FC Magpies (Gibraltar) ........................................ 2 (1)
- Datum: Mittwoch, 19. März 2014 – Anstoß: 20.00
- Wettbewerb: Gibraltarian Second Division (d.h. 2. und unterste gibraltarische Fußballliga, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-2 nach 98 Min. (47/51) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 21. (10), 0-2 66. (10), 1-2 73. (11), 2-2 82. (NN)
- Vergebener Elfmeter: Magpies-TW wehrt Handelfmeter von Olympiques Nr. 9 ab (34. Min.)
- Verwarnungen: Nr. 3, 9, 10, 12 (Olympique); 9, 10, 16, Wechselspieler (Magpies)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Victoria’s Stadium (Kap. 4.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (darunter ca. 9 Olympique und 7 Magpies)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Erfreulich hohes Niveau: guter Amateurfußball, spannender Spielverlauf)
Gibraltar Women’s Selection .............................. 3 (1)
Gibraltar Special Olympics Side ......................... 1 (0)
- Datum: Mittwoch, 19. März 2014 – Anstoß: 18.15
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel unter Organisation der Gibraltar Football Association (GFA)
- Ergebnis: 3-1 nach 80 Min. (40/40) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 21. NN, 2-0 47. NN, 3-0 57. NN, 3-1 63. Nr. 14
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Victoria’s Stadium (Kap. 4.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Mehr kann man nicht erwarten bei so einer komischen Ansetzung)
Photos with English Commentary:
a) Gibraltarian Second Division: FC Olympique 13 v Magpies, and Friendly Match: GFA Women’s XI v Special Olympics Gibraltar
b) Sightseeing GIBRALTAR: Upper Rock Nature Reserve, Europa Point, Town Centre
Zwergstaaten sind in erster Linie ein zweifelhaftes europäisches Phänomen – doch wäre Europa nicht politisch so unheimlich kleinteilig, könnte man nicht so viele Länderpunkte machen! Zusatzländerpunkte gibt es auch nicht zu knapp, also solche Länder oder Gebiete, die einen eigenen Verband haben und eine eigene Liga (Monaco fällt dabei raus) sowie eigene Sportstätten (Vatikan fällt da heraus) aber nicht in der FIFA Mitglied sind. Ob sie in der UEFA Mitglied sind wie Gibraltar oder auch nicht (wie Nord-Zypern oder Gozo) spielt dabei keine Rolle. Unser heutiger neuer Länderpunkt, Gibraltar, könnte aber bald ein vollwertiger werden: die Iberofaschisten vom spanischen Verband sind kein erstzunehmender Hinderungsgrund für die Aufnahme des Staates, der aus einem Berg auf einer Landzunge und ein paar Häusern für seine 30.000 Einwohner drumherum, besteht…
Wir ließen das Auto in La Línea am Hotel stehen und liefen die 1,5km zur Grenze. Dort zeigt man nur kurz seinen Pass vor – erst bei den Spaniern, dann bei den Briten bzw. Gibraltarern – und läuft dann zur Wechselstube wo man Gibraltarische Pfund (keine britischen Pfund, aber der Kurs ist der gleiche) erhält. Ein paar Schritte weiter kreuzt man die Rollbahn des Flughafens. Kommt ein Flugzeug bildet sich ein Stau, da alle fünfzehn Minuten auf die Ankunft des Fliegers warten müssen: keiner kommt raus oder rein, da die Rollbahn quer von West nach Ost über die Landzunge gelegt ist. Direkt an der Rollbahn liegt auch der Sportkomplex von Gibraltar – doch dazu unten mehr.
Wir liefen erst einmal durch die in Sachen Architektur ausnahmslos britisch geprägte Innenstadt, die sich auf der Westseite der Halbinsel/ des Staates/ der Stadt erstreckt. Die Häuser sind nicht übermäßig sehenswert, sehr schön ist aber der botanische Garten. Weiter ging es zum Europapoint, der Landzunge mit saudischer Moschee für die Marokkaner von Gibraltar und dem alten Cricketplatz. Danach gingen wir zu Fuß hoch zum Nationalpark Upper Rock, der gut 15€ Eintritt kostet: der Weg ist sehr steil und eng, die Landschaft ist spektakulär. Der Felsen von Gibraltar ist weiß und stark bewaldet, wobei der oberste Punkt leider in den Wolken hing. Einen Blick auf den Ort und die fast unbesiedelte Ostseite erlaubte er trotzdem. Besonders innerhalb des Naturparks gammeln viele Berberaffen rum.
