Montag, 14. Dezember 2015

W489I: Futsal und Fraueneishockey

Postsport- u. Spielverein Wesel-Lackhausen 8
Universitäts FC Paderborn ............................ 7
- Datum: Samstag, 12. Dezember 2015 – Beginn: 13.30
- Wettbewerb: WFLV-Futsal-Regionalliga (1. Deutsche Futsal-Liga, Staffel des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes)
- Ergebnis: 8-7 nach 40 Min. (20/20); Halbzeit: 2-4
- Tore: 1-0 1.45 (5), 1-1 2.16 (7), 1-2 5.48 (10), 1-3 7.14 (17), 1-4 9.32 (13), 2-4 13.43 (25), 2-5 21.35 (8), 3-5 21.47 (9), 3-6 25.11 (11), 4-6 25.41 (9), 5-6 26.10 (2), 6-6 27.21 (Eigentor, 17), 7-6 29.13 (5), 7-7 30.31 (9), 8-7 32.29 (Tortwart-22)
- Fouls: Wesel 14 (9/5); Paderborn 9 (5/4)
- Verwarungen: Nr. 3, 7, NN (Paderborn)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Rundsporthalle Wesel (Kap. 750, davon 550 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 4 (davon keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Drei Mal mit drei Toren (1:4, 2:5, 3:6) hinten und dann doch mit 8:7 gewonnen und das durch ein Feldtor des Torhüters – was für ein Spiel für Wesel!)

Eishockey Club Bergkamener Bären (FR) ... 5
Ski Club Garmisch-Partenkirchen (FR) ....... 1
- Datum: Samstag, 12. Dezember 2015 – Beginn: 18.30
- Wettbewerb: 1. Frauen-Eishockey Bundesliga (1. Spielklasse im deutschen Frauen-Eishockey)
- Ergebnis: 5-1 nach 60 Min. (3x20); Drittel: 2-0, 0-0, 3-1
- Tore: 1-0 6.16 Schwamborn, 2-0 9.31 Hahn, 3-0 45.46 Kanders, 4-0 49.12 Ziegenhals, 4-1 52.52 Ott, 5-1 55.24 Graeve
- Strafen: Ziegenhals (Bergkamen = 2 Minuten); 3x Lisichova, Dibowski, Bader, Schauer (Garmisch = 12 Minuten)
- Austragungsort: Eissporthalle Bergkamen-Weddinghofen (Kap. 350, davon 250 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 70 (davon angeblich nur 30 zahlende; keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Erfreulich gutes Spiel, das allerdings sehr von den Gastgeberinnen dominiert wurde) PSV Wesel-Lackhausen 8:7 UFC Paderborn Photos with English Commentary:
a) Futsal: Wesel-Lackhausen v UFC Paderborn (Rundsporthalle)
b) Women’s Ice Hockey: Bergkamen v Garmisch-Partenkirchen
c) Niederrhein: Wesel (Cathedral and Citadel)

Diesmal stand eine besonders lange Bahnfahrt an: fast zwei Stunden (erstaunlich pünktlich: nur 5 Minuten Verspätung am Zielort) dauerte es bis Wesel – mit meinem Studententicket hätte ich auch nur wenige Stationen weiter bis Emmerich kostenlos fahren können. Wesel stellte sich als recht lohnend heraus: auch wenn hässliche, planlose Nachkriegsarchitektur wie überall in NRW überwog – es gab mit dem Dom dann doch ein architektonisch sehr ansprechendes Gotteshaus und mit den Resten der Zitadelle und der Stadttore auch noch barocke Festungsanlagen. Auch wenn die Stadt mit 60.000 Einwohnern nicht ganz so klein ist: sie war enorm überlaufen durch einen Weihnachts- oder Samstagsmarkt oder beides. Der Markt wirkte aber ziemlich erbärmlich und eine Horde russischer Missionare war auch noch unterwegs; dieses Pack ist hier in NRW ähnlich präsent wie die Salafisten, die ich aber noch nie mit eigenen Augen in den Fußgängerzonen gesehen habe. Wesel In Wesel gibt es in der Straße de Tent gleich zwei interessante Hallen: eine Sport- und Veranstaltungshalle (Niederrheinhalle) und eine reine Sporthalle (Rundsporthalle). Die Rundsporthalle ist wirklich sehr schön gestaltet; innen ist das Runde klar erkennbar und die Tribünen sind als Mehrecke eingepasst: es gibt auf einer Längsseite und hinter den Toren Holzbänke, auf der anderen Seite wird gestanden. Wenn der Hallenwart mal wieder den Zuschauereingang abgesperrt hat, latscht man durch den Sportlereingang auf der Rückseite. Beim Futsal kann sowas gut passieren: außer mir waren nur drei weitere Zuschauer da, die auch alle direkt mit dem Verein zu tun hatten…

