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Sonntag, 13. Januar 2013
W337I: Handball in der hässlichsten Stadt Hessens; die bekannteste Rundsporthalle Deutschlands, Sieg mit einem Tor und das Skandalgespann Schwarz/Weiß
Großenritter Sportverein Eintracht Baunatal ------- 27
Handballclub Elbflorenz 2006 Dresden --------------- 26
Datum: Samstag, 12. Januar 2013 – Anwurf: 19.30
Wettbewerb: 3. Liga Ost (3. Handballliga, 1. Halbprofiliga)
Ergebnis: 27-26 nach 60 Min. (2x30) – Halbzeit: 15-14
Tore: Paul Gbur 6, Dennis Weinrich 6, Marvin Gabriel 5, Christoph Koch 3, Felix Gessner 3, Renke Behrends 2, Dominik Schwietzke 1, Christian Schade 1 (Baunatal); Dennis Knudsen 5, Alexander Matschos 5, Philipp Grießbach 4, Jörg Reimann 3, Florian Pfeiffer 3, Matthias Rudow 2, Mathias Hubald 2, Sebastian Geyer 1, Vladan Kovnovic 1 (Dresden)
Gelbe Karten: Constantin Paar, Paul Gbur, Christoph Koch (Baunatal); Mario Scholz, Alexaner Matschos, Dennis Knudsen (Dresden)
Zwei-Minuten-Strafen: Paul Gbur 2, Marvin Gabriel, Fabian Striuf, Christoph Koch, Renke Behrends, Torwart Christian Gumula (Baunatal = 14 Minuten); Florian Pfeiffer, Jörg Reimann, Philipp Grießbach, Alexander Matschos (Dresden = 8 Minuten)
Spielort: Rundsporthalle Baunatal (Kap. 1.328 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 500 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Spannendes Spiel mit schönen Toren, aber spieltechnisch und stimmungsmäßig dürftig)
Eine der interessantesten Sporthallen Deutschlands stand heute auf unserer Planung, sodass wir zu dritt gen Westen aufbrachen. Da diese Rundsporthalle das beste Gebäude in einer unglaublich hässlichen Stadt ist und dort erst spät abends gespielt wurde, machten wir zuvor noch lange Besichtigungen. Im Grenzgebiet von Thüringen, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, also dem Bereich den man wirklich als „Mitteldeutschland“ bezeichnen muss, fingen wir an: Das in Hessen gelegene Burgschloss Berlepsch ist ein eindrucksvoll gebauter und schön gelegener Burgbau aus dem 14. Jh., der aber historistisch stark überformt wurde. Das schadete der Attraktivität des Baus aber nicht. Auch, dass die dort ansässige Adelsfamilie die Anlage lange nicht zugänglich machen wollte, ist heute kein Problem mehr: nach gescheiterten Versuchen von Luxushotel bis Guru-Schwachsinns-Meditations-Zentrum (den Unfug gibt es dafür im Nachbardorf, was in den konservativen hessischen Landgegenden lustig wirkt) ist endlich ein Museum eingerichtet worden und das Außengelände öffentlich zugänglich.
Dann waren wir in Warburg, Nordrhein-Westfalen. Sehenswerte Städte sind in dem ganzen Bundesland Mangelware; in Warburg merkte man sofort, dass das historisch irgendwie mal Hessen war. Schöne Fachwerkgesäumte Straßen, Wehrtürme, Reste der Stadtbefestigung und ganz interessante Kirchen. Bis auf das syrisch-orthodoxe Kloster – ein ehemaliges katholisches aus dem späten 19. Jh. – waren allerdings alle Gotteshäuser geschlossen. Das syrisch-orthodoxe Kloster war natürlich am interessantesten, da man gleich eine Führung von einem der ehrenamtlichen Helfer, einem in Delmenhorst aufgewachsenen aramäischen Türken aus dem Tur Abdin, bekam.