Eine der Sehenswürdigkeiten, die die Preise so in die Höhe treibt, ist die St. Michaels Höhle mit tollen Gesteinsformationen und Lichtspiel. Die Militäreinrichtungen auf dem Berg sind zumeist historisch und zu besichtigen, so z.B. mehrere Tunnelsysteme. Es gibt auch eine arabische Festung, die aber nur im Turmbereich begehbar ist. Der Abstieg von der Burg erfolgt zwischen maroden Häusern – das ist aber so typisch britisch wie Burgen, botanische Gärten, Sportstätten jeglicher Art und die halbwegs genießbare aber schwer verdauliche Küche wie in dem Lokal am Busbahnhof, das wir aufsuchten. Old English Sausages und British Breakfast (served all day long), sollte sich in der Nacht als schlechte Wahl herausstellen: unglaublich, aber ich habe mich im Zeitraum von sechs Monaten nicht einmal schlecht gefühlt nach Essen in Marokko und Mauretanien, aber der britische Fraß in Gibraltar war einfach zu schwer, fett und alkoholhaltig (Biersoße auf dem Kartoffelbrei, hackt’s?!)
Auf dem Weg zum Stadion kaufte ich noch ein Trikot der Nationalelf von Gibraltar für nicht einmal 25€. Der besagte Sportkomplex besteht aus dem Victoria Stadium, einen für Fußball und Cricket genutzten All-Seater mit drei Tribünen auf den Längsseiten – absolute 0815-Standard-Anlage mit Kunstrasen und lächerlicher Mini-Anzeigetafel, aber dafür Blick aufs Rollfeld und zum Felsen – und außerdem einem Hockeystadion mit Tribüne und drei ausbautenlosen Nebenplätzen für Fußball u.a. – ebenfalls alles Kunstrasen – sowie drei unterschiedlich großen Sporthallen. In der mittleren Sporthalle unter der Fußballtribüne wurde Korfball (eine Art Basketball, aber durch Regeländerungen recht statisch und v.a. ist es schwieriger zu treffen, da kein Brett hinterm Korb hängt) gespielt.
Im Fußballstadion gab es nach einem einseitigen C-Jugendspiel ein ebenso einseitiges Freundschaftsspiel zweier Nationalteams zu sehen. Die Frauennationalelf Gibraltars spielte gegen die Behindertensportler Gibraltars. Das heißt freundlich ausgedrückt „Special Olympics Team“ und das besteht aus Taubstummen, Sehbehinderten (nicht blind, aber schwere Sehstörungen) und geistig Minderbemittelten. Selbst so eine schwache Frauenelf wie die gibraltarische gewinnt natürlich gegen Behindertensportler, aber einfach war es nicht. Nach reingewürgter Führung wurde es erst in der zweiten Hälfte deutlicher, wobei das beste Tor durch die Nr. 14 von den Behindertensportlern erzielt: volle Hütte aus 20m in den Winkel zum 3:1 Ehrentreffer.
Das Spiel, was wir eigentlich sehen wollten, war dann das im Anschluss angepfiffene Zweitligaspiel zwischen Olympique und Magpies. Nachdem wir eine Weile mit einem schräg hinter uns sitzenden verletzten Magpies-Spieler gequatscht hatten, ging dessen Team in Führung. Bei Olympique lief es nicht gut: sogar ein Elfer wurde verschossen. Magpies baute nach der Pause die Führung auf 0:2 aus, doch ließ Olympique dann Räume für Konter die zum 1:2 führten und kassierte mit einem Volleyschuss zum Ende dieser sehenswerten Partie hin sogar den Ausgleich zum 2:2.
Wir gingen noch mal kurz zum Korfball in die Halle zurück – diese Sportart werden wir sicherlich mal irgendwo in Deutschland besuchen: das fast identische Korbball wird v.a. in Niedersachsen viel gespielt und ein deutsches Spitzenteam im Korfball ist nach wie vor der Schweriner KB – und liefen dann über die Grenze. Insgesamt legten wir heute etwa 20km zu Fuß zurück.
Statistik:
- Grounds: 1.088 (heute: 1; diese Saison: 117 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.004 (heute: 2; diese Saison: 148)
- Tageskilometer: 20km zu Fuß, zählt nicht in die Statistik (-)
- Saisonkilometer: 47.680 (46.530 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 399
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