Ganz erbärmlich so eine Kulisse in so einer tollen Halle, für so einen tollen Sport und v.a. so ein tolles Spiel wie heute: der Tabellenletzte (Post Spiel- und Sportverein Wesel-Lackhausen 1928) holte seinen ersten Sieg – und das, obwohl der gut platzierte Universitätsfußballclub Paderborn 2014 nach einer schnellen Weseler Führung das Spiel drehte und dominierte: 2-4 bei Pause, dann 2:5 und in eine Druckphase der Gastgeber hinein das 3:6. Beide Teams machten es dann zunehmend dem Schiedsrichtergspann schwer, v.a. Wesel schauspielerte und maulte herum, auch Paderborn stieg mit vollem Risiko ein und beschwerte sich dann noch. Und Wesel drehte plötzlich die Partie: vier Tore in vier Minuten und schon stand es 7:6! Der Ausgleich folgte zwar auf dem Fuß, doch der Weseler Torwart rannte plötzlich mit der Pille am Bein nach vorne, spielte den anderen Torwart aus und netzte zum 8:7 ein. Was für ein Spiel! Noch einige packende Szenen in der Schlussphase, doch es blieb beim 8:7! PSV Wesel-Lackhausen 8:7 UFC Paderborn Umsteigen in Duisburg, da hatte der Anschlusszug 30 Minuten Verspätung und so wurde es knapp, als ich in Kamen ankam. Ein unglaublich hässlicher Ort ist das! Und dann musste ich noch 4km bis zur Eissporthalle im Ortsteil Weddinghoven laufen… Dort 18.35 angekommen, begann das für 18.30 angesetzte Spiel erst 18.40 – praktisch…

Die Eissporthalle ist ganz nett; wirkt von außen durch die Glasfronten modern, ist innen aber mit uralten Deckenelementen ausgestattet und die Holzbänke (drei Reihen auf der Längsseite) sind auch nicht so ganz neu. Die Männermannschaft spielt in der untersten Liga, die Frauenmannschaft in der bundesweiten 1. Liga. Es gibt nicht so viele Frauenteams in Deutschland, sodass ich die Chance nutzte, für 3€ mir so ein Match mal anzusehen. Die Zuschauerzahlen scheinen bei keinem Verein regelmäßig in den dreistelligen Bereich zu klettern, was schade ist, da zumindest diese beiden Teams – Bergkamen als 4. und Garmisch-Partenkirchen als 8. und damit Letzter – ein ganz ansehnliches Spiel lieferten.

Das Match wurde klar bestimmt von den Gastgeberinnen, die schnell 2:0 in Führung gingen. Das zweite Drittel blieb torlos, war aber keineswegs langweilig. Im letzten Drittel legte Bergkamen noch mal zu (4:0), ehe den Gästinnen aus Bayern mal ein Treffer gelang. Garmisch hatte aber einfach viel zu wenige Angriffe gefahren, sodass ihre Niederlage am Ende trotz eines 5:1 noch zu niedrig war. In jedem Fall kann man sich als richtiger Eishockeyfan auch mal ein Frauenspiel angucken: Tempo und Technik ist halt wie in unteren Männerklassen (NRW-Liga oder so), das körperbetonte Spiel fehlt halt etwas, was aber den Vorteil hat, dass nicht ständig wegen Schlägereien die Uhr angehalten werden muss. Wir sind halt nicht in Nordamerika wo Fraueneishockey erheblich populärer ist – logischerweise ist Kanada z.B. den Deutschen haushoch überlegen bei internationalen Wettbewerben im Fraueneishockey – und in der Spielweise auch eher dem Männerspiel gleicht: https://www.youtube.com/watch?v=UAp_hPxZT2Q

Noch mal knapp 40 Minuten Fußmarsch zum Bahnhof, dann weitestgehend pünktliche Züge voller Weihnachtsmarktprolls aus dem Ruhrpott via Dortmund, Essen und Köln nach Bonn gekriegt. Wenigstens habe ich das Ticket richtig genutzt… Bergkamener Bären 5:1 SC Garmisch-Partenkirchen Statistik:
- Grounds: 1.510 (2 neue; diese Saison: 95 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.550 (2; diese Saison: 116)
- Tageskilometer: 400km (390km Bahn, 10km Rad)
- Saisonkilometer: 27.830 (17.070 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 2.970 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.170 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 79 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 489.

Keine Kommentare: