Photos with English commentary (FLICKR): a) Amateur Football in Hungary: Pestszentimrei SK 0:1 Magyar Testnevelési Egyetem SE b) 4th Division Serbia: FK GOP Polet Dorćol 2:0 FK Zuce 2019 c) 3rd Division Serbia: FK Sloga Požega 0:0 FK Rađevac Krupanj d) 5th Division Serbia, Zlatibor District, in Zdravčići: FK Omladinac 1:0 Jedinstvo Kalenić e) 5th Division Serbia, Zlatibor District, in Perućac: FK Perućac 3:1 Kotroman Mokra Gora f) Futsal, 3rd Division: KMF Bajina Bašta 3:4 KMF RB Valjevo g) Handball, 2nd Serbian Division: RK Zlatar Nova Varoš 46:31 RK Lokomotiva Lapovo h) Serbian Football Cup: FK Mačva Šabac (2nd Div.) 0:2 Red Star Belgrade (1st Div.) i) Bosnian Top Division in Srebrenik: FK Tuzla City vs. FK Sarajevo j) Under-17 League 2, Serbia: Jedinstvo Putevi Užice vs. Sloboda Užice k) Adriatic Basketball League: Red Star Belgrade vs. Aerodrome Skopje l) Lower Leagues Handball in Budapest, Hungary: MÖSE vs. Honved III m) SERBIA: Zlatibor District, Central South (Kosmaj etc.), Belgrade, Valjevo, Šabac |
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Am Donnerstag, 22.9. musste ich noch in Bonn arbeiten. Dann war am späten Nachmittag dieses Kapitel endlich beendet. Natürlich auf dem Weg nach Braunschweig noch über eine Stunde in diesem Drecks-NRW aufgrund von Staus verloren. In Braunschweig wartete die interessantere Arbeit dann am 4.10. auf mich. Ich hoffe sehr, dass dieser neue Abschnitt von Erfolg gekrönt ist: in NRW will ich nie wieder wohnen müssen – der erste Eindruck von Braunschweig/ Süd-Ost-Niedersachen hingegen, zusammen mit den Eindrücken, die ich von dieser Region durch Tagesfahrten in den letzten Jahre erhalten habe, ist sehr positiv! Bis es dann am Dienstag los ging, wollte ich noch mal in meine Lieblingsregion in Europa reisen: den Balkan. Aufgrund der Ansetzungen um die Länderspielpause herum, war das ganze sehr serbienlastig. Außerdem mieteten wir diesmal für fast die gesamte Zeit eine Ferienwohnung – und zwar im etwas abgelegenen Zlatibor-Gebirge. Obwohl diesmal besonders viele Leute Interesse anmeldeten und mich zur Route, den Zeiten und den Kosten ausfragten, fuhren wir mal wieder nur zu zweit. Auslandsreisen in Nicht-Nachbarländer sind irgendwie für meinen ganzen Freundeskreis schwer hinzukriegen. Außer Pakistan 2019 (zu viert) und eine Osteuropatour ein paar Jahre davor zu dritt kann ich mich an keine solche Tour erinnern, wo jemand aus dem Freundeskreis (Groundhopper wie auch Nicht-Hopper) die Zeit oder das Geld gefunden hätte, um hier mitzumachen. |
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Tausend Kilometer in unter 11 Stunden bis zum ersten Spielbesuch der Tour |
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Trotz kurzer Nacht entschieden wir uns für eine Abfahrt um 6.30 Uhr. Wir kamen sehr gut durch: Sachsen-Anhalt, Sachsen, schnell ließen wir auch Tschechien hinter uns. Selbst um Brno herum nur geringe Behinderungen. Aufgrund der Zeit zahlten wir diesmal auch für die paar Kilometer Slowakei die Vignette – sonst nehmen wir ja die Landstraßen dort. In Ungarn musste dann zum dritten Mal für die reine Benutzung nicht sonderlich attraktiver Autobahnen Maut entrichtet werden. Alle drei Länder (Ungarn ja schon länger) haben mittlerweile auf elektronische Systeme umgestellt, was diese scheiß Kleberei nun ersetzt. Ziemlich genau 1.000 Kilometer sind es von Braunschweig nach Budapest – nach nicht einmal 11 Stunden waren wir da. In einem Einkaufszentrum hoben wir Geld ab, kauften Proviant und gingen Essen. Schon irre, dass der Imbiss da keine Langós mehr hatte, sondern nur noch Burger. Ich kann man nicht erinnern, jemals gescheit gegessen zu haben in Ungarn – schon gar nicht einheimisch; und das bei einem Volk, dessen Mainstream eine faschistoide Selbstüberschätzung der eigenen Landeskultur (inklusive Essen) ist. |
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Pestszentimrei Sport Kör 1908 |
0:1 |
Magyar Testnevelési Egyetem Sport Egyesület 1925 |
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Datum: Freitag, 23. September 2022 – Beginn: 19.00 - Tor: 0-1 78. Gényi Dávid - Gelbe Karten: Papp Dávid (PSK); Kovács Gábor, Radó Dániel (TFSE) - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Pestszentimrei
SK Sporttelep (Kap. 500,
davon 150 Sitzplätze) |
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Dann ging es in einer typisch ungarischen Siedlung – regelmäßige gerade Straßen, niedrige Häuer mit Spitzdach – namens Pestszentimre (St. Emmerich) zum Amateurfußball. Das Spiel lag halt am besten auf der Route. Der Platz in dieser Siedlung ist auch nicht schlecht. Penetrantes Panorama mit dem Funkmast, auf zwei Seiten kleine Tribünen mit Schalensitzen in Vereinsfarben (blau-weiß), großes und verbautes Sportlerheim, hinter den Toren sind Mauern zu den angrenzenden Straßen; diese sind mit Vereinsemblemen versehen. Eintritt bei nur 500 Forint (also 1,20€) und gleich eines der besten Spiele der Reise – man bekam nur die Krise, wie hier teils drei Torschüsse hintereinander auf der Linie abgewehrt wurden... Dass da auch noch das Team mit den wenigeren Chancen in der Schlussviertelstunde den Siegtreffer ins lange Eck haut, war schon irre. Ein viel zu niedriges Resultat. Aber wenn man so wie Pestszentimre mit den Chancen umgeht, muss man sich nicht wundern, dass kein 4:2, sondern eben ein 0:1 für die Sportvereinigung der Hochschule für Leibeserziehung zu Budapest (das heißt nämlich der sperrige Vereinsname der Gäste) steht... |
