a) Rugby in Luxembourg: Walferdange v Frameries 3 (Belgian League)
b) Football in Luxembourg: FC Wiltz 71 v Mondercange (2nd Division)
c) Futsal in Luxembourg: Clervaux v Kiischpelt-Wilwerwiltz (Cup)
d) Sightseeing Luxembourg: Heiderscheidergrund Octogonal Chapel
e) Sightseeing Palatinate: Dasburg at Night
Ich war seit dem Sommer nicht mehr in Luxemburg und auch wenn mich diesmal niemand begleiten konnte: ins Großherzogtum komme ich doch immer wieder gerne! Spiel 1: Der zweite Rugbyclub
Rugby Club Walferdange ..................................... 43
Rugby Club Frameries 3 ........................................ 7
- Datum: Sonntag, 19. Februar 2017 – Beginn: 13.20
- Wettbewerb: LBFR Régionale 1 (4. belgische Rugbyliga)
- Ergebnis: 42-7 nach 82 Min. (40/42) – Halbzeit: 19-0
- Punkte: 3. Min. Versuch+Erhöhung Walfer (7:0), 16. Min. Versuch+Erhöhung Walfer (14:0), 18. Min. Versuch Walfer (19:0), 43. Min. Versuch+Erhöhung Walfer (26:0), 73. Min. Versuch Walfer (31:0), 76. Min. Versuch+Erhöhung Frameries (31:7), 79. Min. Versuch+Erhöhung Walfer (38:7), 82. Min. Versuch Walfer (43:7)
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Terrain du Rugby (Kap. 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 1 Gästefan)
- Unterhaltungswert: 5,5/10 (Langsames und nicht besonders gutes Spiel, aber tolle Tries der Luxemburger)
Da das Rugbyspiel erst später als angesetzt begann, ging ich noch vorher im benachbarten Delhaze einkaufen – Sonntagsöffnung sei Dank. Normalerweise kaufe ich nicht in Luxemburg ein, da alles 20% mehr kostet, selbst Brot, aber ich hatte Samstagabend erst festgestellt, wie leer der Kühlschrank ist und dass das Brot alle ist. Aber wehe das Kastanienpüree für die Waffeln schmeckt nicht...
Also Rugby in Luxemburg ist ja im Gegensatz zum Nachbarland aus dem Kastanienpüree kommt, eine kleine Leuchte. Es gibt nur zwei Vereine: der RC Luxembourg, bei dem ich schon mal ein tolles Spiel in Cessange gesehen habe, spielt Bundesliga – in der 1. Liga sind sie leider Letzter, aber in der 2. Liga hatten sie ziemlich dominiert letztes Jahr – und der RC Walferdange – und die spielen in der 4. belgischen Liga. Belgien ist jetzt auch keine Rugbyhochburg, hat aber immerhin sechs Ebenen im Spielbetrieb, während Deutschland trotz nicht zu kleinteiliger Gliederung nur auf drei bis vier kommt. RC Framieries aus der Gegend von Mons ist einer der wichtigste Clubs aus Belgien – allerdings kam heute nur deren Dritte in dieser Ligue Regionale, die in eine flämische und eine wallonische Staffel unterteilt ist.
Der Rugbyplatz von Walfer befindet sich direkt neben dem einzigen Cricketplatz von Luxemburg, wo alle luxemburgischen Cricketvereine ihre Liga und die internationalen Spiele austragen. Werd ich mir im Sommer wohl auch mal reinziehen... Und na ja: der Rugbyplatz ist eine Wiese mit zwei Paar Stangen und schöner Landschaft drumherum...
Das Spiel war auch alles andere als berauschend: Walfer hatte etwas Oberwasser nach dem überragenden Sieg gegen Hesby Huy in der Vorwoche und Frameries schien recht schwach – alles spielte sich in der Hälfte der Gäste ab. Drei Versuche, davon zwei mit Erhöhungen und ein verdientes 19:0 stand bei Pause in einem langsamen Spiel. In der zweiten Hälfte verlief alles genauso: Walfer zog mit teilweise tollen Tries auf 31:0 davon. Dann mal eine der wenigen guten Aktionen der Gäste zu einem Try mit Conversion. In der Schlussphase und sogar in der Nachspielzeit erzielten die Luxemburger, die von einem Engländer trainiert werden und auch sonst recht viele Einwanderer in ihren Reihen haben, 12 weitere Punkte zu einem starken 43:7. Die Walferdinger arbeiten sich immer weiter vor in der Tabelle! Spiel 2: Wildes Spiel in Wiltz
FC Wolz 71 .............................................................. 3
FC Monnerech ........................................................ 0
- Datum: Sonntag, 19. Februar 2017 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: Éierepromotioun (Ehrenpromotion: 2. luxemburgische Fußballliga; Halbprofi- und Amateurliga)
- Ergebnis: 3-0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 50. Erivelton, 2-0 60. Evertz, 3-0 79. Civic
- Gelbe Karten: Nr. 18, 20, 22 (Woltz); Nr. 3, 6, 7 (Monnerech)
- Rote Karten: Biever von Monnerech (18. Min., Notbremse)
- Austragungsort: Terrain am Pëtz, Wegdichen (Kap. 1.300, davon 300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 330 (davon mind. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr flottes und gutes Spiel)
Dann ging es nach Norden. Schon ab Ettelbrück wird die Bebauung viel dünner als im Süden des Großherzogtums. Im Norden dominiert auch das Luxemburgische und das Deutsche ist die Sprache Nummer 2 und nicht Französisch wie überall südlich von Ettelbrück und Diekirch. In Heiderscheidergrund fuhr ich noch dem Schild „Oktogonalkapelle“ nach, was sich auch lohnte: der einzige achteckige Kirchenbau Luxemburgs war auch innen zu besichtigen und hatte eine interessante Infotafel, die daraufhin wies, wie arm die Gegend Mitte des 19. Jahrhunderts war. Vor 150 Jahren wanderten noch arme luxemburger Glücksritter nach Amerika aus – seit den 70er-, 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts zieht es Portugiesen u.a. in Scharen ins Großherzogtum.
