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Mittwoch, 4. April 2018

W609I-610I: Ostern in Bahrain

Al Ahli 1:3 Al Manama [National Stadium] Links anklicken um Fotoalben zu öffnen:
I. Sightseeing:
BAHRAIN: NATIONAL MUSEUM, QALAAH BAHRAIN FORT, TREE OF LIFE, DILMUN CULTURE RUINS and many more
II. Sports:
a) Football: Bahrain Club vs. Al Hala (2nd Division, Al Ahli Club Stadium)
b) Horse Racing: Meeting at Rashid Equastrian and Horse Racing Club
c) Football: Galali vs. Madinat Issa (2nd Division, Al Ahli Club Stadium)
d 1) Football: Al Ahli vs. Al Manama (1st Division, National Stadium)
d 2) Video: Al Ahli vs. Al Manama  Night view from Green Oasis Hotel In der Golfregion fehlen noch ein paar Länderpunkte. So auch der kleine Inselstaat Bahrain – 2,5 mal so groß wie Lichtenstein, aber daher nicht mal halb so groß wie Luxemburg: 1,4 Millionen Einwohner, davon 50% Expats, die fast nur im Norden der Hauptinsel und auf den völlig zugebauten zweit-, dritt- und viertgrößten Inseln sehr siedeln – der ideal für einen Kurzurlaub, z.B. zu Ostern, ist. Wenn es gar nicht anders geht, kann man auch Karfreitag bis Ostermontag hinreisen (2 volle Tage), aber besser ist es, wie ich es gemacht habe, noch Mittwoch und Gründonnerstag freizunehmen. So hat man vier Tage Zeit, die völlig ausreichen.

Zur Einreise: man kann einfach hinfliegen und dann ein Visum on Arrival für knapp 9€ nach Anstehen in einer mitunter recht langen Schlange beantragen, doch lieber wird die Beantragung eines E-Visums gesehen. Die kostet zwar das Doppelte, ist aber sicherer und beschleunigt alles: hat man das Formular auf der Bahrain E-Visa-Website ausgefüllt, erhält man nach ein paar Tagen eine Mail zum Visum. Eigentlich ganz unkompliziert, da aber nur Kreditkartenzahlung geht, kann die erste Transaktion auch schon mal an diesem scheiß Secure Code scheitern, oder man wird zur erneuten Eingabe der Daten eingegeben, wie bei meinen Eltern mit deren scheiß Passnummern: war schwer zu erkennen, ob 0 oder O bei denen... Al Fateh Grand Mosque Tag 1: Anreise
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Am Dienstag vor Ostern reisten jedenfalls meine Eltern an und am Mittwoch fuhren wir am Vormittag nach Düsseldorf. Der Flughafen dort ist um Längen besser als in Köln – mit Anfahrts- und Parkplatzkosten sparten wir bei drei Flugtickets wegen der Preisunterschiede aufgrund der Buchungsauslastungen der Strecken Ddorf – Istanbul bzw. Köln – Istanbul gut 100€. Selbst wenn man nur 10€ spart, würde ich eher wieder Düsseldorf nehmen...

In Istanbul hatten wir einen recht langen Aufenthalt am Sabiha Gökcen Flughafen, doch endlich um kurz vor 2 Uhr nachts am Gründonnerstag in Bahrain angekommen, ging es dort flott: Pass an der Priorityspur bei einem recht freundlichen Beamten in typischer Kleidung vorgezeigt und nach weniger als 2 Minuten an der Passkontrolle zum Gepäckabholen durchgelassen. Auch da nur 10 Minuten gestanden, ehe wir binnen einer Viertelstunde ohne Zollkontrolle den Mietwagen von Hertz in Empfang genommen hatten. Mit 60€/ Tag muss man schon rechnen, Krüppelkarren für zwei Reisende auch schon ab 40€, aber dafür kostet Benzin nur 0,40€/ Liter... Sehr ärgerlich war, dass die Pakistaner bei Hertz kein Navi zur Hand hatten, so musste ich mit Google-Maps navigieren, was nicht immer wie gewünscht funktionierte.

Zur Unterkunft fanden wir mit etwas verfahren. Wie üblich muss man von der zweitgrößten Insel, auf der sich der Flughafen befindet (Muharraq) auf die Hauptinsel. Wir hatten in Manama im Stadtviertel Al Fateh eine Ferienwohnung im Green Oasis Complex gebucht. Die Wohnung für bis zu vier Leute kostete so wie der Mietwagen etwa 60€ pro Tag, war aber mit knapp 100qm Wohnfläche, einer Küche (bis auf das unvollständige Besteck sehr gut ausgestattet), zwei Bädern, zwei Schlafzimmern und einem großen Wohnzimmer mit Glotze und sehr schnellem Internet topp ausgestattet. Wenn ich sehe, für was für Dreckbuden man in Deutschland 60€ bezahlt, bzw. wie teuer solche High-Quality-Apartments/ FeWos sind... Al Khamis mosque ruin Tages-Statistik; Mittwoch, 28. März:
90km mit dem Auto und 4.800km mit dem Flugzeug zurückgelegt. Qalaat Bahrain (Bahrain Fort) Tag 2: Länderpunkt und Moscheebesuche
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Nady Al-Bahrain ............................................... 0
Nady Al-Hala Ar-Riadhy .................................. 2
- Datum: Donnerstag, 29. März 2018 – Beginn: 18.30
- Wettbewerb: Ad-Dawry Ad-Daraja Ath-Thaniya/ Second Division League (2. Bahrainische Fußballliga, Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-2 nach 96 Min. (47/49) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 21. Yousif Yaakoub, 0-2 43. Mahmoud Al-Hayky
- Gelbe Karten: 5, 3 (Bahrain); 6 (Hala)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Malaab Nadi Al Ahli / Al Ahli Club Stadium (Kap. 7.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (ca. 10 Bahrain Club, 10 Al Hala, 10 Neutrale)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Dürftiger Kick mit annehmbarer erste Halbzeit) Qalaat Bahrain (Bahrain Fort) Am Donnerstagvormittag standen wir erst spät auf, da wir ja erst kurz nach 3 Uhr an der FeWo waren. In einer Mall (Jufair Mall) frühstückten wir. In Bahrain bieten etliche Restaurants Frühstück an: warmes Fladenbrot, Bohnen (Baked Beans), Kichererbsen, Safrannudeln, irgendwelche Pasten, Tee mit Milch... Sehr gut, reichhaltig, aber pro Person zahlt man schon 6-8€. Die hohe Qualität beim Essen in der Golfregion hat meist auch einen hohen Preis.

