Mittwoch, 2. Dezember 2020
W0025I-W0027II: Swinemünder Spaziergänge und Grenzüberschreitende Radfahrten
Morski Klub Sportowy Flota Świnoujście ........... 0
Koszaliński Klub Piłki Nożnej Bałtyk Koszalin ... 3
- Datum: Samstag, 14. November 2020 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: III liga, grupa: II (4. polnische Fußballliga, 2. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-3 nach 96 Minuten (46/50) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 61. Bartłomiej Putno, 0-2 71. Bartłomiej Putno, 0-3 94. Jakub Forczmański
- Gelbe Karten: 2x Bedliński, Prawucki, Tarasewicz, Stasiak, Adamski, Bątkowski (Flota); Rak, Ginter, Forczmański, Gruchała-Węsierski, Górka (Bałtyk)
- Rote Karten: Bedliński (Flota; 64. Gelb-Rot wg. wdh. Foulspiels)
- Austragungsort: Stadion Miejski Świnoujście (= Stadion OSiR Wyspiarz; Kap.: 3.240 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: ca. 50 (ca. 25 Offizielle innen und ca. 25 Zaungäste außen; davon Gästefans: wohl keine)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ein auch von außen durch den Zaun recht sehenswertes Spiel) Photos with English Commentary:
a) Polish 4th Division: Flota Świnoujście vs. Bałtyk Koszalin
b) Sightseeing Świnoujście
c) Sightseeing Ahlbeck
Es herrscht nun die völlige Willkürlichkeit der ohnehin fast ausnahmslos völlig unnötigen und irrsinnigen Coronamaßnahmen. Eines der besten Beispiele für Willkür ist die Regelung zum kleinen Grenzverkehr zwischen Deutschland und Polen, die auf dem Mist der Merkelregierung – und nicht etwa auf dem fast genauso hohen und stinkenden Mist des PiS-Regimes – gewachsen sind. Einige Einwohner Brandenburgs (kommt auf den Kreis an) sowie alle Berliner dürfen bis zu 24 Stunden (wie feststellbar, dass es nicht doch z. B. 30 Stunden waren, oder warum nicht nur 14,5 Stunden oder 525 Minuten?!) nach Polen einreisen. Andere „Grenzbewohner“ – also Mecklenburger, auch aus Vorpommern-Greifswald, und Sachsen, selbst aus Görlitz, müssen „sofort“ 14 Tage in Quarantäne. Wenn ein Politiker das liest, kann er/sie/es mir gerne den Sinn dieser Regelung in die Kommentare schreiben – ein normaler Mensch/ Leser kann das auch gerne machen, wenn er/sie/es das erklären kann...
Freitag kam mir dennoch die Idee, die Führung herauszufordern und mal zu schauen, ob das so heiße Luft ist dort an der Grenze, wie üblich, oder ob schon Stacheldraht ausgerollt wurde und die Bundespolizei als bewaffnete Schergen des Hygieneregimes auftreten. Am Samstag also auf nach Osten!
In Ahlbeck, wo wir auch einige schöne Villen an der schicken Promenade am feinen Sandstrand anschauten, findet man in der Nebensaison auch den ein oder anderen kostenlosen Parkplatz. Beziehungsweise, was heißt Nebensaison: der Ort ist so tot, weil es keinen Tourismus mehr geben darf, denn das Landesregime um Schwesig und dem mittlerweile zurückgetretenen Sachsen Caffier hat mal wieder den Tourismus – den einzigen richtig ertragreichen Wirtschaftszweig des ansonsten abgehängten Entwicklungslandes MV – so bekämpft wie den Terrorismus.
In jedem Fall waren weder Grenzkontrollen noch die Grenze selber so richtig wahrnehmbar, wenn man es geschickt anstellt. Der kleine Grenzverkehr funktionierte sogar auffällig unbehelligt – man traf in Swinemünde Deutsche und in Ahlbeck Polen. So gut wie keine dieser Personen hätte sich einfach so frei bewegen dürfen – aber richtigerweise lassen sie sich von den Politikern nicht einschüchtern. Auffällig viele der Grenzüberschreiter waren polnisch-deutsche Paare – für diese Leute sind die diskriminierenden Regeln besonders schlimm. Was uns angeht: So wie unsere Tour nach Frankreich mit Rugby im Risikogebiet Anfang Oktober, war auch dieser Ausflug wieder kein Problem. Swinemünde (also Świnoujście) ist zwar keine schöne Stadt, aber es gibt recht viele Sehenswürdigkeiten aus der jüngeren Geschichte (19./20. Jh.) und kurios ist die geographische Lage, denn Polen ist nur mit der Fähre über den Mündungsbereich der Oder erreichbar, auf dem Landweg ist der Ort nur an Deutschland angebunden. Nur der kleine Ostzipfel von Usedom gehört zu Polen, der Ostteil der Stadt Swinemünde gehört ja nicht zur Insel Usedom, sondern zu Wolin bzw. angrenzenden Inseln wie Korsibór.
Ganz schön ist auch der in einem hügeligen Waldstück direkt im Ort gelegene Sportkomplex. Das Hauptstadion mit über 3.000 Plätzen hat mittlerweile auch eine Überdachung der Hauptseite und ein aufwändig verglastes Funktionsgebäude an der Haupttribüne. Der Eingang sieht seit 14 Jahren (unser erster Besuch dort, noch ohne Spiel) so aus, aber auch die Gegentribüne wurde baulich etwas verändert.
Über die Straße hinweg gibt es eine große Freilichtbühne, mehrere Tennisplätze (zwei davon mit kleinen Tribünen, die ebenfalls blaue Sitze haben) und einen Kunstrasenplatz, welcher frei zugänglich ist und von Jugendteams von Flota sowie als Trainingsplatz der Männer von Flota benutzt wird. Hier gibt es nur ein paar Sitzschalen auf den Längsseiten und einige Stehplätze. Doch dazu mehr im nächsten Kapitel (8 Tage später). Direkt hinter dem Stadion findet man übrigens (mehr oder weniger) den jüdischen Friedhof von Swinemünde.
Zwischen diesem jüdischen Friedhof und der Gegentribüne des Stadions befindet sich ein stillgelegter Schießstand, der an mehreren Stellen problemlos betreten werden kann. Ob das jetzt erlaubt ist oder nicht, interessiert hier keine Sau. Mindestens 25 Leute, teils mit Schals, bahnten sich ihren Weg durch die unebene, hügelige und bewaldete Stelle. An etlichen Stellen hat man – direkt hinter der letzten Reihe der Gegentribüne – eine gute Sicht durch einen Zaun aufs komplette Spielfeld. Wir kamen auch mit einem Fan ins Gespräch der den Liveticker für die Fanseite macht. Nicht einmal er durfte ins Stadion und hockte daher auf einem Baumstumpf am Zaun. Er teilte sogar Schokowaffeln mit uns. Auch andere Fans hatten keinerlei Verständnis dafür, vom PiS-Regime ausgesperrt worden zu sein: ein ca. 85jähriger hatte Mühe bis zum Zaun herunterzuklettern und schimpfte, wie schwer man es gemacht bekommt, einfach mal nur Fußball zu gucken...
Dieses Spiel, was uns die 25. Woche Sport in Folge seit dem letzten Lockdown sicherte – aber den Riss der Serie nur ein wenig hinauszögern wird – lohnte in jedem Fall das Kommen. Ob man nun zu den 25 auserwählten Bonzen und Presseleuten im Inneren der Anlage oder zu den findigen 25 Fans außerhalb des Zaunes gehörte: Flota spielte viel besser als ihr Tabellenstand, bekam aber keine Chance unter. Bałtyk Koszalin spielte hingegen effektiver. Da von ihnen aber in Hälfte eins wenig zu sehen war, dauerte es bis zu einem Elfmeter in der 61. Minute, ehe mal ein Tor fiel. Bereits vor der Pause hatte es Elfer gegeben – doch für Flota, und der Gastgeber vergab durch einen hohen Schuss knapp vorbei. Der Flachschuss vom Gast saß jedoch im Eck. Nur einige Minuten darauf holzte ein Flota-Spieler einmal zu viel und ging mit Gelb-Rot vom Platz. Kurz darauf das 0:2. In der Nachspielzeit noch ein Weitschuss-Flatterball zum 0:3. Eindeutig zu hoch, aber sehr unterhaltsame Partie – nur leider mit etlichen Mängeln. Auch bezeichnend: 3 Tore aber 12 (7 zu 5) gelbe Karten – und allesamt berechtigt...
