SV 1960 Hummetroth II ..................................... 0
- Datum: Sonntag, 26. November 2017 – Beginn: 13.10
- Wettbewerb: Kreisliga D, Odenwald (12. und unterste Spielklasse, 8. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-0 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 47., 2-0 60. Simovic
- Gelbe Karten: NN (Erbach); Rockstroh (Hummetroth)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportzentrum Erbach (Kap. 2.700, davon 600 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 1 Gästefan)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Unterstes Niveau, aber viele kuriose Szenen)
MSG Groß-Umstadt/ Habitzheim ................... 26
TSG Münster (Kelkheim/ Taunus) ................. 23
- Datum: Sonntag, 26. November 2017 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Oberliga Hessen (4. Spielklasse, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 26-23 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12-13
- Tore: Teuner 6, Acic 5, Sokicic 4, Joshua Kraus 3, Justin Kraus 2, Stancic 2, Seifert 2, Kramer 1, Göttmann 1 (Umstadt); Kruse 5, Dautermann 5, Schwarz 4, Jacobi 4, Ikenmeyer 3, Friemann 1, Völlger 1 (Münster)
- Gelbe Karten: Acic, Daschewski, Sokicic, Trainer Ludwig (Umstadt); Völlger, Friemann, Ikenmeyer (Münster)
- Zeitstrafen: Acic 3, Göttmann 2, Sokicic 1, Trainer Ludwig 1 (Umstadt = 14 Minuten); Schwarz 2, Ikenmeyer 1, Drieß 1 (Münster = 8 Minuten)
- Rote Karten: Acic (55. Min. wg. dritter Zeitstrafe)
- Austragungsort: Heinrich-Klein-Halle (Kap. 1.100, davon 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 900 (davon angeblich nur 575 zahlende und ca. 5-10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes und spannendes Spiel) Photos with English Commentary:
a) Amateur Football on a Horse-Racing-Track: FSV Erbach Res. vs. Hummetroth Res.
b) Amateur Handball Top Tier: Groß-Umstadt vs. Münster
c) Odenwald: Lindenfels (Castle and Old Town), Reichelsheim (Reichenberg Palace), Michelstadt (Old Town), Erbach (Old Town), Eulbach (Hunting Chalet), im oberen Haspel (re-constructed Roman Limes watch tower), BREUBERG (CASTLE)
Da NRW und Rheinland-Pfalz zu den Bundesländern mit Sportverbot am Totensonntag gehören, Hessen aber nicht, war die Reiseroute klar für den 26.11. Allerdings ist Hessen nicht so reich an sehenswerten Grounds: sehr viele gesichtslose Kunstrasenplätze, selbst in landschaftlich schönen Gegenden, und wenige spektakuläre Tribünen. Doch schnell fand ich dank der Seite „Baden-Württemberg Grounds“ einen absoluten Knaller: die Trabrennbahn in Erbach, in die ein Kunstrasenplatz gebaut wurde. Zum Glück Kunstrasen, denn die Weicheier im Hodenwald spielen bei Regen nicht auf Rasen oder Asche... Vor dem Spielbesuch schaute ich mir aber erst einmal die mir unbekannte Gegend südöstlich von Frankfurt an. Es ging los in Lindenfels. Dort steht etwas Fachwerk, zwei Kirchen dicht nebeneinander, hinter einer auch ein mittelalterlicher Turm und – das Highlight – eine Burgruine, die in wilhelminischer Zeit von den mittelalterlichen Grundmauern ausgehend, wiedererrichtet wurde und ringförmig auf einem Bergkegel thront. Am Parkplatz hatte mich eine zufällig vorbei laufende Rentnerin angesprochen, wofür die MER-Autonummer von mir steht. Sie lebt zwar schon sehr lange in Hessen, stammt aber aus Berlin und führte mich dann einfach mal so durch den Ort mitsamt Burganlage. Diese Gastfreundschaft hat man in Deutschland leider viel zu selten und in vielen anderen Ländern zu oft mit finanziellen Hintergedanken – aber ich fürchte, dass falls die (Alters-)Armut in Deutschland mal größere Ausmaße annimmt, auch in Deutschland wieder - wie es im 19. und frühen 20. Jahrhundert ja der Fall war - Touristen von Privatpersonen gegen Geld durch die Städte geführt werden...