Die erste Sehenswürdigkeit steuerten wir danach zur Mittagszeit an: die Al Fateh Moschee. Die Moschee ist nach dem Gründer der Herrscherdynastie bzw. des Staates Bahrain benannt (Ende 18. Jh.) und wurde erst 1987 in einem historisierenden Stil erbaut. Man muss eine Führung machen oder einen einheimischen Begleiter haben – ein Ami vor uns bekam z.B. von einer einheimischen, voll verschleierten Kollegin seine eigene Führung; wir hatten eine offizielle Führerin, eine Ägypterin die Deutsch sprach und eine weitere deutsche Familie eine typische Tour darbot – darf ansonsten aber Samstag bis Donnerstag zu festgesetzten Zeiten kostenlos rein und auch fotografieren.

Eine ganz andere Art von Moschee findet man im Vorort Al Khamis: ebenfalls kostenlos besichtigt man dort die Ruine einer kleineren Moschee aus dem 11. Jahrhundert, deren Vorläuferbau wohl sogar auf die Umayyadenzeit, genauer um 692, zurückgeht. Sie ist die älteste Moschee des Landes und als Ruine mit den umliegenden Grundmauern von Gebäuden und den aufgelassenen Gräbern mit kalligraphierten Stelen sowie einem kleinen Museum gezielt auf Touristen ausgerichtet. Es dürfen auch beide Minarette bestiegen werden.

Dann besuchten wir eine der Top-Sights Bahrains: den Festungskomplex Qalaah Bahrain (Bahrain Fort). Dort gibt es die Grundmauern einer alten Festung und weiterer Nebengebäude, die restaurierte neue portugiesische Festung und ein ganz ansehnliches Museum (4,50€ Eintritt) mit interessanten Funden, die zeigen, dass dieser Ort als Zentrum einer Hochkultur namens Dilmun bereits seit knapp 5.000 Jahren v.a. als Handelszentrum bedeutend ist. Am interessantesten ist aber die frei zugängliche Hauptfestung mit ihren eindrucksvollen Mauern. In jedem Fall eine der besten Burgen die ich je besucht habe! Qalaat Bahrain (Bahrain Fort) Den Länderpunkt machten wir natürlich auch noch am Donnerstag. Es gab ein Zweitligaspiel im Stadion des Al Ahli Clubs, welches sich im Ortsteil Bu Ghazal (Gazellenheim, wörtlich „Gazellenvater“) von Manama befindet. Die zu Bu Ghazal benachbarten Vororte von Manama übersetzen sich übrigens auch ganz interessant: Bilad Al Qadeem: Altes Land, und Zinj: Negersklave... Die Tribünen sind schon etwas älter: auf drei Seiten gibt es nicht überdachte, niedrige Sitzplätze in gelb – die überdachte Haupttribüne ist mehr als doppelt so hoch. Für ein Stadion der Golfregion sind weder das Panorama noch der Zustand besonders eindrucksvoll. Schön ist aber auch der Park zwischen Parkplatz und Haupttribüne. In Deutschland würde der von Fans mit Kippen und Bierflaschen zugemüllt werden – hier ist der natürlich topp sauber, obwohl Rauchen in Stadien (im Gegensatz zu z.B. Katar) legal ist und Alkohol zumindest in geschlossenen Räumen (Gaststätten teilweise, zu Hause und in Hotels immer) konsumiert werden darf.

Die Fans erschienen heute allerdings auch alles andere als zahlreich. Die einheimischen Ligen (zumal die zweitklassige Halbprofiliga mit nur 9 Teams) sind die schwächsten der Golfregion – nur vor den jemenitischen und noch hinter den omanischen, die aber oft besser besucht sind. So finden Zweitligaspiele oft bei weit unter 100 Zuschauern, die meist nur durch Zwischenrufe zu den verwandten und befreundeten Spielern auffallen, statt.

Das Spiel war auch vor allem in der zweiten Hälfte sehr dürftig. Al Hala war besser platziert als Al Bahrain und gewann dementsprechend mit 2:0. Die Schiedsrichterleistung war sehr sicher. Beide Teams haben ihren Sitz und ihre vereinseigenen Anlagen auf der Insel Muharraq. Spiele der ersten und zweiten Liga werden jedoch meist nur in den vier Stadien in Manama, Riffa, Isa Town bzw. Hamad Town ausgetragen. Warum auch immer...

Wir kauften im benachbarten Supermarkt etwas fürs Frühstück und ein paar Mitbringsel ein und gingen bei einem einheimischen Imbiss (Shawarma mit Safranreis) Abendessen.