Wir kamen auch unbehelligt wieder zurück nach Deutschland und kehrten in den gegenüber vom Bahnhof gelegenen „BESTER DÖNER KEBAB“ ein. Wirklich ein richtig guter Laden mit prima Qualität und Preis-Leistung! Dass man den Döner und die Pommes dann wie ein Asi vorm Bahnhof auf einer Bank fressen musste, lag ja nicht an dem Ladenbesitzer sondern an den geistesgestörten Politikern. Statistik (14.11.):
- Grounds: 2.760 (0; diese Saison: 102 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.997 (1; diese Saison: 115)
- Tourkilometer: 340 (340 km Auto [10km zu Fuß zählen nicht in die Statistik])
- Saisonkilometer: 31.700 (21.900 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 70 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 25 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am Sonntag fuhren wir nicht noch mal nach Polen, sondern auf den Darß – leider eben ohne Spiel. Von Prerow, einem Dorf mit vielen schönen Häusern (teils reetgedeckt), aus, gingen wir gut 12 Kilometer wandern. Zum Weststrand führt der unbefestigte Rad- und Fußweg durch endlosen Wald (überwiegend Nadel-, aber auch immer wieder Laubbäume) und kommt an einer sehr schönen, feinsandigen Küste mit kleinen Dünen heraus. Dann 2 km den Strand entlang laufen bis zum Leuchtturm mit einigen Nebengebäuden und dort mehr oder weniger parallel zu einem Reitweg wieder ewig durch den Wald. Wenn es auf dem Darß mal nicht überlaufen ist, ist es ja sehr idyllisch – aber wenn das so weiter geht, dann stirbt fast die gesamte Industrie, da es außer Tourismus kaum einen Erwerbszweig dort gibt. In dem völlig toten Dorf und auch in Wustrow war es wenig verwunderlich, dass wir gegen 16.30 Uhr nichts zu essen auftreiben konnten. In Ribnitz-Damgarten war aber genug los, so u. a. in dem sehr gut frequentierten Döner-/ Pizza-Imbiss „Hansa-Grill“, wo wir sehr gutes türkisches, italienisches und deutsches Imbissessen bekamen. Am zweiten Wochenende meines Rostocker Homeoffice-Aufenthalts ging es Samstag auf den Darß und Sonntag nach Swinemünde. Diesmal eine etwas andere Wanderroute von Prerow aus, ungefähr 11km.
An den Nordstrand, dann immer durch den festen Sand bis zum Nothafen, weiter durch das naturgeschützte Moor – teils führen da Bretterwege durch – und dann von Norden aus zum Leuchtturm. Von da ein Stück durch den Wald und dann eine andere Route als beim letzten Mal und am Zeltplatz vorbei wieder in den Ort. Wir holten auch dieses Mal beim Hansa-Grill in Ribnitz-Damgarten Pizza und Kroketten. Morski Klub Sportowy Flota Świnoujście (Jst) ... 4
Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji
Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie (Jst) ......... 3
- Datum: Sonntag, 22. November 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 4-3 nach 93 Minuten (46/47) – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 14. Jonatan Cackowski, 2-0 30. Olaf Wojtkiewicz, 3-0 40. Liam Maćkowski, 3-1 53. Filip Pierko, 3-2 71. Aleksander Krasiński, 4-2 81. Olaf Wojtkiewicz, 4-3 87. Paweł Krzemieniewski
- Gelbe Karten: Oliwier Piasecki (Flota), Filip Pierko (SALOS)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion Miejski Świnoujście, sztuczna murawa (= Kunstrasenplatz des Stadtstadions Swinemünde; Kap.: 1.500, davon 750 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit eigentlich geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 35 (davon mind. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Flottes Spiel der Flotte Swinemünde) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: Flota Świnoujście vs. Salos Szczecin
b) Sightseeing Świnoujście
c) Sightseeing Ahlbeck
Der zweite „Swinemünder Spaziergang“ – diesmal am Sonntag und schlappe 14km...
Auch bei diesem Spaziergang wurden wir von keinem einzigen uninformierten Wichtigtuer behelligt.
Das Swinemünder Stadtstadion hat noch einen Nebenplatz; einen Kunstrasen mit zwei zweireihigen Sitztribünen (die Schalensitze sind grün und gelb und auf rotem Backstein angebracht). Es liegt in einem öffentlich zugänglichen Park, dieser ist leicht hügelig und hat dichten alten Baumbestand. Aufgrund der Lage sollte sich dieses Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit als letzter Witz herausstellen, denn hier wurden keine Ordner abgestellt und auch die Städtische Polizei (das ist die polnische Variante der Korinthenkackenden vom Ordnungsamt in Deutschland) ließ sich nicht blicken. Dabei war die Stimmung unter den 35 Zuschauern gar nicht so aggressiv, wie das neue Graffiti an einer Wechselbank vermuten lassen könnte: „Jebać PiS“ (fickt die Regierungspartei)! Diese Aussage finde ich ja auch sehr gut, andererseits muss ich festhalten: die Beschränkungen in Polen sind nicht ganz so zerstörerisch wie in Merkel-Deutschland. Allerdings nur geringfügig weniger schädlich und der Demokratieabbau hat in Polen schon lange vor Corona begonnen.
Wie dumm die PiS ist, hat sie auch letzte Woche beim offiziellen Zurückweisen deutscher Hilfsangebote in Bezug auf angeblich überlastete Krankenhäuser in Polen bewiesen. Die Reaktion der Polen war „wir brauchen eure Hilfe nicht, gebt uns lieber unsere Ärzte zurück“. Tja, wenn die Polen die Ärzte denn so gut bezahlen würden und sie auch noch die gleichen Arbeitsbedingungen vorfinden würden wie in Deutschland, würden sie ganz sicher gerne zurückkommen – es steht den polnischen Ärzten ja auch frei, für deutlich weniger Gehalt und noch mehr Stress in ihre Heimat zurückzugehen. Durch die Unsummen, die ohne Gegenleistung der Polen von der EU in das Land gepumpt wurden, dürften wenigstens die Krankenhäuser ja mittlerweile auf einem gescheiten Ausstattungsstandard angekommen sein...
Typisch waren in dem Stadion übrigens auch einige Aufkleber, die die Freiheit des polnischen Mörders und Apartheid-Unterstützers Janusz Waluś fordern. Gut, dass die Propaganda da klebte – von dem Terroristen hatte ich noch nie was gehört. Aber nun habe ich mal wieder ein weiteres Beispiel für einen kriminellen polnischen Migranten – wie so oft nicht integrierbar – bekommen.
Zurück auf den Kunstrasen: Auf dem Feld zeigte die U19 von Flota Świnoujście, dass sie sich in der Tabelle verbessern wollen. In der ersten Hälfte kam sehr wenig vom SL Salos Szczecin. Mit vollem Namen heißen die Gäste aus Stettin „Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie“ – sie sind also die Stettiner Zweigstelle des katholischen Salesianer-Ordens von Don Bosco bzw. von dessen Jugendorganisation. Nach einer knappen Viertelstunde ging Flota in Führung und baute diese bis zum Seitenwechsel auf 3:0 aus. Kurz nach Wiederbeginn jedoch erst der Anschlusstreffer und nach über einer Stunde das 3:2. Eine der wenigen Angriffe der Hausherren in Hälfte zwei sorgte dann für die vermeintliche Vorentscheidung zum 4:2, doch nur einige Minuten später hieß es 4:3. Die letzten Spielminuten rettete Flota aber auch mit einigen guten Offensivaktionen über die Zeit. 4:3 der insgesamt nicht unverdiente Endstand.
Wir schauten uns noch etwas in der Stadt um: eine Kirchenruine, von der nur noch der Turm steht, eine verfallene Villa, der Kurpark, die Festung „Engelsburg“ und die Westfestung, dann an der Fahrrinne entlang und vor der Mole mit der Windmühle ab in Richtung Deutschland. Der Strand ist zwischen Fahrrinne bzw. Swinemündung und deutscher Grenze gerade einmal 5km lang. Statistik (22.11.):
- Grounds: 2.761 (1; diese Saison: 103 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.998 (1; diese Saison: 116)
- Tourkilometer: 340 (340 km Auto [14km zu Fuß zählen nicht in die Statistik])
- Saisonkilometer: 32.040 (22.240 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 71 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 26 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Nach einer weiteren Woche Homeoffice in Rostock – vor der Arbeit ging es auch immer noch zum Sporttreiben im Dorf bzw. ein paar Dörfer weiter raus – gab es endlich wieder mal ein Radwochenende. Wir fuhren mit dem Auto bis Blankensee an der deutsch-polnischen Grenze. Der Verein dort hat einen sehr schönen Sportplatz – wenn das verkommene Merkelregime mal das Sportverbot aufhebt, werde ich da bestimmt mal ein Spiel schauen! Am Sportplatz kann man auch gut parken und die Räder aus dem Kofferraum holen. Der inoffizielle Grenzübergang im Wald ist mittlerweile mit einem Zaun gegen die afrikanische Schweinepest verrammelt. Der Zaun ist allerdings nach einigen hundert Metern neben dem Weg schon wieder herunter getreten. Allerdings wird auch auf dem offiziellen Übergang anscheinend kaum kontrolliert. Schnell waren wir also in Polen und auf einem Radweg. Weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Grenze waren Kontrollen zu sehen. Auch Autos passierten ungehindert die Grenze. Der Radweg war aber schnell zu Ende – außer mit EU-Geldern wird kaum mal ein Radweg gebaut. Die Fahrt in den nördlichen Stettiner Vorort Stołczyn war zeitraubend und scheiße – aber dennoch sehr interessant und lohnend. Was mir auffiel: die Stadtränder Stettins werden mittlerweile völlig zersiedelt; Besserverdiener und die Mittelschicht bauen sich gesichtslose Neubauten in die Pampa und pendeln dann in die City mit ihren versifften älteren Häusern und den neuen Einkaufszentren und Verwaltungstempeln. Die Neubauten sind aber über Jahre hinweg nicht an gescheite Straßen angeschlossen und in Ost-West-Richtung sind die Wegeverbindungen ohnehin unter aller Sau. Auch Fuß- und Radwege, meist Erdpfade, sind mitunter unterbrochen und umgeleitet, weil ein Neureicher sich eine ummauerte Villa mitten in das Gebiet gebaut hat. Der Baustil und die Art der Absicherung von einigen Privatanwesen sieht man so nirgends in Deutschland, ich kenne das aber aus Entwicklungsländern wie Marokko, Syrien, Indien oder Pakistan. Auch die Gated Communities (abgeschrankte und bewachte Siedlungen für Besserverdiener) gibt es vielfach in Polen, so auch hier bei Szczecin – vorher habe ich sowas außerhalb Osteuropas ebenfalls auch nur in Entwicklungsländern wie in Südasien gehen. Auf dem Niveau eines Entwicklungslandes ist auch wie gesagt die Infrastruktur: Radwege gibt es auch so gut wie nicht, man fährt entweder auf Gehwegen (meist sehr holprig, aber kein Fußgänger beschwert sich) oder im Verkehr mit. Da Polen und Rücksichtnahme sowie Höflichkeit sich meist ausschließen, wird deutlich mehr noch als in Deutschland auf einer vergleichbar dicht befahrenen Straße gedrängelt, riskant gefahren oder auch einfach mitten im Weg rumgestanden oder sich gegenseitig blockiert.
