Sonntag, 6. April 2025

PERU

Länderpunkt Nr. 86, Anzahl Grounds: 4 (3 Stadien + 1 Sporthalle)

Stadien:

Guadalupe, Ica (1): Estadio Municipal Juan de Dios Bolivar (alle Spiele der Distriktligen von Guadalupe) – 4.000 (4.000 / 0); 8,0

Nazca (1): Estadio Pedro Huamán Román (Deportivo Santos und regionale Amateurteams aus Nasca) - 10.000 (10.000/ 0); 8,5

Pachacutec, Ica (1): Estadio Municipal Luis M. Sanchez Cerro (alle Spiele der Distriktligen von Pachacutec) – 2.500 (1.000 / 1.500); 8,0

Sporthallen:

Lima, San Borja (1): Dibosito (zahlreiche Basketballwettbewerbe) - 300 (300/ 0); 6,0 Alfonso Ugarte Nazca 0-5 Independiente Cantayo

W3.0220II-21VI: Südamerika 2025 – Teil 1: Peru

Inhalt und Links zu Fotoalben auf flickr:

14.3. Vorbereitung und Anreise:

a) Sightseeing Peru

15.3. Länderpunkt in Guadalupe:

a) Spiel: Alianza Guadalupe 1-1 Virgencita Guadalupe

b) Sightseeing Peru: La Centinela, Tambo de Mora, Guadalupe

16.3. Sonntag frühs um halb sieben – Anstoß in der Kreisliga:

a) Spiel 1: Victoria Pachacutec 1-4 Fluminense Pachacutec

b) Spiel 2: Alfonso Ugarte Nazca 0-5 Independiente Cantayo

c) Sightseeing Peru: Pachacutec, Ocucaje, Tambo, Huayuri, Changuilla, San Javier, Líneas de Nazca (Nasca Linien)

17.3. Von der Wüste ins Hochgebirge:

a) Sightseeing Peru: Nazca, Cahuachi, 30 D; Llauta, Huanca Sancos, Pampa Cangallo

18.3. Von den Anden wieder gen Lima:

a) Sightseeing Peru: VILCASHUAMAN, 28A Ayacucho, Huaytara

19.3. Inkastätten und Basketball:

a) Under-21 Basketball: Las Aguilas Lima 46-42 Real Lima (sub-21 Damas)

b) Sightseeing Peru: Huaytará, Tambo Colorado, Cerro Azul, LURÍN (PACHACAMAC)

20.3. In der Hauptstadt:

b) Sightseeing Peru: Lima City, Miraflores, Huaca Pucllana, Huallamarca

21.3. Abstecher nördlich von Lima:

a) Sightseeing Peru: Paramonga Fort, Vegueta, Huacho

22.3. Fazit & Weiterreise:

=> siehe Bericht Bolivien (Teil 2)

Tambo de Mora

Vorbereitung und Anreise

Es waren mal wieder diverse Interessenten vorhanden, doch nachdem das mit der Südafrikatour zu viert super geklappt hatte, funktionierte es hier mit dem Mitfahrfinden ganz schlecht. Ich buchte erst nur für mich, dann ein paar Wochen später konnte doch noch mein Vater hinzustoßen.

Bei Flugreisen nach Südamerika ist sehr ärgerlich, dass nur Handgepäck inklusive ist und die Fluggesellschaften für Hin- und Rückflug gerne 150€ und mehr für einen 20kg Koffer auf ohnehin schon teure Preise von meist 700€ bis 900€ wollen. Richtig asozial ist – insbesondere in Anbetracht der Klimaschutzhysterie, die so eine Preisstaffelung eigentlich untersagen müsste – dass die Flugpreise Oneway fast so teuer sind wie mit Rückflug. Wenn man also unsere Route reisen will, sollte man Berlin-Lima-Berlin buchen und dann Lima - Santa Cruz - Asunción - Lima buchen. Da Berlin-Lima-Berlin bei z. B. 750€ und Berlin-Lima plus Asunción-Berlin bei jeweils 500-600€, also zusammen fast 1.200€ liegt, spart man trotz eines zusätzlichen Fluges (in dem Fall Asunción-Lima für vllt. 200€) gut 300€. Man verliert halt nur einen halben Tag mindestens. Interessant ist, dass z. B. auch LATAM diese Oneway-Abzocke bei Flügen von und nach Europa betreibt, aber Oneway von z. B. Lima nach Asunción fairerweise genau halb so viel wie hin und zurück kostet. Möglicherweise liegt hier auch ein Besteuerungsproblem in Europa vor, das wäre dann die direkte Schuld der Politik.