Zur Geschichte des Fußballs in Bahrain: seit den 50er Jahren wird Fußball in organisierter Form betrieben. Bei den Aktiven ist es der beliebteste Sport, bei den Zuschauern ziehen zumindest der Serienmeister Muharraq (hatte leider an diesem Wochenende spielfrei) und die Nationalmannschaft ziemlich viele Fans. Außer 19 Profi- und Halbprofiteams gibt es auch dutzende Amateurclubs in lokalen Ligen, viele Nachwuchsmannschaften und einige (auch überwiegend von einheimischen Frauen besetzte) Frauenmannschaften. Wie Fußball in den Anfangszeiten, also vor der Unabhängigkeit Bahrains aussah, kann man schön auf dem Flickr-Stream der Bahrainischen Erdölgesellschaft sehen... Bahrain SC 0:2 Al Hala (2nd Division) Tages-Statistik; Donnerstag, 29. März:
60km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 1 Fußballspiel gesehen, 1 neuer Ground, 81. Spiel seit dem letzten 0:0, 609. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Bahrain SC 0:2 Al Hala (2nd Division) Tag 3: Pferdesport und Tempelruinen
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Pferderennen/ 934. Meeting
- Datum: Freitag, 30. März 2018 – Beginn: 14.45
- Wettbewerb: internationale Galopprennen
- Ergebnisse: siehe 30.3./ Results auf http://bahrainhorseracing.bh/homepage/index.html
- Austragungsort: Rashid Horse Racing and Equestrian Club (Kap. 5.000, davon 3.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.000
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ganz nett)

Galali Club ......................................................... 0
Isa Town FC ....................................................... 1
- Datum: Freitag, 30. März 2018 – Beginn: 17.20
- Wettbewerb: Ad-Dawry Ad-Daraja Ath-Thaniya/ Second Division League (2. Bahrainische Fußballliga, Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-1 nach 95 Min. (46/49) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 18. Saeed Mohammad
- Gelbe Karten: Nr. 14 (Galali)
- Rote Karten: Nr. 18 von Galali (30. Minute, grobes Foul)
- Austragungsort: Malaab Nadi Al Ahli / Al Ahli Club Stadium (Kap. 7.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (je ca. 10 Fans beider Teams, der Rest Neutrale)
- Unterhaltungswert: 3,0/10 (Über weite Strecken schwaches Spiel) Barbar temple ruins Am Freitag gibt es die größte Auswahl an Sport – man sollte halt bestenfalls ein Navi haben, um die mitunter versteckt liegenden Sportanlagen zu finden... Die angestrebten Sehenswürdigkeiten fanden wir etwas einfacher. Zuerst die frei zugängliche Tempelruine Barbar, die die älteste archäologische Fundstätte des Landes ist (ca. 3.000 vor Christus) und direkt neben einem Sandplatz in einem gepflegten Dorf liegt.

Noch deutlich weniger erhalten ist vom Tempelkomplex Diraz, der auch nur von außen besichtigt werden darf.

In Bahrain gibt es überall im Norden der Hauptinsel historische Grabhügel. Die größten Gräberfelder sind in Al-Aali, Saar und Dar Kulaib. Die Wahhabiten und Salafisten sind zum Glück viel zu unbedeutend in Bahrain, als dass der Vorschlag einer Splitterpartei, diese Bodendenkmäler zu überbauen (wie in Saudi-Arabien teilweise zwischen 1979 und 2017 vorgekommen), angenommen werden würde. Vielmehr wurde der erste Politiker, der das öffentlich vorgeschlagen hat, von Genossen angeschnauzt...

Auf der Fahrt nach Dar Kulaib (Hündchenhaus) fielen mir einige persische Dorfnamen wie „Dumistan“ und „Karzakan“ auf. Die Orte waren aber eher gesichtslos.

Wir fuhren dann noch in den Süden der Insel, der ein einziges, in die Wüste geklatschtes Industriegebiet für die erdöl- sowie steinverarbeitende Industrie ist. Mitten zwischen Zementwerken und Ölbohrstellen steht ein mehrere hundert Jahre alter Baum der Gattung Prosopis cineraria. Das Mimosengewächs heiß auf Arabisch Ghaf Ramadi und kommt schon in Wüsten vor – aber üblicherweise nicht so isoliert und schon gar nicht so weit weg von Süßwasserquellen wie dieses sehenswerte Exemplar. In der direkten Umgebung gibt es noch ein paar historische Grundmauern. Tree of Life Sehenswert ist auch die Pferderennbahn von Bahrain. Mitten auf der Insel befindet sich ein sehr schön gelegener Turftrack zu dem auch noch eine kleinere Sandbahn verläuft. Man sieht Teiche, Grünflächen und hat einen Panoramablick zur höchsten Erhebung der Insel (Jabal Dukhan), der neuen Moschee vom Dorf Awali und dem nationalen Versammlungsdenkmal sowie Palmenhainen. Die Tribüne ist sehr ästhetisch und hat breite Holzbänke mit Lehnen und Armlehnen.

