SSV Alemannia Altdöbern ........................................... 0
- Datum: Donnerstag, 1. Mai 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Halbfinale des Kreispokals des Fußballkreises Spreewald (Landesklasse Brandenburg Mitte; 8. Spielklasse, 3. Amateurliga gegen Kreisliga Spreewald; 9. Spielklasse, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 7-0 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 5-0
- Tore: 1-0 18. Romano Lindner, 2-0 21. Tony Ziegler, 3-0 28. Gordon Pohle, 4-0 34. Gordon Pohle, 5-0 36. Tony Ziegler, 6-0 50. Michael Leschnik, 7-0 58. Martin Scholz
- Verwarnungen: Andreas Lobstein, Dirk Haska? (Altdöbern)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportstätte der Völkerfreundschaft (Kap. 1.300, davon 300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 350 (davon 300 Zahlende und ca. 100 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ein Halbfinale, einseitig wie viele Erstrundenpartien nicht…)
Photos with English Commentary:
a) Regional Cup Competition, Spreewald: Grün-Weiß Lübben v Alemannia Altdöbern
b) South-Eastern Brandenburg: Borsdorf, Beesdau, Frankendorf, Stöbritz, Lübben, Zieckau, Pitschen-Pickel, Altsorgefeld, Schwarzenburg
c) Southern-Central Brandenburg: Uebigau, Langennaundorf, Priessen, Stechau, Trebbus, Friedersdorf, Brenitz, Sonnewalde, Herzberg
Auch an diesem Feiertag ging es wieder nach Brandenburg. Es gab einige Auswahl in Sachen Kreispokalspiele und die Wahl fiel aufgrund des Stadions und der Lage auf Lübben. Im Süden des Bundeslandes sind besonders viele Sehenswürdigkeiten – die fallen natürlich zumeist unter das Label „Ländlicher Tourismus“.
Wir besuchten jedenfalls die Altstadt von Uebigau mit Fachwerkgebäuden, einer barocken Kirche und einem Neorenaissance-Schloss mit Park. In Langennaundorf gibt es eine Fachwerkkirche zu sehen und in Priessen eine Feldsteinkirche die etwa 600 Jahre alt ist. Von dort fuhren wir zum ersten Mal heute unbefestigte Wege, um nach Stechau mit seinem Schloss mit dem großem Park und offiziellem Crocket-Feld (Wettkämpfe gibt es in Deutschland aber nur in Hamburg, Rheinland-Pfalz und Bonn) zu kommen. Weiter ging es in das kuriose Dorf Trebbus mit seiner wuchtigen Backsteinkirche und der schmucklosen Mevlevihane, einer Art Kloster für islamische Mystiker und zudem Islaminstitut. Über diese Einrichtung kann man im Internet bei der Lausitzer Rundschau u.a. Medien mehr erfahren. Sie besteht jedenfalls seit 20 Jahren, ist im Dorf trotz der sehr gemäßigten Ausrichtung nicht unumstritten, aber weitestgehend akzeptiert – ob das relativ gute Zusammenleben daran liegt, dass die Bewohner der Einrichtung fast nur deutsche Konvertiten sind (für jeden mit Ahnung von islamischer Kultur ist das ja eher ein Verdachtsmoment…) oder vielleicht doch eher daran, dass Trebbus und Umgebung religiöser als der Durchschnitt im Osten (50% der Dorfbewohner sind Mitglied der evangelischen Kirche, die oft keineswegs toleranten oder weltoffenen Atheisten damit ungewöhnlicherweise in der Minderheit) sind, sei mal dahingestellt...
Weiter ging es jedenfalls nach Friedersdorf mit seiner auffällig platzierten Fachwerkkirche, nach Brenitz – wo es außer einem wirklich spektakulärem Bolzplatz mit massivem Hügel nicht viel gibt – und auch nach Sonnewalde, wo man ein verfallenes Schloss und eine ungewöhnliche Kirche (Backstein und Fachwerkturmaufsatz) besuchen kann. In Borsdorf hat man dann eine Burgruine mit barockem Turm und älteren Mauerresten. In Beesdau befindet sich ein Schloss, das in Privatbesitz ist; die Leute tun dort gerade was gegen die Herabwirtschaftung des zweiflügligen Baus mit spektakulärem Turm. In Frankendorf sahen wir uns noch die Kirche mit dem auffälligen Holzturm und in Stöbritz die ältere steinerne Kirche an.