Alleinige Schuld der Airline war dann das Chaos, was sich am Flughafen BER abspielte. Wir hatten Parkplatz 107 gebucht, waren 4 Uhr morgens da aufgekreuzt, eingefahren, Auto abgestellt, mit unserem Handgepäck über 2km zum Terminal gelaufen (deswegen ja der billigste Parkplatz am BER) und checkten bei völlig unfähigem Personal von Iberia Express ein. Problem: die Maschine nach Madrid war völlig überbucht, mein Vater einer von mehr als 20 Passagieren, die nicht mehr an Bord durften. Während es für mich auf dem 3 Stunden Flug nach Madrid nicht mal Wasser gab und ich mit 45 Minuten Verspätung schnell auf den Flieger nach Lima, welcher noch 19.30 Ortszeit dort landete, umsteigen konnte, musste mein Vater 13 Stunden in Berlin warten, ehe die Idioten von Iberia eine Ersatzbeförderung realisiert hatten. Ohne Buchung bekam mein Vater in Madrid ad hoc einen Platz in einer 0.45 Uhr-Maschine von Iberia, welche wiederum gegen 7 Uhr am Samstag in Lima landete. Da saß ich gerade beim Frühstück in der Unterkunft unweit des Flughafens, welche ich natürlich für zwei gebucht hatte.

Am Freitagabend hatte es ja übrigens für mich in Lima ja eine erfreulich schnelle und freundliche Abfertigung und eine sehr höflich, seriöse und sogar englischsprachige (ich kann zwar halbwegs Spanisch, was essenziell(!) in Lateinamerika ist, aber Englisch vielbesser) Mietwagenübergabe gegeben. Kritikpunkte am Flughafen meinerseits nur: die Geldautomaten warfen nur 100€ (400 Soles) aus und nur jeder zweite funktionierte und v.a. die SIM-Karte fürs Handy war mit 25€ und nur 5 GB für 1 Woche (Social Media aber inklusiv ohne 5 GB) viel zu teuer. Peru ist gut mit Marokko vergleichbar, dort bekommt man 20 GB und freie Social Media für den Preis.

Tagesstatistik:  200 km eigenes Auto, 11.500 km Flugzeug, 10 km Mietwagen

Alianza Guadalupe 1-1 Virgencita Guadalupe

Länderpunkt in Guadalupe

Club Alianza de Guadalupe 1930

1 : 1 (0:0)

Club Virgencita de Guadalupe

- Datum: Samstag, 15. März 2025 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: Copa Peru, Primera División de la Liga Distrital de Guadalupe, Provincia de Ica (5. Spielklasse, 2. Amateurebene in Peru)
- Ergebnis: 1-1 nach 90 (45/45) Minuten – Halbzeit: 0-0

- Tore: 1-0 60. NN, 1-1 80. XY (Foulelfmeter)

- Gelbe Karten: NN

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Estadio Municipal Juan de Dios Bolivar (Kap. 4.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 500 (jeweils in etwa gleichen Teilen Heim- und Gastfans sowie Neutrale)
- Spielbewertung: 6,0/10

Ich holte wie beschrieben meinen Vater am Flughafen ab. Beim großen chinesischen Supermarkt Wong kauften wir noch etwas ein. Es bildete sich ziemlicher Stau zur Autobahn Panamericana. Außer Maut musste ich, da ich statt Abblendlicht nur Standlicht eingestellt hatte, auch noch eine reduzierte Strafe zahlen.

Sehr schön war hingegen die wechselnde Landschaft aus Hügeln, Steilküste, Dünen, Felsen, Flachland – die einfache Bebauung aus Beton und Backstein zeigte jedoch auch deutlich, was für ein armes und primitives Land Peru ist.

Die erste Sehenswürdigkeit war La Centinela, eine befestigte Stadt aus dem 11.-15. Jahrhundert, von den Inka mindestens beeinflusst, welche vom Hochland aus bis zur Eroberung und Unterwerfung durch die Spanier, viele Orte in u.a. Peru eroberten. In der Küstenregion bauten sie nicht mit den markanten Felssteinen wie in Machu Picchu, sondern aufgrund der örtlichen Gegebenheiten mit Lehm. Die Anfahrt zur Stätte erfolgte über Feldwege, wie fast jede Mini-Stätte mit irgendeiner Art von Historie in Peru, wurde auch hier Eintritt genommen: mit 0,75€ aber wenig.

Im Nachbarort Tambo de Mora gab es gepflegte öffentliche Plätze und eine eigenwillig bemalte Kirche.

Auch Guadalupe hat einen gepflegten Hauptplatz, an dem sich eine moderne Kirche befindet.