Die Rennen starten jeden Freitag zwischen 14.15 und 15.15, am besten kurz nach 14 Uhr mal dort aufkreuzen. Es gibt je nach Renntag 6 bis 8 Läufe. Heute gab es 7, wir schauten uns nur die ersten 3 an, da wir noch weiter wollten. Das erste Rennen war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, danach gab es eindeutigere Siege. Alles ganz interessant und einige Mitglieder der Herrscherfamilie, inklusive des umstrittenen Königs Hamad bin Isa Al Khalifa, waren anwesend. Der König nahm als Vorsitzender der Reitsportvereinigung auch eine der Siegerehrungen persönlich vor. Meeting No. 934 at Rashid Equestrian and Horse Racing Club, Bahrain. Danach wollten wir ein internationales Rugbyspiel in Saar gucken, doch fanden leider den versteckt im Dorf liegenden Platz ohne Navi und ohne Einheimische nicht. Also fuhren wir noch mal zum bekannten Al Ahli Stadion, wo ein weiteres Zweitligafußballspiel bei freiem Eintritt vor nur 20, 30 Zuschauern stattfand. Galali, wieder von der Insel Muharraq, traf auf Isa Town FC. Kaum waren wir drin, schoss Isa Town das erste Tor einer schwachen Partie. Nach der Partie gingen wir bei einem Südafrikaner essen.

Unruhefaktoren in Bahrain: Ich hatte vorhin erwähnt, dass der König von Bahrain umstritten ist. Faktisch ist er in seinem Land sogar eher unbeliebt, der er nur eine elitäre Minderheit vertritt. Wie üblich bei Diktatoren bzw. absolutistischen Herrschern, die fast alle im Westen bzw. Russland ausgebildet wurden, bekam auch er eine Oberschulausbildung und eine Militärkarriere im Ausland, in seinem Fall in England und den USA, wobei letztere mit einem Marinestützpunkt in Bahrain auch prominent vertreten sind. Im Gegensatz zu z.B. Sultan Qaboos im Oman – der aber auch der einzige vernünftige Alleinherrscher in der ganzen arabischen Welt zu sein scheint – versteht Hamad bin Isa Al Khalifa gar nicht, auf die Belange und Wünsche der Bevölkerung einzugehen. Von den 700.000 Bahraini sind aber auch nur 200.000 Sunniten wie er. Seiner sunnitischen Elite schiebt er dann natürlich auch die besten Posten zu. Aber hinterher wundern, wenn untern den 500.000 Schiiten einige Radikale sich den iranischen Mullah-Terroristen zuwenden... Auch 2018 gibt es immer wieder Angriffe auf Polizei- und Militäreinrichtungen oder kleinere Krawall. Auffällig hierbei: Ausländer werden in Ruhe gelassen, solchen Abschaum und Menschenmüll wie in Deutschland oder gar Osteuropa, der gezielt Ausländer attackiert, weil etwas im Staat nicht gefällt, gibt es hier gar nicht. In den westlichen Medien kam mit Recht zwischen 2011 und 2014 recht viel von Bahrain. 2011 gab es bei Unruhen dutzende, meist von Sicherheitskräften und teilweise unter Folter verschuldete Tote.  In den 90ern gab es bereits schon mal 40 Tote, die damals v.a. von einem englischen Kolonialverwalter, der auch in der nachkolonialen Zeit viele Fäden in der bahrainischen Politik spinnen konnte, zu verantworten waren. Belangt oder gar bestraft wurde der Brite Ian Henderson freilich nie.  Meeting No. 934 at Rashid Equestrian and Horse Racing Club, Bahrain. Tages-Statistik; Freitag, 30. März:
230km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 1 Pferderennen und 1 Fußballspiel gesehen, 1 neuer Ground, 82. Spiel seit dem letzten 0:0, 609. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Meeting No. 934 at Rashid Equestrian and Horse Racing Club, Bahrain. Tag 4: Erste Liga im Nationalstadion
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Nady Al Ahli / Al Ahli Club Manama ............. 1
Nady Al Manama / Manama Club .................. 3
- Datum: Samstag, 31. März 2018 – Beginn: 18.30
- Wettbewerb: sogenannte Dawry Bank Bahrain Al-Watany / National Bank of Bahrain League (1. Bahrainische Fußballliga, Profiliga)
- Ergebnis: 3-1 nach 96 Min. (47/49) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 35. Hussein Salman (Elfmeter), 1-1 53. Eric, 1-2 63. Mohamed Al Rumayhi, 1-3 76. Luis
- Gelbe Karten: Nr. 3, 11 (Ahli); Nr. 14 (Manama)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Bahrain National Stadium (Riffa Alshamali; Kap. 35.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (ca. 120 Ahli, 80 Manama)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes Spiel) Galali Club 0:1 Issa Town FC Samstags von 8 bis 12 Uhr gibt es im botanischen Garten des Dorfes Budeiya einen Bauernmarkt. Wir schauten mal kurz nach 11 Uhr dort vorbei. Parkplatzwächter weisen einen ein, auch Toiletten werden bewirtschaftet – doch im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sind diese Leistungen alle kostenlos. Hier werden Preise für die angebotenen Lebensmittel und Pflanzen auch nicht verhandelt und rumgebrüllt, sondern auf Schildern in Arabisch und Englisch angezeigt und alles läuft sehr ruhig ab. Einheimische, Golfstaatler, asiatische und arabische Gastarbeiter, Europäer und Amis kaufen hier – oft auch in gut durchmischten Gruppen – ein. Man kann frisches Obst und Gemüse, aber auch Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen zu relativ günstigen Preisen einkaufen. Der botanische Garten selbst ist nicht wissenschaftlich aufbereitet und die Pflanzen sind alles einheimische Exemplare oder einheimisch-gemachte wie eingeschleppte Kakteen.

