Freitag, 15. Mai 2020

Pause Woche 8: Wieder nach Brandenburg und diesmal quer durch die Rostocker Schweiz

62 Tage ohne Spielbesuch am Sonntag, den 10.5.2020.
Am Samstag ging es aufs Rad. Auch diesmal fuhren wir, wie letzten Sonntag auch, nach Roggentin, bogen dann aber nach Unterkösterbeck, einer kleinen Häuseransammlung, zu der ein unbeschilderter Spurplattenweg führt, ein und fuhren von da über Trampelpfade, teils dann aber auch gut fahrbare Waldwege quer durch die Rostocker Schweiz. Die Höhenunterschiede in diesem bewaldeten, sehr hügeligen und von ein paar Wasserläufen, Sümpfen und Weiden durchzogenen Gebiet, sind enorm. So enorm, dass es hier zu DDR-Zeiten ein Skigebiet mit Skilift gab, dessen Überreste bis heute zu sehen sind. Direkt an der Schweiz liegt auch noch das kleine Kaff Fresendorf, von wo aus wir den Rückweg antraten. Wir machten noch einen Abstecher nach Groß Stove, wo es ein schönes ausgedehntes Gut gibt, und fuhren dann wieder nach Diedrichshagen. Rostocker Schweiz Sonntag ging es wieder mit dem Auto los. Diesmal gleich in Wittstock/ Dosse runter und direkt zur Bischofsburg. In diesem sehenswerten Bau mit markantem siebenstöckigem Backsteinturm befindet sich ein dreiteiliges Museum. Ein kleines im Nebengebäude, das Artefakte aus der Stadt und der Umgebung sowie heimatgeschichtliches zeigt. In einem anderen Nebengebäude ein größeres Ausstellungsareal für Sonderausstellungen, derzeit geht es um den Militärflugplatz in Alt Daber direkt bei Wittstock (hier hatte ich vor ein paar Jahren von den noch stehenden Gebäuden Fotos gemacht). Und als eigentliches Highlight direkt in dem Turm auf wie gesagt sieben Stockwerken das Museum zum Dreißigjährigen Krieg, während dem es auch in Wittstock eine heftige Schlacht gab, die die Schweden für sich entscheiden konnten. Dieses Museum mit den Exponaten aus dem 17. Jahrhundert gilt daher als eines der bedeutenderen historischen Museen in Deutschland (nicht nur in Brandenburg) – dennoch verloren sich hier so gut wie keine Besucher. Wir waren gut 3 Stunden dort – und keiner außer uns schien dort gewesen zu sein. Viele Museen sind schwach besucht – aber das ist schon echt übel, was hier so alles leergefegt ist durch die Corona-Hysterie oder weil auch mancher Idiot meint, er wolle kein Museum/ Gebäude in dem Maskenzwang besteht, besuchen! Also, ihr Geschichtsinteressierten: besucht das Museum in Wittstock/ Dosse und zieht euch meinetwegen aus Protest gegen die Maskenpflicht stilecht eine Nachbildung dieser Pestmaske aus dem 17. Jahrhundert über: 
Auf dem Weg nach Wittstock empfehle ich als musikalische Begleitung „Sabaton“ – ist generell eine geniale Metal-Band, aber auf dem Album Carolus Rex geht es in mehreren Liedern um den Dreißigjährigen Krieg (z. B. „Lion from the North“ über Gustav Adolf der in der Schlacht von Lützen fiel, hier in der schwedischen Version und „Lifetime of War“ hier in der englischen Version über die katastrophalen Umstände in dieser Zeit) und dann auch um spätere Geschehnisse in der schwedischen Großmachtzeit (die Karoliner z. B.)
Wir besuchten dann noch die Altstadt von Wittstock, die in weiten Teilen ummauert ist und ein paar schöne Stadttore und historische Gebäude zu bieten hat, holten Döner und fuhren dann zum Schlachtfeld am Rande Wittstocks raus.