Unweit vom zentralen Platz befinden sich eine Stierkampfarena und ein Fußballstadion. 2,50€ Eintritt für zweite Amateurliga sind enorm viel bei der Kaufkraft, aber in Südamerika ist das leider normal. Zu den wahnsinnigen Eintrittspreisen speziell in Peru, schreibe ich später noch mal was. In Guadalupe gibt es jedenfalls auf vier Seiten Ausbau von fünf bis sieben Stufen, teils überdacht, alle bunt bemalt und drumherum sieht man primitive Wohnverhältnisse. Wie in Lateinamerika üblich, gibt es ein großes Essensangebot. Geht man also zu Spielen oberer Amateur- oder gar Profiligen, wird man ganz sicher topp verpflegt. Dass die Scheißhäuser kein fließendes Wasser haben und man es sich aus einer Regentonne holt, hat keinen Einfluss auf die Hygiene an den Essensständen...

Durchgängig Stimmung, teils mit Trommeln und Trompeten v.a. durch Fans von Virgencita (=kleine Jungfrau Maria) – Alianza (=Allianz, Eintracht) bestimmte aber anfangs das Spiel. Kick and rush, kaum Torchancen. Die zweite Halbzeit deutlich besser, ein Lattentreffer per Kopf nachgesetzt zum 1:0 für Alianza. Danach drückte aber Virgencita und kam per Elfmeter zum Ausgleich. Schauspieleinlagen und Pöbeleien gab es auch, aber alles sehr im Rahmen und auch ein wirklich guter Schiedsrichter!

Dann noch kurz weiter bis Ica, Unterkunft für 20 USD zu zweit, Essen im empfohlenen Restaurant pro Person 20 USD aber hervorragende einheimische Küche; Tuca Tuca und Ceviches. Bei Essen wie Hotels in Peru gilt, dass man ja nach Standard auch für 3, 4€ pro Person Hausen und Essen kann, man aber auch über 100€ für ein Zimmer und 60€ für ein mehrgängiges Menü ausgeben kann. In ihrer jeweiligen Preislage und Klasse fand ich alle unsere Unterkünfte und Gaststätten in dieser Woche Peru preislich absolut angemessen – wir hatten von obere Mittelklasse bis einfachste Version mehrere Abstufungen.

Tagesstatistik: 320 km Mietwagen, 1 Spiel, 1 neuer Ground, 24. ohne 0:0, 220. Woche mit mindestens einer Sportveranstaltung, Länderpunkt Nr. 86

F.C. La Victoria Pachacutec 1-4 Fluminense FC Pachacutec

Sonntag frühs um halb sieben - Anstoß in der Kreisliga...

F.C. La Victoria Pachacutec

1 : 4 (1:3)

Fluminense FC Pachacutec

- Datum: Sonntag, 16. März 2025 – Beginn: 6.30
- Wettbewerb: Copa Peru, Primera División de la Liga Distrital de Pachacutec, Provincia de Ica (5. Spielklasse, 2. Amateurebene in Peru)

- Ergebnis: 1-4 nach 90 (45/45) Minuten – Halbzeit: 1-3

- Tore: NN

- Gelbe Karten: NN

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Estadio Municipal Luis M. Sanchez Cerro (Kap. 2.500, davon 1.000 Sitzplätze)

- Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 30 Victoria und 150 Fluminense)

- Spielbewertung: 6,5/10

Das war mal eine Rekord-Anstoßzeit: Schon um 6.30 Uhr begann in Pachacutec südlich von Ica abseits der Panamericana im Schatten zweier Wassertürme und zweier überdachter Tribünen eine Kreisliga (Distrital) Partie. Frühstück gab es im Gegensatz zum Hotel hier auch: Fleischgefüllte Kartoffeln und Fischbrötchen z. B.

Der nach einem bekannten brasilianischen Proficlub benannte Gast „Fluminense“ war klar besser, Victoria verkürzte aber zwischenzeitlich auf 1:2 mit ihrer zweiten Torchance. 1:3 stand es bei Halbzeit. 1:4 war der Endstand nach abgeebbter zweiter Hälfte.

Hinsichtlich der frühen Anstoßzeit ist zu erwähnen, dass das normal ist hier, weil bis zu sechs Spiele an einem Tag hintereinander weg im Abstand von je zweieinviertel bis zweieinhalb Stunden gespielt werden, es aber oft kein Flutlicht gibt.

Im Ort Pachacutec stehen tolle monumentale Figuren auf dem Plaza de Armas (Platz des Wappens, zentraler Platz in jedem Ort).

Wir fuhren dann weiter nach Ocucaje und Tambo, zu einer aufgegebenen Kirche, Wadis und Dünen.

