Montag, 23. Mai 2011

W251II: 6 Stunden Fußball im südwestlichen Burgenlandkreis

Freizeitfußballturnier der Füchse Hassenhausen
Datum: Samstag, 21. Mai 2011 – Beginn: 9.30
Wettbewerb: Kleinfeldfußballturnier für Freizeitmannschaften (6 gegen 6 Spieler, 1x10 Minuten)
Sieger: Werder Bremen Fanclub Mitteldeutschland
Finale: WFCM 2:1 Füchse Hassenhausen 
Spielort: Bolzplatz Hassenhausen (Kap. 200, davon 10 Sitzplätze)
Zuschauer: 20 Fans + 100 Aktive
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ansehnliches Turnier mit ordentlicher Spielqualität und netter Atmosphäre)

Eckartsbergaer SV II 4:1 SG Eintracht Lossa II
Datum: Samstag, 21. Mai 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenlandkreis, Staffel 1 (11. Liga, 6. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 4:1 nach 89 Min. (44/45) – Halbzeit: 3:0
Tore: 1-0 24. (16), 2-0 33. (9), 3-0 40. (4), 3-1 59. (4), 4-1 72. (Foulelfmeter, 11)
Verwarnungen: mindestens 1x Lossa
Platzverweise: keine?
Spielort: Sportplatz Eckartsberga, Finnepark (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: 25 (davon 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Eckartsberga die weniger schlechte Mannschaft, aber beide Teams hätten bei dem Freizeitturnier in Hassenhausen keine so gute Figur gemacht, wie die meisten Teilnehmer dort)

SG Herrengosserstedt 1925 0:3 SV Merseburg 99
Datum: Samstag, 21. Mai 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Landesliga Sachsen-Anhalt, Süd (7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 0:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:2
Tore: 0-1 23. David Schrahn, 0-2 40. Robby Stuck, 0-3 87. Jean-Marc Leue
Verwarnungen: Carsten Krumbholz (SGH); Mirco Müller, Marcel Fellmuth (SVM)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Herrengosserstedt (Kap. 1.000, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 110 (davon 85 zahlende und 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Merseburg sehr deutlich überlegen, Spiel aber nicht durchgängig auf hohem Niveau)
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Photos and English version:
4) Unofficial and Lost Grounds in Burgenlandkreis District; Part II: Taugwitz, Großjena, Fränkenau, Punschrau, Eckartsberga, Burgholzhausen etc.

„Bolzplatz“ klingt nach einem Hartplatz mit Metallgittertoren drauf, doch in Hassenhausen, im Süden des Burgenlandkreises, nahe der Landesgrenze zu Thüringen, steht ein besonderes Exemplar: Rasen, Aluminiumkleinfeldtore mit grünen Netzen, umgeben von Feldern, Gärten, Bäumen und Büschen, abgeschirmt von hohen Maschendrahtzäunen. Mehrere ortsansässige Freizeitteams spielen da – regelmäßig wird auch ein Turnier ausgerichtet. Diesmal richteten die Füchse Hassenhausen ein mehrstündiges Turnier für Männermannschaften (am nächsten Tag folgte auch eins für Frauenteams) aus. Die Veranstaltung zog nicht nur Teams aus der nächsten Umgebung wie den SV Fränkenau an oder SV Benndorf an, sondern auch welche aus der weiteren Umgebung wie die Müchelner Biertrinker Union.
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Wir kamen zum Ende der Partie (1x10 Minuten wurde gespielt) zwischen den Dorfmannschaften von Fränkenau und Benndorf, die sich 1:1 trennten.
Dann spielten die Gastgeber, also die Füchse Hassenhausen, gegen den Werder Bremen Fanclub Mitteldeutschland. Die Werder Fans haben Mitglieder in Halle/ Saale, Saalekreis usw. und schlugen sich auf dem Feld gar nicht schlecht. Der Gastgeber hatte mit 1:3 das Nachsehen.

Die Naumburger Kickers 08 trafen dann auf ein mit „WSW“ abgekürztes Team. Naumburg war deutlich besser, erzielte aber nur zwei Tore zum 2:0 Sieg.

SV Benndorf schlug im darauffolgenden Spiel Fortuna Rettungsdienst aus dem Bad Sulzaer Ortsteil Reisdorf mit 3:0. Die Benndorfer zeigten wirklich eine ansprechende Leistung!

