Morava / Mähren .......................................................... 11
- Datum: Sonntag, 29. Juni 2014 – Anwurf: 11.15
- Wettbewerb: Mezizemské utkání Čechy – Morava (Vergleichswettkampf im Böhmischen Handball – Nardodní hazená – zwischen den Auswahlmannschaften von Böhmen und Mähren)
- Ergebnis: 15-11 nach mehr als 60 Min. (30+/30+) – Halbzeit: 6-4
- Tore: Marek Nachtman 4x, Pavel Titl 3x, Lukáš Šilhánek 3x, Ladislav Beneda 2x, Marek Gabriel 1x, Pavel Sedlák 1x, Jiří Pešek 1x (Böhmen); Tomáš Ulrych 5x, Marek Michalus 2x, Jan Petr 1x, Vojtěch Beneš 1x, Martin Šafář 1x, Jiří Tománek 1x (Mähren)
- Gelbe Karten: 2x Nr. 8, 9, 15, 1x Nr. 3 (Böhmen); 2x Nr. 5, 1x Nr. 12 (Mähren)
- Rote Karten: Böhmens Nr. 8, 9 und 15 wegen wiederholter Foulspiele und Mährens Nr. 5 wegen Fouls und Unsportlichen Verhaltens
- Spielort: Sportvoný áreal Pohřebačka (Opatovice nad Labem, Kap. 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 650
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Hervorragendes und packendes Handballspiel)
Čechy (ženy) / Böhmen (Frauen) .............................. 12
Morava (ženy) / Mähren (Frauen) ............................ 12
- Datum: Sonntag, 29. Juni 2014 – Anwurf: 9.30
- Wettbewerb: Mezizemské utkání žen Čechy – Morava (Vergleichswettkampf im Böhmischen Handball – Nardodní hazená – zwischen den Auswahlmannschaften der Frauen von Böhmen und Mähren)
- Ergebnis: 12-12 nach ca. 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 6-7
- Tore: Petra Bendová 8x, Ivana Jindřichová 2x, Jitka Živná 2x (Böhmen); Pavla Jurtíková 7x, Jana Pavlíková 3x, Kateřina Strnišťová 1x, Klára Benešová 1x (Mähren)
- Gelbe Karten: Nr. 9 (Böhmen); Nr. 5, 11 (Mähren)
- Rote Karten: keine
- Spielort: Sportvoný áreal Pohřebačka (Opatovice nad Labem, Kap. 500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 500
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr gutes und intensives Spiel der Frauen)
a) Bohemia v Moravia in the Czech Version of Handball (played in Opatovice nad Labem)
b) North-Eastern Bohemia: Hradec Kralove, Opočno, Nové Město nad Metuji, Slavoňov, Josefov, Kuks, Dvůr Králové, Studenec, Jilemnice
Von Libuň aus fuhren wir gleich am Morgen mit einer Frühstückspause nach Opatovice nad Labem bzw. dem dahin eingemeindeten Dorf Pohřebačka. Schon kurz nach 9 Uhr war richtig Betrieb auf dem Areal. Dieses umfasst einen Tartanplatz mit Bänken und Fangnetzen hinter den Toren, einem Sportlerheim mit Pressebalkon und gegenüber zwei dreireihige, überdachte Steintribünen mit Holzbänken. Bei den meisten Spielen im böhmischen Feldhandball (narodni hazena) ist die Zuschauerkapazität von 500 sehr übertrieben, doch heute wurde es richtig eng, denn der Saisonhöhepunkt stand an!
Die Vergleichswettkämpfe zwischen Auswahlmannschaften der beiden Landesteile der Tschechischen Republik – Böhmen und Mähren – sind der Saisonabschluss eines solchen Handballjahres. Das ganze Wochenende über bestreiten die Männer-, Frauen- und Jugendauswahlen Testspiele gegen regionale Mannschaften und treten dann am Sonntag vor mehreren Hundert Zuschauern gegeneinander an.
Nachdem die Nationalhymne live gesungen wurde, lieferten die Frauen ein gutes, intensives Match ab. Mähren hatte andauernd die Nase vorn. Bis kurz vorm Ende führte Mähren stets mit ein oder zwei Treffern, doch Böhmen erkämpfte sich dann den Ausgleich. Es gab keine Entscheidung durch Verlängerung oder Siebenmeterwerfen, sondern es wurde gleich das Männerspiel angepfiffen.
