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Montag, 9. Mai 2011
W249II: Leunas torreiches Unentschieden in Profen bringt noch keine Vorentscheidung
SV 1893 Kretzschau II 2:3 Fortuna Rehmsdorf
Datum: Samstag, 7. Mai 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenland, Staffel 4 (11. Liga, 6. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 2:3 nach 93? Min. (48/45) – Halbzeit: 1:0
Tore: 1-0 3. Kretzschau, [...]
Verwarnungen: keine?
Platzverweise: keine?
Spielort: Sportplatz Kretzschau (Kap. 1.000, davon 20 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 3,5/10 (1. Halbzeit: ziemliches Gebolze mit ein paar schönen Szenen von Kretzschau)
SV Eintracht Profen 4:4 TSV Leuna 1919
Datum: Samstag, 7. Mai 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 4:4 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 2:2
Tore: 1-0 11. Stefan Derf, 1-1 16. Ronny Wenzel, 1-2 25. Kevin Degner, 2-2 30. Alexander Schulze, 3-2 58. Tobias Kups, 3-3 71. Nino Hammerschmidt, 3-4 81. Torsten Schulze, 4-4 85. Ronny Hoffmann
Verwarnungen: Alexander Schulze (Profen)
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 3.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 90 (davon 60 zahlende und ca. 30 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Ungewöhnlich hohe Fehlerquote, aber auch Kampfgeist und viele Tore auf beiden Seiten)
Photos and English version:
Regional Amateur Divisions: Eintracht Profen 4-4 TSV Leuna, and Kretzschau Reserve 2-3 Rehmsdorf
A Collection of Unofficial and Lost Grounds in the Region of Burgenlandkreis (Part I: Rössuln/ SG Wählitz + Grün-Weiß Granschütz)
So eine beschissene Terminierung bin ich im Burgenlandkreis nicht gewöhnt: für das Spiel des TSV Leuna bei Eintracht Profen fand sich kein gut erreichbares Vorspiel: einzig vom Spiel in Kretzschau (15km entfernt) konnten wir eine Halbzeit verfolgen. Normalerweise kann man locker zwei Partien hintereinander und komplett sehen, z.B. in Orten, die nur 5km oder so auseinander liegen: etwa Profen und davor Könderitz wäre was gewesen, doch die Terminierung sah halt anders aus.
Egal, kann mir nicht vorstellen, dass wir trotz der vier Tore so viel in der zweiten Hälfte verpasst haben. Die erste Halbzeit war bestimmt von schwachen Angriffen der favorisierten Gäste, die von der Hälfte der Zuschauer unterstützt wurden, und ein paar gefährlichen Attacken der Heimelf. Nach drei Minuten schoss auch schon einer den Ball an den Innenpfosten, wobei er von dort hinter dem Torwart in die Mitte des Tornetzes prallte. Wenigstens ein Tor gesehen – und dann auch noch ein gut gemachtes!
Mit zunehmender Spielzeit wurde der Schiedsrichter übrigens immer einseitiger in seinen Entscheidungen: das war schon ziemlich daneben, wie er drei lächerliche Freistöße für Rehmsdorf gab und zwei gelbwürdige Fouls der Gäste unverwarnt ließ.
Noch ein paar Worte zu dem Platz – zu dem ausgesprochen unansehnlichen Kaff brauche ich keine zu verlieren – der Sportplatz ist von Bäumen umgeben, die Gebäude verdecken. So hat man nicht so stark den Eindruck, dass man sich mitten im Dorf befindet. Auf einem ganz niedrigen Graswall auf der einen Längsseite hat man auch ein paar Bänke. Also eigentlich eine ganz nette Anlage.
Weiter ging es nach Profen, einem kaum sehenswerteren Ort am Rande eines großen Tagebaus, der immerhin mit der Kirche im Ortsteil Predel ein ungewöhnliches Beispiel für Kirchen mit übergroßen Turmhauben hat, stieg ein Duell zwischen dem Vorletzten, der unbedingt von seinem Abstiegsplatz wegkommen will, und dem 11. aus Leuna, der auch noch nicht ganz sicher platziert ist: im Hinspiel bloß 1:1, nur sechs Punkte mehr als Profen und das obwohl fast doppelt so viele Tore erzielt. Leuna und Profen haben übrigens eins gemeinsam: sie spielen beide im Stadion des Friedens.
Das Profener Stadion des Friedens ist allerdings nicht ganz so in dem Zustand, wie das Leunaer: keine Tartanbahn umgibt das Feld weitläufig, sonder eine enge Aschenbahn. Nur eine Seite ist ausgebaut – auf der anderen befinden sich ein paar Bänke und viele Bäume. Die Tribüne ist in einem erheblich schlechteren Zustand als die alte Leunaer Gegentribüne: die Treppen zur Tribüne und dem Sprecherturm in der Mitte der beiden Tribünenhälften sind halb abgesackt. Hinter der Tribüne fährt der Kohlezug in regelmäßigen Abständen aus dem Tagebau vorbei, die Bäume verdecken aber die Sicht in das Tagebauloch.