In Reichelsheim war dann gar niemand, der einen hätte rumführen können, da oben dem Burgschloss, das eindrucksvoll, aber baulich nicht herausragend über dem schön in der sanft gebirgigen Landschaft liegenden Ort liegt.
Michelstadt ist dann ein größerer Ort mit Fachwerk – v.a. das kurios geformte Rathaus lohnt sich – sowie einem Schloss und vielen schönen älteren Bauten. Ein Haus ist mit Elefantenmotiven verziert, da es sich neben einem Museum für Elfenbein mit angeschlossener Schnitzwerkstatt befindet. Die hatten gerade Betriebsferien, aber Michelstadt scheint noch einer der wenigen Orte – wenn nicht der einzige – in Deutschland zu sein, an dem man Gelumpe aus Elfenbein im freien Verkauf bekommt. Laut Website gewinnen sie das Elfenbein allerdings seit Jahren bereits aus Mammut-Stoßzähnen aus dem sibirischen Eis...
Erbach ist städtebaulich ähnlich und mit Michelstadt verwachsen. Einiges Fachwerk, ein ganz ansehnliches Schloss, teils mit einer Art Schiefer verkleidete Häuser, mitunter direkt an einem kleinen Fluss gelegene Renaissancebebauung. Beste Sehenswürdigkeit ist dennoch die Trabrennbahn...
Es war aber noch Zeit vorm Spiel nach Eulbach hochzufahren, wo ein sehr schönes Jagdschloss rumsteht. Die Besitzer machen auch irgendwas dran, aber es könnte besser sein. Gegenüber ist ein ausgedehnter englischer Garten mit Tierpark und Scheinruinen, der für englisch anmutenden Eintritt besichtigt werden kann. Dafür reichte die Zeit dann aber doch nicht – und die Lust schon gar nicht... Wieder unten in Erbach ging es endlich in die Trabrennbahn. Höchstens noch einmal im Jahr finden dort Pferderennen (Trabrennen) statt. Dann ist die tolle Tribüne mit Verkaufshallen auf der einen und Bänken unter einem Holzdach mit Balken auf der anderen Seite vielleicht auch besser gefüllt. Wenn das Wetter nicht so regnerisch wie heute ist, kann man auch mal auf den Stehstufen rechts an der Bahn oder hinter dem Tor stehen. Wenn man als Spieler auf den Platz will, muss man übrigens die Pferderennbahn kreuzen. Es befinden sich auch noch ein Bolzplatz sowie eine Leichtathletikanlage im Innern der Bahn. Ich würde ja noch vorschlagen, ein Boulodrome neben den Bolzplatz in Richtung Rennbahnkurve sowie ein Schwimmbecken auf der anderen Seite hinter der Leichtathletikanlage zur stadtseitigen Kurve zu errichten – das wäre dann perfekt. Aber auch so ist dieses Stadion eines der besten und schönsten in ganz Deutschland!
