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Donnerstag, 13. März 2014

W397VI: Mauretanien 6; ein Samstag in Nouakchott

ASC Medina 3 Nouakchott (مدينة ٣)
..................... 2:1 (1:1) ......................
------- Gangan FC (اف سي كنكن) -------
- Datum: Samstag, 8. März 2014 – Anstoß: 17.00
- Wettbewerb: Division 2, Ligue Regionale de Nouakchott (d.h. 2. Mauretanische Fußballliga, 1. Amateurliga; Region Nouakchott)
- Ergebnis: 2-1 nach 99 Min. (47/52) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 1-0 9. Nr. 13, 1-1 42. Nr. 8, 2-1 56. Nr. 4
- Verwarnungen: 2x Nr. 10, Nr. 7, 9, TW 30 (Medina 3); Nr. 4, 20 (Gangan)
- Platzverweise: Nr. 10 (Medina 3; 94. wg. Wiederholtem Foul); Nr. 5 (Gangan; 92. wg. Schiedsrichterbeleidigung)
- Spielort: Stade Cheikha Ould Boidiya [ملعب شيخا ولد بويديا ] (Kap. 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (darunter ca. 30 Gangan-Fans und 20 Medina 3 Fans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Ordentliches Niveau, spannender Spielverlauf, besonders packende Schlussphase)

FC Nasr Nouakchott - (النصر انواكشوط)
..................... 3:0 (1:0) .......................
FC Noujoum Ain Takh -(نجوم عين تاخ)
- Datum: Samstag, 8. März 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Division 2, Ligue Regionale de Nouakchott (d.h. 2. Mauretanische Fußballliga, 1. Amateurliga; Region Nouakchott)
- Ergebnis: 3-0 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 30. Nr. 15, 2-0 60. Nr. 15, 3-0 85. Nr. 11
- Verwarnungen: Nr. 8, 15, 17 (Nasr); Nr. 3, 6 (Ain Takh)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stade Cheikha Ould Boidiya [ملعب شيخا ولد بويديا ] (Kap. 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 150 (darunter ca. 30 Ain Takh und 15 Nasr Fans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz ansehnliches, aber recht einseitiges Spiel)
Photos with English and Arabic Commentary:
a) Football, Second Division at Cheikha O. B. Stadium, Nouakchott: Nasr 3:0 Noujoum Ain Takh, and Medina 3 2:1 Gangan FC
b) Western Mauritania: Nouadhibou, Nouakchott

Das war irgendwie ein typisch mauretanischer Samstag: Geldprobleme, Autoprobleme und am Abend ganz entspannt Fußball gucken…

Als wir morgens nach Rosso los wollten, war jedenfalls das Geld etwas knapp (die 200€ und 2.000 Dirham in bar heben wir sicherheitshalber zum Umtausch auf) und die Banken zu und deren Geldautomaten außer Betrieb. Der freundliche marokkanische Hotelmitarbeiter zeigte uns dann weitere Banken, die dritte hatte dann einen funktionierenden Automaten, doch der akzeptierte nur VISA. Also zum Auto zurück und die auf Seite gelegte DKB-VISA geholt und schrittweise 100€ (40.000 Ougiya) vom Konto geräumt – sollte reichen…

Das nächste Problem war dann überraschend aufgetreten; ein Blick auf den Reifen vorne rechts, eine Frage: „War das schon so und soll die Beule da so sein?“ Natürlich nicht, die Beule ist ein Karkassenschaden! Der Reifen hielt dem Hitze-, Fahrt-, Gepäckgewichts- und Schlaglochdruck nicht Stand. Und hinten rechts sah es auch nicht so gut aus. Aber an Austauschen war aus Kapazitäts- und Kostengründen noch nicht zu denken: also nehmen wir halt doch mal den einen Hinweis aus Fayzas letzter Mail „…und fahrt vorsichtig und nicht so schnell“ ernst – dann zerfetzt es den Reifen auch nicht bis ins an Werkstätten, Ersatzteilen und Dacia-Mechanikern reiche Marokko…

E-Mail ist dann das nächste Stichwort: das Internet im ansonsten sehr guten Hotel ging nur kurzzeitig, sodass ich die Mails lesen und beantworten konnte – dann kackte es ab. Die Stadt gibt auch nichts mehr her an Sehenswürdigkeiten, so dass es vier Stunden auf dem Zimmer rumhängen hieß, ehe wir uns zum Fußball im Cheikha Ould Boidiya Stadion aufmachten.
Nach der Odyssee wegen der Banken hatten wir die drei Stadien der Stadt abgefahren: am Olympiastadion waren Leichtathletiktraining und ein Wachmann, der sich sicher war, dass heute weder Fußball noch Rugby gespielt wird. Am Rigkiby- bzw. Rugby-Stadion war alles ausgestorben. Doch am Cheikha Ould Boidiya gab es Jugendtraining auf den beiden Nebenplätzen und einer der Trainer freute sich sehr über einen Deutschen, der ihn nach Fußballansetzungen fragte. Die Wänster umringten uns natürlich und glotzten neugierig, dass sich ihr Trainer Ibrahim mit einem Ausländer auf Arabisch unterhält…

