Montag, 9. November 2015

W484IV: Bestes Rugby-Stadion in NRW und noch eine miese Handballhalle in Bonn

Poppelsdorf HV Bonn 1985 .......................... 37
HSG Siebengebirge-Thomasberg III ........... 33
- Datum: Sonntag, 8. November 2015 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: 1. Kreisklasse Bonn/ Rhein/ Sieg; 8. Liga, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 37-33 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 19-18
- Tore: NN
- Gelbe Karten: Nr. 5, 13 (Poppelsdorf); Nr. 10, 17 (Siebengebirge)
- Zeitstrafen: Nr. 5, 13 (Poppelsdorf = 4 Minuten); Nr. 3, 9, 17 (Siebengebirge = 6 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle Bertold-Brecht-Gesamtschule (Kap. 100, davon 50 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 15 (davon keine Gästefans?)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Sehr torreiches und ganz gutes Spiel)

Wald-Merscheider-Turnverein Solingen . 49
Rugby Club 1960 Hürth ............................ 14
- Datum: Sonntag, 8. November 2015 – Beginn: 14.30
- Wettbewerb: Regionalliga NRW/ Rheinland (3. und unterste deutsche 15er-Rugby-Liga)
- Ergebnis: 49-14 nach 88 Min. (42/46) – Halbzeit: 22-7
- Punkte: 5-0 12. Try (NN), 10-0 17. Try (Nr. 3) + 12-0 Conversion (9), 12-5 38. Try (8) + 12-7 Conversion (16), 15-7 40. Freekick +1 (9), 20-7 40.+1 Try +1 (10) + 22-7 Conversion (9), 27-7 46. Try+1 (18) + 29-7 Conversion (9), 34-7 55. Try (8), 39-7 61. Try (22) + 41-7 Conversion (9), 46-7 73. Try (5), 49-7 76. Freekick (9), 49-12 80.+5 Try 14v14 (8) + 49-14 Conversion (16)
- Gelbe Karten (10-Minuten-Zeistrafen): Nr. 12 von Solingen (79.); Nr. 5 und 16 von Solingen (75. bzw. 39.)
- Rote Karten (Platzverweise): keine
- Spielort: Jahnkampfbahn Solingen-Wald (Kap. 6.000, davon 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 15 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Durch die Solinger ein richtig gutes Spiel in diesem tollen Stadion – Hürth leider ziemlich überfordert) WMTV Solingen 49:14 RC Hürth Photos with English Commentary:
a) RUGBY: 3RD DIVISION AT JAHNKAMPFBAHN SOLINGEN, WMTV v RC HÜRTH
b) Handball: 8th Division in Bonn-Tannenbusch, Poppelsdorf v HSG Siebengebirge III

Heute stand in erster Linie der wohl beste Rugby-Ground im NRW und sicher auch ganz West-Deutschland – und falls Stahl Brandenburg nicht mehr im noch ein bisschen spektakuläreren und schöneren Stadion am Quenz spielen sollte, auch generell der beste Rugby-Ground in ganz Deutschland – auf dem Plan. Die sollten statt in dem langweiligen Ding in Heidelberg mal wenigstens jedes zweite Spiel dieser Söldnertruppe, die sich als deutsche Nationalmannschaft bezeichnet, da austragen! Da, in der Jahnkampfbahn Solingen-Wald! Sogar eine eigene Website hat diese tolle Sportanlage: http://www.jahnkampfbahn.de/! Das 1928 erbaute Stadion wurde in den letzten fast 90 Jahren baulich kaum verändert: die Lage in einem Bachtal ist ja schon nicht schlecht, aber wie mit so asymmetrischen Tribünen (eine überdachte und von Stehplätzen flankierte Sitztribüne und eine Stehtribüne) diese Bachtallage ausgenutzt wurde, ist schon richtig gut! Und dann die Details runden das Ganze natürlich ab: die Bande ums Spielfeld herum ist kein Alu-0815 sondern noch die Original-Bande aus Steinpfosten mit Holzbalken drauf, die Holzbänke der überdachten Tribüne haben Lehnen, im Hintertorbereich befinden sich zwei große alte Bäume mit Einfassungen, überall gibt es Stechpalmenhecken hinter den Stehbereichen, die Kassenhäuschen sind rautenförmige Backsteinmauerwerksgebilde, der Sprecherturm mit seiner Uhr ist auch gemauert und baulich sehr gelungen...

