SV Falke Sachsenbrunn ............................................... 1
- Datum: Samstag, 17. Mai 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Landesklasse Thüringen Süd (7. Spielklasse, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-1 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 12. David Arnold, 1-1 68. Andy Hörnlein, 2-1 71. Rene Heger, 3-1 86. Eduard Schmidt, 4-1 89. Patrick Schellenberg
- Verwarnungen: Volker Harnack (Schweina); Daniel Kohler, Martin Hottenroth (Sachsenbrunn)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Glücksbrunn (Kap. 1.000, davon 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon 158 zahlende und ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Spiel mit Durchhänger in Hälfte zwei aber umso besserer Schlussphase)
SV Wacker 1904 Bad Salzungen C II ....................... 11
SG Glücksbrunn Schweina 1947 C ............................. 1
- Datum: Samstag, 17. Mai 2014 – Anstoß: 12.00
- Wettbewerb: C-Junioren Kreisoberliga Westthüringen (3. U15-Liga)
- Ergebnis: 11-1 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 1. (7), 2-0 2. (11), 3-0 33. (3), 4-0 38. (7), 5-0 47. (7), 6-0 50. (6), 7-0 55. (7), 7-1 62. (Nr. 10), 8-1 63. (11), 9-1 67. (3), 10-1 68. (7), 11-1 70. (7)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Kunstrasenplatz des Stadions Bad Salzungen, sogenanntes „Werra Energie Stadion” (Kap. 200 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Unglaublich, wie einfach man zweistellig gewinnen kann…)
Photos with English Commentary:
a) Amateur Football: Glücksbrunn Schweina defeat Falke Sachsenbrunn
b) Under-Aged Football: Wacker Bad Salzungen U15 Reserves defeat Glücksbrunn Schweina Under-15
c) Western Thuringia: Berka v.d.H. Palace, Bischofroda Palace, Mihla Palaces, Ütteroda Sports Ground, Creuzburg Castle, Wilhelmsthal Palace Ruin, Bad Salzungen Old Town, Frankenstein Pseudo Castle Ruin Allendorf
d) Thüringer Wald Region: Bad Liebenstein Old Town and Castle Ruin, Altenstein Palace, Bairoda Palace, Inselsberg Mountain
Diese Thüringen-Tour führte uns zu den Spielen zweier Mannschaften eines Vereins mit typisch thüringischem Namen: Glücksbrunn Schweina – solche verrückten Vereins- und Ortsnamen findet man außerhalb Thüringens kaum…
Zuerst bretterten wir auf der Autobahn bis Eisenach-Ost durch. Kaum hatten wir die größtenteils gut ausgebaute Autobahn verlassen, ging es auf engen Landstraßen bis Bollerode, ab da sogar nur noch unbefestigt auf steinigen und holprigen Feldwegen – teils ging das nur im Schritttempo – nach Berka vor dem Hainich. Dieses Berka liegt nicht nur schön, sondern hat auch ein paar ganz ansehnliche Bauten zu bieten: etwas Fachwerk, ein neobarockes Schloss und eine Kirche.
Im benachbarten Bischofroda liegt ein deutlich sehenswerteres Schloss: Fachwerk ist selten bei solchen Bauten. In Mihla sind die beiden Schlösser eher unattraktiv. Aber besser als Ütteroda, wo es gar keine sehenswerten Gebäude, aber dafür schöne Landschaft, gibt. In diesem kleinen Kaff war übrigens richtig Betrieb: aus allen Feldwegen kamen die Dörfler rausgeholpert, an etlichen Häusern wurde gehämmert und ein Jäger fuhr mit einem ausgeweideten Wildschwein auf dem Fahrradheckträger seines Geländewagens durch den Ort…
Auf einem sehr engen Asphaltweg geht es von Ütteroda nach Creuzburg, wo es eine derzeit in Restauration befindliche Kapelle an einer mittelalterlichen Brücke und zudem eine sehr sehenswerte Burganlage oberhalb des Ortes gibt. Etliche hundert Meter der Stadtmauer sind ebenfalls noch aus dem Mittelalter erhalten geblieben.