Nach dieser eher ungewöhnlichen Sehenswürdigkeit in dieser ungewöhnlich attraktiven NRW-Stadt – wahrscheinlich sogar die attraktivste Stadt in NRW überhaupt! – ging es mit Burgen in Hessen weiter. Zuerst die sehr schöne Ruine der Kugelsburg bei Volkmarsen. Dort kann man sogar unentgeltlich auf den runden, hohen Turm, der einen schönen Weitblick offenbart.
In Wolfhagen ist die Burg nicht unbedingt das sehenswerteste, auch wenn das letzte verbliebene Gebäude dieser Anlage interessant symmetrisch gestaltet ist. Ein bisschen Fachwerk und eine sehr interessante Kirche (v.a. sollte man innen mal auf die bemalten Schlusssteine achten) gibt es im Zentrum zu sehen.
Zwei weitere Burgen besuchten wir dann noch mit dem letzten Licht des Tages: Zuerst die wuchtige Ruine der Weidelsburg bei Ippinghausen – auch dort kann man schön auf den einen Turm, wobei beide Burggebäude auffällig eckig bzw. fast quadratisch sind und dadurch ausgesprochen massiv erscheinen – und dann die völlig verfallene Ruine der Schauenburg in Breitenbach-Hoof, die bereits zwischen 600 und 800 angelegt wurde und einen schönen Blick in die Landschaft (wenn auch andererseits nur wenige Mauerreste) zu bieten hat.
In Baunatal kamen wir zwar erst in der Dunkelheit an, aber es bestand kein Zweifel daran, dass es sich um die hässlichste Stadt Hessens handeln muss. Mann, sieht das dort scheiße aus! Ich dachte, wir seien falsch abgebogen und in NRW gelandet... Es soll doch tatsächlich noch gehirnamputierte Wessis geben – sogar besonders in NRW und Hessen – die meinen, im Osten würde es „scheiße“ aussehen „wegen den ganzen hässlichen Plattenbauten“. Wie sieht es denn da in Baunatal aus?! In der Stadtmitte, die auch noch drei alte Häuser hatte, fanden wir mit ein paar Problemen eine relativ günstige Tankstelle, die 30 Minuten nach unserem Besuch gleich mal die Preise um 8 Cent erhöhte, und einen guten Italiener zu eher günstigen Preisen (6-9€ die Hauptspeisen). Wahnsinnig teuer war der Iraker gegenüber. Ein Türke bot 100m weiter viel günstigeres Essen an. Tote Hose war aber überall. Und unsympathisch war alles, was da rumlief, auch noch.
In der Handballhalle waren die Leute auch nicht sonderlich sympathisch: Ziemlich viel dörfliches Anglotzen von Fremden ohne dabei das Maul aufzukriegen (bei 5 Gästefans und 3 Neutralen unter 500 Zuschauern auch noch etwas verständlich) und keinerlei Stimmung außer Meckern über die Schiris. Dabei hat der Hallensprecher sich wirklich Mühe gegeben, Stimmung zu erzeugen. Wobei er da wirklich besser bei den Durchsagen der Treffer und Strafen hätte bleiben können – er muss doch wissen, dass das Publikum lächerlich ist und man auch die Torschützen der Gastmannschaft namentlich benennen sollte.