Osiedlowy Klub Sportowy Hutnik Szczecin (Jst) 0
KP Błękitni Stargard Szczeciński (Jst) ................ 8
- Datum: Samstag, 28. November 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 0-8 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 15' Mateusz Frankowski, 0-2 16' Dominik Lis, 0-3 38' Mateusz Frankowski, 0-4 44' Filip Knez, 0-5 48' Filip Knez, 0-6 58' Rafał Seredyński, 0-7 74' Brajan Kwiatkowski, 0-8 89' Kornel Seniuk
- Gelbe Karten: Konrad Woźniak (Hutnik)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion OKS Hutnik Szczecin, ul. Nehringa 69 (Kap.: 1.200, davon 624 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 10 (davon mind. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Scheibenschießen bei den Hüttenwerkern) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: Salos Szczecin vs. Mewa Resko
b) Polish Regional Under-19 League: Hutnik Szczecin vs. Błękitni Stargard Szczeciński
c) Sightseeing Szczecin: Stołczyn church and German cemetery Stolzenhagen
Wir kamen natürlich trotzdem unbeschadet am Stadion von Hutnik Szczecin an. Dort lief leider die erste Halbzeit schon längst und der Gast aus Stargard Szczeciński veranstaltete ein Scheibenschießen. Es stand bereits 0:3 in dieser Partie der A-Junioren-Woiwodschaftsliga, als wir an das Tor am Parkplatz traten. Spiele sind nach wie vor ohne Zuschauer, doch es finden sich immer ein paar Unentwegte, die sich das über Mauern, Zäune oder andere Hindernisse hinweg ansehen. Hier sah man 100 % des Spielfeldes durch einen hohen Maschendrahtzahn hindurch. Bester Blick auch auf die 0815-Tribüne, die wegen der Schalensitze in den Stadtfarben dunkelblau-dunkelrot etwas besser aussieht. Ein Blickfang auch das ergraute und versiffte Mehrfamilienhaus hinter dem Tor, auf das Błękitni Stargard Szczeciński einige Zeit nach unserer Ankunft das 0:4 erzielte. Dieser Stadtteil Stołczyn war als Stolzenhagen mal ein eigenständiges Dorf. Nach dem Spiel schauten wir uns auch die schöne Kirche (ehemals evangelisch/ deutsch nun katholisch/ polnisch) und den deutschen Friedhof (eigentlich ein Lapidarium, da zwischenzeitlich zerstört und erst nach EU-Beitritt Polens wieder als Gedenkstätte reaktiviert) an. Ansonsten ist Stołczyn aber ein völlig versifftes Nest mit grauen Häusern und verfallenen, teils vermüllten Straßenzügen.
Müll war übrigens auch das, was Gastgeber Hutnik da spielte. Błękitni Stargard Szczeciński erzielte auch in Hälfte zwei noch mal vier Tore und gewann somit völlig verdient 0:8 in einem ansehnlichen wenn auch extrem einseitigen Spiel. Das war ein richtiges Scheibenschießen und hätte auch gut zweistellig ausgehen können! Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji
Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie (Jst) ......... 3
Ludowy Klub Sportowy Mewa Resko (Jst) ......... 0
- Datum: Samstag, 28. November 2020 – Beginn: 15.20
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: Abbruch nach 46 Minuten (Halbzeit) beim Stand von 3-0 wegen Lustlosigkeit der Gastmannschaft – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 25. Nikodem Bunik, 2-0 35. 25'Mateusz Urbański, 3-0 44. Dawid Drumlak
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Boisko MOSRiR (Miejski Ośródek Sportu i Rekreacji, Kap.: 600, davon 300 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit eigentlich geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 12 (davon Gästefans: 0?)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Der seltsamste Spielabbruch meiner Karriere)
Nach den Besichtigungen in Stołczyn fuhren wir in die Innenstadt, die uns ja weitestgehend bekannt ist und zum derzeit in Renovierung und Umbau befindlichen Stadion von Pogoń Szczecin. Das ist natürlich ein Stadion, wo man leider nicht von draußen bei Zuschauerausschluss reinglotzen kann – Pogoń spielt ja auch 1. Liga (Ekstraklasa). Aber gegenüber befindet sich neben der Sporthalle, wo Pogoń 04 Futsal spielt, ein ganz nettes kleines Stadion mit Kunstrasen. Tribüne ist polnischer Standard: Stahlrohre plus Schalensitze (hier wieder in den Stadtfarben) auf einer Längsseite, aber hier ist die Lage interessant. Stettin ist sowieso sehr hügelig gelegen, aber um die größten Sportstätten der Stadt sind einige Hügel besonders stark und so liegt der Platz in einer kleinen, engen Senke unterhalb einer Plattenbausiedlung und einer katholischen Schule mit Kirche. Diese Schule wird von den Salesianern geführt – und der Platz unter anderem natürlich auch von SALOS Szczecin, dem salesianischen/ katholischen Jugendsportverein genutzt. Die hatten eine nach Möwen benannte Mannschaft, Mewa Resko, zu Gast. Der Gästebus hatte uns in der Stadt überholt und ich dachte mir dabei schon: „Hä? Kommen die immer so knapp zum Spiel?“ In der Tat verzögerte sich der Beginn auch durch ein D-Jugendspiel davor um schlappe 23 Minuten. Dann bestimmte SALOS den Kick über weite Strecken und ging trotz versemmeltem Elfer 3:0 in Führung. Nach 46 Minuten wurde abgepfiffen und zur Überraschung der wenigen Zaungäste latschte nach 20 Minuten Halbzeit der umgezogene Schiri aus dem Sozialtrakt und der Platzwart machte das Flutlicht aus. Spielabbruch, weil der Gast, der ohne Wechsler und wohl mit angeschlagenen Akteuren kickte, keine Lust mehr hatte. Nach nur 3:0 Rückstand. Also sowas bescheuertes habe ich auch noch nie erlebt!
So kamen wir aber noch recht früh nach Blankensee zurück. Etwas über eine Stunde in der Dunkelheit herumgefahren. Teils gescheite Radwege, größtenteils aber Miststrecken wie Pflasterstraßen aus dem deutschen Reich... An der Grenze kurz geprüft, wer so rumfährt: wieder keine Kontrollen, nur ein Radfahrer, der umgekehrt aus Deutschland wieder nach Polen reinfuhr. Im Dorf natürlich nicht viel los und niemand pöbelte uns wegen der Merseburger Nummer an. Also alles ganz entspannt...
Wir hatten ja noch überlegt ein Spiel der 5. Männerliga um 18.30 in einem östlichen Vorort von Stettin zu gucken, da man dort auch besten Blick von außen hat; aber bei mittlerweile nur noch 2 Grad und einer zu erwartenden Rückkehr am Auto gegen 22.15 – nein danke! Statistik (28.11.):
- Grounds: 2.763 (2; diese Saison: 105 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.000 (2; diese Saison: 118)
- Tourkilometer: 470 (400 km Auto, 70km Rad)
- Saisonkilometer: 32.510 (22.640 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.060 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 73 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 27 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Sonntag war die Radtour kürzer, überschaubarer und im Gegensatz zu dem Chaos am Samstag (verspätet bei Spiel 1 und Spiel 2 abgebrochen) gab es in Swinemünde wieder ein komplettes Spiel, das wir pünktlich erreichten, zu sehen. Außerdem auch ein gutes Besichtigungsprogramm. Świnoujście ist halt keine schöne Stadt, aber eine sehr interessante!
KS Prawobrzeże Świnoujście (Jst) ....................... 1
KS Świt Skolwin Szczecin (Jst) ............................. 4
- Datum: Sonntag, 29. November 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 1-4 nach 93 Minuten (45/48) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 30' Jakub Prokopowicz, 0-2 73' Maksymilian Gregoruk, 0-3 74' Jakub Radzik, 0-4 85' Jakub Radzik, 1-4 88' Tomasz Łozicki
- Gelbe Karten: Stanisław Juszczak, Patryk Wiewióra (beide Prawobrzeże)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Boisko OSiR Warszów (Kap.: 300 Sitzplätze zzgl. 600 Stehplätze außerhalb des Geländes / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 11 (davon mind. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,5/10 (Nun ist auch der dritte Swinemünder Ground abgehakt) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: KS Prawobrzeże Świnoujście vs. KS Świt Skolwin Szczecin
b) Sightseeing Germany: Bansin (Seaside Promenade Villas)
c) Sightseeing Poland: Świnoujście (Gerhard Fort, Coastal Battery, Beach, Churches)
Diesmal kein Spaziergang nach Swinemünde, sondern eine Radtour. Erst mit dem Auto zu einem kostenlosen Parkplatz an der Bundesstraße am Abzweig Pudagla/ Bansin, dann dort die Räder raus und ab auf den Promenadenradweg. In der Nebensaison bzw. gerade jetzt, wo wirklich ganz tote Hose ist, da nur noch Eingeborene und Zuwanderer hier sein dürfen, kann man auf dem Promenadenradweg fahren wie man will – auch die Fußgängerzonenquerungen einfach durchfahren oder gegen die Einbahnstraßen im Ort abkürzen. Würde ich alles in der Hochsaison nicht machen...
