Freitag, 29. April 2022
W3.0065II-0067VII: Nordamerikatour durch Britisch Kolumbien und den Wilden Westen
Endlich wieder zwei neue Länderpunkte – die letzten gab es ja September/Oktober 2021. Die USA lockten mit interessanten Sportveranstaltungen ohne Coronabeschränkungen und wenn man eben schon mal dort oben ist, kann man ja noch einen Abstecher nach Kanada machen, auch wenn ich schon immer den Verdacht hatte, dass dieses zweitgrößte Land der Welt nur ein ödes und leeres Waldstück zwischen USA und Grönland ist... Sightseeingmäßig reizten mich ohnehin weder USA noch Kanada sonderlich, da die Städte sehr ähnlich aussehen und kaum Architektur von mehr als 100 Jahren alter und gar keine von mehr als 160 Jahren Alter vorweisen können – einzig die Landschaften waren vielversprechend; und die sollten (zumindest in den USA) auch so vielfältig sein, dass wir die ganze Tour am Ende als rundum gelungen bezeichnen müssen!
Photos with English commentary:
I) Sports:
a) Greater Seattle Soccer League: Fuego Red 1:7 Sharktopus (at MEMORIAL STADIUM SEATTLE)
b) Vancouver Metro Soccer League: Croatia Vatreni O45 2:1 Columbus FC O45 (Burnaby Lake West Pitch 3)
c) Vancouver Metro Soccer League: Guildford FC 1:2 Vancouver Harps (Div. 2 Cup Final at Burnaby Lake West Pitch 2)
d) Major League Soccer: Vancouver Whitecaps 1:0 Sporting Kansas City (BC Place)
e) National Lacrosse League: Vancouver Warriors 7:11 Albany FireWolves (Rogers Arena)
f) Under-16 BC Coastal Soccer League: VAFC Slammers 1:3 VUFC Predators (Point Grey Secondary)
g) Canadian Hockey League, Western League: Vancouver Giants 1:4 Spokane Chiefs
h) CLARK COUNTY FAIR AND RODEO IN LOGANDALE, MOAPA VALLEY, NEVADA
i) NBA in Salt Lake City: Utah Jazz 105:111 Phoenix Suns
j) Greater Salt Lake Soccer League: Vikings White 1:6 Salt Lake Old Boys
k) Greater Salt Lake Soccer League: Thistle FC 2:1 Mutiny FC
l) Boys 14U Metro Salt Lake City: Razzia Rage 1:3 Sparta Blue CP
m) MAJOR LEAGUE SOCCER IN SANDY/ SALT LAKE CITY: REAL SALT LAKE 2:2 TORONTO FC
n) Barrel Race in Ogden: Rocky Mountains Barrel Racing Association's 10th Annual Dash 4 Dollars
o) Flat Track Race in Ogden: Utah Quarter Horses Racing Association
p) Local Ice-Hockey in Ogden at the Olympic Rink: Bushwhackers 4-10 Blowholes, Roughies 5-7 Lucky Slice
q) Women’s Football in Sandy, Salt Lake: Pan World III vs. Thistle II
r) Tuesday Semi-Competitive Basketball in Millcreek, Salt Lake Metro: D7 54:64 (26:31) Mermen, Neighborhood Veterinary Care 68:60 (33:26) Wendover Knights
s) Major League Rugby: Seattle Seawolves 34-32 San Diego Legion
t) Major League Soccer at the Lumen Field: Seattle Sounders 0-1 Miami FC
u) Major League Baseball at the T-Mobile Park: Seattle Mariners 7:2 Houston Astros
II) Sights:
a) Washington State: Seattle, Peace Arch, Okanogan County: Malott, Monse, Brewster, Beebe Bridge; Wenatchee, Highway 2/97 towards Ellisburg, Manastash Ridge, Selah Bridge, Yakima Valley, Goldendale Klickitat Valley, Vancouver, Fort Nisqually, Magnolia
b) Oregon: Shaniko Ghost Town, Madras, Ochoko, Eastern Oregon Mountains, Cascade Locks & Columbia River Gorge
c) Idaho: Twin Falls, Boise
d) Nevada: Winnemucca, Austin (Stoke’s Castle), Manhattan, BELMONT, Goldfield, RHYIOLITE, Big Dune, Baker Archeological Site
e) Utah: Cove Fort, Salt Lake City, Ogden, Echo, Echo Canyon, Redrock Canyon, Antelope Island, Northern Wash, Hog Canyon, Dirt Devil Canyon, Colorado River Canyon, Arches State Park, Mexican Hat, Cedar Canyon, Deseret Fort, Lake Sevier
f) Wyoming: Fort Bridger, Evanston
g) Arizona: Virgin Canyon, MONUMENT VALLEY
h) British Columbia: Peace Arch, Richmond (Steveston, London Farm, Britannia Shipyard), Burnaby (Bby Mountain, listed buildings), Vancouver City, Chilliwack, Hope, Manning Park, Princeton, Keremeos, Osoyoos *** Tag 1: Anreise und erstes Spiel an einem 31 Stunden-Tag ***
Bucht man die günstigsten Flüge, muss man meistens mit abstrusen Flugzeiten leben. Bei uns sah es so aus, dass man für wirklich günstige 450€ hin und zurück pro Person von Frankfurt via Amsterdam nach Seattle und zurück via Atlanta, Georgia nach FFM reisen konnte. 9 Stunden Zeitverschiebung, OK. Aber warum muss der Flug in den Morgenstunden gehen, sodass man Mitternacht nach FFM los muss, nachdem man nur 4 Stunden nach Arbeit und Essen gepennt hat...
In FFM hat irgendein Idiot von der niederländischen KLM Chaos gestiftet, in dem er falsch behauptete, man müsste schon in FFM ein Einreiseformular für die US-Gesundheitsbehörde ausfüllen. Das geht technisch gar nicht...
In Amsterdam nur wenig Umsteigezeit, dann ein ruhiger Flug nach Seattle mit Delta, die sehr guten Service und Essen an Bord hatten. Der Rückflug sah da aber ganz anders aus...
Endlich angekommen nach 9,5h Flug – 11 Uhr bis 11.30 Uhr weil ja 9 Stunden Zeitverschiebung. Zügige Zollabfertigung mit den in den USA üblichen Befragungen, was man hier vor hat und wo man wohnt usw. Kurioserweise, wollte keiner unseren Impfpass oder den verpflichtenden Antigen-Schnelltest, der 24 Stunden vor Besteigen des ersten Flugzeugs zu machen ist, sehen.
Auch die Mietwagenübergabe bei Budget lief vernünftig ab. Mietwagen sind in den USA noch teurer als in Deutschland – dafür kostet Benzin dort kaum mehr als die Hälfte pro Liter als in Deutschland. Unlauterer Wettbewerb mit 20 Preisänderungen am Tag ist nicht erlaubt, aber ansonsten sind massive Preisunterschiede zwischen Marken und Orten (Gemeinden, Kreise, Bundesstaaten) normal. Wir hatten zwischen 4,30 USD und 5,10 USD pro Gallone (also ca. 4,09€ bis 4,85€ für 3,79 Liter, d. h. 1,08-1,28€ pro Liter) auf unserer Reise – und zwar nur von Marke und noch mehr vom Standort abhängig. Den Mietwagen, den wir bekamen, war ein mit über 1.000€ für die nur zweieinhalb Wochen zu Buche schlagender Chrysler 300s (11 Liter Normalbenzin auf 100 km, übersteuernder Hinterradantrieb, viel zu niedrig gelegen, alles elektrisch, die Entwickler haben wohl gedacht ,Hauptsache schönes Design‘ – aber wenigstens großer Kofferraum). Naja, ich weiß schon, warum ich bei US-Autos nur Jeep fahre – aber einen solchen gab es leider nicht zu mieten...
Der Flughafen von Seattle liegt in Tacoma, das ist ein Vorort in der Region Greater Seattle - bei weniger Einwohnern als die Metropolregion Berlin und dann auch noch dem zwanzigfachen der Fläche Berlins war es schon etwas verwunderlich, dass es so viel Stau gab auf dem Weg zur gebuchten Unterkunft, aber die Region ist so ungleich besiedelt wie die USA insgesamt. An manchen Ecken ballt sich alles und dann ist da drumherum kaum besiedelbare Wüste, Bergland oder Wälder.
Im Motor Inn war die taiwanesische Besitzerin sehr freundlich – etwas abgewohnt und zu teuer war es trotzdem. Dass es kein Frühstück oder nur wenig Frühstück gibt und dann dennoch für zwei Personen umgerechnet 80-100€ pro Nacht aufgerufen werden, ist leider normal in den USA. Im Sommer wird es noch teurer, außerhalb der Saison ist man etwas günstiger unterwegs, aber dann sind auch einige Sehenswürdigkeiten zu oder bei Freilichtmuseen z. B. nur Außenanlagen offen aber nicht die Häuser, die nur Mai bis September offen sind oder so. Aber bei den Wucherpreisen für Unterkünfte ist nur logisch, dass sogenannte RVs oder Motor Homes (verschiedene Arten von Campingfahrzeugen) sehr viel verbreiteter als in Deutschland sind.
Wucher der anderen Art erlebten wir dann erwartungsgemäß beim Parken: 30 Dollar Tagesticket im Zentrum, da man an der Parkuhr nur 4 Stunden stehen darf (wären dann 12 oder 16 Dollar gewesen). Außerhalb des engsten Zentrumsbereiches ist aber keineswegs so, dass man beim sogenannten Curbside Parking (am Bordstein) immer zahlen muss. Man kann z. B. zu bestimmten Uhrzeiten 2 oder 4 Stunden stehen bleiben oder außerhalb der auf den Schildern angezeigten Zeiten unbegrenzt stehen. Kontrolliert wird das oftmals auch nicht. Ich kann vorweg nehmen: Die Polizei war auf der ganzen Tour weniger präsent als in Deutschland, belästigte uns kein einziges Mal und Abzocke wie Blitzer an willkürlich auf eine niedrigere Geschwindigkeit beschilderten aber gut fahrbaren Streckenabschnitten gab es gar nicht. Ich kann hier aber nur für die 7 besuchten Bundesstaaten sprechen – keine Ahnung ob z. B. Kalifornien oder Florida anders sind.
Zurück nach Seattle: Das insgesamt positive Bild der USA litt durch Seattle etwas. Es ist die asozialste Stadt, die uns auf der Reise untergekommen ist; Müll, Kiffer, Säufer und Bettler ohne Ende. Wer nicht zu den lohnenden Sportanlagen der Stadt will, rate ich: bleibt bloß diesem Shithole Seattle fern!
Überteuert ohne Ende ist dieses Drecksloch auch: für 50€ fahr ich sicher nicht den Aussichtsturm „Space Needle“ hoch, dann lieber zu nem Aussichtspunkt an einem Park in einem der wenigen gepflegten Villenviertel laufen und die Hafenpromenade entlang. Fuego Red ........................................................ 1
Sharktopus ....................................................... 7
- Datum: Freitag, 31. März 2022 – Beginn: 19.10
- Wettbewerb: Greater Seattle Soccer League, Thursday Premier (1. Spielklasse der am Donnerstag spielenden Amateur- und Freizeitteams der Metropolregion Seattle)
- Ergebnis: 1-7 nach 86 Minuten (42/44) – Halbzeit: 1-5
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Memorial Stadium (Seattle, Kap.: 12.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: 5 (3 Heimfans, 2 Hopper)
- Spielbewertung: 6,5/10
Unterhalb dieser dümmlichen Space Needle befindet sich ein tolles Stadion, das älteste noch so erhaltene in der Region. Der gewaltige Bau von 1947 hat sich kaum verändert in den Jahren, wie man an diesen alten Bildern sehen kann: https://mynorthwest.com/640882/torch-of-truth-memorializing-memorial-stadium/ Große Sportveranstaltungen gibt es hier trotz zweier 6000er Tribünen mit Holzbänken und Dach aber kaum noch. Manchmal spielen Reserve- oder Nachwuchsteams der Seattle Sounders hier, meist muss man aber durch den Spielereingang latschen und bekommt dann die flotten Rumpelkicks der Greater Seattle Soccer League geboten. Diese regionale Spielklasse kennt mehrere Wettbewerbe, die auf dem Niveau zwischen Kreisoberliga und Freizeitliga anzusiedeln sind und nach Wochentagen eingeteilt werden, so wie das in Großbritannien ja auch der Fall ist. So waren wir heute bei einem Spiel der Donnerstagsliga, mit nur drei anderen Zuschauern...
Die originellen Namen der Teams ließen das Spielniveau erahnen... Die „Feuerroten“ von Fuego Red gingen in Führung, doch dann drehte der nach einem Vieh aus einem Billig-Horrorfilm benannte Tabellenletzte Sharktopus (3 Niederlagen in den ersten drei Spielen) auf: 1-5 und nach der Pause 1-7. Ganz gute Partie, sehr unterhaltsam, geiles Stadion – ein guter Einstand in die Tour. Wir kauften noch was ein und stellten fest, dass Lebensmittel in den USA so maßlos teuer wie in Großbritannien sind.
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, 142. Spiel ohne 0:0, Tageskilometer: 8.910 (50km Mietwagen, 160km eigenes Auto, 8.700km Flugzeug) * *** Tag 2: Zweiter Tag, zweiter neuer Länderpunkt ***
Am Freitag ging es natürlich etwas später los und gleich nach Kanada rüber. An der scheiß Grenze mussten wir 1,5h warten, da sehr großer Andrang war. Aber hier wurden wir wieder nur dümmlich ausgefragt, was wir hier vorhaben und wie lange und mussten weder die kanadische Corona-App, noch unsere Impfnachweise vorzeigen. Wir hatten wegen dem historischen Steinbogen (Triumphbogen, Peace Arch) den gleichnamigen Grenzübergang Peace Arch gewählt.
Direkt an der Grenze fängt die Metropolregion Vancouver an. Die ersten Sehenswürdigkeiten historischer Art, nämlich Gebäude aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts, fanden sich auch schon kurz nach der Grenze. Das sind einmal die viktorianische London Farm, dann die Britannia Shipyard, wo u. a. ostasiatische Fischer den lange Zeit so wichtigen Lachs verarbeitet haben, und auch der alte Hafen in Steveston bei Richmond. Dort aßen wir auch bei einem Inder. Wir mussten hier erstmals unseren Impfnachweis zeigen. Essen war aber sehr gut, Bedienung ausgesprochen freundlich und entsprach deutschem Preisniveau zzgl. einem hohen Trinkgeld. In Nordamerika gibt man bei Läden mit Bedienung immer Trinkgeld von mindestens 10%, eher 20%. Ohne Bedienung hat man die italienische Unsitte von Coperto übernommen: Bei Fastfoodrestaurants in den USA und Kanada mag man zwar kostenlos sein Getränk nachfüllen dürfen und kostenlos so viel Soße wie man will bekommen, doch drinnen essen kostet einfach mal 1, 2€ extra... Croatia SC Vatreni (O45) .............................. 2
Columbus FC (O45) ........................................ 1
- Datum: Freitag, 1. April 2022 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: Vancouver Metro Soccer League, Over-45 Veterans Championship Play-Offs Winter Season (Meisterrunde der Wintersaison der Ü45-Altherren Fußballregionalverband Metropolregion Vancouver)
- Ergebnis: 2-1 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 2-0
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Burnaby Lake West, Pitch 3 (Kap.: 1.000, davon 300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (Fanverhältnis ca. 50:50)
- Spielbewertung: 6,0/10
Im zum Raum Vancouver gehörenden Ort Burnaby checkten wir in eine private Unterkunft für unser langes Wochenende in British Columbia ein. Ein kanadisch-chinesisches Ehepaar betreibt das, vermietet zwei Doppelzimmer ihres kleinen Privathauses mit Garten. Sehr nette Leute, leider ist der Mann durch Schlaganfall alles andere als fit – ob das Rentnerpaar noch lange dieses Bed and Breakfast anbieten kann, ist also fraglich.
Wir fuhren am Abend noch zur Großsportanlage in Burnaby. Wie üblich in Nordamerika sind dort eine ganze Menge Plätze, die sehr gleich aussehen, angelegt. Hier ist aber cool, dass es symmetrisch angeordnete Metallgerüst-Plastebänke-Tribünen und einen großen Sprecherturm zwischen mehreren Plätzen gibt. Auf einem der Plätze lief ein B-Jugend Play-off Spiel, dass im Elfmeterschießen entschieden wurde (Cliff Avenue United FC CAU Fury vs. Predators U17), wir entschieden uns aber für die Altherren-Meisterrunde, wo im Dauerregen Croatia Vatreni gegen Columbus FC mit 2:1 gewann. Trotz Ü45-Klasse spielten die 2x45 Minuten und das auch ganz gut. Dass im Raum Vancouver verschiedene Migrantengruppen (nicht nur Kroaten) die Fußballteams dominieren und auch mitunter komplett ethnisch aufgestellte Teams haben, wie in unseren deutschen Großstädten, ist wenig verwunderlich, scheint mir aber nicht so skandalisiert zu werden wie bei uns. Assimilation oder auch nur Integration werden in Nordamerika nicht so groß geschrieben und dass sich Einwanderergruppen abschotten, war schon bei den Deutschen, Schotten und noch mehr den religiösen Gruppen wie Amishen, Juden, Mormonen usw. üblich und ist logischerweise bei den Chinesen, Mexikanern, Arabern auch so... Dennoch sieht man in den USA und Kanada eher mehr gemischte Paare oder Gruppen von Freunden aus verschiedenen Ethnien als in Deutschland.
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, 143. Spiel ohne 0:0, 250 km Mietwagen * *** Tag 3: Kreispokal, internationale Major League und Profi-Lacrosse ***
Die Besichtigungen in Burnaby wussten nicht so zu überzeugen: Um den See herum gibt es ein paar sehenswerte Bauten von um die Jahrhundertwende (19./20. Jhd.), das Village Museum war verrammelt, der Quarry Rock gesperrt und das Ufer dort vollgeparkt. Aber hoch zum Burnaby Mountain lohnte dann doch aufgrund der tollen Sicht über die ganze Stadt. Guildford FC ................................................... 1
Vancouver Harps FC ...................................... 2
- Datum: Samstag, 2. April 2022 – Beginn: 13.45
- Wettbewerb: Vancouver Metro Soccer League, Division 2 Cup Final (Pokalfinale der 2. Division [3. Ebene] des Fußballregionalverbandes der Metropolregion Vancouver)
- Ergebnis: 1-2 nach 96 Minuten (46/50) – Halbzeit: 0-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: NN von Harps (89. Gelb-Rot, Foul und Ballwegschlagen)
- Austragungsort: Burnaby Lake West, Pitch 2 (Kap.: 900, davon 150 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 150 (davon etwa 80 Harps, 40 Guildford)
- Spielbewertung: 7,0/10
Dann ging es noch mal zum Sportkomplex Burnaby Lake West. Bei Kreispokalfinale der 3. Ebene (also wie Kreisklassenpokal) fanden sich etwa 150 Zuschauer ein, es gab ein vollständiges Schirigespann – das lag nur öfters mal daneben, denn die Soccer-Schiris in Kanada und USA sind überwiegend ziemlich schlecht und kleinlich; egal ob MLS oder so eine regionale Liga – und ein wirklich gutes Spiel zwischen einem irischen Migrantenteam und einer bunt gemischten Truppe aus zig Nationen bzw. Kanadiern verschiedenster Abstammung (Italiener, Osteuropäer, zwei Sikhs mit Turban...) Stimmung ging mehr von den Iren aus, das raue Spiel von beiden Seiten, aber es gab kein Rumliegen – sehr englische Spielweise! Nach einer halben Stunde trafen die Harps vom Punkt, nach der Pause bekamen sie einen lächerlichen Elfer und ebenso albernen Platzverweis gegen sich, doch konnten dann noch mit einem Weitschuss den 2:1 Siegtreffer erzielen. Vancouver Whitecaps FC .............................. 1
Sporting Kansas City ..................................... 0
- Datum: Samstag, 2. April 2022 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Major League Soccer (höchste Profifußballspielklasse in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 1-0 nach 100 Minuten (46/54) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 1-0 73. Raposo
- Verwarnungen: Godinho, Cavallini, Teibert, Berhalter (alle Vancouver)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: BC Place Stadium (Kap.: 54.500 Sitzplätze, heute geöffnet ca. 30.000)
- Zuschauer: 16.772 zahlende (davon wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 4,5/10
Jetzt mal endlich Profisport in Spiel 2! Ein Ärgernis aber der Stau ums Stadion herum. Wir parkten einfach kostenlos in einer Seitenstraße beim Bahnhof und liefen über einen Kilometer zum Stadion. Das ist ja eindrucksvoll groß, toller Rasen usw. – aber so besonders interessant ist das baulich dann doch nicht. Liegt halt an einem Gewässer zwischen Hochhäuern und interessant war das wegen Schlechtwetter geschlossene Dach, aber mehr auch nicht. Ein weiteres Ärgernis ist die Cashless-Scheiße, die seit Corona hier Einzug gehalten hat. In keinem dieser Drecksstadien der großen Profiligen wird noch Bargeld akzeptiert und bei uns verdient die Sparkasse fleißig mit dran, wenn man für die Wucherpreise hier Hotdogs und Bier per Karte zahlt, die Tickets im Vorfeld löst oder z. B. das Eventparken zahlen muss. Heute gab es leider das schlechteste Spiel der MLS, was ich bisher gesehen habe (habe bisher aber MLS auch nur in der Glotze geguckt) zu sehen. Wenige Torszenen, nur ein Stochertor nach weit über einer Stunde für Vancouver gegen Kansas City, dabei eine geringe Auslastung und kaum Stimmung. Aber eben kein Bruchvolk und enorm gut durchmischt im Gegensatz zum deutschen Fußball: Man muss sich nur die ganzen verschiedenen Ethnien im Fanblock angucken; Weiße in der Mehrheit, Asiaten, Latinos, Sikhs mit Turban, Musliminnen mit Kopftuch, Schwarze – auch ohne Quote ein gutes Abbild der Stadtbevölkerung. Aber keine besoffenen Asis, keine aggressiven Pöbler – man bekommt allerdings auch bei den Belehrungen vor Anpfiff immer gesagt, dass man Chaoten an den Ordnungsdienst melden solle, was natürlich auch eine etwas dümmliche Aufforderung ist... Aber Vancouver hatte einen halbnackten Platzstürmer – nur insgesamt muss ein Bundesliga- oder auch Regionalligabesuch für so ein Publikum ein Kulturschock sein... Der Kulturschock fängt wahrscheinlich schon da an, wenn vor Anpfiff in Deutschland keine Hymne gespielt wird – bei den Profiligen hier werden, je nach beteiligten Teams, mindestens die kanadische oder die US-amerikanische Hymne oder eben wie heute beide Hymnen gespielt, zumeist live gesungen oder instrumentiert. Vancouver Warriors ...................................... 7
Albany FireWolves ....................................... 11
- Datum: Samstag, 2. April 2022 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: National Lacrosse League (Nordamerikanische Profiliga im Indoor-Lacrosse [USA und Kanada])
- Ergebnis: 7-11 nach 60 Minuten (4x15) – Viertel: 3-3, 0-4, 2-2, 2-2
- Statistiken: https://www.nll.com/game/1563/ bzw. Full Box Score: https://lscluster.hockeytech.com/game_reports/game-summary.php?game_id=1563&client_code=nll
- Austragungsort: Rogers Arena (Kap.: 18.900 Sitzplätze, heute geöffnet ca. 10.000)
- Zuschauer: 5.864 zahlende (davon wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 7,5/10
Eine lange Nachspielzeit beim Fußball und eine blöde Anstoßzeit bei der professionellen Lacrosse-Liga, einer kanadischen/ indianischen Hockeyvariante, sorgte für Hektik. Ich hatte extra Karten in gegenüberliegenden Sektoren der gegenüberliegenden Sportstätten (Stadion links der Straße, Halle rechts davon; dort spielen auch Vancouver Canucks NHL) besorgt. Wir kamen trotzdem erst eine knappe Minute nach Anstoß in die Halle. Aber klar, man muss ja auch erst noch durch den üblichen Metalldetektor und seinen Impfnachweis zeigen. In der Halle war noch schlechtere Auslastung, aber mehr Stimmung, da Musikeinspielungen und Animateure. Lacrosse auf diesem Level ist ein extrem rasantes Spiel, hier unterlag aber die Mannschaft von Vancouver recht deutlich gegen die Albany Firewolves, die gut 4.000 km aus dem Bundesstaat New York angeflogen kamen. Am Ende nur kamen die Gastgeber auf 7:11 heran. Abgesehen davon, dass in Kanada die erfolgreichsten Franchises eher aus Toronto oder Montreal kommen, ist es auch so, dass in Sachen Lacrosse die Kanadier nicht mehr so dominieren und die US-Amerikaner denen eher den Rang ablaufen.