Jedenfalls trat dieser Sportverein aus dem Baunataler Ortsteil Großenritte heute gegen den Kunstverein HCE 2006 aus Elbflorenz, also Dresden, an. Eigentlich kein so interessantes Spiel der 3. Liga, doch der Austragungsort war der Hauptgrund für unser Kommen: Rundsporthallen wurden zwar nach deren Erfindung durch einen Österreicher in den 70er Jahren – wobei der sich sicher von französischen Stilen wie „betón brut“ hat beeinflussen lassen, denn solche Hallen gibt es auch in reinster Form (also auch innen runde Tribünen) in Frankreich und Nordafrika – in ganz Süd- und Westdeutschland gebaut. Angeblich waren es über 70. Doch die bekannteste ist wohl diese in Baunatal. Wahrscheinlich auch mit die größte. Jedenfalls laufen unter der hohen Hallendecke 24 Metallstreben symmetrisch ineinander und die UFO-förmige Fassade wird im inneren Umgang der Halle aufgenommen. Allerdings brechen der Raum im Oberrang und die gegenüberliegende zweirängige Haupttribüne die runde Form. Auch die Hintertortribünen, die im Gegensatz zur Obertribüne der Hauptseite keine harten Betonstufen mit Holzbänken hat, sind nicht in die Rundungen eingepasst sondern gerade.
Mit 10€, ermäßigt 8€ Eintritt liegt Baunatal überraschenderweise eher im Ligadurchschnitt jedoch weit über den Gästen aus Dresden (8€ und 4€ Eintritt). Für das Spiel des 8. gegen den 13. von 16 (drei steigen ab, HCE hat nur einen Punkt mehr als der 14.), lohnte sich das natürlich nur bedingt.
In dem ausgeglichenen, eher langsamen und technisch niveauarmen Spiel gab es etliche schöne Tore zu sehen, die darüber hinwegtäuschten, dass beide Teams keinen Tempohandball spielen können. Bei schnellen Spielzügen gab es ständig Ballverluste. Dresden führte nie, kämpfte sich jedoch immer wieder (auch nach fünf Toren Rückstand) noch zurück. Oftmals war die Trefferzahl auch genau ausgeglichen, doch am Ende triumphierte Baunatal mit einem Tor über Dresden, da sie vor und nach dem entscheidenden Treffer die Zeit geschickt verzögerten. Allerdings brauchte sich Dresden in diesem Fall gar nicht über die Unparteiischen beschweren, was sie erfreulicherweise auch nicht taten: Baunatal spielte als Team besser zusammen und auch den schnelleren Handball, Dresden war einfach schwächer trotz einer so knappen Niederlage, und v.a. hatten die Schiris in den ersten 58 Minuten im Zweifel stets für Dresden entschieden.
Ob der Hallensprecher aus Unwissenheit oder absichtlich die Schiedsrichter nicht ansagte, weiß ich nicht. Bei dem Sprecher aber wahrscheinlich Unwissenheit: der sagte nicht mal die Zuschauerzahl oder die Torschützen der Gäste an. Doch ich bekam erst hinterher mit, dass das berüchtigte Gespann Stephan Schwarz/ Frank-Joachim Weiß aus Hannover-Anderten das Spiel leitete. Bei so einseitigen Entscheidungen wie zwei Minuten für ein Schubsen am Kreis für die Heimmannschaft und nicht einmal eine Gelbe Karte für ein klares Zwei-Minuten-Foul (umgerissen beim Tempogegenstoß) für die Gäste oder so klaren Fehlentscheidungen, wie straffrei ins Gesicht packen am Kreis oder Fußspiel vor einem Treffer, war es aber klar, wer da am Werke war. Schiedsrichtermangel hin oder her: Da gibt es wirklich eine ganze Menge besserer Gespanne, als die beiden Skandaltypen aus Niedersachsen. Allerdings haben wohl Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ohnehin die schlechtesten Handballschiris. Was die beiden dort abliefern ist allerdings schon richtig übel. Seit sechs, sieben Jahren hagelt es nur negative Kritiken – da muss man sich schon mal überlegen, ob man nicht doch lieber Kreisliga statt 3. Liga pfeift. Aber da die beiden ja nicht einmal Frauenhandball-Oberligaspiele leiten können, ohne dass es Stress gibt, sollten sie vielleicht doch lieber zum Volleyball oder Badminton gehen...