Bansin hat viele sehenswerte Villen, teils mit Holzverkleidungen oder Türmchen. Heringsdorf und Ahlbeck haben den gleichen Baustil. Diese Badeorte sind schon sehr attraktiv gestaltet! Originell ist übrigens auch die Eissportanlage in Heringsdorf/ Ahlbeck. Die „Schamasen“ die dort unterklassig Eishockey zocken sind derzeit auch vom Merkelregime gestoppt, doch ihre Jugendabteilung darf immerhin trainieren. Sie machten gerade ein Trainingsspiel am Sonntagvormittag. Wie gesagt: eine lustige Eissportanlage dort im Freien!
Wir fuhren aber lieber weiter, um später am Tag noch Wettkampfsport zu sehen, passierten die länderübergreifende Promenade (wie üblich ohne Kontrolle – außer an den meisten Autoübergängen muss man auch nicht mit Kontrollen rechnen) und fuhren in die Innenstadt von Świnoujście. Dort hat sich mit EU-Gelder doch einiges getan. Zum Beispiel wurde die größte Kirche weiß gestrichen und die Plattenbauten dahinter sehen auch nicht mehr so grau aus. Auch der Hafenbereich wurde etwas aufgehübscht. Dort steuerten wir dann den Fähranleger an. Was nämlich noch nicht realisiert wurde: eine Landquerung der Oder. Allerdings soll es in wenigen Monaten richtig los gehen mit dem Tunnelbau. Derzeit ist man aber noch auf die beiden Fähren angewiesen. Wie gesagt ist der Westteil Swinemündes von Restpolen (und auch dem Ostteil der Stadt) durch die Oder getrennt, eine Land- bzw. Brückenverbindung besteht nur zu Deutschland. Die Innenstadtfähre nimmt zwischen 6 und 22 Uhr nur einheimische Autos (Nummer ZSW) sowie Fußgänger, Radfahrer und Mopeds an Bord. Entgegen der Verbotsschilder steigt kein Rad- oder Mopedfahrer ab, aber den Mund-Nasen-Schutz trugen immerhin alle, manche aber so wie ich nur als Mundschutz oder gar als Kinnwärmer, was bei dem Wetter heute auch nicht falsch war...
Der Kahn brachte uns nach wenigen Minuten rüber. Da das Ding nur alle 20 Minuten fahren kann und dann gerade einmal 22 oder 24 Autos mitnehmen kann, bauten sich lange Autoschlangen auf. Wir fuhren dann mit den Rädern durch den östlichen Swinemünder Stadtteil Warszów auf teils wirklich guten Radwegen zur Küstenbatterie und dem Fort Gerhard. Erstere konnte man auch innen besichtigen, da frei zugänglich, letzteres war nur von außen anzuschauen, da zwangsgeschlossen wegen Corona-Wahnsinnsbeschränkungen des PiS(s)-Regimes. Die 20 Złoty Eintritt dürften sich aber lohnen. Vielleicht ein anderes Mal. Wir fuhren dann kurz zum Strand, der da so idyllisch neben dem Gasterminal liegt, und dann wieder in die Siedlung Warszów zurück. Dort konnten wir erst in eine kurios hässliche Betonkirche reinschauen und kamen dann zum Sportplatz, wo man auch von außen beste Sicht aufs Feld genoss.
Der Sportplatz (Boisko Ośrodek Sportu i Rekreacija Warszów) wurde wohl auf einem deutschen evangelischen Friedhof errichtet. Bei Bahnarbeiten hat man wohl einen Grabstein ausgebuddelt, der nun einfach neben den Bahnschwellen hingeworfen am Stadionzaun lag. Immerhin erinnert ein Gedenkstein hinter dem einen Tor (direkt außerhalb des Stadions) an die Verstorbenen auf dem Friedhof. Ob die nun unter dem Kunstrasen und der Tartanbahn liegen, weiß ich nicht, denn Infos zu dem Friedhof gibt es weder auf Deutsch noch auf Polnisch. Ich habe nur zu anderen Friedhöfen einige sehr interessante Artikel gefunden: Eine preisgekrönte Schülerarbeit zu einem zerstörten und vor wenigen Jahren wieder errichteten Friedhof, MDR zu deutsch-polnischen Projekte zu evangelischen Friedhöfen oder auch die Zerstörung deutsch-jüdischer Friedhöfe in Polen NACH(!) dem Dritten Reich (Link 1 und Link 2).
Zurück zum Stadion: auch hier gibt es eine Stahlrohr-Schalensitze-Tribüne und wie auch beim großen Stadion von Flota sind alle Sitze in Blau gehalten. Ansonsten ist die recht weitläufige Anlage nichts Besonderes, wenn auch ganz ansehnlich.
Das Spiel wusste in der ersten Hälfte auch nicht so recht zu überzeugen. Gastgeber bei diesem Spiel der A-Junioren Woiwodschaftsliga (ja, schon wieder die höchste regionale U19-Spielklasse!) war der neben Flota zweite Verein der Stadt: Klub Sportowy Prawobrzeże Świnoujście, der SV Rechtes Ufer Swinemünde... Zu Gast war der SV Morgenröte, KS Świt, aus dem Stettiner Vorort Skolwin.
Beide Teams hatten ihre Chancen, Prawobrzeże anfangs sogar mehr, aber vor der Pause ging Świt nach einem zuvor aberkannten Abseitstor doch noch 0:1 in Führung. Nach der Pause wurde der Kick deutlich besser, doch vom Gastgeber kam nichts mehr. Die Steigerung lag eindeutig an den Stettinern! Mit einem Doppelschlag (der zweite Treffer dabei aus vollem Lauf aus gut 20 Metern in den kurzen Winkel!) gingen sie 0:3 in Führung, später bauten sie diese – sehr zur Freude der drei jungen Leute aus Skolwin, die rechts neben uns auf einer Parkbank mit Blick ins Stadion saßen – auf 0:4 aus. Am Ende noch ein Ehrentreffer von den Rechtsufern aus Swinemünde zum 1:4 Endstand. Wir fuhren zur Fähre, die Stettiner mit dem Auto auf dem Landweg in die Stadt. Da hat sich der Ausflug zum Geisterspiel für die drei ja gelohnt. Man muss sich hier aber mal die Situation überlegen: Du fährst zum Auswärtsspiel deiner Jungs, kannst dich in der Stadt weitestgehend frei bewegen wenn du was besichtigen willst (kein Museum/ Festung ist jedoch offen), du kannst zu Essen nur zum Mitnehmen bekommen und dann darfst du nicht ins Stadion rein, sondern guckst ein paar Meter entfernt über den Zaun. Weil Fachidioten Fantasiezahlen veröffentlichen und Krankenhäuser über Überlastung meckern, schließen gehirnamputierte Politiker einen Bereich des öffentlichen Lebens, bei dem die Ansteckungsgefahr gegen Null geht. Nicht nur Supermärkte und viele Geschäfte bleiben offen, nein: sowohl in Deutschland als auch in Polen dürfen Gottesdienste abgehalten werden! Eine Innenraumveranstaltung mit selbst in Polen potenziell viel mehr Risikopatienten als Fußball oder anderer Sport draußen! Extrakrank in Polen: das PiS(s)-Regime erlaubt Opern und anderen subventionierten Kultureinrichtungen, bis zu 25 % ihrer Plätze mit Zuschauern zu belegen. Drinnen! Aber beim Fußball draußen sind keine Zuschauer mehr seit Mitte Oktober zugelassen (beim Hallensport natürlich ebenso). Wann werden diese Politidioten eigentlich endlich für ihre Dummheit, eine solche beispiellose Massenhysterie provoziert zu haben und seit Monaten am Laufen zu halten, bestraft?!
Für uns lohnte sich der Spielbesuch aber definitiv auch. 100 % vom Feld gesehen, das ganze Stadion eingesehen und reibungslos von der Fähre runter, durch die Stadt durch und ohne Kontrolle über die Grenze gekommen. Auf dem Parkplatz packten wir nach 47 Kilometern Radtour die Räder wieder ins Auto und fuhren nach Rostock. Statistik (29.11.):
- Grounds: 2.764 (1; diese Saison: 106 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.001 (1; diese Saison: 119)
- Tourkilometer: 370 (320 km Auto, 50km Rad)
- Saisonkilometer: 32.880 (22.960 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.110 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 74 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 27 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am selben Abend packte ich dann meine Sachen in Rostock wieder zusammen und fuhr am frühen Montagmorgen nach Bonn zurück, um dort zur Mittagszeit die Kollegin abzulösen, die bis Weihnachten Homeoffice macht. Ob ich nicht auch von Bonn aus weitere Möglichkeiten für Spielbesuche finde, ist nicht gesagt. Es gibt aber derzeit mit Polen nur ein deutsches Nachbarland, das nicht der kranken Meinung ist, dass „Helden“ auf der Couch Chips fressen und nichts tun, um das chinesische Virus nicht zu übertragen. Amateursport findet nur dort statt, dieser geht jetzt allerdings nach über einem Monat Zuschauerausschluss auch so langsam in die Winterpause bzw. findet in Hallen ohne Publikum statt. In Polen gibt es wohl einfach weniger kranke „Experten“ – die nicht einmal Praxiserfahrung haben, aber sich immer mit ihrem Irrsinn in der Öffentlichkeit äußern müssen; so wie Sportfeind Karl Lauterbach z. B. – und bei der Politikerkaste größere Ängste, dass die Bevölkerung einen gewaltsamen Umsturz anstrebt.