* Statistik: 3 neue Grounds, 3 Spiele (davon 1x Lacrosse), 145. Spiel ohne 0:0, 80 km Mietwagen * *** Tag 4: Thüringer Höfe, Fußball vor der Burgschule und Eishockey im Vorort ***
Am Sonntag schauten wir uns etwas in der Vancouver City um, außer der Hofanlage Roedde House aus dem 19. Jahrhundert – errichtet von Thüringer Einwanderern aus Großbodungen im heutigen Landkreis Eichsfeld – gibt es keine älteren Häuser, sondern nur Wolkenkratzer und Parks. Alles nichts Besonderes. Ganz interessant sind die riesigen Brücken über die Flussläufe, die teils Inseln unter diesen Brücken bilden. Vancouver Athletic FC Slammers U16 ........ 1
Vancouver United FC Predators U16 ........... 3
- Datum: Sonntag, 3. April 2022 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: British Columbia Coastal Soccer League, League Cup, Boys U16, Division 3 Championship (Ligapokal für die Teams der 3. U16-Division der Küstenregion der Metropolregion Vancouver, Britisch Kolumbien)
- Ergebnis: 1-3 nach 80 Minuten (40/40) – Halbzeit: 1-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Point Grey Secondary School Turf (Vancouver City, Kap.: 650, davon 150 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 55 (davon ca. 20 Gästefans)
- Spielbewertung: 2,5/10
Bei der ersten Spielansetzung kann man sich schon denken, wie schlecht das Gekicke war: British Columbia Coastal Soccer League, League Cup, Boys U16, Division 3 Championship (Ligapokal für die Teams der 3. U16-Division der Küstenregion der Metropolregion Vancouver)... Immerhin traf Vancouver United 3 Mal und die Gastgeber von Vancouver Athletic 1 Mal. Ansonsten passierte kaum was auf dem regennassen Kunstrasen, aber wir besuchten den Point Grey Turf wegen der schlossartigen Schule am Platz – ein paar kleine Standard-Tribünen haben die dort auch. Vancouver Giants ........................................... 1
Spokane Chiefs ................................................ 4
- Datum: Sonntag, 3. April 2022 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: Western League, Canadian Hockey League (Kanadisch-US-Amerikanische U20 Eishockey-Profiliga oberster Ebene)
- Ergebnis: 1-4 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 0-2, 1-0, 0-2
- Statistiken: https://whl.ca/gamecentre/1017987/boxscore / Sheet: https://whl.ca/reports/games/1017987/official
- Austragungsort: Langley Events Centre (Kap.: 5.276 Sitzplätze)
- Zuschauer: 3.211 zahlende (davon ca. 50 Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10
Eishockey war dann ungleich besser und professioneller, obwohl wir es nicht zur NHL schafften. Denn die Canucks waren ausverkauft. Quasi eine Liga drunter, in der CHL/ Western League – aus der man aber keinesfalls in die NHL aufsteigen kann – war die Halle nur noch halb so groß wie in der NHL, die Karten nur noch halb so teuer – aber auch die Zuschauerzahl nur halb so hoch. Und keinerlei Support trotz 3.000 Zuschauern und 50 Gästen aus über 600km Entfernung. Auch hier wieder beide Hymnen, da Spokane im Bundesstaat Washington liegt.
Lustig der Ordner am Eingang, als wir ihm den EU-Impfnachweis zum Scannen hinhielten: „Oh interessant, ein internationaler Nachweis – den hatte ich noch nie unterm Scanner...“ Drinnen wieder sehr viel Moderation, Spielchen in jeder Unterbrechung, aber auch tolle Gewinnspiele: ein glücklicher Dauerkartenbesitzer staubte einen Chevrolet Silverado ab! Die gastgebenden Vancouver Giants erzielten aber nur im Mitteldrittel mal ein einziges Tor. Die Spokane Chiefs hingegen netzten im Eröffnungs- und Schlussdrittel jeweils doppelt ein, das letzte war ein Empty-Net-Goal...
* Statistik: 2 neue Grounds, 2 Spiele (davon 1x Eishockey), 146. Spiel ohne 0:0, 100 km Mietwagen * *** Tag 5: Durch den Süden British Columbias zurück in die USA ***
Am fünften Tag der Reise erstmals kein Sport... Wir hielten erstmals gut 100km östlich von Vancouver in Chilliwack. Übrigens: in Kanada gelten Kilometer statt Meilen: man darf also wirklich nur lächerliche 100 km/h auf breiten Autobahnen fahren – in keinem US-Bundesstaat sind die Tempolimits so lächerlich niedrig. Eigentlich wollten wir nur was Einkaufen, mein Vater wurde da von einer Verkäuferin auf seinen Hansa-Schal angesprochen, die das schon richtig in die „Second Bundesliga“ verordnete, aber wir fuhren noch dem Schild zur „Historic Downtown“ nach. Außer einer Holzkirche (erbaut Ende 19. Jh.) gab es aber so gut wie nichts Älteres dort...
Hope war interessanter: Dort stehen mehr alte Häuser, heftige Berglandschaft direkt dran, die älteste Kirche in British Columbia steht dort auch (1860er) und kurios sind die Infotafeln zu den Drehorten des Films „Rambo First Blood“, denn der wurde zum Großteil in Hope und Umgebung gedreht, auch wenn er in Washington oder Oregon spielt. Aber im besten Teil, Teil 3, wo er mit Afghanen gegen die Russen kämpft, hat man ja auch nicht in Afghanistan drehen können, sondern ich glaube in Marokko... Auch interessant im Ort: Hope scheint eine große Indianergemeinde zu haben (die sogenannten First Nations): mit orangen Hemden und dem Slogan „Every Child Matters“ weißen sie auf die Verbrechen hin, die an ihren Volksgenossen in den Internaten verübt wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Residential_School).
Weiter ging es nach Osten – über den verschneiten Manning Park, wo es mehrere Unfälle gab, wieder runter nach Princeton, wo die Sonne schien. In Keremeos war dann sogar schon Weinanbau und in Osoyoos hat man Halbwüste. In dem Indianerdorf war aber alles dicht und in ein paar Minuten waren wir über die Grenze zu den USA.
Im Bundesstaat Washington fuhren wir durchs Okanogan County: Malott, Monse – viel schöne hügelige und leicht gebirgige Landschaft, viel Landwirtschaft, ab und an „Historical Marker“, wo einem auf Tafeln irgendein Bodendenkmal oder technisches Denkmal erklärt wird... Dann an Brewster vorbei über die interessante Beebe Bridge (bei Chelan) nach Wenatchee. Dort nahmen wir ein Zimmer in einem Super 8 Motel (Kette mit sehr gutem Standard, zwar kein Frühstück, aber dafür immer gute Zimmer) und gingen neben an zu einem Denny’s. Auch eine Kette: in dem Fall gehobener Imbiss mit Platzierung und Bedienung (daher Trinkgeld geben) – die Burger sind schon ein ganz anderes Kaliber da als bei McDonald‘s...
* Statistik: 640 km Mietwagen * *** Tag 6: Weiter nach Süden gen Wilden Westen ***
Am nächsten Morgen fuhren wir von Wenatchee ins westlich liegende Gebirge. Ein Typ mit DD-Nummer – Karre wohl importiert zum Auswandern – überholte uns. Die Nummernschilder hier sind eh geil: manche haben gar keine, andere zumindest vorne nur ein Bild, Logo oder Staatsflagge (keine Diplomaten, sondern heimatverbundene Neuauswanderer) und andere lassen sich aufwändige Kennzeichenhalterungen mit mehr Text als auf dem Nummernschild selber, um z. B. den Lieblingssportverein für die Meisterschaft 2019 zu feiern, drucken – alles legal!
Den Highway 2/97 nahmen wir gen Ellisburg, wo es schon wieder Schnee gab. Weiter südlich war das Wetter aber angenehmer. Die Manastash Ridge und Selah Bridge, der größten Spannbrücke der USA über einen gewaltigen Canyon, wussten zu beeindrucken. Dann ging es durch Indianergebiet im Yakima Valley und Goldendale im Klickitat Valley. Schilder weißen auf das Indian Nations Tribal Law (Stammesrecht der Indianer) hin. Auch ein großer Unterschied zu Deutschland. Nicht, dass ich das so toll finde, aber man muss sich den Hinweis gefallen lassen, dass Deutschland und viele europäische Länder eher die Ausnahme im Rechtswesen darstellen: In vielen asiatischen, fast allen afrikanischen und amerikanischen Ländern ist es normal, dass z. B. für Ureinwohner oder religiöse oder ethnische Minderheiten zumindest in bestimmten Bereichen ein eigener Rechtskodex gilt, während man sich in Deutschland schon aufregt, wenn muslimische Friedensrichter irgendwas innerhalb der Gemeinde klären wollen – andere Rechte und eigene Gerichtsbarkeit für Christen, Yesiden u.a. sind ja in Nahost auch normal; aber eben nicht in Deutschland, was zu akzeptieren ist. Zum Stammesrecht in den USA: Link 1 & Link 2 & Link 3.
Zur frühen Nachmittagszeit passierten wir den zweiten US-Bundesstaat der Reise: Oregon. Dort war ein teils als Freilichtmuseum fungierender Ort namens Shaniko interessant, ein sogenanntes Semi Ghost Town. In Madras gab es auch interessante Gebäude und Felsformationen, auch Ochoko wusste zu gefallen.
Der Osten Oregons ist dünn besiedelt. Wir trieben in der Wildnis eine alte Tankstelle mit der aus der Mode gekommenen Betankung durch Tankwart auf. Im Radio liefen jetzt v.a. Sender mit christlichen Inhalten: Predigten und zeitgenössische christliche Musik. Sonst hörten wir eher die Rocksender trotz viel Werbung und Wiederholungen.
Bundesstaat 3 schafften wir auch noch heute: Nevada. In Winnemucca gab es im Motel und danebn einen Imbiss aber einen für die USA eher schlechten Service. Das sollte sich leider bei Orten mit großem indianischem Bevölkerungsanteil überall zeigen: Ziemlich hohle, faule und desinteressierte Leute im Dienstleistungssektor.
* Statistik: 1.070 km Mietwagen * *** Tag 7: Quer durch Nevada – Wüste und Western-Geisterstädte ***
Wir fuhren nun quer durch Nevada. Das ist eine 850km Strecke gewesen, da Nevada zwar nur etwas über 3 Millionen Einwohner, welche auch zur Hälfte im Raum Las Vegas wohnen, hat, aber mit 286.000qkm fast die Fläche Polens erreicht.
Zuerst schauten wir in Winnemucca die alten museal genutzten Gebäude an, wo es schöne Infotafeln zur Besiedelungsgeschichte des Wilden Westens gab. In Austin gab es interessante Holzhäuser wie im Western und die Ruine eines kleinen turmartigen Schlosses von um 1900, was ein Bergbauunternehmer in den Sand gesetzt hat (Stoke’s Castle). Bergbau spielte hier überall eine Rolle: Mit Manhattan und Belmont besuchten wir zwei ehemaligen Goldgräberstädte, die mal tausende Einwohner hatten und nun nur noch eine Handvoll Bewohner haben. Besonders Belmont ist sehr sehenswert, da eine Art Freilichtmuseum mit teils sehr großen Gebäuden wie dem Gerichtsgebäude. Die Piste zwischen beiden Orten ist auch mit 2WD-PKW fahrbar. Die Kirche von Belmont wurde nach dessen wirtschaftlichen Absturz abgebaut und nach Manhattan transportiert, dort wieder aufgebaut. Vor ein paar Jahren haben die Museumsfreunde das Ding aber in Belmont wieder aufgebaut und so haben beide Dörfer nun identische Holzkirchen...
Auch Goldfield hat diverse Häuser aus der Wild West-Zeit zu bieten. Spektakulär verfallen ist die Geisterstadt Rhyolite: null Einwohner, kein Haus mehr intakt oder bewohnbar, einfach irgendwo im Nichts gelegen, ein paar Jahre geboomt und nach 20 Jahren wegen Erschöpfung der Minen trotz Eisenbahnanschluss, Casino etc. aufgegeben.
Weiter an Dünen (Big Dune) vorbei nach Las Vegas. Noch ein kurioses Auto: ein Tscheche mit Litvinov-Eishockey-Aufkleber überholte uns auf der Suche nach dem gebuchten Hotel. Es gibt einige Eishockeyprofis aus Tschechien die in USA spielen, aber nicht bei den Vegas Golden Knights... Das gebuchte Hotel war ein Wyndham, Preis im Rahmen, Frühstück aber dürftig, Service gut. Wir gingen Abendessen bei Five Guys: interessante Burger, aber teurer als andere dieser primitiven Burgerschuppen, würde ich daher nicht empfehlen.
* Statistik: 850 km Mietwagen * *** Tag 8: Landwirtschaftsmesse in Logandale – mit Rodeo, Schweinerennen und Co. ***
Statistiken: https://www.prorodeo.com/result/2022/clark-county-fair--rodeo/11814
Zuschauerzahlen: bis zu 2.100 beim Rodeo, bis zu 400 beim Schweinerennen und den Tierausstellungen
Am Donnerstag endlich wieder Sport, aber diesmal ganz was anderes: knapp 100km östlich von Las Vegas stieg der zweite Tag der Landwirtschaftsmesse in Logandale im Moapa Valley, die Clark County Fair & Rodeo. Ich hatte mich erst nur für das Rodeo interessiert, dann aber gesehen, dass da noch zig anderer Kram vor dem Main-Event (19-22 Uhr) läuft.
Um 10 machten die die Tore zum Messegelände auf, Tageskarte 20 Dollar. Um 11 gab es die erste Sportveranstaltung. Auf einem kleinen Rundkurs, ähnlich einer Windhunderennbahn, aber viel kleiner, liefen vier Ferkel mit Westen mit Nummern gegeneinander. Dazu lustige Kommentierung, denn die Rennschweine werden nach Schauspielern, Musikern oder Politikern benannt – und v.a. bei letzteren werden die Leistungen auf der Rennbahn gerne mit jenen der Namensgebern in den Parlamenten verglichen... Das faszinierende: Die Viecher rennen ohne Köder, den die blöden Tölen beim Hunderennen zwingend brauchen – die flitzen aus der Startbox einmal rum in den Stall und fressen dann da Kekse... Ein komplett albernen Sport, als solcher auch nur in wenigen Staaten anerkannt, aber kann man sich mal angucken...
Bevor es 13 Uhr mit ernsthafterem Rodeo weiterging, gab es, wie schon ab 10, die üblichen Ausstellungen und Shows auf so einer Landwirtschaftsmesse: Alte Landmaschinen, Geflügel (vom Huhn bis zum Emu), ungewöhnliche Einzeltiere (riesige Pferde, Alpakas, besondere Ziegen), dann auch Tierausstellungen, wo ein Chefjuror schön erklärte, was z. B. ein herausragendes Marktschwein oder eine besonders schöne Ziege ausmacht. https://texas4-h.tamu.edu/wp-content/uploads/Evaluating-Market-Swine.pdf - Die Begeisterung erschließt sich einem Außenstehenden zwar nicht ganz, aber wenn man schon mal auf dem Land ist...
Um eins dann wie gesagt Rodeo-Action in der Arena. Die Vorkämpfe noch ohne Platzreservierung und kaum Zuschauer. Bei den Vorkämpfen wird v.a. Single und Team Roping (ein bzw. zwei Cowboys auf Pferden jagen ein in die Arena rennendes Rind mit einem Lasso und fesseln es; Schnelligkeit und technische Korrektheit werden bewertet) sowie Steer Wrestling (ein Cowboy springt von einem Pferd auf einen Jungbullen drauf und ringt ihn zu Boden; auch hier nach Zeit und Technik bewertet) gezeigt. Geschick und Kraft in diesen Disziplinen sind schon in den Vorwettbewerben der Hammer!
Dann noch mal Schweinerennen, Hundeshows, Tanzaufführungen, Musikdarbietungen (Country-Rock, Schlager usw.), ehe es abends noch ein Muttin Bustin (Mutton Busting, „Hammel-Umhauen“) gab. Das ist ebenfalls eine Disziplin des Rodeos (so wie Kugelstoßen und Hammerwerfen oder Weitsprung Disziplinen der Leichtathletik sind). Hierbei hocken sich Kinder auf Hammel und versuchen so lange wie möglich auf diesen zu bleiben. Heute wurde hier ein Meisterschaftsfinale ausgetragen. Zumindest zwei der Jungs zeigten echt gutes Durchhaltevermögen. Einer musste auf einen neuen Hammel, weil der erste zu lahm war und – wie der Kommentator meinte – nur noch zum Osterbraten taugen würde...
Dann endlich das Main-Event. Außer Roping und Steer Wrestling zeigten die Cowboys nun auch noch Bronc Riding (auf einem besattelten Wildhengst sich so lange wie möglich halten; unter 8 Sekunden ist ungültig), Bareback-Riding (auf einem Wildpferd ohne Sattel sich so lange wie möglich halten) und Bullriding (dasselbe auf einem Stier: die gefährlichste Disziplin). Eine für die wenigen Cowgirls typische Disziplin war dann das Barrel Racing, wo man in wildem Galopp auf einem Rennpferd um Fässer (Hindernisse) herum reitet auf Zeit (Abzugssekunden bei umfallenden Fässern). Beim Rodeo ist natürlich ein etwas anderes Publikum als in der Großstadt beim Fußball: Fast nur Weiße mit Cowboyhüten, die Männer sind im Fokus, Frauen nur Beiwerk, mancher bekundet seine Sympathie zu Donald Trump, aber keiner pöbelt oder prollt hier rum – Alkohol ist verboten, Beleidigungen verpönt, der Fairplaygedanke sehr stark verbreitet. Auch dass es kaum Schwarze und so gut wie gar keine Asiaten gibt, ist nur logisch: Die Zeiten der Rassentrennung wirken nach, Farming war lange für die europäischen Zuwanderer, das hat sich kaum geändert und in den letzten Jahren hat die Landwirtschaft auch keine anziehenden Faktoren senden können für viele Nicht-Weiße. Und das Frauen beim Rodeo nur Beiwerk sind, ist bei der enormen körperlichen Leistung und der enormen Gefahr des Bullen- oder auch schon Sattellos-Reitens nur logisch. Es gibt leider jedes Jahr Todesfälle bei diesem Sport. Artikel 1 & Artikel 2 & Artikel 3
Dennoch muss ich sagen, dass Rodeo eine der interessantesten Sportarten ist, die ich je gesehen habe! Gerne wieder wenn ich es mal wieder in die Region schaffe! Aber dass vor der Nationalhymne vom (berittenen) Moderator noch ein Gebet neben einer Ode an die Freiheit Amerikas gesprochen wurde, ist bei der Art und der Gefährlichkeit der Veranstaltung kein Wunder...
* Statistik: 3 neue Grounds, 2 Spiele (2 neue Sportarten), 210 km Mietwagen * *** Tag 9: Ab nach Salt Lake City! ***
Nun ging es nach Utah, dem Bundesstaat, wo wir uns am längsten aufhielten. Utah ist auch einfach besonders interessant. Auf dem 700km langen Weg von Las Vegas nach Salt Lake City lag mit Fort Cove auch endlich mal eine gescheite architektonische Sehenswürdigkeit. Das Fort Cove ist ein restauriertes Steinfort, errichtet aus Vulkangestein der Umgebung, mit einigen interessanten hölzernen Nebengebäuden. Die Innenausstattung ist noch aus dem 19. Jahrhundert und gut aufbereitet. Man kann die Anlage kostenlos besichtigen – selbst eine Führung wird von Angehörigen der in Utah verbreiteten christlichen Gruppierung der Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Latter Day Saints, Mormonen) kostenfrei angeboten. Utah Jazz .................................................. 105
Phoenix Suns ............................................ 111
- Datum: Freitag, 7. April 2022 – Beginn: 19.30
- Wettbewerb: National Basketball Association (NBA; höchste nordamerikanische Profi-Basketballliga für Teams aus USA und Kanada)
- Ergebnis: 105-111 nach 48 Minuten (2x12) – Viertel: 24-30, 33-24, 35-21, 13-36
- Statistiken: https://www.nba.com/gametracker/#/20220408/PHXUTA/jazz/analysis
- Austragungsort: Vivint Arena (Salt Lake City, Kap.: 19.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 18.000 (davon ca. 1.000 Gästefans)
- Spielbewertung: 8,0/10
Nördlich der Mitte des Bundesstaates Utah befindet sich dessen Hauptstadt Salt Lake City mit einer sehr ausgedehnten Agglomeration in einem Tal am namensgebenden Salzsee. Ein solcher Ort in der Agglomeration ist Sandy, wo wir für die nächsten fünf Tage im Sleep Inn unterkamen. Ganz ordentliche kleine Zimmer mit ordentlichem Frühstück.
