Dienstag, 25. November 2025

W3.0256II-III: Rugbybundesliga in Hannover und Regionalligahandball in Wolfsburg

SC Germania List von 1900

38 : 26 (10:26)

TSV Handschuhsheim

- Datum: Samstag, 22. November 2025 – Beginn: 14.30

- Wettbewerb: 1. Rugby Bundesliga (1. Spielklasse im deutschen Rugby, für Halbprofi- und Amateurteams)
- Ergebnis: 38-26 nach 90 (43/47) Minuten – Halbzeit: 10-26

- Punkte: 5-0 NN (Try), 5-5 NN (Try), 5-7 NN (Conversion), 5-12 NN (Try), 5-17 NN (Try), 5-19 NN (Conversion), 10-19 NN (Try), 10-24 NN (Try), 10-26 NN (Conversion), 15-26 NN (Try), 17-26 NN (Conversion), 22-26 NN (Try), 24-26 NN (Conversion), 29-26 NN (Try), 31-26 NN (Conversion), 36-26, 38-26 NN (Conversion)

- Strafen: keine Karten / Zeitstrafen

- Austragungsort: Sportanlage Schneckenburgerstraße A-Platz (Kap. 1.300, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 215 (davon ca. 10 Gästefans)
- Spielbewertung: 6,5/10

MTV 1862 Vorsfelde

34 : 33 (17:15)

Turnverein vor dem Haarentor Oldenburg

- Datum: Sonntag, 23. November 2025 – Beginn: 17.00

- Wettbewerb: Regionalliga Niedersachsen-Bremen (4. Spielklasse im Handball, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 34-33 nach 60 (2x30) Minuten – Halbzeit: 17-15

- Statistiken: siehe Ergebnisdienst!  

- Austragungsort: Sporthalle der Carl-Hahn-Schule (Kap. 400, davon 350 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 175 (davon ca. 5 Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10

Germania List 38:26 TSV Handschuhsheim

Photos with English commentary:

a) Rugby in Hanover: Germania List vs. Heidelberg-Handschuhsheim (Bundesliga 1)

b) Handball in Wolfsburg: MTV Vorsfelde vs. TvdH Oldenburg (4th division)

Ist der Platz zu hart, sind auch die Rugby-Spieler oftmals nicht mehr so hart, wie sie gerne raushängen lassen... Jedenfalls in Deutschland. In anderen Ländern spielt man ja auch schon mal auf festem Lehm. Aber in der wenig professionellen deutschen Rugbybundesliga (und natürlich in den Ligen darunter erstrecht) fallen jedes Jahr zum Ende der Hinrunde Spiele wegen angeblich unbespielbarer Plätze aus. Gestern sagte der eine Hannoveraner Club (DSV 78) schon abends ab, heute wurde beim anderen (Germania List) das Vorspiel, welches ich eigentlich auch gucken wollte, eine knappe Stunde vor geplantem Anpfiff abgesetzt. Hätte mir zwar nichts genutzt, aber warum wird das Spiel nicht auf dem B-Platz um 2 bis 2,5 Stunden nach hinten geschoben, anstatt die Berliner nach Absage des 12-Uhr-Spiels wieder nachhause zu schicken? Also sowas gibt es, nach meinen Erfahrungen in so vielen Ländern, echt nur in Deutschland... Und wieso sind entsprechend problematische Stellen nicht gesandet, wie in vielen Ländern üblich? Es waren ja nicht einmal vereiste Stellen im Zuschauerbereich bearbeitet worden! Wie hat das in meiner Jugend so viel besser funktioniert im Winter?! Und ich bin Jahrgang 1989! Vereister Platz in Weißenschirmbach und niemand ist in den 90 Minuten gestoben oder auch nur verletzt worden, 15 Zentimeter Schnee in Pfiffelbach und die fegten da verletzungsfrei durch die weiße Pracht! Was ist das nur für eine Scheiße geworden beim deutschen Sport?!

