Teil I:
Pöbeln und Prügeln mit Piesteritz |
FC Grün-Weiß
Piesteritz (II. C-Jugend) |
2 : 4 (1:1) |
FC Eintracht
Köthen (C-Jugend) |
-
Datum: Samstag, 30. November 2024 – Beginn: 11.00 - Tore: 0-1 1. Nr. 4 (Eigentor), 1-1 29. Hasse, 1-2 38. Azizi,
1-3 50. Winkler, 2-3 64. Hasse, 2-4 70. Mayer - Verwarnungen: 1x Piesteritz, 2x Köthen - Platzverweise: Kadow von Köthen (60. Rot wg. angeblicher
Notbremse), Kurby von Köthen (65. Gelb-Rot wg. wdh. Foulspiels), 70.+5 Hasse
von Piesteritz (Rot wg. Tätlichkeit) -
Austragungsort: Stadion im Volkspark, Rasennebenplatz (Kap. 1.000 Stehplätze) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
Photos with English commentary: Under-15 Football and Fighting:
Piesteritz Reserves vs. Eintracht Köthen |
Als Grün-Weiß Piesteritz vor Jahren noch Oberliga spielte, war
ich mal in deren Stadion im Volkspark. Heute gastierte dort zwei Ligen tiefer
der TSV Leuna auf dem Kunstrasennebenplatz und durch ein C-Jugendspiel um 11
Uhr war mir die Komplettierung der Anlage vergönnt, da der Kick auf dem
Rasennebenplatz ausgetragen wurde. Der Platz kann dabei durch ein großes Tor
betreten werden, hat keinen Ausbau, aber immerhin Blick zum Harnstoffwerk. |
Die Partie fing kurios an: der punktlose Tabellenletzte aus
Köthen ging durch einen durchgerutschten Rückpass nach 20 Sekunden in
Führung. In einer wenig attraktiven Partie gelang Piesteritz durch den
Kapitän, der mit seinen zwei Toren und der besten Fight-Szene beim Eishockey
zum Man of the Match gewählt worden wäre, der Ausgleich. Nach der Pause war
Köthen die klar bessere Mannschaft und schaffte dennoch etwas überraschend
eine Zwei-Tore-Führung. Nach einer Stunde geriet dem bis dato noch recht
sicheren da auch wenig geforderten jugendlichen Schiedsrichter die Partie leider
aus dem Ruder. Ein Zweikampf im Strafraum wurde von ihm als Notbremse und
Elfmeter für Piesteritz gesehen, was doppelt falsch war. Die Piesteritzer
waren aber in Form ihres Kapitäns zu blöd zu treffen. Kurz darauf jedoch
wieder der Kapitän zum 2:3 mit einem tollen Weitschuss. Nun wurde die Partie
richtig rasant, da erstmals auch Tumulte ausbrachen. Angeblich hatte der
Köthener Trainer einen Ball nach einem Piesteritzer Spieler geschossen. Die
Trainerin vom Heimverein schrie dann den Schiri an, der Gästetrainer habe
„unsere Kinder“ angeschossen. Ich habe es leider nicht gesehen, der Schiri
auch nicht – es blieb also folgenlos; ich möchte aber darauf hinweisen, dass
13- und 14jährige Personen „Jugendliche“ und nicht etwa „Kinder“ sind. Die
kann man ruhig mal ruppiger angehen, denn das tun die untereinander auch... Zum Beispiel checkte kurz darauf ein Köthener einen Piesteritzer volle
Bude vorm Strafraum um, was berechtigt Gelb-Rot gab. Das theatralische Wälzen
des Gefoulten wurde von einem Köthener Provokateur mit lautstarkem
Zwischenruf „aaahhhhh, Schädelbruch, wir brauchen nen Krankenwagen“
kommentiert. In der Schlussminute gelang es Köthen mit zwei Mann weniger einen
Konter 3 gegen 2 zum 2:4 Endstand abzuschließen. Ich meine, es war der
Provokateur von vorhin, aber jedenfalls jubelte ein Köthener daraufhin
(verständlicherweise) provokativ den Piesteritzer Kapitän an, woraufhin
dieser den Jubler spektakulär zu Boden rang. Der Köthener Goalgetter Azizi