Für ein Abstiegsduell ging es sehr gesittet auf dem Platz und den Rängen zu: eine normale Anzahl von Fouls, nie grobe Fouls, die Zweikämpfe und Laufduelle zwar mit dem erforderlichen Einsatz, aber nie deutlich darüber hinaus. Das Publikum war schon bald zu gesittet: der eine Linienrichter, der der einzige Blindgänger in dem ansonsten wirklich guten Schiedsrichtergespann war, brachte als Einziger vereinzelt Fans gegen sich auf. Profener Fans z.B. brüllten ihn mal wegen einer Einwurfentscheidung an: „Nah siehste das nich, ey? Der war klar drin! Setz de Brille auf!“ – Linienrichter zeigt (was als Unparteiischer bescheuert ist) nen Vogel und meint zu den Fans: „Hier oben!“ – die Profener: „Na nich hier oben, du Nachtjacke! Gugg ordentlich hin!“
Nicht immer so gesittet war das Leunaer Abwehrverhalten: so segelte schon nach weniger als einer Viertelstunde ein Ball so auf Toni Bernhardts Tor zu, dass er ihn nur unzulänglich abwehren konnte und ein Profener zum 1:0 abstaubte. Allerdings war auch Ronny Wenzels Ausgleichstor – eine geschickte Bogenlampe – ein undankbarer Ball für den Torwart. Nachdem Kevin Degner ins lange Eck traf, verwandelte der Profener Schulze einen Freistoß aus über 20m direkt in den Winkel. Kaum haltbar, sehr spektakulär!
In der zweiten Halbzeit fiel wieder auf, dass Leuna zu Beginn gar nicht richtig auf dem Platz war. Große Lücken in der Abwehr ließen einige Chancen für die Profener zu, von denen eine nach 13 Spielminuten versenkt wurde. Nun trat Leuna endlich wieder stärker vorm Tor der Gastgeber in Aktion. Dem 3:3 durch Nino Hammerschmidts Hammer aus einem Meter – die Abwehr wurde zuvor ausgehebelt, der Torwart übertölpelt und nur ein Verteidiger stand noch auf der Linie – folgte bald Torsten Schulzes Kopfball aus Nahdistanz über den Torwart zum 3:4. Diese stärkste Phase im Leunaer Spiel wurde allerdings vom absolut haltbaren 4:4 Ausgleichstreffer getrübt. Doch eigentlich sollte man Toni Bernhardt mangels Praxis keinen Vorwurf machen: einer muss schließlich Ronny Goloiuch aus den bekannten Gründen vertreten und Bernhardt machte das ja weitestgehend überzeugend.
Die Fehlerquote war diesmal generell ungewöhnlich hoch, was auch nicht mit dem harten und unebenen Platz zu entschuldigen ist. Dieses trotzdem sehr sehenswerte Spiel fand mit einem 4:4 ein gerechtes Ergebnis, das allerdings zu wenig für Leuna war: in besseren Zeiten, also z.B. mit einer solchen Leistung wie dieses Jahr in Naumburg oder bei Rot-Weiß Weißenfels, wäre hier ganz sicher ein 2:4 oder 3:5 Sieg drin gewesen.
Wenn man sich die mal wieder spannende Landesklassentabelle anschaut, fällt neben dem weiterhin knappen aber bestimmt ins Ziel zu rettenden Zorbauer Vorsprung auf den 1. FC Weißenfels (56 und 52 Punkte), die Enge zwischen Platz 11 und 15 auf. Über Langeneichstädt als 16. mit 8 Punkten brauch man gar nicht zu reden: da hilft auch keine Sinnlos-Fusion mit dem Nicht-Aufsteiger Mücheln; die Landesklassezeiten sind gezählt. Der 10. Rot-Weiß Weißenfels hat mit 31 Punkten nicht mehr viel mit Abstieg zu tun, doch der 11. Leuna ist mit 29 (d.h. 5 Punkten Vorsprung bei vier Spielen) noch nicht ganz sicher in der Liga.
Der intensivste Abstiegskampf findet allerdings natürlich ab Platz 12 mit Naumburger SV (27), Naumburger BSC (27) und den derzeitigen Absteigern Ammendorf II (24) und Profen (23) statt.
Es gab auch noch ein weiteres kurioses Ergebnis neben dem 4-4: der derzeit (laut eigener Vereinsseite) „desolate“ SV Teuchern, dessen Reserve heute in Goseck gar nicht erst antrat (sie hätten eh zweistellig verloren, so gut wie Goseck spielt), verlor mit 1-7 gegen den NSV 05 II, der mit frischem Wind aus sportgerichtlicher Richtung kommend – Schiedsrichterbeleidigung ist halt bei einem solchen Sportgericht 8 Spiele Sperre und ein brutales Foul mit enormer Verletzungsfolge ohne jegliche Entschuldigung beim Betroffenen nur 2 Spiele wert; landet so ein Fall wegen der Behandlungskosten vor einem richtigen Gericht, sieht es (siehe z.B. Entschädigungszahlung bei ähnlichen Fällen in Bayern) für den Verursacher weniger gut aus – dort auftrat.
Besonders brisant: ein Naumburger Derby könnte in zwei Wochen den Abstiegskampf entscheiden. Aufgrund der ansprechenden Leistung der Profener drücke ich ihnen nächste Woche besonders die Daumen in Naumburg. Für Leuna heißt es gegen Großgrimma natürlich ebenfalls punkten, auch wenn natürlich niemand ernsthaft mit dem Abstieg rechnet. Nicht nur Leunaer Fans wissen darum, dass der TSV einfach in diese Klasse gehört! Doch beim SVG hatte man das Hinspiel 2:1 verloren, was alleine schon Ansporn genug sein sollte, mit einem Sieg eine Vorentscheidung im Klassenerhalt zu erzielen!
