Diesmal wieder zu Ostern unsere traditionelle jährliche
Balkantour. Ich nutzte die flexiblen Arbeitszeiten und war zwischen 6 und 13
Uhr im Büro, dadurch ging es schon Dienstag um 13.45 auf die Piste. Aufgrund
der attraktiven Ansetzungen am Mittwoch in Slowenien fuhren wir nicht die
Nacht durch, sondern wie gesagt am frühen Dienstagnachmittag los, um dann
Bayern zu durchfahren und in Österreich nach Zwischenstopp zum im Vergleich
mit Deutschland etwas günstigeren Tanken und Essen (Orter Kebab) zu
übernachten. Bei einer Tour gen Osten oder Südosten zu einer solchen Uhrzeit,
bietet sich eine Übernachtung im Topmotel in Oberegging an; Automaten-Check-inn,
66€/DZ. Tageskilometer:
810. |
1. Tag: Zwei Pokalviertelfinals in Slowenien |
Photos with English commentary (FLICKR): Sightseeing in Austria: Wieselburg, Bruck an der Mur Sightseeing in Slovenia: Maribor (Piramida), Slivnica, Rače,
Brunšvik, Kidričevo |
Der erste richtige Reisetag war dann der Mittwoch. In Wieselburg
besorgten wir uns Frühstück und schauten uns etwas im Ort um (ein paar schöne
Gebäude, aber insgesamt nichts Besonderes) und fuhren dann durch schöne
Berglandschaft über Landstraßen via Bruck an der Mur, einer sehenswerten
Kleinstadt mit Burganlage nördlich von Graz, wo die Autobahn gen Slowenien
beginnt, bis nach Spielfeld. |
In Spielfeld fuhren wir von der Autobahn ab, da wir in Slowenien
ohne Maut weiter wollten. Wir fuhren in Maribor zur Piramida, einem herrlich
über der Stadt gelegenen Aussichtspunkt mit den Mauerresten einer Burg, hoch.
Schön wieder zu sehen, wie die Slowenen viele der wirklich unnötigen
Verbotsschilder (Radfahren oder Durchgang verboten) ignorierten... Wir fuhren dann noch im Umland von Maribor herum: Slivnica hat
eine tolle Tudor-Schlossruine an einem schönen kleinen Fußballstadion (gleich
mal auf die To-Do-Liste bei Europlan gesetzt...) und auch das Stadion in
Brunšvik kam auf die Liste. Dort liefen wir auch kurz durch das Dorf, welches
von Deutschen aus Braunschweig dort in der Steiermark gegründet wurde. Also
irgendein Braunschweiger Verein sollte echt mal zum Trainingslager mit
Freundschaftsspielen nach Brunšvik (die spielen 5. und unterste oder
zweitunterste slowenische Liga) fahren! Wir besichtigten auch die sehr schöne Schlossanlage in Rače, in
der sich verschiedene Einrichtungen wie eine Vinothek und eine Bücherei
befinden. Schließlich ging es nach Kidričevo, wo ich erst Leerlauf
befürchtete, da wir schon fast zwei Stunden vor Anpfiff des Pokalspiels am
Stadion parkten – aber der Ort war doch ganz interessant. Seit einigen Jahren
kann man einen mit Infotafeln in mehreren Sprachen bestückten Rundweg dort
ablaufen, der die bewegte Geschichte des Ortes aufzeigt. Während der
Weltkriege war dieser einst nur aus einem heute noch als sanierter
denkmalgeschützter Verwaltungsbau in Sichtweite des Stadions stehende
Gutshaus bestehende Ort, ein einziges Internierungslager. Die Baracken stehen
nicht mehr da, aber jegliche Spuren werden auf den Tafeln erklärt. Ansonsten
besteht der Ort seit Jahrzehnten aus Plattenbauten und ist faktisch eine
Werkssiedlung für ein in den 40ern entstandenes Aluminiumwerk. |
Nogometni Klub Aluminij Kidričevo |
1 : 0 (0:0) |
Football Club Koper 1920 |
-
Datum: Mittwoch, 5. März 2023 – Beginn: 16.00 - Tor: 1-0 79. Jakov Katuša -
Gelbe Karten: Nik Marinšek, Maj Pavli
(beide Aluminij) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Športni park NK Aluminij (Kap. 2.600, davon 600 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Daher heißt der einheimische Sportverein auch Aluminij Kidričevo.