In Huayuri besuchten wir eine vor Jahrhunderten verlassene Stadt (12.-15. Jh. n. Chr.), mit tollen Grundmauern am Berg. Wieder 0,75€ Eintritt und sehr freundlicher alter Aufseher, der alles erklärte. Er arbeitete mal bei Maria Reiche, der bekannten Dresdner Archäologin, die die Nazca-Linien erforschte – spricht aber wie üblich nur Spanisch. Bei seinem Sprechtempo und Ausdrucksweise verstand ich aber alles.

In Changuilla gab es entgegen der Ansetzung kein Spiel – alles völlig tot. Also mal ein kurzer Gang über den Plaza de Armas, dann weiter nach San Javier: Plaza de Armas mit Tonnenkirche und in der hintersten Ecke des Dorfes eine tolle Kirchenruine im spanischen Barock der Jesuiten.

Wir fuhren wieder auf die Hauptstraße und schauten an einigen Stellen die Líneas de Nazca (Nasca-Linien) und z. B. bei Palpa kuriose Felszeichnungen an. Diese sind sogenannte Scharrbilder, die permanent in den felsigen Wüstenboden eingezeichnet wurden und teils mehr als 1.000 Jahre alt sind. Vermutlich dienten sie astronomischen Berechnungen und Fruchtbarkeitskulten, oft zahlt man bis zu 1,50€ für Aussichten von Aussichtstürmen auf die Bilder. Wenn man es nicht genau wüsste, würde man es auch für moderne Kunst halten – möglicherweise war es damals auch das künstlichere Non-plus-Ultra...

CD Alfonso Ugarte de Nazca

0 : 5 (0:1)

CD Independiente Cantayo

- Datum: Sonntag, 16. März 2025 – Beginn: 16.15
- Wettbewerb: Copa Peru, Primera División de la Liga Distrital de Nazca, Provincia de Nazca (5. Spielklasse, 2. Amateurebene in Peru)

- Ergebnis: 0-5 nach 90 (45/45) Minuten – Halbzeit: 1-3

- Tore: NN

- Gelbe Karten: NN

- Rote Karten: XY von Cantayo (85. Rot wg. Nachtretens)

- Austragungsort: Estadio Pedro Huamán Román (Kap. 10.000 Sitzplätze)

- Zuschauer: ca. 400 (davon ca. 200 Cantayo)

- Spielbewertung: 7,0/10

Vor Nasca brach der Verkehr wegen der scheiß Mautabzocke 20 Minuten zusammen. Mehr Soles abzuheben ging wieder erst im zweiten Anlauf (Cajero Cusco war aber sehr professionell und sicher mit Türverriegelung, diese Bank kann ich am meisten empfehlen).

Danach ging es zum Stadion. Davor günstig und gut gegessen – sehr freundliche, einfache Leute, teils im Stadion und davor aber auch besoffene Asis.

Der Gast aus dem östlichen Vorort Cantayo drückend überlegen im entsprechend leeren 10.000er Stadion mit tollem Bergpanorama und sehr guter Sicht aufs Feld. Später Treffer zum 0:1 im Nachschuss, nach dem Seitenwechsel lief es richtig gut. Schlusspunkt war ein Kopfball aus 15 Metern voll unters Tordach. Danach noch wegen Nachtreten ein Spast von Cantayo vom Feld geflogen. Sonst aber fair...

Wir hatten eine einfache aber recht günstige Unterkunft, wobei der Sohn des Besitzerehepaares in Chemnitz arbeitet, und gingen ganz gut im Zentrum peruanisch Essen.

Tagesstatistik: 190km Mietwagen, 2 Spiele, 2 Grounds, 25. und 26. Spiel ohne 0:0

Alfonso Ugarte Nazca 0-5 Independiente Cantayo

Von der Wüste ins Hochgebirge

Von Nazca aus fuhren wir 18km Schotterpiste nach Cahuachi. Dort in der Wüste war ein sehr alter Aufseher, der sehr freundlich und in bestem Spanisch die schön aufgemauerten pro-inkaischen Pyramiden, die sich eindrucksvoll in der Wüstenlandschaft erhoben, erklärte.

Dann machten wir einen Abstecher in die Anden. Noch nie so eine anstrengende Autofahrt gehabt! Reine Fahrtzeit für gerade einmal 220 Kilometer ab Palpa war 7 Stunden. Die 30D ist vor allem ab Llauta eine üble Schlaglochpiste, teils geschottert, teils überschwemmt, Erdrutsche, Steinschlag, keine zwei Autos kommen reibungslos aneinander vorbei. Es geht durch dünn besiedelte, abwechslungsreiche und wirklich tolle Gebirgslandschaften. Einen Stopp haben wir in Huanca Sancos eingelegt: Dort steht eine sehr schöne Kirche, mit teils ruinösem Kloster und ein zentraler, gut gepflegter Platz. Sehr freundliche Leute dort. Der Landkreis war bis zur Jahrtausendwende aber übrigens Schauplatz einiger der schlimmsten Massaker der kommunistischen Terrorgruppe „Leuchtender Pfad“. 