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Zügig ging es zur Grenze Röszke/Horgoš durch. Dort hielten v.a. die provokativ langsam arbeitenden Ungarn den Laden auf. 45 Minuten Zeitverlust. Endlich in Palić bei Subotica angekommen, erkannte uns die Gastwirtin gleich wieder – wir waren einmal (2016) dort schon mal auf der Durchreise. Villa Boska Palić kann ich hiermit nochmal ausdrücklich empfehlen! Dass ich da nach der sehr langen Anreise und nun Ankunft nach 23 Uhr nicht mehr ganz aufmerksam war und dadurch beim Parken eine Konifere köpfte, wurde mir auch nicht übel genommen... |
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Tagesstatistik 1 neuer Ground, 1 Spiel, 18. Spiel in Folge ohne 0:0, 1.150km Auto |
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Vierte Serbische Liga vor den Festungsmauern Belgrads und torlose Dritte Liga vor einer Kaserne im Kreis Zlatibor |
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Samstagvormittag ging es weiter in die serbische Hauptstadt. Das Stadion von Polet Dorćol liegt direkt an den unteren Festungsmauern von Kalemegdan, unweit der Donau. Geparkt hatten wir ein Stück weiter zwischen Bushof mit jugoslawischer Architektur und den neuen Apartmentblocks amerikanischer Art auf einer als Parkplatz inoffiziell genutzten Brachfläche. Eine Romafamilie campierte da in einer Ansammlung von Bretterbuden und Zelten, streunende Köter lümmelten auch auf dem Platz rum. Nach Einbruch der Dunkelheit würde ich das Auto da eher nicht mehr parken... |
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FK GSP Polet Dorćol (Beograd) |
2:0 |
FK Zuce 2019 |
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Datum: Samstag, 24. September 2022 – Beginn: 11.00 - Tore: NN - Gelbe Karten: NN - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion FK GSP Polet Dorćol (Kap.
1.500 Stehplätze) |
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Das Stadion von Polet Dorćol liegt wie gesagt direkt an den unteren Festungsmauern von Kalemegdan, man kann auch von den ungesicherten, fünf Meter hohen Mauern aus zuschauen. Oder eben für 200 Dinar (1,70€) innen auf der mehrstufigen Tribüne. Eine tolle Anlage mit zwei sehenswerten Plätzen, meist wird wohl auf dem Platz gespielt, der zum Sportlerheim hin (dem halbfertigen Bau zur Straße hin) liegt. Das mittelmäßige Spiel sah eine frühe Führung vom Elfmeterpunkt für den Gastgeber. Zuce hatte auch einige Chancen, doch Dorćol war das ganze Spiel über aktiver. Am Ende ein verdientes 2:0 in einem recht sauberen Spiel. Aber ein toller Umgangston, wie üblich auf dem Balkan, mal wieder auf dem Platz und v.a. der Tribüne... |
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FK Sloga Požega |
0:0 |
FK Rađevac Krupanj |
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Datum: Samstag, 24. September 2022 – Beginn: 15.00 - Tore: keine - Gelbe Karten: NN - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion FK Sloga Požega (Kap.
1.200, davon 700 Sitzplätze) |
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Danach ging es zügig über die Mautautobahn nach Süden in unsere Urlaubsregion Zlatibor. Je weiter weg von Belgrad gen Südwesten, desto toller werden die Berge. In Čačak hört die Autobahn auf, in Požega ist das Tal dann etwas breiter und die Berge mehr in der Ferne zu sehen. Der Ort selbst – wir besuchten ihn nach dem Spiel – hat auch keine für uns interessanten Sehenswürdigkeiten zu bieten. Leider war auch das Spiel uninteressant. Wieder 200 Dinar Eintritt, wieder ein ganz nettes Stadion so vor der Kaserne mit Blick ins Gebirge und einigen Sitzreihen sowie großem Vereinsheim mit Terrasse – aber was da für ein Dreck gekickt wurde, war unter aller Sau. Folgerichtig – hätte mich auch gewundert, wenn das in Serbien ohne 0:0 abgegangen wäre – keine Tore. Ich kann aber vorwegnehmen: es sollte zum Glück das einzige torlose Spiel bleiben und das mit Abstand schlechteste auf dieser Tour! |
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Nach Besichtigung und Einkauf in Požega fuhren wir in Richtung Užice, dem Verwaltungszentrum des Kreises (Okrug) Zlatibor. Im Ortsteil Mendino Brdo, der sich in wirklich toller Berglandschaft befindet, hatten wir eine „etno kuća“ gemietet. Diese Hütte ist im alten Stil neu gebaut und im ländlichen Tourismus der Balkanregion der Hit für die Städter. Zlatibor wird ja zu 80% von Inlandstouristen besucht, 15% sind Ausländer mit serbischen/ montenegrinischen etc. Wurzeln und nur höchstens 5% solche Reisenden wie wir. Von daher ist diese Art der Unterkunft als besonders landestypisch zu empfehlen und mit 40€ pro Nacht für 2 Leute (also bei Maximalbelegung mit 6 Leuten wären es 60€ gewesen) in einer 70m² Bude mit Garten richtig super! |