Die Nebenplätze – einer Kunstrasen, der andere Lehm – sind ausbautenlose, enge Großfeldplätze. Der Hauptplatz ist ebenfalls ein recht kurzer Kunstrasen, doch der hat auf einer Längsseite eine schöne kleine Tribüne zu bieten: blaue und rote Schalensitze auf den Stufen der beiden Außensektoren, Stühle auf den Stufen des überdachten Mittelsektors. Die Flutlichtmasten sind klein und niedrig, die Stadionschilder rostig. Genial sind die beiden benachbarten Gebäude: links der Palast der Zentralverwaltung der Staatssicherheit Mauretaniens, rechts die Hütte des Fußballverbandes mit rundem Dach in Form und Muster eines Fußballs…

Trainer Ibrahim machte uns mit einem Betreuer von Nasr Nouakchott bekannt, der uns auf die Ehrentribüne lockte und besser Englisch als Arabisch sprach und auf Wolof, Arabisch und Französisch unablässig dazwischenrief. Seine Mannschaft bestritt das erste Spiel der beiden Zweitligapartien, die zusammen nur 0,25€ (100 UM) Eintritt kosteten. Der Gegner aus dem Vorort Ain Takh heißt zwar Noujoum (Sterne), aber wie Stars haben sie nicht gerade gespielt. Der Verein aus der Stadtmitte (Centre, Wasat), Nasr (Sieg), machte seinem Namen alle Ehre und drückte von der ersten Minute an auf die Führung. Kaum ein Konter, der Ain Takh entlastet hätte. Das Spiel war erfreulich flott, doch die Schüsse waren leider fast durchweg schlecht. Irgendwie landete aber ein Drehschuss nach einer halben Stunde im Tor von Noujoum. Kurz zuvor waren ein Kopfball an den Pfosten und ein Fallrückzieher an die Latte gegangen – danach gab es wieder so tolle Schussversuche wie „links unten anvisiert und 10m rechts oben am Tor vorbei gezimmert“…
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild und mit zwei souverän heraus gespielte Treffern gelang Nasr Nouakchott ein überzeugender 3:0 Sieg.

Beim nächsten Spiel füllte sich das Stadion noch etwas stärker. Was bei den Zuschauern wieder auffiel, war dass Kinder zwar dumm glotzten ohne auch mal nur „hallo“ zu sagen, aber Erwachsene uns handschläglich grüßten, außerdem dass die meisten arabischen Mauretanier in klassischen, blauen Gewändern mit dunklem Kopfwickel (Turban mit Mundschutz) bzw. bunten Kleidern mit integriertem Kopftuch (Hijab meist ohne Mundschutz) kamen, während die Schwarzen Größtenteils sehr westliche Kleidung, teils sogar Dumme-Sprüche-Tshirts „Better Blowjob Than No Job“ trugen, und schließlich dass wieder wie beim Länderspiel einige Frauen und Mädchen alleine ins Stadion gingen und auch hier in Ruhe gelassen wurden, was wie gesagt in der ach so strengen Islamischen Republik problemlos geht, aber im angeblich moderneren und westlicheren Marokko nicht funktioniert.

Niedrige zweistellige Zahlen und keine Stimmung außer Zu- und Jubelrufen sind aber das Übliche in dieser höchsten Amateurspielklasse. Unter der zweigleisigen halbprofessionellen Division 1 (Nordwest/ Südost, letzte Saison war die Liga noch eingleisig) gibt es eine sich in sechs oder acht Staffel (die maximal drei Regionen oder Provinzen zusammenfassen) aufgliedernde Division 2, in Nouakchott und wenigen anderen Regionen hat sie noch Unterbau. Die Ligapyramide ist in Mauretanien jedoch erschreckend niedrig und der Aufstieg in die 1. Liga mit großen Schwierigkeiten verbunden: der FC Tidjikja wurde z.B. nach Nouakchott delegiert, da in Tidjikja kein Sportplatz mit den vorgeschriebenen Maßen oder Belägen (Rasen, Kunstrasen, Lehm) vorhanden, sondern nur ein kleiner Sandplatz da ist. Die Spiele von Zouerat sind meist in Atar, da der v.a. für Spiele der Regionalliga Adrar genutzte Ascheplatz im Bergbauort Zouerat im Gegensatz zum Lehmplatz in Atar nicht über asphaltierte Straßen erreichbar ist: ab Atar (440km bzw. 5 Stunden Asphaltstraße von Nouakchott) sind es 250km und damit 6 Stunden Piste.

