- Datum: Samstag, 30. November 2019 – Beginn: 11.00
- Wettbewerb: Weltmeisterschaften im paralympischen Tanzsport (Rollstuhltanz; Single, Duo Latin, Combi Freestyle, Standard, jeweils Männer, Frauen und Paare/ Tag 2)
- Ergebnisse: https://www.paralympic.org/bonn-2019/schedule-results
- Austragungsort: Hardtberghalle (Bonn; Kapazität: 2.500 Sitzplätze fest installiert, davon heute freigegeben plus Parkettbestuhlung: 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: max. 350 (davon viele pausierende Aktive und Delegationsmitglieder)
- Unterhaltungswert: 7,0/10
Deutsche Jugendkraft Blau-Weiß Friesdorf ...... 9
Turngemeinde Mülheim am Rhein 1879 Köln ... 4
- Datum: Samstag, 30. November 2019 – Beginn: 17.40
- Wettbewerb: Bezirksliga Mittelrhein, Staffel 3 (9. Tischtennisliga, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 9-4 Spiele, 31-21 Sätze und 491-468 Bälle nach ca. 150 Minuten
- Statistiken: https://wttv.click-tt.de/cgi-bin/WebObjects/nuLigaTTDE.woa/wa/clubMeetingReport?meeting=11629053&championship=Mittelrhein+19%2F20&club=8062&group=356634
- Austragungsort: Turnhalle Friesdorf/ Servatiusschule (Kapazität: 40 Sitzplätze)
- Zuschauer: bis zu 6 (davon max. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 Photos with English commentary:
a) WORLD PARA DANCE SPORT CHAMPIONSHIPS IN BONN
b) Amateur Table Tennis in Bonn: DJK BW Friesdorf def. TG Mülheim
Durch Plakate in der Stadt bin ich auf eine noch nicht besuchte Sportart aufmerksam geworden, die an diesem Wochenende ihre Weltmeisterschaft in Bonn austrug: der paralympische Tanzsport, auch Para Dance Sport oder älter: Rollstuhltanz. Gelähmte Athleten oder solche mit Beinamputationen tanzen dabei in Sportrollstühlen – bei besonders schwerwiegender Behinderung auch in Elektrorollstühlen – zu den auch beim gewöhnlichen Sporttanzen üblichen kurzen Musikstücken. Es gibt Kategorien, wo mehrere Athleten gleichzeitig ihre Bewegungen der Jury darbieten, in anderen Wettkämpfen treten dann zwei Rollstuhlfahrer (Paare, also Mann und Frau) auf und in wieder einer anderen Kategorie tanzen ein Rollstuhlfahrer und ein gerne als „Fußgänger“ bezeichneter nicht-behinderter Tanzsportler (auch jeweils Mann und Frau) zusammen. Ausgetragen wurde das Ganze bei freiem Eintritt in der Hardtberghalle vor gut 350 Leuten. Man konnte kostenlose Tickets am Parkett übers Internet besorgen, was auf der Facebookseite und auch bei mir zu Verwirrung führte: Ich fragte erst gar nicht, da die Idioten vom Veranstalter keine der Fragen beantworteten, aber ein paar Leute wurden wohl vom Kommen abgehalten, da sie sahen, das bereits 7 Tage vorher alle Parkettkarten ausverkauft waren und keine Infos veröffentlicht wurden, ob überhaupt Leute ohne diese affigen Gratiskarten in die Halle gelassen werden. Als ich dort ankam, gab es nur am Parkett Kontrollen und man konnte völlig unbehelligt kostenfrei und ohne Karte auf die Tribüne gehen, die einen guten Überblick bot.
