a) Sightseeing Gran Canaria
b) Under-19 Football: Club Deportivo Firgas (J) 10:0 UD Las Coloradas (J)
c) Amateur Football: Club Deportivo Ingenio 1:2 Club Deportivo Herbania Puerto del Rosario
d) Amateur Football: CF Union Carrizal 1:4 CD Tahiche - Lanzarote
e) Under-17 Football: CF Colegio Heidelberg (C) 3:0 CD Alcotan Canarias (C)
f) Amateur Football, top tier: CF “Panadería Pulido” San Mateo 2:1 Unión Deportiva Guía
g) Under-19 Football: Unión Deportiva Barrial (J) 1:1 Club Deportivo Arguineguín (J)
h) Women’s Handball: BM Remudas Isla de Gran Canaria (F) 33:24 Balonmano Valsequillo (F)
i) Women’s Football: Unión Viera (F) C 8:0 Club Futból Castillo (F)
j) Under-19 Handball: Club Balonmano Escaleritas (J) 27:26 Club Balonmano Ingenio (J)
k) Amateur Football: Unión Deportiva San Antonio 1:1 Unión Juventud Costa Ayala
l) Amateur Football: Unión Deportiva Valsequillo 0:3 Club Deportivo Herbania Puerto del Rosario Das war die kurzfristigste Flugreise überhaupt. Fünf Tage frei und ich war wegen der völlig irren Reisebeschränkungen der ganzen Hygienediktaturen – am ärgerlichsten war, dass die Dänen dicht gemacht haben, sodass eine Reise nach Färöer nicht möglich war – am Mittwoch, 28. Oktober, schon drauf und dran zu sagen: OK, dann fahren wir quer durch Deutschland und gucken Fußball in Regionen, wo wir bisher kaum waren. Aber nein: eine der derzeit schlimmsten Regierungen, nämlich unsere, drohte einen Lockdown (dreist und Tatsachen verdrehend als „Lockdown light“ tituliert) an und da mittlerweile auch die Justiz nicht mehr ausreichend unabhängig ist, war klar, dass es zu keiner Grätsche durch die Gerichte kommen würde. Während Deutschland in dem Lockdown verabschiedet wurde, freuten wir uns noch über 9 recht sportreiche Tage auf den Kanarischen Inseln, die ich – da es kein Länderpunkt und auch kein Zusatzländerpunkt (Non-FIFA ist es ja auch nicht, denn der kanarische Fußballverband ist in Spanien so wie ein Landesverband in Deutschland) ist – nie so auf dem Schirm hatte.
Keine 70 Stunden vor Abflug buchte ich dann einen Flug Frankfurt-Zürich-Gran Canaria/ Gran Canaria-Frankfurt. Leider konnte ich es nicht einrichten, nach Urlaubsende gleich noch Homeoffice von dort aus weiter zu machen. So ging es am 8. November von der einzigen Region Spaniens, in der es noch etwas Freiheit und Alltag gibt, direkt in den deutschen Lockdown.
Es war alles wie gesagt extrem kurzfristig geplant und die Flüge mit der Lufthansa auch sehr teuer. Auf allen Flügen war die Bordverpflegung dürftig. Bis auf zusätzlichen Hygienefimmel und Maskenzwang war das Flugerlebnis aber nicht anders als sonst. Das Auto hatten wir in Frankfurt in der Nähe der Wohnung meines Onkels geparkt, dann die Straßenbahn/ S-Bahn genommen und nach der kurzen Zwischenlandung in Zürich ging es mit vielen Schweizern, meist gehobenen Alters, ab nach Gran Canaria.
Der Flughafen liegt dort 20km südlich der Inselhauptstadt Las Palmas. Wir hatten das Einreiseformular der Gesundheitsbehörden ordnungsgemäß online ausgefüllt. Einen Coronatest, der ab dem 14.11. verpflichtend ist und entweder vor Ort (oder, so bittet es die Regionalregierung der Kanaren: bereits im Heimatland maximal 72 Stunden vor Ankunft auf den Kanaren) vorzunehmen ist, mussten wir noch nicht machen. Der war am 31.10. noch eine reine Empfehlung. Wir wurden nicht einmal zur genaueren Prüfung (Fiebermessen und visuelle Untersuchung durch Mediziner) herausgewunken. Dass das Formular unsinnig ist, weil man problemlos lügen kann und dass nicht mal unser Ausweis kontrolliert wurde, muss ich hier auch noch mal erwähnen, weil es in den Medien oft so klang, als wäre es strenger auf den Kanaren...
Dann kam der billigste von den großen Posten der Reise: der Mietwagen. Wegen Konkurrenzkämpfen sind die Mietwagenpreisen ein ganz Spanien bei gut einem Viertel (!!!!) von jenen Wucherpreisen, die in Deutschland von z. B. Hertz genommen werden. Wir nahmen dann auch noch die kleinste Kategorie bei Hertz Gran Canaria, einen Toyota Yaris (1.5l) – der kostete schon übertrieben wenig mit nur etwas über 10€ am Tag. Die ganze Anmietung lag bei 97€. Kraftstoff ist auf den Kanaren wegen der geringen Besteuerung auch viel billiger als in Deutschland oder Festlandsspanien. Diesel kostete zwischen 81 und 91 Cent und Benzin (95 Oktan) zwischen 90 und 99 Cent.
Auch preisgünstiger als in Deutschland war der Einkauf im Supermarkt. Gleich den richtigen ausgesucht: ein Lidl in Carrizal, der neben einem Fußballstadion (Las Majoreras) steht. Allerdings sahen wir in diesem Ground kein Spiel während unseres Aufenthalts. Wie üblich bei Lidl kannten wir auch die meisten Produkte, aber es gab auch einiges Einheimisches – auch direkt von den Kanaren. Produkte von den Kanaren unterliegen übrigens gar keiner Steuer und überhaupt keinen Gebühren und andere Lebensmittel (zumindest aus der EU) werden auch nur mit sehr geringen Gebühren belegt. So kommt es zu völlig abstrusen Preisegestaltungen, die einem Deutschen vor Augen führen, wie pervers besteuert unsere ganzen Produkte sind: deutsche Butter und deutscher Honig kosten z. B. auf den Kanaren weniger als in Deutschland! Für Produkte „made in Germany“, die pro Packung in einem deutschen Lidl regulär z. B. 1,99€ (oder nach der lächerlichen Senkung der Mehrwertsteuer auf 16% vielleicht noch 1,94€) kosten, kosten auf den Kanaren nur 1,75€ oder so.