Auch in Pampa Cangallo wurden wir freundlich empfangen. Wir gingen dann pennen auf den 3.400m Höhe für nur 6,50€ im DZ: zwei Betten mit entsprechendem Bettzeug, ein Stuhl, ein paar Kleiderhaken, ein Papierkorb – Klo und Dusche auf dem Gang, nur kaltes Wasser. Das ist halt das untere Ende der Unterkünfte in Peru...

Tagesstatistik: 340km Mietwagen

Cahuachi

Von den Anden wieder gen Lima

Hühnerbrühe zum Frühstück, zusammen mit Trinkgeld nur 5€.

Wir fuhren noch etwas tiefer in die Berge, wobei in Vischongo ein Erdrutsch einen Besuch der Inkabäder verhinderte. Dafür sahen wir ausführlich die Stadt Vilcashuaman auf 3700 Metern an. Auch da gab es Sperrungen, Baustellen, tolle Umleitungen über ausgewaschene Schotterwege und man musste wild rangieren, um an Gegenverkehr, parkenden Autos und Marktständen vorbeizukommen – doch hier ist der Inkatempel mitten im Ort und darüber eine spanische Kirche erbaut, ein weiterer Inkatempel mit Exponaten gegen Eintritt zugänglich, es gibt einige Altbauten und tolle Berglandschaft.

Wir fuhren dann bis zur Regionshauptstadt Ayacucho, da die Abkürzungen zur 28A hinter der Kreuzung beim Abzweig nach Vilcashuaman unbefahrbar ist ohne Allrad. In Ayacucho blieben wir fast stehen bei Steigungen von bis zu 30 % auf Betonplattenwegen. Auffällig waren in der Region mehrere allgemeine Verkehrskontrollen, die uns sehr freundlich behandelten und teils sofort durchwinkten, aber Einheimische streng kontrollierten. In den letzten Jahren ist aufgrund schwächelnder Wirtschaft und zweifelhafter politischer Aktionen der ehemals linken und nun parteilosen und mithilfe Rechter regierenden Präsidentin Boluarte, welche als durch und durch korrupt gilt – wie aber alle ihrer Vorgänger, insbesondere jene japanischer Abstammung (Japaner in Peru sind nicht gerade ein Musterbeispiel von Integration wie in Deutschland) – die allgemeine Lage in Peru schlechter geworden, u.a. vermehrt Proteste, Streiks, Gewalt und allgemein steigende Kriminalität. Während unserer Reise wurde z.B. der rechtliche Ausnahmezustand über die Provinzen Lima und Callao verhängt, was jedoch auf Touristen keine nennenswerten Folgen hatte.

Weiter ging es dann ab Ayacucho durch tolle Andenlandschaft mit eingeschnittenen Flusstälern. Teils hatte man guten Belag, teils Schlaglöcher, teils Erdrutschschäden, zwischendurch nur noch 4 Grad und Schneereste, unweit von einem Pass von über 4.700 Höhenmetern – dem höchsten Punkt unserer Reise. Auf angenehmeren 2.600 Höhenmetern lag dann Huaytara. Dort gingen wir in eine ordentliche Unterkunft für 20€ und preisgünstig Abendessen.

Tagesstatistik: 400km Mietwagen

Huanca Sancos

Inkastätten und Basketball

Las Aguilas BC de Lima (sub-21 damas)

46 : 42

Club Real de Lima (sub-21 damas)

- Datum: Mittwoch, 19. März 2025 – Beginn: 21.00
- Wettbewerb: Liga Baloncesto de Lima, sub-21 damas (1. Spielklasse im peruanischen Basketball für U21-Frauenmannschaften, Gruppe Lima/Hauptstadtregion)

- Ergebnis: 46-42 nach 40 (4x10) Minuten – Viertel: 15-9, 13-11, 8-10, 10-12

- Statistiken: NN

- Austragungsort: Dibosito (Lima, San Borja; Kap. 300 Sitzplätze)

- Zuschauer: ca. 150 (viele Neutrale, mehr Fans von Real als von Las Aguilas)

- Spielbewertung: 7,0/10

Huaytará besichtigten wir am nächsten Morgen. Die auf einem Inkatempel errichtete spanische Barockkirche war verschlossen, der Blick vom Aussichtspunkt hervorragend. Frühstück gab es preisgünstig auf Plastehockern an der der Straße vorm Rohbau einer Gaststätte.