Die Sportanlage besteht aus einem kleinen Stadion, vier Nebenplätzen,
mehreren Tenniscourts und unweit auch einer Sporthalle. Das Stadion hat zwei
überdachte Sitztribünen und ein paar Stehränge. In Deutschland würde da
maximal Oberliga gekickt werden, aber im schönen kleinen Slowenien ist das
ein Aufstiegskandidat in Liga 1. Heute hatten sie um 16 Uhr (und das an einem
nicht arbeitsfreien Mittwoch – aber mir Recht, wir hatten ja frei...) auch
einen Erstligisten vor der Brust: Es ging um den Einzug ins Pokalhalbfinale
und der NK Koper war zu Gast. Für 7€ gab es einen Kassenzettel statt einer Eintrittskarte und
mit 300 bis 350 Leuten war der Zuschauerzuspruch erbärmlich. Darunter nur
eine fünfköpfige Prollfamilie für den Gast. Aber Koper von der Küste hat auch
immer die weitesten Auswärtsfahrten... Erbärmlich war leider auch über weite Strecken die Partie. Koper
mit etwas mehr Torszenen, aber kaum gescheiten Abschlüssen – und am Ende
sorgte ein im dritten Nachschuss reingetragener Ball der Gastgeber für die
Entscheidung. Gut so, denn so konnten wir nach Maribor zurück fahren, ins
vorgebuchte Apartment einchecken und noch sehr gut in der Baščaršija Sarajevo
bosnisch-slowenisch (also quasi jugoslawisch) Essen gehen... |
Nogometni klub Maribor Branik |
3 : 1 (2:0) |
Nogometno društvo Primorje Ajdovščina |
-
Datum: Mittwoch, 5. März 2023 – Beginn: 20.15 -
Tore: 1-0 12. Arnel Jakupović, 2-0 27. Marko Tolić, 2-1 57. Borna Proleta, 3-1
77. Marko Božić -
Gelbe Karten: Rok Kronaveter, Rok
Kronaveter (Maribor); Rok Kronaveter,
Albert Alavedra Jimenez (Primorje) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion Ljudski vrt (Kap. 12.702 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Viertelfinalpartie zwei fand zu einer normalen Zeit statt: 20.15
Uhr im architektonisch aufgrund der eigenwilligen halbrunden
Schalenkonstruktionen und der Masten herausragenden Stadion Ljudski vrt
(Volksgarten und ja, Garten heißt vrt und hat keine Vokale). Die anständigen
6€ Eintritt musste man mit Karte bezahlen – fängt dieser Schwachsinn also
auch in Slowenien an?! Immerhin eine vierstellige Besucherzahl – allerdings auch nur
1.200 – sahen den zuschauertechnisch populärsten Verein Sloweniens. Außer in
einem Ultrasektor der geschlossen anfeuerte, war aber auch keine Stimmung
dort. Im Gästeblock trudelten einige Minuten nach Spielbeginn noch etliche
Ultras ein, die auch ein paar Böller warfen. Ihre Mannschaft wurde aber anfangs gegen die Wand gespielt. Der
gastgebende Erstligist entschied die Partie früh für sich, doch der
Zweitligist kam nach der Pause noch mal ran: Am Ende verlor Primorje
(schwachsinniger Sponsorennamenszusatz: emundia) jedoch erwartungsgemäß mit
3:1. |
Tagesstatistik: 2 neue Grounds, 2 Spiele, 300km Auto |
2. Tag: Doppler in der Kroatischen Hauptstadt |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Nach bequemer Nacht und Frühstück aus dem Supermarkt ging es nach
Süden weiter. Kroatien war schnell und ohne Kontrolle erreicht. Mautfrei ging
es über schlechte und von Baustellen übersäte Landstraßen gen kroatische
Hauptstadt. Einzige Besichtigung blieb ein Gang durch den sehenswerten Park
des als Veranstaltungszentrum genutzten und von außen sehr ansehnlichen
Schlosses Lužnica. Vor Anpfiff der ersten Partie an diesem Gründonnerstag, tauschte
ich aber noch meine verbliebenen Kuna bei einer Bank zurück. Die scheiß