Eine Bemerkung noch zu unserer Radtour: irgendwie wurden das durch die Schleife über Kretzschau westlich von Zeitz dann doch noch 116km. Auf dem Rückweg jedenfalls, haben wir noch zwei Plätze ehemaliger Vereine besichtigt: die Waldwiese am Seeufer in Granschütz, auf der vor der Wende noch SV Grün-Weiß Granschütz kickte und heute nur wegen Freizeitspielern die Fläche gepflegt wird, und die mittlerweile völlig ungepflegte Anlage der SG Wählitz, ehemals BSG Chemie Wählitz, die in Rössuln vor sich hin gammelt. Wählitz ist leider auch ein Beispiel für einen fast ausgestorbenen Ort: die chemische Industrie dort benötigt halt kaum noch Arbeiter, folgerichtig will/ kann dort kaum noch einer wohnen - und wer von den ganz wenigen jungen Leuten dort Fußball spielen will, kann (gleiches gilt für Granschütz wo es aber mehr junge Leute und noch mehr Sportangebote gibt) auch nach Borau, Zorbau, Weißenfels oder Hohenmölsen (inklusive Großgrimma und Jaucha) fahren: die Entfernungen liegen dorthin alle im einstelligen Kilometerbereich.
Statistik:
Grounds: 560 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 110 neue)
Sportveranstaltungen: 1.270 (heute zwei, diese Saison: 157)
Tageskilometer: 120 (120 Fahrrad)
Saisonkilometer: 39.960 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 4.820 Bahn, Bus, Tram/ 3.700 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 249
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Sonntag, 28. März 2010
WE191I: Zwei Spiele, zwei Niederlagen: Leuna II gegen Mücheln und Leuna I gegen Profen
TSV Leuna 1919 II 0:2 Sportring Mücheln
Samstag, 27. März 2010 - Anstoßzeit 12.30
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tore: 0:1 60. Hoffmann, 0:2 86. Groß
Verwarnungen: Schmidt (Leuna)
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Flott und engagiert, sehr viele Großchancen vergeben)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623716056238/detail/
Kaum hatten wir heute einen jüngeren Ersatz für unseren Stadionsprecher, schon gab es mal ordentliche Mucke statt Volksmusik. Und kaum hatte das Spiel begonnen, da hatte die Zweite schon ihre ersten Chancen versiebt. Sie spielten diesmal wieder sehr offensiv und flott, doch wollte es mit dem Torerfolg nicht klappen. Bis zur Pause hatten sie – unter den wenigen Augenpaaren der erbärmlichen Kulisse im Stadion des Friedens – viele gute Möglichkeiten durch Ungeschicktheit oder Pech (Lattentreffer u. a.) ausgelassen. Die Gäste von Sportring Mücheln, die als 7. (Leuna als 16. und Letzter) klar favorisiert waren, hatten nicht eine gute Aktion gezeigt.
In der zweiten Halbzeit sollte sich das ändern, da bei Leuna schnell die Kraft schwand, während Mücheln nun immer aktiver und engagierter wurde. Was sie allerdings boten, war mitunter grotesk: steht der Müchelner doch perfekt zwei Meter mittig vorm Tor, bekommt den Ball von links von seinem Kollegen zugespielt, der Leunaer Torwart war schon fast geschlagen, doch der Müchelner schießt den Ball gegen seine eigene Laufrichtung schwach nach links in die Arme des Torhüters, anstatt mittig oder rechts an ihm vorbei. Trotz unglaublicher Unfähigkeit im Abschluss gelangen den Gästen aus dem Geiseltal, die eine Torquote von lächerlichen 1,05 Treffern pro Partie haben, zwei Tore: die Leunaer Abwehr wurde halt leider mit zunehmender Spielzeit immer löchriger.
Letzte Leunaer Angriffsbemühungen blieben leider auch unbelohnt, wobei ich die Befürchtung hatte, dass das schwache Schiedsrichtergespann auch etwas gefunden hätte, einen Leunaer Treffer abzuerkennen: eine Unverschämtheit vor allem, was sich der Herr mit dem Haarkranz an der Seitenlinie da leistete; wie man in der Kreisoberliga bei gleicher Höhe oder einem halben Schritt zu nah am Tor ständig Abseits winken kann. Da kann man nur sagen: KEINE Torrichter im Profibereich und KEINE Linienrichter ab Kreisoberliga abwärts! Und dann winkt der Eckstoß obwohl der Verteidiger meterweit vom Ball weg war und der Schiri gibt eine gelbe Karte für Rene Schmidt, weil er gefoult wurde: Junge, Junge, Junge, duuu...

TSV Leuna 1919 1:3 SV Eintracht Profen
Samstag, 27. März 2010 - Anstoßzeit 15.00
Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 1:3 nach 94 Min. (45/49) - Halbzeit 0:3
Tore: 0:1 28. Schlecht, 0:2 34. M. Kitze, 0:3 35. M. Kitze (Foulelfmeter), 1:3 88. Hammerschmidt
Verwarnungen: Dreßler, Bernhardt (Leuna)
Platzverweise: Bernhardt (86. zweite Gelbe; nicht nachvollziehbar)
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nur in zweiter Halbzeit akzeptable Leistung von Leuna, ansonsten Profen klar besser)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623716056238/detail/?page=2
Im zweiten Spiel ging es auch flott los, doch waren es da die Gäste, die prima vorlegten. Die Erste Mannschaft spielte nicht annähernd so gut wie die Zweite im Vorspiel. Nach weniger als einer halben Stunde war die desolate Abwehr ausgehebelt: der gut herausgespielte Führungstreffer der Profener. Kurz darauf legten sie auf gleiche Art nach: die Abwehr ausgespielt und mit mehreren Leuten auf unseren Torwart Golloiuch zu. Nur eine Minute später wurde es richtig brenzlig: Bernhard mit einem Foul, für das ich schon Leute hab vom Feld fliegen sehen, das zu einem Elfmeter führte, den Profen sicher verwandelte. Leuna vergab danach noch zwei Chancen – die ersten im Spiel. Also 0:3 bei Halbzeit.
