Korndalur und den neuen Wanderweg bis zur mittleren Anhöhe des
Südteils ab. Waren auch schon 9 oder 10 Kilometer. Wenn man die komplette Insel
abwandern will samt Abstecher zu Klippen und Leuchtturm, ist man 25km
unterwegs. Vielen reicht es auch von Nólsoy zum Leuchtturm und zurück zu
latschen, sind aber auch so 18km.<br/>
<br/>
Eiðis Bóltfelag/ ÍF Streymur (U17) ...................... 2<br/>
Ítróttarfelag Fuglafjarðar (U17) .......................... 0<br/>
- Datum: Freitag, 24. September 2021 – Beginn: 19.30<br/>
- Wettbewerb: U17 Dreingir Endaspæl bólkur a (1. färingische
B-Junioren-Fußballliga; Meisterrunde)<br/>
- Ergebnis: 2-0 nach 83 Minuten (41/42) – Halbzeit: 2-0<br/>
- Tore: 1-0 9. Gilli við Streym, 2-0 30. Hannus Esmarsson Eiðisgarð<br/>
- Gelbe Karten: keine<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Eiðisvøllur í Hólmanum (Kap.: 6.040
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 8 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 5,0/10<br/>
<br/>
Durch die etwas blöden Fährzeiten hatten wir Zeit uns noch in Eiði
umzusehen. Der Ortsname bedeutet „Landenge“ und so sieht es da auch aus.
Landschaftlich wirklich toll! Auch das Stadion mit seinen modernen Tribünen,
den Stehstufen und vor allem dem Blick in die schroffe Berglandschaft – oder
umgekehrt vom Gebirge auf den Platz und die danebenliegende Kirche, war schon
echt genial!<br/>
Wir trafen den netten Trainer von ÍF wieder – wenn man etwas länger
auf den Inseln bleibt, kennt man bald Leute – aber freuten uns trotzdem für den
guten Spielverlauf von EB/Streymur. Deren U17 gewann 2:0 in einem mittelmäßigen
Spiel. Richtig genial war aber der Freistoß zum 2:0 der direkt im Winkel
landete! ÍF war einfach zu harmlos vorm Kasten.<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
1 Spiel, 1 neuer Ground, 30. Spiel ohne 0:0, Tageskilometer: 160
(150km Mietwagen, 10km Fähre)
Tag 16: Vier Spiele quer durch alle Ligen<br/>
<br/>
Der Samstag stand dann sehr im Zeichen des Fußballs. Bei Dauerregen
und Wind natürlich nicht die reine Freude da eine Stadionrunde für Fotos zu
drehen – ganz zu schweigen davon, wie eingesaut die Spieler wurden – aber es
gab ja immerhin Tribünendächer...<br/>
<br/>
U13 Dreingir Endaspæl Bólkur D2 1. umfar (1. Spieltag der
Platzierungsrundengruppe D2 der Endrunde der U13-Knaben)<br/>
- Datum: Samstag, 25. September 2021 – Beginn: 11.00<br/>
- Wettbewerb: U13 Dreingir Endaspæl Bólkur D2 1. umfar (1. Spieltag der
Platzierungsrundengruppe D2 der Endrunde der U13-Knaben / D-Junioren
Meisterschaft der Färöer in Turnierform; Kleinfeld 8 gegen 8, 2x10 Minuten)<br/>
- Ergebnisse: EB/Streymur IV 0:1 AB III, EB/Streymur IV 0:3 B71 Sandoy I, B71
Sandoy I 0:4 AB III (FC Hoyvík I nicht angetreten)<br/>
- Austragungsort: við Margáir (Streymnes, Kap.: 2.000, davon 300
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 25 (überwiegend aus Streymnes und Umgebung)<br/>
- Spielbewertung: 3,0/10<br/>
<br/>
Zuerst ging es nach Streymnes, dem zweiten Spielort von
EB/Streymur. Das Stadion da ist nicht ganz so spektakulär wie in Eiði, liegt
aber auch schön in einem Bachtal – wie der Name schon sagt – und hat eine ganz
interessante moderne Tribüne mit dunkelblauen Schalensitzen.<br/>
Die D-Jugend- bzw. generell Kleinfeldjugendturniere sind nicht
völlig unsinnig organisiert, da ja normalerweise alle vier Mannschaften
antreten und dann 2x10 Minuten-Spiele mal drei eben auch 60 Minuten Spielzeit
ergeben. Aber wenn so ein Scheißverein wie der FC Hoyvík mit dabei sein soll,
taucht der auch schon mal nicht auf, und dann kicken nur noch drei Teams – und wohl
meist so wie heute auf wenig ansehnlichem Niveau... Die Dritte Mannschaft von
AB war hier klar am besten, B71 Sandoy Eins brachte nur gegen EB/Streymur einen
Sieg zustande, wobei letztere alle Spiele verloren – es handelte sich aber auch
nur um die Vierte D-Jugend von ihnen...<br/>
<br/>
Víkingur Gøta II ...................................................