Bald nach dem Check-in, fuhren wir zur gewaltigen Vivint Arena. Dort schauten wir mit mindestens 18.000 anderen Zuschauern in der zu über 90 % gefüllten Halle die beste (und teuerste) Basketballliga der Welt. In der NBA bekommt man ja mindestens 4x12 Minuten effektive Spielzeit geboten (nicht wie sonst 4x10) und das Spiel der Utah Jazz gegen die Phoenix Suns war schon echt hervorragend. Phoenix führte zu Beginn schnell klar, wobei Utah mehrere Minuten für die ersten Punkte brauchte. Im zweiten Viertel kamen sie heran und drehten die Partie im dritten Viertel. Teilweise führte Jazz mit 20 Punkten, doch die gaben sie zum Ende des dritten Viertels und vollends im Schlussviertel aus der Hand. Am Ende ein 105:111 für Phoenix Suns aus Arizona, die in der Halle auch mit ein paar Hundert Leuten vertreten waren. Sind ja nur 1.000 Kilometer oder 10, 11 Stunden Fahrt bzw. mit dem Flugzeug noch weniger... Richtig Stimmung war trotzdem nicht, ist halt ein Opernpublikum in den USA und Kanada. Bei den pervers hohen Eintrittspreisen auch kein Wunder. Also für Karten im dritten Rang fast 80€, meine war ein Sonderangebot für immer noch fast 50€, dazu noch 15€ Parkgebühren – echt asozial... So viel habe ich noch nie für Sport bezahlt! Und unten hinterm Korb am Spielfeldrand z. B. wäre man schnell bei 250-300€ gewesen!
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, Tageskilometer: 720km Mietwagen * *** Tag 9: Ein Fußballtag in der Region Salt Lake City ***
Am Samstag kamen wir etwas zu spät los und da auf der einen Großsportanlage in West Jordan auf einem anderen Platz als angegeben gekickt wurde, aber massenhaft andere Partien bei kaltem aber sonnigem Wetter über die Bühne gingen, fuhren wir von der Unterkunft in Sandy nach dem erfolglosen Besuch in West Jordan eben doch schon früher als geplant an den Rand von Salt Lake City, wo sich der Flughafen befindet, und schauten ein Amateurspiel der 2. Stadtklasse oder wie man das dann nennen soll...
Vikings White SC .......................................... 1
Salt Lake Old Boys ........................................ 6
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Greater Salt Lake Soccer League, Second Division (3. regionale Spielklasse im Großraum Salt Lake City; Amateurfußballliga)
- Ergebnis: 1-6 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 0-3
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Regional Athletic Complex Salt Lake City, Field 11 (Kap.: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 16 (davon 9 Vikings und 5 Old Boys)
- Spielbewertung: 5,5/10
Gespielt wurde auf Platz 11 des Regional Athletic Complex (RAC). Beeindruckend viele Plätze? Nachher wechselten wir auf Platz 12 und insgesamt gibt es dort 16 (sechzehn) Plätze! Die sehen zwar alle gleich aus bis auf Platz 1 und 3, da außer den beiden genannten ausbautenlos, aber liegen mit tollem Blick zu einem Berg mit Steinbruch unweit des internationalen Flughafens.
Der Kick zwischen Vikings White und Salt Lake Old Boys litt unter einem schwachen Beginn, doch nach und nach erzielten die Old Boys drei Treffer, zogen nach der Pause trotz verballertem Elfer auf 0-5 davon und gewannen am Ende 1-6. Thistle FC ........................................................ 2
Mutiny FC ....................................................... 1
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Greater Salt Lake Soccer League, Second Division (3. regionale Spielklasse im Großraum Salt Lake City; Amateurfußballliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 1-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Regional Athletic Complex Salt Lake City, Field 12 (Kap.: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 11 (davon 6 Thistle und 3 Mutiny)
- Spielbewertung: 6,0/10
Das zweite Spiel auf dem Platz nebenan, der Nr. 12, war flüssiger und sah eine schnelle Führung, aber noch weniger Zuschauer... Bei Pause stand es eins zu eins zwischen Thistle („Distel“ – wohl schottische Einwanderer) und Mutiny („Meuterei“), nach der Pause teilweise Leerlauf und dann wieder Chancen auf beiden Seiten. In der Schlussminute dann der entscheidende Sturmlauf der Disteln mit einem Heber über den heraus geeilten Schlussmann zum 2:1. Razzia Rage (08B) .......................................... 1
Sparta Blue CP (08B) ..................................... 3
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Boys 14U Metro C (Gruppe C der jüngeren C-Jugend [14 Jahre und jünger, Jahrgang 2008] der Metropolregion Salt Lake City; 3. regionale Ebene)
- Ergebnis: 1-3 nach 72 Minuten (36/36) – Halbzeit: 1-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: West Jordan Sports Complex, Field G (West Jordan, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (jeweils die Hälfte Anhänger der jeweiligen Mannschaft)
- Spielbewertung: 3,5/10
Doch noch mal nach Jordan West, da auf dem G-Platz – schöner Graswall, Anzeigetafel, Blick zu den typischen Holzhäusern, einer Kirche und v.a. den schneebedeckten Bergen – die jüngere C-Jugend kickte. War der langweiligste Kick in den USA, aber war ja nur U14-Stadtklasse oder so... Sparta Blue siegte hier 3:1 gegen Razzia Rage. Der faire Umgang zwischen Eltern, dem Trainergespann und den Spielern fiel hier positiv auf – wobei ich hier auch nichts gegen Krawall gehabt hätte... Real Salt Lake City ........................................ 2
Toronto Football Club ................................... 2
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Major League Soccer (höchste Profifußballspielklasse in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 2-2 nach 98 Minuten (47/51) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 7. Meram, 1-1 9. Thompson, 2-1 43. Kreilach, 2-2 79. Nelson
- Verwarnungen: Herrera, Kreilach, Ruiz (RSL); MacNaughton, Osorio (Toronto)
- Platzverweise: Salcedo (86. Minute, Rot, grobes Foulspiel)
- Austragungsort: Rio Tinto Stadium (Sandy, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 20.213 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 19.000 (offiziell fast ausverkauft, wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 8,0/10
Nun auch mal Major League Soccer in den USA – in einem der schönsten aber kleinsten Stadien der Liga bei einem der kleineren Franchises. Der Besuch bei Real Salt Lake war sehr sympathisch. Die nennen sich auch Real Salt Lake City, wobei sich „Salt Lake“ korrekter auf die Metropolregion bezieht, denn das Stadion steht ja auch in Sandy, was kein Ortsteil von Salt Lake City ist, sondern eine Ortschaft im Umland. Also das wäre, wie wenn Hansa Rostock in Güstrow spielen würde oder der 1. FC Köln in Frechen...
Die Eintrittskarten waren mit 25€ im Rahmen, sie bewegen sich so zwischen 20 und 50€. Die Sicht war wieder hervorragend, da keinerlei Sichtbehinderungen oder Fangnetze. Die Bauweise ist interessant. Zwei einfache Hintertortribünen, auf den Längsseiten doppelrängige Tribünen mit wellenartigem Dach im Oberrang. Der Blick in die Berglandschaft oder sogar zum Kapitol von Salt Lake City ist von vielen Plätzen möglich. Das Parken kostet im Stadionbereich so 10 Dollar, aber nur eine halbe Meile entfernt kann man auf einem größeren Parkplatz in der 255 West Ecke 9400 South neben der Interstate 15 kostenlos parken. Der Einlass war wieder sehr freundlich, trotz der üblichen Kontrollen mit Metalldetektor. In allen großen Ligen sind ja Cash Less und Mobile Ticketing üblich. Man muss also auf dem Handy die Karten vorzeigen in einer App. Auch bei RSL ist das so scheiße, aber wir bekamen gedruckte Karten am Einlass dazu – bei keinem anderen Verein war das so. Topp! Da mir Utah auf Anhieb gut gefiel – im Gegensatz zu anderen MLS-Standorten auf unserer Tour, v.a. Seattle nicht – besuchte ich auch gleich den Fanshop im Stadion. Die volle Auswahl findet man nicht an den Ständen hinter den Tribünen, sondern nur im befestigten Bau neben dem Haupteingang. Einlass aufgrund der geringen Fläche nur alle paar Minuten in Grüppchen durch Ordner. In den US-Fanshops findet man mitunter kuriose Sachen: Ich kaufte mir für 100€ ein Satin Jacket; eine knallrote Satin-Jacke mit Vereinswappen und Riesen-„Real“-Schriftzug – die Tiffany Lampe (Stained Glass Lamp - diese Glaskunst ist ja aus den USA) sah natürlich auch genial aus und war etwas völlig Ausgefallenes; aber für 135€ die Gefahr, dass beim Transport im Koffer was kaputt geht, lieber nicht...
Die Partie war fast ausverkauft und es gab etwas bessere Stimmung. Es wurde viel Spanisch gesprochen und im Fanblock waren viele Mexikaner. Starke Interpretation der Hymnen von USA und Kanada. Ein furioser Beginn mit einem genialen Treffer der Gastgeber in den Winkel, eine tolle Direktabnahme zum 1:1 nur kurz danach. Noch vor der Pause, nach vielen super Spielzügen, das 2:1 für Real Salt Lake. Nach der Pause immer noch ein prima Spiel, aber Salt Lake traf nicht mehr. Und Toronto semmelte einem Spieler von hinten den Ball unterm Bein weg um dann aus 40 Metern übern RSL-Torwart zum 2:2 zu treffen. Es gab Videobeweis, aber wie auch in Deutschland: Zu viele Plinsen an der Pfeife, die nicht mal nach Videogucken die richtigen Entscheidungen treffen und dann noch mit Karten um sich werfen... Wobei die US-Schiris durchweg noch schlechter sind. Die Sprechchöre „Ref you suck“ erinnerten sehr an unser „Schiri du Arschloch“... Das Spiel beendete Toronto nach einem unglücklichen High Kick mit grobem Foul zu zehnt, doch RSL vergab alle Torchancen. 2:2 am Ende sehr glücklich für die Kanadier.
* Statistik: 4 neue Grounds, 4 Spiele, Tageskilometer: 90km Mietwagen * *** Tag 10: Pferdesport und Eishockey in Nord-Utah ***
Kaum Auswahl am Sonntag im Fußballbereich, aber in den USA findet man jeden Tag etwas – man muss nur teilweise weit wegfahren oder etwas andere Sportarten suchen...
RMBRA’s Annual Dash 4 Dollar Barrel Race in Ogden
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Westernreiten in der Disziplin Barrel Race der Rocky Mountain Barrel Racing Association
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Weber County Fairgrounds, Golden Spike Event Center (Kap.: 4.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100
- Spielbewertung: 6,5/10
In Ogden, 100km nördlich von Sandy, fand Pferdesport statt. Die Weber County Fairgrounds im Golden Spike Event Center haben eine gewaltige Reithalle mit vier festen Tribünen, eine Pferderennbahn mit einer großen festen und mehreren kleineren Tribünen, eine Halle für Dressurreiten und eine Rodeo-Arena mit festen Tribünen. Anbei sind mehrere Fußballplätze und Baseball-Pitches.
In der großen Halle fand heute stundenlang Barrel Racing als einzelne Disziplin statt. 95 % Frauen, in jedem Fall tolle Geschwindigkeiten, die da geritten wurden und meistens blieben die Fässer auch stehen... UQHRA Flat Track Races in Ogden
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: Nationales/Regionales Pferderennen der Utah Quarter Horses Racing Association für American Quarter Horses, 7 Rennen über je 300 Yards
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Weber County Fairgrounds, Flat Race Track (Kap.: 3.000, davon 2.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 400
- Spielbewertung: 4,5/10
Nach zweieinhalb Stunden gingen wir zum Pferderennen rüber. 10 Dollar Eintritt. Pferderennen ist schon irgendwie Scheiße. Paar Sekunden Action, dann 25 Minuten Pause. Aber eine landschaftlich einfach geile Rennbahn. Interessant aber auch: Fast nur mexikanische Jockeys und sehr rasante Sprints der Pferde. Blowholes Ogden .......................................... 10
Bushwhackers Ogden ..................................... 4
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: North Utah Senior Hockey League (Lokale Amateur-Eishockeyliga für den Raum Ogden)
- Ergebnis: 10-4 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 4-2, 2-0, 4-2
- Tore: NN
- Strafzeiten: 9 Minuten gegen Bushwhackers
- Austragungsort: Weber County Sports Complex, The Ice Sheet, Olympic Rink (Kap.: 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (ca. 12 Bushwhacker, 10 Blowholes)
- Spielbewertung: 6,5/10
Leider gab es auf dem Gelände kein Rodeo an dem Abend, daher fuhren wir nach kurzem Zwischenstopp am nachgebauten Fort Ogden zu einer Olympia-Eissporthalle. Im Sportkomplex der Weber State University gibt es wieder zig Anlagen, wobei die Haupthalle mit 1.500 Plätzen auf zwei Rängen und nur zwei Seiten auch eher klein geraten ist. Die Fensterfront ist sehr schön gestaltet und gibt einen Blick ins Gebirge frei.
Für unterklassiges Eishockey war das nicht schlecht, die Uhr wird nur bei massiven Unterbrechungen und in den letzten 60 Sekunden angehalten, Eisaufbereitung nur vor und nach einer Partie, nicht jedes Drittel – so kann man viel flüssiger spielen und in der Taktung 17.00, 18.30 und 20 Uhr drei Spiele von 3x20 Minuten austragen... Roughies Ogden ............................................. 5
Lucky Slice Ogden ......................................... 7
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 18.30
- Wettbewerb: North Utah Senior Hockey League (Lokale Amateur-Eishockeyliga für den Raum Ogden)
- Ergebnis: 5-7 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 2-0, 3-3, 2-2
- Tore: NN
- Strafzeiten: 3 Minuten gegen Roughies
- Austragungsort: Weber County Sports Complex, The Ice Sheet, Olympic Rink (Kap.: 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 7 (mehrheitlich Lucky Slice Anhänger)
- Spielbewertung: 7,0/10
Das erste Spiel zwischen den Bushwhackers (Buschproleten bzw. Strauchdiebe, Guerillakämpfer im US-Bürgerkrieg) und den Blowholes (Blaslöcher der Wale) war recht einseitig. Am Ende siegten die Walfreunde 4:10.
Spiel 2 zwischen den Roughies (Raubeinen) und Lucky Slice (Wortspiel mit Lucky Strike, Glücklicher Schlag, und Pizzastück) war enger und endete 5:7 für Lucky Slice..
Das dritte Spiel guckten wir nicht auch noch, sondern gingen ins The Pies Pizza, wo einige Zeit nach uns auch ein Spieler der Lucky Slice mit seiner Freundin reinkam... The Pies Pizza ist eine Kette, die sehr empfehlenswert ist. Die Pizzen sind sehr kreativ belegt und qualitativ hochwertig.
* Statistik: 3 neue Grounds, 4 Spiele, Tageskilometer: 180km Mietwagen * *** Tag 11: Wintereinbruch und Abstecher nach Wyoming ***
Zum Wochenstart gab es einen üblen Wintereinbruch. Bei Besichtigung der Innenstadt von Salt Lake City war das Wetter noch OK. Die Stadt ist übrigens sehenswert, hat sie doch einige gewaltige Kirchen und Verwaltungsbauten, Denkmale aber auch ältere Villen und ähnliches zu bieten. Die Mormonen grüßen oft freundlich. Es ist kaum Elend im Stadtbild zu sehen.
Wir fuhren nach Nordosten gen Wyoming raus. Noch ein Halt in Echo/ Utah, wo es einen Stausee, Felsformationen und eine alte Kirche (also Mitte 19. Jahrhundert) gibt. Dann ging es bis Fort Bridger in Wyoming durch. Dort stehen in einem alten Fortgelände restaurierte Holzgebäude, Grundmauern, Villen und ähnliches. Ein sehr sehenswertes Gelände. Kostet Eintritt, wenn innen offen ist – aber vor Mai ist da nur an Wochenende auf. Auf dem Rückweg fuhren wir noch in Evanston vom Freeway ab und schauten uns dort die Kirchen und Backsteinbauten von um 1900 an. Auch mal ne andere Art Altstadt... Zurück in Utah ging es durch den Echo Canyon und wir nahmen einen Abstecher nach Redrock Canyon (Henefer nach Morgan).
Pan World Women’s Football Club (3) ....... 0
Thistle Women’s Football Club (2) .............. 3
- Datum: Montag, 11. April 2022 – Beginn: 18.40
- Wettbewerb: Valley United Women’s Football League, Second Division (3. regionale Frauenfußballliga für den Bereich Salt Lake City)
- Ergebnis: Spielabbruch wegen schlechten Wetters nach 32 Minuten beim Spielstand von 0-3
- Tore: NN
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Lone Peak Park, East Field (Sandy, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: 3 (1x Pan World und wir 2)
- Spielbewertung: 3,0/10
Es gab eine Idiotische Platzsperrung für die Alten Herren im RAC, was wir eigentlich sehen wollten. Also steuerten wir in Sandy den Lone Peak Park an. Außer den Alten Herren spielen in der Region Salt Lake auch lokale Frauenligen gerne Montagabend. Nach ganz ordentlichem 0:3 folgte aber ein eher lächerlicher Abbruch nach 32 Minuten: Schneeregen, kräftiger Wind, aber wenn die das Tor nicht treffen gegen den Wind, liegt das halt an schwachen Schüssen...
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, 151. Spiel ohne 0:0, 67. Woche mit mindestens einer Sportveranstaltung, Tageskilometer: 460km Mietwagen * *** Tag 12: Die Antilopeninsel und unterklassiges Basketball ***
Dienstag war erstrecht übel. Schneefall, starker Wind... Wir waren nur auf Antelope Island, dort zahlt man 15 Dollar, um mit dem Auto über einen kilometerlangen Damm auf diese größte Insel im Salzsee zu fahren. Da kann man Felsformationen, Bergzüge, Grasland, aber auch lebende Büffel bzw. Bisons und eine als kostenloses Freilichtmuseum erhaltene Farm – die letzte feste Ansiedlung, seit Ende der 80er lebt niemand mehr auf dieser Insel – sehen. Exemplare der namensgebenden Pronghorn-Antilopen sahen wir aber keine. Es gibt auch ein enormes Wanderwegenetz dort, obwohl die Insel ja jetzt auch nicht so riesig ist. Z. B. Rügen ist fast neunmal so groß, Sylt kaum kleiner. D7 ................................................................... 54
Mermen ......................................................... 64
- Datum: Dienstag, 12. April 2022 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Millcreek Tuesday Semi-Competitive League Spring 2022 (2. lokale Basketballliga für den Bereich Millcreek in der Metropolregion Salt Lake City)
- Ergebnis: 54:64 nach 32 Minuten (2x16) – Halbzeit: 26:31
- Statistiken: https://www.quickscores.com/Orgs/ResultsDisplay.php?OrgDir=sportsoffice&LeagueID=1233235
- Austragungsort: Millcreek Community Center, Gymnasium (Millcreek, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 50 Sitzplätze zzgl. 150 Stehplätze am Umlauf)
- Zuschauer: 3
- Spielbewertung: 7,0/10
Wir schauten noch mal beim Fußball vorbei, da nicht alle Spiele abgesetzt waren, aber in West Jordan lag ziemlich Schnee auf dem Platz, es schneite auch dauernd leicht und Wind war unangenehm – also verständlich, dass nicht gespielt wurde. Aber man findet in der Region Salt Lake City an fast jedem Tag irgendwas... So suchten wir das Gemeindezentrum von Millcreek auf. Außer einer Bibliothek und einem Fitnessstudio findet man dort nämlich auch eine schöne Sporthalle in dem Bau. Kurios: fünf Meter über der Spielfläche kann man von einer Fitnesslaufbahn aus zugucken, sonst sitzt man unten auf Granitbänken.
Neighborhood Veterinary Care .................. 68
Wendover Knights ....................................... 60
- Datum: Dienstag, 12. April 2022 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Millcreek Tuesday Semi-Competitive League Spring 2022 (2. lokale Basketballliga für den Bereich Millcreek in der Metropolregion Salt Lake City)
- Ergebnis: 68:60 nach 32 Minuten (2x16) – Halbzeit: 33:26
- Statistiken: https://www.quickscores.com/Orgs/ResultsDisplay.php?OrgDir=sportsoffice&LeagueID=1233235
- Austragungsort: Millcreek Community Center, Gymnasium (Millcreek, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 50 Sitzplätze zzgl. 150 Stehplätze am Umlauf)
- Zuschauer: 12
- Spielbewertung: 6,5/10
Das Basketball hatte selbst auf diesem Level noch eine deutlich höhere Spielqualität als in vergleichbaren deutschen Ligen. Es gab viel mehr Dreier und eine viel höhere Trefferquote als in Deutschland auf dieser Ebene. Aber auch eine andere Spielzeit: 2x16 Minuten mit weniger Unterbrechungen. In Spiel 1 gewannen die Meermänner (es gibt nicht nur Meerjungfrauen, sondern auch männliche Pendants im Englischen – das war schon vorm Genderwahn so) mit 64:54 gegen ein Firmenteam von D7. In Spiel 2 gewannen die Veterinäre aus der Nachbarschaft (Neighborhood Veterinary Care) gegen die Wendover Knights mit 68:60. Die Ritter aus Wendover kamen wohl nicht aus dem Grenzort zu Nevada, sondern nannten sich nur nach diesem Ort.
Nach Spiel 2 von 4 gingen wir dann. Es waren zwar kaum Zuschauer da, aber es gab wie üblich in den USA kein Geglotze, kein Wichtigtun dass wir ohne Anmeldung rein sind oder Ähnliches. Einiges muss ein ziemlicher Kulturschock sein für Amis, wenn die nach Deutschland kommen v.a. wenn die so ein Sportprogramm wie wir in den USA haben...
* Statistik: 1 neuer Ground, 2 Spiele, 200km Mietwagen * *** Tag 13: Ins Denkmaltal nach Arizona ***
Am Mittwoch war das berühmte Monument Valley unser Hauptziel. Durchs Gebirge bei Spanish Fork ging es bei bis zu minus 15 Grad – es ist ein historisch kalter April für Utah. Die Sportfans diskutierten, wie viele Jahre/ Jahrzehnte es her ist, dass Mitte April zum Start der regionalen Baseballsaison und der Spring Leagues im Fußball, Schnee auf den Plätzen selbst unten im Tal lag.