Tambo Colorado, bereits deutlich unter 1.000 Höhenmetern, konnte man für 1,25€ Eintritt besichtigen. Es gab ein kleines Museum und tolle, teils noch in originaler rötlicher Farbgebung gestaltete Lehmbauten der Inka zu sehen.

In Cerro Azul fuhren wir für einen Imbiss mal kurz an den Pazifik. Überall versuchen aufdringliche Kellner einen für ihr Restaurant zu begeistern. Der Strand war ganz gut.

Lurín war dann das Highlight. Am südlichen Rande von Lima erfolgt in die Inkastätte Pachacamac ein bewachter Einlass zum Museum mit vielen interessanten Ausstellungsstücken, die sich u.a. mit den Götzenzerstörungen durch die Spanier befassen. Dann fährt man mit dem Auto über Pisten, die  die Inkastadt Pachacamac erschließen. Es sind enorm weitläufige Lehmbauten, in Sichtweite stets die modernen Betonbauten der armen Bevölkerungsschichten.

Ganz anders war die Bebauung in Barranco, einem der besten Stadtteile von Lima. Dort checkten wir in ein gewisses „Apartment Acogedor y Hermoso 1 BR en la centro del Barranco con Garaje“: modern eingerichtet, bequem, toller Service, Wäsche konnte man auch waschen (war ja nun notwendig geworden – wegen der Gepäckpreise nahmen wir nur Handgepäck für 6 bis 7 Tage mit und planten zweimal Waschen ein).

Dann noch ein fixer Einfall: Essen gehen und dann Basketball!

Im Einkaufszentrum in San Borja konnte man kostenlos parken, Essen und dann direkt nebenan in einer recht beengten und primitiven Halle mit schöner vierreihiger Holztribüne – es war die Nebenhalle der größten Sporthalle Perus, welche sich direkt am EKZ befindet – die erste U21-Frauenliga schauen. Las Aguilas Lima gegen Real Lima.

Unglaublich, dass hier 15 Soles (fast 4€) bezahlt werden mussten und das dann neben bar auch mit Bezahlapps und sogar ausländischer Kreditkarte ging. Selbst in Deutschland, wo bei Fußball und noch schlimmer auch Handball ständig die Hand aufgehalten wird, ist ein vergleichbarer Wettbewerb kostenfrei besuchbar.

Wenigstens lohnte der Besuch. Das Spiel war enorm schnell, wenn auch punktearm. Erster gegen Zweiter und die Adlerinnen (Las Aguilas) zogen mit 8:0 und 12:2 gegen Real davon. Dann verkürzten diese auf 15:9 nach dem ersten Spielabschnitt. Dann 28:20 vorm Seitenwechsel. Danach aber immer wieder herankämpfen von Real, teils sogar ausgleichen und ein-, zweimal führen. Am Ende aber in einem packenden Endspurt bei 45:42 die entscheidende Chance auf den Ausgleich verdaddelt, ehe Las Aguilas noch mal nach Foul einen von zwei Freiwürfen versenkt. Der 15. Basketballländerpunkt (nach Handball die meisten, da auch zzgl. 3 NON-FIBA-Länder) lohnte also. Es sollte von den am Ende 13 Sportveranstaltungen auf dieser Südamerikatour aber die einzige bleiben, die nicht Fußball war.

Tagesstatistik: 350km Mietwagen, 1 Spiel, 1 Ground, Basketballländerpunkt Peru (15+3), 221 Wochen mindestens 1 Spiel gesehen

Las Aguilas Lima 46-42 Real Lima (sub-21 Damas)

In der Hauptstadt

Am Donnerstag gewann Peru in einem WM-Quali-Spiel 3:1 gegen Bolivien. Wir waren im Nationalstadion von Lima jedoch nicht dabei, da es nicht möglich war, auf dieser scheiß Website an Tickets zu kommen. Es gab nur Onlinekarten, personalisiert und Karten in den „günstigeren“ Kategorien wurden zwar angezeigt, aber konnten dann nicht in den Warenkorb gelegt werden. Karten von 85€-105€ versuchte ich erst gar nicht für diesen Kick – an meine österreichischen Leser zum Vergleich: die Paarung hat den Wert von Österreich gegen Bulgarien, würdet ihr dafür in Wien (kaufkraftverglichene) 350€ zahlen? Jedenfalls wird es durch die Digitalisierung international keineswegs einfacher, Karten für solche großen Veranstaltungen zu bekommen: Fehler, wie keine Akzeptanz internationaler Kreditkarten (in Chile erlebt, vor Ort in bar geklärt), kein Verkauf an ausländischen Passinhaber (Kroatien!!! anderes Spiel besucht), wie in Peru eben fehlerhafte Darstellung der Website, sodass man mit „billigen“ 32€ gelockt wird, aber dann um die 100 zahlen soll, oder ähnliche Scheiße – all das nimmt leider immer mehr zu. Zum Teil zum Schutz vor Randale, meist aber v.a. zum Abzocken der einheimischen Fans, wird in unterentwickelten Staaten teilweise dann wegen Unfähigkeit und Unwissenheit vergessen, dass auch Ausländer bzw. im Ausland wohnende Einheimische zu so einem Spiel wollen...