1<br/>
Skála Ítróttarfelag ................................................
0<br/>
- Datum: Samstag, 25. September 2021 – Beginn: 13.00<br/>
- Wettbewerb: 1. deild (2. färingische Fußballliga)<br/>
- Ergebnis: 1-0 nach 95 Minuten (47/48) – Halbzeit: 0-1<br/>
- Tor: 1-0 7. Páll Eirik Djurhuus<br/>
- Gelbe Karten: Jákup Andrias Thomsen, Sveinur Justinussen
(Víkingur); Kristian Martin Jakobsen (Skála) <br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: í Sarpugerði (Kap.: 1.500, davon 500
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 90 (davon ca. 40 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 7,5/10<br/>
<br/>
Spiel 2 war dann richtig gut, auch ins Verhältnis gesetzt: ein
spannendes Zweitligaderby auf Augenhöhe mit vielen Chancen auf beiden Seiten
aber nur einem frühen Tor zum etwas überraschenden Sieg der Reserve von
Víkingur über dem sicheren Aufsteiger Skála I.<br/>
Hier spritzte das Wasser bei jedem Schritt aus dem Kunstrasen, bei
jeder Grätsche entstand ein Wasserfall und für Begeisterung sorgte auch ein
Köter, der Männchen machte um aufs Spielfeld zu gucken und dann dauernd mit
einem Ball spielte. Zwei Zuschauer schossen und warfen den Ball immer quer
durch die Zuschaueranlagen, um mit der Töle zu spielen. Alles sehr entspannt.
Hunde, die unangeleint sind, sind auf Färöer kein solches Problem wie in
Deutschland. Die Tiere sind generell besser erzogen – das hängt von den wenigen
vorhandenen Rassen (davon kaum generell aggressive) ab, aber auch damit
zusammen, dass Tiere, die einfach auf eine Schafsweide laufen oder Menschen
gefährden, sofort liquidiert werden dürfen. In Deutschland darf man zwar
prinzipiell in so einer Situation einen aggressiven Hund ebenfalls töten, ist
aber natürlich hier bei der Verhätschelung dieser Tiere sehr unüblich, während
färingische Schafzüchter lieber gleich schießen oder prügeln anstatt zu fragen,
was auch völlig richtig ist.<br/>
Das Stadion von Víkingur – wenn nicht gerade in Leirvík gespielt
wird – befindet sich vor den hohen Bergen im Rücken Leirvíks mit Blick zum
Fjord von der hohen Tribüne aus in Norðragøta. Der Ort ist auch recht
sehenswert: mehrere Holzhäuser mit Grasdach sowie eine Kirche im gleichen Stil
am Hafen.<br/>
<br/>
Skála Ítróttarfelag II .............................................
5<br/>
FC Hoyvík ..............................................................
1<br/>
- Datum: Samstag, 25. September 2021 – Beginn: 16.00<br/>
- Wettbewerb: 2. deild (3. färingische Fußballliga)<br/>
- Ergebnis: 5-1 nach 92 Minuten (46/46) – Halbzeit: 2-1<br/>
- Tore: 1-0 8. Karstin Justessen, 2-0 23. Aron Sørensen, 2-1 25.