Es gibt auch unterklassig American Football in diesem Ground zu sehen – die Zeiten, in denen hier regelmäßig Fußball gespielt wurde, sind vorbei – aber ich würde viel mehr Rugby empfehlen: bei diesem tollen Sport ist es nicht so schlimm, dass kein Fußballverein hier mehr spielt! OK, es ist nur die unterste Liga und das Spiel heute war auch noch Vorletzter gegen Letzter – der Absturz vom Gast aus Hürth, der vor 20 Jahren zu den besten Clubs Deutschlands zählte, ist noch viel dramatischer; krasses Schicksal eines ehemaligen Trainiers inklusive: Olivier Voisin wurde 2013 bei Idlib von Soldaten der Assad-Armee erschossen, als er mit einem Kampfverband der Freien Syrischen Armee mitlief um deren Tätigkeiten fotografisch zu dokumentieren (Bildjournalist war nun mal sein Hauptberuf) – aber es lohnte sich zu kommen!

Solingen war die bessere Mannschaft und hatte Hürth fast durchweg im Griff. Nach zwei Versuchen, davon einer mit Erhöhung, kam zwar Hürth auch zu 7 Punkten, aber vor der Pause zog Solingen – v.a. in Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen den Gast – mit 22:7 Punkten davon. Nach dem Seitenwechsel baute Solingen den Vorsprung aus: 4 Versuche, davon zwei mit Erhöhung, und ein Freekick und die reguläre Spielzeit war bei 49:7 beendet. Erst in der lange bemessenen Nachspielzeit gelang Hürth ein weiterer Versuch mit Erhöhung zum 49:14 Endstand. WMTV Solingen 49:14 RC Hürth Ich hatte mein Rad in die Bahn von Bonn via Köln (ab da mit uraltem RB) nach Solingen und war dann die 5km bergauf gefahren zum Walder Stadion. Nun ging es bergab und mit einem neueren RB nach Köln. Da hatte ich dann die Zeit so bemessen, dass ich mit dem Rad nach Bonn-Tannenbusch zum Anpfiff der Kreisklasse-Partie im Handball zwischen Poppelsdorf (Bonn) und Siebengebirge-Thomasberg III (Königswinter) kam.

Die Halle der Bertold-Brecht-Gesamtschule stellte sich allerdings als vom selben verblödeten Architekturbüro versaut wie die Halle der Gesamtschule in Bad Godesberg heraus. Rein zweckmäßiger 0815-Bau mit grobem Denkfehler: wenn auf der einen Längsseite nur 20cm zwischen Handballfeld-Auslinie und Wand und auf der anderen 180cm sind, dann müssen Spieler + Zeitnehmer und Zuschauer sich die eine, übertrieben breite Längsseite teilen, was zu Sichtbehinderungen (und bei Asi-Vereinen auch zu verhinderbaren Konfrontationen) führt. Richtig bewiesen, dass der Sportstättenbauer kein Sportfan ist, hat er allerdings damit, dass er die Anzeigetafel ebenfalls auf der breiten Längsseite aufhängt, sodass nur die Spieler und Schiris auf dem Feld die Tafel ohne Verrunkungen und Rumlaufen ablesen können – nicht aber die Zuschauer bzw. schlichtweg alle, wie es bei einer Tafel auf der anderen Längsseite der Fall wäre! So einen unpraktischen Scheiß habe ich aber bisher wirklich nur in Bonn gesehen – Architekturbüros in anderen Städten oder zumindest Bundesländern können wohl doch klarer Denken als hier in Bonn…

Das Spiel war auf einem erfreulich guten Niveau für die niedrige Klasse. Es ging munter hin und her, Poppelsdorf war außer in der Anfangsphase stets knapp vorne. Siebengebirge III hielt immer gut mit, konnte aber nie so anziehen, dass sie mal an den Gastgebern vorbeiziehen würden. Dazu war ihr Torwart auch zu schwach (schien ohnehin eigentlich Feldspieler zu sein). Bei Halbzeit stand es 19:18 – was in unteren Handballklassen ja oft ein Endstand ist – und am Ende setzte sich der Poppelsdorfer HV verdient mit 37:33 durch. Die sicheren Schiedsrichter mussten in dieser fairen Partie nur 5 Zeitstrafen (=10 Strafminuten) aussprechen. Da war also keine Trennung zwischen Spieler- und Zuschauerbänken nötig (so wie z.B. vor genau 5 Jahren, als ich einen persönlichen Handballrekord erlebte, als bei Zwenkau gegen Meerane je nach Statistik 50 bis 60 Strafminuten und 5 bis 7 Platzverweise zu verzeichnen waren) – so sinnvoll die auch gewesen wäre wegen der schlechten Sicht… Poppelsdorfer HV 37:33 HSG Siebengebirge-Thomasberg III Statistik:
- Grounds: 1.496 (2 neue; diese Saison: 81 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.532 (2; diese Saison: 98)
- Tageskilometer: 150 (100 Bahn, 50km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 24.610 (14.580 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 2.280 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.130 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 72 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 484.

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