Post SV Mühlhausen .......................................... 3
- Datum: Sonntag, 22. Dezember 2019 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: 1. Tischtennis Bundesliga (1. deutsche Profi-Tischtennisliga)
- Ergebnis: 1-3 Spiele, 8:10 Sätze und 167:177 Bälle nach 198 Minuten
- Statistiken: My-Tischtennis
- Austragungsort: Zugbrückenhalle (Höhr-Grenzhausen/ Grenzau; Kapazität: 550 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 150 (gemeldet: 200, davon ca. 7 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 Photos with English commentary:
a) Table Tennis Top Tier: Zugbrücke Grenzau vs. Post Mühlhausen
b) Westerwald: Isenburg castle ruin, chapel ruin, church & Grenzau castle and village
Am Sonntag entschieden wir uns kurzfristig zu einem Besuch der Tischtennisbundesliga. Zwei Spiele kamen dabei in Frage: Jülich gegen Düsseldorf und Grenzau gegen Mühlhausen. Wir entschieden uns für letzteres, da die Heimmannschaft interessanter schien, die Gastmannschaft der einzige Ostverein der 1. Liga ist und zudem im Westerwald (Rheinland-Pfalz) die Sehenswürdigkeitendichte sehr hoch ist – ganz im Gegensatz zur Rheinebene (NRW).
Wir waren dann allein mit der Besichtigung von Isenburg gut zwei Stunden beschäftigt. Die Kirche war offen und innen schön gestaltet, die Burgruine ist frei zugänglich und wird gut erhalten und schließlich braucht man eine Weile, um über ziemlich spektakuläre Pfade zur Kapellenruine im Wald zu wandern.
Auch der Spielort selber, Grenzau, ein Ortsteil von Höhr-Grenzhausen, hat mit einer (leider in privater Hand befindlichen) Burganlage mit dreieckigem Bergfried sowie Fachwerkhäusern und viel regionaltypischer Handwerkskunst im öffentlichen Raum einiges zu bieten. Obwohl das Dorf nur zwei Straßen (die Burgstraße und die Brexbachstraße) hat, hat Grenzau mit dem TTC Zugbrücke einen seit 1982 ununterbrochen in der Bundesliga vertretenen Tischtennisverein, der 1952 von einem damals 16-Jährigen gegründet wurde. Der junge Mann aus dem Dorf wurde u.a. Hotelier und daher rührt der originelle Name. Es geht nicht um die Zugbrücke der Burg Grenzau, sondern um das benachbart liegende Hotel mit dem mittelalterlich angehauchten Namen, das ihm gehört. Die Mannschaft ist aber leider mit 15 Niederlagen in Folge in dieser Saison sicher endgültig fällig nach 38 Jahren Ligenzugehörigkeit. Letzte Saison schwach platziert, beide Spielzeiten davor Letzter oder Vorletzter aber wegen mehrfacher Aufstockungen der Liga (nun auf 12 Teams) stets trotz sportlichem Abstieg die Klasse gehalten. Sportlich sehr viel besser sieht es für den einzigen Ostverein der Liga aus: den Postsportverein 1951 Mühlhausen. Mühlhausen ist der Leistungsstützpunkt für den Landesverband Tischtennis in Thüringen. Mit einem deutschen Nationalspieler im Viererkader auch als eines der ganz wenigen Bundesligateams keine reine Söldnertruppe. Entsprechend schwer hatten es die Mühlhäuser auch in den ersten Jahren seit dem Aufstieg 2012/13. Auch sie stiegen zwei Mal nur wegen Aufstockungen und fehlenden Lizenzen anderer nicht ab. In den letzten drei Spielzeiten wurde aber stets ein solider Mittelfeldplatz erreicht und teils international gespielt – so auch diese Saison.
In der auf 550 Zuschauer zugelassenen und sehr originell gebauten Zugbrückenhalle in der Brexbachstraße – wie so oft in dieser Liga eine reine Tischtennishalle – fanden sich auch gerade einmal 150 Zuschauer ein. Ein sehr gesprächiger Sportfreund, der eine Weile neben mir hockte, erzählte mir hier von Saisons, in denen 400-450 der Zuschauerdurchschnitt war. Dennoch war das Publikum begeisterungsfähig, die Fangruppe „Brexbachhaie“ war sogar mit Schals und Fahnen am Start.
Das erste Spiel bestritten ein junger US-Amerikaner für Grenzau und der deutsche Nationalspieler für Mühlhausen. Dem Ami reichten teils 6 Punkte Führung nicht zu Satzgewinnen und in einem spannenden Spiel unterlag er knapp. Der 2:3-Sieg dauerte über eine Stunde.
Beim zweiten Spiel gewann ein Italiener für Grenzau mit 3:1 Sätzen gegen den österreichischen Nationalspieler der Gäste. In diesem Spiel gab es die spektakulärsten Ballwechsel des Abends.
Ein junger Grieche und ein Rumäne traten nun für Grenzau bzw. Mühlhausen an. Nach zwei knappen Siegen in den Sätzen 1 und 2 für Grenzau, war die Luft draußen und Mühlhausen drehte die Partie auf 2:3.
Ein Schlussdoppel gab es dann leider nicht mehr, denn nun verlor der junge Amerikaner Jha erneut, diesmal 1:3 gegen Habesohn aus Österreich. Auch hier zeigte sich, dass da irgendwie die Klasse (noch) fehlte beim Nachwuchstalent. Mühlhausen somit Sieger nach 1:3 Spielen und 8:10 Sätzen aber nur 167:177 Bällen. Somit ein unerwartet enger Mannschaftsvergleich! Statistik:
- Grounds: 2.553 (1; diese Saison: 110 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.796 (1; diese Saison: 147)
- Tourkilometer: 140 (140km Auto)
- Saisonkilometer: 74.190 (56.340 Flugzeug/ 16.070 Auto, davon 4.670 Mietwagen/ 1.740 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 11 [letzte Serie: 41, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 699
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