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Tagesstatistik 390km Auto, 2 neue Grounds, 2 Spiele, Ohne-0:0-Serie nach 19 Spielen gerissen |
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Kreisliga Goldene Kiefer - Serbischer Dorffußball |
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Der Sonntag stand im Zeichen der Okružna Liga Zlatibor (Kreisliga Goldene Kiefer) – wobei ich in ganz Zlatibor keine goldene (zlati) Kiefer (bor) gesehen habe, sondern mehr Fichten und Tannen und sonst auch nur grüne Kiefern mit braunem Stamm... Von Mendino Brdo aus steuerten wir gleich das wenige Dörfer weiter stattfindende 11-Uhr-Spiel an. Dabei fiel uns in Tvrdići nicht nur die schöne Landschaft auf, sondern auch der Bolzplatz mit den für Serbien typischen Propaganda-Graffiti wie „Kosovo ist Serbien“ oder „Großer Serbischer Offizier Dragoljub Mihailović“ (Tschetnik-Führer der mit diversen Massenmorden sein Groß-Serbien aufbauen wollte und später von den Jugokommunisten hingerichtet wurde) mitsamt Darstellungen der bei den Tschetniks (serbisch-nationalistische Milizenbanden, die gegen die Kommunisten und mit den Nazis im Zweiten Weltkrieg auf dem Balkan kämpften) üblichen Kopfbeckung Šajkača (oben v-förmige Schiffer- und Soldaten-Mütze). Also dass in Deutschland mal irgendwelche Gehirnamputierten Aufkleber wie „Rudolf Hess Märtyrer“ und „Für ein Deutschland in seinen völkischen Grenzen“ an einem Bolzplatz anbringen – kommt vor... Aber keine fünf bis zehn Meter breiten Graffiti in bester Qualität – künstlerisch absolut topp, die politischen Aussagen genauso ein Müll wie die aus Deutschland zitierten... In der Streusiedlung Zdravčići steuerten wir den zentralen Platz an (liegt an der Hauptstraße, außer einem Dorfladen und der Schule steht da nur ein Denkmal für die Partisanen und Gefallenen der Weltkriege) und parkten da gleich wegen des 300m entfernten Fußballplatzes. |
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FK Omladinac Zdravčići |
1:0 |
FK Jedinstvo Kalenić |
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Datum: Sonntag, 25. September 2022 – Beginn: 11.00 - Tor: NN - Gelbe Karten: NN - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Teren FK Omladinac (Kap.
500 Stehplätze) |
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Wir parkten am Denkmal, da die Straße beim Sportplatz schon kräftig zugestellt wurde. Eine tolle Szenerie: in dem Tal mit Blick in die Hügel- und Berglandschaft liegt der Fußballplatz zwischen Feldern und Gestrüpp, eng von einem Holzzaun umgeben, uneben, alte Tore, winzige Eckfahnen aus Holz – gut 100 Zuschauer fanden sich ein und stellten sich dabei teilweise auf die Hauptstraße, auf der auch viele Landwirtschaftsfahrzeuge verkehrten. Auf dem Platz wieder ganz gute Pöbeleien, aber im dritten Spiel immer noch keinen Platzverweis hier in Serbien... Leider auch wieder keine gute Partie: das Gebolze sah einen frühen Treffer der Gastgeber vom FK Omladinac, der bis zum Abpfiff Bestand haben sollte. |
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FK Perućac |
3:1 |
FK Kotroman Mokra Gora |
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Datum: Sonntag, 25. September 2022 – Beginn: 15.00 - Tore: NN - Gelbe Karten: NN - Rote Karten: 70. Min. Gelb-Rot gegen NN von Mokra Gora -
Austragungsort: Teren FK Perućac (Kap. 500
Stehplätze) |
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Mit einem Zwischenstopp an der sehr interessanten aber leider verschlossenen Holzkirche in Dub, fuhren wir zum zweiten Spiel des Tages: gleiche Liga und der wohl spektakulärste Ground derselben; FK Perućac. Leider schlecht gestartet, siegten sie heute völlig überrascht vor ganz wenigen Zuschauern nach einem Doppelschlag in Hälfte eins (davon eine per Kopf direkt ins lange Eck verlängerte Ecke) und nach zwischenzeitlichem Anschlusstor in Unterzahl durch den im vorderen Mittelfeld rangierenden Gast aus dem „Feuchten Gebirge“ Mokra Gora mit einem Heber gegen die Torwartlaufrichtung mit 3:1. Auch dieses Spiel fand wieder bei freiem Eintritt statt. Das Spektakuläre an dem ausbautenlosen Platz ist nicht seine Lage an Ruinen in einem ehemaligen Kurpark, sondern seine fantastische Lage unterhalb eines gewaltigen Felsmassivs im Schluchtental des serbisch-bosnischen Grenzflusses Drina. |
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In Perućac schauten wir uns noch den Wasserfall und den Verfall an, fuhren am Stausee vorbei und dann hoch nach Rastište und über viele Kilometer ganz gut fahrbahre Piste zu den Banjska Stena, wo wir zeitlich noch gerade richtig ankamen für Fotos der unglaublich spektakulären Berg- und Flusslandschaft. Wie auch gestern nahmen wir unser Abendessen in Užice ein. Diesmal in einem Schnellimbiss: Gurmand Pleskavica (Riesenbulette mit Schmelzkäse und Salat im Fladenbrot) und Getränk für pro Person kaum 4€ - und der Schuppen hat nur von 0 bis 16 Uhr am Sonntag geschlossen, ansonsten durchgängig was zu fressen! |
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Tagesstatistik 160km Auto, 2 Fußballspiele seit dem letzten 0:0, 2 neue Grounds, 2 Spiele |