Koszaliński Klub Piłki Nożnej Bałtyk Koszalin ... 3
- Datum: Samstag, 14. November 2020 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: III liga, grupa: II (4. polnische Fußballliga, 2. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-3 nach 96 Minuten (46/50) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 61. Bartłomiej Putno, 0-2 71. Bartłomiej Putno, 0-3 94. Jakub Forczmański
- Gelbe Karten: 2x Bedliński, Prawucki, Tarasewicz, Stasiak, Adamski, Bątkowski (Flota); Rak, Ginter, Forczmański, Gruchała-Węsierski, Górka (Bałtyk)
- Rote Karten: Bedliński (Flota; 64. Gelb-Rot wg. wdh. Foulspiels)
- Austragungsort: Stadion Miejski Świnoujście (= Stadion OSiR Wyspiarz; Kap.: 3.240 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: ca. 50 (ca. 25 Offizielle innen und ca. 25 Zaungäste außen; davon Gästefans: wohl keine)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ein auch von außen durch den Zaun recht sehenswertes Spiel) Photos with English Commentary:
a) Polish 4th Division: Flota Świnoujście vs. Bałtyk Koszalin
b) Sightseeing Świnoujście
c) Sightseeing Ahlbeck
Es herrscht nun die völlige Willkürlichkeit der ohnehin fast ausnahmslos völlig unnötigen und irrsinnigen Coronamaßnahmen. Eines der besten Beispiele für Willkür ist die Regelung zum kleinen Grenzverkehr zwischen Deutschland und Polen, die auf dem Mist der Merkelregierung – und nicht etwa auf dem fast genauso hohen und stinkenden Mist des PiS-Regimes – gewachsen sind. Einige Einwohner Brandenburgs (kommt auf den Kreis an) sowie alle Berliner dürfen bis zu 24 Stunden (wie feststellbar, dass es nicht doch z. B. 30 Stunden waren, oder warum nicht nur 14,5 Stunden oder 525 Minuten?!) nach Polen einreisen. Andere „Grenzbewohner“ – also Mecklenburger, auch aus Vorpommern-Greifswald, und Sachsen, selbst aus Görlitz, müssen „sofort“ 14 Tage in Quarantäne. Wenn ein Politiker das liest, kann er/sie/es mir gerne den Sinn dieser Regelung in die Kommentare schreiben – ein normaler Mensch/ Leser kann das auch gerne machen, wenn er/sie/es das erklären kann...
Freitag kam mir dennoch die Idee, die Führung herauszufordern und mal zu schauen, ob das so heiße Luft ist dort an der Grenze, wie üblich, oder ob schon Stacheldraht ausgerollt wurde und die Bundespolizei als bewaffnete Schergen des Hygieneregimes auftreten. Am Samstag also auf nach Osten!
In Ahlbeck, wo wir auch einige schöne Villen an der schicken Promenade am feinen Sandstrand anschauten, findet man in der Nebensaison auch den ein oder anderen kostenlosen Parkplatz. Beziehungsweise, was heißt Nebensaison: der Ort ist so tot, weil es keinen Tourismus mehr geben darf, denn das Landesregime um Schwesig und dem mittlerweile zurückgetretenen Sachsen Caffier hat mal wieder den Tourismus – den einzigen richtig ertragreichen Wirtschaftszweig des ansonsten abgehängten Entwicklungslandes MV – so bekämpft wie den Terrorismus.
In jedem Fall waren weder Grenzkontrollen noch die Grenze selber so richtig wahrnehmbar, wenn man es geschickt anstellt. Der kleine Grenzverkehr funktionierte sogar auffällig unbehelligt – man traf in Swinemünde Deutsche und in Ahlbeck Polen. So gut wie keine dieser Personen hätte sich einfach so frei bewegen dürfen – aber richtigerweise lassen sie sich von den Politikern nicht einschüchtern. Auffällig viele der Grenzüberschreiter waren polnisch-deutsche Paare – für diese Leute sind die diskriminierenden Regeln besonders schlimm. Was uns angeht: So wie unsere Tour nach Frankreich mit Rugby im Risikogebiet Anfang Oktober, war auch dieser Ausflug wieder kein Problem. Swinemünde (also Świnoujście) ist zwar keine schöne Stadt, aber es gibt recht viele Sehenswürdigkeiten aus der jüngeren Geschichte (19./20. Jh.) und kurios ist die geographische Lage, denn Polen ist nur mit der Fähre über den Mündungsbereich der Oder erreichbar, auf dem Landweg ist der Ort nur an Deutschland angebunden. Nur der kleine Ostzipfel von Usedom gehört zu Polen, der Ostteil der Stadt Swinemünde gehört ja nicht zur Insel Usedom, sondern zu Wolin bzw. angrenzenden Inseln wie Korsibór.
Ganz schön ist auch der in einem hügeligen Waldstück direkt im Ort gelegene Sportkomplex. Das Hauptstadion mit über 3.000 Plätzen hat mittlerweile auch eine Überdachung der Hauptseite und ein aufwändig verglastes Funktionsgebäude an der Haupttribüne. Der Eingang sieht seit 14 Jahren (unser erster Besuch dort, noch ohne Spiel) so aus, aber auch die Gegentribüne wurde baulich etwas verändert.
Über die Straße hinweg gibt es eine große Freilichtbühne, mehrere Tennisplätze (zwei davon mit kleinen Tribünen, die ebenfalls blaue Sitze haben) und einen Kunstrasenplatz, welcher frei zugänglich ist und von Jugendteams von Flota sowie als Trainingsplatz der Männer von Flota benutzt wird. Hier gibt es nur ein paar Sitzschalen auf den Längsseiten und einige Stehplätze. Doch dazu mehr im nächsten Kapitel (8 Tage später). Direkt hinter dem Stadion findet man übrigens (mehr oder weniger) den jüdischen Friedhof von Swinemünde.
Zwischen diesem jüdischen Friedhof und der Gegentribüne des Stadions befindet sich ein stillgelegter Schießstand, der an mehreren Stellen problemlos betreten werden kann. Ob das jetzt erlaubt ist oder nicht, interessiert hier keine Sau. Mindestens 25 Leute, teils mit Schals, bahnten sich ihren Weg durch die unebene, hügelige und bewaldete Stelle. An etlichen Stellen hat man – direkt hinter der letzten Reihe der Gegentribüne – eine gute Sicht durch einen Zaun aufs komplette Spielfeld. Wir kamen auch mit einem Fan ins Gespräch der den Liveticker für die Fanseite macht. Nicht einmal er durfte ins Stadion und hockte daher auf einem Baumstumpf am Zaun. Er teilte sogar Schokowaffeln mit uns. Auch andere Fans hatten keinerlei Verständnis dafür, vom PiS-Regime ausgesperrt worden zu sein: ein ca. 85jähriger hatte Mühe bis zum Zaun herunterzuklettern und schimpfte, wie schwer man es gemacht bekommt, einfach mal nur Fußball zu gucken...
Dieses Spiel, was uns die 25. Woche Sport in Folge seit dem letzten Lockdown sicherte – aber den Riss der Serie nur ein wenig hinauszögern wird – lohnte in jedem Fall das Kommen. Ob man nun zu den 25 auserwählten Bonzen und Presseleuten im Inneren der Anlage oder zu den findigen 25 Fans außerhalb des Zaunes gehörte: Flota spielte viel besser als ihr Tabellenstand, bekam aber keine Chance unter. Bałtyk Koszalin spielte hingegen effektiver. Da von ihnen aber in Hälfte eins wenig zu sehen war, dauerte es bis zu einem Elfmeter in der 61. Minute, ehe mal ein Tor fiel. Bereits vor der Pause hatte es Elfer gegeben – doch für Flota, und der Gastgeber vergab durch einen hohen Schuss knapp vorbei. Der Flachschuss vom Gast saß jedoch im Eck. Nur einige Minuten darauf holzte ein Flota-Spieler einmal zu viel und ging mit Gelb-Rot vom Platz. Kurz darauf das 0:2. In der Nachspielzeit noch ein Weitschuss-Flatterball zum 0:3. Eindeutig zu hoch, aber sehr unterhaltsame Partie – nur leider mit etlichen Mängeln. Auch bezeichnend: 3 Tore aber 12 (7 zu 5) gelbe Karten – und allesamt berechtigt...
Wir kamen auch unbehelligt wieder zurück nach Deutschland und kehrten in den gegenüber vom Bahnhof gelegenen „BESTER DÖNER KEBAB“ ein. Wirklich ein richtig guter Laden mit prima Qualität und Preis-Leistung! Dass man den Döner und die Pommes dann wie ein Asi vorm Bahnhof auf einer Bank fressen musste, lag ja nicht an dem Ladenbesitzer sondern an den geistesgestörten Politikern. Statistik (14.11.):
- Grounds: 2.760 (0; diese Saison: 102 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.997 (1; diese Saison: 115)
- Tourkilometer: 340 (340 km Auto [10km zu Fuß zählen nicht in die Statistik])
- Saisonkilometer: 31.700 (21.900 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 70 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 25 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am Sonntag fuhren wir nicht noch mal nach Polen, sondern auf den Darß – leider eben ohne Spiel. Von Prerow, einem Dorf mit vielen schönen Häusern (teils reetgedeckt), aus, gingen wir gut 12 Kilometer wandern. Zum Weststrand führt der unbefestigte Rad- und Fußweg durch endlosen Wald (überwiegend Nadel-, aber auch immer wieder Laubbäume) und kommt an einer sehr schönen, feinsandigen Küste mit kleinen Dünen heraus. Dann 2 km den Strand entlang laufen bis zum Leuchtturm mit einigen Nebengebäuden und dort mehr oder weniger parallel zu einem Reitweg wieder ewig durch den Wald. Wenn es auf dem Darß mal nicht überlaufen ist, ist es ja sehr idyllisch – aber wenn das so weiter geht, dann stirbt fast die gesamte Industrie, da es außer Tourismus kaum einen Erwerbszweig dort gibt. In dem völlig toten Dorf und auch in Wustrow war es wenig verwunderlich, dass wir gegen 16.30 Uhr nichts zu essen auftreiben konnten. In Ribnitz-Damgarten war aber genug los, so u. a. in dem sehr gut frequentierten Döner-/ Pizza-Imbiss „Hansa-Grill“, wo wir sehr gutes türkisches, italienisches und deutsches Imbissessen bekamen. Am zweiten Wochenende meines Rostocker Homeoffice-Aufenthalts ging es Samstag auf den Darß und Sonntag nach Swinemünde. Diesmal eine etwas andere Wanderroute von Prerow aus, ungefähr 11km.