Geldwechselei ist nämlich nun auch in Kroatien vorbei und man zahlt in Euro. |
NK Ponikve Zagreb (Juniori) |
2 : 0 (0:0) |
NK Hrvatski Dragovoljac Zagreb (Juniori) |
-
Datum: Donnerstag, 6. April 2023 – Beginn: 12.00 - Tore:
NN -
Gelbe Karten: NN -
Rote Karten: 1x Ponikve (Gelb-Rot in der 60. Min. wg. wdh. Foulspiels) -
Austragungsort: SRC Ponikve Stadion (Kap. 2.000, davon 1.400 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Im Zagreber Stadtteil Ponikve gibt es nichts zu sehen, nur
Platte. Aber die Sportanlagen sind nicht schlecht. Es gibt ein kleines
Stadion mit ein paar Reihen Schalensitze und einer darauf aufgestockten
Metallrohrtribüne mit Überdachung und weiteren Schalensitzen. Auch hier
wieder toll, wie auf den Wegen der Anlage Rad gefahren oder der Köter
ausgeführt wurde – Verbote interessierten hier keinen und niemand machte sich
wichtig... Auf dem Rasen wurde dann leider nur Schrott gekickt. Wenigstens
fielen in Hälfte zwei bei dieser A-Jugend Partie noch zwei Treffer, der
letzte sogar in Unterzahl für den Underdog vom NK Ponikve. |
NK Dubrava „Tim Kabel“ Zagreb |
1 : 1 (0:1) |
Nogometni Klub Dugopolje |
-
Datum: Donnerstag, 6. April 2023 – Beginn: 14.30 - Tore:
0-1 45. Balić, 1-1 58. Ljubanović -
Gelbe Karten: Agba, Ivanović, Tomas (Dubrava); Torres (Dugopolje) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion Kustošija (Kap. 1.000, davon 750 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Das nächste Spiel war bedeutend besser, fand aber in einem noch
kleineren Stadion statt. Der Platz im Stadtteil Kustošija ist auch etwas
verbaut, aber hat eine schöne Tribüne. Die enge Anlage liegt zwischen
Bahngleisen, einem kanalisierten Bach und Plattenbauten, bietet aber auch
einen Blick in die Berglandschaft, die Zagreb nördlich umschließt. Für 5€
Eintritt bekam man hier 2. Liga geboten. Es gab etliche Torszenen, der Gast
ging dann auch kurz vorm Pausenpfiff in Führung, doch am Ende hieß es noch
1:1. Der Gastgeber ist einer der wenigen Vereine in Kroatien, die nach
österreichischer Unsitte einen Sponsorennamen tragen. Die Zuschauerzahl war
mit 150 wie bei fast allen kroatischen Vereinen erbärmlich. Alle wirklich
guten Kroaten spielen im Ausland, die einheimische 1. Liga ist sportlich
total langweilig, da eh nur Dinamo Zagreb alles gewinnt und bis auf Dinamo,
Hajduk und Rijeka und auch fast kein Verein regelmäßig vierstellige
Zuschauerzahlen oder sowas wie Ultras. |
Ein anvisiertes drittes Spiel fand nicht statt – hätte mich aber
auch gewundert, wenn das bei dieser Tour nicht vorgekommen wäre. Balkan
halt... Es ging nun also zur bosnisch-kroatischen Grenze, wobei wir den
kürzesten mautfreien Weg nahmen und nach 10 Minuten Abfertigung in Velika
Kladuša ankamen. Wir bezogen dann für die kommenden 3 Tage das leider fast leere
und etwas dürftig ausgestattete, aber freundlich geführte Motel Kula in
Ćolarići bei Cazin. |
Tagesstatistik: 2 neue Grounds, 2 Spiele, 250km Auto |
3. Tag: Handball-Länderpunkt Bosnien-Herzegowina |
Photos with English commentary (FLICKR): Sightseeing in Bosnia (Federation):
Radetina Kula near Cazin Sightseeing in Bosnia (RS): Haluga, Kobaš,
Osovica Monastery, Derventa |
In Bosnien begannen wir nach dem Frühstück mit dem Sightseeing,
indem wir vom Hotel aus diverse unmögliche Bergstraßen abfuhren, um zur
Burgruine, die der Unterkunft den Namen (Kula = Turm) gibt, zu gelangen. Der
Radetina Kula liegt versteckt im Wald, als wir begannen, zu Fuß einer
Enduro-Strecke zu folgen, kamen wir endlich hin. In der sehr schönen
Landschaft befindet sich auch völlig versteckt und teilweise überwuchert ein
Grab für die Opfer des Faschismus aus der Ortschaft – die Nazis oder ihre
Hilfstruppen haben hier wohl zwei Familien ausgelöscht. |
Auf dem Weg zum Handballländerpunkt Bosnien fuhren wir parallel
zur kroatischen Grenze durch die Republika Srpska. In Haluga fiel uns ein
ungewöhnlich auf einem bewaldeten Hügel gelegener Friedhof auf. In Kobaš
schauten wir uns an einer Moschee mit Friedhof und Gedenkstätte um – in der
Srpska gibt es seit dem Bosnienkrieg ja kaum Muslime mehr. In Osovica findet
man dann ein sehenswertes orthodoxes Kloster. In Derventa schließlich, hat
man noch enorm viele Kriegsschäden zu „bewundern“. Fassade vorne gemacht,
aber an der Seite noch Einschusslöcher. Oder gleich ganz vorne noch
Beschussschäden am Gebäude. Die Hauptkirche war offenbar erst frisch saniert.
Die drei Moscheen ebenfalls, u.a. mit kuwaitischen Mitteln. Gebraucht werden
sie im Vergleich zur Vorkriegszeit weniger da von der vormals größten
Bevölkerungsgruppe nur noch wenige dort (wieder) leben. Zum Vergleich: 1991
waren es 31% muslimische Bosniaken, 26% Serben, 24% Kroaten und 19%
Jugoslawen und kleinere Minderheiten wie Deutsche und Roma, 2018 sind wohl
die neuesten Zahlen: 41% Serben, 39% Kroaten, 12,5% muslimische Bosniaken,
der Rest Jugoslawen etc. Es gibt überall ordentliche Infotafeln an den Gotteshäusern und
den wenigen anderen historischen Bauten – aber fast alle nur auf Serbisch. Die
Stadt wirkte ziemlich ausgestorben, die Leute zwar ganz OK, aber man merkte,
dass viele über Ausländer verwundert waren. Wir suchten eine sehr gute
Gaststätte auf, wo es u.a. typisch serbisches Cordon Bleu (also Karađorđeva)
gab. Dann ging es zur Sporthalle, wo wir für die Stadtbesichtigung geparkt
hatten. |
Rukometni Klub Derventa 1947 |
36 : 27 (17:12) |
Omladinski RK Borac Banja Luka |
-
Datum: Freitag, 7. April 2023 – Beginn: 19.00 - Statistiken:
NN -
Austragungsort: Sportsko-Kulturni Centar Derventa (Kap. 2.000, davon 1.300
Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Bosnien/Herzegowina ist nun für mich der 23. IHF-Länderpunkt,
zzgl. Nord-Zypern als Non-IHF Land. Die Handballmafia IHF brüstet sich mit
209 Mitgliedern (nur 2 weniger als die FIFA), dabei sind jedoch nur 201
Vollmitglieder und von diesen sind wiederum nur 188 aktiv. Wenn ich mir zudem
die Liste bei Wikipedia anschaue, stoße ich auch auf angeblich aktive Mitglieder der Kategorie C,
die definitiv keinen Hallenhandball spielen, sondern nur Beach-Handball
(Samoa z. B.) und das ist eine andere Sportart so wie Futsal oder Beach
Soccer auch kein Fußball ist! Aber OK, im Gegensatz zu den 136 noch fehlenden
FIFA-Nationen, plane ich eh nicht, alle IHF-Nationen abzuklappern. Aber Handball ist natürlich bei der Frage nach der Sportart, die
man bei einem Auslandaufenthalt außer Fußball noch gucken kann, in den
meisten Ländern auf Rang 1 für mich und uns. So auch in Bosnien, wo nun bei
einer Zweitligapartie in Derventa der Länderpunt fiel. Wie auch im Fußball
ist die 2. Spielklasse nach Federacija und Srpska geteilt. Keine 200
Zuschauer wollten die doch recht ansehnliche Partie in der schönen, typisch
jugoslawischen Halle von Derventa, die auf drei Seiten Emporen und auf einer
eine große Sitztribüne mit Holzbänken bietet, sehen. Faktisch die Reserve bzw.
U23 von Borac Banja Luka (die Profis laufen als M:tel Borac in der
landesweiten halbprofessionellen Liga 1, der Premijer Liga rukomet, auf) war
nun zu Gast als Vorletzter beim Tabellenzweiten. Der Gastgeber zog auch
sogleich von dannen mit 6:0 und 10:3, doch bei Halbzeit war das 17:12 noch
erträglich. OFK Borac kam sogar noch mal auf 3, 4 Treffer heran, doch am Ende
noch ein Schlussspurt der überlegenen und ansehnlich spielenden Gastgeber vom
RK Derventa und es hieß 36:27. |
Nach dem Spiel fuhren wir bei Dunkelheit die kürzere und
schnellere Strecke zurück zum Motel in der Nähe von Cazin. So ein
Karfreitagsspiel auf dem Balkan ist doch immer wieder klasse! |
Tagesstatistik: 1 Ground, 1 Spiel (1x neuer Länderpunkt außer
Fußball, hier: Handball), 450km Auto |
4. Tag: Juniorenfußball und Spitzenspiel der Premijer Liga in der
Region Banja Luka |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Den Samstag verbrachten wir noch mal in der Srpska, fuhren aber
nicht noch mal so weit rein. In Prijedor stellte sich heraus, dass das
Frauenhandballspiel in Kozara Dubnica stattfand, sodass wir Juniorenfußball
stattdessen guckten. Dann knickten wir jedoch das Sightseeing in Prijedor und fuhren
gleich nach Banja Luka, die zweitgrößte Stadt Bosnien-Herzegowinas und
Verwaltungssitz der Serbenrepublik. Dort entschieden wir uns nach dem Kauf
von Eintrittskarten für das Hauptspiel am Abend (mobiler Stand in einer sonst
sehr modernen Mall) spontan zum Besuch eines U17-Spiels von Borac Banja Luka
mit anschließender Stadtbesichtigung, anstatt gleich zu besichtigen und noch
vorm 18.30 Spiel ein 15.30 Spiel bei einem kleineren Amateurklub zu schauen. Was die Stadt angeht, so ist Banja Luka doch recht attraktiv und
lohnend. Kaum noch Kriegsschäden, natürlich einige Bausünden, aber auch
sehenswerte Kirchen (v.a. orthodoxe, aber auch ein paar katholische) und eine
Moschee, schicke Fußgängerzone sowie die osmanische Festung. Letztere gefiel
uns am besten. |
FK Rudar Prijedor (Predpioniri A) |
0:4 |
FK Borac Banja Luka (Predpioniri A) |
-
Datum: Samstag, 8. April 2023 – Beginn: 10.00 - Statistiken:
NN -
Austragungsort: Gradski Stadio Prijedor (Kap. 6.500, davon 5.000 Sitzplätze) |
FK Rudar Prijedor (Predpioniri B) |
0:12 |
FK Borac Banja Luka (Predpioniri B) |
-
Datum: Samstag, 8. April 2023 – Beginn: 11.00 - Statistiken:
NN -
Austragungsort: Gradski Stadio Prijedor (Kap. 6.500, davon 5.000 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Wir hatten wie gesagt Ersatz im Jugendfußballbereich für Handball
in Prijedor gefunden. Das Stadion von Rudar ist ja auch sehr lohnend mit
Ausbau auf drei Seiten, Graffiti und Blick in die Berge. Die Spiele waren leider nur D-Jugend, aber gleich zwei
Leistungsvergleiche: Die I. und die II. von Rudar Prijedor gegen Borac Banja
Luka. Die D-1 von Borac siegte nur 4:0 in einem ganz ordentlichen Spiel, die
D-2 schraubte in einem anfangs sehr schlechten Kick das Endergebnis
schließlich auf 12:0 hoch. |
FK Borac Banja Luka (Kadeti) |
2 : 1 (0:0) |
FK Željezničar Sarajevo (Kadeti) |
-
Datum: Samstag, 8. April 2023 – Beginn: 14.00 -
Tore: 1-0 NN, 1-1 NN, 2-1 NN -
Gelbe Karten: NN -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Gradski Stadion Banja Luka, Pomoćni Teren (Kap. 1.150, davon 150 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Bedeutend höherklassiger war Jugendspiel Nr. 3 auf dem Nebenplatz
des großen Stadions von Borac Banja Luka. Der Nebenplatz ist ein Kunstrasen
mit nervigen Fangnetzen auf allen Seiten, aber schön im Schatten der Fankurve
des großen Grounds und kleine Sitztribüne auch vorhanden. Der Blick in die
Berge ist nicht schlecht, aber die Wohn- und Büro-Hochbauten auf den anderen
Seiten des Platzes sind ein eindrucksvolleres Panorama. Auf einer Seite
befindet sich zudem eine Brache mit Gebäudetrümmern. Daran anschließend wird
viel gebaut, da die Tennisanlagen für ein demnächst dort stattfindendes
internationales Turnier noch auf Vordermann gebracht werden müssen. Das Spiel selbst war eine Partie der Meisterrunde der B-Junioren
zwischen den „Kämpfern“ von Borac Banja Luka und den Eisenbahnern aus der
Hauptstadt, FK Željezničar. Trotz einiger guter Szenen 0:0 bei Pause, doch
schnell erzielte Borac nach Wiederbeginn das 1:0, ehe der Gast ausglich und
in der spannenden Schlussphase doch noch Banja Luka den 2:1 Sieg holte. |
FK Borac Banja Luka |
0 : 3 (0:1) |
Hrvatski športski klub Zrinjski Mostar |
-
Datum: Samstag, 8. April 2023 – Beginn: 18.30 -
Tore: 0-1 25. Mario Ćuže, 0-2 65. Nemanja Bilbija (Elfmeter), 0-3 85. Franko
Sabljić -
Gelbe Karten: Damir Zlomislić, Franko Sabljić (Zrinjski) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Gradski Stadion Banja Luka (Kap. 9.730 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Vom Spiel her natürlich das Highlight der Reise. Für 5€ (also 10
Mark) Eintritt ging es auf die überdachte Haupttribüne. Die unüberdachte
Gegentribüne, die hufeisenförmige Kurve und der mickrige Gästeblock wurden
jeweils etwa zur Hälfte gefüllt. Von den Ultras beider Lager gab es