Der TSV kam besser aus der Pause, doch viele Chancen konnten sie sich nicht erarbeiten. Weniger kam noch von Profen. Kurz vor Schluss verspielte der ansonsten wirklich gute, junge Schiedsrichter noch einen Teil seiner Sympathien, da er Bernhardt völlig sinnfrei mit zwei gelben Karten innerhalb weniger Sekunden vom Platz stellte. Ärgerlich, wenn man jetzt wieder einen gesperrten Spieler hat, weil irgendein Milchbubi von Jugendschiri den Überblick verloren hat oder sich profilieren wollte. Komischerweise lief es jetzt nach dem Platzverweis aber ganz gut: Profen wurde völlig eingeschnürt und immerhin noch der Ehrentreffer durch Nino Hammerschmidt erzielt. Für den Ausgleich reichte es leider nicht mehr, doch der wäre auch – neutral betrachtet – unverdient gewesen; nach der totalen Überlegenheit von der 1. bis zur 60. Minute von Profen. Aber da ich natürlich bei einem Leuna-Spiel nicht neutral bin, sollte ich hier eigentlich meinen Ärger über die Niederlage ausdrücken: Scheiße, dass die Aufholjagd nicht geklappt hat!
Ein besonderes Lob geht übrigens an Torwart Ronny Golloiuch, der mit seiner Strafraumbeherrschung in der ersten Halbzeit drei weitere Treffer und in der zweiten Halbzeit zwei Treffer verhindert hat, die bei dieser schwachen Abwehrleistung garantiert gefallen wären. Man muss hervorheben, dass Ronny heute der beste Spieler des TSV war. Ich hoffe, nach meinem Besuch in zwei Wochen in Reußen mehr Spieler des TSV positiv hervorheben zu können.

Statistik:
Ground Nr. 405 (kein neuer Ground; diese Saison: 74 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 971 und 972 (diese Saison: 114)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 29.480 (18.890 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 2.320 öffentliche Verkehrsmittel/ 2.270 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 58
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 191
Samstag, 27. März 2010 - Anstoßzeit 12.30
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tore: 0:1 60. Hoffmann, 0:2 86. Groß
Verwarnungen: Schmidt (Leuna)
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Flott und engagiert, sehr viele Großchancen vergeben)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623716056238/detail/
Kaum hatten wir heute einen jüngeren Ersatz für unseren Stadionsprecher, schon gab es mal ordentliche Mucke statt Volksmusik. Und kaum hatte das Spiel begonnen, da hatte die Zweite schon ihre ersten Chancen versiebt. Sie spielten diesmal wieder sehr offensiv und flott, doch wollte es mit dem Torerfolg nicht klappen. Bis zur Pause hatten sie – unter den wenigen Augenpaaren der erbärmlichen Kulisse im Stadion des Friedens – viele gute Möglichkeiten durch Ungeschicktheit oder Pech (Lattentreffer u. a.) ausgelassen. Die Gäste von Sportring Mücheln, die als 7. (Leuna als 16. und Letzter) klar favorisiert waren, hatten nicht eine gute Aktion gezeigt.
In der zweiten Halbzeit sollte sich das ändern, da bei Leuna schnell die Kraft schwand, während Mücheln nun immer aktiver und engagierter wurde. Was sie allerdings boten, war mitunter grotesk: steht der Müchelner doch perfekt zwei Meter mittig vorm Tor, bekommt den Ball von links von seinem Kollegen zugespielt, der Leunaer Torwart war schon fast geschlagen, doch der Müchelner schießt den Ball gegen seine eigene Laufrichtung schwach nach links in die Arme des Torhüters, anstatt mittig oder rechts an ihm vorbei. Trotz unglaublicher Unfähigkeit im Abschluss gelangen den Gästen aus dem Geiseltal, die eine Torquote von lächerlichen 1,05 Treffern pro Partie haben, zwei Tore: die Leunaer Abwehr wurde halt leider mit zunehmender Spielzeit immer löchriger.
Letzte Leunaer Angriffsbemühungen blieben leider auch unbelohnt, wobei ich die Befürchtung hatte, dass das schwache Schiedsrichtergespann auch etwas gefunden hätte, einen Leunaer Treffer abzuerkennen: eine Unverschämtheit vor allem, was sich der Herr mit dem Haarkranz an der Seitenlinie da leistete; wie man in der Kreisoberliga bei gleicher Höhe oder einem halben Schritt zu nah am Tor ständig Abseits winken kann. Da kann man nur sagen: KEINE Torrichter im Profibereich und KEINE Linienrichter ab Kreisoberliga abwärts! Und dann winkt der Eckstoß obwohl der Verteidiger meterweit vom Ball weg war und der Schiri gibt eine gelbe Karte für Rene Schmidt, weil er gefoult wurde: Junge, Junge, Junge, duuu...

TSV Leuna 1919 1:3 SV Eintracht Profen
Samstag, 27. März 2010 - Anstoßzeit 15.00
Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 1:3 nach 94 Min. (45/49) - Halbzeit 0:3
Tore: 0:1 28. Schlecht, 0:2 34. M. Kitze, 0:3 35. M. Kitze (Foulelfmeter), 1:3 88. Hammerschmidt
Verwarnungen: Dreßler, Bernhardt (Leuna)
Platzverweise: Bernhardt (86. zweite Gelbe; nicht nachvollziehbar)
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nur in zweiter Halbzeit akzeptable Leistung von Leuna, ansonsten Profen klar besser)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623716056238/detail/?page=2
Im zweiten Spiel ging es auch flott los, doch waren es da die Gäste, die prima vorlegten. Die Erste Mannschaft spielte nicht annähernd so gut wie die Zweite im Vorspiel. Nach weniger als einer halben Stunde war die desolate Abwehr ausgehebelt: der gut herausgespielte Führungstreffer der Profener. Kurz darauf legten sie auf gleiche Art nach: die Abwehr ausgespielt und mit mehreren Leuten auf unseren Torwart Golloiuch zu. Nur eine Minute später wurde es richtig brenzlig: Bernhard mit einem Foul, für das ich schon Leute hab vom Feld fliegen sehen, das zu einem Elfmeter führte, den Profen sicher verwandelte. Leuna vergab danach noch zwei Chancen – die ersten im Spiel. Also 0:3 bei Halbzeit.