Das 17-Uhr-Spiel machten die Vereine aus dem Vorort Gangan und der Stadtmitte Medina, Siedlung (Hay) 3. Die 3 ist wie gesagt eine Siedlung bzw. ein Häuserblock – und nicht etwa die 3. Mannschaft des Vereins. Auch hier zeigte sich schnell, wer spielerisch und athletisch besser drauf ist, doch der Spielverlauf sollte bis zum Schluss eng und spannend bleiben: Medina 3 ging schnell mit einem Flachschuss gegen die Laufrichtung des Gangan-Keepers in Führung, doch mit der zweiten Torgelegenheit glich Gangan FC vor dem Seitenwechsel glücklich aus. Nach der Pause beendete Medina 3 den kurzen Leerlauf mit einem 25m-Schuss unter die Latte, der wohl 10cm hinter der Linie aufsprang aber für Diskussionen sorgte. Die hitzige und packende Schlussphase hielt noch mehr Diskussionen parat, es setzte einige Karten, sodass die beiden Teams mit je 10 Mann die Partie beendeten. Da der Medina-Schlussmann zwei Mal glänzend reagierte und zwei Mal der Ball 10cm am Pfosten vorbei trudelte, blieb es trotz einer Druckphase von Gangan zum Ende der Partie hin – Gangan hatte aber auch bis zur 85. kaum eine Tormöglichkeit – beim 2:1 für die Association Sportive et Culturel Medina 3.
Statistik:
- Grounds: 1.083 (heute 1; diese Saison: 112 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.998 (heute: 2; diese Saison: 142)
- Tageskilometer: 30 (30km Auto)
- Saisonkilometer: 42.480 (41.350 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 10 [letzte Serie: 2, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 397

W397V: Mauretanien 5; Zurück in die Hauptstadt


Photos with English and Arabic Commentary:
a) Tagant Region: Tidjikja, Moudjeria, Tagant Plateau
b) Western Mauritania: Nouakchott, Nouadhibou

Da weder Chinesen noch Kuwaiter es bisher hingekriegt haben, die Straße von Tidjikja nach Atar befahrbar zu machen (mit Allrad kommt man schon irgendwie durch und wären die unasphaltierten Passagen nicht so sandig, wären wir auch durchgefahren), fuhren wir den ganzen Weg von gestern wieder zurück. Tidjikja ist trotz Palmenoase und (geschliffenem) französischen Fort nicht sonderlich sehenswert. Als wir am Morgen dort hinein wollten, warnte uns die Nachbarin des Herbergsbesitzers vor Demonstrationen, bei denen es angeblich auch schon am frühen Morgen die ersten Schlägereien gab. Freitag ist eh der Tag der Kundgebungen, also entspannt zurück über Moudjeria und Sangrafa – in letztgenanntem Ort fanden wir auch endlich Brot, aber keinen vernünftigen Belag dafür, sodass zwei Fleischbüchsen aus meinen marokkanischen Beständen geöffnet werden mussten – und in der Savanne picknicken. Dort war es übrigens knapp 40 Grad, auch im Schatten der Bäume drückend heiß, und Viehtrieb gab es auch zu beobachten. Ziegen, Kamele, Rinder (auch welche mit großen Gabelhörnern), Esel, Maultiere – alles vorhanden! Ab und an endet auch mal ein solches Tier so wie das Kamel bei Sangrafa, das von einem LKW erfasst wurde: Tier tot am Straßenrand, LKW-Anhänger abgerissen und samt Zementsäcke an einem Busch, Fahrer unverletzt aber gestresst an der intakten Zugmaschine; für ihn wird es teuer wegen Anhänger und Kamel…

In Aleg fuhren wir noch am Fußballplatz vorbei, doch weder Fußball noch Boule wurde da gespielt. Es war einfach nichts los. An der Tankstelle dahinter tankte gerade der Türkische Rote Halbmond mit einem Konvoi auf dem Weg nach Mali alles leer. In derselben Straße wie der Sportplatz, ein ausbautenloser und hoch ummauerter Lehmplatz, fanden wir noch ein Sportgeschäft, dass u.a. Trikots der Nationalmannschaft verkaufte. Warum hinten die Nummer 2 draufgeflockt ist und warum das Teil lange Ärmel hat (vom Preis her und in Anbetracht der Ärmel, ist das wohl zweite Hand von der Frauennationalmannschaft übernommen) erschloss sich mir zwar nicht, aber dass auch noch eine farblich und größenmäßig zumindest zu 90% passende Hose (ich sagte ja schon, irgendwie ist das bestimmt alles zweite Hand von offizieller Stelle) für zusammen nur 4.000 UM (= 10€!) dabei war, ist einfach topp. Für 10€ habe ich das letzte Mal in San Marino ein Trikot der dortigen Nationalelf gekauft, aber da war keine Hose dabei und die Qualität keineswegs besser…