Vensil Djurhuus, 3-1 62. Jákup Anthoniussen, 4-1 72. Jóhann Bergsson Johansen,
5-1 76. Jákup Anthoniussen <br/>
- Gelbe Karten: Magnus Jørmundsson, Ragnar Rasmussen<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Eiðisvøllur í Hólmanum (Kap.: 1.300, davon 300
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 20 (davon wohl keine Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 7,0/10<br/>
<br/>
Spiel 3 stieg auf der gegenüberliegenden Fjordseite in Skála. Dort
trat die II. Mannschaft gegen die I. vom FC Hoyvík an. Manche Stellen des
Kunstrasens standen unter Wasser, immer wieder gab es Böen der Windstärke 6
oder 7 – doch vor nur 20 Zuschauer wurde trotzdem 3. Liga gekickt. Auf der
schönen überdachten Tribüne mit den Schalensitzen bekam man auch kaum was ab
von dem Mist. Hinter der Tribüne steigt ein Berg mit mehreren Wasserfällen an.
Der Wasserfall, der direkt hinter einem Tor runterschießt in den Fjord, ist
Namensgeber des Stadions. Einen Ball trug er immerhin nach unten in diesem
Spiel – der verfängt sich dann an Gittern an einer Brücke vorm Fjord und kann
dann da abgeholt werden.<br/>
Die richtig ansehnliche Partie wurde über weite Strecken – v. a. in
Hälfte zwei – vom Gastgeber bestimmt. Nach dem 2:0 trafen auch die
Rand-Thorshafener mal, doch am Ende hieß es 5:1 für Skála II.<br/>
Es war übrigens das erste Spiel, wo wir auf Färöer keine Kinder oder
Jugendliche im Stadion sahen – nur ein paar Spielerfreundinnen und v.a. Spieler
anderer Skála-Teams (auch der Ersten) waren da – und somit auch erstmalig kein
Platzsturm fürs Bolzen in der Halbzeit, was sonst ja sogar in der 1. Liga
völlig normal ist.<br/>
<br/>
Klaksvíkar Ítróttarfelag IV .................................. 2<br/>
Klaksvíkar Ítróttarfelag III .................................. 4<br/>
- Datum: Samstag, 25. September 2021 – Beginn: 18.30<br/>
- Wettbewerb: 3. deild bólkur a (4. und unterste färingische
Fußballliga)<br/>
- Ergebnis: 2-4 nach 93 Minuten (45/48) – Halbzeit: 0-3<br/>
- Tore: NN<br/>
- Gelbe Karten: keine<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Við Djúpumýrar (Kap.: 4.000
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 15<br/>
- Spielbewertung: 6,0/10<br/>
<br/>
Was ein Knallerspiel: Vereinsinternes Derby in der vierten und
untersten Liga in einem der größten Stadien der Insel... Dass die zweitgrößte Ortschaft
der Inseln nur das interessant im Ort verbaute Við Djúpumýrar (gesprochen in
etwa: „wieh dschüupümierarr) und keinen weiteren Großfeldplatz hat, ist eh
etwas komisch, aber dann auch noch die Partie hier... Immerhin wollten 15 Leute
die vereinsinterne Paarung sehen, die aufgrund dessen, dass eine Mannschaft
Leibchen tragen musste, noch mehr nach Trainingsspiel aussah, als die Paarung
ohnehin schon klang... Von der Dritten wurde das Match erst klar bestimmt, doch
in Hälfte zwei ließen sie die Zügel schleifen und kassierten sogar eine
herrlich direkt verwandelte Ecke (hoch an den langen Innenpfosten) zum 2:3, am
Ende siegten sie aber doch noch 2:4...<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
4 Spiele, 4 neue Grounds, 34. Spiel ohne 0:0, Tageskilometer: 180
(180km Mietwagen)
Tag 16: Abschied vom färingischen Fußball mit Nachbarschaftsduell im
alten Nationalstadion<br/>
<br/>
Am letzten Tag auf den Inseln besichtigten wir erstmal Vágar,
liefen also etwas im Ort Sandavágur rum, der jetzt nicht nur einen bekannten