Wir fuhren im Süden Utahs durch Wüsten bzw. Halbwüsten mit Wadis, Felsformationen und Dünen. Am Goblin Park vorbei, durch den Northern Wash, kurzer Halt am Hog Canyon. Dann wurde die Flusslandschaft fruchtbarer und die Schluchten extrem tief: Dirt Devil Canyon und Colorado River Canyon. Sehr sehenswert auch die Felsbögen, Klippen, Schluchten und Reste indianischer Siedlungen im Arches State Park. Mittlerweile waren es wieder 15 Grad plus, was aber auch sehr kalt für die Region im April ist.
Dann fuhren wir via Mexican Hat – dort gibt es eine Felsformation wie ein Sombrero – nach Arizona zum Monument Valley. Die Felsformationen muss man mal gesehen haben, sind schon Klasse. 20 Dollar um einige Kilometer auf unbefestigten Wegen zwischen den Felsen rumzufahren. Außer bei/nach Starkregen ist kein Allradantrieb nötig, doch erhöhte Bodenfreiheit ist sehr sinnvoll. Man fährt für Fotos übrigens immer rechts ran. Die Indianer verdienen an Souvenirs und Dienstleistungen etwas. Der Coronawahn läuft aber noch bei den Navajo Indianern: Kartenzahlung, Masken... Die Angst vor eingeschleppten Krankheiten ist bei denen eine historisch bedingte Paranoia. Hier war übrigens auch wieder kurios zu sehen, dass eine eigene Navajo-Polizei patrouillierte. Die Felsen sind ja heilig und dürfen genauso wenig wie der Altar einer Kirche von Besuchern beklettert werden.
Wir fuhren danach bis Page weiter. Das ist ein verdammtes scheiß Kaff und völlig überteuert. Auch hier noch Coronawahn: Frühstück durfte nicht im Frühstücksraum eingenommen werden, aber wenigstens kein Maskenzwang. Ich gehe aber davon aus, dass das kein staatsweites Problem ist, sondern nur von den Indianern in der sogenannten Navajo Nation (also deren Stammesgebiet) festgelegt wurde. Wie schon mal gesagt: Es gibt teils abweichende Gesetze bei solchen Gebieten, was außerhalb Europas auch völlig normal ist. Aber in jedem Fall: Wer in der Gegend ist, sollte zusehen, noch bis nach St. George UT weiterzufahren...
* Statistik: 840km Mietwagen * *** Tag 14: In vier Bundesstaaten ***
Am Donnerstag ging es durch vier Bundesstaaten. Wir starteten ja in Arizona, waren nach wenigen Kilometern dann wieder in Utah. Bei Minusgraden durch den Cedar Canyon, dann fast 20 Grad plus beim Deseret Fort, von dem noch einige Lehmmauern stehen wie vor fast 200 Jahren. Der Verfall ist aber recht stark, die Landschaft hier relativ weit, doch auch hier sind die Berge in der Distanz noch zu sehen. Die Landschaft von Utah ist schon sehr abwechslungsreich! Letzter Halt in Utah: Lake Sevier, ein kleinerer Salzsee an der Grenze zu Nevada.
Die selbige passiert und durch die Baker Archeological Site gelaufen. Ohne die erklärende Broschüre würde man bei so einem Bodendenkmal gar nichts erkennen, die Lebensweise des um 1300 verlassenen Indianer-Dorfes wurde aber gut verständlich rekonstruiert und aufgezeigt. Bei so einem Platz aber auch kein Wunder, warum die nordamerikanischen Indianer, welche ja aus Ostasien einwanderten, nicht als Hochkultur bezeichnet werden können. Man vergleiche einmal ganz vorbehaltlos, was von so einer 700 Jahre alten Indianer-Siedlung übrig ist und wie diese aufgebaut war, mit einer gleichalten Ansiedlung im heutigen Deutschland oder Marokko oder Mexiko. In Syrien habe ich Orte besuchte, die 5.000 Jahre alt waren und besser erhalten und zu Zeiten ihrer Besiedelung viel weiter entwickelt, vernetzter mit anderen Orten usw. waren...
Der vierte Bundesstaat war der siebte auf unserer Reise: Nach Washington, Oregon, Nevada, Arizona, Utah und Wyoming nun Idaho. Dort übernachteten wir nach der längsten Fahrt der Reise in Twin Falls in einem recht preisgünstigen Motel 6.
* Statistik: 1.110km Mietwagen * *** Tag 15: Höher als die Niagarafälle und ein zweites Vancouver ***
Am Freitag besichtigten wir Twin Falls, das aufgrund der Shoshone Falls – Wasserfällen, die aufgrund der Mehrstufigkeit höher als die Niagarafälle sind – bekannt ist. Dann ging es weiter in die Hauptstadt Boise, wo das architektonische Highlight ein ehemaliger Gefängniskomplex ist. Villen in der Umgebung sowie das Zentrum um das Kapitol herum machen aber auch etwas daher. Die bergige Landschaft hat ebenfalls echt was! Dann ging es durch die teils noch verschneiten Eastern Oregon Mountains ins Tal des Columbia River. In Cascade Locks gibt es eine besonders spektakuläre Stahlbrücke, die Bridge of the Gods, und auch besonders schöne Landschaft. Der Columbia River Gorge (Schlucht) ist ausgesprochen eng und steil. Vor der Hauptstadt Portland bogen wir nach Norden ab. In Vancouver waren wir wieder im Staate Washington. Dieses Vancouver ist nicht mit dem bekannteren im angrenzenden British Columbia (Kanada) zu verwechseln! In Vancouver WA übernachteten wir wieder in einem Motel 6, doch diesmal für fast 20€ mehr als in Twin Falls ID, v.a. wegen höherem Steuersatz. Beim Inder nebenan wurde mal wieder gegen 20.30 Uhr geschlossen, aber unweit der Motels findet man immer was, wie diesen Burger King, der bis 22 Uhr Eat in anbot (danach bis 24h nur noch drive thru). Das ist übrigens ein Problem in den USA: Man bekommt rund um die Uhr irgendwo zu Essen, aber der Service, dass man sich reinsetzen kann und dort in Ruhe frisst, ist oft schon nach 21 Uhr nicht mehr zu kriegen. Dann geht ein Teil der Belegschaft nach Hause und der Rest bedient Küche und Drive Thru oder bei einem normalen Restaurant (nicht Fast Food) wird halt eben geschlossen.
* Statistik: 930km Mietwagen * *** Tag 16: Rugby statt Football, zwei Forts und noch einmal Fußball ***
Wir schauten erstmal zwei Forts an, die nach dem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert an gleicher Stelle wieder aufgebaut wurden. Einmal von außen das Fort in Vancouver WA, dann für ca. 10€ auch mal von innen das schön gestaltete Fort Nisqually. Dort sind auch diverse Laiendarsteller, die z. B. die Arbeiten des Schmieds oder der Köchin in Kostümen des 19. Jahrhunderts darstellen. Die Ecktürme und die Häuser der Höherrangigen sind besonders schön gestaltet. Seattle Seawolves .......................................... 34
San Diego Legion .......................................... 32
- Datum: Samstag, 16. April 2022 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Major League Rugby (Höchste Spielklasse im nordamerikanischen Rugby, Profiliga)
- Ergebnis: 34-32 nach 83 Minuten (41/42) – Halbzeit: 24-17
- Punkte: https://seawolves.rugby/news/seawolves-earn-win-with-early-efforts-stall-legion-comeback/
- Strafen: 10 Min. San Diego
- Austragungsort: Star Fire Sports Complex, Stadium (Kap.: 4.000, davon 3.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 3.000 (davon etwa 50 Gäste)
- Spielbewertung: 8,5/10
In der Ortschaft Tukwila unweit des internationalen Flughafens befindet sich ein großer Sportkomplex mit einem kleinen 4.000er-Stadion mit einer überdachten und einer unüberdachten Tribüne. Wenn dort Major League Rugby spielt, muss man selbst das Parken mit Karte bezahlen. Die automatisierte, digitalisierte und No-Cash-Scheiße geht soweit, dass man auch hier nur Handytickets hat. Mein QR-Code wurde nicht angezeigt, doch ein Helfer war sofort zur Stelle, prüfte die Mail und meinen Ausweis und so kamen wir auch ohne QR-Code rein. Generell wieder ausnehmend freundliches Personal und Fans. Das Stadion ist auch Nachwuchsleistungszentrum der Fußballer von den Seattle Sounders, aber heute interessierte hier nur das Rugbyspiel der Seattle Seawolves gegen San Diego Legion, am Südende der Pazifikküste...
Bei Rugby in den USA mag sich mancher wundern, ob ich das nicht mit American Football verwechsle, aber nein: 1. ist Rugby das schnelle, sehenswerte Spiel ohne dämliche Ritterhelme wo eben nicht wie beim Football alle zehn Sekunden Pause ist und 2. ist Rugby ein bedeutsamer Randsport in den USA, weiter verbreitet als in Deutschland und trotz der verzweifelten Versuche mit Söldnertum und Einbürgerungen das deutsche Rugby voranzubringen, um Klassen professioneller als bei uns. Und wann kommen in der Bundesliga schon mal 3.000 Zuschauer? Tukwila in Greater Seattle ist sehr gut vergleichbar mit der deutschen Rugbyhochburg Heidelberg in der Metropolregion Rhein-Neckar. Was kommt bei RG Heidelberg gegen SC 80 FFM? 500, 800, 1.000 Zuschauer?
Seattle und San Diego lieferten ein tolles Spiel ab. San Diego ging erst in Führung, doch bis zur Pause legte der Gastgeber kräftig vor. Nach der Pause zogen die Seawolves teilweise davon, doch zum Ende hin wurde es noch sehr eng. Am Ende entschied der bessere Kicker die Partie, denn zwei Freekicks und vier Erhöhungen aus teils extrem spitzem Winkel waren für den samoanischen Profi AJ Alatimu aus Apia kein Problem. Einfach topp der Typ: Bester Scorer des Spiels mit 14 Punkten und das ohne einen Versuch gelegt zu haben... Denn während Seattle durch ihn aus 4 Versuchen mit 4 Erhöhungen 28 Punkte zzgl. 2x3 Punkte aus Freekicks holte, legte San Diego zwar einen Versuch mehr (5x5 Punkte), konnte aber nur 2 von 5 Erhöhungen treffen und nur einen Freekick, sodass am Ende ein 34:32 im Westküsten-„Derby“ stand. Mein Vater kaufte sich hinterher übrigens noch ein Rugbyhemd von den Seawolves, denn das war schön designet, von hoher Qualität und v. a. heißen die Rostocker Basketballprofis auch Seawolves (ein Begriff für den Orca, Killerwal) und haben ein ähnliches Wappen... Seattle Sounders FC ....................................... 0
Miami Football Club ...................................... 1
- Datum: Samstag, 16. April 2022 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Major League Soccer (höchste Profifußballspielklasse in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 0-1 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 0-1
- Tor: 0-1 41. Robinson
- Verwarnungen: Mota, McVey, Gregore, Adams (Miami)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Lumen Field (Kap.: 67.000 Sitzplätze, heute geöffnet ca. 37.000)
- Zuschauer: 32.126 zahlende (davon wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10
Noch einmal Fußball, diesmal im grandiosen Lumen Field. Seattle hat schon geile Sportanlagen, ansonsten ist das wie gesagte die mieseste Drecksstadt die wir in den USA gesehen haben. Dazu passt auch die Abzocke beim Eventparking. 45 Dollar gegenüber dem Stadion – krank! Wir parkten kostenlos eine Meile entfernt wo es erlaubt war (Corwin Place Street, in dem Gewerbegebiet scheint es immer was zu geben, ob es da so sicher ist, ist eine andere Frage – aber der Mietwagen wurde nicht aufgebrochen und es parkten noch etliche andere Sounders-Fans dort).
Das Lumen Field liegt zwischen dem Güterhafen und China Town. Läuft man von dem vorgenannten Gewerbegebiet zum Ground, passiert man Brachflächen, sieht Junkies, Säufer, zwielichtige chinesische Etablissements, Zelte von Obdachlosen. Hat man das Stadion fast erreicht, glitzern rechts und links dann die Hochbauten der Toppfirmen und reichen Appartementbesitzer. Das Lumen Field hat einen tollen Uhrturm in einer Hintertorkurve und zwei doppelrängige Längstribünen. Die gewaltigen Betonschalen wirken wie Muscheln. Vor dem riesigen Ground spielte eine Blaskapelle in lateinamerikanischer Manier auf. Auch drinnen war mehr Stimmung als sonst, sogar Wechselgesänge gab es. Um reinzukommen, musste man erstmal einen Supervisor auf einen dummen niederrangigen Ordner loslassen, letzterer meinte nämlich, dass unter das Videokameraverbot auch Kompaktkameras mit Videofunktion (wie meine) fallen – der Oberordner mischte sich aber sofort ein und lies mich passieren, denn die Regelung ist so wie von mir ausgelegt nur auf reine Videokameras bezogen, da man ja auch mit dem Handy unprofessionelle Videos machen kann. Und das Handy braucht man ja schon allein wegen des scheiß Mobile-Ticketings. Aber bis auf den einen Wichtigtuer – war vllt. Deutscher Einwanderer... – waren auch hier wieder alle Ordner sehr freundlich.
Das Spiel war wirklich nicht schlecht, aber es dauerte eine Weile, ehe ein Tor fiel. Und dann sehr glücklich für den Gast aus Miami. Also da hat sich die 5.000km lange Flugreise ja echt gelohnt. Seattle gegen Miami – keine andere rein US-amerikanische Partie benötigt meines Wissens einen längeren Anreiseweg. Nur Miami – Vancouver ist noch heftiger, aber das ist ja USA-Kanada...
Nach der Pause fielen in der Tat trotz bester Bemühungen und vieler Chancen – vor allem für die Sounders – keine weiteren Treffer mehr. Der Name Sounders kommt übrigens vom Sund (Sound, Bodden) – einer Meeresbucht an der Seattle liegt.
* Statistik: 2 neue Grounds, 2 Spiele (davon 1x Rugby), 152. Spiel ohne 0:0, 330 km Mietwagen * *** Tag 17: Major League Baseball, alte Militäranlagen und ein somalisches Restaurant bildeten den Abschluss der USA-Tour ***
Diesmal ein spätes Frühstück, ein später Checkout und direkt zum Parkhaus. Da vorgebucht kostete es „nur“ 12 Dollar statt 45... Seattle Mariners ............................................. 7
Houston Astros ............................................... 2
- Datum: Sonntag, 17. April 2022 – Beginn: 13.10
- Wettbewerb: Major League Baseball (höchste Profispielklasse im Baseball in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 7-2 nach 8:9 Innings und ca. 180 Minuten – Innings: 1-0, 0-0, 0-0, 5-0, 0-0, 1-2, 0-0, 0-0, x-0
- Statistiken: https://www.mlb.com/gameday/astros-vs-mariners/2022/04/17/662174#game_state=final,lock_state=final,game_tab=box,game=662174
- Austragungsort: T-Mobile Park (Seattle; Kap.: 47.943, davon 44.929 Sitzplätze)
- Zuschauer: 26.583 zahlende (davon wohl ein paar Dutzend Gästefans)
- Spielbewertung: 6,0/10
Am Ostersonntag ist nicht viel Sport in den USA, aber z. B. die Major League Baseball spielt da traditionell immer. Praktischerweise hatten die Seattle Mariners ein Heimspiel. Typischer Double Header. Das hat nichts mit dem Kartenspiel Doppelkopf zu tun, sondern die Gäste, in dem Fall Houston Astros aus Texas, reisen am Freitag oder Samstagmorgen an und dann wird Samstagabend und Sonntagnachmittag gespielt: im selben Stadion. Das ist in dem Fall der T-Mobile Park, ein gewaltiges Trapez mit drei Rängen, Blick in die City und über den Hafen, schließbarem Dach – eine wirklich tolle Architektur! Ich hatte gezielt Plätze in der letzten Reihe im obersten Rang genau oberhalb des Bereiches, in dem das Duell Schlagmann gegen Werfer läuft, gekauft. Eine geile Sicht – auch wenn es natürlich extrem hoch oben war...
Die günstigen Karten wie diese sind übrigens oft schon für unter 20 Dollar zu kriegen – Baseball ist der Breitensport Nr. 1 und auch für die weniger gut verdienende Normalbevölkerung im Profibereich erschwinglich. Die Partie war schon sehenswert, auch wenn natürlich selbst dieses Profi-Baseball in seinen 3 Stunden ein paar Längen hat. In den neun Spielabschnitten erzielten die auch nicht immer Punkte: Im ersten Inning gerade ein 1-0 für Seattle, dann zwei Mal 0-0, im vierten Inning ein richtig starker Lauf samt Homerun für Seattle (5-0 und somit 6-0 Führung), danach holte wieder keinen einen Punkt, ehe im sechsten Inning auch mal Houston Spieler ins Ziel brachte (1-2 = 7-2). In den letzten drei Innings aber keiner mehr erfolgreich, sodass das 7:2 der Endstand für die Seattle Mariners war.
Auch hier wieder vor Beginn eine interessante Hymnenperformance: Beim Rugby ja nur Instrumental aber mit Feuerwerksuntermalung und Mitsingen des Stadions, beim Fußball ein Opern-Tenor mit Feuerwerksuntermalung und nun ein Kinderchor und ebenfalls Feuerwerk. Später noch ein Profisänger, der God Bless America zum Besten gab. Aber so bleibt man, selbst wenn man gar nichts von den Fressständen holt, wenigstens nicht dauernd sitzen, da man ja bei diesen Darbietungen aufstehen muss...
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel (davon 1x Baseball), 140 km Mietwagen, danach 160km eigenes Auto, 8.700km Flugzeug * Nach dem Spiel aßen wir etwas von den übriggebliebenen Knackern und Pickles aus dem Supermarkt und besuchten Fort Lawton in Magnolia, einem Ortsteil von Seattle. Dieses bessere Viertel war mal vom Militär geprägt, nun kann man durch die ehemalige Basis zum Leuchtturm laufen. Die Landschaft ist sehr schön, hier ist dann an so einem Sonntag auch ziemlich Auftrieb um die Holzhäuser herum. Als es dunkel wurde, bewegten wir uns langsam auf den Flughafen in Tukwila zu. Viele Fastfoodschuppen hatten nur den Drive Thru offen, wir wollten uns aber reinsetzen. Am Ende landeten wir in einem somalischen Restaurant „Joba“ unweit des Flughafens in Tacoma. Das war ein ostafrikanisches Viertel da, ab und an verirren sich aber schon mal Weiße in die Gaststätte. Auch ausnehmend freundliche Leute dort. Die Portionen waren gewaltig, das Hähnchenfleisch und der Spinat sehr gut, nur die Yams-Beilage fade.
Die Mietwagenabgabe am Flughafen verlief problemlos, dann fing aber der Ärger an diesem Shithole Seattle Tacoma International Airport an. Kaum Sitzplätze wo man rumlümmeln konnte, kaum Steckdosen, keine Steckdosen an Sitzplätzen. Völlig unfähig und unterbesetzt der Check-In von Delta. Die beschissenen Self-Check-Ins sind eh eine Beleidigung der Kunden, wenn die Maschinen dann keine maschinenlesbaren ausländischen Pässe lesen können, ist das erst recht scheiße. Ich hab mich dem Verhalten in den USA angepasst und alle paar Minuten die völlig unfähige Mitarbeiterin über meine Verärgerung unterrichtet – nach über einer halben Stunde kam dann Verstärkung, was auch Zeit wurde, da nun schon etliche Ausländer hinter uns warten mussten. Kontrolle OK aber penibel, dann im Abflugbereich auch mehr Steckdosen für meinen Laptop, an dem ich die Bilder bearbeitete – aber die Dosen funktionierten nicht alle. Echt ein Drecksflughafen!
Endlich abgehoben gab es auf der 5-stündigen Reise nach Atlanta Georgia zwar ausreichend Getränke aber so gut wie nix zu Fressen. Was soll so ein Mini-Frühstück? Ist das der tolle amerikanische Service? Delta ist ja fast genauso scheiße wie Lufthansa! Zum Glück gab es in Atlanta neben vielen geschlossenen Geschäften auch ein paar gescheite, nicht so extrem teure Restaurants. Sogar Barzahlung ging, was ja leider nicht mehr selbstverständlich ist. Der Flughafen war auch um Längen gepflegter und technisch besser ausgestattet und hatte mehr Sitzgelegenheiten als dieses Dreckloch Seattle. Der Weiterflug nach vier Stunden landete nach 9 Stunden – diesmal auch mit halbwegs gescheiter Verpflegung und übrigens ohne Maskenzwang, denn der wurde von einem Gericht gekippt, was der Pilot Minuten nach der Eilmeldung so auch im Flieger durchsagte: vom freiwilligen Tragen der Masken sahen außer uns dann auch 95 % der anderen Passagiere ab... – überpünktlich in Frankfurt/ Main, dort wunderte uns schon fast, dass die in Seattle wirklich ordentlich unser Koffer aufgegeben hatten...
Auch wenn dann gleich als nächstes der Gang zum Arzt anstand, so war diese Reise doch wieder sehr lohnend und eine tolle Erfahrung.
Klar gibt es Länder, die toller sind als die USA, die Leute (noch) netter und vor allem die Baukultur sehr viel eindrucksvoller. Doch es gibt selbst in den USA so manche architektonische Sehenswürdigkeit und eben vor allem abwechslungsreiche und spektakuläre Landschaft ohne Ende. Sport ist schon geil auch gerade bei dem hohen Niveau und den tollen Sportanlagen – nur ist das, wie auch die Kosten für Lebensmittel und Übernachtungen, indiskutabel teuer. War man aber mal in den USA, gerade in einem so schönen Bundesstaat wie Utah, kann man sicher nachvollziehen, dass so viele dahin auswandern. Ich habe es nicht vor, kann es aber gut verstehen und noch mal dort hin zu reisen, v.a. um andere Staaten zu besuchen, das werde ich in ein paar Jahren sicher mal wieder machen! Nicht so überzeugt hingegen hat mich Kanada, was ich schon eher monoton fand – der Abstecher war bei unserem Reiseausgangspunkt in den USA aber absolut Pflicht! Gesamtstatistik:
- Grounds: 3.073 (23 [17 in USA, 6 in Kanada]; diese Saison: 250 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.408 (24 [18 in USA, 6 in Kanada]; diese Saison: 300)
- Tourkilometer: 27.980 (9.160km Mietwagen, 320km eigenes Auto, 17.400km Flugzeug)
- Saisonkilometer: 70.850 (43.190 Auto, davon 12.710 Mietwagen/ 24.470 Flugzeug/ 3.220 Fahrrad/ 30 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 152 [letzte Serie: 46, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 67 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].