Jedenfalls kann sich der geneigte Leser mal angucken, was man so alles im Internet zu den „farblosen Leistungen“ von Schwarz und Weiß findet:
3. Mai 2012
4. Skandal vom Dezember 2011 oder: was passiert, wenn ein beknacktes Schiedsrichtergespann einen beknackten Provinzjournalisten zu beknackten Artikeln provoziert: a) Provinzjournallie und b) Theater mit dem Verband
Statistik:
Grounds: 844 (heute 1 neuer; diese Saison: 76 neue)
Sportveranstaltungen: 1.688 (heute 1, diese Saison: 111)
Tageskilometer: 570 (570km Auto)
Saisonkilometer: 26.570 (24.980 Auto/ 1.460 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 337
Montag, 31. Januar 2011
W235II: Die Verkehrsbetriebe besiegen Elbflorenz Dresden
SG Leipziger Verkehrsbetriebe 28:25 HC Elbflorenz Dresden
Sonntag, 30. Januar 2011 - Anwurf 16.00
Mitteldeutsche Oberliga (4. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 28:25 nach 60 Min. – Halbzeit: 13:16
Tore: Meiner 10, Eulitz 6, Berthold 5, Kunz 2, Randt 2, Lorenz-Tietz 2 (LVB); Zahnow 7, Mertig 4, Müller 4, Schmidt 3, Schütz 2, Scholz 2, Hubald 1 (HCE)
Verwarnungen: Lorenz-Tietz, Wagner, Berthold (LVB); Schaarschmidt, Müller, Geyer (HCE) Zeitstrafen in Minuten: Meiner 2, Pietzsch 2, Randt 2, Lorenz-Tietz 2, Randt 2 (LVB = 10 Minuten); Müller 2, Schaarschmidt 2, Judisch 2 + DQ (HCE = 6 Minuten)
Platzverweise: Judisch (46., Rot: Foul mit Verletzungsabsicht als letzter Mann)
Spielort: Sporthalle Brüderstraße (Kap. 725, davon 576 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 450 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Schnelles, spannendes Spiel auf hohem Niveau)

Sonntag, 30. Januar 2011 - Anwurf 16.00
Mitteldeutsche Oberliga (4. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 28:25 nach 60 Min. – Halbzeit: 13:16
Tore: Meiner 10, Eulitz 6, Berthold 5, Kunz 2, Randt 2, Lorenz-Tietz 2 (LVB); Zahnow 7, Mertig 4, Müller 4, Schmidt 3, Schütz 2, Scholz 2, Hubald 1 (HCE)
Verwarnungen: Lorenz-Tietz, Wagner, Berthold (LVB); Schaarschmidt, Müller, Geyer (HCE) Zeitstrafen in Minuten: Meiner 2, Pietzsch 2, Randt 2, Lorenz-Tietz 2, Randt 2 (LVB = 10 Minuten); Müller 2, Schaarschmidt 2, Judisch 2 + DQ (HCE = 6 Minuten)
Platzverweise: Judisch (46., Rot: Foul mit Verletzungsabsicht als letzter Mann)
Spielort: Sporthalle Brüderstraße (Kap. 725, davon 576 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 450 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Schnelles, spannendes Spiel auf hohem Niveau)
Photos and English version:
HANDBALL: SG LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE 28-25 HC ELBFLORENZ DRESDEN
Trotz Temperaturen knapp unter Null ließen wir es uns nicht nehmen, bis in die Leipziger Innenstadt mit dem Fahrrad zu fahren. Das funktionierte auch wirklich problemlos, sodass wir eine halbe Stunde vor Anwurf eines wirklich interessanten Handballspiels in einer wirklich interessanten Sporthalle waren.
Es war ein Spitzenduell in der Mitteldeutschen Oberliga in der Brüderstraße zu sehen. Was Dresden mit „Mitteldeutschland“ zu tun hat, weiß ich zwar nicht, aber jedenfalls führt HSG Freiberg mit einem Punkt vor den Verkehrsbetrieben und dreien vor Bad Blankenburg. Wiederum ein Punkt dahinter liegt Dresden auf Rang 4. Die reinen Zahlen ließen schon ein spannendes Spiel erwarten.