Fußballer sondern auch einen für die Nationalbewegung bedeutsamen
Schriftsteller, Politiker und Geistlichen hervorgebracht hat und gegenwärtig
mit einer schönen Holzkirche sowie einem Park mit Gehölz und Wasserfällen, welche
neben dem Fußballplatz (leider in den letzten Jahren eigentlich nur noch
Jugendfußball oder Altherren, keine Männerspiele mehr – einer der drei
Standorte von Vestur 07) in den Fjord entwässern, zu bieten hat.<br/>
Wegen der alten Häuser und der steilen Lage am Hang zum Fjord ist Bøur
auch schön. Dort schaut man auch zum Tindhólmur, einem schroffen unbewohnten
Felseiland.<br/>
Interessant ist auch ein Besuch in Gásadalur, wo ein Wasserfall
über eine gewaltige Klippe direkt ins Meer abkippt. Ein paar Häuser stehen in
dem 12-Einwohner-Nest in schöner Lage auch noch. Bis 2004 war der Ort nur zu
Fuß, per Boot oder Hubschrauber erreichbar – dann wurde ein Tunnel durch den
Berg geprügelt, der auch erst ab 2006 für den allgemeinen Verkehr freigegeben
wurde.<br/>
<br/>
Ítróttarfelag Fuglafjarðar (Kv) ........................... 3<br/>
Argja Bóltfelag / B71 Sandoy (Kv) ...................... 1<br/>
- Datum: Sonntag, 26. September 2021 – Beginn: 12.15<br/>
- Wettbewerb: 1. deild kvinnur (2. und unterste färingische
Frauenfußballliga)<br/>
- Ergebnis: 3-1 nach 93 Minuten (45/48) – Halbzeit: 2-0<br/>
- Tore: 1-0 25. Erla K. Róin, 2-0 35. Mary Ann Zachariassen, 2-1
78. Kristina Dalberg Simonsen, 3-1 80. Annika Eliasen Breiðaskarð <br/>
- Gelbe Karten: keine<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: í Fløtugerði (Kap.: 750, davon 400 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 10 (davon wohl keine Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 2,5/10<br/>
<br/>
Dann fuhren wir quer über drei Inseln um in Fuglafjørður
Frauenfußball zu gucken. Der Vogelfjord traf in der zweiten und untersten Liga
auf die Reserve der Spielgemeinschaft von AB (bei Tórshavn) und B71 (auf
Sandoy, 30 Minuten Fährfahrt plus ein paar Minuten Autofahrt zwischen den
beiden Standorten). Bei wirklich üblem Regenwetter und starkem Wind im
wunderschön gelegenen und zum Fjord hin offenen Stadion mit unüberdachter
Tribüne direkt im Hang machte das Zuschauen bei einem so schwachen Kick wenig
Spaß. Die Gästetorhüterin warf dann einen Ball direkt vor den Kopf einer
ÍF-Spielerin, die einschäddelte. Kurz darauf ein guter scharfer Pass und das
Bein zum 2:0 reingehalten. In Hälfte zwei nur Schrott, ehe der Gast mal traf. Kurz
darauf aber noch der 3:1 Endstand...<br/>
<br/>
Stjørnan Klaksvík (Kv) ...................................... 40<br/>
Eiðis Bóltfelag 1913 (Kv) .................................... 14<br/>
- Datum: Sonntag, 26. September 2021 – Beginn: 15.00<br/>
- Wettbewerb: SMS kvinnur (1. färingische Frauenhandballliga)<br/>
- Ergebnis: 40-13 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 22-6<br/>
- Tore: NN <br/>
- Gelbe Karten: NN<br/>
- 2-Minuten-Strafen: NN<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: KÍ-høllin (Kap.: 800 Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 200 (davon ca. 10 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 6,0/10<br/>
<br/>
Deutlich besserer Frauensport war dann zumindest von einer
Mannschaft beim Erstligahandball in Klaksvík zu sehen. Stjørnan nahm Eiði
auseinander. Beim Stand von 9:5 hatten sie einen 11:0-Lauf, bei Pause 22:6, am
