Nach der geilen Balkantour mit den unglaublich Stadien an und in Burg- und Festungsanlagen im vergangenen Jahr nun also zwangsweise spielfreie Ostern an der Ostsee. Geplant war ja auch wieder Balkan – so blieben mir nur nach vier Tagen problemloser Home-Office-Tätigkeit bzw. vier Tagen, an denen ich vor oder nach dem Home-Office an meinem Blog arbeitete und für jeweils gut 1 Stunde Sport trieb, weitere Radtouren zu machen. Meist waren mein Vater und ich schon unter der Woche mit den Rädern unterwegs, z.B. am Montagmorgen vor der Arbeit, als wir 7km nach Nienhagen fuhren, Fußball spielten und dann wieder 7km zurückfuhren.
Auch wenn diese Sportbetätigungen stets ohne Belästigungen durch selbsternannte oder tatsächliche Sicherheitskräfte abgingen und wir fast nie die einzigen auf den Sportanlagen waren, da in MV doch recht viele Einheimische den selbstzerstörerischen Coronawahn nicht hinnehmen wollen, ließen wir das Auto zu Ostern auf dem Hof stehen, um Schikanen der Volkspolizei (VP) oder ihren Freiwilligen Helfern (FH) zu entgehen.
Am Karfreitag führte uns die erste Radtour an die Küste über Rethwisch und Börgerende (dort gibt es einige sehr schöne Gutshöfe: Dreiseitenhöfe mit dem Herrenhaus in der Mitte und rechts und links symmetrisch angeordneten Scheunen), via Heiligendamm (mit seinen mittlerweile vielfach sanierten, teils aber noch leer stehenden aber dennoch eindrucksvollen Villen) und Kühlungsborn, wo wir nur kurz die reetgedeckte Fachwerkkapelle auf dem einen Friedhof anschauten, nach Bastorf mit seinem leider seit einigen Jahren stillgelegten Fußballplatz mit markanter Holzreling und natürlich dem Leuchtturm, der hoch auf einem Hügel thront. Von da aus ging es über Kägsdorf (ehemalige NVA-Raketenbasis, nun vom THW teilweise genutzt (also ein Gebäude, nicht etwa die Bunker...) und ganz netter Gutshof) und Bad Doberan zurück nach Rostock.
Diese 70km-Runde war eine bewusste Provokation an Schwesig: Es gab eine neue Eskalationsstufe in ihren Schwachsinnsmaßnahmen gegen die Chinesische Grippe, indem sie versuchte, mit einer Anpassung ihrer hirnverbrannten Verordnungen den Bürgern Mecklenburg-Vorpommerns einen Besuch der Küstengemeinden und Gemeinden der Seenplatte zu verbieten. Also selbst innerhalb MVs, welches ja nun für touristenfrei erklärt wurde, sollte die Bewegungsfreiheit der Bürger noch weitere eingeschränkt werden. Rostocker sollten nur an die eigene Küste und ins Hinterland – nicht nach Kühlungsborn oder Stralsund, Stralsunder nicht nach Rostock oder Wahren fahren dürfen. Da wir aber eine halbwegs funktionierende Justiz haben , wurde diese völlig schwammig formulierte Verordnung auch nach vorgenommenen Korrekturen vom Verwaltungsgericht in Greifswald gestoppt. Leider kann das Gericht nicht die Durchführung von Sportveranstaltungen erlauben und anordnen. Aber immerhin sorgte es dafür, dass unsere Radtour rechtlich einwandfrei blieb...
Samstag hatten wir wieder eine andere Route gewählt: Über Biestow und vorbei an Groß Stove ging es nach Huckstorf (dort fiel mir nur ein originell zwischen Bäume auf einer unebenen Wiese angelegter Bolzplatz auf) und Brookhusen (dort gibt es ein mittlerweile fast vollständig saniertes Gut). Besonders lohnend war der Besuch in Buchholz, wo die Kirche auch in Zeiten der Corona-Hysterie geöffnet ist. Für Andacht und Gebet. OK, ich habe auch ganz andächtig die schönen Deckenmalereien, den Altar und die mit Schnitzwerk verzierte Predigtkanzel dieser sehr sehenswerten Dorfkirche fotografiert... Und ganz andächtig 2€ in die Spendenbox geworfen – ein großes Lob, dass die Kirche hier offengehalten wird! Über Klein Schwaß ging es dann zurück nach Diedrichshagen.
Am Ostersonntag dann noch eine etwas größere Runde: Über Boldenshagen nach Gersdorf, wo ein schönes kleines Schloss steht, das leider von unklarer privater Nutzung ist. In Hohen Niendorf steht ein anderes, etwas übertrieben modernisiertes Schloss, welches für Miet- und Ferienwohnungen genutzt wird und nun zwangsweise fürs Erste leer steht. Ein ähnliches Konzept hat das recht spektakuläre und aufgrund des Wappenschildes von den drei Schlössern in der Ecke sehenswerteste Schloss, Wichsmannsdorf, zu bieten. Interessante Sportplätze gab es auf der Strecke auch: ein Bolzplatz mit Handballtoren und Tischtennisplatte in Hohen Niendorf in Sichtweite des Schlosses und ein aufgegebener Großfeldplatz mit DDR-Laternen und dichtem Nadelbaumbestand in Biendorf – deutlich außerhalb des Dorfes. Außerdem besuchten wir noch das Dorf Diedrichshagen. Außer dem Ortsteil von Rostock, der an Warnemünde grenzt und wo meine Eltern wohnen, heißt eben dieser Ortsteil von Kröpelin auch nach einem Diedrich. Zu sehen gibt es ein paar Gehöfte, einen Teich und einen Bolzplatz. Teils sehr ungepflegt der winzige Ort. Übrigens: Ebenfalls Diedrichshagen heißen ein Dorf mit auffälliger Kirche in Nordwest-Mecklenburg (Gemeinde Rüting, Link zu meinem Foto von dort) und ein Ortsteil von Weitenhagen im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Dieses vierte Diedrichshagen müssen wir irgendwann mal später besuchen... Wir fuhren jedenfalls mit den Rädern über Steffenshagen und Bad Doberan zurück nach Rostock-Diedrichshagen.
Am Ostermontag fuhren wir nur innerhalb Rostocks herum. Die Stadt ist aber trotz „nur“ 200.000 Einwohnern sehr weitläufig. So kamen dann doch 40km zusammen. Fotomotive fand ich auf mehreren Friedhöfen, u.a. dem jüdischen Friedhof, und dem Hafenbereich. Vorm Strand Stolteraa bei Diedrichshagen waren am Nachmittag die Windsurfer aktiv.
Die Fotos vom Osterwochende finden sich hier:
https://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/albums/72157623796745970
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