Der TSV kam besser aus der Pause, doch viele Chancen konnten sie sich nicht erarbeiten. Weniger kam noch von Profen. Kurz vor Schluss verspielte der ansonsten wirklich gute, junge Schiedsrichter noch einen Teil seiner Sympathien, da er Bernhardt völlig sinnfrei mit zwei gelben Karten innerhalb weniger Sekunden vom Platz stellte. Ärgerlich, wenn man jetzt wieder einen gesperrten Spieler hat, weil irgendein Milchbubi von Jugendschiri den Überblick verloren hat oder sich profilieren wollte. Komischerweise lief es jetzt nach dem Platzverweis aber ganz gut: Profen wurde völlig eingeschnürt und immerhin noch der Ehrentreffer durch Nino Hammerschmidt erzielt. Für den Ausgleich reichte es leider nicht mehr, doch der wäre auch – neutral betrachtet – unverdient gewesen; nach der totalen Überlegenheit von der 1. bis zur 60. Minute von Profen. Aber da ich natürlich bei einem Leuna-Spiel nicht neutral bin, sollte ich hier eigentlich meinen Ärger über die Niederlage ausdrücken: Scheiße, dass die Aufholjagd nicht geklappt hat!
Ein besonderes Lob geht übrigens an Torwart Ronny Golloiuch, der mit seiner Strafraumbeherrschung in der ersten Halbzeit drei weitere Treffer und in der zweiten Halbzeit zwei Treffer verhindert hat, die bei dieser schwachen Abwehrleistung garantiert gefallen wären. Man muss hervorheben, dass Ronny heute der beste Spieler des TSV war. Ich hoffe, nach meinem Besuch in zwei Wochen in Reußen mehr Spieler des TSV positiv hervorheben zu können.

Statistik:
Ground Nr. 405 (kein neuer Ground; diese Saison: 74 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 971 und 972 (diese Saison: 114)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 29.480 (18.890 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 2.320 öffentliche Verkehrsmittel/ 2.270 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 58
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 191
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Sonntag, 13. Dezember 2009
WE177I: Zwei Siegreiche Spitzenreiter
SSV 1990 Landsberg 3:1 SV Eintracht Profen
Samstag, 12. Dezember 2009 - Anstoßzeit 13.00
Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 91 (46/45) Min. – Halbzeit: 2:1
Tore: 0-1 15. (?), 1-1 20. Dietrich, 2-1 28. Wagner, 3-1 81. Darmochwal
Verwarnungen: 1x SSV, 1x SVE; Platzverweise: keine
Spielort: Sportforum Landsberg, Platz 2 (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon ca. 40 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Erste Halbzeit deutlich besser, alles in allem O.K.)
Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen Sixers 80:90 „ALBA“ Berlin II
Samstag, 12. Dezember 2009 – Tip-off 18.00
1. Regionalliga Nord (3. Basketballliga, Halbprofiliga)
Ergebnis: 80:90 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 22:21, 17:26, 9:19, 32:24
Punkte: Coffield 22, Anderson 18, Babers 16, Haut 8, Montag 6, Harke 5, Haucke 5 (BSW); Faßler 27, Seiferth 15, Saibou 13, Schmidkunz 9, Ziegenhagen 9, Drägert 4, Giffey 3 (ALBA)
Fouls: Haut 4, Miehtig 3, Montag 3, Anderson 3, Coffield 3, Babers 2, Freimuth 1, Brambora 1 (BSW); Saibou 3, Schmidunz 3, Ziegenhagen 3, Giffey 1, Schachowzew 1, Faßler 1 (ALBA)
5. Foul: Harke (BSW) und Seiferth (ALBA)
Spielort: Ballsporthalle im Sport- und Freizeitzentrum Sandersdorf (Kap. 800 Sitzplätze, sonst 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 650 (wohl keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Technisch sehr gut und bis zu Beginn des 3. Viertels auch eng)

Photos and English version: Landsberg Football and Sandersdorf Basketball
Von Halle aus ist man schnell in der nicht viel mehr als 8.000 Einwohner zählenden Landstadt Landsberg – wobei viele nicht einmal in der Stadt selbst, sondern in den fünf Ortsteilen leben – das vor allem wegen der hoch auf einem Berg thronenden Doppelkapelle, dem einzigen Überbleibsel der Burg Landsberg, bekannt ist. Ebendiese Kapelle sieht man auch schön vom Sportforum Landsberg aus, dessen Sporthalle wir schon durch einen lustigen Handballnachmittag kannten. Der Hauptplatz – ein Stadion mit kleiner Tribüne, dessen Aschenbahn gerade renoviert wird – ist, da beim Stürzen und Laufen in die Bahn Spieler und Bahn Schaden nehmen können, derzeit komplett gesperrt.
Seit den 1860er Jahren wird in Landsberg Sport getrieben. Erst Turnen, dann seit 1920 Fußball: wobei der Name erst Landsberger SV, dann BSG Traktor, dann 1990 schließlich SSV Landsberg war. Mehr kann man der wirklich guten Vereinsseite des SSV entnehmen.
