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Montag, 31. März 2014

W400IV: Schnelle Entscheidungen in Hettstedt und beim Derby im Gonnatal

TSV Kickers 1966 Gonnatal (Pölsfeld) ....................... 2
Verein für Bewegungsspiele 1906 Sangerhausen II ... 4
- Datum: Sonntag, 30. März 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Kreisoberliga Mansfeld-Südharz (9. Spielklasse, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-4 nach 93 Min. (47/46) – Halbzeit: 1-3
- Tore: 0-1 1. Kevin-Eugenio Schäffner, 0-2 9. Martin Rösler, 0-3 20. Robert Knopp, 1-3 40. Sebastian Mogk, 2-3 85. Kevin Lenzewski, 2-4 87. David-Ben Leistikow
- Verwarnungen: Christian Rausch, Andre Heuert (Gonnatal); Lucas Töpfer, Ben-David Leistikow (Sangerhausen)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Pölsfeld (Kap. 800, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon 187 Zahlende und ca. 50 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und unterhaltsames Spiel)

Fußball-Sport-Verein Hettstedt 1967 C II .......... 1
Verein für Rasensport Roßla C ............................ 4
- Datum: Sonntag, 30. März 2014 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: C-Junioren Kreisliga Mansfeld-Südharz (4. und unterste Spielklasse der U15)
- Ergebnis: 1-4 nach 72 Min. (36/36) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 10. Tim Heise, 0-2 18. Fabian Baumbach, 0-3 23. Tim Heise, 0-4 27. Janne Becker, 1-4 60. Stefan Fuchs
- Verwarnungen: Hannes Schulz (Roßla)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportpark am Walzwerkhölzchen Hettstedt (Kap. 2.600, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Mittelmäßiges Spiel, das vom überlegenen Gast diktiert wurde)  
Photos with English Commentary:
a) Under-Aged Football: FSV Hettstedt U15 Reserves v VfR Roßla U15
b) Amateur Football in Pölsfeld: Kickers Gonnatal v VfB Sangerhausen Reserves
c) Churches and Palaces in Mansfeld Region: Hackpfüffel, Hettstedt, Gonnatal (Obersdorf, Pölsfeld) 

Im dichten Nebel fuhren wir bis Siersleben, wo sich dieser plötzlich lichtete. Die wenigen Kilometer von dort zum Stadion am Hölzchen von Hettstedt waren dann einfach zurückzulegen: der auch in Hettstedt nur noch leichte Nebel beeinträchtigte den Beginn der U15-Partie in keiner Weise. Nur für den Alten Groundhopper war die schöne alte Anlage des FSV Hettstedt ein neuer Ground – ich hatte hier schon mal die Männer in einem Testspiel gesehen.

Diesmal zu Gast war der VfR Roßla. Zu Beginn war der VfR völlig überlegen und erzielte schnell mit einem 0:4 die Entscheidung. Nach der Pause lief nach vorne nicht mehr so viel bei Roßla, Hettstedt kam nun mit einem schönem Treffer auf 1:4 heran, vergab aber als passenden Schlusspunkt auf diese für den FSV völlig danebengegangene Partie einen Elfmeter. Dieser war aber ohnehin eine Lachnummer: der ansonsten gute und sichere Schiedsrichter wollte ein Handspiel gesehen haben – bei einem unkontrolliert nach einem Pressschlag gegen die Schulter springenden Ball…

Auf dem Weg nach Sangerhausen fuhren wir über Friesdorf – die Kirche dort ist für die armenische Gemeinde von Interesse, da ihr „Anwalt gegen die Osmanen“, Johannes Lepsius, hier seinen ersten Job hatte – und von dort über unbefestigte Waldwege nach Piskaborn und schließlich noch bis Hackpfüffel: schöner Ortsname, netter Sportplatz (leider schon länger kein Spielbetrieb) und ein ansehnliches Gehöft mit restauriertem Haupthaus und einer teilgenutzten Kirche, die zu einem Drittel ruinös ist.  
In Sangerhausen hatten, bis auf einen Döner und einen Griechen, die meisten Fressschuppen geschlossen – hätten wir von dem Gonnataler Sportlerheim gewusst, wären wir wahrscheinlich gleich dort Essen gegangen. Gonnatal ist übrigens kein Ortsname, sondern nur ein Vereinsname der sich auf den Namen eines Bachtals nördlich von Sangerhausen, an dem mehrere Dörfer (Gonna, Obersdorf, Pölsfeld etc.) liegen, bezieht. In Pölsfeld gibt es neben einer durchschnittlichen Dorfkirche, einem Jugendclub mit DDR-Fahne und einigen unglaublich doof rumglotzenden Kackbratzen, auch einen sehr schönen Sportplatz.

Bei Facebook wurde einem ein Besuch dieser Sportanlage am heutigen 30. März nahegelegt:
„Leute! Sonntag 19 Grad und Sonne, kommt vorbei auf ein nettes Derby bei nem schönen Stück Fleesch und ner Hülse auf Kralle...“
Tatsächlich kamen immerhin 200 Leute, davon aber auch einige aus Sangerhausen und benachbarten Orten (Emseloh, Brücken, sogar aus dem Burgenlandkreis: der, der die Feuerwehrzufahrt zugeparkt hatte und deshalb ausgerufen wurde, hatte es auch nicht näher als wir aus dem Saalekreis) – und Stimmung gab es trotzdem keine...

