SG Erfthöhen 1998 (Nettersheim-Tondorf/Zingsheim) 0
- Datum: Sonntag, 9. November 2014 – Anstoß: 17.00
- Wettbewerb: Frauen-Landesliga Mittelrhein, Staffel 2 (5. Spielklasse im Frauenfußball)
- Ergebnis: 0-0 nach 92 Min. (47/45) – Halbzeit: 0-0
- Tore, Verwarnungen, Platzverweise: gab es leider alles nicht
- Spielort: Aschenplatz Urfeld (Kap. 1.500, davon 40 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 2,0/10 (Gutes Zusammenspiel im Mittelfeld, katastrophales Gekicke im Strafraum)
Christlicher Verein Junger Menschen Pivitsheide II .... 0
Allgemeiner Turnverein Haltern 1882 ............................ 3
- Datum: Sonntag, 9. November 2014 – Beginn: 11.30
- Wettbewerb: Indiaca Oberliga Westfalen Mixed 19+ (Höchste deutsche Spielklasse im Indiaca für gemischte Mannschaften)
- Ergebnis: 0-3 nach Sätzen nach ca. 45 Min.
- Satzergebnisse: 9:25, 13:25, 18:25
- Strafen: keine
- Spielort: Sporthalle am Stadtgartenring (Wattenscheid; Kap. 30 Stehplätze)
- Zuschauer: 1 (also nur ich)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ausgesprochen einseitiges Spiel in einer sehenswerten Sportart)
Sportvereinigung Eppendorf 1885 ................................... 0
Allgemeiner Turnverein Haltern 1882 ............................. 3
- Datum: Sonntag, 9. November 2014 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Indiaca Oberliga Westfalen Mixed 19+ (Höchste deutsche Spielklasse im Indiaca für gemischte Mannschaften)
- Ergebnis: 0-3 nach Sätzen nach ca. 60 Min.
- Satzergebnisse: 19:25, 24:26, 12:25
- Strafen: keine
- Spielort: Sporthalle am Stadtgartenring (Wattenscheid; Kap. 30 Stehplätze)
- Zuschauer: 4 (davon 3 Eppendorfer)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Teilweise recht einseitiges Spiel in einer sehenswerten Sportart)
Photos with English Commentary:
a) Indiaca: Eppendorf v Haltern, Pivitsheide Reserves v Haltern (in Wattenscheid)
b) Women’s Football: WB Urfeld v SG Erfthöhen (Wesseling)
c) Ruhrgebiet: Wattenscheid Industry
d) Niederrhein: Velbert-Neviges Concrete Cathedral and Renaissance Water Palace
e) Wesseling: Berzdorf Chapel, Wesseling Modern Church
Keine Ahnung wie ich auf die Sportart gekommen bin, aber diese mittlerweile 71. Sportart, die ich mir reingezogen habe, hat sich gelohnt. Das ziemlich exotisch klingende Indiaca ist eine Abwandlung einer brasilianischen, jahrhundertealten Volkssportart für den Wettkampfbetrieb, die – mit abweichenden Regeln – in ein paar Dutzend europäischen, amerikanischen und asiatischen Ländern durchgeführt wird. Beim Indiaca geht es darum, einen beschwerten Federball (nicht wie ein Badminton-Shuttle, sondern größer, mit einer Art Gummifuß beschwert und mit richtigen Federn versehen) auf einem Feld, das geringfügig kleiner ist als ein Volleyballfeld aber von einem sehr ähnlich gearteten Netz in zwei Hälften geteilt wird, durch die Kante zu donnern. Dabei wird meist mit dem Handballen gespielt. In Deutschland spielt man üblicherweise fünf gegen fünf, wobei es reine Männer-, reine Frauenmannschaften und gemischte Teams (mindestens 2 Frauen) gibt. Diese spielen in separaten Ligen gegeneinander.
Ich fuhr noch mal in dieses hässliche Wattenscheid, um mir zwei Spiele der Mixed-Liga anzuschauen. Eines der Spitzenteams – ATV Haltern – spielte zwei Mal: zuerst gegen Eppendorf, dann gegen Pivitzheide II. Ausgetragen wurden diese beiden – und im Anschluss natürlich noch, wie auch beim unterklassigen Volleyball z.B. üblich, das Spiel zwischen Eppendorf und P’heide2 – Spiele in der Sporthalle der DJK Wattenscheid am Stadtgartenring. Bei DJK und CVJM (heißt jetzt gendergerecht Christlicher Verein Junger Menschen, eigentlich noch bekannter als Christlicher Verein Junger Männer, YMCA (Young Men‘s Christian Association) auf Englisch) fällt mir noch ein: außer im Turnerbund Westfalen wird Indiaca auch noch in der Eichenkreuzliga des Evangelischen Jugendwerkes organisiert, in der in fünf Sportarten knapp 5.000 christliche Amateursportler Wettkämpfe austragen.