Unseren Einkauf schleppten wir dann in das wenige Kilometer weiter südlich liegende Ferienappartement. Das befand sich in einer sehr großen Hotelanlage. Monte Feliz – Glücklicher Berg – liegt im Ortsteil Bahia Felix – Glückliche Bucht – der Ortschaft San Augustín (Sankt Augustin) an der Südküste. Eine typische Ferienanlage in einem Massentourismusgebiet eben – war noch nie zuvor in einer solchen, kann mir aber vorstellen, wie viel da in der Hochsaison vor der Chinagrippehysterie los war. Jetzt war es recht ruhig und in den recht geräumigen Ferienwohnungen mit Küche, Bad, zwei Schlafzimmern, Wohnzimmer und Balkon übernachtete man für nur etwas über 40€ pro Nacht. Kostet an der deutschen Küste auch im Herbst/ Winter mindestens das Doppelte – auch wenn man da als normaler Mensch nicht mehr im Meer baden kann.
Das mit dem Baden im Atlantik machten wir aber erst eine Woche später, erstmal standen Wandern, Sehenswürdigkeiten und vor allem Sport gucken an. Fußball gucken natürlich zu allererst. Kaum ausgepackt, schon fuhren wir wieder los: Ab nach Valsequillo, wo ein Spiel der zweiten Amateurliga stieg...
Unión Deportiva Valsequillo ............................. 0
Club Deportivo Herbania Puerto del Rosario .. 3
- Datum: Samstag, 31. Oktober 2020 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Liga Regional Preferente Interinsular de Las Palmas, grupo 1 (5. spanische Fußballliga, 2. Amateurebene)
- Ergebnis: 0-3 nach 98 Minuten (47/51) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 48. Peraza (Foulelfmeter), 0-2 53. Roberto Pascual, 0-3 89. Peraza
- Gelbe Karten: mindestens 2 pro Team
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Estadio Jose Antonio Atta (Kap.: 500 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 100 oder so beschränkt)
- Zuschauer: ca. 60 (davon Gästefans: wohl keine)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Getrete vom Feinsten)
Die erste Amateureben ist die Tercera División, bei der die besten Teams von allen Kanarischen Inseln gegeneinander antreten (meist kommen die natürlich nur von Gran Canaria und Teneriffa, ein paar noch von Fuerteventura, Lanzarote und Las Palmas – Hierro und La Gomera kicken meist nur unter sich, weil zu schwach). Darunter gibt es die Interinsular, wo die westlichen Gruppen (Teneriffa usw.) und die östlichen Gruppen (Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura) aufeinandertreffen. Darunter dann, wird nur auf Ebene der jeweiligen Insel gekickt.
In Valsequillo, einige Kilometer westlich von der Inselhauptstadt im Gebirge gelegen, trafen ein Team von Gran Canaria und ein Team von Fuerteventura aufeinander. Keine Gästefans, nur etwa 60 Heimfans – alle mussten am Eingang 3€ abdrücken, bekamen Fieber gemessen und mussten ihre Kontaktdaten angeben. Im engen Stadion durfte man nur alle paar Meter sitzen. Markiert war das mit aufgeklebten roten Punkten. Mehr als 100 Leute hätten wohl kaum auf die sehr unregelmäßige, bruchstückhaft überdachte Tribüne gedurft. Drei Seiten sind ausbautenlos. Auf allen Seiten aber hat man einen tollen Blick in die Landschaft. Ein wirklich sehr schöner und für die Insel typischer Ground!
Für den spanischen Fußball typisch war dann das Spiel: technisch gut, flott – aber alle 30 Sekunden liegt einer am Boden, weil hier auch hemmungslos geholzt wurde... Links an der Mauer stand irgendein Fairplay-Gesabbel „juego límpio“ – interessierte hier keinen... Dass der Schiri nur 4 oder 5 Karten zog (gegen beide Teams) war schon sehr zurückhaltend. Es dauerte leider bis in die zweite Hälfte hinein, ehe mal ein Tor fiel – doch dann zog der Gast aus Lanzarote den Gastgeber Valsequillo ziemlich ab. 0:3 am Ende auch verdient.
Noch ein paar Beobachtungen: Fans aller Altersklassen trugen die Masken eher gezwungenermaßen und mussten ab und an ermahnt werden, diese richtig zu tragen. Auch auf die Abstände wurde von den Ordnern immer wieder hingewiesen. Allerdings wurde das in einer Freundlichkeit gemacht, die man in Deutschland oder Osteuropa nicht kennt. Andererseits ist es natürlich Schwachsinn, dass man hier 2 Meter auseinandersitzen und dennoch eine Maske tragen muss – vor allem müssen die Spieler selbst auf der Wechselbank und sogar beim Aufwärmen eine Maske tragen. Erst beim Betreten des Feldes darf sie abgelegt werden. Was ein Irrsinn! Aber ich kann nur jedem raten, der auf die Kanaren zum Hopping fährt: macht diesen Unsinn mit! Man muss als Ausländer wirklich nicht aus der Reihe tanzen – wenn Touris hier negativ auffallen, schadet das in dieser Hysteriephase allen Touris und somit auch der ohnehin schwachen Wirtschaft dieser schönen Inselgruppe!
Unión Juventud Costa Ayala ................................ 1
- Datum: Samstag, 31. Oktober 2020 – Beginn: 21.00
- Wettbewerb: Liga Regional Preferente Interinsular de Las Palmas, grupo 2 (5. spanische Fußballliga, 2. Amateurebene)
- Ergebnis: 1-1 nach 96 Minuten (46/50) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 3. Michael, 1-1 46. Adrián Ramos
- Gelbe Karten: 3x San Antonio, 10x Costa Ayala
- Rote Karten: verwunderlicherweise keine
- Austragungsort: Estadio Pepe Gonçalves (Kap.: 3.000 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 300 oder so beschränkt)
- Zuschauer: ca. 90 (davon Gästefans: ca. 15)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Zwei frühe Tore und ein Kartenamoklauf)
Wir fuhren dann nach Las Palmas zum nächsten Spiel. Dazwischen noch kurz Pizza gegessen, denn leider gab es nichts typisch Spanisches in der Ecke vom Plattenbauviertel Escaleritas. Toll gelegen zwischen den Plattenbauten war dann das Stadion Pepe Gonçalves. Das hat zwar auch nur auf einer Seite Ausbau, aber die Tribüne ist sehr groß und hat einen kurios geformten Sprecherturm. Die ganze Anlage ist herrlich begrünt. Das Vereinsheim hat auch eine schöne Architektur.
Ebenfalls ein Spiel der Interinsular, doch deutlich anders als in Valsequillo und nicht ganz so gut. Aber immerhin zwei sehr frühe Tore – jeweils kurz nach Anpfiff traf erst die Gastmannschaft von Costa Ayala und dann der Gastgeber von San Antonio, einem Stadtteil von Las Palmas, der in der Tat mit der gleichnamigen Stadt in Texas eine Partnerschaft unterhält... Dazwischen gab es zwar die üblichen Fouls und die ein oder andere berechtigte Karte, aber vor allem gegen den Gast wurden – sehr zum Unmut der aus dem Norden von Gran Canaria mitgereisten Fans – lächerliche und ungerechtfertigte Karten verteilt. Kurios: obwohl 10 Spieler von Costa Ayala verwarnt wurden, gab es keine gelb-rote Karte!
Da erst 21 Uhr angepfiffen wurde, waren wir erst kurz nach 23.30 Uhr wieder in der Ferienwohnung... Statistik (31.10.):
- Grounds: 2.751 (2; diese Saison: 93 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.987 (2; diese Saison: 105)
- Tourkilometer: 4.180 km (3.840 km Flugzeug, 310 km Auto (davon 150 km Mietwagen) und 30 km Straßenbahn und Zug)
- Saisonkilometer: 22.320 (20.090 Auto, davon 150 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 62 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 23 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am Sonntag ging es trotzdem recht früh raus. Wieder nach Las Palmas, wieder in die Siedlung Escaleritas. Doch diesmal zum Handball...
“Altafit” Balonmano Escalaritas (J) ................. 27
“Hermanos Ramirez” Balonmano Ingenio (J) . 26
- Datum: Sonntag, 1. November 2020 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Liga Cabildo de Gran Canaria Juvenil masculin (3. spanische U19-Handballliga)
- Ergebnis: 27-26 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 15-12
- Statistiken: https://balonmano.isquad.es/acta_completa_pdf.php?id_partido=1100190#page=1&zoom=auto,-51,848
- Austragungsort: Pabellón Félix Santana Santana (Kap.: 387 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 100 oder so beschränkt)
- Zuschauer: ca. 85 (davon Gästefans: ca. 5)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Was eine packende Schlussphase!)
In der innen eher uninteressant gestalteten, aber außen schön verkleideten und bepflanzten Halle „Pabellón Félix Santana Santana“ (warum auch immer der seinen Nachnamen so stottert) stieg ein Spiel der A-Junioren-Handballliga von Gran Canaria. Klingt nicht nach großem Handball? Na und! Spanischer Handball ist mindestens so gut wie deutscher und so ein U19-Bezirksligaspiel kann auch sehr unterhaltsam sein. Vor allem dann, wenn trotz der technischen Mängel viele Tore bei hohem Tempo erzielt werden, die gar nicht mal so wenigen Fans (bei freiem Eintritt, nach Fiebermessung und mit Maske plus drei Sitze Abstand) gut mitgehen und dann auch noch die Gastmannschaft wie der sicherer Sieger aussieht, aber aus 24:26 in der Schlussminute (also binnen 60 Sekunden) 27:26 wird!
Club Futból Castillo del Romeral (F) .................. 0
- Datum: Sonntag, 1. November 2020 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: Liga Feminina Preferente Interinsular de Las Palmas, grupo 2 (4. spanische Frauenfußballliga)
- Ergebnis: 8-0 nach 92 Minuten (46/46) – Halbzeit: 6-0
- Tore: 1-0 7. (10), 2-0 10. (10), 3-0 14. (9), 4-0 28. (8), 5-0 33. (3), 6-0 45.+1 (Fouelfmeter Nr. 11), 7-0 53. (2), 8-0 71. (8)
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Estadio Alfonso Silva (Kap.: 3.000 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 600 oder so beschränkt)
- Zuschauer: ca. 80 (davon Gästefans: ca. 5 und Zaungäste: ca. 3 auf der Brücke)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Lustiger einseitiger Kick)
Nach diesem richtig packenden Handballspiel liefen wir durch ein paar schöne Parks, vorbei an einer großen Open-Air-Anlage für den klassischen kanarischen Ringkampf, der derzeit leider pausiert wegen des Schwachsinns, dass Sportarten mit intensivem Kontakt nicht durchgeführt werden dürfen – obwohl ja beim Handball kaum weniger Kontakt als beim Ringen besteht?! Geisteskrank diese Politik! – und am Stadion Pepe Goncalves, wo wir ja gestern waren, vorbei. Dann ging es an einem Wadi (oder hier: Barranco) durch Häuserschluchten entlang und über eine spektakuläre Brücke, von der aus man schon super in das Stadion Alfonso Silva gucken konnte.
Am Einlass wurde völlig unsinnig Eintritt verlangt, aber OK – die 2€ haben wir auch mal für Frauenfußball. Auch sehr sympathisch: als ich auf Spanisch fragte, fragte der junge Mann zurück, ob wir weiter Spanisch reden wollen oder lieber Englisch oder Deutsch. Da probierte ich mal „Alemán“ aus – und das konnte der in der Tat gut. Es ist aber trotz Massentourismus eher die Ausnahme. Mehr Englisch als auf dem Festland – ist ja auch kein Kunststück. Aber abseits der touristischen Hauptorte sollte man auf jeden Fall wenigstens etwas Spanisch können.
Das schön gelegene aber ansonsten nicht herausragende und wieder einmal nur auf einer Seite ausgebaute Stadion sah also heute ein Frauenfußballspiel auf Ebene der Insel Gran Canaria. Die Dritte (!) Mannschaft von Unión Viera trat dabei gegen Castillo del Romeral, den Nachbarort von unserer temporären Bleibe, an. In der sehr einseitigen Partie gab es einige gute Spielzüge und Szenen, sodass es bei Pause 6:0 stand. Der Gast spielte mit zwei Transen, doch die konnten auch nur mit Mühe die Zweistelligkeit verhindern. 8:0 hieß es am Ende.
Am Sonntagnachmittag gab es nur Profisport, der auch auf den Kanaren derzeit generell ohne Zuschauer stattfinden muss. So nutzten wir die verbleibenden Stunden bis Sonnenuntergang für einen langen Spaziergang durch Las Palmas. Zur Festung San Francisco hoch und durch die arabisch wirkende Medina (Altstadt) hinunter zur Kathedrale und durch ein von Jugendstil geprägtes Viertel zu einer weiteren Festung und wieder zum kostenlosen Parkplatz unweit der Festung San Francisco hoch. Enorme Höhenunterschiede, unglaublich enge Straßen und Wege – nur weil der Ort sehr ruhig war und wenige Kinder zu sehen waren, merkte man, dass man nicht in Marokko war. Architektur und Landschaft waren hier genauso wie auf dem nahegelegenen marokkanischen Festland. Es waren auch Volksgruppen (Berber, wohl angesiedelt durch Phönizier) aus dem südlichen Mittelmeerraum bzw. dem heutigen Marokko, die hier zuerst siedelten. Leider wurde ihre Kultur durch die spanischen Aggressoren völlig vernichtet. Im Gegensatz zu z. B. Mexiko, wo es noch lebendige Maya-, Aztekenkulturen usw. gibt, hat das historische Erbe der „Altkanarier“ nur in Ortsnamen, dem Baustil und wenigen historischen Zeugnissen überlebt. Das wäre echt lustig, wenn auf den Kanaren noch Berbersprachen gesprochen würden und man dann beim Fußball ständig dieses interessante Kauderwelsch hören würde! So hört man da nur ein verwaschenes, andalusisches Spanisch... Statistik (01.11.):
- Grounds: 2.753 (2; diese Saison: 95 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.989 (2; diese Saison: 107)
- Tourkilometer: 110 km Mietwagen
- Saisonkilometer: 26.130 (20.200 Auto, davon 260 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 63 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 23 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am Montag gab es leider keine Sportveranstaltung. Aber dafür viel Sightseeing. Ich nutzte auch die Helligkeit für das Abfotografieren einiger Fußballplätze, die wir in den folgenden Tagen erst nach Einbruch der Dunkelheit zu Spielen besuchten. Noch interessanter waren aber freilich die Besichtigungen der Altstädte und vor allem spektakulären Gebirgslandschaften. Die Ringstraße Gran Canarias ist nur 230km lang, der Durchmesser der Insel bei gut 50km – aber dann geht es in der Inselmitte auf fast 2.000 Meter hoch! Übrigens ist Gran Canaria, anders als der Name suggeriert, nur die flächenmäßig drittgrößte Insel nach dem dünner besiedelten Lanzarote und der auch von der Einwohnerzahl her größten Insel Teneriffa, welche übrigens einen Berg von über 3.700 Metern Höhe (höher als jeder Berg auf dem spanischen Festland) zu bieten hat! Schon nach diesem Wochenende machten wir den Plan, dass – wenn es sich mal lohnt und wenn kein neuer Länderpunkt möglich ist oder ein anderer bereits bekannter Länderpunkt nicht noch mal besucht werden muss; und das wird sicher in den nächsten Monaten/ Jahren sich schon mal anbieten bei dem kranken Irrsinn weltweit – wir auch die anderen Kanareninseln mal abklappern. Die lohnen ja wohl alle sehr – ob Fußball oder dann auch mal Ringen, teilweise auch die Architektur und vor allem diese spektakuläre Landschaft wie in Marokko und Algerien!
Die Sehenswürdigkeiten vom Montag waren: Enge Bergstraßen und Panoramaaussichtspunkte (Miradores) bei Valsequillo, die Dorfmitte mit Kirche in Valsequillo, die Kapelle und Landschaft in San Roque, weitere Miradores oberhalb von Telde, ganz besonders die Altstadt mit historischen Steinhäusern mit Holzbalkonen in Teror (mit einem „r“ – nicht „Terror“) und die Kathedrale und Altstadt von Arucas. Dort gingen wir auch gut Essen – erheblich günstiger als auf dem Festland, aber dennoch nicht ganz billig.
Statistik (02.11.):
- Tourkilometer: 160 km Mietwagen
- Saisonkilometer: 26.290 (20.360 Auto, davon 420 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
Am Dienstag besichtigten wir die gewaltigen Dünen von Maspalomas, den Mirador in Fataga von dem aus man besonders schroffe trockene Bergzüge sieht, die archäologische Stätte Arteara wo es in einem kleinen Dorf einen vorspanischen Friedhof gibt, das Bergdorf Fataga und das noch schönere Bergdorf Tunte – ja, heißt so: sollten mal eine Städtepartnerschaft mit Tuntenhausen in Bayern machen, wenn San Antonio Gran Canaria schon mit San Antonio Texas Austausch pflegt, können die das auch!
Dann wurde die Berglandschaft immer spektakulärer und über La Herradura fuhren wir zum Roque Nublo, einer markanten Felsformation, zu der man kurz hochwandern kann. In Sichtweite befindet sich mit dem Pico la Nieve, den wir als nächstes ansteuerten, auch der höchste Berg der Insel. Nebenan gab es noch ein Kuriosum: ein Schneespeicher aus der Zeit, in der es noch keine Kühltruhen gab. Dort wurde Schnee in eine Grube gekippt, abgedeckt und gepresst und dann in wärmeren Monaten binnen weniger Stunden zur Kühlung von Verletzungen oder für Reiche auch zur spaßigen Abkühlung nach Las Palmas gebracht.
Dann schauten wir uns noch Agüimes an, doch das dort angesetzte Spiel wurde verlegt. So gab es erst am Mittwoch wieder Sport.
Statistik (03.11.):
- Tourkilometer: 160 km Mietwagen
- Saisonkilometer: 26.450 (20.520 Auto, davon 580 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
Bevor es am Mittwoch zum Sport ging und somit die 24. Woche in Folge ein Spiel aufzutreiben war (sicher aber vorerst die letzte Woche und somit muss wegen der Covid-Hysteriker wieder eine neue Serie gestartet werden) besichtigten wir noch einige Sachen.
In Castillo del Romeral lohnte kein Fotomotiv, auch Pozo Iquierdo ist nicht sonderlich sehenswert, hat aber interessante Steilküste und verschachtelte Häuser. Die Südostküste ist stark von Industrie und auch Verfall geprägt. In Arinaga waren die Kalkbrennerei und die Strandpromenade ganz interessant. Dann fuhren wir ins Gebirge: in Asite kann man Wohnhöhlen und andere geringe archäologische Reste der Altkanarier (La Fortaleza u.a.) besichtigen. Äußerst spektakuläre Landschaft!
Noch besser war aber das Barranco de Guayadeque. Am Ende dieses Wadis gibt es ein Dorf, das aus einer Kapelle und ein paar dutzend Wohnhöhlen, welche seit Jahren wieder bewohnt werden, besteht. Hier wurden die Höhlen freilich ummauert und mit kleinen Häusern, in denen man aufrecht gehen kann, ausgebaut. Aber die Ähnlichkeiten zu Langenstein im Harz, das ich erst kürzlich bei meiner letzten Sachsen-Anhalt-Tour besuchte, sind unverkennbar!
Sehenswert ist auch die kleine Fischersiedlung San Cristóbal am Rande von Las Palmas, wo es vorgelagert auf einer felsigen Landzunge, die bei Flut voll überspült wird, einen Wehrturm zur Seeseite hin gibt. Unweit des Ufers liegen viele Schiffe auf Reede – nicht nur Kreuzfahrtschiffe, die durch die willfährige weltweite Zerstörung des Tourismus nun ausrangiert werden, sondern auch Ölbohrschiffe, die auf den Kanaren hoch umstritten sind.
Dann ging es nach Telde, wo wir in einem Einkaufszentrum in Remudas eine richtig gute einheimische Gaststätte mit niedrigen Preisen, sehr gutem Essen und großen Portionen auftrieben. Danach zum Handball in Telde, Siedlung Remudas.
BM Remudas “Rocasa” de Gran Canaria (F) .. 33
“KTM” Balonmano Valsequillo (F) ................... 24
- Datum: Mittwoch, 4. November 2020 – Beginn: 20.30
- Wettbewerb: 1ª Territorial feminina - fase insular - Gran Canaria Territorial (4. spanische Frauenhandballliga)
- Ergebnis: 33-24 nach 60 Minuten (2x30) – Halbzeit: 19-11
- Statistiken: https://balonmano.isquad.es/acta_completa_pdf.php?id_partido=1104484#page=1&zoom=auto,-51,842
- Austragungsort: Pabellón Insular António Moreno (Kap.: 450 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 150 oder so beschränkt)
- Zuschauer: ca. 150 (davon Gästefans: ca. 40, Zaungäste: 2 (wir))
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Zaungast beim Handball? Ja, das geht!)
Vor der Halle lungerten schon zahlreiche Fans herum. Genau 30 Minuten vor Anwurf wurde die auf einer Seite mit einer sechsreihigen Tribüne mit Schalensitzen bestückte Halle, die über ein außen liegendes Treppenhaus betreten wird, geöffnet. Oben auf der Treppe wurden wir dann abgewiesen, weil schon alle 150 verfügbaren Karten im Vorverkauf weggingen. Einige Stunden vor Spielbeginn hatte der Verein das auch bei Facebook geschrieben – da hatte ich dann nicht mehr reingeschaut. Ärgerlich, aber so kamen wir in den zweifelhaften Genuss eines einmaligen Handballerlebnisses: als Zaungast alles vom Spiel sehen zu können – durch die Hintertür der Halle! Die stand weit genug offen, ab und an schauten auch mal Passanten für ein paar Minuten mit uns mit, aber wir waren die einzigen, die hier zwei Mal dreißig Minuten ganz guten Frauenhandball zwischen Remudas und Valsequillo von draußen anschauten. Gut, dass derzeit in dem ganzen Hygienewahn so viel gelüftet wird. Andererseits war die Sicht auf das Feld zwar problemlos möglich, aber durch das Fangnetz zum Fotografieren nicht so gut. Und ohne die Hygienehysterie mit voller (oder auch nur halber) Hallenkapazität, wären wir ganz sicher da rein gekommen.
Durch starke Phasen der Gastgeberinnen war das Spiel schon nach 20 Minuten scheinbar entschieden. Auch die gesamte zweite Hälfte über führten sie mit 6 bis 10 Toren Vorsprung. Am Ende hieß es 33:24 für die spielerisch und technisch bessere Mannschaft. Valsequillo hielt aber gut und engagiert dagegen.
Statistik (04.11.):
- Grounds: 2.754 (1; diese Saison: 96 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.990 (1; diese Saison: 108)
- Tourkilometer: 200 km Mietwagen
- Saisonkilometer: 26.650 (20.720 Auto, davon 780 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 63 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 24 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am Donnerstag sahen wir dann ein Spiel wieder ganz normal von der Tribüne aus. Zuerst fuhren wir aber die westliche Runde um die Insel herum. An Maspalomas vorbei nach Arguineguín, dem Ort der heutigen Gastmannschaft. Von dort aus schlängelten wir uns langsam durch spektakuläre Gebirgsstraßen parallel zur Küste gen Norden durch. Zuerst hielten wir in Molino de Viento, einem kleinen Bergdorf, wo es als einzige Sehenswürdigkeit natürlich eine Windmühle gab (denn auf Spanisch heißt der Ortsname treffend „Windmühle“). Dann über das Cruz San Antonio, wo es tolle Felsen gibt, zur Presa de las Niñas, einem fast ausgetrockneten Stausee, und nach Veneguera, einem spektakulär gelegenen Bergdorf. Ebenfalls spektakulär liegt Tasarte. Wenn man den steilen Stichweg zur Küste runter fährt, kommt man an einen Strand voller Geröll samt kleiner Bucht mit spektakulären Felsen (Playa del Tasarte). In Agaete war die archäologische Stätte wegen Corona geschlossen, was natürlich völliger Schwachsinn ist. Also fuhren wir nach Barrial weiter und schauten uns da schon mal das festungsartige Stadion an sowie den zentralen Platz mit der Kirche. In Gáldar gab es mehr zu sehen: etliche historische Häuser und eine Kathedrale, aber auch einen Vulkan und interessante Buchten mit Sandstränden. Wegen der heftigen Winde waren jedoch gefährliche Wellen und daher Badeverbot. In Galdár gingen wir auch essen, was gut aber etwas teuer war. Dann ging es noch mal nach Barrial.
Unión Deportiva Barrial (J) ................................. 1
Club Deportivo Arguineguín (J) .......................... 1
- Datum: Donnerstag, 5. Oktober 2020 – Beginn: 20.30
- Wettbewerb: Liga Juvenil Preferente Gran Canaria (5. spanische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 1-1 nach 98 Minuten (46/52) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 75. Dani, 1-1 79. NN
- Gelbe Karten: 4x Arguineguín
- Rote Karten: Nr. 9 von Arguineguín (52. Gelb-Rot wg. wdh. Fouls)
- Austragungsort: Estadio Barrial (Kap.: 3.000 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf 140 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 90 (davon Gästefans: ca. 20)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Späte Treffer)
Dort waren wir etwas zu früh da, mal wieder wurde erst 30 Minuten vor Anpfiff geöffnet. Fiebermessen, Anglotzen ob man irgendwelche Symptome hat, Namen eintragen, Hände desinfizieren, über eine Desinfektionsmatte laufen und sich anhören, dass man kein Essen und Trinken mit auf die Anlage nehmen darf. Nicht, dass man mit der Wasserflasche oder dem Kuchensnack noch Corona oder die afrikanische Schweinepest einschleppt... Die Hygienevorschriften sind schon völlig hysterischer Unsinn hier, aber immerhin: in Deutschland haben zu diesem Zeitpunkt keinerlei vergleichbare Spiele und gar kein Sport vor Publikum mehr stattgefunden. Hier wurden 140 Leute – es kamen auch gut 90 Zuschauer – „geduldet“. In einem Stadion mit 3.000 Plätzen!
Das Stadion hat einen tollen nordafrikanischen bzw. südspanischen Baustil mit einigen Betonstufen direkt am Feld, die dann an die sehr hohe Mauer anschließen und in gelb und grün gehalten sind. Unterbrochen sind die Stufenanlagen nur in den Ecken, wo Funktionsgebäude stehen bzw. hinter dem einen Tor, wo sich der Haupteingang (ein großes Portal) befindet. Die Bebauung drumherum war schön bunt, doch es schienen viele Bewohner gar nicht zu Hause gewesen zu sein oder erheblicher Leerstand zu herrschen.
Das Spiel zwischen den A-Junioren-Teams von Barrial und Arguineguín war ganz gut, doch trotz einiger Torszenen brauchten diese beiden gleichwertigen Teams 75 Minuten, ehe ein Tor fiel. Kurioserweise fiel das erste Tor für den Gast, der über 20 Minuten zuvor einen Spieler mit Gelb-Rot verlor. Nur wenige Minuten darauf glich Barrial jedoch aus. Es blieb bei diesem gerechten Resultat und wir fuhren dann über Galdár und an Las Palmas und dem Flughafen vorbei die Runde nördlich und östlich nach Monte Feliz zu Ende. Einmal rundherum um Gran Canaria also – wegen der Abstecher immerhin 270km (die Ringstraße allein ist sonst nur knapp 230km) und somit die längste Tour der Reise...
Statistik (05.11.):
- Grounds: 2.755 (1; diese Saison: 97 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.991 (1; diese Saison: 109)
- Tourkilometer: 270 km Mietwagen
- Saisonkilometer: 26.920 (20.990 Auto, davon 1.050 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 64 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 24 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am Freitag war der erste Besichtigungspunkt Firgas. Zum einen das sehr schöne Stadion, zum anderen auch die Parks, historischen Häuser, Kirchen und eine steile Gasse, welche mit informativen und schön gemachten Mosaiken von jeder der Kanarischen Inseln ausgestattet ist.
Ein sehr schönes Dorf ist auch San Mateo; eine sehenswerte Kirche, mehrere historische Häuser, schöne Grünanlagen. Im Ort fand auch das Freitagabendspiel statt.
Zuerst fuhren wir aber noch mal in Richtung Valsequillo, wo ein Wanderweg durch das spektakulär zerklüftete Barranco de los Cernícalos führt. Dieser Barranco (Wadi) ist wegen seiner Wasserfälle gern besucht. Man läuft auch durch dichtes Pflanzenwerk, einige Stellen sind sehr holprig oder eng und müssen überklettert werden.
CF “Panadería Pulido” San Mateo ..................... 2
Unión Deportiva Guía .......................................... 1
- Datum: Freitag, 6. Oktober 2020 – Beginn: 21.00
- Wettbewerb: Liga Tercera División Las Palmas (4. spanische Fußballliga, 1. Amateurebene)
- Ergebnis: 2-1 nach 98 Minuten (47/51) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 11. Uday, 2-0 14. Kilian, 2-1 78. Joaquín
- Gelbe Karten: 2x San Mateo, 7x Guía
- Rote Karten: Nr. 9 von San Mateo (73. Gelb-Rot wg. wdh. Fouls), Trainer von Guía (88. Rot wg. Beleidigung)
- Austragungsort: Estadio Municipál de San Mateo (Kap.: 400 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: ca. 175 (davon 25 Offizielle innerhalb und 150 Fans – davon wiederum 30 Gästefans – außerhalb des Stadions, da unter Ausschluss der Öffentlichkeit)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Irre Atmosphäre im Park am Stadion)
Zurück in San Mateo gingen wir sehr gut und reichlich sowie zu gemäßigten Preisen essen in einer Gaststätte beim Stadion. Passenderweise eine Sportlergaststätte „La Brega“ (Der Ringkampf)... Dort bekamen wir dann aber auch mit, dass das Spiel am Abend unter Ausschluss der Öffentlichkeit sein wird – wegen der gestiegenen Fallzahlen: wenn nun 4 statt wie letzte Woche 3 Personen im Ort Corona haben, steigt bei einer so niedrigen Einwohnerzahl wie da die Inzidenz eben von 40 auf 53 auf 100.000 und dann darf nicht mehr – wie in der Vorwoche noch vor eingeschränkter Kulisse – vor Publikum gespielt werden. Totaler Schwachsinn diese Rechnerei. Noch schwachsinniger aber: im Stadion von San Mateo die Tribüne zu sperren.
Denn wie so oft auf Gran Canaria: nur eine Seite ist ausgebaut und zwar mit einer teilüberdachten Tribüne mit Schalensitzen in den Vereinsfarben orange und blau, auf einer Hintertorseite schließt ein Schwimmbad an – aber auf der anderen Hintertorseite kann man auf einer Brachfläche direkt am Ballfangzaun ungehindert das Spiel verfolgen und die komplette Längsseite, wo sich nur eine niedrige Mauer mit niedrigem Zaun befindet, ist eine frei zugängliche Brache, die an einen gepflegten Park anschließt. Über 40 Minuten vor Anpfiff waren schon 30 Zaungäste da. Wir ließen uns in dem Park auf Höhe des einen Fünfmeterraums auf einem großen flachen Felsen zwischen angepflanzten Sukkulenten nieder. Vor uns saß ein Paar auf einem ähnlichen Stein neben einem Kaktus. Der balkonartige Bau mit Sitzbänken am Rande des Parks war schon voll belegt. Bis zum Spielbeginn fanden sich gut 150 Leute draußen ein. Einige stellten Campingstühle auf die Brache oder in die Pflanzung, andere kletterten hinter dem einen Tor rum und hielten da keinen Abstand. Vor einem Haus an der Brache wurde gegrillt – hätten die auch sicher so gemacht, da hier seit Monaten kein Essensverkauf im Stadion gestattet war – und auf Mittellinienhöhe rotteten sich 20 Gästefans mit Trommeln zusammen und brannten zu Spielbeginn einige Rauchbomben ab. Hammer was hier abging!
Zumindest von den Gästen aus Guía kamen immer wieder Anfeuerungen, die Heimmannschaft hat zwar einen Namenssponsor, die Großbäckerei Pulido, aber kaum Fans – nur treue Zuschauer, die in dreistelliger Anzahl auch zu einem Geisterspiel kommen. Das Spiel lohnte auch echt das Kommen: eine wirklich gute Partie dieser für alle Kanarischen Inseln offenen höchsten Amateurliga. Beide hier ja von Gran Canaria, beide im Mittelfeld – aber San Mateo riss die Partie umgehend an sich. Mit einem Doppelschlag stand es nach einer Viertelstunde 2:0. Erst weit in der zweiten Hälfte gelang der Anschlusstreffer. Mehr aber auch nicht. Je ein Platzverweis und 9 Verwarnungen, überwiegend für den Gast, standen am Ende zu Buche. Für uns war es das erste Geisterspiel, das wir live sahen. Manch ein Platz auf der Tribüne war von der Sicht her schlechter, als dieser Platz direkt am Sportgelände in einer Pflanzung!
Statistik (06.11.):
- Grounds: 2.756 (1; diese Saison: 98 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.992 (1; diese Saison: 110)
- Tourkilometer: 180 km Mietwagen
- Saisonkilometer: 27.100 (21.170 Auto, davon 1.230 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 65 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 24 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am letzten vollen Tag auf der Insel stand der Sport im Mittelpunkt. In Maspalomas sollte das U17-Spiel vom UD Maspalomas jedoch auch ohne Publikum stattfinden, die Sicht ist dort beschissen, weswegen schon 10-20 Eltern mit Leitern auf die Mauer kletterten! Wahnsinn was da abging! Genial aber auch, wie hier der Behördenschwachsinn umgangen wird!
Wir nutzten den Vormittag aber sinnvoller und gingen am Playa del Inglés durch die gewaltigen Dünen und badeten im nicht mehr ganz so warmen, aber immer noch angenehmen Atlantik.
CF Colégio Heidelberg (C) .................................. 3
CF Alcotán Canaria (C) ....................................... 0
- Datum: Samstag, 7. Oktober 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Liga Primera Cadete de Gran Canaria, grupo 3 (5. spanische U17-Fußballliga)
- Ergebnis: 3-0 nach 86 Minuten (41/45) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 18. Lucas, 2-0 42. Lucas, 3-0 67. Ignácio
- Gelbe Karten: je 1x pro Team
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Campo de Futbol Barranco Seco Manuel Betancor (Kap.: 150 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: ca. 32 außerhalb der Anlage (davon ca. 15 Gästefans – unter Ausschluss der Öffentlichkeit)
- Unterhaltungswert: 2,5/10 (Schrott vor der Felswand)
Um 12 Uhr ging es dann aber doch zum Fußball. Am Rande von Las Palmas, im Barranco Seco (dem Trockenen Wadi). Dort hat die Privatschule Colegio Heidelberg (man kann es erahnen: erste Fremdsprache ist Deutsch, 2. FS: Englisch) ein tolles kleines Stadion. Vor einer gewaltigen, abgesprengten Felswand gibt es eine kleine Tribüne. Der Kunstrasen liegt tief eingekerbt. Über all dem thronen ein Umspannwerk, eine Autobahnbrücke und nicht zuletzt die drei viel höher gelegenen Plätze des Jugendleistungszentrums vom Profiverein UD Las Palmas. Was eine geniale Anlage!
Auch hier Corona-Irrsinn: die Tribüne gesperrt und man musste sich auf der Straße oder den Hängen aufhalten. Dort sah man allerdings auch alles, der Überblick auch definitiv besser, als auf der niedrigen Tribüne aus Betonelementen. Die Sympathien der Zuschauer waren gleich verteilt auf diese beiden B-Jugendteams, doch Alcotán Canaria (aus einem anderen Ortsteil von Las Palmas) konnte wirklich gar nichts. Heidelberg traf wenigstens drei Mal. Das war das mit Abstand schwächste Spiel der Tour – das einzige unterdurchschnittliche sogar! CF Unión Carrizal .............................................. 1
CD Tahiche - Lanzarote ..................................... 4
- Datum: Samstag, 7. November 2020 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Liga Regional Preferente Interinsular de Las Palmas, grupo 2 (5. spanische Fußballliga, 2. Amateurebene)
- Ergebnis: 1-4 nach 93 Minuten (46/47) – Halbzeit: 0-3
- Tore: 0-1 7. Nr. 9, 0-2 32. Nr. 11, 0-3 45.+1 Nr. 18 (Foulelfmeter), 0-4 80. Nr. 9, 1-4 86. Juan Ale
- Gelbe Karten: 1x Tahiche
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Estadio El Toril (Kap.: 750 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: ca. 40 (davon 15 innerhalb und 25 außerhalb der Anlage, Gästefans: wohl keine – unter Ausschluss der Öffentlichkeit)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Starke Leistung der Gäste, starke Sicht von oben trotz Zuschauerausschluss)
Dann mal gleich weiter zu einer besseren Männerliga. Auch wenn bei diesem Spiel der zweiten Amateurliga ebenso wenig Zuschauer zugelassen wurden. Begründet wurde das mit der „hygienischen Sicherheit“. Geisteskrank, dieses idiotische Gesabbel. Die Fans werden provoziert, sich die Partie von der Straße aus durch den Zaun anzugucken oder über die Berghänge zu klettern. Die Kletterei birgt größere Gefahren als dieses Chinesische Grippevirus! Einige Fans kletterten einfach trotzdem auf die Tribüne, indem sie durch ein Wadi stiegen, einen Geröllhang hoch liefen und eine Wasserleitung entlang balancierten und dann über die hüfthohe Tribünenmauer stiegen. Aber klar, für die Sicherheit der Zuschauer sperrt die Gemeinde das Stadion?!
Von den Tribünen gab es sogar zwei in diesem landschaftlich genial gelegenen Ground: eine bestuhlte mit teilweise Überdachung und eine ganz kleine unüberdachte, auf der sich die Wechselspieler breit machten. Mit Abstand und Mundschutz, was von den Fans sonst – da sie sich ja nicht auf der Anlage befanden, sondern außerhalb – nicht so eingehalten wurden. Krank: der eine Linienrichter trug selbst während des Spiels einen Mundschutz – das ist nicht einmal eine Empfehlung, schon gar keine Pflicht; kann aber gemacht werden!
Wir hatten uns den spektakulärsten Blick gesichert. Auf Eckfahnenhöhe: schlappe 15 Meter oberhalb der Eckfahne. Die Auslinie war aber auch keine 6 Meter von uns weg. Zwar ein Maschendrahtzaun davor, aber tolle Sicht! Die Sicht ließ auch einen Blick über den Flughafen bzw. das angrenzende Militärgebiet zu. In diese Militärischen Sperrbereich befindet sich ein Konzentrationslager der Franko-Faschisten. Wie die meisten anderen faschistischen KZs auch, wurde durch die Franco-Stiftung nach dem Tod des Diktator verhindert, dass eine Opferentschädigung oder gar unabhängige Aufbereitung stattfand. Die Ruinen des als Gefängniskrankenhaus (oder Lazarett) konzipierten KZs sind auch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Spiel war auch gut. Der Gastgeber in Abstiegsgefahr, der Gast von der deutlich kleineren Insel Lanzarote eine Spitzenmannschaft, die auch schnell in Führung ging. Bei Pause schon 0:3, nach dem 0:4 von Tahiche kam aber der CFU Carrizal noch mal heran. Club Deportivo Ingenio ...................................... 1
Club Deportivo Herbania Puerto del Rosario .. 2
- Datum: Samstag, 7. November 2020 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Liga Regional Preferente Interinsular de Las Palmas, grupo 1 (5. spanische Fußballliga, 2. Amateurebene)
- Ergebnis: 1-2 nach 98 Minuten (47/51) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 6. Peraza, 0-2 56. Peraza, 1-2 94. Rubén (Handelfmeter)
- Gelbe Karten: 7x Ingenio, 3x Herbania
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Estadio Municipal Christobál Herrera (Kap.: 1.000, davon 800 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: ca. 30 (davon 15 innerhalb und 15 außerhalb der Anlage, Gästefans: wohl keine – unter Ausschluss der Öffentlichkeit)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Noch ein Gästesieger von einer anderen Insel)
Die knappen Ansetzungen führten uns in den Nachbarort. Auch Ingenio hatte das Stadion gesperrt – nur Offizielle, Presse und Bonzen durften rein. Obwohl auch hier genug Platz für ein gescheites Hygienekonzept war: eine größere Hintertortribüne (teils mit Dach) und eine niedrigere und unterschiedlich hohe Tribüne auf der Längsseite. Alles schön grün und weiß und toller Blick in die bergige Landschaft. Sehr schön auch, dass der Verein am Rand der Tribüne eine typisch einheimische Sukkulentenart, die Euphorbia canariensis (Kanarenwolfsmilch), ein giftiges und dorniges baumartiges Gewächs ähnlich einem Kaktus, angepflanzt hat...
Die Fans lösten das Problem mit dem gesperrten Stadion, indem sie Pick-Ups, Kastenwagen, Felsbrocken, Obstkisten und Leitern für einen Blick über die Mauer nutzten. Das war so selbstverständlich, auf die schwachsinnige Stadionschließung so zu reagieren, dass ich als offensichtlich Nicht-Kanarier nicht einmal angeglotzt oder ausgefragt wurde, als ich mir einen besseren und gut 25kg schweren Felsbrocken aus der Brachfläche schleppte, als den kleineren und vllt. 15kg schweren Brocken, den ein anderer Zuschauer beim letzten Spiel ohne Publikum da platziert hatte...
Auch hier wurde wieder die Zuschauersicherheit ad absurdum geführt: hatten zwar alle Masken auf, aber Abstand ging auch hier nicht – dazu parkte der Pick-up zu nah an meinem Felsbrocken bzw. der Obstkiste von meinem Vater bzw. Vater und Sohn mit den Leitern neben uns und der Typ auf dem Dach des Kastenwagens waren auch zu eng beieinander...
Die Partie war auch wirklich gut. Ingenio geriet gegen das Team aus Fuerteventura schnell in Rückstand, kassierte nach der Pause das 0:2 und kam erst durch einen Elfmeter in der langen Nachspielzeit noch heran. Club Deportivo Firgas ...................................... 10
Unión Deportiva Las Coloradas ........................ 0
- Datum: Samstag, 7. November 2020 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: Liga Primera Juvenil de Gran Canaria, grupo 1 (6. spanische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 10-0 nach 90 Minuten (46/44) – Halbzeit: 4-0
- Tore: 1-0 7. Alvaro, 2-0 23. Giomar, 3-0 27. Cristan, 4-0 37. (7), 5-0 47. (6), 6-0 56. (16), 7-0 66. (17), 8-0 72. (17, Foulelfmeter), 9-0 74. (16), 10-0 89. (15)
- Gelbe Karten: 3x Las Coloradas
- Rote Karten: Nr. 11 von Las Coloradas (87. Gelb-Rot wg. wdh. Fouls)
- Austragungsort: Estadio Domingo Ponce (Kap.: 1.000, davon 700 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit auf ca. 165 beschränkt)
- Zuschauer: ca. 120 (davon ca. 15 Gästefans und 20 Zaungäste)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Das beste Spiel zum Abschluss der Tour – und dann ab in den Lockdown!)
Einen würdigen Abschluss gab es dann nach 45 Kilometern Fahrt in Firgas. Auch an diesem Wochenende fand die Mehrheit der Spiele auf Gran Canaria vor Publikum statt – allerdings eben nicht im Ostteil der Insel, was wir ja Freitag und heute bemerkt hatten... Doch nun waren wir im Nordteil. Hier war zwar Maskenpflicht, Desinfektion und Datenerfassung, aber eben auch Zutritt für über 100 Zuschauer bei freiem Eintritt und sogar Essen und Trinken in der Sportlerkneipe. Es ist ohnehin ein herrliches Stadion: eine massive Mauer schließt an den Felsen an, eine weitere massive Mauer umgibt das Stadion. Eine massive Haupttribüne mit Dach auf der einen Längsseite und hinter dem einen Tor, neben dem Sportlerheim, eine ebenso massive aber höhere überdachte Hintertortribüne. Einige Fans, die wohl keine Daten abgeben wollten, setzten sich dennoch nicht auf die Tribünen, sondern kletterten durch ein Agavenfeld am Hang herum bzw. unterhalb der Schule auf den ummauerten Steilhang.
Ein würdiger Abschluss war aber nicht nur das für uns bequeme Sitzen im Stadion, sondern auch diese muntere A-Junioren-Partie. Nominell war es das niederklassigste Spiel der ganzen Tour, doch spielerisch war es knapp vor den höherklassigeren Männerpartien der beste Kick. CD Firgas gegen UD Las Coloradas – und Firgas überrollte den Gast regelrecht mit dem starken, schnellen Fußball, den sie zeigten. Trotz verschossenem Elfer und nur 2:0 bis zur 23. Minute, stand es bei Halbzeit schon 4-0. Nach der Pause legte Firgas sogar noch zu: Nach 74 Minuten stand es schon 9:0 – unter anderem ein diesmal verwandelter Elfmeter. Doch es dauerte bis zur 89. Minute, ehe Firgas – mittlerweile ein Mann mehr nach Gelb-Rot für den Gast – das zehnte Tor erzielte. Die erste Torchance für die „Farbigen“ von Las Coloradas hatte es übrigens erst nach 60 Minuten gegeben. Das 10:0 auch in der Höhe völlig verdient.
Kurios: Der lustig gelegene Sportplatz der farbigen Verlierer ist ausgerechnet im Monat November 2020 auf dem Kalender von 11 Freunde „Die ganze Welt ist ein Spielfeld“ zu finden...
Statistik (07.11.):
- Grounds: 2.760 (4; diese Saison: 102 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.996 (4; diese Saison: 114)
- Tourkilometer: 210 km Mietwagen
- Saisonkilometer: 27.310 (21.380 Auto, davon 1.440 Mietwagen/ 3.840 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 69 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 24 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Am Sonntag standen wir etwas später auf und fuhren nach dem letzten Frühstück auf dem Balkon ganz entspannt zum Flughafen. Dort auch wenig Stress, nur 40 Minuten Verspätung, die der Pilot mit Rückenwind und Dauervollgas fast komplett aufgeholt hatte, als die Lufthansamaschine in Frankfurt gelandet war. Das Essen an Bord fand ich nur wieder viel zu wenig und dürftig. Für die Ticketpreise müsste es ein 3-Gang-Menü der gehobeneren Sorte (wie bei Emirates) geben! Eine Woche nach der Rückkunft gab es übrigens die Meldung, dass sich – ganz im Stile einer Billigairline – die Lufthansa bald herausnehmen wird, etwas zu berechnen für das Essen. Bei den Flugpreisen natürlich ein Skandal!
Im deutschen Lockdown angekommen, holten wir dann noch bei McDonalds etwas zu essen. Das Auto stand noch da – in der Siedlung wie erwartet auch unbeschädigt; hatte mein Onkel ja auch regelmäßig kontrolliert...
Zurück in Bonn begann ich mich zu fragen, warum ich das Homeoffice nicht in Gran Canaria organisiert bekommen habe – der Aufenthalt hätte gerne viel länger sein dürfen...
So ging es wieder ins Büro am Montag und nach drei Tagen Arbeit dort, zum zweiten Mal nach Rostock zum Homeoffice. Aus selbigem werde ich mich demnächst mal wieder mit Berichten melden. Denn wiedererwarten sollte das Spiel von Firgas gegen Las Coloradas doch nicht ganz die letzte Partie in diesem beschissenen Jahr 2020 – nicht dem Jahr des Drachen oder der Schlange oder dem Jahr der Ratte: sondern dem Jahr der Chinesenseuche oder dem Jahr der freiheitsentziehenden Massenhysterie – sein. Statistik (08.11.):
- Tourkilometer: 4.050 (3.840 km Flugzeug, 180 km Auto (davon 20 km Mietwagen) und 30 km Straßenbahn und Zug)
- Saisonkilometer: 31.360 (21.560 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl Grounds gesamte Tour: 11 (davon 11 neue), Anzahl Spiele gesamte Tour: 11 (davon 9x Fußball, 2x Handball)
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