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26.9. Rundfahrt ohne Spiel: Sakralbauten und sozialistische Denkmalkultur |
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Am Montag ging erstmals etwas schief, aber damit muss man ja immer rechnen auf dem Balkan. Die Besichtigungen liefen dabei nach Plan: erstmal zwischen Užice und Čačak die Höhlenkirche Kađenica besichtigt. Besser parkt man an der neueren Eisenbahnbrücke am Staudamm und läuft über die neuere Brücke (nicht die alte Brücke mit riesen Löchern einige hundert Meter westlich davon, an deren Ende noch ein zugewucherte Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg steh) und von da einen knappen Kilometer zur in den Felsen gehauenen Kirche mit Altar. In dem Altar sollen die Überreste von Opfern eines türkischen Massakers (die osmanischen Besatzer hatten da rebellierende Orte mitsamt der Zivilbevölkerung zerstört und dort wohl in der Höhle eingeschlossene Frauen und Kinder verbrannt) eingefasst sein. Dann in Ovčar Banja, dem Nachbarort, gibt es mehrere Klöster. Die ziehen sich auch die Straße runter gen Čačak. Liegen alle toll, aber bei den Fundis darf man teilweise nicht mal auf dem Gelände fotografieren – geschweige denn in der Kirche. Besonders Vaznesenje ist sehenswert. Auch im weiter östlich gelegenen Höhenzug Kosmaj findet man viele Klöster: Tresije ist baulich herausragend und wie die meisten Klöster in Serbien noch in Nutzung und Kasteljan zur Abwechslung mal eine ansehnliche Ruine, die man über eine Piste erreicht. Auf dem Höhenzug steht noch ein spektakuläres Partisanendenkmal. In Mladenovac stellten wir dann verärgert fest, dass das Altherrenligaspiel nicht im angegebenen Stadion war. Wir fuhren über Junkovac, wo es wieder ein auffälliges Partisanendenkmal und eine wohl mal katholische und nun orthodoxe Kirche gibt – ein Einheimischer fragte uns gleich mal aus, wie wir in seinem Ort gelandet sind; Touristen werden hier freundlich, aber verwundert aufgenommen – nach Valjevo. Dort entdeckten wir ein hervorragendes Restaurant (Kraljević Marko) und aßen prima Karađorđe Šnicla (Schnitzel nach Art des Schwarzen Georgs; dem Anführer des Ersten Serbienaufstandes gegen das Osmanische Reich) – aber das Futsalspiel in der Halle unweit der Gaststätte war einfach zum nominellen Gast verlegt wurde; 80km weg. Die Organisation auf dem Balkan ist einfach schlecht – muss man halt akzeptieren, dass die vielfach inkompetenter sind beim Planen, als man selber... |
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Tagesstatistik 370km Auto |
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Auf wilden Pisten durchs Zlatibor-Gebirge und Futsal in Bajina Bašta |
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Futsal gab es dann dafür am Dienstag. Zuerst aber ließen wir den Jeep Cherokee mal in das Terrain, für das er auch gebaut ist: Über gut navigier- und fahrbare Schotterwege ging es nach Crkvica und Drežnik, kleine Dörfer mit schönen Kirchen und alten Holzhäusern in toller Berglandschaft. Die Streusiedlungen bei Vrane sind schon mit gröbere und steilen Pisten versehen, wobei das Highlight eine enge Holzbrücke ist, die schön unter dem Jeep rumpelte. In Nikojevići hat man das Gefühl eines Geisterortes – fast alles steht leer und verfällt, das ist in Serbien aber häufiger ein Problem: Überalterung, Auswanderung, Verfall... In der Ortschaft Zlatibor boomt hingegen der Tourismus und viele neue Gebäude – teils in kitschigem Etno-Stil – werden hochgezogen. Wir entschieden uns dann für den harten Weg nach Mokra Gora. Direkt durch die Höhenzüge! Bis Semegnjevo ist asphaltiert und zwei Autos kommen aneinander vorbei. Die Holzkirche in dem Dorf macht auch was daher. Dann wird es eng und in Skakavac hat man einen schönen Wasserfall und alte Häuser. Kurz darauf ist die enge Piste nur noch geschottert und auf Panjak zu trifft man nur noch Almhütten an. Der Wegezustand ist unschaffbar ohne Allrad und Bodenfreiheit, in den ausgewaschenen Stellen setzte selbst der Jeep zwei Mal auf. Im Nirgendwo taucht plötzlich sehr ermutigend ein Grab an einer Wegegabelung auf. Die Navigation ist nur noch mit maps.me Fahrrad- und Wanderrouten sowie den Wanderwegweisern möglich. Die teils sehr groben und steinigen Pisten mit immer wieder 10-20% Steigung und Gefälle sind für die Reifen sicher nicht gut, zumal ich selbige ohnehin bald erneuern muss... Zwei Mal musste ich gut 40kg schwere Felsbrocken aus dem Weg rollen. Für die 15km Piste nach Mokra Gora brauchten wir dadurch über eine Stunde. In Mokra Gora kann man sich den historischen Bahnhof anschauen. Dann fuhren wir noch mal durchs Gebirge, teilweise wieder nur geschottert, aber hier sehr gute Pisten: geglättet und breit mit toller Berglandschaft und einem interessanten Stop im Ferienort Sekulići na Tari, der eine schöne neue Holzkirche hat. |
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KMF Bajina Bašta |
3:4 |
KMF RB Valjevo |
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Datum: Dienstag, 27. September 2022 – Beginn: 20.00 - Tore: NN - Gelbe Karten: NN - Rote Karten: NN -
Austragungsort: Sportska Hala Bajina Bašta (Kap.