Auch in Boutilimit war der Großfeldplatz (genauso ein von Mauern umgebener, ausbautenloser Lehmplatz wie in Aleg) ungenutzt. Was ist das eigentlich für eine islamische Republik, in der mehr Spiele Samstag als Freitag ausgetragen werden?! Die Bolzplätze auf dem Weg nach Nouakchott waren auch erschreckend leer. Und man konnte nicht sagen, dass alle demonstrieren waren, denn nur in einem Ort gut 80km vor Nouakchott waren etwa 20 Schuljungen mit einem Protestbanner und Handzetteln unterwegs, die wir leider nicht mitnehmen konnten, da andere Verkehrsteilnehmer so drängelten. Leider scheint Sport in Mauretanien (v.a. in Dörfern und sehr kleinen Städten) nicht so einen Stellenwert wie z.B. in Marokko zu haben, wo die Sportplätze unablässig belegt sind. So viele ungenutzt in der Landschaft rumstehende Sportplätze habe ich jedenfalls das letzte Mal in unserem überalterten Deutschland gesehen…

So viel chaotisches Fahren wie abends in Nouakchott habe ich übrigens das letzte Mal in Algerien gesehen: wie in Algerien auch, fahren Mauretanier wenigstens erheblich sicherer und intelligenter als Marokkaner, aber keineswegs rücksichtsvoll. Ampel rot? Egal, ich hab trotzdem Vorfahrt! Die Penner vor mir fahren nur 30 zu zweit nebeneinander? Egal, einfach hupend über den sandigen Seitenstreifen rechts und dann scharf links an dem Eselskarren 50m davor vorbei und den Gegenverkehr zum Bremsen zwingen! Nicht die gewünschte Ware in dem Saftladen erhältlich sondern nur in dem Laden 300m zurück? Egal, ich denk ja gar nicht dran bis zur nächsten Kreuzung zu fahren und da zu wenden: einfach gegen die Fahrtrichtung auf dem Seitenstreifen bis zu dem anderen Laden fahren! Wieso ist der Blinker schon wieder kaputt? Egal, halt ich halt den Arm aus dem Fenster – ich biege eh so ab, dass ich lieber den Gegenverkehr behindere als die Abbiegespur zu blockieren…

Wir kamen gut am Hotel „Bema“, das uns beim Stadtrundgang am Mittwoch aufgefallen war, an. Für sehr europäisch teure 70€ gab es sehr große Doppelzimmer mit sehr gutem Bad, Klimatisierung, Kühlschrank, Glotze, Internet… Der schwarze Angestellte sprach zu meiner Überraschung hervorragendes Arabisch – die meisten Schwarzen in Mauretanien können kaum oder gar nicht Arabisch, sondern nur Wolof oder Fulbe und (ein bisschen oder fließend) Französisch – stellte sich aber auch als Marokkaner heraus. Das Essen im Hotelrestaurant war dann Spanisch, die Bedienung Senegalesisch. Der marokkanische Angestellte konnte sich dann nicht verkneifen, noch anzumerken, dass weder sie noch sein Kollege Arabisch können…  
Statistik:
- Tageskilometer: 620 (620km Auto)
- Saisonkilometer: 42.450 (41.320 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)

W397IV: Mauretanien 4; abwechslungsreiche Landschaften und schwierige Hotel- und Restaurantsuche in Zentral-Mauretanien


Photos with English and Arabic Commentary:
a) Tagant Region: Tidjikja, Moudjeria, Tagant Plateau
b) Western Mauritania: Nouakchott, Nouadhibou

Sehr zäh ging es durch den Berufsverkehr aus Nouakchott raus und durch die belästigenden Polizeikontrollen – auf 1.000km gibt man im Schnitt 20 Kopien seines Ausweises ab, da man mindestens 25 Mal an 30 Checkpoints gestoppt wird – blieb der Verkehr auch bis 50km vor Boutilimit zäh. In diesem staubigen Kaff tankten wir voll (wie üblich in Mauretanien gab es nur verbleites Benzin) und fuhren über die nicht uninteressante, aber recht stressig zu fahrende Route d’Espoir (Hoffnungsstraße), die nach über 1.500km von Nouakchott in den Mali führt und zwischen der Hauptstadt und Sangrafa, wo der Abzweig ins Tagant kommt, durch die Savanne führt: Dünen und Sand wie in der Wüste, aber viele Bäume und Büsche, dazwischen Viehherden und Hirten, sowie viele primitive Siedlungen die um Brunnen herum errichtet wurden.