Die Sporthalle Brüderstraße, die in einer Achse mit dem Neuen Rathaus nach Osten, also am östlichen Ende einer langgestreckten Freifläche, die u.a. von einem sehr auffälligen sozialistischen Gebäude, das noch Schriftzüge wie „Jenaer Glas in aller Welt“ und „Tradition und Fortschritt für modernes Wohnen“ trägt, flankiert wird, liegt, ist eine der bekannten Hallen der Stadt Leipzig und außen mit ihrer geschachtelten und angefressenen Fassade, so wie vor allem Innen mit ihren kastenförmigen Holzbänken auf der einen Längsseite, der Deckenkonstruktion mit den runden Lampen, der Hintertortribüne mit den Turnbänken, den hervorragend konstruierten Netzaufhängungen an den Toren und schließlich auch dem herrlichen Sprecherturm, auch eine der sehenswerten und architektonisch schönen Sporthallen. Zudem fällt auf, wie gut die Sicht aufs Spielfeld – auf der Längsseite uneingeschränkt, auf der Hintertortribüne durch das lapprige, harte Würfe kaum abfangende Fangnetz gestört und nicht ganz ungefährlich – und die Beleuchtung - die alten Lampen und die Leuchtkraft dazu: Respekt! - sind. Diese DDR-Hallen wie etliche in Leipzig, Köthen, Halle, Bernburg usw. sind doch alle durchweg erheblich besser, als der Dreck der in den letzten 10 Jahren in Langenweddingen, Mölkau etc. zusammengefriemelt wurde. Nach der Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg und der Eissporthalle in Litvínov, Tschechien, bzw. vor der Grubehalle der DHfK Leipzig und der Assad-Sporthalle in Aleppo, Syrien, ist diese Halle auch die schönste die ich überhaupt kenne!

In einer so schönen Halle könnte man sich eine schöne Zuschauerkulisse erhoffen, doch die Stimmung war wirklich erbärmlich. Da mögen die Mannschaften spielerisch erheblich besser sein als solche Ligakonkurrenten Rot-Weiß Staßfurt oder LSV Ziegelheim – die Fans sind es nicht. Und Staßfurter Fans sind auch ziemlich lahm, doch allemal besser als die Trommler der Leipziger Verkehrsbetriebe, die wirklich kaum zu hören waren, und die anderen LVB-Fans, die überhaupt keine Sprechchöre brachten und Emotionen wie Zwischenrufen in den ganzen 60 Minuten nur drei, vier Mal vernehmen ließen. Auch unter den 20 Dresdner war ziemlich tote Hose: ist ja schön, dass sich wenigstens ein paar Leute finden, die nach Leipzig mitfahren, aber mehr als ein paar Sekunden hintereinander monotones Getrommel und Geklatsche sollte schon drin sein. Da war am Samstag davor drei Ligen tiefer in Klostermansfeld erheblich mehr Stimmung in der Halle: und da waren im Gegensatz zum heutigen Spiel keine 450 Leute zugegen, sondern nur etwas mehr als 100!
Für 6€ - eigentlich unverschämt hoch, doch bedenkt man, dass man als Student, Schüler usw. 3€ Ermäßigung kriegt, ist das dann nicht mehr so kritikwürdig - gab es dann dieses von Beginn an wirklich seinem Namen gerecht werdende Spitzenspiel. Nachdem die ersten Angriffe der Leipziger abgefangen wurden und die Gäste zwei Mal erfolgreich waren, kamen die Leipziger nach fünf Minuten in Fahrt und gingen bis Mitte der ersten Hälfte 9:5 in Führung. Die währte aber nicht lange, Dresden kämpfte sich auf 10:10 heran. Ab der 25. Minute waren die Gäste sogar besser und SG LVB machte ein paar Fehler, was den 13:16 Pausenstand erklärte.