Die Müchelner Biertrinker Union brauchte dann bis zur 8. Minute um den SV Fränkenau mit 1:0 zu besiegen. Das Spiel war recht langsam geführt, wobei da der Platzsprecher Mitschuld trug: er legte weitestgehend ordentliche und recht flotte Musik auf – kaum fing er mit seichten Balladen und so einem Rotz wie Silbermond an, schon wurde das Spiel langsamer... Die Benndorfer hingegen hatten bei ihrem Sieg zuvor z.B. Rihanna und Dancemucke. Ob der Sprecher mit Rammstein und skandinavischem Heavy Metal grobe Fouls und Schlägereien ausgelöst hätte?

Der zweite Hassenhauserner Freizeitfußballverein hört auf den genialen Namen FC Sauf Aus. Gegen den Werder Fanclub erschienen sie recht nüchtern und holten ein 1:1 Unentschieden.

WSW schlug in einem nicht so sehenswerten Spiel VSC Blau-Weiß Naumburg mit 1:0. Die VSC-Leute sind sonst eher Volleyballer, aber auch beim laufintensiveren Fußball machten sie eine halbwegs gute Figur.

Der Reisdorfer Rettungsdienst Fortuna hätte gegen die Füchse Hassenhausen dann beinahe ein 0:0 gehalten, doch 90 Sekunden vor Schluss erzielten die Gastgeber das erste Tor, was 30 Sekunden vor Abpfiff von den Thüringern mit einem Schuss durch die Beine des Torwarts noch ausgeglichen wurde.

Kickers Naumburg 08 gewann dann noch einmal 2:0, wobei die Müchelner Biertrinker hier ziemlich enttäuschten. Im Spiel davor waren sie viel besser. Naumburg schoss eigentlich drei Tore, doch das eigentlich 2:0 wurde aberkannt: ein Spieler schoss von hinter der Mittellinie und tunnelte den Müchelner Torwart. Da er den Ball berührt hatte, hätte der Schuss aus 25m zählen müssen, doch ein Müchelner meckerte lautstark, weswegen sich der Schiri beeinflussen ließ. Das 2:0 schoss dann aber ebendieser meckernde Müchelner – ein Eigentor...

Nach einer Schweigeminute für ein verstorbenes Mitglied der Hassenhausener Frauenmannschaft wurde das Dorfderby angepfiffen. Die Füchse gegen Sauf Aus. Das Spiel war das Beste, das wir in diesem Turnier gesehen hatte, wurde engagiert und schnell geführt und sah viele Torschüsse und einen erfreulich sicheren Abschluss der Füchse. Innerhalb von zwei Minuten legten sie zum 3:0 vor. In der 8. setzten sie noch einen drauf – und der FC Sauf Aus konnte nur anderthalb Minuten vor Schluss noch einen Ehrentreffer erzielen.

Das nächste Derby stand dann mit Kickers gegen Blau-Weiß an. Das Naumburger Duell entschieden erwartungsgemäß die Kicker für sich. Das 1:0 war aber nicht so berauschend.

Da wir noch mehr vor hatten, griffen wir noch am Grill zu – sollte man als Zuschauer so wie so machen, da bei diesem Turnier alle Einnahmen durch Catering kommen – und fuhren nach dem Spiel vom Werder Bremen Fanclub gegen Benndorf (1:0) weiter nach Eckartsberga.

Die Füchse haben ja eine informative Website, die zeitnah Ergebnisse bringt: wen die Tabellen und Platzierungsspiele interessieren, kann ja mal hier gucken: Facebook-Füchse!
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Eckartsberga ist eine aufgrund ihrer Landschaft, einer Burgruine und einem kleinen Altstadtkern recht ansehnliche Kleinstadt. Zwei Fußballplätze gibt es da auch. Der eine, der sich am südlichen Ende ein Stück neben der Hauptstraße befindet, wird jedoch nicht mehr genutzt und verwildert ziemlich. Am westlichen Ortsausgang liegt in der welligen Hügellandschaft ein gepflegter, weitläufiger, aber ausbautenloser Platz ohne Banden oder Absperrungen zum Feld, wo der Eckartsbergaer SV seine Heimspiele austrägt.