1.250 Sitzplätze) |
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In Bajina Bašta schließlich, steht eine klassische orthodoxe Kirche direkt neben der Sporthalle. Und da gab es Futsal. Und die Sporthalle ist gar nicht so schlecht: eine Tribüne nur, aber von ziemlicher Höhe und über 15 Reihen. Der Gastgeber KMF (Klub Mali Fudbale; Verein für Kleinfeldfußball, was hier Futsal meint – 5 gegen 5 wird in Serbien z. B. auch mal draußen gespielt und nicht nur in der Halle, wie der Name Futsal suggeriert) Bajina Bašta traf auf KMF RB (nicht Red Bull, sondern ein lokales Möbelhaus) Valjevo. Das Spiel war technisch nicht überragend, aber sehr flott und ansehnlich bei freiem Eintritt. Es schien schon bei Halbzeit mit dem 1:4 entschieden, doch Bajina Bašta kam noch mal heran bis auf 3:4. Nach dem Spiel gingen wir noch gut und sehr günstig bei einem Imbiss riesige Pleskavica essen und fuhren danach wieder in die Ferienwohnung. |
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Tagesstatistik 180km Auto, 1 neuer Ground, 1 Spiel, Futsal-Länderpunkt Serbien |
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Handballländerpunkt Serbien |
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Am Mittwoch nun auch der Handballländerpunkt Serbien. Zuerst aber wieder eine Sightseeingtour durchs Zlatiborgebirge. In Užice besuchten wir die sehr schöne und spektakulär gelegene Burganlage (Stari Grad – bedeutet Alte Burg, aber auch Altstadt), wo man trotz freiem Eintritt von einer sehr freundlichen jungen Frau mit guten Englischkenntnissen auf den Turm geführt wird. Nach einiger Anfahrtsdauer ist man auf dem Felsen genau gegenüber und kann den Aussichtspunkt Krst (Kreuz) für einen noch spektakuläreren Stadtblick nutzen. Wir fuhren dann tiefer rein ins Zlatibor-Gebirge und besuchten die Stopić Höhle, die sehr schön ausgeleuchtet und begehbar ist (etwas über 2€ Eintritt pro Person und ein bisschen Fußweg vom Parkplatz; 0,40€ Gebühr). Auch in Gostilje wird ein geringer Obolus fällig; hier aber, um an mehrstufigen Wasserfällen herumzulaufen. Es gibt in dieser tollen Landschaft auch einen sehr schönen Fußballplatz... Wir fuhren nun deutlich weiter nach Süden, wo wir in Pribojska Banja noch ein Kloster mit heißen Quellen besuchten. In Priboj selbst fuhren wir aus Zeitgründen nicht mehr zur Burg hoch, die sowieso nicht gut erhalten ist. In Nova Varoš fängt historisch gesehen schon der Sandschak an – erstmals auf der Tour sahen wir auch eine Moschee in Serbien, doch Muslime sind hier nur noch die größte Minderheit nach Serbisch-Orthodoxen. |
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RK Zlatar Nova Varoš |
46 : 31 |
RK Lokomotiva Lapovo |
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Datum: Mittwoch, 28. September 2022 – Beginn: 20.00 - Tore: NN - Gelbe Karten: NN - Zeitstrafen: NN - Rote Karten: NN -
Austragungsort: Nova Varoš Gradska škola dvorana (Kap.
600, davon 500 Sitzplätze) |
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Uns zog es hier auch nicht zum Sightseeing hin, obschon wir beim nächsten Serbienaufenthalt bevorzugt in den Sandschak reisen wollen. In Nova Varoš fand in der sehr ansehnlichen Rundbogen-Sporthalle mit zwei Längstribünen namens Nova Varoš Gradska škola dvorana (Neustädter Sporthalle der Städtischen Schule) ein zweit- bzw. die internationale SEHA-Liga mitgezählt drittklassiges Spiel statt. Der Absteiger aus der serbischen Prva Liga gegen den Aufsteiger aus der regionalen Liga 3. RK Zlatar Nova Varoš (Zlatar, Goldschmied – nach dem gleichnamigen Berg) gegen RK Lokomotiva Lapovo. Beim Essen im sehr freundlich geführten, aber mal wieder stark verrauchten Imbiss unweit der Moschee bzw. Halle fuhr schon deren Bus an uns vorbei. Nun bekamen die die Bude voll... 6:0, 10:2, bei Halbzeit 20:11 für die Truppe mit dem Geier im Wappen, welcher ja auf dem Zlatar-Berg in freier Natur vorkommt. Am Ende ein ungefährdetes 46:31 in einem nicht immer guten, da technisch mangelhaften aber stets flotten und mit spektakulären und vielen Treffern gesegneten Spiel. |
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Tagesstatistik 180km Auto, 1 neuer Ground, 1 Spiel, Handball-Länderpunkt Serbien |
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Pokalspiel von Roter Stern am Donnerstagnachmittag |
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Wir fuhren mal wieder die sehr kurvenreiche Straße von Užice nach Valjevo. Diesmal schauten wir den Ort an: mit einem Wehrturm, einer wohl mal katholischen und nun orthodoxen Kirche und einigen KuK-Verwaltungsgebäuden hat Valjevo auch was zu bieten. Interessant war auch Brankovina, wo wirklich schöne Holzgebäude und eine alte Kirche als ein lebendiges Freilichtmuseum stehen. In unserem Tagesziel Šabac steuerten wir zwecks Kartenkaufs erst mal das Stadion an und fuhren dann zur Festung an die Donau. Etwas verdreckt, wie so oft in Serbien, aber ein ganz ansehnlicher Bau direkt am Ufer mit großem Park drumherum. |