Wir setzten die Besichtigungen südlich von Eisenach fort, wobei Schloss Wilhelmsthal nicht so sonderlich lohnend ist: das wirkt dort alles sehr versifft, da so eine großspurig angelegte Anlage heute kaum noch zu nutzen ist.
In Bad Salzungen bewegten wir uns bald zum Stadion, das durch die Umbauarbeiten sehr unattraktiv geworden ist. Liegt zwar schön auf dem Berg mit Blick auf den Ort und umliegende Höhenzüge, aber besonders zuschauerfreundlich ist ein riesiger Rasenplatz mit weitläufiger Leichtathletikanlage und daran zwei Stehstufen am Fuße eines Graswalls nicht. Eine Etage höher hat man eine Sporthalle, Beachvolleyballplätze mit kleiner Sitztribüne und noch zwei kleinere Sportplätze. Auf dem höchsten Punkt ist ein Kunstrasen im Käfig, mit nur gut 200 Stehplätzen aber großen Graswällen außerhalb der Anlage, von denen aus man auch zugucken kann.
Bei einem Jugendspiel wie heute, stellt man sich aber am besten so nah wie möglich an das Tor des Unterlegenen ran… Die Zweite C-Jugend von Wacker Bad Salzungen hatte zwar als einzige Mannschaft gegen den 11. und Letzten von Glücksbrunn Schweina verloren (die SGG hat leider 18:212 Tore und nur 3 Punkte in 18 Spielen zu verzeichnen) – und das mit einem 6:5 – aber heute zeigten sie von Beginn an, wer hier Herr im Hause ist...
Es wurde 9 gegen 9 gespielt und in den ersten beiden Minuten traf Bad Salzungen schon zwei Mal. Vor der Pause schien die Entscheidung gefallen zu sein: nachdem die Abwehr und der Torwart sich erfolgreich gegen die inkonsequenten Stürmer der Gäste stellen konnten, rutschte mal wieder einer durch. 3:0 bei Pause, bei einem Chancenverhältnis von etwa 12:0.
Nach dem Seitenwechsel zog Bad Salzungen Schweina ziemlich übel ab. Nach dem 6:0 hatte Schweina zum ersten Mal einen Schuss aufs Tor abgegeben, nach dem 7:0 und einer weiteren Chance, versenkten sie sogar einen Ball zum Ehrentreffer. Dass sie noch vier weitere Treffer zum völlig verdienten und noch zu niedrigen 11:1 kassierten, schien keinen so recht zu interessieren.
Ähnlich komisch wie ihre Sportanlage, ist auch die gesamte Stadt Bad Salzungen: völlig zersetzt von neuen Bauten, dazwischen spektakuläres Fachwerk und am Rande ein Gradierwerk mit kurios geformten Kurhäusern und Hallen. Am Rande gibt es noch (im Ortsteil Allendorf) eine Kunstruine (oder Scheinruine), also eine im späten 19. Jh. nachgebaute Burgruine.
In Schweina – der Name bedeutet wirklich „Schweinezüchterdorf“ – ist es natürlich sehr dörflich, aber dafür landschaftlich herrlich. Und dass ein Dorf mit niedriger vierstelliger Einwohnerzahl Fußball in der zweiten Amateurliga spielt, ist auch nicht alltäglich in Deutschland. Die nach einer Siedlung innerhalb Schweinas als SG Glücksbrunn bezeichneten, sind sogar immerhin 5., haben aber nichts mehr mit dem Aufstieg zu tun. Mit dem Abstieg hingegen haben aber noch die Gäste aus Sachsenbrunn, der SV Falke, zu tun: 14. und 3 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Der Sportplatz ist zwischen Häusern, Bäumen und dem Schweinabach eingeklemmt. Der enge, unebene und wellig in Richtung Bach abfallende Platz bietet Zuschauern auf drei Seiten Platz: auf der einen Längsseite hat man einen niedrigen Graswall und einige Holzbänke, auf der anderen Schalensitze und hinter dem einen Tor (dem zum Schwimmbad hin) stehen eine zweireihige Tribüne mit einfachen Schalensitzen und ein kleiner Graswall. Immerhin gut 200 Leute wollten für die 3,50€ (bei vielen anderen thüringischen Vereinen kostet Landesklasse meines Wissens 3,00€) dieses Spiel sehen.