Das erwähnte Tagant ist die Zentralprovinz Mauretaniens, eine heiße, staubige Hochebene vulkanischen Ursprungs (schwarzes Lavagestein ist hier viel zu finden) inmitten der Sandwüste mit ihren gelben, rötlichen oder gar weißen Dünen. Der erste interessante Ort ist Moudjeria, wo zwei große mehrgeschossige französische Bauten stehen. 1934 wurde der Ort von den Franzosen als Verwaltungsposten für das Tagant gegründet. Danach geht es einen herrlichen Pass hoch aufs eigentliche Plateau und durch die beschriebene Lavawüstenlandschaft gelangt man am Rande des Plateaus nach Tidjikja, die Provinzhauptstadt. Da dort die Polizei besonders lange kontrolliert, kamen wir erst kurz nach Einbruch der Dunkelheit im Ort an: Strom gibt es zwar, aber der reicht nicht für die Straßenbeleuchtung, was das Auffinden einer Herberge erschwert.

Nach etwas Herumfragen fanden wir die recht einfache Herberge „Tintenmel“ mit nettem Besitzer. Abdellah kümmert sich sehr gut um seine wenigen Gäste, bringt zur Begrüßung in die mit 10.000 UM (25€) zu teuren Spitzdachhütten Tee und grobkörnigen Couscous mit Kamelfleisch. Zusammen mit seinen Neffen organisierten wir noch belegte Baguettes und Getränke vom Markt: die beiden Jungs führten uns sicher durch die dunklen, sandigen Gassen. Wer da die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes im Kopf hat, macht sich wahrscheinlich ins Hemd, wenn zwei Jugendliche mit einer Taschenlampe einen quer durch einsame dunkle Gassen führen… aber die beiden wollten nicht mal ein Trinkgeld für ihre Hilfe!  
Statistik:
- Tageskilometer: 620 (620km Auto)
- Saisonkilometer: 41.830 (40.700 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)

W397III: Mauretanien 3; Stadtrundgang, Länderpunkt, Platzsturm und die halbe Herberge „Sahara“ im Stadion

Islamische Republik Mauretanien
---- (الجمهورية الإسلامية الموريتانية) -----
..................... 1:1 (1:0) ....................
----------- Republik Niger -----------
------ (République du Niger) -------
- Datum: Mittwoch, 5. März 2014 – Anstoß: 17.00
- Wettbewerb: Testspiel im Vorfeld der Qualifikationsrunden zur Afrikameisterschaft 2015
- Ergebnis: 1-1 nach 98 Min. (46/52) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 2. Abdulaye Boureima (Eigentor auf Vorlage von Da Silva), 1-1 86. Souleymane Diallo
- Verwarnungen: Da Silva, Nr. ? (RIM); Nr. 11, 12, 16 (NIG)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stade Olympique du Nouakchott [ملعب أولمبي (نواكشوط)] (Kap. 20.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 17.000 (darunter ca. 30 Nigerer und 20 andere Ausländer)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und spannendes Spiel, wobei Mauretanien mehr als das Unentschieden verdient gehabt hätte)  
Photos with English and Arabic Commentary:
a) International Friendly Match: MAURITANIA vs NIGER (OLYMPIC STADIUM NOUAKCHOTT)
b) Western-Mauritania: Nouadhibou, Nouakchott

Spätes Aufstehen, spätes Frühstück (in der Herberge leider viel schlechter als in den Restaurants) – eigentlich gar nicht unsere Art, aber was soll man vor einem Länderspiel in Nouakchott auch groß machen. Strand und Hafen hatten wir am Vortag gesehen und für einen Rundgang durch die Innenstadt braucht man zwei Stunden, wenn man gezielt etwas kaufen will (und von den blauen traditionellen Männergewändern über gebrauchte Handys bis chinesisches Porzellan gibt es natürlich viel zu kaufen) maximal vier Stunden. Die mauretanische Hauptstadt ist städtebaulich nun mal schon Schwarzafrika: hässliche Betonhäuser und Wellblechhütten wechseln sich mit schicken Villen, die aber fast alle nicht fotografiert werden dürfen da dort Botschaften, Ministerien oder Privatgrundstücke der Mächtigen des Landes untergebracht sind, ab. Die Straßen sind dreckig und staubig, die Leute grüßen ab und an mal – teils aus Gastfreundschaft und Freude über ausländischen Besuch und ohne Hintergedanken, teils um inoffizielle Geschäfte (Geldwechsel, Andenkenverkauf, oder gar Autoschieberei) anzubieten.