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FK Mačva Šabac 1919 |
0:2 |
FK Crvena Zvezda Beograd |
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Datum: Donnerstag, 29. September 2022 – Beginn: 16.00 - Tore: 0-1 48. Nemanja Milunović, 0-2 93. Kings Kangwa - Gelbe Karten: Miloš Adamović, Boško Vraštanović, Đorđe Belić (Šabac); Nemanja Milunović (Roter Stern) - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Gradski Stadion Šabac
(Kap. 5.500, davon 4.500 Sitzplätze) |
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Das Stadion des 1919 gegründeten Zweitligisten Mačva Šabac ist ganz ansehnlich und hat auf drei Seiten Ausbau. Auf der vierten Seite kann von Häusern aus zugeschaut werden. Nur die kleine Haupttribüne ist überdacht (dort hatten wir wegen der besseren Sicht für 1000 Dinar, also etwas über 8€, Tickets besorgt) und auf der höheren Gegentribüne ist ein Viertel für den Gästestehblock vorgesehen. Dort standen die Delije Sever und andere aktive Fans von Roter Stern. Viele ihrer Normalo-Fans breiteten sich aber im ganzen Stadion aus. Die Stimmung ging auch nicht von den 30 Jugendlichen, die den Gastgeber hinter dem Tor rumhüpfend anfeuerten aus, sondern freilich von den Crvena Zvezda Ultras. Paar Fahnen und Bengalos hatten die auch am Start... Auf dem Feld war der Erstligist und Rekordmeister auch wenig überraschend klar überlegen. Doch die erste Halbzeit blieb torlos. Auch in Hälfte zwei kaum Chancen für den Gastgeber, hingegen Roter Stern mit der schnellen Führung. Erst in der Nachspielzeit gelang jedoch das noch viel zu niedrige 0:2. Also so richtig überzeugend war das ja nicht... Auf dem Rückweg aßen wir wieder sehr gut in Valjevo – die serbische Variante der Bratwurst; im Gegensatz zu deutschen Gaststätten, die Bratwurst als Tellergericht anbieten, bekommt man hier gleich zwei solche Apparate (grobe Rindsbratwurst mit Käse) auf den Teller – und fuhren dann wieder zur Ferienwohnung. |
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Tagesstatistik 290km Auto, 1 neuer Ground, 1 Spiel |
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Tagesfahrt nach Bosnien |
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Eigentlich unser Lieblingsland in Südosteuropa, kam Bosnien diesmal sehr kurz. Eigentlich war es schon ganz aus der Planung herausgefallen, da das Freitagsspiel der 1. serbischen Liga in Novi Pazar angesetzt war, doch FK Novi Pazar muss nach Ausschreitungen dieses Spiel ohne Publikum bestreiten. Also die Sandschak-Tagesfahrt verschoben und lieber eine Tagesfahrt zu einem Spiel der 1. bosnischen Liga gemacht. An der Grenze in Mali Zvornik/ Zvornik standen wir nur 10 Minuten, insbesondere die serbisch-bosnischen (also Republika Srpska) Grenzer waren sehr freundlich. Zvornik ist aufgrund der spektakulären Festung eine der sehenswerten Städte Bosniens. Die KuK-Festung hat noch mehrere deutschsprachige Tafelschilder zu bieten und am Rande eine deutlich ältere und verfallene Burganlage. Obwohl wir uns in der Srpska befinden, sind im Nachbarort überwiegend Bosniaken, was man an der Moschee und dem Friedhof (Mezarje nicht Groblje) erkennt. Es dauert auch nicht lange, ehe man in der Federacija ist und dort in Kalesija ein bisschen an der Moschee rumgucken konnte. Das Freitagsgebet zog doch recht viele Leute an. |
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FK Tuzla City (Simin Han) |
1:0 |
FK Sarajevo |
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Datum: Freitag, 30. September 2022 – Beginn: 15.00 - Tor: 1-0 55. Semir Smajlagić - Gelbe Karten: Petar Mišić, Huso Karjašević (Tuzla City); Vlatko Drobarov, Ivan Ikić, Nardin Mulahusejnović, Rijad Kobiljar (FK) - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Gradski u Srebreniku (Srebrenik;
Kap. 1.800 Sitzplätze) |
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Kurios an dieser Ansetzung waren gleich mehrere Sachen: Gespielt wurde weder in Simin Han, wo Tuzla City ursprünglich herkommt (Stadion zu klein, nur Jugendspiele) noch in Tuzla (Stadion, dass der Kunstverein Tuzla City mit dem alteingesessen FK Sloboda teil, wird derzeit der Rasen saniert), sondern in Srebrenik, 25km entfernt. Anstoß schon um 15 Uhr mangels Flutlicht, sodass sich hauptsächlich Neutrale aus dem Ort einfanden, die hier die 10 Mark Eintritt zahlten. Und für uns kurios: Wir hatten den FK Srebrenik, der damals noch 1. Liga spielte, einmal 2012 gesehen: aber nicht hier, sondern wegen Rasenreparatur 20km entfernt in Gradačac... Aber gut, so kamen wir mal in das sehenswerte Stadion von Srebrenik: Die Haupttribüne setzt