Daher also am Donnerstag nur Sightseeing. Limas Altstadt ist auch sehr sehenswert, v.a. durch die vielen barocken Kirchen. Auffällig ist in der Innenstadt die sehr hohe Polizei- und Militärpräsenz.

Zudem gibt es in Lima mehrere vorspanische Tempel (Huacas, gesprochen „Wakkas“, Betonung auf erstem „a“). Sehr sehenswert, aber fast 4€ Eintritt und nur mit Führung (steife englische oder bessere spanische Führung) ist dabei Pucllana im besten Stadtteil (Miraflores). Dort liefen wir auch noch durch den Kennedy-Park. Auch der Tempel Huallamarca, wo man einiges über Bestattungsriten erfährt, lohnte den Besuch. Da kann man auch oben auf die Pyramide und sieht die moderne Bebauung von San Isidro.

Tagesstatistik: 30km Mietwagen

Lurín

Abstecher nördlich von Lima

Zum Abschluss des Peru-Aufenthaltes fuhren wir noch 220km nach Norden die Küste entlang bzw. parallel zur Pazifikküste. Ziel war die Ortschaft Paramonga, die eine bekannte Festung, die man auch auf mehreren Ebenen begehen kann, beherbergt.

Auf dem Rückweg hielten wir noch in den Küstenorten Vegueta (Kiesstrand) und Huacho (Sandstrand). Die Berge reichen hier mitunter an die Küste heran.

Wir fuhren dann Richtung Flughafen, aßen dort zu Abend. Ich hatte es mit den Soles zu knapp kalkuliert, hatte noch 34, gekostet hatte das ganze 35 – der freundliche Inhaber erließ uns 1 Sol und wollte auch nicht in US-Dollar bezahlt werden.

Tagesstatistik: 440km Mietwagen

Paramonga Fort

Fazit und Weiterreise

Den Mietwagen gaben wir 21 Uhr zurück. Wie üblich in Lateinamerika versuchte ein Mitarbeiter ohne Gegenleistung Trinkgeld zu erbetteln – freundlich abgewimmelt, die anderen Mitarbeiter waren seriöser und trotz starker Verschmutzung der Karosserie kamen die nicht auf die Idee, Gebühren fürs Waschen zu verlangen. Also Alamo machte hier einen insgesamt sehr guten Eindruck.

Den LATAM-Flieger nach Santa Cruz de la Sierra in Bolivien bestiegen wir nach unkomplizierten und begleiteten Self-Check-Inn gegen 1.30 Uhr.

Das Fazit zu Peru muss lauten, dass es sehr lohnend ist, dieses Land zu besuchen. Die eine Woche war viel zu kurz aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten, vielen Sportveranstaltungen (v.a. Fußball, alles andere ist eher Randsport) und auch der langen Strecken. Lieber mehr Zeit als Google Maps einplanen, da die Infrastruktur in weiten Teilen Perus in sehr schlechtem Zustand ist. Preis-Leistung sind sowohl in Hotellerie als auch Gastronomie sehr gut: Für primitive Absteigen zahlt man nur ein paar Euro, für gehobenes, westliches Niveau dann halt die Hälfte oder zwei Drittel des in Deutschland dafür üblichen Preises.

Die Leute sind uns weit überwiegend als gastfreundlich, höflich, gesprächig und im Dienstleistungssektor serviceorientiert aufgefallen. Somit weitaus angenehmer, als in den meisten europäischen Ländern. Warnungen vor bestimmten Vierteln oder Situationen sind aufgrund der leider sehr hohen Kriminalitätsrate dennoch ernst zu nehmen! Auch beim Fußball kann es gut knallen – bei uns ging es recht gesittet zu, doch kaum in Deutschland zurück, bekam ich bei Sport-BLÖD ein Video empfohlen, dass eine Schlägerei in der Bezirksliga Lima zeigte; Schiri und Betreuer bälzen sich da...