Photos with English commentary:
I) Sports:
a) Greater Seattle Soccer League: Fuego Red 1:7 Sharktopus (at MEMORIAL STADIUM SEATTLE)
b) Vancouver Metro Soccer League: Croatia Vatreni O45 2:1 Columbus FC O45 (Burnaby Lake West Pitch 3)
c) Vancouver Metro Soccer League: Guildford FC 1:2 Vancouver Harps (Div. 2 Cup Final at Burnaby Lake West Pitch 2)
d) Major League Soccer: Vancouver Whitecaps 1:0 Sporting Kansas City (BC Place)
e) National Lacrosse League: Vancouver Warriors 7:11 Albany FireWolves (Rogers Arena)
f) Under-16 BC Coastal Soccer League: VAFC Slammers 1:3 VUFC Predators (Point Grey Secondary)
g) Canadian Hockey League, Western League: Vancouver Giants 1:4 Spokane Chiefs
h) CLARK COUNTY FAIR AND RODEO IN LOGANDALE, MOAPA VALLEY, NEVADA
i) NBA in Salt Lake City: Utah Jazz 105:111 Phoenix Suns
j) Greater Salt Lake Soccer League: Vikings White 1:6 Salt Lake Old Boys
k) Greater Salt Lake Soccer League: Thistle FC 2:1 Mutiny FC
l) Boys 14U Metro Salt Lake City: Razzia Rage 1:3 Sparta Blue CP
m) MAJOR LEAGUE SOCCER IN SANDY/ SALT LAKE CITY: REAL SALT LAKE 2:2 TORONTO FC
n) Barrel Race in Ogden: Rocky Mountains Barrel Racing Association's 10th Annual Dash 4 Dollars
o) Flat Track Race in Ogden: Utah Quarter Horses Racing Association
p) Local Ice-Hockey in Ogden at the Olympic Rink: Bushwhackers 4-10 Blowholes, Roughies 5-7 Lucky Slice
q) Women’s Football in Sandy, Salt Lake: Pan World III vs. Thistle II
r) Tuesday Semi-Competitive Basketball in Millcreek, Salt Lake Metro: D7 54:64 (26:31) Mermen, Neighborhood Veterinary Care 68:60 (33:26) Wendover Knights
s) Major League Rugby: Seattle Seawolves 34-32 San Diego Legion
t) Major League Soccer at the Lumen Field: Seattle Sounders 0-1 Miami FC
u) Major League Baseball at the T-Mobile Park: Seattle Mariners 7:2 Houston Astros
II) Sights:
a) Washington State: Seattle, Peace Arch, Okanogan County: Malott, Monse, Brewster, Beebe Bridge; Wenatchee, Highway 2/97 towards Ellisburg, Manastash Ridge, Selah Bridge, Yakima Valley, Goldendale Klickitat Valley, Vancouver, Fort Nisqually, Magnolia
b) Oregon: Shaniko Ghost Town, Madras, Ochoko, Eastern Oregon Mountains, Cascade Locks & Columbia River Gorge
c) Idaho: Twin Falls, Boise
d) Nevada: Winnemucca, Austin (Stoke’s Castle), Manhattan, BELMONT, Goldfield, RHYIOLITE, Big Dune, Baker Archeological Site
e) Utah: Cove Fort, Salt Lake City, Ogden, Echo, Echo Canyon, Redrock Canyon, Antelope Island, Northern Wash, Hog Canyon, Dirt Devil Canyon, Colorado River Canyon, Arches State Park, Mexican Hat, Cedar Canyon, Deseret Fort, Lake Sevier
f) Wyoming: Fort Bridger, Evanston
g) Arizona: Virgin Canyon, MONUMENT VALLEY
h) British Columbia: Peace Arch, Richmond (Steveston, London Farm, Britannia Shipyard), Burnaby (Bby Mountain, listed buildings), Vancouver City, Chilliwack, Hope, Manning Park, Princeton, Keremeos, Osoyoos *** Tag 1: Anreise und erstes Spiel an einem 31 Stunden-Tag ***
Bucht man die günstigsten Flüge, muss man meistens mit abstrusen Flugzeiten leben. Bei uns sah es so aus, dass man für wirklich günstige 450€ hin und zurück pro Person von Frankfurt via Amsterdam nach Seattle und zurück via Atlanta, Georgia nach FFM reisen konnte. 9 Stunden Zeitverschiebung, OK. Aber warum muss der Flug in den Morgenstunden gehen, sodass man Mitternacht nach FFM los muss, nachdem man nur 4 Stunden nach Arbeit und Essen gepennt hat...
In FFM hat irgendein Idiot von der niederländischen KLM Chaos gestiftet, in dem er falsch behauptete, man müsste schon in FFM ein Einreiseformular für die US-Gesundheitsbehörde ausfüllen. Das geht technisch gar nicht...
In Amsterdam nur wenig Umsteigezeit, dann ein ruhiger Flug nach Seattle mit Delta, die sehr guten Service und Essen an Bord hatten. Der Rückflug sah da aber ganz anders aus...
Endlich angekommen nach 9,5h Flug – 11 Uhr bis 11.30 Uhr weil ja 9 Stunden Zeitverschiebung. Zügige Zollabfertigung mit den in den USA üblichen Befragungen, was man hier vor hat und wo man wohnt usw. Kurioserweise, wollte keiner unseren Impfpass oder den verpflichtenden Antigen-Schnelltest, der 24 Stunden vor Besteigen des ersten Flugzeugs zu machen ist, sehen.
Auch die Mietwagenübergabe bei Budget lief vernünftig ab. Mietwagen sind in den USA noch teurer als in Deutschland – dafür kostet Benzin dort kaum mehr als die Hälfte pro Liter als in Deutschland. Unlauterer Wettbewerb mit 20 Preisänderungen am Tag ist nicht erlaubt, aber ansonsten sind massive Preisunterschiede zwischen Marken und Orten (Gemeinden, Kreise, Bundesstaaten) normal. Wir hatten zwischen 4,30 USD und 5,10 USD pro Gallone (also ca. 4,09€ bis 4,85€ für 3,79 Liter, d. h. 1,08-1,28€ pro Liter) auf unserer Reise – und zwar nur von Marke und noch mehr vom Standort abhängig. Den Mietwagen, den wir bekamen, war ein mit über 1.000€ für die nur zweieinhalb Wochen zu Buche schlagender Chrysler 300s (11 Liter Normalbenzin auf 100 km, übersteuernder Hinterradantrieb, viel zu niedrig gelegen, alles elektrisch, die Entwickler haben wohl gedacht ,Hauptsache schönes Design‘ – aber wenigstens großer Kofferraum). Naja, ich weiß schon, warum ich bei US-Autos nur Jeep fahre – aber einen solchen gab es leider nicht zu mieten...
Der Flughafen von Seattle liegt in Tacoma, das ist ein Vorort in der Region Greater Seattle - bei weniger Einwohnern als die Metropolregion Berlin und dann auch noch dem zwanzigfachen der Fläche Berlins war es schon etwas verwunderlich, dass es so viel Stau gab auf dem Weg zur gebuchten Unterkunft, aber die Region ist so ungleich besiedelt wie die USA insgesamt. An manchen Ecken ballt sich alles und dann ist da drumherum kaum besiedelbare Wüste, Bergland oder Wälder.
Im Motor Inn war die taiwanesische Besitzerin sehr freundlich – etwas abgewohnt und zu teuer war es trotzdem. Dass es kein Frühstück oder nur wenig Frühstück gibt und dann dennoch für zwei Personen umgerechnet 80-100€ pro Nacht aufgerufen werden, ist leider normal in den USA. Im Sommer wird es noch teurer, außerhalb der Saison ist man etwas günstiger unterwegs, aber dann sind auch einige Sehenswürdigkeiten zu oder bei Freilichtmuseen z. B. nur Außenanlagen offen aber nicht die Häuser, die nur Mai bis September offen sind oder so. Aber bei den Wucherpreisen für Unterkünfte ist nur logisch, dass sogenannte RVs oder Motor Homes (verschiedene Arten von Campingfahrzeugen) sehr viel verbreiteter als in Deutschland sind.
Wucher der anderen Art erlebten wir dann erwartungsgemäß beim Parken: 30 Dollar Tagesticket im Zentrum, da man an der Parkuhr nur 4 Stunden stehen darf (wären dann 12 oder 16 Dollar gewesen). Außerhalb des engsten Zentrumsbereiches ist aber keineswegs so, dass man beim sogenannten Curbside Parking (am Bordstein) immer zahlen muss. Man kann z. B. zu bestimmten Uhrzeiten 2 oder 4 Stunden stehen bleiben oder außerhalb der auf den Schildern angezeigten Zeiten unbegrenzt stehen. Kontrolliert wird das oftmals auch nicht. Ich kann vorweg nehmen: Die Polizei war auf der ganzen Tour weniger präsent als in Deutschland, belästigte uns kein einziges Mal und Abzocke wie Blitzer an willkürlich auf eine niedrigere Geschwindigkeit beschilderten aber gut fahrbaren Streckenabschnitten gab es gar nicht. Ich kann hier aber nur für die 7 besuchten Bundesstaaten sprechen – keine Ahnung ob z. B. Kalifornien oder Florida anders sind.
Zurück nach Seattle: Das insgesamt positive Bild der USA litt durch Seattle etwas. Es ist die asozialste Stadt, die uns auf der Reise untergekommen ist; Müll, Kiffer, Säufer und Bettler ohne Ende. Wer nicht zu den lohnenden Sportanlagen der Stadt will, rate ich: bleibt bloß diesem Shithole Seattle fern!
Überteuert ohne Ende ist dieses Drecksloch auch: für 50€ fahr ich sicher nicht den Aussichtsturm „Space Needle“ hoch, dann lieber zu nem Aussichtspunkt an einem Park in einem der wenigen gepflegten Villenviertel laufen und die Hafenpromenade entlang. Fuego Red ........................................................ 1
Sharktopus ....................................................... 7
- Datum: Freitag, 31. März 2022 – Beginn: 19.10
- Wettbewerb: Greater Seattle Soccer League, Thursday Premier (1. Spielklasse der am Donnerstag spielenden Amateur- und Freizeitteams der Metropolregion Seattle)
- Ergebnis: 1-7 nach 86 Minuten (42/44) – Halbzeit: 1-5
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Memorial Stadium (Seattle, Kap.: 12.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: 5 (3 Heimfans, 2 Hopper)
- Spielbewertung: 6,5/10
Unterhalb dieser dümmlichen Space Needle befindet sich ein tolles Stadion, das älteste noch so erhaltene in der Region. Der gewaltige Bau von 1947 hat sich kaum verändert in den Jahren, wie man an diesen alten Bildern sehen kann: https://mynorthwest.com/640882/torch-of-truth-memorializing-memorial-stadium/ Große Sportveranstaltungen gibt es hier trotz zweier 6000er Tribünen mit Holzbänken und Dach aber kaum noch. Manchmal spielen Reserve- oder Nachwuchsteams der Seattle Sounders hier, meist muss man aber durch den Spielereingang latschen und bekommt dann die flotten Rumpelkicks der Greater Seattle Soccer League geboten. Diese regionale Spielklasse kennt mehrere Wettbewerbe, die auf dem Niveau zwischen Kreisoberliga und Freizeitliga anzusiedeln sind und nach Wochentagen eingeteilt werden, so wie das in Großbritannien ja auch der Fall ist. So waren wir heute bei einem Spiel der Donnerstagsliga, mit nur drei anderen Zuschauern...
Die originellen Namen der Teams ließen das Spielniveau erahnen... Die „Feuerroten“ von Fuego Red gingen in Führung, doch dann drehte der nach einem Vieh aus einem Billig-Horrorfilm benannte Tabellenletzte Sharktopus (3 Niederlagen in den ersten drei Spielen) auf: 1-5 und nach der Pause 1-7. Ganz gute Partie, sehr unterhaltsam, geiles Stadion – ein guter Einstand in die Tour. Wir kauften noch was ein und stellten fest, dass Lebensmittel in den USA so maßlos teuer wie in Großbritannien sind.
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, 142. Spiel ohne 0:0, Tageskilometer: 8.910 (50km Mietwagen, 160km eigenes Auto, 8.700km Flugzeug) * *** Tag 2: Zweiter Tag, zweiter neuer Länderpunkt ***
Am Freitag ging es natürlich etwas später los und gleich nach Kanada rüber. An der scheiß Grenze mussten wir 1,5h warten, da sehr großer Andrang war. Aber hier wurden wir wieder nur dümmlich ausgefragt, was wir hier vorhaben und wie lange und mussten weder die kanadische Corona-App, noch unsere Impfnachweise vorzeigen. Wir hatten wegen dem historischen Steinbogen (Triumphbogen, Peace Arch) den gleichnamigen Grenzübergang Peace Arch gewählt.
Direkt an der Grenze fängt die Metropolregion Vancouver an. Die ersten Sehenswürdigkeiten historischer Art, nämlich Gebäude aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts, fanden sich auch schon kurz nach der Grenze. Das sind einmal die viktorianische London Farm, dann die Britannia Shipyard, wo u. a. ostasiatische Fischer den lange Zeit so wichtigen Lachs verarbeitet haben, und auch der alte Hafen in Steveston bei Richmond. Dort aßen wir auch bei einem Inder. Wir mussten hier erstmals unseren Impfnachweis zeigen. Essen war aber sehr gut, Bedienung ausgesprochen freundlich und entsprach deutschem Preisniveau zzgl. einem hohen Trinkgeld. In Nordamerika gibt man bei Läden mit Bedienung immer Trinkgeld von mindestens 10%, eher 20%. Ohne Bedienung hat man die italienische Unsitte von Coperto übernommen: Bei Fastfoodrestaurants in den USA und Kanada mag man zwar kostenlos sein Getränk nachfüllen dürfen und kostenlos so viel Soße wie man will bekommen, doch drinnen essen kostet einfach mal 1, 2€ extra... Croatia SC Vatreni (O45) .............................. 2
Columbus FC (O45) ........................................ 1
- Datum: Freitag, 1. April 2022 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: Vancouver Metro Soccer League, Over-45 Veterans Championship Play-Offs Winter Season (Meisterrunde der Wintersaison der Ü45-Altherren Fußballregionalverband Metropolregion Vancouver)
- Ergebnis: 2-1 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 2-0
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Burnaby Lake West, Pitch 3 (Kap.: 1.000, davon 300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (Fanverhältnis ca. 50:50)
- Spielbewertung: 6,0/10
Im zum Raum Vancouver gehörenden Ort Burnaby checkten wir in eine private Unterkunft für unser langes Wochenende in British Columbia ein. Ein kanadisch-chinesisches Ehepaar betreibt das, vermietet zwei Doppelzimmer ihres kleinen Privathauses mit Garten. Sehr nette Leute, leider ist der Mann durch Schlaganfall alles andere als fit – ob das Rentnerpaar noch lange dieses Bed and Breakfast anbieten kann, ist also fraglich.
Wir fuhren am Abend noch zur Großsportanlage in Burnaby. Wie üblich in Nordamerika sind dort eine ganze Menge Plätze, die sehr gleich aussehen, angelegt. Hier ist aber cool, dass es symmetrisch angeordnete Metallgerüst-Plastebänke-Tribünen und einen großen Sprecherturm zwischen mehreren Plätzen gibt. Auf einem der Plätze lief ein B-Jugend Play-off Spiel, dass im Elfmeterschießen entschieden wurde (Cliff Avenue United FC CAU Fury vs. Predators U17), wir entschieden uns aber für die Altherren-Meisterrunde, wo im Dauerregen Croatia Vatreni gegen Columbus FC mit 2:1 gewann. Trotz Ü45-Klasse spielten die 2x45 Minuten und das auch ganz gut. Dass im Raum Vancouver verschiedene Migrantengruppen (nicht nur Kroaten) die Fußballteams dominieren und auch mitunter komplett ethnisch aufgestellte Teams haben, wie in unseren deutschen Großstädten, ist wenig verwunderlich, scheint mir aber nicht so skandalisiert zu werden wie bei uns. Assimilation oder auch nur Integration werden in Nordamerika nicht so groß geschrieben und dass sich Einwanderergruppen abschotten, war schon bei den Deutschen, Schotten und noch mehr den religiösen Gruppen wie Amishen, Juden, Mormonen usw. üblich und ist logischerweise bei den Chinesen, Mexikanern, Arabern auch so... Dennoch sieht man in den USA und Kanada eher mehr gemischte Paare oder Gruppen von Freunden aus verschiedenen Ethnien als in Deutschland.
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, 143. Spiel ohne 0:0, 250 km Mietwagen * *** Tag 3: Kreispokal, internationale Major League und Profi-Lacrosse ***
Die Besichtigungen in Burnaby wussten nicht so zu überzeugen: Um den See herum gibt es ein paar sehenswerte Bauten von um die Jahrhundertwende (19./20. Jhd.), das Village Museum war verrammelt, der Quarry Rock gesperrt und das Ufer dort vollgeparkt. Aber hoch zum Burnaby Mountain lohnte dann doch aufgrund der tollen Sicht über die ganze Stadt. Guildford FC ................................................... 1
Vancouver Harps FC ...................................... 2
- Datum: Samstag, 2. April 2022 – Beginn: 13.45
- Wettbewerb: Vancouver Metro Soccer League, Division 2 Cup Final (Pokalfinale der 2. Division [3. Ebene] des Fußballregionalverbandes der Metropolregion Vancouver)
- Ergebnis: 1-2 nach 96 Minuten (46/50) – Halbzeit: 0-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: NN von Harps (89. Gelb-Rot, Foul und Ballwegschlagen)
- Austragungsort: Burnaby Lake West, Pitch 2 (Kap.: 900, davon 150 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 150 (davon etwa 80 Harps, 40 Guildford)
- Spielbewertung: 7,0/10
Dann ging es noch mal zum Sportkomplex Burnaby Lake West. Bei Kreispokalfinale der 3. Ebene (also wie Kreisklassenpokal) fanden sich etwa 150 Zuschauer ein, es gab ein vollständiges Schirigespann – das lag nur öfters mal daneben, denn die Soccer-Schiris in Kanada und USA sind überwiegend ziemlich schlecht und kleinlich; egal ob MLS oder so eine regionale Liga – und ein wirklich gutes Spiel zwischen einem irischen Migrantenteam und einer bunt gemischten Truppe aus zig Nationen bzw. Kanadiern verschiedenster Abstammung (Italiener, Osteuropäer, zwei Sikhs mit Turban...) Stimmung ging mehr von den Iren aus, das raue Spiel von beiden Seiten, aber es gab kein Rumliegen – sehr englische Spielweise! Nach einer halben Stunde trafen die Harps vom Punkt, nach der Pause bekamen sie einen lächerlichen Elfer und ebenso albernen Platzverweis gegen sich, doch konnten dann noch mit einem Weitschuss den 2:1 Siegtreffer erzielen. Vancouver Whitecaps FC .............................. 1
Sporting Kansas City ..................................... 0
- Datum: Samstag, 2. April 2022 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Major League Soccer (höchste Profifußballspielklasse in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 1-0 nach 100 Minuten (46/54) – Halbzeit: 0-0
- Tor: 1-0 73. Raposo
- Verwarnungen: Godinho, Cavallini, Teibert, Berhalter (alle Vancouver)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: BC Place Stadium (Kap.: 54.500 Sitzplätze, heute geöffnet ca. 30.000)
- Zuschauer: 16.772 zahlende (davon wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 4,5/10
Jetzt mal endlich Profisport in Spiel 2! Ein Ärgernis aber der Stau ums Stadion herum. Wir parkten einfach kostenlos in einer Seitenstraße beim Bahnhof und liefen über einen Kilometer zum Stadion. Das ist ja eindrucksvoll groß, toller Rasen usw. – aber so besonders interessant ist das baulich dann doch nicht. Liegt halt an einem Gewässer zwischen Hochhäuern und interessant war das wegen Schlechtwetter geschlossene Dach, aber mehr auch nicht. Ein weiteres Ärgernis ist die Cashless-Scheiße, die seit Corona hier Einzug gehalten hat. In keinem dieser Drecksstadien der großen Profiligen wird noch Bargeld akzeptiert und bei uns verdient die Sparkasse fleißig mit dran, wenn man für die Wucherpreise hier Hotdogs und Bier per Karte zahlt, die Tickets im Vorfeld löst oder z. B. das Eventparken zahlen muss. Heute gab es leider das schlechteste Spiel der MLS, was ich bisher gesehen habe (habe bisher aber MLS auch nur in der Glotze geguckt) zu sehen. Wenige Torszenen, nur ein Stochertor nach weit über einer Stunde für Vancouver gegen Kansas City, dabei eine geringe Auslastung und kaum Stimmung. Aber eben kein Bruchvolk und enorm gut durchmischt im Gegensatz zum deutschen Fußball: Man muss sich nur die ganzen verschiedenen Ethnien im Fanblock angucken; Weiße in der Mehrheit, Asiaten, Latinos, Sikhs mit Turban, Musliminnen mit Kopftuch, Schwarze – auch ohne Quote ein gutes Abbild der Stadtbevölkerung. Aber keine besoffenen Asis, keine aggressiven Pöbler – man bekommt allerdings auch bei den Belehrungen vor Anpfiff immer gesagt, dass man Chaoten an den Ordnungsdienst melden solle, was natürlich auch eine etwas dümmliche Aufforderung ist... Aber Vancouver hatte einen halbnackten Platzstürmer – nur insgesamt muss ein Bundesliga- oder auch Regionalligabesuch für so ein Publikum ein Kulturschock sein... Der Kulturschock fängt wahrscheinlich schon da an, wenn vor Anpfiff in Deutschland keine Hymne gespielt wird – bei den Profiligen hier werden, je nach beteiligten Teams, mindestens die kanadische oder die US-amerikanische Hymne oder eben wie heute beide Hymnen gespielt, zumeist live gesungen oder instrumentiert. Vancouver Warriors ...................................... 7
Albany FireWolves ....................................... 11
- Datum: Samstag, 2. April 2022 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: National Lacrosse League (Nordamerikanische Profiliga im Indoor-Lacrosse [USA und Kanada])
- Ergebnis: 7-11 nach 60 Minuten (4x15) – Viertel: 3-3, 0-4, 2-2, 2-2
- Statistiken: https://www.nll.com/game/1563/ bzw. Full Box Score: https://lscluster.hockeytech.com/game_reports/game-summary.php?game_id=1563&client_code=nll
- Austragungsort: Rogers Arena (Kap.: 18.900 Sitzplätze, heute geöffnet ca. 10.000)
- Zuschauer: 5.864 zahlende (davon wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 7,5/10
Eine lange Nachspielzeit beim Fußball und eine blöde Anstoßzeit bei der professionellen Lacrosse-Liga, einer kanadischen/ indianischen Hockeyvariante, sorgte für Hektik. Ich hatte extra Karten in gegenüberliegenden Sektoren der gegenüberliegenden Sportstätten (Stadion links der Straße, Halle rechts davon; dort spielen auch Vancouver Canucks NHL) besorgt. Wir kamen trotzdem erst eine knappe Minute nach Anstoß in die Halle. Aber klar, man muss ja auch erst noch durch den üblichen Metalldetektor und seinen Impfnachweis zeigen. In der Halle war noch schlechtere Auslastung, aber mehr Stimmung, da Musikeinspielungen und Animateure. Lacrosse auf diesem Level ist ein extrem rasantes Spiel, hier unterlag aber die Mannschaft von Vancouver recht deutlich gegen die Albany Firewolves, die gut 4.000 km aus dem Bundesstaat New York angeflogen kamen. Am Ende nur kamen die Gastgeber auf 7:11 heran. Abgesehen davon, dass in Kanada die erfolgreichsten Franchises eher aus Toronto oder Montreal kommen, ist es auch so, dass in Sachen Lacrosse die Kanadier nicht mehr so dominieren und die US-Amerikaner denen eher den Rang ablaufen.