An den Nordstrand, dann immer durch den festen Sand bis zum Nothafen, weiter durch das naturgeschützte Moor – teils führen da Bretterwege durch – und dann von Norden aus zum Leuchtturm. Von da ein Stück durch den Wald und dann eine andere Route als beim letzten Mal und am Zeltplatz vorbei wieder in den Ort. Wir holten auch dieses Mal beim Hansa-Grill in Ribnitz-Damgarten Pizza und Kroketten. Morski Klub Sportowy Flota Świnoujście (Jst) ... 4
Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji
Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie (Jst) ......... 3
- Datum: Sonntag, 22. November 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 4-3 nach 93 Minuten (46/47) – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 14. Jonatan Cackowski, 2-0 30. Olaf Wojtkiewicz, 3-0 40. Liam Maćkowski, 3-1 53. Filip Pierko, 3-2 71. Aleksander Krasiński, 4-2 81. Olaf Wojtkiewicz, 4-3 87. Paweł Krzemieniewski
- Gelbe Karten: Oliwier Piasecki (Flota), Filip Pierko (SALOS)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion Miejski Świnoujście, sztuczna murawa (= Kunstrasenplatz des Stadtstadions Swinemünde; Kap.: 1.500, davon 750 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit eigentlich geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 35 (davon mind. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Flottes Spiel der Flotte Swinemünde) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: Flota Świnoujście vs. Salos Szczecin
b) Sightseeing Świnoujście
c) Sightseeing Ahlbeck
Der zweite „Swinemünder Spaziergang“ – diesmal am Sonntag und schlappe 14km...
Auch bei diesem Spaziergang wurden wir von keinem einzigen uninformierten Wichtigtuer behelligt.
Das Swinemünder Stadtstadion hat noch einen Nebenplatz; einen Kunstrasen mit zwei zweireihigen Sitztribünen (die Schalensitze sind grün und gelb und auf rotem Backstein angebracht). Es liegt in einem öffentlich zugänglichen Park, dieser ist leicht hügelig und hat dichten alten Baumbestand. Aufgrund der Lage sollte sich dieses Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit als letzter Witz herausstellen, denn hier wurden keine Ordner abgestellt und auch die Städtische Polizei (das ist die polnische Variante der Korinthenkackenden vom Ordnungsamt in Deutschland) ließ sich nicht blicken. Dabei war die Stimmung unter den 35 Zuschauern gar nicht so aggressiv, wie das neue Graffiti an einer Wechselbank vermuten lassen könnte: „Jebać PiS“ (fickt die Regierungspartei)! Diese Aussage finde ich ja auch sehr gut, andererseits muss ich festhalten: die Beschränkungen in Polen sind nicht ganz so zerstörerisch wie in Merkel-Deutschland. Allerdings nur geringfügig weniger schädlich und der Demokratieabbau hat in Polen schon lange vor Corona begonnen.
Wie dumm die PiS ist, hat sie auch letzte Woche beim offiziellen Zurückweisen deutscher Hilfsangebote in Bezug auf angeblich überlastete Krankenhäuser in Polen bewiesen. Die Reaktion der Polen war „wir brauchen eure Hilfe nicht, gebt uns lieber unsere Ärzte zurück“. Tja, wenn die Polen die Ärzte denn so gut bezahlen würden und sie auch noch die gleichen Arbeitsbedingungen vorfinden würden wie in Deutschland, würden sie ganz sicher gerne zurückkommen – es steht den polnischen Ärzten ja auch frei, für deutlich weniger Gehalt und noch mehr Stress in ihre Heimat zurückzugehen. Durch die Unsummen, die ohne Gegenleistung der Polen von der EU in das Land gepumpt wurden, dürften wenigstens die Krankenhäuser ja mittlerweile auf einem gescheiten Ausstattungsstandard angekommen sein...
Typisch waren in dem Stadion übrigens auch einige Aufkleber, die die Freiheit des polnischen Mörders und Apartheid-Unterstützers Janusz Waluś fordern. Gut, dass die Propaganda da klebte – von dem Terroristen hatte ich noch nie was gehört. Aber nun habe ich mal wieder ein weiteres Beispiel für einen kriminellen polnischen Migranten – wie so oft nicht integrierbar – bekommen.
Zurück auf den Kunstrasen: Auf dem Feld zeigte die U19 von Flota Świnoujście, dass sie sich in der Tabelle verbessern wollen. In der ersten Hälfte kam sehr wenig vom SL Salos Szczecin. Mit vollem Namen heißen die Gäste aus Stettin „Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie“ – sie sind also die Stettiner Zweigstelle des katholischen Salesianer-Ordens von Don Bosco bzw. von dessen Jugendorganisation. Nach einer knappen Viertelstunde ging Flota in Führung und baute diese bis zum Seitenwechsel auf 3:0 aus. Kurz nach Wiederbeginn jedoch erst der Anschlusstreffer und nach über einer Stunde das 3:2. Eine der wenigen Angriffe der Hausherren in Hälfte zwei sorgte dann für die vermeintliche Vorentscheidung zum 4:2, doch nur einige Minuten später hieß es 4:3. Die letzten Spielminuten rettete Flota aber auch mit einigen guten Offensivaktionen über die Zeit. 4:3 der insgesamt nicht unverdiente Endstand.
Wir schauten uns noch etwas in der Stadt um: eine Kirchenruine, von der nur noch der Turm steht, eine verfallene Villa, der Kurpark, die Festung „Engelsburg“ und die Westfestung, dann an der Fahrrinne entlang und vor der Mole mit der Windmühle ab in Richtung Deutschland. Der Strand ist zwischen Fahrrinne bzw. Swinemündung und deutscher Grenze gerade einmal 5km lang. Statistik (22.11.):
- Grounds: 2.761 (1; diese Saison: 103 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.998 (1; diese Saison: 116)
- Tourkilometer: 340 (340 km Auto [14km zu Fuß zählen nicht in die Statistik])
- Saisonkilometer: 32.040 (22.240 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 71 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 26 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Nach einer weiteren Woche Homeoffice in Rostock – vor der Arbeit ging es auch immer noch zum Sporttreiben im Dorf bzw. ein paar Dörfer weiter raus – gab es endlich wieder mal ein Radwochenende. Wir fuhren mit dem Auto bis Blankensee an der deutsch-polnischen Grenze. Der Verein dort hat einen sehr schönen Sportplatz – wenn das verkommene Merkelregime mal das Sportverbot aufhebt, werde ich da bestimmt mal ein Spiel schauen! Am Sportplatz kann man auch gut parken und die Räder aus dem Kofferraum holen. Der inoffizielle Grenzübergang im Wald ist mittlerweile mit einem Zaun gegen die afrikanische Schweinepest verrammelt. Der Zaun ist allerdings nach einigen hundert Metern neben dem Weg schon wieder herunter getreten. Allerdings wird auch auf dem offiziellen Übergang anscheinend kaum kontrolliert. Schnell waren wir also in Polen und auf einem Radweg. Weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Grenze waren Kontrollen zu sehen. Auch Autos passierten ungehindert die Grenze. Der Radweg war aber schnell zu Ende – außer mit EU-Geldern wird kaum mal ein Radweg gebaut. Die Fahrt in den nördlichen Stettiner Vorort Stołczyn war zeitraubend und scheiße – aber dennoch sehr interessant und lohnend. Was mir auffiel: die Stadtränder Stettins werden mittlerweile völlig zersiedelt; Besserverdiener und die Mittelschicht bauen sich gesichtslose Neubauten in die Pampa und pendeln dann in die City mit ihren versifften älteren Häusern und den neuen Einkaufszentren und Verwaltungstempeln. Die Neubauten sind aber über Jahre hinweg nicht an gescheite Straßen angeschlossen und in Ost-West-Richtung sind die Wegeverbindungen ohnehin unter aller Sau. Auch Fuß- und Radwege, meist Erdpfade, sind mitunter unterbrochen und umgeleitet, weil ein Neureicher sich eine ummauerte Villa mitten in das Gebiet gebaut hat. Der Baustil und die Art der Absicherung von einigen Privatanwesen sieht man so nirgends in Deutschland, ich kenne das aber aus Entwicklungsländern wie Marokko, Syrien, Indien oder Pakistan. Auch die Gated Communities (abgeschrankte und bewachte Siedlungen für Besserverdiener) gibt es vielfach in Polen, so auch hier bei Szczecin – vorher habe ich sowas außerhalb Osteuropas ebenfalls auch nur in Entwicklungsländern wie in Südasien gehen. Auf dem Niveau eines Entwicklungslandes ist auch wie gesagt die Infrastruktur: Radwege gibt es auch so gut wie nicht, man fährt entweder auf Gehwegen (meist sehr holprig, aber kein Fußgänger beschwert sich) oder im Verkehr mit. Da Polen und Rücksichtnahme sowie Höflichkeit sich meist ausschließen, wird deutlich mehr noch als in Deutschland auf einer vergleichbar dicht befahrenen Straße gedrängelt, riskant gefahren oder auch einfach mitten im Weg rumgestanden oder sich gegenseitig blockiert.