Einzige Kritikpunkte sind das schlechte Peis-Leistungs-Verhältnis bei SIM-Karten (schlechte Abdeckung, langsames Internet, wenig Datenvolumen – aber dafür fast so teuer wie in Deutschland) und die Eintrittspreise beim Sport: für jede Scheiße wird Eintritt verlangt und internationale Spiele oder nationale Top-Spiele sind extrem teuer; kaum weniger Eintritt als in Deutschland! Auf die Kaufkraft gerechnet bedeutet das, dass Bezirks- oder Kreisoberligafußball etwa 8€, Nachwuchs-BBL 10€ oder Fußballnationalmannschaft zwischen 100€ und 600€ kosten würde. Damit ist Peru beim Sport eines der teuersten Länder weltweit – nur durch die geringen Löhne sind die Preise für deutsche Hopper gut erträglich (außer Nationalelf).

Dennoch kann ich auch aufgrund der vielen schönen Stadien und der oft guten Stimmung Peru als Hopping-Ziel empfehlen. Für Sightseeing aufgrund der sehr abwechslungsreichen und zumeist spektakulären Landschaft sowie der vielen historischen Sehenswürdigkeiten sowieso. In Südamerika scheint mir Peru das sehenswerteste Land zu sein, in Lateinamerika bzw. insgesamt auf dem amerikanischen Kontinent nach Mexiko bzw. dann vor den USA die Nummer 2. Ich komme also bestimmt mal wieder in ein paar Jahren, um dann die Ecke um Cusco, Machu Picchu usw. zu erkunden!

Vilcashuaman

Donnerstag, 13. März 2025

W3.0220I: B-Jugend in Bismark

TuS Schwarz-Weiß Bismark (B-Jugend)

1 : 4 (0:1)

Kreveser SV 1990 (B-Jugend)

- Datum: Mittwoch, 12. März 2025 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: B-Junioren Kreispokal Stendal (Halbfinale; Kreisliga Altmark-Ost B-Jugend gegen Landesliga Sachsen-Anhalt B-Jugend Staffel I, d.h. 5. gegen 4. Spielklasse der U17)
- Ergebnis: 1-4 nach 84 (42/42) Minuten – Halbzeit: 0-1

- Tore: 0-1 22. Präbke, 0-2 49. Rathke, 0-3 55. Präbke, 0-4 65. Rathke, 1-4 70. Arndt

- Verwarnungen: keine

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Waldstadion Werner Seelenbinder, Platz 2 (Kap. 700, davon 80 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 70 (davon ca. 10 Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10

TuS Schwarz-Weiß Bismark B 1:4 Kreveser SV 1980 B

Photos with English commentary:

Under-17 Altmark Cup Semi-Final: Bismark vs. Krevese

Mein Vater reiste für unsere Südamerikatour per Bahn und Bus zwei Tage vor dem Start von Rostock an. Wir trafen uns daher auch zu einem Spiel nachdem ich mit dem Auto von der Arbeit kam. Am lohnendsten erschien hier dieses B-Jugend Pokalspiel in Bismark. Das war auch wirklich eine gute Entscheidung, denn die Sportanlage in Bismark ist richtig schön und wie erwartet wurde auf dem ganz ansehnlichen Nebenplatz 1 gespielt. Das Flutlicht ist allerdings nicht sonderlich gut. Dafür wussten Sportlerheim und Spiel zu überzeugen. Bismark als Klassentieferer hielt gut mit, Krevese war aber besser und ging 0:1 mit einem Kopfball unters Tordach in Führung. Nach dem Seitenwechsel rissen sie die Partie ziemlich an sich. Nach dem 0:4 gelang Bismark immerhin ein von den zahlreichen Zuschauern umjubelter Ehrentreffer. Wir gingen danach noch ins originelle aber sehr primitive Bistro Bismark (auch bekannt als Alis Döner) Essen – schmeckte auch gut – und fuhren dann nach Weferlingen. Ohne Auto wäre das um diese Zeit nicht mehr möglich gewesen (oder 60km Rad halt, aber mein Vater hatte ja sein Gepäck und ich am nächsten Morgen Arbeit). In wenigen Stunden geht es nun nach Peru – eventuell lade ich von unterwegs mal Fotos hoch, aber Berichte kommen erst im April wieder hier rein...

TuS Schwarz-Weiß Bismark B 1:4 Kreveser SV 1980 B

Statistik:

- Grounds: 3.784 (1; diese Saison: 125 neue)

- Sportveranstaltungen: 5.305 (1; diese Saison: 180)

- Tourkilometer: 200km Auto

 - Saisonkilometer: 54.330 (25.060 Flugzeug/ 26.940 Auto, davon 8.500 Mietwagen/ 2.190 Fahrrad/ 140 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 23 [letzte Serie: 82, Rekordserie ohne 0-0: 178]

- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 220 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].