Im Nachbardort Al-Jasra gibt es zwei interessante Sachen zu sehen: einmal ein in historistischen Gebäuden mit vielen Zierpflanzen untergebrachtes Handwerksberufszentrum. Zur einen Hälfte Schulungs- und Verwaltungsräume, zur anderen Hälfte aber Ausstellungszimmer, in denen man sich zum Schiffsbau, zur Weberei, Schmiedearbeiten etc. informieren kann. Noch besser ist aber das bei freiem Eintritt besuchbare, museal aufbereitete Gutshaus Jasra House/ Beit Al Jasra. Ein großer Teil des Gehöftes ist noch in Besitz der Herrscherfamilie, doch ein altes Gebäude wurde restauriert und in ein Heimatmuseum mit den in der Golfregion üblichen Ausstattungen verwandelt. Vergleicht man das mit den entsprechenden Anwesen der Herrscher in Katar oder den Emiraten, wundert man sich schon über die zurückhaltende Ausstattung der bahrainischen Anwesen...

Danach fuhren wir zur ersten Ölquelle Bahrains am Fuße des Jebel Dukhan (Rauchberg), wobei das angrenzende Ölmuseum leider zu hatte

Auch in Riffa („Anhöhe“, was auch sehr passend ist) hatte unsere Sehenswürdigkeit zu. Der Wächter, der mir erklärte, dass die Festung erst Donnerstag wieder aufmacht, sprach so schlecht Englisch, dass wir uns Arabisch verständigen mussten. Er empfahl dann den Besuch des benachbarten Militärmuseums. Etwas unterhalb der kleinen historischen Festung steht eine klotzige historistische Festung. Am Eingang wird man von sehr freundlichen weiblichen Militärangehörigen begrüßt. Auffällig ist auch in Bahrain wieder, dass die einheimischen Männer oft lässig bis desinteressiert daher kommen und die Frauen, sofern es die konservative Ordnung zulässt, deutlich herzlicher und höflicher Auftreten. Das Militärmuseum zeigt kostenlos und gut aufbereitet Waffen, Fahrzeuge und Dokumente. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung des bahrainischen Militärs. In einem der Ausstellungsräume gibt es dementsprechend auch plumpe Propaganda zu den Protesten 2011, wie die heldenhafte Armee die staatliche Ordnung, die durch randalierende und vom Ausland (v.a. Iran) gelenkte Delinquenten gestört wurde, wiederhergestellt hat. Interessant war dabei die Darstellung, dass Bahrain eine mustergültige Demokratie unter royaler Aufsicht sei und daher im Gegensatz zu anderen Ländern des Nahen Ostens, deren Aktivisten und Protestbewegungen als legitim eingestuft wurden, die Proteste ungerechtfertigt seien. Dass Korruption, Misswirtschaft und Ungerechtigkeiten als Hauptgrund für den legitimen Aufruhr in Syrien, Ägypten, Tunesien usw. genannt wurde, war der einzige wirklich korrekte und sachliche Satz in diesem Bereich der Ausstellung... Budeiya Botanical Garden Danach gingen wir in einem amerikanischen Dinner essen und fuhren zum Nationalstadion. Das ist das größte Stadion Bahrains und wohl auch das sehenswerteste. Die Sitze und Tribünendächer sind in den Staatsfarben rot und weiß gehalten, die Flutlichtmasten sind auffällig geformt und rot, das Dach der Haupttribüne ästhetisch geschwungen und gebogen. Die Gegentribüne ist unüberdacht und deutlich niedriger als die an den Seiten flacherer Haupttribüne. Es gibt keine Tribünen hinter den Toren.

Für 1 bzw. 2€ Eintritt ging es ohne richtige Kontrolle – als Ausländer wird man hier besonders freundlich behandelt, anders als von den sehr nervigen Sicherheitskräften in Katar – ins weite Oval. Nur 200 Zuschauer verloren sich da. Die knappe Mehrheit für Al Ahli – dort feuerten auch einige sehr konstant an, während Al Manama eher ruhige Fans dabei hatte. Das Spiel war vor allem in Hälfte zwei ganz gut, aber im Vergleich zu den Profiligen in Katar und den VAE langsamer und technisch schwächer. Al Ahli ging mit einem Elfmeter 1:0 in Führung, doch der favorisierte Al Manama glich nach der Pause schnell aus und drehte dann mit wenig Aufwand das Spiel auf 3:1. Al Ahli ist nun auf einem Abstiegsplatz (Vorletzter). Al Jasra House Tages-Statistik; Samstag, 31. März:
150km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 1 Fußballspiel gesehen, 1 neuer Ground, 83. Spiel seit dem letzten 0:0, 609. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Al Jasra House Tag 5: der letzte Tag auf den Inseln
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Am letzten Tag gab es leider keine Wettkampfspiele. Wir besichtigten aber noch einiges. Das Nationalmuseum hat viele interessante Exponate aus Bahrain und der islamischen Welt bei nur 2€ Eintritt zu bieten. Benachbart liegt das Theater, in dessen Foyer es auch eine kleine Ausstellung gibt. Wir parkten an der teuersten Mall der Stadt (Moda Mall) und liefen etwas im Zentrum rum. Interessant ist da v.a. das World-Trade-Center mit den Doppeltürmen, zwischen denen Windkraftanlagen, die das Gebäude weitestgehend energieautark machen, angebracht sind. Dann ging es rüber nach Muharraq, wo wir die Arad-Festung von außen anschauten und kurz über die Buchmesse gingen, die im Messezelt neben der Festung abgehalten wurde. Danach gab es wieder einheimisches Essen in einem Yum Yum Tree Foodcourt mit 9 internationalen und lokalen Restaurants – das Lammkebab mit Safranreis war wieder sehr persisch beeinflusst. Zum Abschluss fuhren wir noch mal auf die Hauptinsel zur Festung, die bei Nacht herrlich angestrahlt und ausgeleuchtet ist. Auch nach Einbruch der Dunkelheit ist das Gelände geöffnet. Viele Einheimische und Migranten gehen dort abends auch noch joggen. Wenn man nach Einbruch der Dunkelheit noch mit großer Kamera unterwegs ist, muss man in vielen Ländern sehr vorsichtig sein bzw. das ganz lassen – aber Bahrain ist da nicht so problematisch. Wenn man den Polizeibericht in den Zeitungen liest, kommt man sich aber vor wie in Deutschland – die wenigen Meldungen werden von Ausländerkriminalität beherrscht...