sich von einer Längsseite dann halb versetzt bis hinter die Eckfahne, wo der Eingang und die Kabinen sind, fort. Ganz komische Asymmetrie! Um zum Eingang zu gelangen, geht man entweder einen Matschweg entlang oder überquert Bahngleise... Oder man geht halt auf die Gegentribüne, die abenteuerlich erhöht ein typisches Metallplattenkonstrukt der Balkanregion ist. Manche schauten auch kostenlos von einem Hügel an der Stadionmauer zu. Apropos Hügel: Richtige Berge, durchzogen von Dörfern mit markanten Minaretten umgeben das Stadion. Eine richtig schöne Anlage! Die Partie war ganz gut, brauchte aber auch wieder, trotz bester Chancen auf beiden Seiten, ewig ehe es einen Treffer gab. Nach 10 Minuten in Hälfte zwei traf Tuzla etwas überraschend. Noch mal 10 Minuten später gab es Elfmeter, den der FK Sarajevo-Torwart aber toll abwehrte. Am Ende ein etwas glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg für den Gastgeber auf neutralem Platz. Zwischen den ansonsten wenig stimmungsvollen versprengten Gästefans und einigen Spielern gab es auch noch kräftige Pöbeleien... |
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Während des Spiels hatten wir noch einen Landsmann aus der Stuttgarter Ecke getroffen, der Freunde in Bosnien besuchte und für ein paar Tage in Tuzla weilte. Alle mussten arbeiten um diese Unzeit, sodass er alleine mit dem Bus zum Spiel fuhr. Wir nahmen ihn natürlich noch in die Innenstadt von Tuzla mit, da wir eh dorthin wollten. Die City wurde weitestgehend saniert und hat einige schöne Moscheen, Kirchen und Verwaltungsgebäude zu bieten. Dass wir heute gar keine Reminiszenzen an den Krieg hatten, geht natürlich nicht: am Ende unserer Besichtigung suchten wir das Denkmal für die 71 Opfer des Tuzla-Massakers von 1995 auf. Die Serben hatten damals gezielt einen belebten Platz beschossen, um möglichst viele muslimisch-bosniakische und katholisch-kroatische Zivilisten zu töten. Der serbische Mainstream leugnet diese neutral bestätigte Darstellung natürlich ebenso wie der übelste Zündler im Staate, Milorad Dodik. Dessen Handlangerin wurde zwei Tage nach unserem Ausflug für die Republik Srpska gewählt – den Putin-Schoßhund dürfte es gefreut haben, wie die Wahlen in Bosnien die Dreiteilung wieder einmal vertieft haben. Allerdings wird mittlerweile mal wieder Wahlbetrug gewittert... Zu den Wahlen in Bosnien kann man hier noch was Kurioses lesen |
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Tagesstatistik 420km Auto, 1 neuer Ground, 1 Spiel |
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Zum Abschied doch noch ein Spiel in Užice und Basketball bei Roter Stern Belgrad |
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FK Jedinstvo Putevi Užice (Kadeti) |
1:1 (1:1) |
FK Sloboda Užice (Kadeti) |
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Datum: Samstag, 1. Oktober 2022 – Beginn: 11.00 - Tore: NN - Gelbe Karten: NN - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion Krčagovo / Jedinstvo Putevi (Kap.
800 Sitzplätze) |
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Wir checkten aus der Ferienwohnung aus und fuhren erstmal das Stückchen bergab zum Stadion Krčagovo, der drittgrößten Anlage der Stadt Užice. Dort spielt Jedinstvo Putevi mit tollem Blick ins Gebirge und eigenwilliger Sprecherturmkonstruktion. Richtig gutes Sportlerheim übrigens! Direkt daneben befindet sich die etwas größere Anlage von Prvi Partizani und auch nur einige hundert Meter weg das große Stadion von FK Sloboda. Deren U17 war nun bei der U17 von Jedinstvo Putevi zugast. Ganz schnell das 1:0 durch ein Eigentor, später mal ein Heber über den Schlussmann zum 1:1, wobei der Jedinstvo-Torwart mit dem eigenen Verteidiger zusammenprallte und daher ausgewechselt werden musste. Weitere Tore fielen leider keine. Die Zuschauerzahl war erfreulich hoch. |
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Wir besichtigten in Karan noch eine herausragende Kirche (die weiße Kirche mit Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert) und stellten dann in Veliki Crljani verärgert fest, dass das Spiel erst am Sonntag sein sollte. Daher fuhren wir gleich nach Belgrad, wo wir an der Pension Miss Depolo sehr freundlich empfangen wurden. Für dieses gehobene Wohnviertel da ist die Unterkunft auch recht günstig. Ein billiger Pleskavica-Stand ist auch um die Ecke – wenn man nicht die gehobenen Lokale mit Preisen fast wie in Deutschland nehmen will... |
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KK Crvena Zvezda Beograd [Serbien] |
87 : 67 |
KK Metalski Zavod Tito Skopje Aerodrom [Makedonien] |
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Datum: Samstag, 1. Oktober 2022 – Beginn: 20.00 - Statistiken: Adriatic League -
Austragungsort: Hala Aleksandar Nikolić (Kap.