Wir fuhren zum Stadion, wo die Kassen bereits geöffnet hatten. Es ging erstaunlich geordnet ab und da der Andrang um 12 Uhr noch gering war, hatte ich bereits nach drei Minuten Karten. Ich nahm die zweitbilligste Kategorie: pervers, dass pro Karte (Haupttribüne außen) 5€ zu zahlen waren. Für uns ein Leichtes, in Mauretanien nur den besseren Schichten vorbehalten. Die Karten für 3.000 (Haupttribüne Mitte) und 10.000 Ougiya (VIP-Loge) - d.h. 7,50€ bzw. 25€! - nahmen sich natürlich nur die richtig Reichen. Das Stadion sollte dennoch voll werden und das nicht nur auf den billigen Plätzen für 1,25€ (500 UM).

Wir verbrachten die Zeit bis Stadionöffnung dann vorm langsamen Internet in der Herberge und dem guten italienischen Essen in einem Restaurant in Stadionnähe. So ein Typ wie der ansonsten nette Kellner ärgert mich aber schon etwas: der Senegalese war natürlich Muslim, kann aber kein Arabisch. Ich bin kein Muslim, kann aber besser Arabisch als viele dieser angeblich Rechtgläubigen… Aber mit meinen schlechten Französischkenntnissen, ist Essenbestellen auch nie ganz leicht…  
Am Stadiontor bildeten sich Schlangen, aber die Mauretanier standen disziplinierter als in Europa an. Einer nach dem anderen, nur nicht jeder am richtigen (nach Kartenkategorien getrennten) Eingang – aber auch das wurde schnell (und erstaunlich gelassen) gelöst. Die Kontrollen waren lasch, wir wurden nur freundlich begrüßt obwohl klar war, dass wir keine Offiziellen sind. Das Merchandising war leider etwas dürftig. Viele hatten Trikots, ein paar Leute Basecaps und Seidenschals von Mauretanien, aber wir bekamen nur eine Flagge (1,20x0,80m + 1,20m Flaggstock) für 5€ ab.

Die Getränke waren nicht so extrem teuer: 0,75l Limo (umgefüllt in Wasserflaschen in einer Kühlbox gelagert und von einer Schwarzen verkauft, die selbst Französisch nicht gut konnte) für 1,25€. Einige der Flaschen flogen auch mal nach der Polizei, wenn es Streitereien gab, aber ansonsten ging es recht friedlich zu im weiten Rund. Die gut 17.000 Zuschauer feierten mit den Nigrern ein sehenswertes Spiel ab, aber feuerten nicht besonders viel an. Die anderen Ausländer außer uns gingen nicht mal beim frühen Führungstreffer mit. Unter den Ausländern waren neben uns Deutschen auch mehrere (bestimmt in Nouakchott arbeitende) Chinesen sowie die halbe Herberge „Sahara“: die italienischen Offroadjungs und die französische Familie mit dem Campingwagen waren in Begleitung eines mauretanischen Angestellten zum internationalen Testspiel zwischen Mauretanien und dem Niger gekommen.

Die einheimischen Fans waren noch interessanter zu beobachten; v.a. die ganz vernünftigen aber verdächtig vermummten traditionell gekleideten Mauren (blaues Gewand, Turban mit Mundschleier), die bunt gekleideten Schwarzafrikaner, der eine Araber mit Cowboyhut, Sonnenbrille und Krombacher-Nationalelf-Shirt, die Frauen mit bunten Gewändern und mehr oder weniger strengem Schleier (selbst im Niqab, also sackförmigem Gewand mit Gesichtsschleier der nur die Augen freilässt, gingen manche noch Fußball gucken) bzw. völlig europäischer Mode mit viel Schminke, teuren Schuhen und bunten Haaren. Und letztere wurden nicht blöd angeglotzt wie das in Marokko fast überall passieren würde. Auch im angeblich so westlichen oder modernen Marokko, wo keine Frau alleine ins Stadion geht, undenkbar: kommentarlos setzten sich alleine zum Spiel gekommene Frauen unter die Pulks von ihnen unbekannten männlichen Fans – und das in der angeblich so rückständigen und strengen Islamischen Republik Mauretanien…