Ich spare mir große Ausführungen zum Duell der II. Mannschaften von Eckartsberga und Eintracht Lossa – oder wie der eine junge Fan immer meinte „Eintracht Loser“ – außer: was will man bei einem Spiel der untersten Ebene erwarten, in dem der 12. gegen den 10. von 13 spielt. Allenfalls noch, dass der 10. besser ist, doch Eintracht Lossa stand völlig neben sich, was Eckartsberga mit einigen wenigen guten Szenen zu nutzen wusste. So rutschte ein Eckartsbergaer beim Torschuss aus über 20m und recht spitzem Winkel zwar aus, doch Lossas Torwart rutschte der Ball durch die Hände: 1-0. Fehler von Verteidigern später: 2-0. Dann ein weiterer Torwartfehler: 3-0. Nach der Pause zwar der Anschlusstreffer, doch Eckartsberga erzielte per Elfmeter – sehr sicher geschossen! – das 4:1.
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Weiter ging es nach Herrengosserstedt, wo als einziges Gebäude die Kirche mit dem mittigen Turm auffällt. Am nördlichen Ortsrand liegt, von Birken und Rapsfeldern flankiert, ein Fußballplatz, auf dem man nicht unbedingt ein Landesligaspiel erwartet. Aber als 5. der Landesliga Süd ist Herrengosserstedt sogar eine gute Mannschaft, auch wenn ihr Abstand auf den Aufstiegsplatz größer ist, als jener auf die Abstiegsplätze. Der Gast aus Merseburg, der SV 1899, ist als 14. von 16, im Gegensatz zu den abgestiegenen Brachwitzern und Eislebern, mit Hettstedt und Farnstädt noch im Kampf um den Klassenerhalt.

Dass Merseburg 99 im Abstiegsstrudel ist, war allerdings nicht zu merken: das Spiel war nicht schlecht, da es schnell geführt wurde und etliche Torszenen sah – und die Aktionen gingen fast alle von Merseburg aus. Herrengosserstedt geriet auch folgerichtig bis zur Pause mit 0:2 in Rückstand. Nach der Pause setzte Merseburg dann mit einem Abschluss aus Nahdistanz nach prima Kombinationsspiel gegen die ersatzgeschwächte Heimmannschaft einen dritten Treffer drauf. 0:3 kurz vor dem Ende in einer teilweise etwas hektisch gewordenen Partie. Hektisch war sie allerdings auch nur, da einige Herrengosserstedter die anstehende Niederlage nicht ohne Frustfouls verkraften konnten. Dass der nicht besonders überzeugende Schiri den Krumbholz nach einem Nachtreten – dem dritten verwarnungswürdigen Foul von ihm in 15 Minuten, wobei er nur eine gelbe Karte sah – nicht vom Feld schickte, war schon sehr glücklich für die SGH. Der Trainer nutzte die Chance natürlich und nahm den Kerl gleich runter. Jedenfalls war das 0:3 für Merseburg absolut verdient.
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Heute haben wir übrigens auch wieder eine ganze Reihe inoffizieller Plätze (auf denen aber mitunter auch solche Turniere wie in Hassenhausen ausgetragen werden) gesehen – und zudem auch aufgegebene aber meist noch gepflegte Sportanlagen – weswegen ich die hohe Dichte von Sportplätzen im Burgenlandkreis nur loben kann.
Im Gegensatz zum alten Platz von Eckartsberga wird der Großfeldplatz in Burgholzhausen weitestgehend gepflegt. Der Großfeldplatz von Großjena dient mehr zum Bogenschießen, wobei Fußball auf Kleinfeldtore auf gepflegten Rasen noch möglich ist. In Roßbach bei Kleinjena gibt es einen echt guten Kleinfeldplatz, in Taugwitz, Fränkenau und Punschrau noch bessere (zumindest die letzten beiden werden auch immer wieder Schauplatz für Freizeitfußballturniere). Die Straßen nach Punschrau und die Zuwegungen zum Platz sind übrigens extrem eng und heruntergekommen. Der Kleinfeldplatz in Niedermöllern an sich auch – da ist die Fußballwiese in der Senke am Ortsrand von Sonnendorf viel besser.
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Statistik:
Grounds: 567 (heute drei neue Grounds; diese Saison: 117 neue)
Sportveranstaltungen: 1.279 (heute drei, diese Saison: 166)
Tageskilometer: 140 (70 Fahrrad, 70 Bahn)
Saisonkilometer: 40.920 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.490 Bahn, Bus, Tram/ 3.990 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 19
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 251

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