Bis zur 45. waren die Leipziger aber wieder voll im Spiel und setzten mit ihrer Angriffsformation die Dresdener erheblich unter Druck: 21-21, darunter auch etliche spektakuläre Treffer. Spektakulär auch der Platzverweis gegen den schwergewichtigen Gästetorwart: ein drahtiger und eher leichtgewichtiger Leipziger traf mit einem Tempogegenstoß zum 21-21, wobei er aber im vollen Lauf vom doppelt so breiten Torwart vor dem Wurfkreis mit einem Sprung in voller Verletzungsabsicht umgerempelt wurde. Der Leipziger fing sich auf dem Parkett geschickt ab und blieb zum Glück unverletzt, nur der Torwart schien sich am Knie verletzt zu haben. Doch der Dresdner blieb nicht wegen der Verletzung draußen, sondern wegen der roten Karte, die für dieses Foul auch angemessen war. Die Gesten des Torwarts zeigten aber auch, dass er seinen Fehler eingestand. An seinem Ersatzmann oder der Unterzahl lag es aber nicht, dass Leipzig nun auf 24:21 davon zog und den Drei-Tore-Abstand tatsächlich bis zur Schlussminute verteidigte. 28:25 war der verdiente Endstand.
Das beste Tor der Partie erzielte aber übrigens ein Dresdener: ein HCE-Spieler wirft von links am Kreis, ziemlich spitzer Winkel, eine Bogenlampe über den Torwart der LVB; der Ball geht an die Latte, prallt ab, fliegt parallel zur Torauslinie auf die rechte Seite des Wurfkreises zu; von dort kommt ein anderer Dresdner angehechtet und schlägt den Ball mit einer Faust direkt aus der Luft und 1m vor der Auslinie ins lange Toreck. Herrlich!
Bis nach Markranstädt lief die Rückfahrt auch herrlich, aber 500m vorm Bahnhof, von dem aus wir ohnehin den Rest des Weges zurücklegen wollten, ließ mein Vorderrad abrupt Luft. Also nach 49,5 Radkilometern 500m vorm Ziel ist zwar besser als 5km davor einen Defekt zu kriegen, aber am Besten hat man gar keinen! Die Fahrt mit der Bahn hielt dann mal wieder ein Beispiel dafür parat, warum die Deutsche Bahn fast jeder scheiße findet: der Kontrolleur ist nur zum unfreundlich und arrogant Aufblasen auf dem Zug und kann nichts außer Karten knipsen; selbst zum richtigen Ansagender Bahnhöfe ist das Arschloch zu blöd: sagt der doch „Nächster Halt: Kötzschau“ an, obwohl der Zug in Bad Dürrenberg einfährt. Wer sich da nicht so auskennt, hat die Arschkarte – nur mit Blick aus dem Fenster haben wir an den Gebäuden erkannt, dass wir raus müssen (in Dürrenberg mussten wir nämlich per Straßenbahn weiter). Aber so Vollidioten wie das Zugpersonal in der 18.47 S-Bahn Leipzig-Weißenfels hat man selbst bei der DB selten.

Statistik:
Grounds Nr. 519 (ein neuer Ground; diese Saison: 69 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.216 (diese Saison: 103)
Tageskilometer: 70 (50 Rad, 10 Bahn, 10 Tram)
Saisonkilometer: 18.290 (12.070 Auto/ 3.080 Bahn, Bus, Tram/ 2.340 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 84
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 235
HANDBALL: SG LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE 28-25 HC ELBFLORENZ DRESDEN
Trotz Temperaturen knapp unter Null ließen wir es uns nicht nehmen, bis in die Leipziger Innenstadt mit dem Fahrrad zu fahren. Das funktionierte auch wirklich problemlos, sodass wir eine halbe Stunde vor Anwurf eines wirklich interessanten Handballspiels in einer wirklich interessanten Sporthalle waren.