* Statistik: 3 neue Grounds, 3 Spiele (davon 1x Lacrosse), 145. Spiel ohne 0:0, 80 km Mietwagen * *** Tag 4: Thüringer Höfe, Fußball vor der Burgschule und Eishockey im Vorort ***
Am Sonntag schauten wir uns etwas in der Vancouver City um, außer der Hofanlage Roedde House aus dem 19. Jahrhundert – errichtet von Thüringer Einwanderern aus Großbodungen im heutigen Landkreis Eichsfeld – gibt es keine älteren Häuser, sondern nur Wolkenkratzer und Parks. Alles nichts Besonderes. Ganz interessant sind die riesigen Brücken über die Flussläufe, die teils Inseln unter diesen Brücken bilden. Vancouver Athletic FC Slammers U16 ........ 1
Vancouver United FC Predators U16 ........... 3
- Datum: Sonntag, 3. April 2022 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: British Columbia Coastal Soccer League, League Cup, Boys U16, Division 3 Championship (Ligapokal für die Teams der 3. U16-Division der Küstenregion der Metropolregion Vancouver, Britisch Kolumbien)
- Ergebnis: 1-3 nach 80 Minuten (40/40) – Halbzeit: 1-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Point Grey Secondary School Turf (Vancouver City, Kap.: 650, davon 150 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 55 (davon ca. 20 Gästefans)
- Spielbewertung: 2,5/10
Bei der ersten Spielansetzung kann man sich schon denken, wie schlecht das Gekicke war: British Columbia Coastal Soccer League, League Cup, Boys U16, Division 3 Championship (Ligapokal für die Teams der 3. U16-Division der Küstenregion der Metropolregion Vancouver)... Immerhin traf Vancouver United 3 Mal und die Gastgeber von Vancouver Athletic 1 Mal. Ansonsten passierte kaum was auf dem regennassen Kunstrasen, aber wir besuchten den Point Grey Turf wegen der schlossartigen Schule am Platz – ein paar kleine Standard-Tribünen haben die dort auch. Vancouver Giants ........................................... 1
Spokane Chiefs ................................................ 4
- Datum: Sonntag, 3. April 2022 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: Western League, Canadian Hockey League (Kanadisch-US-Amerikanische U20 Eishockey-Profiliga oberster Ebene)
- Ergebnis: 1-4 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 0-2, 1-0, 0-2
- Statistiken: https://whl.ca/gamecentre/1017987/boxscore / Sheet: https://whl.ca/reports/games/1017987/official
- Austragungsort: Langley Events Centre (Kap.: 5.276 Sitzplätze)
- Zuschauer: 3.211 zahlende (davon ca. 50 Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10
Eishockey war dann ungleich besser und professioneller, obwohl wir es nicht zur NHL schafften. Denn die Canucks waren ausverkauft. Quasi eine Liga drunter, in der CHL/ Western League – aus der man aber keinesfalls in die NHL aufsteigen kann – war die Halle nur noch halb so groß wie in der NHL, die Karten nur noch halb so teuer – aber auch die Zuschauerzahl nur halb so hoch. Und keinerlei Support trotz 3.000 Zuschauern und 50 Gästen aus über 600km Entfernung. Auch hier wieder beide Hymnen, da Spokane im Bundesstaat Washington liegt.
Lustig der Ordner am Eingang, als wir ihm den EU-Impfnachweis zum Scannen hinhielten: „Oh interessant, ein internationaler Nachweis – den hatte ich noch nie unterm Scanner...“ Drinnen wieder sehr viel Moderation, Spielchen in jeder Unterbrechung, aber auch tolle Gewinnspiele: ein glücklicher Dauerkartenbesitzer staubte einen Chevrolet Silverado ab! Die gastgebenden Vancouver Giants erzielten aber nur im Mitteldrittel mal ein einziges Tor. Die Spokane Chiefs hingegen netzten im Eröffnungs- und Schlussdrittel jeweils doppelt ein, das letzte war ein Empty-Net-Goal...
* Statistik: 2 neue Grounds, 2 Spiele (davon 1x Eishockey), 146. Spiel ohne 0:0, 100 km Mietwagen * *** Tag 5: Durch den Süden British Columbias zurück in die USA ***
Am fünften Tag der Reise erstmals kein Sport... Wir hielten erstmals gut 100km östlich von Vancouver in Chilliwack. Übrigens: in Kanada gelten Kilometer statt Meilen: man darf also wirklich nur lächerliche 100 km/h auf breiten Autobahnen fahren – in keinem US-Bundesstaat sind die Tempolimits so lächerlich niedrig. Eigentlich wollten wir nur was Einkaufen, mein Vater wurde da von einer Verkäuferin auf seinen Hansa-Schal angesprochen, die das schon richtig in die „Second Bundesliga“ verordnete, aber wir fuhren noch dem Schild zur „Historic Downtown“ nach. Außer einer Holzkirche (erbaut Ende 19. Jh.) gab es aber so gut wie nichts Älteres dort...
Hope war interessanter: Dort stehen mehr alte Häuser, heftige Berglandschaft direkt dran, die älteste Kirche in British Columbia steht dort auch (1860er) und kurios sind die Infotafeln zu den Drehorten des Films „Rambo First Blood“, denn der wurde zum Großteil in Hope und Umgebung gedreht, auch wenn er in Washington oder Oregon spielt. Aber im besten Teil, Teil 3, wo er mit Afghanen gegen die Russen kämpft, hat man ja auch nicht in Afghanistan drehen können, sondern ich glaube in Marokko... Auch interessant im Ort: Hope scheint eine große Indianergemeinde zu haben (die sogenannten First Nations): mit orangen Hemden und dem Slogan „Every Child Matters“ weißen sie auf die Verbrechen hin, die an ihren Volksgenossen in den Internaten verübt wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Residential_School).
Weiter ging es nach Osten – über den verschneiten Manning Park, wo es mehrere Unfälle gab, wieder runter nach Princeton, wo die Sonne schien. In Keremeos war dann sogar schon Weinanbau und in Osoyoos hat man Halbwüste. In dem Indianerdorf war aber alles dicht und in ein paar Minuten waren wir über die Grenze zu den USA.
Im Bundesstaat Washington fuhren wir durchs Okanogan County: Malott, Monse – viel schöne hügelige und leicht gebirgige Landschaft, viel Landwirtschaft, ab und an „Historical Marker“, wo einem auf Tafeln irgendein Bodendenkmal oder technisches Denkmal erklärt wird... Dann an Brewster vorbei über die interessante Beebe Bridge (bei Chelan) nach Wenatchee. Dort nahmen wir ein Zimmer in einem Super 8 Motel (Kette mit sehr gutem Standard, zwar kein Frühstück, aber dafür immer gute Zimmer) und gingen neben an zu einem Denny’s. Auch eine Kette: in dem Fall gehobener Imbiss mit Platzierung und Bedienung (daher Trinkgeld geben) – die Burger sind schon ein ganz anderes Kaliber da als bei McDonald‘s...
* Statistik: 640 km Mietwagen * *** Tag 6: Weiter nach Süden gen Wilden Westen ***
Am nächsten Morgen fuhren wir von Wenatchee ins westlich liegende Gebirge. Ein Typ mit DD-Nummer – Karre wohl importiert zum Auswandern – überholte uns. Die Nummernschilder hier sind eh geil: manche haben gar keine, andere zumindest vorne nur ein Bild, Logo oder Staatsflagge (keine Diplomaten, sondern heimatverbundene Neuauswanderer) und andere lassen sich aufwändige Kennzeichenhalterungen mit mehr Text als auf dem Nummernschild selber, um z. B. den Lieblingssportverein für die Meisterschaft 2019 zu feiern, drucken – alles legal!
Den Highway 2/97 nahmen wir gen Ellisburg, wo es schon wieder Schnee gab. Weiter südlich war das Wetter aber angenehmer. Die Manastash Ridge und Selah Bridge, der größten Spannbrücke der USA über einen gewaltigen Canyon, wussten zu beeindrucken. Dann ging es durch Indianergebiet im Yakima Valley und Goldendale im Klickitat Valley. Schilder weißen auf das Indian Nations Tribal Law (Stammesrecht der Indianer) hin. Auch ein großer Unterschied zu Deutschland. Nicht, dass ich das so toll finde, aber man muss sich den Hinweis gefallen lassen, dass Deutschland und viele europäische Länder eher die Ausnahme im Rechtswesen darstellen: In vielen asiatischen, fast allen afrikanischen und amerikanischen Ländern ist es normal, dass z. B. für Ureinwohner oder religiöse oder ethnische Minderheiten zumindest in bestimmten Bereichen ein eigener Rechtskodex gilt, während man sich in Deutschland schon aufregt, wenn muslimische Friedensrichter irgendwas innerhalb der Gemeinde klären wollen – andere Rechte und eigene Gerichtsbarkeit für Christen, Yesiden u.a. sind ja in Nahost auch normal; aber eben nicht in Deutschland, was zu akzeptieren ist. Zum Stammesrecht in den USA: Link 1 & Link 2 & Link 3.
Zur frühen Nachmittagszeit passierten wir den zweiten US-Bundesstaat der Reise: Oregon. Dort war ein teils als Freilichtmuseum fungierender Ort namens Shaniko interessant, ein sogenanntes Semi Ghost Town. In Madras gab es auch interessante Gebäude und Felsformationen, auch Ochoko wusste zu gefallen.
Der Osten Oregons ist dünn besiedelt. Wir trieben in der Wildnis eine alte Tankstelle mit der aus der Mode gekommenen Betankung durch Tankwart auf. Im Radio liefen jetzt v.a. Sender mit christlichen Inhalten: Predigten und zeitgenössische christliche Musik. Sonst hörten wir eher die Rocksender trotz viel Werbung und Wiederholungen.
Bundesstaat 3 schafften wir auch noch heute: Nevada. In Winnemucca gab es im Motel und danebn einen Imbiss aber einen für die USA eher schlechten Service. Das sollte sich leider bei Orten mit großem indianischem Bevölkerungsanteil überall zeigen: Ziemlich hohle, faule und desinteressierte Leute im Dienstleistungssektor.
* Statistik: 1.070 km Mietwagen * *** Tag 7: Quer durch Nevada – Wüste und Western-Geisterstädte ***
Wir fuhren nun quer durch Nevada. Das ist eine 850km Strecke gewesen, da Nevada zwar nur etwas über 3 Millionen Einwohner, welche auch zur Hälfte im Raum Las Vegas wohnen, hat, aber mit 286.000qkm fast die Fläche Polens erreicht.
Zuerst schauten wir in Winnemucca die alten museal genutzten Gebäude an, wo es schöne Infotafeln zur Besiedelungsgeschichte des Wilden Westens gab. In Austin gab es interessante Holzhäuser wie im Western und die Ruine eines kleinen turmartigen Schlosses von um 1900, was ein Bergbauunternehmer in den Sand gesetzt hat (Stoke’s Castle). Bergbau spielte hier überall eine Rolle: Mit Manhattan und Belmont besuchten wir zwei ehemaligen Goldgräberstädte, die mal tausende Einwohner hatten und nun nur noch eine Handvoll Bewohner haben. Besonders Belmont ist sehr sehenswert, da eine Art Freilichtmuseum mit teils sehr großen Gebäuden wie dem Gerichtsgebäude. Die Piste zwischen beiden Orten ist auch mit 2WD-PKW fahrbar. Die Kirche von Belmont wurde nach dessen wirtschaftlichen Absturz abgebaut und nach Manhattan transportiert, dort wieder aufgebaut. Vor ein paar Jahren haben die Museumsfreunde das Ding aber in Belmont wieder aufgebaut und so haben beide Dörfer nun identische Holzkirchen...
Auch Goldfield hat diverse Häuser aus der Wild West-Zeit zu bieten. Spektakulär verfallen ist die Geisterstadt Rhyolite: null Einwohner, kein Haus mehr intakt oder bewohnbar, einfach irgendwo im Nichts gelegen, ein paar Jahre geboomt und nach 20 Jahren wegen Erschöpfung der Minen trotz Eisenbahnanschluss, Casino etc. aufgegeben.
Weiter an Dünen (Big Dune) vorbei nach Las Vegas. Noch ein kurioses Auto: ein Tscheche mit Litvinov-Eishockey-Aufkleber überholte uns auf der Suche nach dem gebuchten Hotel. Es gibt einige Eishockeyprofis aus Tschechien die in USA spielen, aber nicht bei den Vegas Golden Knights... Das gebuchte Hotel war ein Wyndham, Preis im Rahmen, Frühstück aber dürftig, Service gut. Wir gingen Abendessen bei Five Guys: interessante Burger, aber teurer als andere dieser primitiven Burgerschuppen, würde ich daher nicht empfehlen.
* Statistik: 850 km Mietwagen * *** Tag 8: Landwirtschaftsmesse in Logandale – mit Rodeo, Schweinerennen und Co. ***
Statistiken: https://www.prorodeo.com/result/2022/clark-county-fair--rodeo/11814
Zuschauerzahlen: bis zu 2.100 beim Rodeo, bis zu 400 beim Schweinerennen und den Tierausstellungen
Am Donnerstag endlich wieder Sport, aber diesmal ganz was anderes: knapp 100km östlich von Las Vegas stieg der zweite Tag der Landwirtschaftsmesse in Logandale im Moapa Valley, die Clark County Fair & Rodeo. Ich hatte mich erst nur für das Rodeo interessiert, dann aber gesehen, dass da noch zig anderer Kram vor dem Main-Event (19-22 Uhr) läuft.
Um 10 machten die die Tore zum Messegelände auf, Tageskarte 20 Dollar. Um 11 gab es die erste Sportveranstaltung. Auf einem kleinen Rundkurs, ähnlich einer Windhunderennbahn, aber viel kleiner, liefen vier Ferkel mit Westen mit Nummern gegeneinander. Dazu lustige Kommentierung, denn die Rennschweine werden nach Schauspielern, Musikern oder Politikern benannt – und v.a. bei letzteren werden die Leistungen auf der Rennbahn gerne mit jenen der Namensgebern in den Parlamenten verglichen... Das faszinierende: Die Viecher rennen ohne Köder, den die blöden Tölen beim Hunderennen zwingend brauchen – die flitzen aus der Startbox einmal rum in den Stall und fressen dann da Kekse... Ein komplett albernen Sport, als solcher auch nur in wenigen Staaten anerkannt, aber kann man sich mal angucken...
Bevor es 13 Uhr mit ernsthafterem Rodeo weiterging, gab es, wie schon ab 10, die üblichen Ausstellungen und Shows auf so einer Landwirtschaftsmesse: Alte Landmaschinen, Geflügel (vom Huhn bis zum Emu), ungewöhnliche Einzeltiere (riesige Pferde, Alpakas, besondere Ziegen), dann auch Tierausstellungen, wo ein Chefjuror schön erklärte, was z. B. ein herausragendes Marktschwein oder eine besonders schöne Ziege ausmacht. https://texas4-h.tamu.edu/wp-content/uploads/Evaluating-Market-Swine.pdf - Die Begeisterung erschließt sich einem Außenstehenden zwar nicht ganz, aber wenn man schon mal auf dem Land ist...
Um eins dann wie gesagt Rodeo-Action in der Arena. Die Vorkämpfe noch ohne Platzreservierung und kaum Zuschauer. Bei den Vorkämpfen wird v.a. Single und Team Roping (ein bzw. zwei Cowboys auf Pferden jagen ein in die Arena rennendes Rind mit einem Lasso und fesseln es; Schnelligkeit und technische Korrektheit werden bewertet) sowie Steer Wrestling (ein Cowboy springt von einem Pferd auf einen Jungbullen drauf und ringt ihn zu Boden; auch hier nach Zeit und Technik bewertet) gezeigt. Geschick und Kraft in diesen Disziplinen sind schon in den Vorwettbewerben der Hammer!
Dann noch mal Schweinerennen, Hundeshows, Tanzaufführungen, Musikdarbietungen (Country-Rock, Schlager usw.), ehe es abends noch ein Muttin Bustin (Mutton Busting, „Hammel-Umhauen“) gab. Das ist ebenfalls eine Disziplin des Rodeos (so wie Kugelstoßen und Hammerwerfen oder Weitsprung Disziplinen der Leichtathletik sind). Hierbei hocken sich Kinder auf Hammel und versuchen so lange wie möglich auf diesen zu bleiben. Heute wurde hier ein Meisterschaftsfinale ausgetragen. Zumindest zwei der Jungs zeigten echt gutes Durchhaltevermögen. Einer musste auf einen neuen Hammel, weil der erste zu lahm war und – wie der Kommentator meinte – nur noch zum Osterbraten taugen würde...
Dann endlich das Main-Event. Außer Roping und Steer Wrestling zeigten die Cowboys nun auch noch Bronc Riding (auf einem besattelten Wildhengst sich so lange wie möglich halten; unter 8 Sekunden ist ungültig), Bareback-Riding (auf einem Wildpferd ohne Sattel sich so lange wie möglich halten) und Bullriding (dasselbe auf einem Stier: die gefährlichste Disziplin). Eine für die wenigen Cowgirls typische Disziplin war dann das Barrel Racing, wo man in wildem Galopp auf einem Rennpferd um Fässer (Hindernisse) herum reitet auf Zeit (Abzugssekunden bei umfallenden Fässern). Beim Rodeo ist natürlich ein etwas anderes Publikum als in der Großstadt beim Fußball: Fast nur Weiße mit Cowboyhüten, die Männer sind im Fokus, Frauen nur Beiwerk, mancher bekundet seine Sympathie zu Donald Trump, aber keiner pöbelt oder prollt hier rum – Alkohol ist verboten, Beleidigungen verpönt, der Fairplaygedanke sehr stark verbreitet. Auch dass es kaum Schwarze und so gut wie gar keine Asiaten gibt, ist nur logisch: Die Zeiten der Rassentrennung wirken nach, Farming war lange für die europäischen Zuwanderer, das hat sich kaum geändert und in den letzten Jahren hat die Landwirtschaft auch keine anziehenden Faktoren senden können für viele Nicht-Weiße. Und das Frauen beim Rodeo nur Beiwerk sind, ist bei der enormen körperlichen Leistung und der enormen Gefahr des Bullen- oder auch schon Sattellos-Reitens nur logisch. Es gibt leider jedes Jahr Todesfälle bei diesem Sport. Artikel 1 & Artikel 2 & Artikel 3
Dennoch muss ich sagen, dass Rodeo eine der interessantesten Sportarten ist, die ich je gesehen habe! Gerne wieder wenn ich es mal wieder in die Region schaffe! Aber dass vor der Nationalhymne vom (berittenen) Moderator noch ein Gebet neben einer Ode an die Freiheit Amerikas gesprochen wurde, ist bei der Art und der Gefährlichkeit der Veranstaltung kein Wunder...
* Statistik: 3 neue Grounds, 2 Spiele (2 neue Sportarten), 210 km Mietwagen * *** Tag 9: Ab nach Salt Lake City! ***
Nun ging es nach Utah, dem Bundesstaat, wo wir uns am längsten aufhielten. Utah ist auch einfach besonders interessant. Auf dem 700km langen Weg von Las Vegas nach Salt Lake City lag mit Fort Cove auch endlich mal eine gescheite architektonische Sehenswürdigkeit. Das Fort Cove ist ein restauriertes Steinfort, errichtet aus Vulkangestein der Umgebung, mit einigen interessanten hölzernen Nebengebäuden. Die Innenausstattung ist noch aus dem 19. Jahrhundert und gut aufbereitet. Man kann die Anlage kostenlos besichtigen – selbst eine Führung wird von Angehörigen der in Utah verbreiteten christlichen Gruppierung der Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Latter Day Saints, Mormonen) kostenfrei angeboten. Utah Jazz .................................................. 105
Phoenix Suns ............................................ 111
- Datum: Freitag, 7. April 2022 – Beginn: 19.30
- Wettbewerb: National Basketball Association (NBA; höchste nordamerikanische Profi-Basketballliga für Teams aus USA und Kanada)
- Ergebnis: 105-111 nach 48 Minuten (2x12) – Viertel: 24-30, 33-24, 35-21, 13-36
- Statistiken: https://www.nba.com/gametracker/#/20220408/PHXUTA/jazz/analysis
- Austragungsort: Vivint Arena (Salt Lake City, Kap.: 19.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 18.000 (davon ca. 1.000 Gästefans)
- Spielbewertung: 8,0/10
Nördlich der Mitte des Bundesstaates Utah befindet sich dessen Hauptstadt Salt Lake City mit einer sehr ausgedehnten Agglomeration in einem Tal am namensgebenden Salzsee. Ein solcher Ort in der Agglomeration ist Sandy, wo wir für die nächsten fünf Tage im Sleep Inn unterkamen. Ganz ordentliche kleine Zimmer mit ordentlichem Frühstück.