Ein Vorschlag an die ganzen Verbände im Fußball und Rugby, die Jahr für Jahr seit vielleicht 15, 20 Jahren keinen vernünftigen Spielbetrieb auf die Reihe kriegen, wenn es mal etwas Frost, Schnee oder Starkregen gibt: Macht eine Winterpause von Ende Oktober bis Mitte März und dafür Saisonbeginn Mitte Juli bei Saisonende Mitte oder Ende Juni. Also Sommerpause 2-4 Wochen und  Winterpause 18-20 Wochen. Es werden immer noch vereinzelt Spiele ausfallen, aber so irre wie jetzt nicht mehr. Die Winterpause kann man überbrücken mit Vorbereitungsturnieren nach dem Vorbild des Sparkassencups im Salzlandkreis oder eben Testspielen!

Aber genug gemeckert, so fuhr ich halt mit dem Rad noch etwas rum, was in Hannover ja nicht schlecht ist, da die Wege gut ausgebaut sind, schaute eine Halbzeit U15-Fußball in Bemerode, dann wieder 12 km über Misburg, wo ich bei einem Türken Linsensuppe löffelte (heißt da natürlich Mercimek und gibt Fladenbrot statt Bockwurst dazu...), zum Rugbyplatz des SC Germania List 1900. Der A-Platz in der Schneckenburgerstraße ist von einer schönen alten Reling umgeben, hat einen kleinen Graswall mit ein paar Bänken auf einer Längsseite und einige Schalensitze auf der anderen Längsseite. Hinter den Malstangen kann man auch stehen, wobei auf einer Seite neben einer kleinen Anzeigetafel auch ein größeres Sportlerheim und eben die Kabinen und Geräteschuppen mit netten Graffiti sind. Heute gab es dort auch Kinderbelustigung in Vorgriff auf die Adventszeit. Für die in Anbetracht des Status als Randsport, den Rugby in Deutschland leider hat, sehr hoch wirkenden 12€ Eintritt, bekam man ein gutes Spiel geboten. List ging früh in Führung, doch konnte nach dem Versuch die Erhöhung nicht verwandeln und danach bestimmte der Gast aus Handschuhsheim das Spiel. Völlig verdient gingen sie mit einem 10:26 Vorsprung in die Pause, wobei mir nicht klar war, warum ein vielversprechender Try von List nicht zählte.

Nach der Pause jedoch ohnehin ein anderes Bild, denn in dem offenen Schlagabtausch gelang Handschuhsheim nichts mehr. Mehrfach kurz vor einem Versuch, doch dieser wurde immer wieder verteidigt und List kam heran. Nun gelangen auch die Conversions und es stand nur noch 24:26, ehe mit der entscheidenden Konterszene der Gastgeber die Partie drehte. Ein weiterer Versuch mit Erhöhung noch in der Nachspielzeit – die übrigens im Rugby genauso lang ausfällt und mitunter willkürlich erscheint wie beim Fußball – und es stand 38:26 auf der Tafel.  

Germania List 38:26 TSV Handschuhsheim

Auch am Sonntag musste man sich ob der unglaublich vielen Spielausfällen an den Kopp fassen. Meine Anmerkungen dazu siehe oben! Besonders scheiße war, dass beim SG Sundern der Schiri und einige Spieler der Meinung waren, dass dieser Platz, der so wie letzte Woche in Weferlingen noch OK war, angeblich unbespielbar war. 20 Minuten vor Anpfiff. Ich bin natürlich dahingefahren, weil das der einzige Platz im Raum Wolfsburg-Helmstedt war, wo ich noch nicht war, und wo heute nicht abgesagt wurde. Bis halt eben 20 Minuten vor Anstoß.