Es war ein Spitzenduell in der Mitteldeutschen Oberliga in der Brüderstraße zu sehen. Was Dresden mit „Mitteldeutschland“ zu tun hat, weiß ich zwar nicht, aber jedenfalls führt HSG Freiberg mit einem Punkt vor den Verkehrsbetrieben und dreien vor Bad Blankenburg. Wiederum ein Punkt dahinter liegt Dresden auf Rang 4. Die reinen Zahlen ließen schon ein spannendes Spiel erwarten.
Die Sporthalle Brüderstraße, die in einer Achse mit dem Neuen Rathaus nach Osten, also am östlichen Ende einer langgestreckten Freifläche, die u.a. von einem sehr auffälligen sozialistischen Gebäude, das noch Schriftzüge wie „Jenaer Glas in aller Welt“ und „Tradition und Fortschritt für modernes Wohnen“ trägt, flankiert wird, liegt, ist eine der bekannten Hallen der Stadt Leipzig und außen mit ihrer geschachtelten und angefressenen Fassade, so wie vor allem Innen mit ihren kastenförmigen Holzbänken auf der einen Längsseite, der Deckenkonstruktion mit den runden Lampen, der Hintertortribüne mit den Turnbänken, den hervorragend konstruierten Netzaufhängungen an den Toren und schließlich auch dem herrlichen Sprecherturm, auch eine der sehenswerten und architektonisch schönen Sporthallen. Zudem fällt auf, wie gut die Sicht aufs Spielfeld – auf der Längsseite uneingeschränkt, auf der Hintertortribüne durch das lapprige, harte Würfe kaum abfangende Fangnetz gestört und nicht ganz ungefährlich – und die Beleuchtung - die alten Lampen und die Leuchtkraft dazu: Respekt! - sind. Diese DDR-Hallen wie etliche in Leipzig, Köthen, Halle, Bernburg usw. sind doch alle durchweg erheblich besser, als der Dreck der in den letzten 10 Jahren in Langenweddingen, Mölkau etc. zusammengefriemelt wurde. Nach der Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg und der Eissporthalle in Litvínov, Tschechien, bzw. vor der Grubehalle der DHfK Leipzig und der Assad-Sporthalle in Aleppo, Syrien, ist diese Halle auch die schönste die ich überhaupt kenne!
In einer so schönen Halle könnte man sich eine schöne Zuschauerkulisse erhoffen, doch die Stimmung war wirklich erbärmlich. Da mögen die Mannschaften spielerisch erheblich besser sein als solche Ligakonkurrenten Rot-Weiß Staßfurt oder LSV Ziegelheim – die Fans sind es nicht. Und Staßfurter Fans sind auch ziemlich lahm, doch allemal besser als die Trommler der Leipziger Verkehrsbetriebe, die wirklich kaum zu hören waren, und die anderen LVB-Fans, die überhaupt keine Sprechchöre brachten und Emotionen wie Zwischenrufen in den ganzen 60 Minuten nur drei, vier Mal vernehmen ließen. Auch unter den 20 Dresdner war ziemlich tote Hose: ist ja schön, dass sich wenigstens ein paar Leute finden, die nach Leipzig mitfahren, aber mehr als ein paar Sekunden hintereinander monotones Getrommel und Geklatsche sollte schon drin sein. Da war am Samstag davor drei Ligen tiefer in Klostermansfeld erheblich mehr Stimmung in der Halle: und da waren im Gegensatz zum heutigen Spiel keine 450 Leute zugegen, sondern nur etwas mehr als 100!