Bald nach dem Check-in, fuhren wir zur gewaltigen Vivint Arena. Dort schauten wir mit mindestens 18.000 anderen Zuschauern in der zu über 90 % gefüllten Halle die beste (und teuerste) Basketballliga der Welt. In der NBA bekommt man ja mindestens 4x12 Minuten effektive Spielzeit geboten (nicht wie sonst 4x10) und das Spiel der Utah Jazz gegen die Phoenix Suns war schon echt hervorragend. Phoenix führte zu Beginn schnell klar, wobei Utah mehrere Minuten für die ersten Punkte brauchte. Im zweiten Viertel kamen sie heran und drehten die Partie im dritten Viertel. Teilweise führte Jazz mit 20 Punkten, doch die gaben sie zum Ende des dritten Viertels und vollends im Schlussviertel aus der Hand. Am Ende ein 105:111 für Phoenix Suns aus Arizona, die in der Halle auch mit ein paar Hundert Leuten vertreten waren. Sind ja nur 1.000 Kilometer oder 10, 11 Stunden Fahrt bzw. mit dem Flugzeug noch weniger... Richtig Stimmung war trotzdem nicht, ist halt ein Opernpublikum in den USA und Kanada. Bei den pervers hohen Eintrittspreisen auch kein Wunder. Also für Karten im dritten Rang fast 80€, meine war ein Sonderangebot für immer noch fast 50€, dazu noch 15€ Parkgebühren – echt asozial... So viel habe ich noch nie für Sport bezahlt! Und unten hinterm Korb am Spielfeldrand z. B. wäre man schnell bei 250-300€ gewesen!
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, Tageskilometer: 720km Mietwagen * *** Tag 9: Ein Fußballtag in der Region Salt Lake City ***
Am Samstag kamen wir etwas zu spät los und da auf der einen Großsportanlage in West Jordan auf einem anderen Platz als angegeben gekickt wurde, aber massenhaft andere Partien bei kaltem aber sonnigem Wetter über die Bühne gingen, fuhren wir von der Unterkunft in Sandy nach dem erfolglosen Besuch in West Jordan eben doch schon früher als geplant an den Rand von Salt Lake City, wo sich der Flughafen befindet, und schauten ein Amateurspiel der 2. Stadtklasse oder wie man das dann nennen soll...
Vikings White SC .......................................... 1
Salt Lake Old Boys ........................................ 6
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Greater Salt Lake Soccer League, Second Division (3. regionale Spielklasse im Großraum Salt Lake City; Amateurfußballliga)
- Ergebnis: 1-6 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 0-3
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Regional Athletic Complex Salt Lake City, Field 11 (Kap.: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 16 (davon 9 Vikings und 5 Old Boys)
- Spielbewertung: 5,5/10
Gespielt wurde auf Platz 11 des Regional Athletic Complex (RAC). Beeindruckend viele Plätze? Nachher wechselten wir auf Platz 12 und insgesamt gibt es dort 16 (sechzehn) Plätze! Die sehen zwar alle gleich aus bis auf Platz 1 und 3, da außer den beiden genannten ausbautenlos, aber liegen mit tollem Blick zu einem Berg mit Steinbruch unweit des internationalen Flughafens.
Der Kick zwischen Vikings White und Salt Lake Old Boys litt unter einem schwachen Beginn, doch nach und nach erzielten die Old Boys drei Treffer, zogen nach der Pause trotz verballertem Elfer auf 0-5 davon und gewannen am Ende 1-6. Thistle FC ........................................................ 2
Mutiny FC ....................................................... 1
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Greater Salt Lake Soccer League, Second Division (3. regionale Spielklasse im Großraum Salt Lake City; Amateurfußballliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 1-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Regional Athletic Complex Salt Lake City, Field 12 (Kap.: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 11 (davon 6 Thistle und 3 Mutiny)
- Spielbewertung: 6,0/10
Das zweite Spiel auf dem Platz nebenan, der Nr. 12, war flüssiger und sah eine schnelle Führung, aber noch weniger Zuschauer... Bei Pause stand es eins zu eins zwischen Thistle („Distel“ – wohl schottische Einwanderer) und Mutiny („Meuterei“), nach der Pause teilweise Leerlauf und dann wieder Chancen auf beiden Seiten. In der Schlussminute dann der entscheidende Sturmlauf der Disteln mit einem Heber über den heraus geeilten Schlussmann zum 2:1. Razzia Rage (08B) .......................................... 1
Sparta Blue CP (08B) ..................................... 3
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Boys 14U Metro C (Gruppe C der jüngeren C-Jugend [14 Jahre und jünger, Jahrgang 2008] der Metropolregion Salt Lake City; 3. regionale Ebene)
- Ergebnis: 1-3 nach 72 Minuten (36/36) – Halbzeit: 1-1
- Tore: NN
- Verwarnungen: NN
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: West Jordan Sports Complex, Field G (West Jordan, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (jeweils die Hälfte Anhänger der jeweiligen Mannschaft)
- Spielbewertung: 3,5/10
Doch noch mal nach Jordan West, da auf dem G-Platz – schöner Graswall, Anzeigetafel, Blick zu den typischen Holzhäusern, einer Kirche und v.a. den schneebedeckten Bergen – die jüngere C-Jugend kickte. War der langweiligste Kick in den USA, aber war ja nur U14-Stadtklasse oder so... Sparta Blue siegte hier 3:1 gegen Razzia Rage. Der faire Umgang zwischen Eltern, dem Trainergespann und den Spielern fiel hier positiv auf – wobei ich hier auch nichts gegen Krawall gehabt hätte... Real Salt Lake City ........................................ 2
Toronto Football Club ................................... 2
- Datum: Samstag, 9. April 2022 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Major League Soccer (höchste Profifußballspielklasse in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 2-2 nach 98 Minuten (47/51) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 7. Meram, 1-1 9. Thompson, 2-1 43. Kreilach, 2-2 79. Nelson
- Verwarnungen: Herrera, Kreilach, Ruiz (RSL); MacNaughton, Osorio (Toronto)
- Platzverweise: Salcedo (86. Minute, Rot, grobes Foulspiel)
- Austragungsort: Rio Tinto Stadium (Sandy, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 20.213 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 19.000 (offiziell fast ausverkauft, wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 8,0/10
Nun auch mal Major League Soccer in den USA – in einem der schönsten aber kleinsten Stadien der Liga bei einem der kleineren Franchises. Der Besuch bei Real Salt Lake war sehr sympathisch. Die nennen sich auch Real Salt Lake City, wobei sich „Salt Lake“ korrekter auf die Metropolregion bezieht, denn das Stadion steht ja auch in Sandy, was kein Ortsteil von Salt Lake City ist, sondern eine Ortschaft im Umland. Also das wäre, wie wenn Hansa Rostock in Güstrow spielen würde oder der 1. FC Köln in Frechen...
Die Eintrittskarten waren mit 25€ im Rahmen, sie bewegen sich so zwischen 20 und 50€. Die Sicht war wieder hervorragend, da keinerlei Sichtbehinderungen oder Fangnetze. Die Bauweise ist interessant. Zwei einfache Hintertortribünen, auf den Längsseiten doppelrängige Tribünen mit wellenartigem Dach im Oberrang. Der Blick in die Berglandschaft oder sogar zum Kapitol von Salt Lake City ist von vielen Plätzen möglich. Das Parken kostet im Stadionbereich so 10 Dollar, aber nur eine halbe Meile entfernt kann man auf einem größeren Parkplatz in der 255 West Ecke 9400 South neben der Interstate 15 kostenlos parken. Der Einlass war wieder sehr freundlich, trotz der üblichen Kontrollen mit Metalldetektor. In allen großen Ligen sind ja Cash Less und Mobile Ticketing üblich. Man muss also auf dem Handy die Karten vorzeigen in einer App. Auch bei RSL ist das so scheiße, aber wir bekamen gedruckte Karten am Einlass dazu – bei keinem anderen Verein war das so. Topp! Da mir Utah auf Anhieb gut gefiel – im Gegensatz zu anderen MLS-Standorten auf unserer Tour, v.a. Seattle nicht – besuchte ich auch gleich den Fanshop im Stadion. Die volle Auswahl findet man nicht an den Ständen hinter den Tribünen, sondern nur im befestigten Bau neben dem Haupteingang. Einlass aufgrund der geringen Fläche nur alle paar Minuten in Grüppchen durch Ordner. In den US-Fanshops findet man mitunter kuriose Sachen: Ich kaufte mir für 100€ ein Satin Jacket; eine knallrote Satin-Jacke mit Vereinswappen und Riesen-„Real“-Schriftzug – die Tiffany Lampe (Stained Glass Lamp - diese Glaskunst ist ja aus den USA) sah natürlich auch genial aus und war etwas völlig Ausgefallenes; aber für 135€ die Gefahr, dass beim Transport im Koffer was kaputt geht, lieber nicht...
Die Partie war fast ausverkauft und es gab etwas bessere Stimmung. Es wurde viel Spanisch gesprochen und im Fanblock waren viele Mexikaner. Starke Interpretation der Hymnen von USA und Kanada. Ein furioser Beginn mit einem genialen Treffer der Gastgeber in den Winkel, eine tolle Direktabnahme zum 1:1 nur kurz danach. Noch vor der Pause, nach vielen super Spielzügen, das 2:1 für Real Salt Lake. Nach der Pause immer noch ein prima Spiel, aber Salt Lake traf nicht mehr. Und Toronto semmelte einem Spieler von hinten den Ball unterm Bein weg um dann aus 40 Metern übern RSL-Torwart zum 2:2 zu treffen. Es gab Videobeweis, aber wie auch in Deutschland: Zu viele Plinsen an der Pfeife, die nicht mal nach Videogucken die richtigen Entscheidungen treffen und dann noch mit Karten um sich werfen... Wobei die US-Schiris durchweg noch schlechter sind. Die Sprechchöre „Ref you suck“ erinnerten sehr an unser „Schiri du Arschloch“... Das Spiel beendete Toronto nach einem unglücklichen High Kick mit grobem Foul zu zehnt, doch RSL vergab alle Torchancen. 2:2 am Ende sehr glücklich für die Kanadier.
* Statistik: 4 neue Grounds, 4 Spiele, Tageskilometer: 90km Mietwagen * *** Tag 10: Pferdesport und Eishockey in Nord-Utah ***
Kaum Auswahl am Sonntag im Fußballbereich, aber in den USA findet man jeden Tag etwas – man muss nur teilweise weit wegfahren oder etwas andere Sportarten suchen...
RMBRA’s Annual Dash 4 Dollar Barrel Race in Ogden
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Westernreiten in der Disziplin Barrel Race der Rocky Mountain Barrel Racing Association
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Weber County Fairgrounds, Golden Spike Event Center (Kap.: 4.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100
- Spielbewertung: 6,5/10
In Ogden, 100km nördlich von Sandy, fand Pferdesport statt. Die Weber County Fairgrounds im Golden Spike Event Center haben eine gewaltige Reithalle mit vier festen Tribünen, eine Pferderennbahn mit einer großen festen und mehreren kleineren Tribünen, eine Halle für Dressurreiten und eine Rodeo-Arena mit festen Tribünen. Anbei sind mehrere Fußballplätze und Baseball-Pitches.
In der großen Halle fand heute stundenlang Barrel Racing als einzelne Disziplin statt. 95 % Frauen, in jedem Fall tolle Geschwindigkeiten, die da geritten wurden und meistens blieben die Fässer auch stehen... UQHRA Flat Track Races in Ogden
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: Nationales/Regionales Pferderennen der Utah Quarter Horses Racing Association für American Quarter Horses, 7 Rennen über je 300 Yards
- Ergebnisse: NN
- Austragungsort: Weber County Fairgrounds, Flat Race Track (Kap.: 3.000, davon 2.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 400
- Spielbewertung: 4,5/10
Nach zweieinhalb Stunden gingen wir zum Pferderennen rüber. 10 Dollar Eintritt. Pferderennen ist schon irgendwie Scheiße. Paar Sekunden Action, dann 25 Minuten Pause. Aber eine landschaftlich einfach geile Rennbahn. Interessant aber auch: Fast nur mexikanische Jockeys und sehr rasante Sprints der Pferde. Blowholes Ogden .......................................... 10
Bushwhackers Ogden ..................................... 4
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: North Utah Senior Hockey League (Lokale Amateur-Eishockeyliga für den Raum Ogden)
- Ergebnis: 10-4 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 4-2, 2-0, 4-2
- Tore: NN
- Strafzeiten: 9 Minuten gegen Bushwhackers
- Austragungsort: Weber County Sports Complex, The Ice Sheet, Olympic Rink (Kap.: 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (ca. 12 Bushwhacker, 10 Blowholes)
- Spielbewertung: 6,5/10
Leider gab es auf dem Gelände kein Rodeo an dem Abend, daher fuhren wir nach kurzem Zwischenstopp am nachgebauten Fort Ogden zu einer Olympia-Eissporthalle. Im Sportkomplex der Weber State University gibt es wieder zig Anlagen, wobei die Haupthalle mit 1.500 Plätzen auf zwei Rängen und nur zwei Seiten auch eher klein geraten ist. Die Fensterfront ist sehr schön gestaltet und gibt einen Blick ins Gebirge frei.
Für unterklassiges Eishockey war das nicht schlecht, die Uhr wird nur bei massiven Unterbrechungen und in den letzten 60 Sekunden angehalten, Eisaufbereitung nur vor und nach einer Partie, nicht jedes Drittel – so kann man viel flüssiger spielen und in der Taktung 17.00, 18.30 und 20 Uhr drei Spiele von 3x20 Minuten austragen... Roughies Ogden ............................................. 5
Lucky Slice Ogden ......................................... 7
- Datum: Sonntag, 10. April 2022 – Beginn: 18.30
- Wettbewerb: North Utah Senior Hockey League (Lokale Amateur-Eishockeyliga für den Raum Ogden)
- Ergebnis: 5-7 nach 60 Minuten (3x20) – Drittel: 2-0, 3-3, 2-2
- Tore: NN
- Strafzeiten: 3 Minuten gegen Roughies
- Austragungsort: Weber County Sports Complex, The Ice Sheet, Olympic Rink (Kap.: 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 7 (mehrheitlich Lucky Slice Anhänger)
- Spielbewertung: 7,0/10
Das erste Spiel zwischen den Bushwhackers (Buschproleten bzw. Strauchdiebe, Guerillakämpfer im US-Bürgerkrieg) und den Blowholes (Blaslöcher der Wale) war recht einseitig. Am Ende siegten die Walfreunde 4:10.
Spiel 2 zwischen den Roughies (Raubeinen) und Lucky Slice (Wortspiel mit Lucky Strike, Glücklicher Schlag, und Pizzastück) war enger und endete 5:7 für Lucky Slice..
Das dritte Spiel guckten wir nicht auch noch, sondern gingen ins The Pies Pizza, wo einige Zeit nach uns auch ein Spieler der Lucky Slice mit seiner Freundin reinkam... The Pies Pizza ist eine Kette, die sehr empfehlenswert ist. Die Pizzen sind sehr kreativ belegt und qualitativ hochwertig.
* Statistik: 3 neue Grounds, 4 Spiele, Tageskilometer: 180km Mietwagen * *** Tag 11: Wintereinbruch und Abstecher nach Wyoming ***
Zum Wochenstart gab es einen üblen Wintereinbruch. Bei Besichtigung der Innenstadt von Salt Lake City war das Wetter noch OK. Die Stadt ist übrigens sehenswert, hat sie doch einige gewaltige Kirchen und Verwaltungsbauten, Denkmale aber auch ältere Villen und ähnliches zu bieten. Die Mormonen grüßen oft freundlich. Es ist kaum Elend im Stadtbild zu sehen.
Wir fuhren nach Nordosten gen Wyoming raus. Noch ein Halt in Echo/ Utah, wo es einen Stausee, Felsformationen und eine alte Kirche (also Mitte 19. Jahrhundert) gibt. Dann ging es bis Fort Bridger in Wyoming durch. Dort stehen in einem alten Fortgelände restaurierte Holzgebäude, Grundmauern, Villen und ähnliches. Ein sehr sehenswertes Gelände. Kostet Eintritt, wenn innen offen ist – aber vor Mai ist da nur an Wochenende auf. Auf dem Rückweg fuhren wir noch in Evanston vom Freeway ab und schauten uns dort die Kirchen und Backsteinbauten von um 1900 an. Auch mal ne andere Art Altstadt... Zurück in Utah ging es durch den Echo Canyon und wir nahmen einen Abstecher nach Redrock Canyon (Henefer nach Morgan).
Pan World Women’s Football Club (3) ....... 0
Thistle Women’s Football Club (2) .............. 3
- Datum: Montag, 11. April 2022 – Beginn: 18.40
- Wettbewerb: Valley United Women’s Football League, Second Division (3. regionale Frauenfußballliga für den Bereich Salt Lake City)
- Ergebnis: Spielabbruch wegen schlechten Wetters nach 32 Minuten beim Spielstand von 0-3
- Tore: NN
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Lone Peak Park, East Field (Sandy, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: 3 (1x Pan World und wir 2)
- Spielbewertung: 3,0/10
Es gab eine Idiotische Platzsperrung für die Alten Herren im RAC, was wir eigentlich sehen wollten. Also steuerten wir in Sandy den Lone Peak Park an. Außer den Alten Herren spielen in der Region Salt Lake auch lokale Frauenligen gerne Montagabend. Nach ganz ordentlichem 0:3 folgte aber ein eher lächerlicher Abbruch nach 32 Minuten: Schneeregen, kräftiger Wind, aber wenn die das Tor nicht treffen gegen den Wind, liegt das halt an schwachen Schüssen...
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel, 151. Spiel ohne 0:0, 67. Woche mit mindestens einer Sportveranstaltung, Tageskilometer: 460km Mietwagen * *** Tag 12: Die Antilopeninsel und unterklassiges Basketball ***
Dienstag war erstrecht übel. Schneefall, starker Wind... Wir waren nur auf Antelope Island, dort zahlt man 15 Dollar, um mit dem Auto über einen kilometerlangen Damm auf diese größte Insel im Salzsee zu fahren. Da kann man Felsformationen, Bergzüge, Grasland, aber auch lebende Büffel bzw. Bisons und eine als kostenloses Freilichtmuseum erhaltene Farm – die letzte feste Ansiedlung, seit Ende der 80er lebt niemand mehr auf dieser Insel – sehen. Exemplare der namensgebenden Pronghorn-Antilopen sahen wir aber keine. Es gibt auch ein enormes Wanderwegenetz dort, obwohl die Insel ja jetzt auch nicht so riesig ist. Z. B. Rügen ist fast neunmal so groß, Sylt kaum kleiner. D7 ................................................................... 54
Mermen ......................................................... 64
- Datum: Dienstag, 12. April 2022 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Millcreek Tuesday Semi-Competitive League Spring 2022 (2. lokale Basketballliga für den Bereich Millcreek in der Metropolregion Salt Lake City)
- Ergebnis: 54:64 nach 32 Minuten (2x16) – Halbzeit: 26:31
- Statistiken: https://www.quickscores.com/Orgs/ResultsDisplay.php?OrgDir=sportsoffice&LeagueID=1233235
- Austragungsort: Millcreek Community Center, Gymnasium (Millcreek, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 50 Sitzplätze zzgl. 150 Stehplätze am Umlauf)
- Zuschauer: 3
- Spielbewertung: 7,0/10
Wir schauten noch mal beim Fußball vorbei, da nicht alle Spiele abgesetzt waren, aber in West Jordan lag ziemlich Schnee auf dem Platz, es schneite auch dauernd leicht und Wind war unangenehm – also verständlich, dass nicht gespielt wurde. Aber man findet in der Region Salt Lake City an fast jedem Tag irgendwas... So suchten wir das Gemeindezentrum von Millcreek auf. Außer einer Bibliothek und einem Fitnessstudio findet man dort nämlich auch eine schöne Sporthalle in dem Bau. Kurios: fünf Meter über der Spielfläche kann man von einer Fitnesslaufbahn aus zugucken, sonst sitzt man unten auf Granitbänken.
Neighborhood Veterinary Care .................. 68
Wendover Knights ....................................... 60
- Datum: Dienstag, 12. April 2022 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Millcreek Tuesday Semi-Competitive League Spring 2022 (2. lokale Basketballliga für den Bereich Millcreek in der Metropolregion Salt Lake City)
- Ergebnis: 68:60 nach 32 Minuten (2x16) – Halbzeit: 33:26
- Statistiken: https://www.quickscores.com/Orgs/ResultsDisplay.php?OrgDir=sportsoffice&LeagueID=1233235
- Austragungsort: Millcreek Community Center, Gymnasium (Millcreek, Salt Lake City Metropolitan Area; Kap.: 50 Sitzplätze zzgl. 150 Stehplätze am Umlauf)
- Zuschauer: 12
- Spielbewertung: 6,5/10
Das Basketball hatte selbst auf diesem Level noch eine deutlich höhere Spielqualität als in vergleichbaren deutschen Ligen. Es gab viel mehr Dreier und eine viel höhere Trefferquote als in Deutschland auf dieser Ebene. Aber auch eine andere Spielzeit: 2x16 Minuten mit weniger Unterbrechungen. In Spiel 1 gewannen die Meermänner (es gibt nicht nur Meerjungfrauen, sondern auch männliche Pendants im Englischen – das war schon vorm Genderwahn so) mit 64:54 gegen ein Firmenteam von D7. In Spiel 2 gewannen die Veterinäre aus der Nachbarschaft (Neighborhood Veterinary Care) gegen die Wendover Knights mit 68:60. Die Ritter aus Wendover kamen wohl nicht aus dem Grenzort zu Nevada, sondern nannten sich nur nach diesem Ort.
Nach Spiel 2 von 4 gingen wir dann. Es waren zwar kaum Zuschauer da, aber es gab wie üblich in den USA kein Geglotze, kein Wichtigtun dass wir ohne Anmeldung rein sind oder Ähnliches. Einiges muss ein ziemlicher Kulturschock sein für Amis, wenn die nach Deutschland kommen v.a. wenn die so ein Sportprogramm wie wir in den USA haben...
* Statistik: 1 neuer Ground, 2 Spiele, 200km Mietwagen * *** Tag 13: Ins Denkmaltal nach Arizona ***
Am Mittwoch war das berühmte Monument Valley unser Hauptziel. Durchs Gebirge bei Spanish Fork ging es bei bis zu minus 15 Grad – es ist ein historisch kalter April für Utah. Die Sportfans diskutierten, wie viele Jahre/ Jahrzehnte es her ist, dass Mitte April zum Start der regionalen Baseballsaison und der Spring Leagues im Fußball, Schnee auf den Plätzen selbst unten im Tal lag.