Wie auch der „normale“ Tanzsport ist dieser Sport sehr show-geladen, sehr schön anzusehen und unterhaltsam – aber in Sachen Bewertung nicht nur für Außenstehende ein zweifelhaftes Unterfangen. Man kennt es als Vielseitig-Sportinteressierter ja auch von Eiskunstlauf, Turnen oder anderen Sportarten, doch Tanzsport ist für mich die krasseste Willkürveranstaltung überhaupt – und beim Rollstuhltanz ist das keinen Deut besser als in der Tanzsportbundesliga. Ich fand zum Beispiel keine der Darbietungen der russischen Athleten so gut wie jene der ukrainischen. Das liegt nicht daran, dass ich Russland hasse – die Ukraine mag ich auch nicht so besonders – sondern, dass die Russen sich zwar sehr schnell und sicher bewegten, aber keine überraschenden Elemente wie z.B. das ukrainische Duo mit der unten abgebildeten „Übers-Knie-Legen-Aktion“ boten. Trotzdem landeten dauernd russische Athleten auf Platz 1 und teilweise 2 und die Ukrainer immer auf 2 bzw. 3. Auch die ganz wenigen deutschen Teilnehmer schienen mit stets zu hoch bewertet zu werden. Wenn wir schon bei diesen beiden Punkten sind: Mir fielen da drei Sachen auf. Erstens schienen sich Ukrainer und Russen voneinander fernzuhalten. So weit wie möglich auseinandergesetzt und es gab auch kaum bis gar keinen Applaus für Wettkämpfer der jeweils anderen Delegation. Zweitens nervte mich der Sprecher extrem mit seinem UN-Sprech. Es ist einfach pervers, wenn nicht einmal eine chinesische Delegation da ist, von „Chinese Taipeh“ und „Hong Kong/ China“ zu sprechen. Selbst wenn Festlandschinesen von der Kommunistendelegation zugegegen sind, sollte ein deutscher Sprecher ruhig das Rückgrat haben und diese beiden Länder korrekt als „Taiwan“ und „Hong Kong“ bezeichnen – auch wenn das nicht dem falschen feigen UN-/ Olympia- und Paralympics-Sprech entspricht! Drittens ist es etwas verwunderlich, dass in unserem sehr auf Inklusion von Behinderten bedachten Land relativ wenige Sportler in paralympischen Disziplinen auftreten und diese auch meist nicht zur Weltspitze gehören. Als Gastgeber so eine Mini-Delegation von 7 Leuten, darunter nur Sportfreund Erik Machens aus Osnabrück mit zwei Bronzemedaillen erfolgreich (zum sportlichen Wert der Bewertungen habe ich ja oben schon genug gesagt) – das ist schon schade! Länder wie Russland, Ukraine oder Kasachstan und die Türkei sind da weit besser aufgestellt. Ich verstehe z. B. nicht, dass Rollstuhlhandball in unserer Handballnation nicht in Gang kommt und fast nur in Süd-/ Südosteuropa sowie Niederlande und Skandinavien gespielt wird. Und in der Türkei (deren Delegation beim Rollstuhltanz aber als beste Platzierung nur Rang 9 erzielte) z. B. sind sogar einige in Deutschland kaum oder gar nicht organisiert gespielte Para-Sportarten wie „Amputierten Fußball“ ganz groß: Schade, dass in Deutschland trotz aller Sportbegeisterung auch eine solches Publikum wie in Istanbul (Türkei gegen England, EM-Finale Amputee Football, 2017) völlig undenkbar ist! Nach 5 sehr lohnenden Stunden beim Para Dance fuhr ich weiter, ging beim „Sorbas Grill“ in Friesdorf sehr gut, günstig und reichlich griechisch Essen (leider ist der Wirt so ein typischer Meckerrentner-Typ und griechische Meckerrentner sind mindestens genauso unsympathisch wie ihre deutschen Kollegen) und dann zum Tischtennis in die Turnhalle Friesdorf. Die Turnhalle Friesdorf, auch Sporthalle Servatiusschule genannt, war die letzte mir fehlende Tischtennishalle in Bonn. Nun habe ich alle 16 besucht. Solange keine neue dazu kommt, werde ich sicher keine Spiele auf dieser Ebene mehr in Bonn besuchen. Die Turnhalle Friesdorf ist ein seltsamer kleiner, beengter Backsteinbau neben dem Fußballplatz und dem Schwimmbad. Nur auf einer Seite stehen Turnbänke. Zuschauer nur eine Spielerfrau mit Kind aus Köln und ein paar Familienangehörige der Heimmannschaft, von denen sich alle auch immer abwechselten beim Gucken, sodass nie mehr als 6 Zuschauer gleichzeitig da waren. Die Spieler waren hier auch besonders interessiert an mir als einzigem Neutralen...
Die Gastgeber waren vorher Tabellenletzte, gewannen aber alle drei Doppel und die ersten drei Einzel. Erst ab dem 10. Spiel bei Stand von 8:1 ließen sie erheblich nach. Im dreizehnten Spiel sicherten sie sich aber den 9:4-Sieg. Schön, dass sich diese sympathische Truppe also noch die Chance auf den Klassenerhalt wahrt... Statistik:
- Grounds: 2.540 (1; diese Saison: 97 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.781 (2; diese Saison: 132)
- Tourkilometer: 30 (30km Rad)
- Saisonkilometer: 72.800 (56.340 Flugzeug/ 14.940 Auto, davon 4.670 Mietwagen/ 1.480 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 4 [letzte Serie: 41, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 696
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