Ende 40:14 – EB leider absolut nicht auf dem Niveau der Klaksvikerinnen.<br/>
Hier auch wieder eine Rundbogenhalle skandinavischen Stils, diesmal auch mit
vielen Bankreihen auf zwei Seiten, aber eben auch wieder über 10€ Eintritt, dafür
aber bedruckte Karten, und im übrigen auch wieder freundliche Leute – einer
fragte z. B. höflich auf Englisch, was uns am Spiel interessiert und ob wir
eine Reportage machen; so einen gepflegten und netten Ausdruck kriegen viele
deutsche Handballfans, die sich über Groundhopper bzw. Fremde in der Halle
wundern, ja nicht mal in ihrer Muttersprache hin...<br/>
<br/>
Tofta Ítróttarfelag B68 .......................................... 0<br/>
Nes Soknar Ítróttarfelag Runavík ........................ 1<br/>
- Datum: Sonntag, 26. September 2021 – Beginn: 17.00<br/>
- Wettbewerb: sogenannte Betrideildin (1. färingische Fußballliga; Halbprofi-
und Amateurliga)<br/>
- Ergebnis: 0-1 nach 94 Minuten (45/49) – Halbzeit: 0-0<br/>
- Tor: 0-1 64. Klæmint Andrasson Olsen<br/>
- Gelbe Karten: Tonni Johannus Thomsen (B68); Pætur Turiðarson
Skipanes, Oddur Árnason Højgaard, Rógvi Egilstoft, Mikkel Elbæk Jakobsen, Búi
Egilsson (NSÍ)<br/>
- Rote Karten: keine<br/>
- Austragungsort: Svangaskarð (Kap.: 6.000, davon 5.000
Sitzplätze)<br/>
- Zuschauer: ca. 600 (davon 500 zahlende und ca. 300 Gäste)<br/>
- Spielbewertung: 7,0/10<br/>
<br/>
Dann ging es zügig ans Südende von Eysturoy; durch Runavík durch in
dessen Nachbarort Toftir, wo sich eh gerade hunderte Leute aus beiden Orten im
alten Nationalstadion (Svangaskarð) trafen... Was eine geile Hütte: Vor
Felswänden, auf einer Seite direkt steiler Hang runter ins Dorf, toller Blick
über Ort und Fjord – Tribünen mit Schalensitzen auf drei Seiten, zum Fjord hin
noch alte Holzbänke, dann ein toller Sprecherturm, unter dem sich ein
Vereinsheim befindet, wo es dann statt Bier und Bratwurst wie in Deutschland,
eben Kaffee und Kuchen – wie üblich auf Färöer – gab. Ein kleines Kuchenstück
und ein eher kleiner Kaffee kosten je 10 Kronen. So gut wie niemand bezahlt
hier mit Karte wie die ganzen neureichen Spinner in Island oder Norwegen –
Schweden, Dänemark und Finnland sind aber genauso bescheuert. Auf Färöer ist
man jedoch konservativer als woanders in Skandinavien und zahlt eben noch mit
Münzen und Scheinen und nur alternativ mit Bankkarte.<br/>
Einige Dutzend Jugendliche und wenige Erwachsene aus beiden Lagern
feuerten begeistert an. In der Halbzeit stellte sich das Maskottchen der Betrideildin
ins Tor und die Kinder machten Elfmeterschießen gegen dieses Vogelvieh. Konnte
nicht erkennen, ob das Maskottchen eine Trottellumme sein soll, wirkte aber
so...<br/>
War auch ein gutes Spiel da vor so rund 600 Zuschauern. Da es sehr
kampfbetont war und beide Seiten zu ungenau im Abschluss, fiel nur ein Treffer –
verdientermaßen für die bessere und gefährlichere Mannschaft aus
Runavík.<br/>
Dieses Derby war ein absolut würdiges Ende der Tour! Wir liefen nur
noch kurz durch unseren Übernachtungsort Sandavágur wegen der angestrahlten
Kirche.<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
3 Spiele, 3 neue Grounds, 36. Spiel ohne 0:0, Tageskilometer: 220 (220km
Mietwagen)
Tag 17: Abreise<br/>
<br/>
Am nächsten Morgen ging es dann schon los zum Flughafen. Mietwagen
abgegeben, eingecheckt – die von Atlantic Airways wieder keine Ahnung, aber