Auf dem Nebenplatz, der nur von einem recht hohen und steilen Graswall von den gesichtslosen Nachbarneubaugrundstücken abgegrenzt ist, wurde kurz nach eins das Spiel des Tabellenführers der Landesklasse 6 gegen den 11. von 16 angepfiffen. Spitzenreiter Landsberg hatte die Chance, den Vorsprung auf den 2. Platz, der nicht zum Aufstieg berichtigt, auf 6 Punkte zu vergrößern. In der Vorwoche siegten sie glücklich mit 1:0 über Leuna, die sich mittlerweile im Mittelfeld vor Profen gefestigt haben.
Nach einem Lattentreffer der Hausherren gleich zu Beginn, schien es anfangs nicht so, also würde Landsberg hier erfolgreich vom Platz gehen: nach einer Viertelstunde setzte ein mir leider nicht namentlich bekannter Profener zu einem Weitschuss an, der herrlich ins Eck knallte. Die zahlreichen Profener Fans, die das Geschehen recht ruhig verfolgten, bekannten jetzt Farbe. Doch nach diesem Führungstreffer hatten bald die Heimfans zu Jubeln: ein dummes Foul im Strafraum, ein erstaunlich lauter Schrei – vor allem von den jungen Männern (wohl die 2. Mannschaft) – und ein Pfiff: Elfmeter! Der Torwart zwar noch dran, doch er konnte den Ball nicht festhalten. Nach nicht einmal einer halben Stunde schlug es nach einem Abwehrfehler dann noch mal im Kasten der Gäste ein: 2-1. Ein flottes und ausgeglichenes Spiel, da Profen dann bis zur Pause wieder mehr Akzente setzte.
Nach recht teurer aber guter Bratwurst, ging es in Halbzeit zwei. Wir waren immer noch die einzigen auf dem Graswall. Was alle Zuschauer nur ebenirdisch gucken wollten?! Na gut, 70% der Fans waren der Generation 65+ zuzurechnen, aber ein paar jüngere hätten ruhig mal zu uns hoch kommen können… Wie auch immer: das Spiel wurde schwächer, wobei Landsberg nun das aktivere Spiel zeigte. Nach mehreren guten Chancen, schaffte es allerdings erst knapp 10 Minuten vor dem Ende mal einer der SSV-Spieler, den Fuß geschickt in einen Querpass im Strafraum reinzustellen, um diesen dann ins Eck zu donnern. Man muss schon von einem verdienten Sieg für den Spitzenreiter reden, denn Profen mag zwar erstaunlich gut gespielt haben, doch vor allem in der zweiten Hälfte waren die gängigen Amateurfußballerschwächen stärker zu sehen, als bei Landsberg.

Noch ein kleiner Abstecher zu einem See in einem Steinbruch zwischen Landsberg und Hohenthurm und dann weiter in eine der hässlichsten Städte Deutschlands. Nordöstlich von Halle bildet sich ein Konglomerat von Städten, die an funktionaler Hässlichkeit kaum zu überbieten sind und an geschmackloser Architektur nur von nord-amerikanischen oder süd-afrikanischen Städten unterboten wird: Bitterfeld-Wolfen, Greppin, Thalheim, Sandersdorf-Brehna und noch mehr. In besagtem Sandersdorf gibt es aber tatsächlich Basketball auf höherem Niveau zu sehen: und Kollege Gleau lud uns dazu ein. Vielen Dank für die Karten!
Die Karten nahmen wir allerdings nicht aus der Halle mit, da dort eine sonst nur in Afrika übliche Unsitte herrscht: beim Betreten der Halle nimmt der Ordnungsdienst die Karten weg, um sie wieder zu verwerten oder das Schmuggeln und Weiterreichen damit zu verhindern. Eher negativ muss ich auch die Verpflegung bewerten, denn die war unverschämt teuer. Da lob ich mir doch Fußballvereine wie Germania Köthen, wo das Schnitzel mit Beilagen 4€ und nicht 8,90€ und die Bratwurst 1,20€ und nicht 1,70€ kostet!
In der Halle, deren Namen schon die funktionale Hässlichkeit verrät – das Stadion ist übrigens genauso langweilig – trafen dann der Tabellenfünfte BSW Sixers, die vor lauter Aufstiegseifer letzte Woche völlig sinnfrei ihren Trainer entlassen haben, mit einem neuen Headcoach auf die ehemalige BG Charlottenburg, heute längst jedem Fan nur noch als ALBA bekannt, aus Berlin. Natürlich nur auf die zweite Mannschaft.
Namensgeber der Gastmannschaft ALBA Berlin ist das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen - so was hieß früher mal Müllabfuhr - „ALBA“. Durch den Albatross im Wappen und den Spitznamen „Albatrosse Berlin“, soll mit dem Namen des seltenen Vogels die Dämlichkeit dieses Namens überspielt werden. Aber so ist das nun mal im Basketball.
Nur der Letzte der 11 steigt ab, nur der Erste steigt auf in die 2. Bundesliga. Dass sich beide Teams das Letztere zum Ziel gemacht haben, merkte man. Bis zur Mitte des zweiten Viertels war das Spiel sehr ausgeglichen, recht schnell und technisch klasse. Da war kein so großer Leistungsunterschied im Vergleich 1. Bundesliga – 1. Regionalliga zu sehen. Die extrem spektakulären Aktionen im Zweikampf- oder Slam-Dunk-Bereich blieben zwar aus, aber es machte Spaß zuzusehen.
Zum Ende der ersten Spielhälfte zeichnete sich allerdings ein Erfolg des gastierenden Spitzenreiters ab. Im dritten Viertel führten sie teilweise – nicht zuletzt auch durch die hervorragenden Dreipunktewürfe des deutschen Profispielers Faßler – die Hausherren vor. Erst im Schlussabschnitt kamen die Sixers wieder heran. Doch der Schlussspurt war zu spät und ALBA II auch insgesamt gesehen die bessere Mannschaft. 80:90 war der verdiente Endstand.