Ich fuhr dann nach Wolfsburg weiter, wo ich mich natürlich mit meiner arbeitsmäßig auch dieses Wochenende stark eingebundenen Freundin traf. Da es aufgrund des Umplanens meinerseits – wäre wie gesagt nicht nötig gewesen, wenn die Idioten gekickt hätten oder eben rechtzeitig abgesetzt worden wäre – schnell gehen musste, holten wir uns mal wieder was bei einem Balkangrill. Bei dieser Gaststätte fiel mir dann ein, dass ich ihr als Nichtmuttersprachlerin nach dem Essen mal eine Reportage vom SRF zeigen musste, die sich um Jugos, die in zweiter Generation in der Schweiz lebten (Secondos), aber sich für die Rückwanderung nach z. B. Bosnien entschieden haben, dreht. Nach einer halben Minuten fragte Beryl: „was ist das für ein Deutsch, this can’t be German?!“ nach zwei weiteren Minuten schalteten wir die deutschen Untertitel zu, damit sie mitbekommt, worum es geht, außer dass auf dem Balkan Arbeitslosigkeit und Korruption Probleme machen... Aber völlig logisch, dass schweizerische Programme für sie Probleme bereiten; anders als unser letzter Mediathek-Programmpunkt: der war auch ohne Untertitel zu verstehen, da es eine Reportage über Leuna war, auf die mich schon in Weferlingen mehrere Sportfreunde beim Training am Freitag angesprochen hatten...

Nächstes Wochenende geht es in der Tat mal wieder nach Leuna. Aber damit sich dieser Sonntag noch sportlich lohnte trotz der Ausfallseuche, gingen wir zum 17-Uhr-Regionalligaspiel im Handball. Baulich kuriose Halle: Im Erdgeschoss ein Parkhaus, im Obergeschoss das Parkett mit fünfreihiger Schalensitztribüne und Sprecherturm. Wie üblich beim höherklassigen Handball in Niedersachsen hockte jemand zum Kassieren an einem Schreibtisch am Aufgang. 10€ für Regionalliga wohl üblich aber schon üppig. Erstmalig sah ich aber, dass man mit Karte bezahlen konnte. Ich bin gegen die Abschaffung von Bargeld, damit man nicht wie die dekadenten Norweger endet, deren jüngere Generationen keinerlei Ahnung vom Wert von Geld mehr haben und sich dadurch verstärkt überschulden – aber wenn man mehrere Zahlungsmethoden annimmt, finde ich das einen guten und lobenswerten Service!

Lobenswert war auch das Niveau beider Mannschaften. In einem wirklich guten, temposcharfen und von starken Torszenen geprägten Spiel mit nur wenigen Durchhängern, wechselte die Führung mehrmals; selten lag jemand mit mehr als zwei Toren vorne. Die Oldenburger waren ständig am Aufspringen und Reklamieren, die zweifelhafteren Entscheidungen wurden aber gegen die sehr disziplinierten Wolfsburger aus Vorsfelde getroffen. Nichts davon hatte am Ende Einfluss auf den Spielverlauf: In einer spannenden Schlussminute konnte Vorsfelde das 34:32 erzielen und dann weitere Angriffe abwehren, den letzten aber nur durch Foul. So gab es nach Abpfiff noch einen direkten Freiwurf, der spektakulär zum 34:33 in den Winkel gesemmelt wurde.

Ich hatte dann gewisse Mühe, im starken Gegenwind in einer vernünftigen Zeit nach Weferlingen zurückzukommen, aber die Radtour war insgesamt gesehen völlig OK. Bin ja auch kein Weichei, dass auf einem glatten Platz unter Null nicht mehr spielt – also muss ich bei solchem Dreckswetter auch Rad fahren!     

MTV Vorsfelde 34:33 Turnverein vor dem Haarentor Oldenburg

Statistik:

- Grounds: 3.912 (Sa 1, So 1; diese Saison: 72 neue)

- Sportveranstaltungen: 5.478 (Sa 1, So 1; diese Saison: 102)

- Tourkilometer: 310 (Sa 200 km Auto, 30km Rad; So 80 km Rad)

- Saisonkilometer: 34.810 (21.500 Flugzeug / 11.730 Auto, davon 1.320 Mietwagen/ 1.580 Fahrrad/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 45 [letzte Serie: 57, Rekordserie ohne 0-0: 178]

- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 256 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]

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