dann Check-in für SAS mitmachen... Aber egal, wir kamen an Bord, der Flug war –
da SAS, wobei ich die wegen des eingestellten Essensservice nicht zu sehr loben
will – nicht verspätet. Und beim Umsteigen in Kopenhagen klappte ebenso alles
wie in Düsseldorf bei der Rückfahrt nach Bonn. In Köln noch beim Gyros Palast
eingekehrt, wo man freundlich gebeten wurde, wegen der drohenden
Ordnungsamtskontrollen kurz den Impfausweis zu zeigen. 3G in jeder Gaststätte
und kein Ende der Hysterie in Sicht. Schon eine Umstellung, wenn man sich an
die Färöer gewöhnt hat. Da ist zwar die Gastronomie viel schlechter, aber was
wäre ich gerne am Montagmorgen statt zum Flughafen Vágar zum Fährhafen Tórshavn
gefahren und einfach die nächsten paar Tage auf Suðuroy mit Montagsspiel
zwischen TB und HB geblieben...<br/>
Wir kommen in den nächsten Jahren bestimmt mal wieder und werden da
auch gerade besagte Südinsel abklappern!<br/>
<br/>
Tagesstatistik:<br/>
Tageskilometer: 2.510 (2.420 Flugzeug und 90km Auto, davon 10km
Mietwagen)
Vergleich zwischen Island und
Färöer:<br/>
Kategorie |
Island |
Färöer |
Einreisebestimmungen (Stand 1. Oktober 2021) |
--- Zwangsimpfung und trotzdem Test, Onlineanmeldung, Dokumente
werden genau geprüft |
- Der derzeit übliche Wahn: Zwangsimpfung, Test ist nur Empfehlung,
Kontrollen eher lasch |
Sehenswürdigkeiten |
+++ Geile Landschaft (aber trotz der Vulkane nicht so einmalig wie
oft behauptet: Marokko oder Kanaren sind sehr ähnlich und dafür wärmer und
preisgünstiger), sehr dürftige Architektur (Kirchen sehen alle gleich aus, keine
repräsentative Profanbauten) |
++++ Geile Landschaft mit gewaltigen Bergen auf kleiner Fläche,
vielfach interessante Architektur mit eigenwilligen Holzhäusern mit Grasdach,
teils sogar ältere historische Bauten (Kirkjubøur Kirchenruine, Festung
Skansin) |
Essen und Trinken |
---- Extrem überteuert, kaum einheimische Kost in Restaurants, generell
keineswegs hohe Qualität die die Mondpreise rechtfertigen würden |
--- Restaurantszene noch schlechter, Preise dafür im Allgemeinen nicht
ganz so pervers |
Unterkünfte |
--- Maßlos teuer bei dürftige Qualität, dafür in etlichen
Landesteilen kostenloses Camping möglich |
--- Auch viel zu teuer für das Gebotene, Camping nur auf teuren
Plätzen, dafür mehr originelle Unterkünfte |
Mietwagen |
-- Maßlos teuer, aber viele interessante Modelle mit Allrad, wer was
vom Land sehen will, unbedingt Allrader mieten! Versicherungs-schutz ist
übrigens so schwach, dass man am besten gleich nur den Basisschutz nimmt. |
---- Obszön teuer, kaum Auswahl, dafür gut funktionierende
0815-Neuwagen, Achtung: je nach Route/ Standort lohnt sich eine „Flatrate“
für die Mauttunnel (nochmal Achtung: meist ist die Eysturoy-Abkürzung von der
Flat ausgeschlossen)! |
Infrastruktur |
+++ Man müsste eigentlich eher Minuszeichen vergeben, aber die Pisten
sind doch einfach der Hammer – enorm diese rauen Straßen durch die
spektakuläre Landschaft! Wer keinen Mietwagen mit Allrad mietet oder bei
Anreise mit der Fähre kein entsprechendes Privatfahrzeug mitführt, sieht viel
weniger vom Land! |
+++++ Herausragend gut mit wahnsinnigen Tunneln. Bei manch
spektakulärer Bergstraße an so mancher Klippe kommt auch dennoch der
Abenteuerfaktor nicht zu kurz! |
Leute |
+- Sehr kühl, teils etwas abweisend, aber normalerweise nicht
unhöflich, zumindest Englisch als Fremdsprache überall verbreitet |
+++++ Mit Abstand freundlichste und v.a. gesprächigste skandinavische
Volksgruppe! Viele Leute sehr gastlich und aufgeschlossen! So gut wie jeder
kann Englisch. |
GROUNDHOPPING |
+++ |
+++++ |
Fußball |
Etwas gehyped und überschätzt, aber bei unseren Spielen durchweg
gutes Niveau |
Sehr sympathisch amateurhaft und bodenständig, trotzdem relativ gutes
Niveau |
Anderer Sport |
Handball erst recht überschätzt, kann man aber mal gucken |
Handball gar nicht so schlecht, zumindest die erste Männerliga |
Stadien |
Teils extrem spektakulär in der Landschaft, mitunter aber
0815-Kacke in der Hauptstadtregion |
Es gibt nur 22 Großfeldgrounds und einer ist schöner als der
andere! |
Fußball- und Handballtickets |
Nur 1. Liga wird kassiert und das nicht zu knapp (2000 ISK/ 13,50€
üblich) – dafür gibt es nicht mal Karten. Kleine Scheine bereithalten, wenn
Kartenzahlung wegen Gebühren vermieden werden soll! |
Nur 1. Liga wird kassiert und das nicht zu knapp (80 DKK / 10,80€
üblich) – wenigstens gibt es Karten, beim Handball relativ einheitlich, beim
Fußball noch besser ausgestaltet, manchmal auch Programm dazu. Bargeldzahlung
überall möglich und üblicher als Karte. |
Organisation |
Zuverlässig, aber Verlegungen 2, 3 Tage vorher nicht ungewöhnlich |
Offizielle Ansetzung nur kurzfristig, beim Männerfußball
insgesamt zuverlässig, Juniorensport schlecht organisiert – an dem Punkt sind
die Insulaner einfach zu entspannt... |
Umfeld und Besonderheiten |
Bei machen Spielen zumindest in der Hauptstadt Stimmung,
Zuschauerzahlen fast immer sehr niedrig, Catering oft Burger oder eben
skandinavische Roster (Pylser / Pølser) zu Mondpreisen, Bier (bjór) abartig
teuer |
Nur bei wenigen Spielen Stimmung, Zuschauerzahlen fast immer sehr
niedrig (1. Liga dreistellig, 2. Liga abwärts fast nie auch nur 100), in der
Halbzeit und nach Spielschluss darf auf dem Feld gebolzt werden – selbst in
den größten Stadien – und dass da Bälle zum Ausleihen herumliegen, ist völlig
normal... Bei Spielen gibt es beim Catering meist nur Kaffee und Kuchen zu
für die Inseln günstigen Preisen |
GESAMTFAZIT |
+++ Etwas überschätzt und gehyped, aber sollte man schon mal besucht
haben das Land. Die Landschaft ist einfach extrem spektakulär und die Dimensionen
und Verkehrswege krass. Doch einmal hinfahren reicht mir eigentlich... |
+++++ Sehr sympathisches und gastliches Land mit herausragender
Landschaft und erfreulich vielen Dörfern mit alter Bebauung. Eines der
empfehlens-wertesten und schönsten Länder das ich je besucht habe! Da komme
ich gerne mal wieder! |
Statistik gesamte Tour:<br/>
- Grounds: 2.900 (22; diese Saison: 86 neue)<br/>
- Sportveranstaltungen: 4.199 (24; diese Saison: 99)<br/>
- Tourkilometer: 11.650 (7.070 Flugzeug, 4.640 Auto (davon 4.480km
Mietwagen), 30 Fähre)<br/>
- Saisonkilometer: 20.840 (12.530 Auto, davon 4.480 Mietwagen/ 7.070 Flugzeug/
1.200 Fahrrad/ 30 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)<br/>
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 36 [letzte Serie:
99, Rekordserie ohne 0-0: 178]<br/>
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des
Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 38 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen
von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].
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