durchgängig Support unter dem Einsatz von Bengalos und Polenböllern – in
Deutschland wäre das Spiel kurz vorm Abbruch gewesen, in Bosnien lief das
ohne jede fanverursachte Unterbrechung einfach weiter. Irre auch, wie ein
etwa 10jähriger auf der Gegentribüne ein Bengalo abfackelte und sein etwa
gleichalter Kumpel einen Böller auf die Laufbahn warf. Aufsichtspflicht der
Eltern? Am Arsch! Ordner? Solange niemand gesprengt wird oder der Rasen
abfackelt – egal! Der Tabellenzweite Borac traf auf den kroatischen Verein aus
Mostar, welcher bereits 14 Punkte Vorsprung hatte. Nach der Partie waren es
17, denn Zrijnski gewann auch in Banja Luka nach einem fantastischen
Weitschuss in den langen Winkel, einem Elfer (hätte das Schiedsrichtergespann
für Borac bestimmt nicht gegeben – wie üblich auf dem Balkan keine gute
Schiedsrichterleistung!) und einem toll mit Hackenvorlage herausgespielten
Tor in der Schlussphase eher zu hoch mit 0:3. Die bosnische Liga ist ja
eigentlich sportlich nicht so langweilig wie die Ligen in den Nachbarländern,
aber Zrinjski wird hier nun zum zweiten Mal in Folge Meister und diesmal halt
mit einem pervers großen Vorsprung. Banja Luka war es übrigens 2020/2021,
davor dann 2x FK Sarajevo, davor wieder Zrinjski. |
Nach dem Abfpfiff gingen wir in einer der Stadiongaststätten
(Stari Recept) sehr gut und preisgünstig Essen. Gegen Mitternacht waren wir
dann wieder in Cazin. |
Tagesstatistik: 3 Grounds, 4 Spiele, 280km Auto |
5. Tag: Unterklassiger Fußball im Una-Sana-Kanton |
Photos with English commentary (FLICKR): Sightseeing in Bosnia (Federation): Stijena,
Prošići, Brekovica |
Am Ostersonntag, dem letzten Tag in Bosnien, konzentrierten wir
uns auf den äußersten Nordwesten, wo wir ja übernachtet hatten, auf den
landschaftlich besonders schönen, an Burgen und anderen historischen Sights
reichen, aber sehr strukturschwachen Una-Sana-Kanton. Die Region ist eher
dünn besiedelt, da die spektakuläre gebirgige und von Flussschluchten
geprägte Landschaft schon für die knapp 300.000 Einwohner die es aktuell
sind, nicht so viel hergibt. Die Kantonshauptstadt Bihać und die größte Stadt
Cazin haben zusammen schon fast 40% der Einwohner des Kantons. Wir besichtigten heute aber vor allem Stijena (zu Deutsch: Stein)
und Brekovica (zu Deutsch: Bartmeisendorf). In Stijena gibt es neben
Gesteinsformationen auch eine Burgruine, in der sich eine neuere Moschee
befindet. Mehrere Friedhöfe mit teils spektakulären Gräbern (Turbane auf
Steinsäulen, teils rot bemalt) fallen auf. Das Dorf wirkt etwas
traditioneller, hier laufen auch mehr Bosniakinnen mit Kopftuch herum – aber
alles so normal wie in Bosnien gewohnt. Brekovica hat eine spektakuläre Lage oberhalb einer Schlucht, auf
einem Felsvorsprung befinden sich kleine Reste einer Burg und eine große
Moschee. Auch hier sind wieder landschaftlich toll gelegene und schön
gestaltete Friedhöfe auffällig. |
NK Gomila 1976 Stijena (Pioniri) |
2 : 1 (2:0) |
NK Mladost Vrnograč (Pioniri) |
-
Datum: Sonntag, 9. April 2023 – Beginn: 11.30 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: NN -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion NK Gomila Abdić Zahid - Zagi (Kap. 150 Stehplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Unweit der Moschee, direkt hinter einer versifften Schule,
befindet sich der Fußballplatz von Stijena. Der ausbautenlose Rasen hat nur
wenige Zuschauerplätze auf einer Seite, bietet dafür aber eine tolle
Berglandschaft und viel Grün. Das ist die bosnische Dorffußballidylle! Der
Gastgeber NK Gomila Stijena (FC Volksmenge Stein) traf auf die Jugend
(Mladost) aus dem ebenfalls sehenswerten Dorf Vrnograč. Für U15 in der
untersten Liga im unteren Tabellenbereich war das unglaublich gut. In
Deutschland hätte zudem hier ein scheintoter Schiri oder ein Neuling ohne
Linienrichter gepfiffen bei C-Jugend-Kreisliga – aber hier ein komplettes
Gespann. Die jungen Leute waren aber nicht immer überzeugend, dafür sehr
nett. Ein Linienrichter fand noch die Zeit um Fotos zu bitten... Bei Pause führte der Gastgeber 2:0 durch einen Heber in den
Winkel und einen Abstauber. Nach der Pause kam der Gast noch mal auf 2:1 ran –
da rotzte der Heimbetreuer noch mehr Sonnenblumenkerne herum und schrie noch
lauter... Aber am Ende reichte es trotz zahlreicher Chancen auf beiden Seiten
mit dem 2:1 bis zum Abpfiff. |
NK Radnički Ćoralići (Kadeti) |
0 : 0 (0:0) |
NK Una Nacionalni park Kulen Vakuf (Kadeti) |
-
Datum: Sonntag, 9. April 2023 – Beginn: 13.30 -
Tore: keine -
Gelbe Karten: NN -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Gradski Stadion NK Krajina (Cazin; Kap. 3.500, davon 2.500 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Eine Jugendklasse höher und weil irgendwas am Sportplatz in Ćolarići
gebaut wurde, trug man das Spiel zwischen den Kadetten von Radnički
Ćoralići und der U17 der Nationalparkverwaltung
aus Kulen Vakuf im Drittliga-Stadion in Cazin aus. Das liegt fantastisch in
den Berghang gebaut und hat eine mehrreihige Sitztribüne mit lehnenlosen
Schalen. Ein Gedenkstein neben der Tribüne erinnert an eine Parade des 5.
Korps der Bosnischen Armee zu deren erstem Jahrestag am 15.04.1993. Dieser
wurde am 15.04.2008 von Veteranen der Armee gesetzt. Der 5. Korps hat sich in
den besonders komplexen Kämpfen im heutigen Kanton Una-Sana 1992 bis 1995
sehr verdient gemacht. Videos der Parade findet man übrigens auf Youtube – ist auch super zum Vergleich des Stadionzustandes damals und heute. Wer die
Truppe in Aktion sehen will, bitte: https://www.youtube.com/watch?v=gAi0jnfsK1U
Zurück in die Gegenwart nach Cazin, wo es bei allen aktuellen
Problemen doch sehr viel angenehmer ist, als noch 1992-95. Die Partie war
leider unter aller Sau. Beide Seiten bemüht aber völlig unfähig und
erschreckend langsam und behäbig. Dem Gastgeber wurden zudem zwei Tore
(darunter mindestens eins zu Unrecht) aberkannt. Schuld am ersten 0:0 nach 57
Spielen hat also das wieder einmal inkompetente Schiedsrichtergespann,
welches auch noch 20 Minuten verspätet erschien. Was für Arschlöcher! |
NK Brekovica 78 |
1 : 3 (0:2) |
FK Mladost 1938 Bosanski Petrovac |
-
Datum: Sonntag, 9. April 2023 – Beginn: 16.30 -
Tore: NN -
Gelbe Karten: NN -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadion Dubrave (Kap. 1.500, davon 500 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Einen versöhnlichen Abschluss gab es dann beim 16.30 Uhr Spiel
der Männerliga. Die derzeit schlechteste Mannschaft im Kanton wollte ihren
ersten Sieg holen, doch daraus wurde im Dauerregen auf dem wirklich schön auf
einer hügeligen Hochebene gelegenen Platz namens „Stadion Eichenhain
(Dubrave)“ leider nichts. Schneller Rückstand für NK Brekovica 78 („FC
Bartmeisendorf 1978“) gegen den Dritten aus Bosanski Petrovac („FC Jugend
1938 Bosnisch-Petersdorf“). Trotz besten Chancen für den Gastgeber, ging dann
einer der Angriffe der Gäste rein. Nach dem 0:2 auch teilweise Tumulte auf
dem Feld. Besonders nach dem Seitenwechsel bestimmte Bosanski Petrovac die
Partie auch einfach. Nach dem 0:3 hatte Brekovica dann wenigstens doch noch
was zu melden: Torwartfehler und immerhin das Ehrentor. Mehr war dann aber
doch nicht drin, als das diesmal sichere Schiedsrichterkollektiv unter
Führung einer jungen Frau aus Bihać abpfiff. |
Der direkteste Weg zur Grenze führte über mehrere Kilometer
schlechte unbefestigte Wege und vorbei an einigen schönen Dörfern nach Hadžin
Potok (meines Erachtens heißt der Ortsname: „Bach des Mekkapilgers“). Dort
gab es 15 Minuten unnötigen Aufenthalt durch provokant langsam arbeitende
kroatische Zöllner. Via Slunj (auch so ein Ort in Kroatien, der auf der
To-Do-Liste steht: Plitvitzer Seen halt), wo wir in der Nähe eine für die
kroatischen Verhältnisse teure aber sehr hochwertige Raststätte mit
freundlicher Bedienung aufsuchten, ging es nach Karlovac. Von dort per
Mautautobahn via Zagreb und Varaždin nach Letenye/ Ungarn. Keine Kontrolle mehr
und so waren wir 23 Uhr in Nagykanizsa, wo wir den freundlichen Hotelier
rausklingelten, der uns im Bademantel eincheckte. |
Tagesstatistik: 3 Grounds, 3 Spiele, 330km Auto |
6. Tag: Nachbarschaftsduelle in der Komitatsliga Eisenburg |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Relativ spätes Aufstehen und ein ganz ordentliches Frühstück –
dann hieß es um 10 Uhr den Rückweg gen Braunschweig antreten. Vorher wollten
wir in Ungarn aber noch zwei Spiele gucken. Am Ostermontag war nicht viel
Auswahl, aber im Komitat Vas (Eisenburg) fanden einige Partien, jeweils mit
einem U19-Vorspiel, statt. So fuhren wir durch ganz ansehnliche
Hügellandschaft über unebene Landstraßen – saumäßig die Infrastruktur dort in
Ungarn! – mit einem Zwischenstopp in Egervár (schöne Kirche und interessantes
Schloss) nach Bük. Auch dort ein paar Kirchen und alte Häuser, aber
überwiegend sterile Bauten aus dem 20. Jahrhundert. Auch Csepreg hat ein paar
historische Gebäude aus dem 18./19. Jahrhundert zu bieten (Kirchen,
Herrenhäuser), doch ist auch nicht spektakulär. Die beiden Dörfer waren zudem
sehr ausgestorben, was sicher nicht nur an einem Ostermontag der Fall ist. |
Csepregi Sportegyesület U19 |
5 : 1 (3:0) |
Büki Testedzők Köre U19 |
-
Datum: Montag, 10. April 2023 – Beginn: 14.30 -
Tore: 1-0 7. Törzsök Márió Dominik, 2-0 23. Sós Bálint Zalán, 3-0 43. Törzsök
Márió Dominik, 4-0 46. Törzsök Márió Dominik, 4-1 54. Ható Tamás, 5-1 73.