Immer diese kriminelle Migranten... Die meisten Meldungen drehen sich um kriminelle Pakistaner, Inder und Philippinos. Ansonsten geht es um schiitische Extremisten. Eine kleine Auswahl: „The General Directorate of Criminal Investigation and Forensic Science had arrested four Asians who allegedly assaulted Rajnikanth Fichadia, 59, owner of the World Jewellers, and robbed gold ornaments worth BD13,000 (27.000€) in April last year.“  ... „The authorities have arrested three Asian nationals with heroin and Shabu worth around BD335000 (680.000€), the Director-General of Criminal Investigation and Forensic Science has said.The culprits were arrested following a tip-off.“  ... “A : foreign Disco Jockey, on trial for selling Marijuana in the Kingdom, was found guilty by the First High Criminal Court and sentenced to 11 years imprisonment.The 30-year-old man will also have to pay a fine of BD5,000. He was caught red-handed while selling Marijuana worth BD1,400 to a police informer.The First High Criminal Court also sentenced the American national’s friend to one-year imprisonment and to pay a fine of BD500 for drugs abuse.”  ... “Twenty-one suspects, including 15 who are in custody, have been referred to the High Criminal Court for a hearing on April 19 after thorough investigations were completed by the Prosecution, Terror Crime Chief Prosecutor Ahmed Al Hammadi, said. ... He also tasked an accomplice with the formation of a terrorist cell inside Bahrain, and recruitment of several elements to assist him in implementing a terrorist plot. The accomplice was able to establish the terrorist cell and recruited other accomplices to assist him in his receiving smuggled arms, ammunitions, explosive substances and divide them into several packages, manufacture and conceal them in their homes to distribute them to the remaining members of the terrorist group.Two suspects had undergone military training in Iraq on how to use explosives and weapons. Some of the suspects undertook different roles by harbouring the group members, provided logistic support to them, concealed them from the security authorities in order to smuggle them out of Bahrain to Iran via unlawful means.Bahrain Military Museum Tages-Statistik; Montag, 1. April:
50km mit dem Mietwagen zurückgelegt. Al Ahli 1:3 Al Manama [National Stadium] Bahrain National Museum Tag 6: Rückreise und vom Flughafen gleich ins Stadion
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SV 09/35 Wermelskirchen ................................ 2
SV Union Velbert .............................................. 3
- Datum: Montag, 2. April 2018 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Bezirksliga Niederrhein, Gruppe 2 (7. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-3 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 5. Kelm, 1-1 17. Houssou, 2-1 35. Grgic (Elfmeter), 2-2 56. Pellizari, 2-3 88. Wichelhaus
- Gelbe Karten: 2x Velbert
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Eifgen-Stadion (Kap. 1.764, davon 264 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 12 Gäste)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Hervorragendes Spiel) Qalaah Bahrain Fort at night Photos:
Wermelskirchen vs. Union Velbert (7th Division), and
Wermelskirchen Town (Bergisches Land)

Nach der Burgbesichtigung ging es zum Flughafen. Übersichtlich, gut organisiert, alles lief schnell und problemlos ab. Dann hingen wir eine Weile rum, ehe der Vogel von Pegasus gen Istanbul abhob. Dann weiter nach Düsseldorf und auch dort alles ungewohnt schnell und unproblematisch.

Auf dem Rückweg nach Bonn legten wir noch einen Stopp in Wermelskirchen ein. Ein paar schöne Schieferhäuser und eine alte Kirche gibt es da, doch das architektonische Highlight ist das Eifgen-Stadion. Hinter dem auffälligen Portal geht man eine Treppe zum recht engen Spielfeld runter – links das Sportlerheim an die Hangkante geklatscht, rechts auf halber Höhe des Hanges eine schön gemachte überdachte Tribüne mit Sitzbänken, Schalensitzen und Stehplätzen. Am Spielfeldrand gibt es einige Felsen und viele Bäume.