Von verdient wollte das Publikum natürlich nichts wissen: die Rentner, die die 40 Spielminuten über die Gusche nie oder nur zum Pessimismusverbreiten aufbekommen haben, verließen zügig die Halle, die Kinder tobten weiter umher und feierten die Spieler und die jungen Männer mit den Trommeln und Tröten, die mit ein paar Frauen und Jugendlichen zusammen den lautstarken Fanblock bildeten, hörten jetzt auf, das gute Schiedsrichtergespann zu belappen und feierten auch die Unterlegenen.
Wir verabschiedeten uns von Kollege Gleau und hetzten zum Zug am Bitterfeld Bahnhof, der uns via Halle nach Merseburg brachte, wo mal wieder ein Besoffener auf einem voll gepissten Treppenabsatz vor sich hindämmerte und Jugendliche sich bälzten. Harte Gegend halt, dieses Merseburg…

Statistik:
Ground Nr. 381 (zwei neue Grounds; diese Saison: 50 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 929 und 930 (diese Saison: 72)
Tageskilometer: 110 (70 Bahn, 40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 13.960 (11.620 Auto/ 1.690 Fahrrad/ 650 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 45
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 177
Samstag, 12. Dezember 2009 - Anstoßzeit 13.00
Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 91 (46/45) Min. – Halbzeit: 2:1
Tore: 0-1 15. (?), 1-1 20. Dietrich, 2-1 28. Wagner, 3-1 81. Darmochwal
Verwarnungen: 1x SSV, 1x SVE; Platzverweise: keine
Spielort: Sportforum Landsberg, Platz 2 (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon ca. 40 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Erste Halbzeit deutlich besser, alles in allem O.K.)
Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen Sixers 80:90 „ALBA“ Berlin II
Samstag, 12. Dezember 2009 – Tip-off 18.00
1. Regionalliga Nord (3. Basketballliga, Halbprofiliga)
Ergebnis: 80:90 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 22:21, 17:26, 9:19, 32:24
Punkte: Coffield 22, Anderson 18, Babers 16, Haut 8, Montag 6, Harke 5, Haucke 5 (BSW); Faßler 27, Seiferth 15, Saibou 13, Schmidkunz 9, Ziegenhagen 9, Drägert 4, Giffey 3 (ALBA)
Fouls: Haut 4, Miehtig 3, Montag 3, Anderson 3, Coffield 3, Babers 2, Freimuth 1, Brambora 1 (BSW); Saibou 3, Schmidunz 3, Ziegenhagen 3, Giffey 1, Schachowzew 1, Faßler 1 (ALBA)
5. Foul: Harke (BSW) und Seiferth (ALBA)
Spielort: Ballsporthalle im Sport- und Freizeitzentrum Sandersdorf (Kap. 800 Sitzplätze, sonst 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 650 (wohl keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Technisch sehr gut und bis zu Beginn des 3. Viertels auch eng)

Photos and English version: Landsberg Football and Sandersdorf Basketball
Von Halle aus ist man schnell in der nicht viel mehr als 8.000 Einwohner zählenden Landstadt Landsberg – wobei viele nicht einmal in der Stadt selbst, sondern in den fünf Ortsteilen leben – das vor allem wegen der hoch auf einem Berg thronenden Doppelkapelle, dem einzigen Überbleibsel der Burg Landsberg, bekannt ist. Ebendiese Kapelle sieht man auch schön vom Sportforum Landsberg aus, dessen Sporthalle wir schon durch einen lustigen Handballnachmittag kannten. Der Hauptplatz – ein Stadion mit kleiner Tribüne, dessen Aschenbahn gerade renoviert wird – ist, da beim Stürzen und Laufen in die Bahn Spieler und Bahn Schaden nehmen können, derzeit komplett gesperrt.
Seit den 1860er Jahren wird in Landsberg Sport getrieben. Erst Turnen, dann seit 1920 Fußball: wobei der Name erst Landsberger SV, dann BSG Traktor, dann 1990 schließlich SSV Landsberg war. Mehr kann man der wirklich guten Vereinsseite des SSV entnehmen.
Auf dem Nebenplatz, der nur von einem recht hohen und steilen Graswall von den gesichtslosen Nachbarneubaugrundstücken abgegrenzt ist, wurde kurz nach eins das Spiel des Tabellenführers der Landesklasse 6 gegen den 11. von 16 angepfiffen. Spitzenreiter Landsberg hatte die Chance, den Vorsprung auf den 2. Platz, der nicht zum Aufstieg berichtigt, auf 6 Punkte zu vergrößern. In der Vorwoche siegten sie glücklich mit 1:0 über Leuna, die sich mittlerweile im Mittelfeld vor Profen gefestigt haben.
Nach einem Lattentreffer der Hausherren gleich zu Beginn, schien es anfangs nicht so, also würde Landsberg hier erfolgreich vom Platz gehen: nach einer Viertelstunde setzte ein mir leider nicht namentlich bekannter Profener zu einem Weitschuss an, der herrlich ins Eck knallte. Die zahlreichen Profener Fans, die das Geschehen recht ruhig verfolgten, bekannten jetzt Farbe. Doch nach diesem Führungstreffer hatten bald die Heimfans zu Jubeln: ein dummes Foul im Strafraum, ein erstaunlich lauter Schrei – vor allem von den jungen Männern (wohl die 2. Mannschaft) – und ein Pfiff: Elfmeter! Der Torwart zwar noch dran, doch er konnte den Ball nicht festhalten. Nach nicht einmal einer halben Stunde schlug es nach einem Abwehrfehler dann noch mal im Kasten der Gäste ein: 2-1. Ein flottes und ausgeglichenes Spiel, da Profen dann bis zur Pause wieder mehr Akzente setzte.
