- Datum: Donnerstag, 25. Mai 2017 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Kleinfeldfußballturnier für Freizeitmannschaften
- Ergebnisse Finalrunde: Finale; Pfeffi Linz 2-1 n. 9m Pommern/ Tresen Stralsund, Platz 3: 1. FC Vollpfosten 1-2 (9m) Anker Friedrichshain, Halbfinals: Pfeffi Linz 1-0 1.FC Vollpfosten, Anker Friedrichshain 1-2 Pommern/ Tresen Stralsund, Vorrunde
- Vorrundentabellen: A: 1. Pfeffi Linz (12, 6:0), 2. Pommern/ Tresen/ Stralsund (7, 6:3), 3. Deutsche Werkself [Hiddensee] (6, 5:2), 4. Team Pferderiemen (3, 2:10), 5. Union Stralsund (1:5, 1); B: 1. Anker Friedrichshain (8, 4:0), 2. 1. FC Vollpfosten (8, 4:2), 3. BSG Lattenrichter (5, 2:1), 4. Rote Buchse Neustadt (3, 1:3), 5. De Süder [Neuendorf/ Hiddensee] (1, 1:6)
- Höchstes Ergebnis und torreichstes Spiel: Pferderiemen 0-4 Werkself (Vorrundenspiel 1), Pommern/ Tresen Stralsund 4-1 Pferderiemen (Vorrundenspiel 20) - Austragungsort: Sportplatz Neuendorf/ Hiddensee, Am Süderhaus (Kap. 500 Stehplätze)
- Zuschauer: bis zu 150 (davon zur Hälfte pausierende Spieler)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Lustiges Turnier mit bestenfalls durchschnittlichen Freizeitkicks) Photos with English Commentary:
a) Annual 7-A-Side Tournament at Hiddensee Island
b) Hiddensee (Southern Part: Neuendorf) and Rügen (Schaprode, Udars, Zubzow)
Hiddensee ist nach Helgoland der abgelegenste und am schwersten zu erreichende Ort Deutschlands und hat – so wie Helgoland auch – keinen Spielbetrieb im Fußball oder irgendeiner anderen Sportart. Im Gegensatz zum Kunstrasenstadion in Helgoland, in dem von April bis Oktober regelmäßig Spiele stattfinden, hat Hiddensee nur zwei Kleinfeldplätze, von denen nur der in der südlichen Ansiedlung (Neuendorf-Ploggshagen) mal ab und an ein Turnier erlebt. Eigentlich aber auch nur einmal im Jahr und immer zu Himmelfahrt/ Männertag, wenn Sufftruppen von Rügen, Stralsund und teilweise auch mal Berlin her auf die Insel einfallen und mit zwei, drei einheimischen Teams die Kräfte am Ball oder wie in den vergangenen Jahren auch öfters mal mit den Fäusten (das ist halt deutsche Leitkultur, Lektion gepflegter Suff und Randale für Anfänger) messen...
Da mussten wir natürlich Himmelfahrt auf Hiddensee verbringen! Problem dabei natürlich: hin und wieder zurück kommen und außer dem Turnier noch etwas von der Insel sehen. Nach reiflicher Planung blieb nicht mehr viel Zeit für Sightseeing: nur der Süden, nicht der 8km weiter nördlich gelegene Hauptteil Vitte und Kloster, konnten besucht werden und wir haben auch nur deshalb Neuendorf und den Südteil mit dem Leuchtturm und den schönen Wäldern ausführlich sehen können, da wir 5.30 aufbrachen, 7.30 am Parkplatz (3,50€/ Tag) in Schaprode waren, die erste Fähre um 8.05 für pro Person hin und zurück 16,50€ + 2€ Kurtaxe (für eine Personenfähre, da Autos verboten sind auf dieser Hinterwäldlerinsel) nahmen und die letzte Fähre um 18.10h zurück. Auf der Insel begrüßen einen gleich Schilder für Mietfahrräder – eine „echte Freude“ bei sandigen und schlammigen Wegen, die ich gerne mit dem Auto fahre, aber nicht mit Fahrrädern – und man wundert sich, bei dem ganzen Preiswucher und der Geldmacherei die an ein Entwicklungsland erinnert, dass keine Guides einen offensiv ihre Dienste anboten. Aber da die meisten Einheimischen nicht mal das Maul zum Grüßen aufkriegen, liegt es wohl einfach an der Mentalität – sonst würde man auf dieser unterentwickelten Insel auch noch belästigt werden...
Diese seltsame Unterentwickeltheit macht diese Insel aber auch wiederum interessant. Gerade der Süden wirkt sehr idyllisch mit den ganzen unbefestigten Wegen, schönen Vegetation und originellen oft reetgedeckten Hütten und Häusern. Hat alles etwas von Südsee, nur nicht so warm. Der Fußballplatz erinnerte dann erstrecht an irgendwelche Südseeinseln wie Pitcairn oder Norfolk. Dürftig gemäht, völlig wellig und uneben, Linien unvollständig und schief gezogen – an einer Seite gar nicht, da dort das zu hohe Gras eindeutig das Aus anzeigte. Und dann liegt der Platz zwischen Deich und reetgedecktem Versammlungshaus von Büschen umgeben...
Wir kamen kurz nach Beginn des ersten 10minütigen Kicks. Die Partien waren recht durchwachsen, am besten war noch die Truppe, die auf der Fähre rumgrölte. Spielen wohl ab 1 Promille am besten... Nach durchwachsenen Partien mit meist wenigen Toren gab es Halbfinals, ein Neunmeterschießen um Platz 3 und ein 2x10minütiges Finale, bei dem die erwähnte Truppe erst kurz vorm Seitenwechsel mit einem Unterkantelatteknaller in Rückstand gegen den Vorjahressieger aus Stralsund geriet, dann kurz vorm Schlusspfiff per Weitschuss ausglich und im Neunmeterschießen als einziges der beiden Teams traf. Außer den Siegern Pfeffi Linz und ein paar Volldeppen aus Velgast pöbelte diesmal niemand rum. Ein paar Insulaner zündeten etwas Feuerwerk, aber das war gut! Die Verpflegung vom Grill war auch gut, aber etwas teuer wenn ich das mit NRW vergleiche. Auf dem Rückweg vom Anleger in Schaprode guckten wir noch die Kirche an und fuhren etwas den Westen von Rügen (Udars und Zubzow) ab ehe es via Stralsund nach Rostock zurück ging. Statistik:
- Grounds: 1.937 (1; diese Saison: 259 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.047 (1; diese Saison: 307)
- Tourkilometer: 280 (270km Auto, 10km Fähre)
- Saisonkilometer: 51.010 (44.880 Auto, davon 2.540 Mietwagen/ 2.680 Fahrrad/ 1.100 Flugzeug/ 380 Schiff, Fähre / 360 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 49 [letzte Serie: 11, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 565 Wochen.
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