Wir fuhren im Süden Utahs durch Wüsten bzw. Halbwüsten mit Wadis, Felsformationen und Dünen. Am Goblin Park vorbei, durch den Northern Wash, kurzer Halt am Hog Canyon. Dann wurde die Flusslandschaft fruchtbarer und die Schluchten extrem tief: Dirt Devil Canyon und Colorado River Canyon. Sehr sehenswert auch die Felsbögen, Klippen, Schluchten und Reste indianischer Siedlungen im Arches State Park. Mittlerweile waren es wieder 15 Grad plus, was aber auch sehr kalt für die Region im April ist.
Dann fuhren wir via Mexican Hat – dort gibt es eine Felsformation wie ein Sombrero – nach Arizona zum Monument Valley. Die Felsformationen muss man mal gesehen haben, sind schon Klasse. 20 Dollar um einige Kilometer auf unbefestigten Wegen zwischen den Felsen rumzufahren. Außer bei/nach Starkregen ist kein Allradantrieb nötig, doch erhöhte Bodenfreiheit ist sehr sinnvoll. Man fährt für Fotos übrigens immer rechts ran. Die Indianer verdienen an Souvenirs und Dienstleistungen etwas. Der Coronawahn läuft aber noch bei den Navajo Indianern: Kartenzahlung, Masken... Die Angst vor eingeschleppten Krankheiten ist bei denen eine historisch bedingte Paranoia. Hier war übrigens auch wieder kurios zu sehen, dass eine eigene Navajo-Polizei patrouillierte. Die Felsen sind ja heilig und dürfen genauso wenig wie der Altar einer Kirche von Besuchern beklettert werden.
Wir fuhren danach bis Page weiter. Das ist ein verdammtes scheiß Kaff und völlig überteuert. Auch hier noch Coronawahn: Frühstück durfte nicht im Frühstücksraum eingenommen werden, aber wenigstens kein Maskenzwang. Ich gehe aber davon aus, dass das kein staatsweites Problem ist, sondern nur von den Indianern in der sogenannten Navajo Nation (also deren Stammesgebiet) festgelegt wurde. Wie schon mal gesagt: Es gibt teils abweichende Gesetze bei solchen Gebieten, was außerhalb Europas auch völlig normal ist. Aber in jedem Fall: Wer in der Gegend ist, sollte zusehen, noch bis nach St. George UT weiterzufahren...
* Statistik: 840km Mietwagen * *** Tag 14: In vier Bundesstaaten ***
Am Donnerstag ging es durch vier Bundesstaaten. Wir starteten ja in Arizona, waren nach wenigen Kilometern dann wieder in Utah. Bei Minusgraden durch den Cedar Canyon, dann fast 20 Grad plus beim Deseret Fort, von dem noch einige Lehmmauern stehen wie vor fast 200 Jahren. Der Verfall ist aber recht stark, die Landschaft hier relativ weit, doch auch hier sind die Berge in der Distanz noch zu sehen. Die Landschaft von Utah ist schon sehr abwechslungsreich! Letzter Halt in Utah: Lake Sevier, ein kleinerer Salzsee an der Grenze zu Nevada.
Die selbige passiert und durch die Baker Archeological Site gelaufen. Ohne die erklärende Broschüre würde man bei so einem Bodendenkmal gar nichts erkennen, die Lebensweise des um 1300 verlassenen Indianer-Dorfes wurde aber gut verständlich rekonstruiert und aufgezeigt. Bei so einem Platz aber auch kein Wunder, warum die nordamerikanischen Indianer, welche ja aus Ostasien einwanderten, nicht als Hochkultur bezeichnet werden können. Man vergleiche einmal ganz vorbehaltlos, was von so einer 700 Jahre alten Indianer-Siedlung übrig ist und wie diese aufgebaut war, mit einer gleichalten Ansiedlung im heutigen Deutschland oder Marokko oder Mexiko. In Syrien habe ich Orte besuchte, die 5.000 Jahre alt waren und besser erhalten und zu Zeiten ihrer Besiedelung viel weiter entwickelt, vernetzter mit anderen Orten usw. waren...
Der vierte Bundesstaat war der siebte auf unserer Reise: Nach Washington, Oregon, Nevada, Arizona, Utah und Wyoming nun Idaho. Dort übernachteten wir nach der längsten Fahrt der Reise in Twin Falls in einem recht preisgünstigen Motel 6.
* Statistik: 1.110km Mietwagen * *** Tag 15: Höher als die Niagarafälle und ein zweites Vancouver ***
Am Freitag besichtigten wir Twin Falls, das aufgrund der Shoshone Falls – Wasserfällen, die aufgrund der Mehrstufigkeit höher als die Niagarafälle sind – bekannt ist. Dann ging es weiter in die Hauptstadt Boise, wo das architektonische Highlight ein ehemaliger Gefängniskomplex ist. Villen in der Umgebung sowie das Zentrum um das Kapitol herum machen aber auch etwas daher. Die bergige Landschaft hat ebenfalls echt was! Dann ging es durch die teils noch verschneiten Eastern Oregon Mountains ins Tal des Columbia River. In Cascade Locks gibt es eine besonders spektakuläre Stahlbrücke, die Bridge of the Gods, und auch besonders schöne Landschaft. Der Columbia River Gorge (Schlucht) ist ausgesprochen eng und steil. Vor der Hauptstadt Portland bogen wir nach Norden ab. In Vancouver waren wir wieder im Staate Washington. Dieses Vancouver ist nicht mit dem bekannteren im angrenzenden British Columbia (Kanada) zu verwechseln! In Vancouver WA übernachteten wir wieder in einem Motel 6, doch diesmal für fast 20€ mehr als in Twin Falls ID, v.a. wegen höherem Steuersatz. Beim Inder nebenan wurde mal wieder gegen 20.30 Uhr geschlossen, aber unweit der Motels findet man immer was, wie diesen Burger King, der bis 22 Uhr Eat in anbot (danach bis 24h nur noch drive thru). Das ist übrigens ein Problem in den USA: Man bekommt rund um die Uhr irgendwo zu Essen, aber der Service, dass man sich reinsetzen kann und dort in Ruhe frisst, ist oft schon nach 21 Uhr nicht mehr zu kriegen. Dann geht ein Teil der Belegschaft nach Hause und der Rest bedient Küche und Drive Thru oder bei einem normalen Restaurant (nicht Fast Food) wird halt eben geschlossen.
* Statistik: 930km Mietwagen * *** Tag 16: Rugby statt Football, zwei Forts und noch einmal Fußball ***
Wir schauten erstmal zwei Forts an, die nach dem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert an gleicher Stelle wieder aufgebaut wurden. Einmal von außen das Fort in Vancouver WA, dann für ca. 10€ auch mal von innen das schön gestaltete Fort Nisqually. Dort sind auch diverse Laiendarsteller, die z. B. die Arbeiten des Schmieds oder der Köchin in Kostümen des 19. Jahrhunderts darstellen. Die Ecktürme und die Häuser der Höherrangigen sind besonders schön gestaltet. Seattle Seawolves .......................................... 34
San Diego Legion .......................................... 32
- Datum: Samstag, 16. April 2022 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Major League Rugby (Höchste Spielklasse im nordamerikanischen Rugby, Profiliga)
- Ergebnis: 34-32 nach 83 Minuten (41/42) – Halbzeit: 24-17
- Punkte: https://seawolves.rugby/news/seawolves-earn-win-with-early-efforts-stall-legion-comeback/
- Strafen: 10 Min. San Diego
- Austragungsort: Star Fire Sports Complex, Stadium (Kap.: 4.000, davon 3.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 3.000 (davon etwa 50 Gäste)
- Spielbewertung: 8,5/10
In der Ortschaft Tukwila unweit des internationalen Flughafens befindet sich ein großer Sportkomplex mit einem kleinen 4.000er-Stadion mit einer überdachten und einer unüberdachten Tribüne. Wenn dort Major League Rugby spielt, muss man selbst das Parken mit Karte bezahlen. Die automatisierte, digitalisierte und No-Cash-Scheiße geht soweit, dass man auch hier nur Handytickets hat. Mein QR-Code wurde nicht angezeigt, doch ein Helfer war sofort zur Stelle, prüfte die Mail und meinen Ausweis und so kamen wir auch ohne QR-Code rein. Generell wieder ausnehmend freundliches Personal und Fans. Das Stadion ist auch Nachwuchsleistungszentrum der Fußballer von den Seattle Sounders, aber heute interessierte hier nur das Rugbyspiel der Seattle Seawolves gegen San Diego Legion, am Südende der Pazifikküste...
Bei Rugby in den USA mag sich mancher wundern, ob ich das nicht mit American Football verwechsle, aber nein: 1. ist Rugby das schnelle, sehenswerte Spiel ohne dämliche Ritterhelme wo eben nicht wie beim Football alle zehn Sekunden Pause ist und 2. ist Rugby ein bedeutsamer Randsport in den USA, weiter verbreitet als in Deutschland und trotz der verzweifelten Versuche mit Söldnertum und Einbürgerungen das deutsche Rugby voranzubringen, um Klassen professioneller als bei uns. Und wann kommen in der Bundesliga schon mal 3.000 Zuschauer? Tukwila in Greater Seattle ist sehr gut vergleichbar mit der deutschen Rugbyhochburg Heidelberg in der Metropolregion Rhein-Neckar. Was kommt bei RG Heidelberg gegen SC 80 FFM? 500, 800, 1.000 Zuschauer?
Seattle und San Diego lieferten ein tolles Spiel ab. San Diego ging erst in Führung, doch bis zur Pause legte der Gastgeber kräftig vor. Nach der Pause zogen die Seawolves teilweise davon, doch zum Ende hin wurde es noch sehr eng. Am Ende entschied der bessere Kicker die Partie, denn zwei Freekicks und vier Erhöhungen aus teils extrem spitzem Winkel waren für den samoanischen Profi AJ Alatimu aus Apia kein Problem. Einfach topp der Typ: Bester Scorer des Spiels mit 14 Punkten und das ohne einen Versuch gelegt zu haben... Denn während Seattle durch ihn aus 4 Versuchen mit 4 Erhöhungen 28 Punkte zzgl. 2x3 Punkte aus Freekicks holte, legte San Diego zwar einen Versuch mehr (5x5 Punkte), konnte aber nur 2 von 5 Erhöhungen treffen und nur einen Freekick, sodass am Ende ein 34:32 im Westküsten-„Derby“ stand. Mein Vater kaufte sich hinterher übrigens noch ein Rugbyhemd von den Seawolves, denn das war schön designet, von hoher Qualität und v. a. heißen die Rostocker Basketballprofis auch Seawolves (ein Begriff für den Orca, Killerwal) und haben ein ähnliches Wappen... Seattle Sounders FC ....................................... 0
Miami Football Club ...................................... 1
- Datum: Samstag, 16. April 2022 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Major League Soccer (höchste Profifußballspielklasse in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 0-1 nach 95 Minuten (46/49) – Halbzeit: 0-1
- Tor: 0-1 41. Robinson
- Verwarnungen: Mota, McVey, Gregore, Adams (Miami)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Lumen Field (Kap.: 67.000 Sitzplätze, heute geöffnet ca. 37.000)
- Zuschauer: 32.126 zahlende (davon wohl keine Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10
Noch einmal Fußball, diesmal im grandiosen Lumen Field. Seattle hat schon geile Sportanlagen, ansonsten ist das wie gesagte die mieseste Drecksstadt die wir in den USA gesehen haben. Dazu passt auch die Abzocke beim Eventparking. 45 Dollar gegenüber dem Stadion – krank! Wir parkten kostenlos eine Meile entfernt wo es erlaubt war (Corwin Place Street, in dem Gewerbegebiet scheint es immer was zu geben, ob es da so sicher ist, ist eine andere Frage – aber der Mietwagen wurde nicht aufgebrochen und es parkten noch etliche andere Sounders-Fans dort).
Das Lumen Field liegt zwischen dem Güterhafen und China Town. Läuft man von dem vorgenannten Gewerbegebiet zum Ground, passiert man Brachflächen, sieht Junkies, Säufer, zwielichtige chinesische Etablissements, Zelte von Obdachlosen. Hat man das Stadion fast erreicht, glitzern rechts und links dann die Hochbauten der Toppfirmen und reichen Appartementbesitzer. Das Lumen Field hat einen tollen Uhrturm in einer Hintertorkurve und zwei doppelrängige Längstribünen. Die gewaltigen Betonschalen wirken wie Muscheln. Vor dem riesigen Ground spielte eine Blaskapelle in lateinamerikanischer Manier auf. Auch drinnen war mehr Stimmung als sonst, sogar Wechselgesänge gab es. Um reinzukommen, musste man erstmal einen Supervisor auf einen dummen niederrangigen Ordner loslassen, letzterer meinte nämlich, dass unter das Videokameraverbot auch Kompaktkameras mit Videofunktion (wie meine) fallen – der Oberordner mischte sich aber sofort ein und lies mich passieren, denn die Regelung ist so wie von mir ausgelegt nur auf reine Videokameras bezogen, da man ja auch mit dem Handy unprofessionelle Videos machen kann. Und das Handy braucht man ja schon allein wegen des scheiß Mobile-Ticketings. Aber bis auf den einen Wichtigtuer – war vllt. Deutscher Einwanderer... – waren auch hier wieder alle Ordner sehr freundlich.
Das Spiel war wirklich nicht schlecht, aber es dauerte eine Weile, ehe ein Tor fiel. Und dann sehr glücklich für den Gast aus Miami. Also da hat sich die 5.000km lange Flugreise ja echt gelohnt. Seattle gegen Miami – keine andere rein US-amerikanische Partie benötigt meines Wissens einen längeren Anreiseweg. Nur Miami – Vancouver ist noch heftiger, aber das ist ja USA-Kanada...
Nach der Pause fielen in der Tat trotz bester Bemühungen und vieler Chancen – vor allem für die Sounders – keine weiteren Treffer mehr. Der Name Sounders kommt übrigens vom Sund (Sound, Bodden) – einer Meeresbucht an der Seattle liegt.
* Statistik: 2 neue Grounds, 2 Spiele (davon 1x Rugby), 152. Spiel ohne 0:0, 330 km Mietwagen * *** Tag 17: Major League Baseball, alte Militäranlagen und ein somalisches Restaurant bildeten den Abschluss der USA-Tour ***
Diesmal ein spätes Frühstück, ein später Checkout und direkt zum Parkhaus. Da vorgebucht kostete es „nur“ 12 Dollar statt 45... Seattle Mariners ............................................. 7
Houston Astros ............................................... 2
- Datum: Sonntag, 17. April 2022 – Beginn: 13.10
- Wettbewerb: Major League Baseball (höchste Profispielklasse im Baseball in Nord-Amerika [USA und Kanada])
- Ergebnis: 7-2 nach 8:9 Innings und ca. 180 Minuten – Innings: 1-0, 0-0, 0-0, 5-0, 0-0, 1-2, 0-0, 0-0, x-0
- Statistiken: https://www.mlb.com/gameday/astros-vs-mariners/2022/04/17/662174#game_state=final,lock_state=final,game_tab=box,game=662174
- Austragungsort: T-Mobile Park (Seattle; Kap.: 47.943, davon 44.929 Sitzplätze)
- Zuschauer: 26.583 zahlende (davon wohl ein paar Dutzend Gästefans)
- Spielbewertung: 6,0/10
Am Ostersonntag ist nicht viel Sport in den USA, aber z. B. die Major League Baseball spielt da traditionell immer. Praktischerweise hatten die Seattle Mariners ein Heimspiel. Typischer Double Header. Das hat nichts mit dem Kartenspiel Doppelkopf zu tun, sondern die Gäste, in dem Fall Houston Astros aus Texas, reisen am Freitag oder Samstagmorgen an und dann wird Samstagabend und Sonntagnachmittag gespielt: im selben Stadion. Das ist in dem Fall der T-Mobile Park, ein gewaltiges Trapez mit drei Rängen, Blick in die City und über den Hafen, schließbarem Dach – eine wirklich tolle Architektur! Ich hatte gezielt Plätze in der letzten Reihe im obersten Rang genau oberhalb des Bereiches, in dem das Duell Schlagmann gegen Werfer läuft, gekauft. Eine geile Sicht – auch wenn es natürlich extrem hoch oben war...
Die günstigen Karten wie diese sind übrigens oft schon für unter 20 Dollar zu kriegen – Baseball ist der Breitensport Nr. 1 und auch für die weniger gut verdienende Normalbevölkerung im Profibereich erschwinglich. Die Partie war schon sehenswert, auch wenn natürlich selbst dieses Profi-Baseball in seinen 3 Stunden ein paar Längen hat. In den neun Spielabschnitten erzielten die auch nicht immer Punkte: Im ersten Inning gerade ein 1-0 für Seattle, dann zwei Mal 0-0, im vierten Inning ein richtig starker Lauf samt Homerun für Seattle (5-0 und somit 6-0 Führung), danach holte wieder keinen einen Punkt, ehe im sechsten Inning auch mal Houston Spieler ins Ziel brachte (1-2 = 7-2). In den letzten drei Innings aber keiner mehr erfolgreich, sodass das 7:2 der Endstand für die Seattle Mariners war.
Auch hier wieder vor Beginn eine interessante Hymnenperformance: Beim Rugby ja nur Instrumental aber mit Feuerwerksuntermalung und Mitsingen des Stadions, beim Fußball ein Opern-Tenor mit Feuerwerksuntermalung und nun ein Kinderchor und ebenfalls Feuerwerk. Später noch ein Profisänger, der God Bless America zum Besten gab. Aber so bleibt man, selbst wenn man gar nichts von den Fressständen holt, wenigstens nicht dauernd sitzen, da man ja bei diesen Darbietungen aufstehen muss...
* Statistik: 1 neuer Ground, 1 Spiel (davon 1x Baseball), 140 km Mietwagen, danach 160km eigenes Auto, 8.700km Flugzeug * Nach dem Spiel aßen wir etwas von den übriggebliebenen Knackern und Pickles aus dem Supermarkt und besuchten Fort Lawton in Magnolia, einem Ortsteil von Seattle. Dieses bessere Viertel war mal vom Militär geprägt, nun kann man durch die ehemalige Basis zum Leuchtturm laufen. Die Landschaft ist sehr schön, hier ist dann an so einem Sonntag auch ziemlich Auftrieb um die Holzhäuser herum. Als es dunkel wurde, bewegten wir uns langsam auf den Flughafen in Tukwila zu. Viele Fastfoodschuppen hatten nur den Drive Thru offen, wir wollten uns aber reinsetzen. Am Ende landeten wir in einem somalischen Restaurant „Joba“ unweit des Flughafens in Tacoma. Das war ein ostafrikanisches Viertel da, ab und an verirren sich aber schon mal Weiße in die Gaststätte. Auch ausnehmend freundliche Leute dort. Die Portionen waren gewaltig, das Hähnchenfleisch und der Spinat sehr gut, nur die Yams-Beilage fade.
Die Mietwagenabgabe am Flughafen verlief problemlos, dann fing aber der Ärger an diesem Shithole Seattle Tacoma International Airport an. Kaum Sitzplätze wo man rumlümmeln konnte, kaum Steckdosen, keine Steckdosen an Sitzplätzen. Völlig unfähig und unterbesetzt der Check-In von Delta. Die beschissenen Self-Check-Ins sind eh eine Beleidigung der Kunden, wenn die Maschinen dann keine maschinenlesbaren ausländischen Pässe lesen können, ist das erst recht scheiße. Ich hab mich dem Verhalten in den USA angepasst und alle paar Minuten die völlig unfähige Mitarbeiterin über meine Verärgerung unterrichtet – nach über einer halben Stunde kam dann Verstärkung, was auch Zeit wurde, da nun schon etliche Ausländer hinter uns warten mussten. Kontrolle OK aber penibel, dann im Abflugbereich auch mehr Steckdosen für meinen Laptop, an dem ich die Bilder bearbeitete – aber die Dosen funktionierten nicht alle. Echt ein Drecksflughafen!
Endlich abgehoben gab es auf der 5-stündigen Reise nach Atlanta Georgia zwar ausreichend Getränke aber so gut wie nix zu Fressen. Was soll so ein Mini-Frühstück? Ist das der tolle amerikanische Service? Delta ist ja fast genauso scheiße wie Lufthansa! Zum Glück gab es in Atlanta neben vielen geschlossenen Geschäften auch ein paar gescheite, nicht so extrem teure Restaurants. Sogar Barzahlung ging, was ja leider nicht mehr selbstverständlich ist. Der Flughafen war auch um Längen gepflegter und technisch besser ausgestattet und hatte mehr Sitzgelegenheiten als dieses Dreckloch Seattle. Der Weiterflug nach vier Stunden landete nach 9 Stunden – diesmal auch mit halbwegs gescheiter Verpflegung und übrigens ohne Maskenzwang, denn der wurde von einem Gericht gekippt, was der Pilot Minuten nach der Eilmeldung so auch im Flieger durchsagte: vom freiwilligen Tragen der Masken sahen außer uns dann auch 95 % der anderen Passagiere ab... – überpünktlich in Frankfurt/ Main, dort wunderte uns schon fast, dass die in Seattle wirklich ordentlich unser Koffer aufgegeben hatten...
Auch wenn dann gleich als nächstes der Gang zum Arzt anstand, so war diese Reise doch wieder sehr lohnend und eine tolle Erfahrung.
Klar gibt es Länder, die toller sind als die USA, die Leute (noch) netter und vor allem die Baukultur sehr viel eindrucksvoller. Doch es gibt selbst in den USA so manche architektonische Sehenswürdigkeit und eben vor allem abwechslungsreiche und spektakuläre Landschaft ohne Ende. Sport ist schon geil auch gerade bei dem hohen Niveau und den tollen Sportanlagen – nur ist das, wie auch die Kosten für Lebensmittel und Übernachtungen, indiskutabel teuer. War man aber mal in den USA, gerade in einem so schönen Bundesstaat wie Utah, kann man sicher nachvollziehen, dass so viele dahin auswandern. Ich habe es nicht vor, kann es aber gut verstehen und noch mal dort hin zu reisen, v.a. um andere Staaten zu besuchen, das werde ich in ein paar Jahren sicher mal wieder machen! Nicht so überzeugt hingegen hat mich Kanada, was ich schon eher monoton fand – der Abstecher war bei unserem Reiseausgangspunkt in den USA aber absolut Pflicht! Gesamtstatistik:
- Grounds: 3.073 (23 [17 in USA, 6 in Kanada]; diese Saison: 250 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.408 (24 [18 in USA, 6 in Kanada]; diese Saison: 300)
- Tourkilometer: 27.980 (9.160km Mietwagen, 320km eigenes Auto, 17.400km Flugzeug)
- Saisonkilometer: 70.850 (43.190 Auto, davon 12.710 Mietwagen/ 24.470 Flugzeug/ 3.220 Fahrrad/ 30 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 152 [letzte Serie: 46, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 67 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].
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