Das Spiel fing wie gesagt mit einer frühen Führung der Mauretanier, genannt „Mourabitounes“ (d.h. Bewohner der Wehrdörfer, Anspielung an die Almohaden-Dynastie aus dem heutigen Mauretanien, die u.a. Marokko regierte) an: Sturmlauf über rechts, Flanke und in der Mitte stolpert einer der Gästeverteidiger den Ball ins eigene Tor zum 1:0 nach 60 Sekunden. Die Nigrer (genannt Mena, was in der Hausa-Sprache „Dama Gazelle“ oder „Mhorr Gazelle“ heißt, die es außer wiederangesiedelt in Marokko, in freier Wildbahn nur noch in Tschad, Mali und v.a. eben Niger gibt) liefen dem Rückstand ewig hinterher, waren absolut gleichwertig aber trafen nicht, da Mauretanien überraschend gut in der Abwehr stand und auch die Gäste überraschend wenig kommen ließ, da sie so offensiv eingestellt waren. Nach der Pause waren die Mauretanier sogar die deutlich aktivere und bessere Mannschaft, doch nachdem ihnen ein Abseitstor zu Unrecht von dem senegalesischen Arschloch mit der Fahne aberkannt wurde, kassierten sie per Kopfball flach ins Eck den Ausgleich. Nach einer weiteren Chance für den Niger und mehreren guten Gelegenheiten für Mauretanien wurde das Spiel nach sieben Minuten Nachspielzeit abgepfiffen. Schade, dass es nicht noch das 2:1 für Mauretanien gab! Einige ärgerte dieser Umstand übrigens so, dass sie pöbelnd aufs Feld liefen und die Polizei deshalb mit Schlagstöcken und Ledergürteln herumfuchtelte. Etliche Jugendliche liefen daraufhin nur als Mutprobe, lachend und grölend auf den Platz und quer durch das Stadion auf die andere Tribünenseite.

Das Stadion ist übrigens das größte und modernste des Landes, wobei der Kunstrasen schon etwas gelitten hat und die Nebenplätze alles andere als modern sind: ausbautenlose Lehmplätze für Fußball und Rugby. Die Haupttribüne ist komplett überdacht und bietet 8.000 Leuten in vier Sektoren Platz. Die verglasten VIP- und Presselogen wirken modern, die verrosteten Lautsprecher und Flutlichtmasten eher nicht… Die Gegentribüne ist unüberdacht und symmetrisch und für 12.000 Leute gedacht. Hinter den Toren sind Arkaden angedeutet aber nicht sehr gelungen, Zuschauerkapazitäten sind dort nicht, jedoch steht die riesige Anzeigetafel auf dem einen Umgang. Dass sie in China gefertigt wurde, war deutlich zu erkennen: die Analog-Uhr stand, die Digitaluhr funktionierte nicht und mit Müh und Not und Streifen auf dem Display zeigte sie den Spielstand zwischen „R.I.M“ und „Niger“ an…

Nach dem Spiel gingen wir noch mal im libanesischen Restaurant „Rotanna“ essen. Auch hier war die Anzahl der Ausländer mal wieder verwunderlich: erstmals habe ich auch Briten gesehen und überhaupt; nach Mauretanien reisen ja viel mehr Leute als nach Algerien, was ich so nicht gedacht hätte! Beim Verlassen des Restaurants grüßte mich noch ein voll mit Trikot und Mütze ausgestatteter mauretanischer Fan, da ich ja immer noch die Flagge seines Landes in der Hand hatte und mich so als Spielbesucher zu erkennen gab…  

Statistik:
- Grounds: 1.082 (heute 1; diese Saison: 111 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.996 (heute: 1; diese Saison: 140)
- Tageskilometer: 20 (20km Auto)
- Saisonkilometer: 41.210 (40.080 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 8 [letzte Serie: 2, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 397

W397II: Mauretanien 2; Endlose Wüstenstrecken, Benzintanken auf den letzten Drücker und luxuriöses Essen

 
Photos with English and Arabic Commentary:
Western Mauritania: Nouadhibou, Nouakchott

Wir verließen den Campingplatz erst kurz vor 9 Uhr und gingen richtig gut im Plain Lune frühstücken. Der Preis für ein Frühstück wirkte erst überteuert, doch wir hatten für die 5,50€ (2.200 Ougiya) ein französisches Frühstück befürchtet. Außer Baguette mit Marmelade, Croissant, Schokohörnchen und Milchkaffe beinhaltete das aber noch ein großes Omelette mit Ketchup und Mayo, einheimisches Mineral(oasen)wasser und frischen Orangensaft. Der Service ist auch höflich und kompetent (und wie üblich in Mauretanien in schwarzafrikanischer Hand). Manche Gäste, oft sogar Frauen, grüßten uns als Ausländer freundlich.

Wir fuhren auf den Hauptstraßen durch die Stadt Nouadhibou: die staubigen Teeradern sind rechts und links von niedrigen, hässlichen und sehr einfachen Betonbauten gesäumt. Eselskarren, schrottreife alte Wagen und einige wenige schicke, teure, neue Autos drängen sich durch den kaum regulierten Verkehr. Wir schauten noch am Stadion, das in der Hotelstraße liegt, vorbei – dort trainierte gerade FC Nouadhibou, doch Fotografieren ist dort nur beim Wettkampf erwünscht – und machten uns dann auf die Piste.