Dafür liegt der Platz landschaftlich wirklich sehr schön in einem engen Bachtal das von hohen Hügelzügen begrenzt wird. Auch von den Hängen hat man gute Sicht um die überzogenen 2,50€ Eintritt zu sparen, doch am besten sieht man von den Sitzbänken auf der drei Meter oberhalb des Feldes verlaufenden Hangkante. Hinter dem einen Tor befinden sich ein sehr gut aussehendes Sportlerheim mit überdachter Terrasse und ein Bolzplatz mit Tartanbelag und Kleinfeldtoren. Hinter dem anderen Tor sind nur Felder und nach einigen Metern fängt die Bebauung an.

Das Spiel war von Beginn an zugunsten der Gäste gelaufen: nach 30 Sekunden spielte einer die gesamte Abwehr und den Torwart zur Führung aus, nach nicht einmal 10 Minuten das haltbare 0:2 aus ziemlicher Distanz. Erst nach dem ebenfalls wirklich haltbaren 0:3 kam Gonnatal ins Spiel, doch die Chancen wurden reihenweise liegen gelassen. Erst kurz vor der Pause bekamen sie den Ball zum 1:3 im Kasten unter und in der Schlussphase schließlich, nach einem von starken Zweikämpfen und Chancen auf beiden Seiten geprägten Spiel, gelang das 2:3 per Freistoß an den Innenpfosten. Postwendend jedoch der Konter zum 2:4, dem einzigen Treffer an dem der sehr schwache Heimtorwart (sicherlich der Ersatzmann: drei Mal konnte er auch nur mit großer Mühe ein Murmeltor verhindern) gar nichts zu tun hatte. Danach noch ein weiterer Treffer für Gonnatal, doch nach Hackenschuss an den Pfosten stand der Mitspieler der einschoss im Abseits. 2:4 also der zu hoch ausgefallene Endstand! Dass Sangerhausen überhaupt gewann, war auch zum einen ziemliches Glück und nur zum anderen der verpennte Start der Heimelf der so konsequent vom VfB II genutzt wurde.

Der Unparteiische, Sportfreund Große, überzeugte mit einer sehr sicheren Leistung – auch seine Assistenten waren souverän. Das sahen einige Heimfans natürlich anders, aber an flotten Sprüchen gab es heute ohnehin viel zu hören:
Gonnataler Fan: „Ihr könnt nücht!“
Sangerhäuser Spieler: „Es steht noch 3:1…“
Gonnataler Fan: „Ihr könnt trotzdem nücht“
Anderer Sangerhäuser Spieler: „Ja, ja… deine Mudda is dein Vadda“
Gonnataler Spieler zu Sangerhäuser Spieler: „Ey, das hat doch kein Niveau, ey!“  
Statistik:
- Grounds: 1.092 (heute: 1 neuer; diese Saison: 121 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.012 (heute: 2; diese Saison: 156)
- Tageskilometer: 230 (230km Auto)
- Saisonkilometer: 51.360 (50.100 Auto/ 1.170 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 9 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 400

Samstag, 11. August 2012

W315IV: Torlos bis zur 85. – und dann ein ganz kurioser Treffer!

FSV Hettstedt 0:1 VfL Halle 1896 II
Datum: Freitag, 10. August 2012 – Anstoß: 19.00
Wettbewerb: Testspiel Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 4 (8. Liga, 3. Amateurliga/ Absteiger aus Landesliga Süd) gegen Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 0-1 nach 90 Min. (46/44) – Halbzeit: 0-0
Tor: 0-1 85. Maximilian Heyse mit Mithilfe des Hettstedter Torwarts
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportpark am Walzwerkhölzchen, Stadion am Hölzchen (Kap. 3.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 90 (davon 55 zahlende und 2, 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ganz gutes und extrem ausgeglichenes und deshalb ja so torarmes Spiel)
IMG_5737 Photos with English Commentary:
 
Heute beendeten Anja und ich unseren „Landurlaub“ in Staßfurt und fuhren über Wiederstedt und Hettstedt nach Merseburg zurück. In Wiederstedt, das mit Hettstedt verwachsen ist, befindet sich das Geburtshaus von Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, als Schriftsteller unter dem Namen Novalis bekannt. Was Richtiges hat Novalis aber auch gearbeitet, nur wurde er ausschließlich durch sein frühromantisches Geschreibsel bekannt. So eine Stätte würde ich mir auch nicht unbedingt angucken, wenn es kein stattliches Schloss wäre. Das Hauptgebäude im Renaissancestil befindet sich in einer recht weitläufigen, ansonsten eher bäuerlichen Anlage deren zweites Highlight eine Kirche, an die eine Scheune angebaut wurde, ist.

