- Datum: Sonntag, 3. Januar 2016 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: 32. Dortmunder Hallenfußball Stadtmeisterschaft, Zwischenrunde/ Gruppe Halle Nord, 2. Tag (Hallenfußballturnier mit Teams aus Verbands-, Landes- Bezirks- und Kreisligen A und B; d.h. 5. bis 9. Liga/ 1. bis 5 Amateurliga)
- Qualifiziert für die Endrunde: TuS Hannibal (Bezirksliga), FC Brünninghausen (Westfalenliga) und SC Husen-Kurl (Bezirksliga)
- Bestes Spiel: Kemminghausen 6:5 RW Germania (8,5)
- Schlechtestes Spiel: Husen-Kurl 5:1 Sportunion Dortmund (4,5)
- Tore insgesamt (ohne Verlängerung)/ Torschnitt pro Partie: 43/ 6,1
- Strafen: insgesamt 18 Strafminuten und 1 Rote Karte
- Austragungsort: Sporthalle Dortmund Nord (Kap. 600, davon 450 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 600 (größte Fangruppen: Kemminghausen, RW Germania)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Teils mäßige, teils aber auch hervorragende Spiel und stets Emotionen und Spannung) Photos with English Commentary:
Indoor Football Cup: City Championship of Dortmund, 2nd Round/ Day 2 at Sporthalle Nord
Ich hatte recht viel über Hallenmeisterschaften in den Ruhrgebietsstädten im Netz gesehen: volle Hallen, gute Stimmung, hitzige Spiele usw., sodass ich mich am Sonntag mit der Bahn nach Dortmund aufmachte. Die Bahnfahrt war mal wieder ein Grund, warum ich nach Ende des Studiums und Gültigkeitsverlust meines Semestertickets dieses Scheißunternehmen nicht mehr für Groundhopping nutzen werde. Auf dem Hinweg blieb der RE kurz vor Essen auf offener Strecke stehen, da der schlecht gewartete Triebwagen einfach ausfiel – bis eine Schiebelok eintraf, die den Zug weiterbewegte, vergingen gut 40 Minuten. Auf dem Rückweg war die RB nach Hagen verspätet, sodass ich den RE nach Köln nur wegen dessen Verspätung bekam. In Köln war der RE wiederum mittlerweile so verspätet, dass der Anschluss auf dem gegenüberliegenden Gleis nicht mehr zu erreichen war: 40 Minuten Warten, weil das Arschloch im Triebfahrzeug sofort nach Grünsignal losfuhr, anstatt den bereits an den Zugtüren angekommenen Umsteigeverkehr, der teilweise wütend vor Türen und Fenster des losrollenden Zuges trat, abzuwarten. Nach 3 Stunden (mit dem Auto braucht man selbst bei dem Verkehrschaos in NRW keine 2 Stunden) war ich endlich in Bonn, wo ich dann noch einem Straßenbahnfahrer klar machen musste, dass ich nicht mit dem Rad seine Spur räume, wenn wir gleichzeitig grün kriegen und er 50m nach der Ampel schon wieder an der Haltestelle halten muss und dann 350m weiter noch ein zweites Mal. Die nonverbale Kommunikation funktionierte aber ganz gut: nach 5 Sekunden Handzeichen mit dem in diesen Situationen üblichen Finger von mir, stellte er sein Warnklingeln ein – als ich seine Spur 500m weiter verließ, war er gerade an der zweiten Haltestelle klar hinter mir…
Durch die Verspätung der Drecksbahn kam ich erst 12 Minuten nach Beginn des ersten Spiels in die sehr gut gefüllte Sporthalle Nord, die von außen ein auffälliger blauer Kasten ist und innen eine Obertribüne mit sechs Reihen Holzbänke und einer Stehreihe zu bieten hat. Für etwas überzogene 5€ bekam man in dieser recht attraktiven Halle, die aber bei weitem nicht auf allen Plätzen gute Sicht bietet obwohl das Spielfeld sehr geschickt aufgeteilt wurde, dreieinhalb Stunden Fußball geboten.