Osiedlowy Klub Sportowy Hutnik Szczecin (Jst) 0
KP Błękitni Stargard Szczeciński (Jst) ................ 8
- Datum: Samstag, 28. November 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 0-8 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 15' Mateusz Frankowski, 0-2 16' Dominik Lis, 0-3 38' Mateusz Frankowski, 0-4 44' Filip Knez, 0-5 48' Filip Knez, 0-6 58' Rafał Seredyński, 0-7 74' Brajan Kwiatkowski, 0-8 89' Kornel Seniuk
- Gelbe Karten: Konrad Woźniak (Hutnik)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion OKS Hutnik Szczecin, ul. Nehringa 69 (Kap.: 1.200, davon 624 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 10 (davon mind. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Scheibenschießen bei den Hüttenwerkern) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: Salos Szczecin vs. Mewa Resko
b) Polish Regional Under-19 League: Hutnik Szczecin vs. Błękitni Stargard Szczeciński
c) Sightseeing Szczecin: Stołczyn church and German cemetery Stolzenhagen
Wir kamen natürlich trotzdem unbeschadet am Stadion von Hutnik Szczecin an. Dort lief leider die erste Halbzeit schon längst und der Gast aus Stargard Szczeciński veranstaltete ein Scheibenschießen. Es stand bereits 0:3 in dieser Partie der A-Junioren-Woiwodschaftsliga, als wir an das Tor am Parkplatz traten. Spiele sind nach wie vor ohne Zuschauer, doch es finden sich immer ein paar Unentwegte, die sich das über Mauern, Zäune oder andere Hindernisse hinweg ansehen. Hier sah man 100 % des Spielfeldes durch einen hohen Maschendrahtzahn hindurch. Bester Blick auch auf die 0815-Tribüne, die wegen der Schalensitze in den Stadtfarben dunkelblau-dunkelrot etwas besser aussieht. Ein Blickfang auch das ergraute und versiffte Mehrfamilienhaus hinter dem Tor, auf das Błękitni Stargard Szczeciński einige Zeit nach unserer Ankunft das 0:4 erzielte. Dieser Stadtteil Stołczyn war als Stolzenhagen mal ein eigenständiges Dorf. Nach dem Spiel schauten wir uns auch die schöne Kirche (ehemals evangelisch/ deutsch nun katholisch/ polnisch) und den deutschen Friedhof (eigentlich ein Lapidarium, da zwischenzeitlich zerstört und erst nach EU-Beitritt Polens wieder als Gedenkstätte reaktiviert) an. Ansonsten ist Stołczyn aber ein völlig versifftes Nest mit grauen Häusern und verfallenen, teils vermüllten Straßenzügen.
Müll war übrigens auch das, was Gastgeber Hutnik da spielte. Błękitni Stargard Szczeciński erzielte auch in Hälfte zwei noch mal vier Tore und gewann somit völlig verdient 0:8 in einem ansehnlichen wenn auch extrem einseitigen Spiel. Das war ein richtiges Scheibenschießen und hätte auch gut zweistellig ausgehen können! Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji
Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie (Jst) ......... 3
Ludowy Klub Sportowy Mewa Resko (Jst) ......... 0
- Datum: Samstag, 28. November 2020 – Beginn: 15.20
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: Abbruch nach 46 Minuten (Halbzeit) beim Stand von 3-0 wegen Lustlosigkeit der Gastmannschaft – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 25. Nikodem Bunik, 2-0 35. 25'Mateusz Urbański, 3-0 44. Dawid Drumlak
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Boisko MOSRiR (Miejski Ośródek Sportu i Rekreacji, Kap.: 600, davon 300 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit eigentlich geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 12 (davon Gästefans: 0?)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Der seltsamste Spielabbruch meiner Karriere)
Nach den Besichtigungen in Stołczyn fuhren wir in die Innenstadt, die uns ja weitestgehend bekannt ist und zum derzeit in Renovierung und Umbau befindlichen Stadion von Pogoń Szczecin. Das ist natürlich ein Stadion, wo man leider nicht von draußen bei Zuschauerausschluss reinglotzen kann – Pogoń spielt ja auch 1. Liga (Ekstraklasa). Aber gegenüber befindet sich neben der Sporthalle, wo Pogoń 04 Futsal spielt, ein ganz nettes kleines Stadion mit Kunstrasen. Tribüne ist polnischer Standard: Stahlrohre plus Schalensitze (hier wieder in den Stadtfarben) auf einer Längsseite, aber hier ist die Lage interessant. Stettin ist sowieso sehr hügelig gelegen, aber um die größten Sportstätten der Stadt sind einige Hügel besonders stark und so liegt der Platz in einer kleinen, engen Senke unterhalb einer Plattenbausiedlung und einer katholischen Schule mit Kirche. Diese Schule wird von den Salesianern geführt – und der Platz unter anderem natürlich auch von SALOS Szczecin, dem salesianischen/ katholischen Jugendsportverein genutzt. Die hatten eine nach Möwen benannte Mannschaft, Mewa Resko, zu Gast. Der Gästebus hatte uns in der Stadt überholt und ich dachte mir dabei schon: „Hä? Kommen die immer so knapp zum Spiel?“ In der Tat verzögerte sich der Beginn auch durch ein D-Jugendspiel davor um schlappe 23 Minuten. Dann bestimmte SALOS den Kick über weite Strecken und ging trotz versemmeltem Elfer 3:0 in Führung. Nach 46 Minuten wurde abgepfiffen und zur Überraschung der wenigen Zaungäste latschte nach 20 Minuten Halbzeit der umgezogene Schiri aus dem Sozialtrakt und der Platzwart machte das Flutlicht aus. Spielabbruch, weil der Gast, der ohne Wechsler und wohl mit angeschlagenen Akteuren kickte, keine Lust mehr hatte. Nach nur 3:0 Rückstand. Also sowas bescheuertes habe ich auch noch nie erlebt!
So kamen wir aber noch recht früh nach Blankensee zurück. Etwas über eine Stunde in der Dunkelheit herumgefahren. Teils gescheite Radwege, größtenteils aber Miststrecken wie Pflasterstraßen aus dem deutschen Reich... An der Grenze kurz geprüft, wer so rumfährt: wieder keine Kontrollen, nur ein Radfahrer, der umgekehrt aus Deutschland wieder nach Polen reinfuhr. Im Dorf natürlich nicht viel los und niemand pöbelte uns wegen der Merseburger Nummer an. Also alles ganz entspannt...
Wir hatten ja noch überlegt ein Spiel der 5. Männerliga um 18.30 in einem östlichen Vorort von Stettin zu gucken, da man dort auch besten Blick von außen hat; aber bei mittlerweile nur noch 2 Grad und einer zu erwartenden Rückkehr am Auto gegen 22.15 – nein danke! Statistik (28.11.):
- Grounds: 2.763 (2; diese Saison: 105 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.000 (2; diese Saison: 118)
- Tourkilometer: 470 (400 km Auto, 70km Rad)
- Saisonkilometer: 32.510 (22.640 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.060 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 73 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 27 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Sonntag war die Radtour kürzer, überschaubarer und im Gegensatz zu dem Chaos am Samstag (verspätet bei Spiel 1 und Spiel 2 abgebrochen) gab es in Swinemünde wieder ein komplettes Spiel, das wir pünktlich erreichten, zu sehen. Außerdem auch ein gutes Besichtigungsprogramm. Świnoujście ist halt keine schöne Stadt, aber eine sehr interessante!
KS Prawobrzeże Świnoujście (Jst) ....................... 1
KS Świt Skolwin Szczecin (Jst) ............................. 4
- Datum: Sonntag, 29. November 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 1-4 nach 93 Minuten (45/48) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 30' Jakub Prokopowicz, 0-2 73' Maksymilian Gregoruk, 0-3 74' Jakub Radzik, 0-4 85' Jakub Radzik, 1-4 88' Tomasz Łozicki
- Gelbe Karten: Stanisław Juszczak, Patryk Wiewióra (beide Prawobrzeże)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Boisko OSiR Warszów (Kap.: 300 Sitzplätze zzgl. 600 Stehplätze außerhalb des Geländes / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 11 (davon mind. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,5/10 (Nun ist auch der dritte Swinemünder Ground abgehakt) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: KS Prawobrzeże Świnoujście vs. KS Świt Skolwin Szczecin
b) Sightseeing Germany: Bansin (Seaside Promenade Villas)
c) Sightseeing Poland: Świnoujście (Gerhard Fort, Coastal Battery, Beach, Churches)
Diesmal kein Spaziergang nach Swinemünde, sondern eine Radtour. Erst mit dem Auto zu einem kostenlosen Parkplatz an der Bundesstraße am Abzweig Pudagla/ Bansin, dann dort die Räder raus und ab auf den Promenadenradweg. In der Nebensaison bzw. gerade jetzt, wo wirklich ganz tote Hose ist, da nur noch Eingeborene und Zuwanderer hier sein dürfen, kann man auf dem Promenadenradweg fahren wie man will – auch die Fußgängerzonenquerungen einfach durchfahren oder gegen die Einbahnstraßen im Ort abkürzen. Würde ich alles in der Hochsaison nicht machen...