Auch das Spiel lohnte so das Kommen wie das Stadion: in einem hervorragenden Bezirksligaspiel bei für die Region niedrigen 4€ (2,50€ erm.) Eintritt, ging der vor den Abstiegsrängen platzierte SV Wermelskirchen früh 1:0 in Führung. Union Velbert glich kurz darauf aus, doch Wermelskirchen ging per Elfer erneut in Führung. Erst in der zweiten Halbzeit riss der Gast das Spiel an sich und gewann 2:3. Da hatten die dauernd am guten Schiri rummeckernden Gästefans und Trainer nicht mehr so viel zu meckern... SV 09/35 Wermelskirchen 2:3 SV Union Velbert Tages-Statistik; Montag, 2. April: 4.800km mit dem Flugzeug und 140 km mit dem Auto zurückgelegt. 1 Fußballspiel gesehen, 1 neuer Ground, 84. Spiel seit dem letzten 0:0, 610. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. SV 09/35 Wermelskirchen 2:3 SV Union Velbert Ein paar Worte zum Schluss:
Auch Bahrain lohnt sich, doch andere Golfstaaten wie Oman, die Emirate oder auch Katar sind noch lohnender. Vor allem Oman. Die Inselgruppe ist halt sehr klein und nicht so baulich spektakulär wie die Nachbarn von Katar oder Dubai bzw. landschaftlich spektakulär wie Oman. Allerdings gibt es in den Emiraten und Katar keine auch nur halb so sehenswerte Burg wie in Bahrain und überhaupt ist die Anzahl historischer Bauten in Bahrain wirklich nicht schlecht. Wo Bahrain wirklich etwas hinterher hinkt im Vergleich mit Katar und VAE, ist der Sport. Die Sportszene ist auch sehr vielseitig, aber nicht sonderlich leistungsstark und auch nicht gut organisiert. Oft bekommt man erst am Morgen des Spieltags die Ansetzungen auf Facebook oder Instagramm-Seiten... Al Ahli 1:3 Al Manama [National Stadium] Al Ahli 1:3 Al Manama [National Stadium] Statistik (Stand nach letztem Reisetag):
- Grounds: 2.143 (Do 1, Fr 1, Sa 1, Mo 1; diese Saison: 163 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.303 (Do 1, Fr 2, Sa 1, Mo 1; diese Saison: 198)
- Tourkilometer: 10.310 (9.600 Flugzeug, 490km Mietwagen, 230km Auto)
- Saisonkilometer: 48.360 (25.390 Auto, davon 4.770 Mietwagen/ 20.060 Flugzeug/ 2.520 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 84 [letzte Serie: 108, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 610 Wochen.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

W582III-W583VII: Eine Woche in Katar – von einer Stadionfestung, Eishockey bei 40 Grad Außentemperatur und vielem mehr...

Links anklicken um Fotoalben zu öffnen:
I. Sightseeing:
a) Doha & Ar Rayyan: The Capital City of Qatar and its neighbour Ar Rayyan
b) Qatar: Desert, Deserted Villages and Defense Structures outside of Doha: Al Khor, Zubarah, Al Thaqab, Al Rekayat, AL JEMAIL, Madinat Al Shamal, Umm Salal Mohammed, Al Wakrah, Zekreet
c) Museums in Qatar: Msheirib Houses, Old Firestation, MUSEUM OF ISLAMIC ARTS, Mathaf Museum of Modern Arabic Art, SHEIKH JASSIM PALACE MUSEUM

II. Sports:
d) Al Markheiya U23 4-1 Al Kharaitiyat U23 (Reserves League, FORT STADIUM AL SHAMAL)
e) Al-Rayyan U23 2-2 Al-Khor U23 (Reserves League, Al Sailiya Stadium)
f) Al Shahaniya 4-0 Al Shamal (2nd Professional League, Al Wakrah)
g) Camel Racing Practise in Al-Sheehaniya
h) Handball U19: Al Shamal 21-31 Al Rayyan & Al Gharafa 41-19 Al Arabi (1st Division Under-19, Duhail Sports Halls)
i) QIIHL: CNAQ B 5:4 Oilkings B, Rink Rats A 5:6 Hammers/ Sandvipers A
j) QSL: Rayyan 3:5 Duhail & Al Sadd 2:1 Al Gharafa (Jassim Bin Hamad Stadium)
k) Video: Rayyan 3:5 Duhail
l) Squash Qatar Junior Open at the Kalifa International Complex
m) QSL: Al Arabi 2:1 Qatar SC (Grand Hamad Stadium)
n) QSL: Al Ahli 0:2 Umm Salal (Hamad bin Jassim Stadium)
Al Markheiya U23 4-1 Al Kharaitiyat U23 Ich hab keinen Bock zur WM 2022 nach Katar zu reisen. Nicht, weil ich die Aufkauferei und die Sklavenbauerei so schlimm finde: Deutschland hat die WM 2006 auch erkauft und Russland setzt für 2018 nordkoreanische Sklaven ein, ganz abgesehen davon, dass Russland viel mehr Terrorismus in der Welt betreibt, als Katar, das derzeit von anderen Terrorförderern wie Saudi-Arabien boykottiert wird, da es wiederum ein weiteres Terrorregime (Iran) hofiert. Is halt so... Und ich habe einfach keinen Bock bei einem Großereignis einen aufgesetzten Alltag zu Fantasiepreisen gezeigt zu bekommen: besser deutlich vorher oder nachher den Ligaalltag miterleben! Da die Flüge, Mietwagen und Hotels verhältnismäßig billig waren – 330€ p. P. inkl. 23kg Fluggepäck mit Pegasus, 6 Tage Auto mieten mit Navi knapp 200€, 5 Übernachtungen im Drei-Sterne-Hotel mit Frühstück 170€, warmes Essen mit Getränk: schon ab 6€ p. P. – schlugen mein Vater und ich, wo wir doch (gerade weil ich in dem sprachlichen Feld arbeite) in den nächsten Jahren alle arabischen Staaten besuchen wollen und erst bei 9 von 19 sind, zu: in der Woche vor seinem Geburtstag ging es los, als Geschenk zu seinem 68. in das für uns 10. arabische Land. Cat in front of the skyline at Doha Corniche Tag 1: Anreise
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Morgens in Rostock los, mittags am Flughafen Schönefeld angekommen. Mit Zwischenlandung in Istanbul ging es mit der neuen türkischen Billig-Airline Pegasus nach Doha, wo wir um kurz vor 3 Uhr morgens landeten. Hier kontrollierten sympathische junge Araberinnen mit lockerem Schleier und lässige Araber und Schwarze mit originellen Klamotten und Uniformen die Pässe und das Gepäck auf dem sehr modernen und extrem sauberen Flughafen – wenn ich da an die versifften Klos in Istanbul (Sabiha Gökcen) und die unfreundlichen Berliner von der Bundespolizei zuvor denke...

