Montag, 7. Dezember 2009

WE176II: Leuna im Hallenhockey weiterhin ungeschlagen, und: ein Tor in der letzten Sekunde

TSV Leuna 1919 7:5 Neuköllner Sportfreunde
Sonntag, 06. Dezember 2009 - Anstoßzeit 11.00
2. Hallenhockeybundesliga
Ergebnis: 7:5 nach 60 Min. – Halbzeit: 4:1
Tore: 1:0 4. Poczatek, 2:0 9. Zeiger, 3:0 14. Münzner, 4:0 23. Poczatek (Strafecke), 4:1 30. Pöhlandt, 5:1 36. Zeiger, 6:1 38. Zeiger (7-Meter), 6:2 Fiedler (7-Meter), 6:3 48. Fiedler (Strafecke), 6:4 49. Fiedler (Strafecke), 7:4 56. Zeiger, 7:5 58. Kirsch (Überzahl, da SF ohne Torwart)
Besondere Vorkommnisse: Zeiger vergibt 7-Meter (55.)
Strafecken: 7:7
Grüne Karten: keine, Gelbe Karten: keine, Rote Karten: keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon vllt. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Spiel gut, Stimmung sehr gut)

TSG Gymnasium Querfurt 23:24 SG Queis
Sonntag, 06. Dezember 2009 - Anwurfzeit 15.00
Bezirksliga Sachsen-Anhalt Süd (6. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 23:24 nach 60 Min. – Halbzeit: 8:10
Tore: Schützen mir nicht bekannt
Strafminuten: 14 und 10 Minuten
Platzverweise: Nr. 5 SG Queis wegen Reklamierens nach Zwei-Minuten-Strafe oder so
Spielort: Sporthalle Querfurt (Kap. 400 Sitzplätze, kann auch bis 800 Sitzplätze aufgestockt werden)
Zuschauer: ca. 50 (davon 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Kein gutes, aber sehr spannendes Spiel)
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Photos and English version:
Leuna Indoor Hockey and Querfurt Handball and Castle

Nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga, hielt sich Leuna bisher wirklich stark in der 2. Bundesliga im Hallenhockey: fünf Spiele, vier Siege, ein Unentschieden. Und nun kam der Tabellenletzte in die Neue Sporthalle Leuna und stellte sich dem Tabellenzweiten und seinem lautstarken Publikum, das auch diesmal – zumindest in Form der Fanblöcke Fußball und Damenhockey – wieder kräftig und einfallsreich anfeuerte.

Leuna ging früh in Führung und bestimmte die erste Hälfte weitestgehend, was das Ergebnis von 4:1 auch auf der Anzeigetafel zeigte. Das Spiel war fair, recht flott und nicht völlig einseitig, doch Neukölln war einfach wohl nicht reif für diese Spielklasse und so vergaben sie gute Chancen bzw. der Leunaer Torwart „Homer“ hielt enorm gut und machte alle Chancen bis zur 30. Minute zunichte.

In Halbzeit zwei legte Leuna anfangs hervorragend nach, doch ließ sich dann eine Viertelstunde lang hängen und das Team aus Berlins Migranten- insbesondere: Kurden-Stadtteil Nr. 1 kam zurück ins Spiel. Die Bemerkung, dass symptomatischerweise nicht ein einziger Ausländer im Aufgebot der Gäste war – die deutschen Neuköllner schicken ihre Kinder lieber in Sportvereine mit geringem Migrantenanteil, sodass Fußball- und Kampfsportvereine in Berlin für das Klientel fast völlig rausfallen – sei mir hier auch noch erlaubt. Aber wie auch immer: das Spiel wurde spannend. Neukölln verkürzte auf 6:4, weswegen sich übrigens der Rotzlöffel im Tor auffallend pubertär zeigte: immer wieder lustig, wenn Gästespieler so doof sind und auf Zurufe von der Tribüne mit beleidigenden Gesten antworten um daraufhin doch nur weiter mit Sprechchören bedacht zu werden.
In dieser kritischen Phase vergab Leunas bester Spieler Zeiger sogar einen Strafstoß. Doch schon kurz darauf entschied ebendieser Spieler das Spiel zugunsten von Leuna: mit einem herrlichen Treffer, der hoch ins Netz gezimmert wurde. Neukölln erzielte im Eishockey-Stil (Torwart durch einen Feldspieler ersetzt, der offensiv attackiert) noch einmal einen Treffer, ehe die Partie mit einem verdienten Sieg der Leunaer Mannschaft beendet wurde.

Nach dem Spiel zelebrierte der heute besonders stimmungsstarke Fußball-Hockey-Fanblock mit der erfolgreichen Mannschaft noch die „UFFTA“ wie nach jedem Erfolg.
Wir legten noch einen Zwischenstopp zuhause ein und fuhren dann mit dem von meinen Lauchstädter Kumpels stets als „Assihänger“ bezeichneten Schienenbus nach Querfurt, wo ein Handballspiel stieg.
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In der Bezirksliga Süd, einer mittleren Amateurliga (es gibt in Sachsen-Anhalt neun Ebenen von der 1. Bundesliga bis zur 1. Kreisklasse), trafen in einem Mittelfeldduell die TSG Gymnasium Querfurt und die SG Queis aufeinander.
Die Gäste dürfte kaum jemand kennen: Queis ist ein Ortsteil von Landsberg, nördlich von Halle/ Saale, mit vielleicht 1.000 Einwohnern, der hauptsächlich aus einem langweiligen Gewerbegebiet besteht. Die Heimatstadt des Gastgebers ist eine angenehme und sehenswerte Kleinstadt von 12.000 Einwohnern, deren Highlight die mittelalterliche Burganlage ist. Die Halle ist zwar nicht unbedingt ein Highlight, deren sie umgebende Gebäude – lauter Plattenbauten und der moderne Glas- und Betonbau des Gymnasiums – erstrecht nicht, aber architektonisch ansprechender, als die 0815-um-die-Jahrtausendwende-erbauten-Hallen wie Rischmühlen-, Jahrhundert- oder Schulzentrum-Halle in Merseburg, Spergau bzw. Landsberg. In Querfurt wurden nämlich die Hallendachkonstruktion und die Vorraumeinteilung etwas kreativer gestaltet.

Das, was Spieler und Fans zeigten, war wenig bis gar nicht kreativ. Stimmung fast Null, Spielqualität unterdurchschnittlich. Aber wenigstens war das Spiel spannend. Nie führte jemand mit mehr als drei Toren. Fast immer der Verlauf: Tor Querfurt, Tor Queis, Tor Querfurt, zwei Tore Queis, ein Tor Querfurt...
Packend war dann besonders die Schlussphase, in der Queis mehr Glück bei den Torwürfen hatte, aber einen nicht nachvollziehbaren Platzverweis vom weitestgehend guten Schiedsrichtergespann kassierte. In der Schlusssekunde trafen sie mit einem Wurf auf Gut Glück sogar noch zum 23:24 Siegtreffer, was aber vom Spielverlauf her nicht verdient war.

Nach dem Spiel fuhren wir noch zur schönen Burganlage, die ziemliche Züge eines Wehrklosters hat, fotografierten dort, und fuhren nach einem Imbiss nach mit dem 18.30-Assihänger nach Hause.
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Statistik:
Ground Nr. 379 (ein neuer Ground; diese Saison: 48 neue)
Sportveranstaltung Nr. 927 und 928 (diese Saison: 70)
Tageskilometer: 90 (70 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 13.850 (11.620 Auto/ 1.650 Fahrrad/ 580 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 44
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 175

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