Wiltz oder Woolz (auch Woltz) ist etwas zu abgelegen um eine Einwandererdestination zu sein, doch der Trainer konnte seiner Mannschaft nur dreisprachig seine Anliegen rüberbringen: für einen echten Luxemburger aber kein Problem, Französisch, Hochdeutsch und Lëtzebuergesch durcheinander zu brüllen... Der FC Wiltz steht ganz gut in der Tabelle der 2. Liga, der Gegner aus Monnerech (Mondercange) aber auf einem Relegationsplatz. Von Anfang an wurden sie in dem flotten und robust geführten Spiel auch hinten reingedrängt. Woolz konnte aber auch nach einem frühen Platzverweis gegen einen Gast wegen einer Notbremse lange nichts Zählbares zu Werke bringen. Erst nachdem ich meine Mettworscht gegessen hatte, ging Woolz mit einem Treffer aus wenigen Zentimetern Entfernung nach scharfer Hereingabe in Führung. Da waren schon 50 Minuten rum. Nach 60 Minuten aber ein souveräner Konter ins lange Eck zum 2:0. Danach ein unberechtigter Elfmeter (an die Hand geschossen – bescheuert da statt Ecke Elfmeter zu pfeifen), den der Torwart von Monnerech hielt. Danach noch mehrere starke Paraden vom Monnerecher Keeper, aber bei einem Freistoß taucht er zu weit nach unten und lässt den Ball durch die Arme über seinen Kopf ins Tor rollen...
Das landschaftlich sehr schön gelegene Stadion befindet sich übrigens außerhalb des Ortskerns im Nachbardorf Weidingen oder Wegdichen. Das wird auf Wikipedia erklärt: „De Veräin ass 1971 aus der Fusioun vun de Clibb aus der Wëlzer Gemeng, der Union Sportive Niederwiltz vun Nidderwolz an dem Gold a Ro'd Wiltz vu Wolz selwer entstanen. 1976 huet sech dunn nach de Foussballclub vu Wegdichen, d'Arminia Weidingen dem Fusiounsveräin ugeschloss.“ Das Stadion im Ort (Siedlung Nidderwolz) wird glaube ich noch von Jugendteams des Vereins genutzt. Früher wurde dort 1. Liga gespielt. Die Preise sind übrigens auch noch 1. Liga: 10€ sind eine Frechheit! Spiel 3: Halbfinale im Futsal
Amicale Clervaux Futsal ....................................... 9
FC Kiischpelt Wëlwerwolz .................................... 3
- Datum: Sonntag, 19. Februar 2017 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Coupe du Luxembourg de Futsal (Halbfinale Luxemburgischer Futsal-Pokal, beide Ligue 1 de Futsal; 1. Luxemburgische Futsalliga)
- Ergebnis: 9-3 nach 40 Min. (20/20) – Halbzeit: 5-0
- Tore: 1-0 5., 2-0 5., 3-0 17., 4-0 17. (10m), 5-0 18. (10m), 5-1 23., 6-1 26., 6-2 26., 7-2 35., 7-3 36., 8-3 37., 9-3 40.
- Fouls: 10-10 (6-7)
- Gelbe Karten: Nr. 13, 15 (Welwerwolz)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Hall Sportif de Reuler (Kap. 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon ca. 50 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Technisch ganz gutes und sehr emotionales Spiel mit tollen Toren)
Auch weit außerhalb des eigentlichen Ortes liegt das Sportzentrum Reuler im gleichnamigen Weiler, der an Clervaux (Klierf, Clerf) grenzt. Beim Halbfinalspiel des Futsal-Pokals (5€ Eintritt nominell mal wieder zu hoch, hat sich aber genauso gelohnt wie beim Fußball zuvor) ging es aber nicht so freundschaftlich zu, wieder Name Amical Clervaux vermuten lässt. Denn sowohl Amicale als auch der Gast aus den beiden nahegelegenen Orten Kiischpelt und Wilwerwiltz setzten sich vornehmlich aus Portugiesen zusammen – und dann heißt es in Luxemburg: Fallen, dabei dümmlich Schreien, reinholzen, rumschubsen und in der portugiesischen Nuschelsprache rumprollen... Das Spiel war erstaunlich gut, sehr emotional geführt und bei Halbzeit nach einem Doppelschlag zu Beginn und einem Dreifachschlag zum Ende der ersten Hälfte scheinbar entschieden. Der Gast dominierte die ersten Minuten der zweiten Hälfte, zeigte aber nicht annähernd die Klasse der Gastgeber. Schnell war der Fünftoreabstand wiederhergestellt. Am Ende hieß es 9:3 vor immerhin gut 200 Zuschauern, die bei weitem nicht nur Portugiesen waren. Statistik:
- Grounds: 1.859 (3; diese Saison: 180 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.965 (3; diese Saison: 225)
- Tourkilometer: 380 (380km Auto)
- Saisonkilometer: 39.060 (36.560 Auto, davon 650 Mietwagen/ 1.610 Fahrrad/ 370 Schiff, Fähre / 290 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 74 [letzte Serie: 2, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 551 Wochen.
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