Das Umfeld der Halle konnte ich erst auf dem Rückweg zum Bahnhof begutachten: das Helmholtz-Gymnasium mit seinem lächerlichen dreisprachigen Graffiti, dessen russische Version offensichtlich korrekt, aber dessen arabische Version durch Formatierungsfehler und von einem Ausdruck her auch misslungen ist. Dann die Straße, deren Betreten laut Schild keinem Jugendlichen unter 18 Jahren gestattet ist – denn dort sind Bordelle oder ein Straßenstrich. Außerdem an jeder Ecke Säufer und Kiffer. Auch im Zug wieder nur Chaoten, u.a. zwei Kurden, die einige religiöse Formeln murmelten, während sie ein (nicht-alkoholfreies) Krombacher nach dem nächsten hinterkippten… Die Teilnehmer waren folgende: Klubi i Futbollit Sharri Dortmund (Kreisliga B, St. 1; 9. Liga/5. Amateurliga), TuS Hannibal 2001 (Bezirksliga Westfalen St 8 (7/3)), VfL Kemminghausen 1925 (Landesliga Wf St. 3 (6/2)), SC Husen-Kurl 1919/28 (Bezirksliga Westfalen St 8 (7/3)), FC Brünninghausen 1927 (Westfalenliga St. 2 (5/1)), SG Alemannia Scharnhorst 1919 (KL A St 2 (8/4)), Rot-Weiß Germania 1911/67 Westerfilde-Bodelschwingh (KL A1 (8/4)) und Sportunion Dortmund (KL B St 3 (9/5)).
Gruppenspiel: KF Sharri 0-11 FC Brünninghausen (5,0/10)
Kreisliga B traf auf Westfalenliga. Als ich in die Halle kam, stand es bereits 0-6. Die Albaner waren völlig überfordert, der Westfalenligist spielte lässig und souverän 11 Tore heraus.
Gruppenspiel: TuS Hannibal 2-0 Alemannia Scharnhorst (6,5/10)
In einem guten Spiel besiegte der offenbar tunesisch-gegründete Verein, der nach dem berühmten Feldherrn Hannibal heißt, die Alemannen aus dem Stadtteil Scharnhorst mit 2:0 Toren – darunter auch ein Achtmeter nach ordentlicher Streiterei.
Gruppenspiel: VfL Kemminghausen 6-5 RW Germania (8,5/10)
Das mit Abstand beste Spiel des Turniers fand zwischen Kemminghausen und RW Germania statt. Stets ging Kemminghausen in Führung, stets glich Germania sofort aus. Das Spiel war spektakulär und hart, sodass es mehrere Zeitstrafen gegen beide Teams gab. Am Ende hatte Kemminghausen den längeren Atem, aber es reichte wegen ihrer weniger guten ersten beiden Spiele nicht zu einem Weiterkommen.
Gruppenspiel: SC Husen-Kurl 5:1 Sportunion Dortmund (4,5/10)
Das schwächste Spiel des Turniers endete mit einem souveränen Sieg der Husen-Kurler über die ganz schwache SU Dortmund. Qualifikationsspiel: FC Brünninghausen 6-3n.V. RW Germania (6,0/10)
Nun ging es um den Einzug ins Finalturnier am 8./9.1.: Brünninghausen und RW Germania waren gleichauf im Niveau, sodass es bei 2:2 (der Ausgleich für Brünninghausen fiel zwei Sekunden vor der Schlusssirene) in die eigentlich übertrieben lang bemessene Verlängerung (2x5 Min.) ging. Dort setzte sich der Westfalenligist nach 2:3 Rückstand noch mit 6:3 durch.
Qualifikationsspiel: SC Husen-Kurl 0-3 TuS Hannibal (6,0/10)
Nach Brünninghausen qualifizierte sich noch TuS Hannibal: der Feldherr von Karthago trat ziemlich souverän in einem teils harten Match mit gut herausgespielten Treffern auf.
Qualifikationsspiel: RW Germania 0-6 SC Husen-Kurl (6,0/10)
Als dritter zog schließlich Husen-Kurl ins Finale ein, da die Germania völlig überfordert war. Schon vor der Pause war das Match mit 0:4 entschieden, wobei die Treffer 3 und 4 in Überzahl erzielt wurden. Es war ein ziemliches Geholze und durch eine rote Karte gegen Germania wegen Schiedsrichterbeleidigung wurde es auch recht farbenfroh auf dem Parkett…
Fazit: also die Spielqualität war eher besser als bei den Hallenturnieren in Sachsen-Anhalt, der Modus von 2x10 Minuten und mit den über so vielen Wochenenden verteilten Turniertagen ist auch sehr gelungen, nur die Stimmung war trotz voller Halle nicht so überragend – rund ging es eigentlich nur auf dem Feld… Statistik:
- Grounds: 1.524 (1 neuer; diese Saison: 109 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.565 (1; diese Saison: 131)
- Tageskilometer: 310 (300km Eisenbahn, 10km Auto)
- Saisonkilometer: 34.160 (22.960 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 3.270 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.210 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 82 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 492.
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