Der Kick der Reserve vom FSV Erbach in der untersten Spielklasse war dem nicht ganz würdig, aber war ja auch nur Kreisliga D und bei den wenigen Spielen, die an dem Tag ausgetragen wurden (80% wurden abgesetzt wegen angeblich nach ein paar Stunden Regen unbespielbarer Plätze – den hessischen Luschen war es nur zu kalt bei 2, 3 Grad) ist man ja schon zufrieden, wenn mal ein Sportfreund per Kopf und Heber trifft, damit das Gerumpel 2:0 ausgeht. Ansonsten waren die Highlights gegenseitiges über den Haufen rennen, Pöbeleien, Schubserei und Grätschen, aufgelockert durch von Zeit zu Zeit auftretenden Torchancen. All das sah ich mit gut 15 anderen Leuten von der Tribüne und der Sportfreund mit der Pfeife vom Mittelkreis... Dann entschied ich mich gegen ein weiteres Fußballspiel, das ich wegen der dummen Ansetzungen eh erst zur 20. Minute erreicht hätte und dann beim Handball den Beginn eventuell auch verpasst hätte, und fuhr zu weiteren Sehenswürdigkeiten des Odenwaldes. In der Gemarkung „im oberen Haspel“ steht ein schön rekonstruierter und verlässlich geöffneter römischer Wachturm. Dort ist allerdings die Landschaft nicht sonderlich sehenswert. Vom Limes, der damals die Zivilisierten aus dem Süden vor den Barbaren aus dem Norden schützen sollte, ist auch nichts erkennbar. Überhaupt fand ich den Odenwald landschaftlich nicht so spektakulär. OK, die letzte weitere Groundhoppingtour innerhalb Deutschlands ging in die fränkische Schweiz und dann bin ich viel in der Vulkaneifel und sowas gewesen, früher auch Thüringer Wald und Eichsfeld, aber wie gesagt: der Odenwald ist schon schön gebirgig und grün, aber ich fand eher bauliche Sehenswürdigkeiten und nicht landschaftliche herausragend. Am stärksten herausragte dabei die Burg Breuberg. Hoch oberhalb des Ortes, aber man kann vors Burgtor fahren. Teils barocker Festungsbau, teils Renaissanceschloss (verfallen) und teils (pseudo-)mittelalterliche Burg. Eine geniale, ästhetische Mischung. Dank der Jugendherberge kann man den Turm besteigen (0,50€) und von dort eine tolles Sicht – auch auf mehrere Fußballplätze – über die Odenwald-Landschaft bekommen. Ein weiteres Highlight der Jugendherberge: eine Rutsche mit Fangnetz vorm Hang und Tischtennisplatten im Burggraben! Das erwähnte Handballspiel fand dann in Groß-Umstadt statt. Kurze Stadtbesichtigung, da direkt neben der Halle das kleine Schloss steht, dann rein in die wenig interessante, aber recht großzügig geschnittene Sporthalle. Von den über 1.000 Plätzen waren außer am Rand alle belegt. Und das für ein Oberligaspiel. Aber OK, für unverschämte 10€ (aber ich weiß ja mittlerweile, welche Preise mich in welchem Bundesland erwarten) habe ich schon Stehplatzkarten in der Bundesliga bekommen und für weniger auf Sitzen in der 3. Liga gehockt... Aus dieser 3. Liga ist Groß-Umstadt gerade erst abgestiegen – und trotz guter Kulisse stehen sie schon wieder im Abstiegsbereich. Gegen die TSG Münster aus dem Taunus gab es ein packendes Hin-und-Her: mehrfach wechselte die Führung, das/ die Schiedsrichtergespannin hatte immer mal Probleme mit dem Tempo der Partie, und sehr zur Freude der meisten Zuschauer hatte die letzte Wende in der Partie bestand: Groß-Umstadt siegte 26-23.
Insgesamt eine sehr lohnende Tour! Ich werde 2018 natürlich ab und an immer wieder außerhalb der bekannten Regionen im Mittelrhein und Rheinland-Pfalz bzw. Sachsen-Anhalt und Mecklenburg herumfahren. Manches Hansa-Auswärtsspiel z.B. lädt da zum Entdecken von Regionen, die man vorher noch nicht besucht hat, ein. Aber mehr davon dann im Januar, Februar, März, April... Statistik:
- Grounds: 2.065 (2; diese Saison: 84 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.214 (2; diese Saison: 109)
- Tourkilometer: 490 (490km Auto)
- Saisonkilometer: 20.420 (13.200 Auto, davon 920 Mietwagen/ 6.060 Flugzeug/ 1.160 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 39 [letzte Serie: 108, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 591 Wochen.
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