Für 6€ - eigentlich unverschämt hoch, doch bedenkt man, dass man als Student, Schüler usw. 3€ Ermäßigung kriegt, ist das dann nicht mehr so kritikwürdig - gab es dann dieses von Beginn an wirklich seinem Namen gerecht werdende Spitzenspiel. Nachdem die ersten Angriffe der Leipziger abgefangen wurden und die Gäste zwei Mal erfolgreich waren, kamen die Leipziger nach fünf Minuten in Fahrt und gingen bis Mitte der ersten Hälfte 9:5 in Führung. Die währte aber nicht lange, Dresden kämpfte sich auf 10:10 heran. Ab der 25. Minute waren die Gäste sogar besser und SG LVB machte ein paar Fehler, was den 13:16 Pausenstand erklärte.
Bis zur 45. waren die Leipziger aber wieder voll im Spiel und setzten mit ihrer Angriffsformation die Dresdener erheblich unter Druck: 21-21, darunter auch etliche spektakuläre Treffer. Spektakulär auch der Platzverweis gegen den schwergewichtigen Gästetorwart: ein drahtiger und eher leichtgewichtiger Leipziger traf mit einem Tempogegenstoß zum 21-21, wobei er aber im vollen Lauf vom doppelt so breiten Torwart vor dem Wurfkreis mit einem Sprung in voller Verletzungsabsicht umgerempelt wurde. Der Leipziger fing sich auf dem Parkett geschickt ab und blieb zum Glück unverletzt, nur der Torwart schien sich am Knie verletzt zu haben. Doch der Dresdner blieb nicht wegen der Verletzung draußen, sondern wegen der roten Karte, die für dieses Foul auch angemessen war. Die Gesten des Torwarts zeigten aber auch, dass er seinen Fehler eingestand. An seinem Ersatzmann oder der Unterzahl lag es aber nicht, dass Leipzig nun auf 24:21 davon zog und den Drei-Tore-Abstand tatsächlich bis zur Schlussminute verteidigte. 28:25 war der verdiente Endstand.
Das beste Tor der Partie erzielte aber übrigens ein Dresdener: ein HCE-Spieler wirft von links am Kreis, ziemlich spitzer Winkel, eine Bogenlampe über den Torwart der LVB; der Ball geht an die Latte, prallt ab, fliegt parallel zur Torauslinie auf die rechte Seite des Wurfkreises zu; von dort kommt ein anderer Dresdner angehechtet und schlägt den Ball mit einer Faust direkt aus der Luft und 1m vor der Auslinie ins lange Toreck. Herrlich!
Bis nach Markranstädt lief die Rückfahrt auch herrlich, aber 500m vorm Bahnhof, von dem aus wir ohnehin den Rest des Weges zurücklegen wollten, ließ mein Vorderrad abrupt Luft. Also nach 49,5 Radkilometern 500m vorm Ziel ist zwar besser als 5km davor einen Defekt zu kriegen, aber am Besten hat man gar keinen! Die Fahrt mit der Bahn hielt dann mal wieder ein Beispiel dafür parat, warum die Deutsche Bahn fast jeder scheiße findet: der Kontrolleur ist nur zum unfreundlich und arrogant Aufblasen auf dem Zug und kann nichts außer Karten knipsen; selbst zum richtigen Ansagender Bahnhöfe ist das Arschloch zu blöd: sagt der doch „Nächster Halt: Kötzschau“ an, obwohl der Zug in Bad Dürrenberg einfährt. Wer sich da nicht so auskennt, hat die Arschkarte – nur mit Blick aus dem Fenster haben wir an den Gebäuden erkannt, dass wir raus müssen (in Dürrenberg mussten wir nämlich per Straßenbahn weiter). Aber so Vollidioten wie das Zugpersonal in der 18.47 S-Bahn Leipzig-Weißenfels hat man selbst bei der DB selten.
Statistik:
Grounds Nr. 519 (ein neuer Ground; diese Saison: 69 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.216 (diese Saison: 103)
Tageskilometer: 70 (50 Rad, 10 Bahn, 10 Tram)
Saisonkilometer: 18.290 (12.070 Auto/ 3.080 Bahn, Bus, Tram/ 2.340 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 84
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 235
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