Danach steuerten wird im Dorf Goldbeck die Burg und die Kirche an. Der Ort ist leider sehr heruntergekommen, auch gerade die Burg – aber eine Künstlerkolonie hält sich dort und einer von den Künstlern verkauft hervorragenden Honig. Man kann dort ein bisschen herumgucken, bekommt sogar viele Fakten zur Burg erzählt, aber am liebsten leben die Kunstschaffenden natürlich in ihrer ruhigen, abgeschiedenen Burg ihr alternatives Leben ohne großen Touristenauftrieb.
Ruhig ist es auch in Siebmannshorst, wobei der Kleinfeldplatz nach Turniernutzung aussieht. Ebenfalls still war es in den Dörfern Zootzen, Dranse – ganz besonders still natürlich auf den unbefestigten Waldwegen zwischen beiden Dörfern – und Berlinchen. In dieser Verkleinerungsform von Berlin konnten wir die ansehnliche aber außen stark mitgenommene Kirche auch von innen besichtigen. Schließlich schauten wir noch in Sewekow mit seiner originell gebauten Kirche vorbei und fuhren ohne jede Kontrolle zurück nach Mecklenburg und via Dummerstorf und Bandelstorf nach Rostock. Wittstock/ Dosse
Am Abend habe ich noch ein paar schöne Bilder aus Weißrussland gesehen. Am gestrigen Tag hatte ich in unserem Staatsfernsehen kurze Ausschnitte der Militärparade in Minsk gesehen – nun schaute ich mir die Langversion im weißrussischen Staatsfernsehen an, welches ja leider zu allen Themen so falsch und verlogen staatstreu berichtet, wie das deutsche Staatsfernsehen fast nur bei Corona...
Wer von diesem Spektakel eine kurze Zusammenfassung aus einem wohlwollenden ausländischen Blickwinkel auf Englisch haben will, ist bei diesem irren Iren gut aufgehoben!
Im Übrigen stand auch der ganze Spieltag in den Sportligen, z. B. der mittlerweile weltberühmten 1. Fußballliga (Oberliga/ Vysheyshaya Liga) ganz im Zeichen der Erinnerung an die Gefallenen des 2. Weltkriegs. Bei aller Begeisterung für den funktionierenden Sportbetrieb in Weißrussland habe ich nicht verpasst, dass mit Arsenal Dsherdzhinsk und FK Minsk zwei Vereine Probleme mit Corona haben, sodass die Teams erst einmal pausieren müssen. Die Spiele sollen aber in zwei Wochen nachgeholt werden. Da muss man halt durch in solchen Zeiten und besser mit einzelnen Ausfällen die Saison durchzuziehen, als abzubrechen, gar nicht mehr oder nur noch ohne Zuschauer zu spielen. Die Chinesengrippe werden wir eh nicht wieder los – da müssen wir mit dem Dreck leben und das Beste daraus machen. Heeme eingraben und auf einen Impfstoff hoffen ist – bei allem Respekt für die Pharmazeuten und den vielen sinnvollen Impfungen wie denen gegen Polio, Masern usw. – ganz sicher nicht das Beste.
Schließlich habe ich auch noch den langsam beginnenden Re-Start auf Färöer wohlwollend zur Kenntnis genommen. Gibt doch nicht nur völlig gehirnamputierte Sportfunktionäre, Politiker und Behördenvertreter weltweit. Angeblich sollen Anfang Juni wieder Zuschauer zugelassen und im Juli Touristen ins Land gelassen werden – dieses Reiseziel ist für dieses Jahr also noch nicht abgehakt, wenn es auch freilich wankt wegen der weltweiten Massenhysterie.
Ohne Zuschauer zu spielen ist übrigens zweifelsohne das geringere Übel im Vergleich zum Sportverbot, weswegen ich auch als Fan den Bundesliganeustart befürworte. Den deutschen Ultras kann ich nur sagen: So geil eure Shows sind, aber mit euren schwachsinnigen Pamphleten zeigt ihr nur wieder eure geringe geistige Leistungsfähigkeit. Also haltet einfach mal eure Fressen, sonst habt ihr nie wieder die Chance, eure Selbstdarstellerei zu zeigen, wenn eure Profivereine alle kaputt sind und auch der Amateursport krachen geht! Die einzigen Sportwettkämpfe, die in Deutschland in den nächsten Wochen/ Monaten sonst noch geplant sind, sind Reit-, Golf- und Tennisturniere – und wenn die scheiß Team-/ Ballsportverbände nicht den Arsch hochkriegen und anfangen das zu machen, wofür sie da sind, nämlich Sportveranstaltungen zu organisieren (und zwar auch unter Missachtung staatlicher Verbote), werden auch nur Reiten, Golf und Tennis überleben. Gucke ich zwar auch mal ganz gerne ab und zu, aber wollt ihr scheiß Ultras etwa Regionalligatennis und Springreiten aufm Dorf supporten?!

Flickr:
Die Bilder von der Radtour
Und von der Fahrt nach Nord-Brandenburg
Sportplatz Bandelstorf

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