8.000 Sitzplätze) |
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In Belgrad gab es dann natürlich noch Spitzensport zu sehen: Wir kauften für ein Spiel der Adriatischen Basketballliga zwischen Roter Stern und Aerodrom Skopje aus Makedonien oder Mazedonien (oder wie es durch den "Namensrechteverkauf" so dumm heißt: Nord-Mazedonien; ich unterstützte aber nicht den Griechenfaschismus und werde deshalb niemals in irgendeinem Bericht diese griechische Worterfindung Nord-Mazedonien verwenden, außer zur Erklärung) relativ günstig Karten. So 5,50€ - Logenkarten kosten aber bis zu 20€ dort... Da aufgrund der letzten Ausschreitungen der amtierende Meister vor reduziertem Publikum spielen musste, waren keine Ultras anwesend, sodass es in der kaum halbvollen Halle nur sporadisch melodisch Anfeuerungen der Normalos gab. Roter Stern war auch in dem sehr punktarmen ersten Spielviertel die bessere Mannschaft und die am Ende 20 Punkte Unterschied in dem guten Spiel auch erwartbar und verdient. |
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Tagesstatistik 170km Auto, 2 neue Grounds, 2 Spiele, Basketball-Länderpunkt Serbien |
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Vergeudeter Sonntag an der Grenze zum Hunnenreich |
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8 Uhr aufgebrochen, 9.30 Uhr in Horgos / Röszke an der Grenze – und dann den Fehler gemacht, sich in die 1,1km lange Schlange einzureihen. Anfangs ging es noch etwas vorwärts, dann sabotierten die Hunnen die Grenzabfertigung. Rumstehen, schikanieren, Pässe durch die Gegend tragen, alle Nicht-Arier trotz EU-Pässen extra lange kontrollieren – einfach asozial wie die Ungarn hier abfertigten! Nur durch dieses Verhalten von Grenzschützern eines eigentlich nur ganz oberflächlich zivilisierten asiatischen Steppenvolkes, das sich hier als die Retter des europäischen Abendlandes aufführt, standen wir 7 Stunden im Grenzstau. Die zweitlängste Abfertigungszeit und das ohne jeden triftigen Grund: hier wurde die Grenze ja nicht vor Flüchtlingen geschützt. Jegliche geplante Fußballspiele waren nicht mehr erreichbar und wir in unserer Abneigung gegen Land und Leute wieder einmal bestätigt. An der Tankstelle gab es nur 50 Liter für den Ausländerpreis, weil Kraftstoff in Orbans defekter Demokratie rationiert wird – auch der für die Einheimischen billige Kraftstoff. Ein Relikt sozialistischer Mangelwirtschaft: Um 21 Uhr bekam man nicht einmal in Budapest mehr etwas Warmes zu essen. Was ist das nur für ein Scheißland, dieses Ungarn?! Das einzige was ich an diesem Shithole-State schätze, ist seine Sportszene. Es war problemlos machbar, auch nach diesem Griff ins Klo an der Grenze noch eine Sportveranstaltung auf unserer Route zu finden! |
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Marcibányi téri Önerős Sport Egyesület |
23 : 29 |
Budapesti Honvéd Sport Egyesület III |
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Datum: Sonntag, 2. Oktober 2022 – Beginn: 19.30 - Statistiken: MKSZ (Magyar Kézilabda Szövetség / Ungarischer Handballverband) -
Austragungsort: Emszt Kálmánné Sportcsarnok Siketek (Kap.
100, davon 25 Sitzplätze) |
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Leider nur ein Spiel der untersten Handballliga, aber wenn es denn schon kein Profifußball war, dann wenigstens ein neuer Handballländerpunkt. OK, 2. Bezirksliga Budapest, aber wenn sich der Gastgeber schon so provokant „MÖSE“ abkürzt (gesprochen allerdings „Mösche“ und ausgeschrieben Marcibányi téri Önerős Sport Egyesület) muss man da mal hin... Hinter der Sporthalle noch zwei Fußballplätze und auch auf denen noch Betrieb. Die Halle kurios mit einer engen Empore und ein paar Stühlen unten, ein älterer Bau mit diversen Gedenktafeln für Sportler. Das Spiel war gar nicht schlecht. Die 3. Mannschaft des bekannten Vereins Honvéd siegte am Ende, nachdem der Gastgeber anfangs führte, mit 23:29. |
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Tagesstatistik 1.320km Auto, 1 neuer Grounds, 1 Spiel, Handball-Länderpunkt Ungarn |
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Zurück in Braunschweig mit kurzer Radtour zu Acosta |
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Braunschweiger SC Acosta |
0:3 |
I. SC Göttingen 05 |
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Datum: Montag, 3. Oktober 2022 – Beginn: 14.30 - Tore: 0-1 2. Kaplan (wiederholter Handelfmeter), 0-2 20. Muster, 0-3 33. Wenzel - Gelbe Karten: Beuchel, Grams (Acosta); NN (Gö) - Rote Karten: keine -
Austragungsort: Konrad-Koch-Stadion in der Bezirkssportanlage Franzsches Feld
(Kap. 3.200, davon 200 Sitzplätze) |
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Stichproben an der Grenze durch die Ungarn, Stichproben auch durch die Tschechen, aber keine nennenswerte Verzögerungen mehr. 10 Stunden Fahrt von Budapest. 6 Uhr frühs waren wir nach über 1.300 Kilometern in den letzten 23 Stunden zurück in Braunschweig. Zur frühen Nachmittagszeit machten wir uns noch auf die Räder und fuhren zum BSC Acosta. Die haben eine schöne Sportanlage mit 7 Plätzen. Auf dem ausgedehnten Franzschen Feld ist der A-Platz nach Konrad Koch, dem Sportlehrer, der das Fußballspiel an deutschen Schulen (erstmals eben in Braunschweig) einführte, benannt. Der Hauptplatz hat auch Ausbau auf allen Seiten, davon ein Teil der Längsseite überdacht und mit Sitzschalen in den Vereinsfarben bestückt. Es gibt auch einen markanten Sprecherturm. Für 6€ Eintritt (weniger als bei der Konkurrenz in Wolfenbüttel, dafür war das Catering hier noch teurer) bekam man ein wirklich gutes Spiel zu sehen, das aber leider trotz vieler guter Chancen für den Gastgeber völlig daneben ging. Göttingen 05 ist einfach besser und effektiver, ging sehr früh in Führung (erster Elfer vergeben, doch Torwart bewegte sich zu früh – Anlauf zwei ging rein) und zog noch bis zur Pause auf 0:3 davon. Eine torlose aber dennoch gute zweite Hälfte folgte, dann konnten die mitgereisten linksangehauchten Göttinger ihr Team feiern. Eine Handvoll Ultras vom I. SC 05 feuerte melodiös und recht einfallsreich durchgehend an. Mein Vater fuhr am Dienstagmorgen dann nach Rostock zurück – und ich trat meine neue Stelle in Braunschweig an. |
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Statistik: -
Grounds: 3.203 (13; diese Saison: 74 neue) - Tourkilometer: 4.630km Auto zzgl. 10km Rad in BS -
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6 [letzte Serie: 17, Rekordserie
ohne 0-0: 178] |
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