Danach ging es schließlich nach Lübben, wo es ein schönes Schloss gibt, aber in der Gastronomie ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis herrscht. Der „Goldene Löwe“ ist ein überteuertes Rentnertouristenlokal mit lahmer Bedienung und primitiven Speisen (Grützwurst, Sauerkraut und Quark geht als Spreewaldteller durch) in für die horrenden Preise zwischen 8€ und 13€ zu kleinen Portionen.
Auch Fußball ist in diesem Kaff überteuert: 3,50€ sind abartige Pokalabzocke, wenn der abgeschlagene Tabellenzweite der Landesklasse gegen den souveränen Tabellenführer der Kreisliga im Halbfinale steht. Es sah ohnehin aus, wie zwei Klassen Unterschied! Zu Beginn gab es noch vereinzelt Chancen für den Gast, dann riss Lübben das Spiel an sich und erzielte mit einem Doppelschlag die Vorentscheidung. Nach nicht einmal einer halben Stunde war mit dem 3:0 alles klar. Die Abwehr kam gegen die gut kombinierenden und auch bei jedem Abpraller und Pfostentreffer sofort nachsetzenden Gastgeber nicht klar: bis zur Pause fielen noch zwei weitere Treffer.
Zweistellig wurde es nicht mehr, da Lübben nach dem 7:0 den Druck rausnahm. Die zweite Hälfte wurde lässig heruntergespielt, Altdöbern meckerte nur ab und an, sodass das Ordneraufgebot völlig überzogen wirkte, da die Gästefans keine Anstalten zu Maikrawallen machten und die Spieler wie gesagt nur ab und an meckerten und auf Frustfouls oder sowas verzichteten. Und beim einzigen Platzsturm des Spiels war auch keiner auf dem Posten! OK, war ja auch nur eine Grundschülerin die da plötzlich nach gut 60 Minuten auf dem Feld rumlief…
Die Zuschauerzahl war ansonsten nicht schlecht, die Stimmung aber sehr ausbaufähig. Auch das Stadion scheint ausbaufähig. Der neue Sozialtrakt mit ein- bis dreireihiger Tribüne ist ganz gut gelungen, aber die ausbautenlosen Hintertorseiten und die Gegenseite mit dem Graswall und den Bänken ist etwas mickrig. Wenigstens gibt es dort einen Sprecherturm und dahinter dann bewaldete Hügel, sodass es nicht so kahl aussieht…
Nach dem Spiel suchten wir uns eine andere Route, die erst bei Torgau auf die alte Strecke stieß. In Zieckau gibt es eine weitere dieser Kirchen mit Holzturm. In Pitschen-Pickel gibt es eine mittelmäßige Dorfkirche und von dort teils geschotterte Wege nach Altsorgefeld. Das ist eine mitten im Wald gelegene Streusiedlung mit vielleicht 10 Einwohner und geschotterten Straßen, die in drei Richtungen als unebene Sandwege wegführen, die sich unübersichtlich quer durch den Wald zerteilen. Also solche Käffer dieser Art wie in Brandenburg findet man so schnell nicht noch mal in Deutschland…
Wir fuhren 3km holprige Matschwege, kreuzten die Bundesstraße und fuhren gleich weiter matschige Waldwege: 5km bis Schwarzenburg, wo es einen gut aussehender Gasthof, eine komische Kirche ohne Turm und einen verfallenen Bolzplatz gibt, der sehr deutlich zeigt, woran es bei diesen Dörfern hapert: an jungen Einwohnern! Da wuchs ja schon ein Kiefernschössling mitten auf dem Platz!
Die letzte Station war dann Herzberg mit der wuchtigen Backsteinkirche und dem schönem Rathaus.
Statistik:
- Grounds: 1.102 (1 neuer; diese Saison: 131 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.034 (heute 1; diese Saison: 178)
- Tageskilometer: 410 (410km Auto)
- Saisonkilometer: 55.550 (53.940 Auto/ 1.510 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 20 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 405
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