Der Vergleichskampf bei den Männern regte immer mal zu Stimmung auf den mittlerweile überfüllten Rängen an. Es gab harte Zweikämpfe, starke Verteidigungsarbeit, tolle Torwürfe, Paraden der Keeper und nach strittigen Szenen auch ordentliche Pöbeleien…
Als das Spiel für die merklich besseren Böhmen entschieden schien, gab es mehrere Platzverweise für Böhmen. In Überzahlspiel kam Mähren noch einmal zum Ausgleich, doch Böhmen traf auch in Unterzahl immer wieder und zog dann bei Gleichzahl davon. Mitte der zweiten Hälfte gab es nun auch Platzverweise für Mähren. Ein mährischer Spieler erlitt auf der Bank einen Kollaps und musste ins Krankenhaus transportiert werden, was das Spiel um 25 Minuten verzögerte. Nach der Unterbrechung gab es noch den genitalen Versuch des 5ers von Mähren, trotz Platzverweis noch mal auf dem Feld einzugreifen, doch der Schiri gab gleich den zweiten roten Karton für die Nr. 5 und Böhmen brachte nun eine Vier-Tore-Führung locker über die Zeit…
Das ganze Wochenende hatten wir keine Besichtigungen gemacht, aber jetzt in einer uns noch wenig bekannten Ecke – nördlich von Hradec Králové waren wir noch gar nicht – Tschechiens, mussten noch ein paar Stunden mit Schlössern und anderen historischen Bauten verbracht werden. Wir mussten allerdings feststellen, dass in dieser eher strukturschwachen Ecke die Beschilderung scheiße und Landschaft wie auch Bausubstanz – letzterer fehlte es v.a. an den sonst so verbreiteten gotischen Burgen – allenfalls durchschnittlich für tschechische Verhältnisse sind. Aber daran darf man sich nicht zu lange aufhalten, denn selbst die miesesten Ecken Tschechiens sind mit ihrer reichhaltigen historischen Architektur immer noch sehenswerter als die schönsten Ecke mancher anderer Länder…
In Opočno gab es gleich eine der beiden ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten dieser Landesecke zu sehen: ein Schloss in italienischem Renaissancestil mit mehrstöckigem Arkaden-Innenhof. In Nové Město nad Metuji liegt die Altstadt mit dem Schloss, das u.a. mit einer kuriosen Lilliput-Figuren-Sammlung und einer Holzbrücke, die den oberen Schlossgarten mit dem unteren Schlossgarten verbindet, aufwarten kann, auf einem Berg. Eine schöne Holzkirche aus dem 16. Jahrhundert in Slavoňov nahe der polnischen Grenze ist die zweite ungewöhnliche Sehenswürdigkeit – sonst gibt es solche Kirchen eben fast nur in Polen und nicht auf der tschechischen Seite.
Josefov ist auch sehr interessant. Der Ortsteil von Jaroměř ist eine verfallene Festungsstadt mit massiven Bauten aus dem 17./ 18. Jahrhundert und extrem vielen Roma die in den verfallenen Kasernen leben. Im Vergleich zu ihren tschechischen Nachbarn sehen die meisten Roma-Familie aber übrigens gar nicht so asozial aus: die Slawen liefen unheimlich verranzt und dreckig, oft auch noch saufend und rauchend durch die Gegend. Insgesamt ist Josefov aber eine der übelsten Ecken Tschechiens. Einen sehr guten Artikel zur Problematik in Josefov gibt es wie immer auf Radio Prag, wo neutral und treffend erklärt wird, dass die Misere der Roma von den slawischen Tschechen (Privatpersonen wie Behörden und Politiker) wie auch den Roma selbst ausgeht und warum tschechische Geschäftsleute das größte Problem der Ortschaft mit einer Arbeitslosenquote, die ich in einer andere Quelle einmal mit über 50% angegeben gesehen habe, sind…
In Kuks gibt es ein barockes Krankenhaus mit enormen Ausmaßen und schlossartigem Charakter. Derzeit befindet es sich aber wie auch die historische Brücke, die es mit dem eigentlich Dorf Kuks verbindet, in kompletter Restaurierung. Dvůr Králové hat nur einzelne historische Gebäude wie einen Stadtturm und zwei Kirchen zu bieten. In Studenec guckten wir noch um das verfallene Schloss, das als Hotel herabgewirtschaftet wurde, herum. Den letzten Besichtigungsstopp legten wir in Jilemnice mit seinem schönen Altstadtkern mit zwei Kirchen und dem auf zwei Gebäuden verteilten barocken Schloss ein. Wir fuhren über Zgorzelec zurück nach Merseburg, wo wir noch zur Verlängerung des WM-Spiels zwischen Costa Rica und Griechenland ankamen…
Statistik:
- Grounds: 1.136 (heute 1 neuer; diese Saison: 165 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.088 (heute 2; diese Saison: 232)
- Tageskilometer: 590 (590km Auto)
- Saisonkilometer: 64.120 (61.760 Auto/ 2.090 Fahrrad/ 160 Schiff, Fähre/ 110 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 78 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 413
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