Tischtennisfreunde Ochsenhausen ................ 2
- Datum: Sonntag, 8. Januar 2017 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: 1. Tischtennis-Bundesliga (Profiliga)
- Ergebnis: 3-2 nach Spielen (13:9 Sätze, 218:176 Punkte) nach 205 Min.
- Spiele: Karlsson 2-3 Dyjas, Källberg 3:1 Gauzy, Achanta 3:1 Geraldo, Karlsson 2:3 Gauzy, Källberg 3:1 Dyjas
- Austragungsort: Deutsches Tischtenniszentrum, ARAG CentreCourt (Kap. 1.200, davon 1.150 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.200 (ausverkauft mit 1.100, mind. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Hatte so seine Längen, aber immer wieder spektakulärste Ballwechsel) Photos with English Commentary:
Tabletennis Bundesliga: Düsseldorf defeat Ochsenhausen
Anfang Januar ist nicht so viel los sportlich, selbst in NRW nicht. Aber da kann man mal was ganz anderes als Fußball oder Handball gucken: Tischtennis. Spiele ich ja wie gesagt gerne mal selber, während ich vom Zugucken nicht so angetan bin. Aber wenn da mal welche sind, die Weltklasse spielen – und dass im nur 65km entfernten Düsseldorf – dann kann man da mal hin. Borussia Düsseldorf ist mit 28 Titeln der unangefochtene Rekordmeister der Tischtennisbundesliga. Diese Liga besteht derzeit aus 9 Mannschaft, die von Düsseldorf und Bremen einmal abgesehen, Provinznester im Saarland, in Thüringen, Hessen oder Baden-Württemberg sind. Ein mir immer bei Tischtennis in den Ohren klingender Name eines Provinznestes sind die Tischtennisfreunde Ochsenhausen, aus Sponsoring-Gründen mittlerweile „TTF Liebherr Ochsenhausen“ genannt. Man kann sie derzeit wieder als die zweite Kraft hinter Düsseldorf bezeichnen. Beide Teams zeichnen sich dadurch aus, dass sie normalerweise – es sei denn, Timo Boll spielt für Düsseldorf: der wurde aber mal wieder für Champions League geschont – gänzlich ohne deutsche Spieler antreten. Mindestens die Hälfte der Bundesligisten sind reiner Söldnermannschaften, bei einem kleineren Teil haben wenigstens einige Spieler noch Bezug zur Region, die sie vertreten. Da wundert es auch nicht, dass ein großer Aufwand für Sponsoren und VIPs getrieben wird. In Düsseldorf kommt noch hinzu, dass die Eintrittspreise mit maßlosen 16€ (Polstersessel irgendwas weit über 20) die mit weitem Abstand höchsten sind (Ochsenhausen 11€, Mühlhausen 10€ usw.).
Wenn man rechtzeitig (80-90 Minuten vorher) kommt, kann man noch Plätze mit sehr guter Sicht bekommen. Bei dem Center Court des Deutschen Tischtenniszentrums handelt es sich um eine reine Tischtennishalle: eine Platte in der Mitte, drumherum Standardtribünen guter Ausführung. Leinwand, Anzeigetafeln – alles da. Aufgrund des Gipfeltreffens war auch jeder Platz belegt: die 1.100 regulären Sitz- plus die je 50 zusätzlichen Sitz- und Stehplätze. Das Publikum war auch erstaunlich begeisterungsfähig: tosender Applaus, Sprechchöre für die einzelnen Spieler in den Spielpausen und zwischen den Ballwechseln. Albern war nur, wie genervt aufgestöhnt wurde, wenn mal ein Aufschlag ins Netz ging oder so Sachen. Da würde ich es origineller finden, wenn dazwischen gerufen würde: „Mann, den musste doch drüber bringen! Die Chancenverwertung wieder!“ Solche Fans würden aber einen Kantenball vom Gegner auch mit „Arschloch, Wichser, Hurensohn“ kommentieren – und wahrscheinlich würden die affigen Offiziellen die aus der Halle schicken...
Zu den Spielen: Düsseldorf brauchte alle fünf Partien um die Ochsenhausener zu bezwingen. Zuerst traten der Schwede Karlsson und der Pole Dyjas gegeneinander an. Und Ochsenhausen ging 0-1 in Führung, da der Pole trotz 2-0 Rückstand noch den fünften Satz holte. Das Spiel war allerdings von kurzen Ballwechseln, die einen Fehler des Gegners zum Ergebnis hatten, geprägt. Langweilig!
Der andere Düsseldorfer Schwede, Källberg, lieferte gegen den Franzosen Gauzy ganz im Gegenteil dazu eine tolle Partie. Spektakuläre Ballwechsel, meterweit weg von der Platte. 3:1 für den Schweden.
Ebenfalls mit 3:1 für Düsseldorf endete die Partie des Inders Karam Achanta gegen den Portugiesen Geraldo. Von der spielerischen Qualität schien mir der Portugiese der schwächste heute Abend, aber der Inder machte – von seinen Aussetzern mit sechs vergebenen Satzbällen einmal abgesehen – durch seine offensive Spielweise das Match fürs Publikum ansehnlich. Dann kamen noch mal die Schweden zum Einsatz. Karlsson überzeugte wieder nicht und unterlag Gauzy (Frankreich) mit 2:3 – auch hier wieder vergeigte Führungen ohne Ende, dann verkorkste Sätze mit streckenweise 7 Punkten Rückstand. Aber Källberg rettete es wieder in einer schönen Partie mit spektakulären Ballwechseln: ein 3:1 gegen Dyjas (Polen) und damit der Gesamtsieg für Düsseldorf. Statistik:
- Grounds: 1.821 (1; diese Saison: 142 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.925 (1; diese Saison: 185)
- Tourkilometer: 140 (140km Auto)
- Saisonkilometer: 35.590 (33.410 Auto, davon 650 Mietwagen/ 1.220 Fahrrad/ 370 Schiff, Fähre / 290 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 56 [letzte Serie: 2, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 545 Wochen.
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