(übrigens nicht der einzige mit Migrationshintergrund auf dem Feld, aber der
einzige, der sich an den Tumulten beteiligte – wie beim anderen Krawallspiel,
was ich diese Saison sah, waren es sonst nur einheimische Ossis, die hier
über die Stränge schlugen) zeigte dem Piesteritzer daraufhin mal einen anderen
coolen Trick um jemanden zu Boden zu bringen. Der Schiri blickte da nicht
mehr durch und gab nur dem Piesteritzer Rot. Drumherum entwickelten sich auch
Auseinandersetzungen zwischen anderen Spielern. Irgendein gehirnamputierter
Piesteritzer Helikoptervater stürmte dann den Platz, krakeelte rum, dass sein
Sohn mit der Faust geschlagen worden sei und stieß selber grob den
Gästetrainer um, anstatt die Jugendlichen in Ruhe ihre altersgerechten
Auseinandersetzungen austragen zu lassen. So einer zeigt bestimmt auch jeden
Mitschüler wegen einfacher Körperverletzung an, der seinem Sohn mal eine
Respektschelle auf dem Schulhof verpasst. Respekt übrigens an den Köthener
Trainer, dass der das mit Worten klärte – ich hätte an seiner Stelle auf
Vorbildfunktion geschissen und dem Vater einen Grund für eine Anzeige wegen
gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Bedrohung und Beleidigung
gegeben... Die angezeigte Nachspielzeit war ohnehin zu lange, die Tumulte ließ
der nun sichtlich überforderte jugendliche Schiri nicht mehr nachspielen und
völlig verdient siegte der nun hoffentlich nicht mehr Tabellenletzte mit 2:4.
Sehr unterhaltsam für den neutralen Zuschauer! |
Ich latschte dann durch die Werkssiedlung, welche architektonisch
deutliche Unterschiede zur Gartenstadt Leuna aufweist, aber klar erkennbar
aus derselben Zeit stammt (Fotos von meinem ersten Besuch finden sich unter
diesem Link!) und versuchte, etwas zu Essen zu finden. Zwei Imbisse hatten
entgegen der Angaben im Internet geschlossen, der Albarke Döner hatte auf.
Preisgünstig, durchschnittlich, geht OK. Ich bekam den Videocall des
Besitzers an syrische Verwandte mit. Thema Nummer 1 in der syrischen Gemeinde
natürlich: der Blitzkrieg der islamistischen Regimegegner von Hay’at Tahrir
ash-Sham aus Idlib auf Aleppo. Ein sachlicher Bericht findet sich hier in der NZZ. Ich muss nur einen Satz korrigieren: Die Russischen Kampfjets haben weniger
Stellungen der Opposition angegriffen, sondern fast nur zivile Ziele, denn
das können diese Untermenschen am besten und macht ihnen auch Freude. Wie ich
das so mitbekommen habe, scheint auch der Besitzer der Meinung zu sein, dass
die Islamisten das kleinere Übel sind, als die derzeit als russisch-iranische
Marionetten regierenden Sozialisten von Assad. Die infrastrukturelle
Entwicklung im Norden des Landes zeigt übrigens auch, dass die Türkei die
besseren Kolonialherren als die Russen und Iraner sind. Noch deutlicher zeigt
die Entwicklung natürlich, dass erhebliche Teile des syrischen Volkes (denn
die HTS sind keine internationale Terrororganisation mit ausländischen
Mitgliedern wie der IS oder Al-Qaida, sondern eine extremistische Bewegung
mit fast ausschließlich syrischen Mitgliedern) auch nach 13 Jahren nicht
aufgeben wollen, das Unrechtsregime zu entfernen und dass der Krieg in Syrien