Stampf Ruben -
Gelbe Karten: Sós Bálint Zalán, Kardos Mátyás, Németh Csaba, Takács Bence
(alle Csepreg) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Csepreg Sportpálya (Kap. 1.200, davon 250 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
An der Kasse neben dem sehr schönen Eingangsbereich gab es für
die vorgeschriebenen 500 Forint (1,30€) Eintrittskarten. Man wurde sogar
gefragt, ob man nur zum Vorspiel (wäre kostenlos) will oder auch das
Hauptspiel guckt. Machte einen sehr guten Eindruck, v.a. verglichen mit dem
Gehabe in Deutschland (willkürliche und völlig unterschiedliche
Eintrittspreise und immer so viel wie möglich abgreifen inkl. vollem
Eintrittspreis bei jedem Kack-Vorspiel). Neben der Kasse hat man zur Rechten
eine massive Tribüne mit neuen Plasteschalensitzen aber älterer Architektur
und Holzdach und zur Linken eine kleine unüberdachte
Stahlrohr-Schalensitze-Tribüne. Sonst kann man ebenirdisch stehen. Panorama
gibt es leider kein gescheites: einfache Häuser, keine Landschaft. |
Das Spiel der A-Jugend war ganz gut, hatte aber immer mal seine
Längen. Außerdem war es schnell entschieden. Csepreg ging früh in Führung und
war bis zum Seitenwechsel mit 3:0 weg, sofort nach dem Wiederanpfiff gar das
4:0. Am Ende ein noch zu niedriges 5:1. |
Csepregi Sportegyesület |
3 : 0 (2:0) |
Büki Testedzők Köre |
-
Datum: Montag, 10. April 2023 – Beginn: 16.30 -
Tore: 1-0 3. Takács Kevin Lászó, 2-0 9. Kótai József, 3-0 59. Pócza András -
Gelbe Karten: TW Viczmándi Ervin József (Bük) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Csepreg Sportpálya (Kap. 1.200, davon 250 Sitzplätze) |
Photos with English commentary (FLICKR): |
Und noch mal standen sich gleich im Anschluss wieder der
Sportverein (Sportegyesület) aus Tschapring (Csepreg) und der Sportring (Ring
für Leibeserziehung) aus Wichs (Bük – fragt nicht warum der Ort auf Deutsch
so komisch heißt) gegenüber. Diesmal die Männer und auch hier einseitig
zugunsten der Gastgeber: Nach drei Minuten das erste Tor, nach neun schon ein
Elfmeter zum 2:0. Danach trotz Dauerfeuer keine weiteren Tore. Der Gasttorwart
hielt aber auch prima. In Hälfte zwei dann vereinzelt Chancen für den Gast,
die allesamt hirnlos übers Tor gezimmert wurden. Der Gastgeber setzte noch
ein 3:0 oben drauf. Viel zu niedrig, ein viertes Tor auch aberkannt wegen
vorher angeblich Ausball – aber ich muss wieder ein positives Fazit ziehen.
Ungarn ist und bleibt ein sehr unsympathisches Land und ist auch nur in
wenigen Teilen touristisch sehenswert (vielfach öde Landschaft, nur wenige
architektonisch ansprechende Orte, meist kotzunfreundliche und
fremdenfeindliche Leute, scheiß Service) – aber die Sportszene, gerade der
Fußball, weiß doch sehr zu überzeugen. Ein schlechtes Spiel habe ich in
Ungarn noch nie gesehen! |
Was in Ungarn absolut scheiße ist, ist der Service mit den vielen
Schließ- und kurzen Öffnungszeiten. Dazu gehört auch, dass man am Ostermontag
nirgendwo was zu Fressen kriegt. Nicht auf dem Sportplatz, nicht in den
Restaurants oder Supermärkten. In Deutschland würde man ja noch einen Döner
oder Asiamann finden – aber in den korrupten Faschistenstaat will natürlich
niemand auswandern, außer irgendwelche völlig hohlköpfigen deutschen oder
österreichischen Rentner, sodass man erst in Österreich wieder was bekommt. Von dort fuhren wir dann mit drei Fahrerwechseln durch bis
Braunschweig. 5.30 Uhr angekommen, 8.30 Uhr auf Arbeit gewesen.
Komischerweise fit und aufmerksam – niemand hatte Grund im Büro, sich über
meine Arbeitsleistung zu beschweren; im Gegenteil wurde verwundert anerkannt,
dass ich mir den Dienstag nicht auch freigenommen habe und die volle Leistung
bringe trotz so kurzer Nacht und langer Fahrt. |
Fazit: Wie immer bei Balkan – trotz der schlechten Organisation
der Ligen (gilt insbesondere für andere Sportarten außer Fußball) und trotz
dem Fakt, dass man meist sehr niedrige Zuschauerzahlen hat – hat sich die
Tour gelohnt. Nächstes Jahr bestimmt wieder. Vielleicht mal Sandschak und
Ost-Bosnien oder doch wieder Una-Sana-Kanton und kombiniert mit Istrien.
Naja, kommt halt auf die Ansetzungen an und die werde ich erst ein paar Tage
vor der Abfahrt kennen, also vermutlich in ziemlich genau einem Jahr, wenn es
wieder zu Ostern dort runtergehen soll... |
Tagesstatistik: 1 Ground, 2 Spiele, 1.150km Auto |
Statistik
der gesamten Tour: - Grounds: 3.348 (Mi 2, Do 2, Fr 1, Sa 3, So 3, Mo 1 = 12 auf der
Tour; diese Saison: 220 neue) - Sportveranstaltungen: 4.743 (Mi 2, Do 2, Fr 1, Sa 4, So 3, Mo 2
= 14 auf der Tour; diese Saison: 262) - Tourkilometer: Di 810km, Mi 300km, Do 250km, Fr 450km, Sa
280km, So 330km, Mo 1.150km = 3.570 km Auto insgesamt - Saisonkilometer: 48.090 (34.800 Auto, davon 6.020 Mietwagen/
10.800 Flugzeug/ 2.530 Fahrrad/ 60 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte
Serie: 57, Rekordserie ohne 0-0: 178] - Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche
2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 120 Wochen in Folge [letzte
Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW
31/2006 bis KW 11/2020]. |
Montag, 17. April 2023
W3.0119I-W3.0120I: Pokaldoppler in Slowenien, zwei Spiele in Zagreb, 8 Spiele in 3 Tagen Bosnien und zum Abschluss ein Ostermontag-Doppler in Ungarn
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