Teilweise war es auch recht interessant, was da für Leute kamen: einer hatte sich das Vereinswappen auf die Wade tätowiert, einige Dorfpunks nahmen statt Thüringer Rostern lieber Krabbenchips (Krupuk) vom Chinesen zum Sternburger Billigbier, schon den Jüngsten wurden wichtige Formulierungen wie „aufstehen, das ist doch keine Liegewiese hier“ beigebracht und ein Ober-Fan war andauernd dabei, den Schiedsrichter mit Zurufen wie „des war Hand, du Nasenbär – da musste auch mal ne Karte ziehen“ abzulenken.
Spielerisch lohnte besonders der Gastgeber das Kommen. Die Schweinaer ließen durch ihren offensiven Fußball zwar auch immer wieder gefährliche Situationen im eigenen Strafraum zu, doch brachten Sachsenbrunn noch viel mehr in Bedrängnis. Durch einen Schuss aufs kurze Eck stand es auch nach weniger als 15 Minuten bereits 1:0.
Nach dem Seitenwechsel flachte die Partie ab, bis Sachsenbrunn nach mehreren vergebenen Chancen der Schweinaer sehr glücklich mit einem, zugegebenermaßen konsequenten und geschickten, Konterangriff den Ausgleich erzielte. Dann kam Schweina eindrucksvoll zurück und gestaltete die Schlussphase zu seinen Gunsten: ein Freistoß und Schuss wie ein Strich aus 20m in den Winkel sowie zwei Mal Aushebeln der Abwehr mit Doppelpass und Abschluss aus Nahdistanz. Das 4:1 war auch in der Höhe so verdient!
Zum Abschluss der Tour fuhren wir von Schweina zum verfallenen Altensteiner Schloss mit seinem weitläufigen Park voller barocker Spielereien wie künstlichen Felsen oder echten Felsen mit Kapellen darauf und extra angelegten Höhlen darunter und weiter nach Bad Liebenstein, wo es neben prunkvollen aber langsam abblätternden Kuranlagen aus dem späten 19. Jahrhundert auch eine tolle Burgruine gibt. Die erreicht man am besten, wenn man den Ort in Richtung Bairoda durchfährt und oben auf der Kuppe, 1km vor Bairoda links in den Wald einbiegt. Der Beschilderung folgend erreicht man die Ruine Liebenstein nach 2km.
Bairoda hat dann auch ein Schloss zu bieten, das ist jedoch keine Ruine sondern ein sehr gepflegtes Neorenaissance-Teil das als Altenwohnanlage dient. Mit einem Abstecher auf den Inselsberg kamen wir noch so zuhause an, dass wir das DFB-Pokalfinale in der Glotze gucken konnten. Aber das Spiel von Glücksbrunn Schweina war echt interessanter als dieser Kick zwischen Bayern und Dortmund – nicht, dass man Amateurfußball immer dem Profisport vorziehen müsste; es gibt ja schon Gründe, warum die Spieler bei Bayern Geld verdienen und bei Schweina oder Sachsenbrunn nicht: aber so manches Profispiel ist doch so viel langweiliger (an der Glotze so wie so) als ein gutes Amateurspiel in schöner Atmosphäre auf einem hübschen Dorfplatz!
Statistik:
- Grounds: 1.110 (2 neue; diese Saison: 139 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.049 (heute 2; diese Saison: 193)
- Tageskilometer: 480 (480km Auto)
- Saisonkilometer: 57.430 (55.640 Auto/ 1.690 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 20 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 43 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 407
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