– entgegen der Lügen aus dem rechten Lager – noch lange nicht vorbei ist. Wo ich den Bericht jetzt hier reinstelle, wurde mittlerweile Hama von HTS erobert und erste Städte nicht-sunnitischer Minderheiten wie Salamiya arbeiten mit den Rebellen zusammen gegen das Regime, während Russland weiter in der Ukraine auf Spezialoperation ist. Es werden sicher spannende Wochen und Monate... |
Teil II: 5. Siegloses Spiel nach zuvor 5 Siegen in Serie –
enttäuschender Hinrundenabschluss für Leuna |
FC Grün-Weiß
Piesteritz |
3 : 1 (2:0) |
TSV Leuna
1919 |
-
Datum: Samstag, 30. November 2024 – Beginn: 14.00 - Tore: 1-0 23. Hehne („Foul“elfmeter), 2-0 44. Bierwirth, 3-0
64. Hehne, 3-1 80. R. Ahlert (von Piesteritz‘ 12. Mann als Eigentor Becker
registriert) - Verwarnungen: Hnizdil, Wendt, Bierwirth, NN (Piesteritz);
Ibekwe, Gumbrecht, NN (Leuna) - Platzverweise: Kanig von Leuna (90. Linienrichterbeleidigung) -
Austragungsort: Stadion im Volkspark, Kunstrasenplatz (Kap. 1.502, davon 2
Sitzplätze) -
Spielbewertung: 6,0/10 |
Photos with English commentary: |
Zum Hauptspiel auf dem Kunstrasen wurde freundlicherweise kein
Eintritt genommen. Immerhin 120 Zuschauer fanden ihren Weg zum Platz, leider außer
mir nur fünf weitere Leunaer Fans. Nachdem das Spiel schwer in die Gänge kam, machte Torwart
Emmanuel eine folgenschwere Bemerkung: Er monierte lautstark, dass ein
Piesteritzer bei seinen Abschlägen immer zu wenig Abstand hält und drohte,
nächstes Mal durchzuziehen. Ab diesem Moment hatte der Magdedorfer Schiri ihn
auf dem Kieker und entschied Mitte der ersten Hälfte offensichtlich
absichtlich falsch auf Foulelfmeter. Da nutzte Emmanuels Show, in dem er mit
Hinwerfen und Rumspringen erklärte, warum er gefoult wurde und nicht
umgekehrt, auch nichts – der Schiri wollte einfach einen Elfer geben und der
wurde auch verwandelt. Kurz darauf ein unberechtigter und zum Glück
folgenloser Freistoß, genauso offensichtlich aus Missfallen über das Meckern
entschieden. Das 2:0 fiel aus einem Stellungsfehler heraus per Weitschuss. Das
3:0 in eine Druckphase von Leuna hinein. Mehr als den Anschlusstreffer nach
Freistoß, Kopfball eines Piesteritzers aufs eigene Tor und meines Erachtens
Nachschießen von Richard Ahlert, war nicht drin. Lukas Kanig bemerkte noch
korrekt, dass der Linienrichter blind ist und bekam dafür Rot. Wahrscheinlich
wird er länger gesperrt, als der Asi-Junge von der Piesteritzer C-Jugend, der
im Vorspiel den Köthener umgehauen hat. |
Abgesehen davon, dass das Schiedsrichtergespann das Letzte war
und sich auch der ganze Verein aus Piesteritz – insbesondere beim Jugendspiel
– heute wirklich unsympathisch präsentiert hat; was wirklich bedenklich ist,
ist der Umgangston in unserer Leunaer Mannschaft. Viel zu negativ, viel zu
wenig Aufbauen der Mitspieler. Wenn Fehler passieren, wird ständig laut
gemeckert. Das ist im Moment keine zusammenhaltende Mannschaft. Kein Wunder,
dass es nun fünf sieglose Spiele (davon vier verlorene in Folge) gab. Zuvor
aber fünf Siege in Folge. Die Leistung ist also völlig inkonstant. Wenigstens
ein solider Mittelfeldplatz, aber wer weiß, wie Leuna in die Rückrunde
startet. |
Ich komme natürlich dennoch zum nächsten Spieltermin, dem
Mitternachtspokal, und schaue mir bestimmt auch schon mal im Januar eines der
Testspiele im Leipziger Raum an. |
Teil III:
Starke zweite Hälfte rettet Magdeburger Wasserballern den Sieg |
Wasserball
Union Magdeburg |
17 : 12 (4:5/2:3/6:2/5:2) |
SV Zwickau 04 |
-
Datum: Samstag, 30. November 2024 – Beginn: 18.00 - Statistiken: siehe Verbandsseite -
Austragungsort: Schwimmhalle Große Diesdorfer Straße (Kap. 400, davon 300
Sitzplätze) -
Spielbewertung: 7,0/10 |
Photos with English commentary: |
Zum Abschluss des Tages ging es noch zur 2. Wasserball
Bundesliga, die aufgrund der Einteilung der 1. Liga in Pro A und Pro B
eigentlich nur die dritte Spielklasse ist. Magdeburg lag ja auf dem Weg
zurück nach Weferlingen und die Wasserball Union hatte ich schon ewig nicht
mehr spielen sehen. Letztes Mal spielten sie in der Elbe Schwimmhalle, da die
Große Diesdorfer sanierte wurde. Davor hatte ich noch die Wasserballabteilung
vom SCM in der Dynamo Schwimmhalle gesehen, die ja nun als Große Diesdorfer
bezeichnet wird. Wirklich nicht wiederzuerkennen nach der Modernisierung,
aber sehr geschmackvoll gestaltet, auch immerhin 300 Sitzplätze und dahinter
und darüber Stehplätze. Mittlerweile kostet der Eintritt 5€, was für eine
verhältnismäßig spielschwache dritte Spielklasse doch sehr hoch wirkt – mein
letztes Wasserballspiel war halt für 10€ im Dezember 2022 Championsleague in
Hannover, das klingt dann doch anders... Das Spiel hier bei der Wasserball Union war aber auch gut
besucht, ein paar Anfeuerungen gab es vor allem von den studentisch linken
Typen mit den Flaggen vom Verein, der DDR und Palästina. Magdeburg hing
anfangs jedoch etwas hinterher, lag immer ein, zwei – teilweise sogar drei –
Tore zurück. 6:8 bei Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel schwamm es sich wohl
besser bei der Wasserball Union: mit 6:2 dominierten sie das dritte Viertel
und im letzten Spielabschnitt hieß es 5:2 und somit 17:12 am Ende einer guten
Partie. |
Insgesamt wirklich eine gelungene Tour mit drei unterhaltsamen
Spielen. Schade, dass Leuna erfolglos war – hätten die das Ding noch gedreht
auf 3:5 (oder wenigstens 3:3), wäre das ein noch viel geilerer Samstag
gewesen! |
Statistik: - Grounds: 3.740 (2 neue; diese Saison:
80 neue) - Sportveranstaltungen: 5.249 (3; diese Saison: 124) - Tourkilometer: 270 (270km Auto) - Saisonkilometer: 38.740 (18.450 Auto, davon 6.060 Mietwagen/
18.800 Flugzeug/ 1.390 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 27 [letzte
Serie: 82, Rekordserie ohne 0-0: 178] -
Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des
Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 205 Wochen in Folge [letzte Serie: 30
Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW
11/2020]. |
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Donnerstag, 5. Dezember 2024
W3.0205I: Fußball in Piesteritz und Wasserball in Magdeburg
Sonntag, 21. April 2013
W351IV: Nächster Punktgewinn für Leunas E-Jugend, und Not gegen Elend in Piesteritz
TSV Leuna 1919 E ----------------------------------------------- 2
SV Beuna 1916 E ------------------------------------------------ 2
- Datum: Sonntag, 21. April 2013 – Anstoß: 9.00
- Wettbewerb: 1. Kreisklasse Saalekreis E-Junioren, Staffel 1 (U11-Liga)
- Ergebnis: 2-2 nach 50 Min. (25/25) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 1-0 15. Kevin Werner, 1-1 17. Nr. 2 (Neunmeter), 1-2 26. Nr. 2 (?), 2-2 40. Kevin Werner
- Freundschafts-Neunmeterschießen: Beuna gewinnt 6:9 nach je 12 Schützen
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportstätte der Jugend, Platz 2 (Kap. 500, davon 20 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (darunter ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr spannendes und gutes Spiel)
FC Grün-Weiß Piesteritz --------------------------------------- 2
FSV Wacker 03 Gotha ------------------------------------------ 1
- Datum: Sonntag, 21. April 2013 – Anstoß: 13.30
- Wettbewerb: NOFV-Oberliga, Nordost-Süd (5. Spielklasse, 2. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 29. Oliver Hinkelmann (Foulelfmeter), 2-0 53. Jeffrey Neumann, 2-1 82. Bastian Bischof
- Verwarnungen: Jeffrey Neumann, Ladislav Stefke, Ronny Mende (Piesteritz); 2x Dat Le Duc (Gotha)
- Platzverweise: 87. Dat Le Duc (Gotha), wegen wiederholten Foulspiels
- Spielort: Stadion im Volkspark Piesteritz (Kap. 4.000, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (davon 189 zahlende, darunter ca. 5 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,0/10 (Not gegen Elend, aber wenigstens ein paar schöne Szenen)
Photos with English Commentary:
a) Under-11 Youth League: TSV Leuna v SV Beuna
b) Semi-Pro League Oberliga: GW Piesteritz v Wacker Gotha (With Pictures of Piesteritz Garden City)
Der Bericht habe ich zwar diesmal nicht Korrektur gelesen, aber ich muss ja morgen schon um 8 in die Uni, da ist jetzt keine Zeit mehr... Aber Zeitdruck kennt man bei Leunas Jugend ja nun auch: Englische Woche für die E-Jugend. Krank, oder? Jedenfalls machte den Auftakt das Sonntagsspiel gegen den Tabellennachbarn aus Beuna, der das Hinspiel zwar 8:5 gewann, aber im Rückspiel große Probleme bekam. Ein offener Schlagabtausch mit mehr Chancen für den TSV in den ersten 15 Minuten, dann auch der Führungstreffer mit Flachschuss ins lange Eck durch Kevin Werner. Kurz darauf gab es wohl ein Handspiel oder was auch immer im Strafraum der Leunaer. Der zweifelhafte Strafstoß wurde sicher verwandelt.
Nach der Pause kam Leuna nicht aus dem Knick – wie der Trainer das auch schon befürchtet hatte. Doch der TSV ließ nur einen Glückstreffer (maximal 1cm über die Linie) zu und kam wie aus dem Nichts zurück. Ein herrlicher Sturmlauf von Kevin Werner, gegen vier Feldspieler und den Torwart abgezogen und wieder ins lange Eck! In den letzten Minuten war nur noch der TSV am Drücker, doch konnte keinen weiteren Treffer mehr erzielen.
Das 2:2 war jetzt nicht völlig unverdient für die Beunaer Mannschaft, doch über das gesamte Spiel gesehen war der Gastgeber aktiver vorm Tor und während auf der einen Seite zwei toll heraus gespielte Treffer standen, stand auf der anderen ein zweifelhafter Strafstoß und ein komischer Treffer, bei dem der Ball kaum im vollen Umfang über die Linie ging. Nicht zuletzt ist auch der Schiedsrichter, der offensichtlich (warum auch immer) aus den Reihen der Beunaer kam, hier angesprochen, der sich z.B. mal überlegen sollte, wie ein ballführender Spieler dem in die Hacken gelatscht wird Foul spielen kann oder wie eine Annahme mit der Brust Handspiel sein kann. Dass er parteiisch war kann man natürlich nicht sagen, aber einseitig gepfiffen hat er auf jeden Fall und souverän ist auch was anderes!
Eine reichliche Stunde durch den Sonntagsverkehr gedrängelt und schon waren wir in der Industriesiedlung der Lutherstadt Wittenberg, Piesteritz. Abstiegskampf in der Oberliga gab es a im Volkspark zu sehen: der 13. gegen den 15. von 16, wobei drei Teams absteigen und beide 4 Punkte auseinander liegen. Der Volkspark ist ein recht weitläufiger Sportkomplex mit einem ganz ansehnlichen Stadion als Hauptplatz. Die Haupttribüne hat fünf Stehstufen und einen schönen Sprecherturm, die Gegentribüne beherbergt den hoch umzäunten Gästesektor und hat ebenfalls nur Stehstufen zu bieten. Die Graswälle hinter den Toren sind ausbautenlos aber mit ein paar Bänken versehen.
Das sonstige Drumherum überzeugte dann genauso wenig wie das Spiel. Normalerweise bekommen in der Oberliga auch Studenten und Schüler Ermäßigung – nicht nur Rentner und Kinder unter 14 Jahren. Aber in Piesteritz brechen wahrscheinlich alle die Schule ab... Also grenzwertige 6€ entrichtet und dann noch mal je 1,50€ für eine interessante Fassbrause von einem lokalen Hersteller (Zahna) und eine sehr schlecht Bratwurst auf die man auch noch ewig warten musste, weil die Trottel am Grill nicht organisieren konnten. Im Übrigen war dann auch noch die Stimmung scheiße: von den mindestens 250 Zuschauern waren nur 5 aus Gotha und resignierten schon vor dem 1:0 – warum die überhaupt mitgefahren sind, wenn die das Spiel so gelangweilt hinnehmen?! – und ein kleines Grüppchen Heimfans grölte immer mal rum, wobei das meistens nur einer von den 20, 30 Leuten war.
Dieser eine Fan hatte aber schon recht, als er mit seiner biergeölten Kehle „wir gewinnen sowieso, ihr Wichser“ durch den totenstillen Volkspark brüllte. Die weniger schlechte Mannschaft zweier pseudo-halbprofessioneller, langweilig spielender besserer Amateurtruppen traf mit einem etwas lächerlichen Elfer nach einer halben Stunde zum ersten Mal und mit einem Konter kurz nach Wiederanpfiff zum zweiten Mal. Nur mit einem Elfmeter in der Schlussphase traf die völlig überforderte da auseinandergefallene Mannschaft aus Gotha – einen Großteil der Pseudoprofis kann Wacker nämlich nicht mehr bezahlen, weswegen die Söldner weiter gezogen sind – und verabschiedete sich dann mit 10 Mann aus dem Volkspark: ihr Vietnamese wurde in der 65. eingewechselt und ging nur 22 Minuten später mit Gelb-Rot vom Platz...
Das war alles in allem mal wieder typische Oberligascheiße. Unattraktiver Anti-Fußball mit hoher 0:0-Gefahr. Drei Tore heute war deutlich über dem Schnitt! Wozu schaut man sich eigentlich diese scheiß Halbprofiligen an? Den Spielern und Teams fehlt alles, was man im Profifußball braucht und auch fast jedes Amateurspiel von der Landesliga bis zur Kreisklasse ist sehenswerter als ein normales Ober- oder Regionalligaspiel.
Nach diesem Dreckskick gingen wir noch durch die Gartenstadt von Piesteritz, dem wohl deutschlandweit besten Beispiel für diese Arbeiterwohnstädte der 1920er Jahre, und testeten den Sportplatz von Dölbitz.
Statistik:
- Grounds: 904 (heute 1 neuer; diese Saison: 136 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.769 (heute 2, diese Saison: 192)
- Tageskilometer: 260 (240 Auto, 20 Fahrrad)
- Saisonkilometer: 46.920 (37.760 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.800 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 56 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 351
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