Bansin hat viele sehenswerte Villen, teils mit Holzverkleidungen oder Türmchen. Heringsdorf und Ahlbeck haben den gleichen Baustil. Diese Badeorte sind schon sehr attraktiv gestaltet! Originell ist übrigens auch die Eissportanlage in Heringsdorf/ Ahlbeck. Die „Schamasen“ die dort unterklassig Eishockey zocken sind derzeit auch vom Merkelregime gestoppt, doch ihre Jugendabteilung darf immerhin trainieren. Sie machten gerade ein Trainingsspiel am Sonntagvormittag. Wie gesagt: eine lustige Eissportanlage dort im Freien!
Wir fuhren aber lieber weiter, um später am Tag noch Wettkampfsport zu sehen, passierten die länderübergreifende Promenade (wie üblich ohne Kontrolle – außer an den meisten Autoübergängen muss man auch nicht mit Kontrollen rechnen) und fuhren in die Innenstadt von Świnoujście. Dort hat sich mit EU-Gelder doch einiges getan. Zum Beispiel wurde die größte Kirche weiß gestrichen und die Plattenbauten dahinter sehen auch nicht mehr so grau aus. Auch der Hafenbereich wurde etwas aufgehübscht. Dort steuerten wir dann den Fähranleger an. Was nämlich noch nicht realisiert wurde: eine Landquerung der Oder. Allerdings soll es in wenigen Monaten richtig los gehen mit dem Tunnelbau. Derzeit ist man aber noch auf die beiden Fähren angewiesen. Wie gesagt ist der Westteil Swinemündes von Restpolen (und auch dem Ostteil der Stadt) durch die Oder getrennt, eine Land- bzw. Brückenverbindung besteht nur zu Deutschland. Die Innenstadtfähre nimmt zwischen 6 und 22 Uhr nur einheimische Autos (Nummer ZSW) sowie Fußgänger, Radfahrer und Mopeds an Bord. Entgegen der Verbotsschilder steigt kein Rad- oder Mopedfahrer ab, aber den Mund-Nasen-Schutz trugen immerhin alle, manche aber so wie ich nur als Mundschutz oder gar als Kinnwärmer, was bei dem Wetter heute auch nicht falsch war...
Der Kahn brachte uns nach wenigen Minuten rüber. Da das Ding nur alle 20 Minuten fahren kann und dann gerade einmal 22 oder 24 Autos mitnehmen kann, bauten sich lange Autoschlangen auf. Wir fuhren dann mit den Rädern durch den östlichen Swinemünder Stadtteil Warszów auf teils wirklich guten Radwegen zur Küstenbatterie und dem Fort Gerhard. Erstere konnte man auch innen besichtigen, da frei zugänglich, letzteres war nur von außen anzuschauen, da zwangsgeschlossen wegen Corona-Wahnsinnsbeschränkungen des PiS(s)-Regimes. Die 20 Złoty Eintritt dürften sich aber lohnen. Vielleicht ein anderes Mal. Wir fuhren dann kurz zum Strand, der da so idyllisch neben dem Gasterminal liegt, und dann wieder in die Siedlung Warszów zurück. Dort konnten wir erst in eine kurios hässliche Betonkirche reinschauen und kamen dann zum Sportplatz, wo man auch von außen beste Sicht aufs Feld genoss.
Der Sportplatz (Boisko Ośrodek Sportu i Rekreacija Warszów) wurde wohl auf einem deutschen evangelischen Friedhof errichtet. Bei Bahnarbeiten hat man wohl einen Grabstein ausgebuddelt, der nun einfach neben den Bahnschwellen hingeworfen am Stadionzaun lag. Immerhin erinnert ein Gedenkstein hinter dem einen Tor (direkt außerhalb des Stadions) an die Verstorbenen auf dem Friedhof. Ob die nun unter dem Kunstrasen und der Tartanbahn liegen, weiß ich nicht, denn Infos zu dem Friedhof gibt es weder auf Deutsch noch auf Polnisch. Ich habe nur zu anderen Friedhöfen einige sehr interessante Artikel gefunden: Eine preisgekrönte Schülerarbeit zu einem zerstörten und vor wenigen Jahren wieder errichteten Friedhof, MDR zu deutsch-polnischen Projekte zu evangelischen Friedhöfen oder auch die Zerstörung deutsch-jüdischer Friedhöfe in Polen NACH(!) dem Dritten Reich (Link 1 und Link 2).
Zurück zum Stadion: auch hier gibt es eine Stahlrohr-Schalensitze-Tribüne und wie auch beim großen Stadion von Flota sind alle Sitze in Blau gehalten. Ansonsten ist die recht weitläufige Anlage nichts Besonderes, wenn auch ganz ansehnlich.
Das Spiel wusste in der ersten Hälfte auch nicht so recht zu überzeugen. Gastgeber bei diesem Spiel der A-Junioren Woiwodschaftsliga (ja, schon wieder die höchste regionale U19-Spielklasse!) war der neben Flota zweite Verein der Stadt: Klub Sportowy Prawobrzeże Świnoujście, der SV Rechtes Ufer Swinemünde... Zu Gast war der SV Morgenröte, KS Świt, aus dem Stettiner Vorort Skolwin.
Beide Teams hatten ihre Chancen, Prawobrzeże anfangs sogar mehr, aber vor der Pause ging Świt nach einem zuvor aberkannten Abseitstor doch noch 0:1 in Führung. Nach der Pause wurde der Kick deutlich besser, doch vom Gastgeber kam nichts mehr. Die Steigerung lag eindeutig an den Stettinern! Mit einem Doppelschlag (der zweite Treffer dabei aus vollem Lauf aus gut 20 Metern in den kurzen Winkel!) gingen sie 0:3 in Führung, später bauten sie diese – sehr zur Freude der drei jungen Leute aus Skolwin, die rechts neben uns auf einer Parkbank mit Blick ins Stadion saßen – auf 0:4 aus. Am Ende noch ein Ehrentreffer von den Rechtsufern aus Swinemünde zum 1:4 Endstand. Wir fuhren zur Fähre, die Stettiner mit dem Auto auf dem Landweg in die Stadt. Da hat sich der Ausflug zum Geisterspiel für die drei ja gelohnt. Man muss sich hier aber mal die Situation überlegen: Du fährst zum Auswärtsspiel deiner Jungs, kannst dich in der Stadt weitestgehend frei bewegen wenn du was besichtigen willst (kein Museum/ Festung ist jedoch offen), du kannst zu Essen nur zum Mitnehmen bekommen und dann darfst du nicht ins Stadion rein, sondern guckst ein paar Meter entfernt über den Zaun. Weil Fachidioten Fantasiezahlen veröffentlichen und Krankenhäuser über Überlastung meckern, schließen gehirnamputierte Politiker einen Bereich des öffentlichen Lebens, bei dem die Ansteckungsgefahr gegen Null geht. Nicht nur Supermärkte und viele Geschäfte bleiben offen, nein: sowohl in Deutschland als auch in Polen dürfen Gottesdienste abgehalten werden! Eine Innenraumveranstaltung mit selbst in Polen potenziell viel mehr Risikopatienten als Fußball oder anderer Sport draußen! Extrakrank in Polen: das PiS(s)-Regime erlaubt Opern und anderen subventionierten Kultureinrichtungen, bis zu 25 % ihrer Plätze mit Zuschauern zu belegen. Drinnen! Aber beim Fußball draußen sind keine Zuschauer mehr seit Mitte Oktober zugelassen (beim Hallensport natürlich ebenso). Wann werden diese Politidioten eigentlich endlich für ihre Dummheit, eine solche beispiellose Massenhysterie provoziert zu haben und seit Monaten am Laufen zu halten, bestraft?!
Für uns lohnte sich der Spielbesuch aber definitiv auch. 100 % vom Feld gesehen, das ganze Stadion eingesehen und reibungslos von der Fähre runter, durch die Stadt durch und ohne Kontrolle über die Grenze gekommen. Auf dem Parkplatz packten wir nach 47 Kilometern Radtour die Räder wieder ins Auto und fuhren nach Rostock. Statistik (29.11.):
- Grounds: 2.764 (1; diese Saison: 106 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.001 (1; diese Saison: 119)
- Tourkilometer: 370 (320 km Auto, 50km Rad)
- Saisonkilometer: 32.880 (22.960 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.110 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 74 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 27 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am selben Abend packte ich dann meine Sachen in Rostock wieder zusammen und fuhr am frühen Montagmorgen nach Bonn zurück, um dort zur Mittagszeit die Kollegin abzulösen, die bis Weihnachten Homeoffice macht. Ob ich nicht auch von Bonn aus weitere Möglichkeiten für Spielbesuche finde, ist nicht gesagt. Es gibt aber derzeit mit Polen nur ein deutsches Nachbarland, das nicht der kranken Meinung ist, dass „Helden“ auf der Couch Chips fressen und nichts tun, um das chinesische Virus nicht zu übertragen. Amateursport findet nur dort statt, dieser geht jetzt allerdings nach über einem Monat Zuschauerausschluss auch so langsam in die Winterpause bzw. findet in Hallen ohne Publikum statt. In Polen gibt es wohl einfach weniger kranke „Experten“ – die nicht einmal Praxiserfahrung haben, aber sich immer mit ihrem Irrsinn in der Öffentlichkeit äußern müssen; so wie Sportfeind Karl Lauterbach z. B. – und bei der Politikerkaste größere Ängste, dass die Bevölkerung einen gewaltsamen Umsturz anstrebt.
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