Bis Nouakchott sind es 500km gute Teerstraße (10km Unterbrechung durch Baustelle, die Umleitung ist eine parallel verlaufende gut fahrbare Sandpiste) mit gut 15 Polizeikontrollen, von denen etwa 10 die vollen Personendaten aufnehmen. Die meisten Polizisten sind aber unglaublich freundlich, grüßen und verabschieden einen handschläglich, und halten einen nicht unnötig auf. Man darf sich auch nicht erschrecken darüber, dass die oft so vermummt sind, dass man nur die Augen sieht: das ist bei dem Sandstaub der Wüste praktisch und hat nichts Gefährliches an sich, auch wenn die Uniformierten dann irgendwie nach Wegelagerern oder Rebellenmilizen aussehen... Nur zwei, drei unmotivierte waren sehr mundfaul und ein Trottel fragte nach einem „Geschenk“ (Bestechung ohne Gegenleistung), was ich mit „ma ‘andnash“ (ham wa nich) erfolgreich abwürgte.

Die 500km Straße von Nouadhibou nach Nouakchott sind schnell zu fahren (oft 120 km/h) und führen durch verschiedene Formen von Wüste. Mal flach und vegetationslos, mal blass gelbe Wanderdünen, mal hügelige rötliche Dünenlandschaften mit vereinzelten Bäumchen. Orte gibt es keine, Autos nur ganz wenige. Die Bretterbudensiedlungen und Zeltlager, die ab und an rechts und links der Straße, die ab Kilometer 25 hinter Nouadhibou bis nach Nouakchott nie mehr einen Blick auf den Atlantischen Ozean freigibt, auftauchen, kann man nicht als Orte bezeichnen. Die Infrastruktur entlang dieser Nationalstraße Nr. 4 ist eher dürftig. Wer einen Benziner fährt, sollte in Nouadhibou volltanken. Wir fuhren mit 70% vollem Tank los und kamen geradeso bis Nouakchott (also mehr als 60km hätten wir mit dem dann fast leeren Tank nicht mehr fahren können), da alle Tankstellen zwischen den beiden größten Städten des Landes nur Diesel – teils aus Fässern direkt am Straßenrand angeboten und mit Handpumpe eingefüllt – führten.  
Nouakchott zeigte sich dann recht großstädtisch: viele Menschen auf und neben der Straße, dichter und chaotischer Autoverkehr (Ampeln und Schilder interessieren nicht: Taxis und teure Autos haben Vorfahrt, die rollenden Wracks mit riesigen Rostschäden, eiernden Rädern und kaputten Fenstern sind als Letztes dran), teilweise richtig luxuriöse Einfamilienhäuser, bald darauf aber schon wieder Bretterbuden und Wellblechhütten…

Nachdem wir in der ganz netten Auberge Sahara (die Zimmer sind aber mit 18€ zu teuer für die dürftige Qualität und es hängen unheimlich viele französische Camper herum, die nur Französisch können) eincheckten, fuhren wir noch durch das chaotische Treiben am Hafen – selten so unaufdringliche Händler erlebt: obwohl wir auf die Waren guckten, plärrte keiner auch nur „Monsieur, bon prix“ oder sonst was: es wurde einfach nur gegrüßt und so grüßten wir gerne zurück! – zum Strand. Der ist sehr schön sandig, doch neben zahlreichen Muscheln liegt auch viel Müll herum.

Zum Abschluss des Tages gingen wir in ein libanesisches Restaurant („Rotanna“, direkt an der Hauptstraße von Nouadhibou kommend noch vorm großen Kreisverkehr Ecke Gamal-Abdel-Nasser-Allee) wo natürlich wieder nur Schwarzafrikaner bedienten. Aber so stellt man sich als unwissender Europäer sicherlich kein Restaurant in Mauretanien vor: es glänzt vor Sauberkeit, der Service ist nicht nur nett sondern auch schnell, alle auf der Karte stehenden Speisen sind verfügbar und für die enorm hohen Preise (Hauptgericht + Nachtisch + Getränk für 2 Personen über 20€) bekommt man unglaublich gute Qualität. Wir hatten hervorragendes Shawarma (Röstfleisch ähnlich wie Gyros) mit Pommes und Salat und danach spitzenmäßige fleisch- und olivengefüllte und käseüberbackene Crêpes mit anderem Salat. Und das an einer staubigen, überfüllten Straße in der hässlichen Hauptstadt eines bitterarmen Entwicklungslandes…  
Statistik:
- Tageskilometer: 510 (510km Auto)
- Saisonkilometer: 41.190 (40.060 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)