Mittwoch, 4. August 2010

W210I: Lok siegt mit zwei Toren gegen zwei Mann mehr

SV Blau-Weiß Farnstädt 0:2 1. FC Lok Leipzig
Dienstag, 03. August 2010 – Anstoß 18.30
Testspiel (Landesliga Sachsen-Anhalt/ Süd, 7. Liga, 2. Amateurliga gegen Oberliga Nordost/ Süd 5. Liga, 2. Halbprofiliga)
Ergebnis: 0:2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 0:0
Tore: 0:1 62. Frauenholz, 0:2 84. Heusel (Handelfmeter)
Verwarnungen: Nr. 4 (Farnstädt); Stöbe?, Görke (Lok)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Farnstädt (Kap. 1.000, davon 80 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 450 (davon ca. 50 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Recht hohe Fehlerquote, aber immerhin zwei Tore und einige spektakuläre Aktion)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624648488586/detail/

Seit nunmehr vier Jahren haben wir nicht eine Woche ohne Sport erlebt. In dieser 210. Woche ging es sogar schon am Dienstag mit den Sportereignissen los, da der 1. FC Lok mal wieder ein interessantes Testspiel ausspielte. Die Zeit war diesmal so knapp, dass wir mit dem völlig überfüllten Asihänger – viele Fahrgäste machten mit ihrem Gepöbel, Gerülpse und sonstigen Auftreten dem Namen „Asihänger“ (so werden in meinem Umfeld Schienenbusse oder kleine Züge bezeichnet) alle Ehren – fuhren und somit nur wenige Radkilometer, nämlich die von Querfurt/ Bahnhof nach Farnstädt und zurück, machten.

Farnstädt ist ein lebhaftes Dorf im Westen des Saalekreises, das drei Männermannschaften, eine Frauenmannschaft und etliche Jugendteams im Spielbetrieb hat. Für einen Ort dieser Größe, ist das eine starke Leistung. Das Stadion ist eine der fünf schönsten Fußballsportanlagen im Saalekreis: der Platz wurde durch Abtragung von Erdmassen eines Berghangs geschaffen und weist dadurch auf zwei Seiten einen enormen Graswall auf. An der höchsten Stelle ist der wohl sechs Meter hoch und fällt steil ab, die überdachte Tribüne mit den 60 blauen Schalensitzen liegt nur wenig niedriger. Drei Minitribünen schaffen weitere 20 überdachte Sitzplätze. Die Bäume, Felder und Häuser des idyllischen Dorfes drum herum, runden das Bild eines wirklich schönen Amateursportplatzes ab.

Auch bei Eintrittspreisen (3€ sind absolut angemessen), Essen (selbst Steaks kosten nur 2€ und sind wirklich gut) und Zuschauerzuspruch (so etwa 450 Leute, also fast halb voll) konnte man nicht meckern. Meckern konnte man dann nur über ein paar Dinge im Spiel: Farnstädt war anfänglich hinten sehr unsicher, doch Lok vergab dilettantisch Chancen. Als diese Chancen dann wirklich gefährlich wurden, kam die große Show des Fossils an der Linie (sein Kollege war aber gut!) und des Schiedsrichters, die aus einem Spiel 11 gegen 11 ein Match 13 gegen 11 machten. Der eine Linienrichter winkte andauernd abseits, selbst wenn der Lokspieler noch einen Meter hinter dem Farnstädter stand, und erkannte sogar ein reguläres Tor ab und der Schiedsrichter verteilte eine lächerliche gelbe Karte gegen Lok, während zwei elfmeterreife Fouls der Gastgeber ungeahndet blieben. Nach einer Stunde erzielte Frauenholz einen herrlichen Kopfballtreffer. Da fiel keinem der (Un?)parteiischen ein Grund zum Aberkennen des Treffers ein. Die Entscheidungen wurden ohnehin in der zweiten Halbzeit richtiger, da der einzige Unparteiische, der von diesen dreien den Namen auch verdiente, für die Angriffshälfte der Gäste zuständig war. Dieser Linienrichter sah dann auch das klare und absichtliche Handspiel eines Farnstädters auf der Torlinie. Der Schiedsrichter gab natürlich Eckball für Lok, doch lies sich dann vom Linienrichter zurechtweisen, doch Elfmeter zu geben. Die fällige rote Karte gegen den Verteidiger lies er allerdings stecken. Den Elfmeter verwandelte der etatmäßige Elfmeterschütze Rene Heusel sicher zum 0:2 Endstand.

Farnstädt war zwar nicht völlig unterlegen – mehrere gute Angriffe zwangen den Loktorwart zu Paraden oder gingen knapp drüber – und Lok konnte nicht immer überzeugen (unnötige Fouls, grobe Fehlpässe, mangelnde Ballsicherheit), aber das 0:2 war sehr schmeichelhaft für die Blau-Weißen, während ein 0:4 oder 1:5 passender gewesen wäre. Aber trotz der aufgezählten Mängel, kann ich nur sagen, dass der Besuch dieses Testspiels absolut gelohnt hat!
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Statistik:
Ground Nr. 453 (kein neuer Ground; diese Saison: 3 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.042 (diese Saison: 4)
Tageskilometer: 90 (70 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 2.310 (2.150 Auto/ 90 Fahrrad/ 70 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 33
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 210

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