Nach recht teurer aber guter Bratwurst, ging es in Halbzeit zwei. Wir waren immer noch die einzigen auf dem Graswall. Was alle Zuschauer nur ebenirdisch gucken wollten?! Na gut, 70% der Fans waren der Generation 65+ zuzurechnen, aber ein paar jüngere hätten ruhig mal zu uns hoch kommen können… Wie auch immer: das Spiel wurde schwächer, wobei Landsberg nun das aktivere Spiel zeigte. Nach mehreren guten Chancen, schaffte es allerdings erst knapp 10 Minuten vor dem Ende mal einer der SSV-Spieler, den Fuß geschickt in einen Querpass im Strafraum reinzustellen, um diesen dann ins Eck zu donnern. Man muss schon von einem verdienten Sieg für den Spitzenreiter reden, denn Profen mag zwar erstaunlich gut gespielt haben, doch vor allem in der zweiten Hälfte waren die gängigen Amateurfußballerschwächen stärker zu sehen, als bei Landsberg.

Noch ein kleiner Abstecher zu einem See in einem Steinbruch zwischen Landsberg und Hohenthurm und dann weiter in eine der hässlichsten Städte Deutschlands. Nordöstlich von Halle bildet sich ein Konglomerat von Städten, die an funktionaler Hässlichkeit kaum zu überbieten sind und an geschmackloser Architektur nur von nord-amerikanischen oder süd-afrikanischen Städten unterboten wird: Bitterfeld-Wolfen, Greppin, Thalheim, Sandersdorf-Brehna und noch mehr. In besagtem Sandersdorf gibt es aber tatsächlich Basketball auf höherem Niveau zu sehen: und Kollege Gleau lud uns dazu ein. Vielen Dank für die Karten!
Die Karten nahmen wir allerdings nicht aus der Halle mit, da dort eine sonst nur in Afrika übliche Unsitte herrscht: beim Betreten der Halle nimmt der Ordnungsdienst die Karten weg, um sie wieder zu verwerten oder das Schmuggeln und Weiterreichen damit zu verhindern. Eher negativ muss ich auch die Verpflegung bewerten, denn die war unverschämt teuer. Da lob ich mir doch Fußballvereine wie Germania Köthen, wo das Schnitzel mit Beilagen 4€ und nicht 8,90€ und die Bratwurst 1,20€ und nicht 1,70€ kostet!
In der Halle, deren Namen schon die funktionale Hässlichkeit verrät – das Stadion ist übrigens genauso langweilig – trafen dann der Tabellenfünfte BSW Sixers, die vor lauter Aufstiegseifer letzte Woche völlig sinnfrei ihren Trainer entlassen haben, mit einem neuen Headcoach auf die ehemalige BG Charlottenburg, heute längst jedem Fan nur noch als ALBA bekannt, aus Berlin. Natürlich nur auf die zweite Mannschaft.
Namensgeber der Gastmannschaft ALBA Berlin ist das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen - so was hieß früher mal Müllabfuhr - „ALBA“. Durch den Albatross im Wappen und den Spitznamen „Albatrosse Berlin“, soll mit dem Namen des seltenen Vogels die Dämlichkeit dieses Namens überspielt werden. Aber so ist das nun mal im Basketball.
Nur der Letzte der 11 steigt ab, nur der Erste steigt auf in die 2. Bundesliga. Dass sich beide Teams das Letztere zum Ziel gemacht haben, merkte man. Bis zur Mitte des zweiten Viertels war das Spiel sehr ausgeglichen, recht schnell und technisch klasse. Da war kein so großer Leistungsunterschied im Vergleich 1. Bundesliga – 1. Regionalliga zu sehen. Die extrem spektakulären Aktionen im Zweikampf- oder Slam-Dunk-Bereich blieben zwar aus, aber es machte Spaß zuzusehen.
Zum Ende der ersten Spielhälfte zeichnete sich allerdings ein Erfolg des gastierenden Spitzenreiters ab. Im dritten Viertel führten sie teilweise – nicht zuletzt auch durch die hervorragenden Dreipunktewürfe des deutschen Profispielers Faßler – die Hausherren vor. Erst im Schlussabschnitt kamen die Sixers wieder heran. Doch der Schlussspurt war zu spät und ALBA II auch insgesamt gesehen die bessere Mannschaft. 80:90 war der verdiente Endstand.
Von verdient wollte das Publikum natürlich nichts wissen: die Rentner, die die 40 Spielminuten über die Gusche nie oder nur zum Pessimismusverbreiten aufbekommen haben, verließen zügig die Halle, die Kinder tobten weiter umher und feierten die Spieler und die jungen Männer mit den Trommeln und Tröten, die mit ein paar Frauen und Jugendlichen zusammen den lautstarken Fanblock bildeten, hörten jetzt auf, das gute Schiedsrichtergespann zu belappen und feierten auch die Unterlegenen.
Wir verabschiedeten uns von Kollege Gleau und hetzten zum Zug am Bitterfeld Bahnhof, der uns via Halle nach Merseburg brachte, wo mal wieder ein Besoffener auf einem voll gepissten Treppenabsatz vor sich hindämmerte und Jugendliche sich bälzten. Harte Gegend halt, dieses Merseburg…

Statistik:
Ground Nr. 381 (zwei neue Grounds; diese Saison: 50 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 929 und 930 (diese Saison: 72)
Tageskilometer: 110 (70 Bahn, 40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 13.960 (11.620 Auto/ 1.690 Fahrrad/ 650 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 45
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 177
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