In der benachbarten 15.000-Einwohner-Stadt Hettstedt sahen wir uns natürlich auch noch um. Dort ist nämlich die Stadtbefestigung ganz ansehnlich und auch der Bereich um die Kirche und das Rathaus herum macht etwas daher. Über die Infrastruktur der Gastronomie und Geschäfte bzw. Supermärkte war ich positiv erstaunt, wobei ich die Qualität natürlich nicht nachprüfen konnte. Für eine Stadt dieser Größe wirkte das Angebot aber halt sehr gut. Was hingegen etwas erschreckend war, war der Fakt, dass das Straßenbild schon am frühen Abend dieses Freitags von saufenden, rumpöbelnden Prolls dominiert wurde. Und wenn man offensichtlich ortsfremd ist und sich die Stadt anschaut, wird man wie im hinterletzten Dorf wortlos angeglotzt. Die Einheimischen müssen mehrheitlich so unterbelichtet sein, dass es sie wundert, wenn man ihre Stadt als besichtigungswert betrachtet. Doch wer von Architektur Ahnung hat, der kommt allein schon wegen der Stadttore mal vorbei. Ohne Fußball am Abend wäre ich aber wohl doch keinen 20km-Umweg gefahren...
IMG_5694 Die Atmosphäre im Stadion war dann natürlich nicht annähernd so komisch wie in der Stadt: Emotionslos, stimmungslos – Rentner, Jugendspieler, Familienangehörige – kaum Gästefans und zwei Groundhopper. Am lautesten waren die Auswechselspieler der Gäste und drei herumalbernde und raufende Jugendspieler des FSV. Und dann natürlich ich beim Freuen über den späten Treffer... Eigentlich ist mir der FSV ja sympathischer als der Affenverein vom Zoo, aber wenn sie nun mal ein 0:0 verhindern, ist es mir auch lieb, wenn sie dann gewinnen...

Bis zur 85. Minute stand es in diesem wahnsinnig ausgeglichenen Spiel 0:0, doch dann feuerte Maximilian Heyse einen Schuss aus knapp 20m Entfernung ab, der vom Hettstedter Torwart gegen den Pfosten gelenkt wurde, dann gegen dessen Rücken prallte, von ihm glücklicherweise nicht mehr gepackt werden konnte und so über die Linie eierte. Etliche gute Chance gab es auch schon vor diesem erlösenden Treffer in meinem 125. Spiel ohne 0:0 in Folge, doch weder Halle noch Hettstedt konnten die gleich verteilten Chancen verwerten. Ohnehin war für die rege Bewegung auf dem Feld recht wenig an Aktionen, die direkt auf die Tore gingen, zu sehen, da immer wieder ein Abwehrspieler der einen Mannschaft in den Schuss der anderen sprang oder ein schussbereiter Spieler von drei Gegnern zugestellt wurde.

Der Hauptgrund, dass wir uns dieses Spiel anguckten, war übrigens die Sportanlage am Walzwerkhölzchen. Da sind sogar die Nebenplätze sehenswert! Ein Rasenplatz am Ende der Straße sieht aufgegeben aus, kann aber einen mehrreihigen Tribünenbau aus Betonstufen vorweisen. Ein fast genau baugleicher Platz – allerdings sehr gepflegt und als Platz 2 genutzt – befindet sich auch am Anfang der Straße. Dieses Stadion heißt „Platz am Latsch“ nach dem gleichnamigen Sportlerheim davor. Zwischen diesen beiden Plätzen auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Hauptplatz, das Stadion am Hölzchen. Und genau: Der Ausbau des Platzes besteht auch hier aus einer mehrreihigen Tribüne auf einer Längsseite. Hier gibt es allerdings mehr Stufen, zudem ist die Tribüne aus richtig groben, roten Stein und es stehen auch einige blaue und weiße Holzbänke auf dieser ausgesprochen schönen Tribüne. Drumherum ist viel Wald, was dem ganzen einen idyllischen Anstrich gibt. Schön ist auch der Sozialtrakt mit darauf gesetztem Sprecherturm mit Anzeigetafel. Gegenüber davon ist übrigens der Haupteingang der gut gestaltet ist. Nur eine Preistafel könnten sie mal aufhängen, sonst macht das immer so einen Eindruck als müsste man die Eintrittspreise aushandeln. Aber über 2€ mit Studentenermäßigung (regulär sind’s 3€) muss ich mich nicht beschweren, da es ein durchschnittlich hoher Kartenpreis ist. Im Gegensatz zu einigen Vereinen mit überteuertem Eintritt und meinem Verein, bei dem es derzeit keine Ermäßigungen gibt, bekommt man in Hettstedt übrigens richtige Eintrittskarten. Die sind zwar nicht so schön gestaltet gewesen wie die halb so viel kostenden Karten in Burg am Mittwoch, doch immerhin keine 0815-Wertmarken, sondern richtige Tickets mit Vereinswappen drauf! IMG_5780 Statistik:
Grounds: 776 (heute 1 neuer; diese Saison: 8 neue)
Sportveranstaltungen: 1.588 (heute 1, diese Saison: 11)
Tageskilometer: 120 Auto (120 Auto)
Saisonkilometer: 1.540 (1.290 Auto/ 250 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 125
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 315