Bei internationalen Indiaca-Wettkämpfen kommen schon mal drei- oder gar vierstellige Besucherzahlen zusammen. Doch in dieser primitiven Schulturnhalle, die man durch die Umkleidekabinen betreten muss, haben eh nur etwa 30 Zuschauer Platz und außer drei Eppendorfern, die nach der ersten Partie gingen, war nur ich in der Halle. Endlich habe ich also mal ein Spiel erlebt, in dem ich der einzige Zuschauer war! Nicht, dass ich gerne alleine bin – beim Sport noch weniger als bei anderen Aktivitäten! – aber dieses lustige Gefühl, dass die Sportler nur für einen selber spielen, als hätte man die bestellt für einen selbstorganisierten Wettkampf, wollte ich doch mal haben...
Im Spiel vor 4 Zuschauern siegte Haltern nach einem Durchhänger in Satz zwei, in dem sich Eppendorf auch gut herankämpfte, nach einem souveränen dritten Satz verdient mit 3:0. In meinem „Privatspiel“ fertigte Haltern die Reserve von Sylbach/ Pivitsheide dermaßen deutlich ab, dass es nicht langweilig wurde, aber doch die Frage aufkam, ob es bei diesem hohen Niveau im Mixed noch bessere Teams als Haltern gibt.
Fazit zu Indiaca: will ich nicht selber ausprobieren, da ist mir das verwandte Badminton lieber, aber zum zugucken gerne nochmal (auch mit anderen Leuten zusammen...), denn vor allem die Szenen am Netz (Block) und die dynamischen Saves der hinteren Reihe, wenn der Block überwunden wurde, sind echt sehenswert!
Ich fuhr auf dem Rückweg noch mal von der Autobahn ab, da mir die Ausschilderung nach Velbert-Neviges nun schon zum dritten Mal auffiel. In dieser landschaftlich schön gelegenen Ortschaft in der Region Niederrhein befinden sich ein Wasserschloss mit vier separaten Ecktürmen – die Anlage ist eine einzige Baustelle, aber ganz ansehnlich – und eine berühmte Wallfahrtskirche. Die befindet sich oberhalb der mickrigen Altstadt, die ohnehin schon von hässlichen Bauten zugestellt ist. Aber diese Marienkirche, in den 1960ern gebaut um die vielen katholischen Pilger zu fassen, die wegen eines Marienbildes nach Neviges kommen, ist ja ein wirklich sehenswerter Bau! Also nicht, dass die schön wär – aber die ist sowas von monströs hässlich, in abartigen Farben und völlig wirren Formen, dass man dieses Gotteshaus mal gesehen haben muss! Also so ein hässliches Betonteil, meine Fresse! Aber wirklich interessant!
Am Abend fuhr ich noch mit dem Rad von Berzdorf, dem nördlichsten Ortsteil von Wesseling, nach Urfeld, dem südlichsten. Dort befindet sich auf einem Acker eine Sportanlage mit tollem Blick zur Raffinerie. Jetzt am Abend leuchtete die Industrieanlage stärker als das aus Baustrahlern bestehende Flutlicht des Platzes. Dieser ist übrigens ein feinkörniger Hartplatz, der auf einer Längsseite eine zweistufige Betontribüne mit zwei kleinen Überdachungen hat.
Das Abendspiel war ein Kick der Mittelrhein-Frauenfußballliga. Weiß Blau Urfeld spielte gegen die Erfthöhen. Beim Nachbarverein am anderen Ende der Raffinerie, Rot Gelb Wesseling, die eine Liga tiefer spielen, hatte mir die Frauenmannschaft sehr gut gefallen. Also in erster Linie vom Spielerniveau her... Hier zeigte sich schnell das Problem, dass das Zusammenspiel im Mittelfeld zwar gut klappte – bei Urfeld besser als bei den defensiver stehenden Erfthöhen – aber dass bei beiden vorne überhaupt nichts lief. Kaum Schüsse aufs Tor, einmal trafen die Gäste die Latte, zwei oder drei Mal musste ihre Torhüterin vor Urfelderinnen klären. Aber das war es dann auch schon. So richtig schlecht war das ja gar nicht – da habe ich in Sachsen-Anhalt und Hessen viel schlechtere Frauenspiele gesehen – aber die besagten schlechteren Spiele sahen wenigstens Tore. Dieses hier kein einziges...
Das Ergebnis war für mich allerdings zweitrangig, denn nun habe ich nach nur sechs Wochen wohnen in Wesseling alle 5 Grounds der Stadt besucht!
Statistik:
- Grounds: 1.225 (heute 2 neue; diese Saison: 71 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.218 (heute 3; diese Saison: 106)
- Tageskilometer: 210 (190km Auto, 20km Rad)
- Saisonkilometer: 19.720 (14.890 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 1.130 Fahrrad/ 80 öffentliche Verkehrsmittel/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [letzte Serie: 1, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 432
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