Pegasus machte übrigens einen guten Eindruck: zwar muss man für Essen an Bord zahlen, aber es ist mehr Gepäck erlaubt und billiger, man bekommt bei der Buchung auch nicht immer irgendwelche Sitze oder sonstwas angedreht.

Auch Hertz Doha machte einen guten Eindruck. Mit deren Ford Figo fuhren wir dann erstmal zur Corniche. Al Khor Tages-Statistik; Sonntag, 24. September: 300 km mit dem Auto und 3.030km mit dem Flugzeug zurückgelegt. Zubarah fort and archeological site Tag 2: Der festungsreiche Norden – selbst das nördlichste Stadion des Landes ist ein Fort
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Al Markheiya U23 ............................................. 4
Al Kharaitiyat U23 ............................................ 1
- Datum: Montag, 25. September 2017 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: sogenannte Qatargaz Under-23 League (1. katarische Reserveliga für U23-Mannschaften der Profiklubs)
- Ergebnis: 4-1 nach 96 Min. (46/50) – Halbzeit: 1-0
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Fort Stadium/ Al Shamal SC (Kap. 5.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und flottes Spiel) Al Jemail deserted village Als es an der Corniche von Doha hell wurde, fuhren wir nach Norden. Katar ist eine Halbinsel, die mehr als doppelt so groß wie Luxemburg aber damit immer noch deutlich kleiner als Belgien ist. Die Landschaft ist eintönig, da weitestgehend flach und nur Sand- und Steinwüste. Die Bebauung ist aber abwechslungsreich. Der Norden des Landes ist eher dünn besiedelt. Groß ist v.a. die Küstenstadt Al Khor, wo wir uns die restaurierten Wehrtürme, die Corniche mit Strand und den Mangrovenwald am Ortsrand anguckten. Im Gegensatz zur futuristischen Hochhausarchitektur in einigen Teilen Dohas, gibt es in den Orten wie Al Khor kaum oder keine Hochhäuser. Auffällig sind nur Villen in typisch arabischen Stilarten mit Marmor und anderen schicken Natursteinen.

Gegenüber vom an der Ostküste gelegenen Al Khor befindet sich an der Westküste in Sichtweite von Bahrain eine Ruinenstadt namens Al Zubarah. Weitläufige Grundmauern, ein paar rekonstruierte Stadt- und Burgmauern, ein tolles neueres Fort – Weltkulturerbe, das einzige in Katar derzeit, und kostenfrei zu besichtigen.

Auf dem Weg an die Nordspitze befinden sich rechts und links der Straße viele moderne Wüstungen und mehrere Festungen und Gehöfte. Wir schauten die Wüstung Ain Mohammed an, deren Gebäude aus dem 20. Jahrhundert allesamt von mieser Qualität waren, besichtigten dann das nur über Pisten zugängliche Gehöft Al Thaqab, fanden aber leider nicht zur Festung in der gleichen Gemarkung. Dafür besuchten wir dann die benachbarte Festung Rekaya, die neben einer Kamelfarm liegt und derzeit restauriert wird. Besonders interessant war dann die Wüstung eines etwas besser aussehenden Dorfes namens Al Jemail – auch die verfallene Moschee kann man samt Minarett besuchen, was bei den oftmals wahhabitischen Moscheen in Katar normalerweise nicht geht. Al Markheiya U23 4-1 Al Kharaitiyat U23 Eine weitere Festung schauten wir uns im Hauptort der nördlichen Gemeinde Madinat Al Shamal, Ar-Ruways, an. Allerdings eine erst vor wenigen Jahren errichtete, überdimensionierte Festung: die beherbergt nämlich das Stadion der 9.000-Einwohner-Gemeinde. Entsprechend der Originalfestungen wurde rechteckig gebaut, drei Rundtürme und ein rechteckiger Turm errichtet und dann eben auf die Türme Flutlicht gebaut, innen vor die hohen Mauern Tribünen mit Schalensitzen und damit man weiß, wie es auf dem satten grünen Rasen steht, auch noch zwei Anzeigetafeln an zwei der Rundtürme angebracht. In dem eckigen sind übrigens Funktionsräume und eine VIP-Loge...

Heute kickten hier vor gerade einmal 50 Zuschauern die Reserven (U23) von Al Markheiya (Ortsteil im Norden von Doha) und Al Khareitiyat (OT von Umm Salal, noch ein Stück nördlich von Doha) auf neutralem Platz. Der Stadionsprecher sagte – wie es in Katar wegen der 70% Expats, davon zur Hälfte nicht des Arabischen mächtig, üblich ist – auf Arabisch und Englisch die Tore usw. an.

Tore gab es auch einige. Das Spiel war gut und offensiv geführt, lustige Schönspielereien mit Torhütern, die den Ball bis zum Mittelkreis dribbeln und so was gab es auch. Vor allem in der zweiten Hälfte dominierte dann Markhiya, Kharitiyat vergab noch einen Elfer und Markhiya gewann mit 4:1.

Nach dem Spiel fanden wir dank Navi zügig zu unserem gebuchten Hotel in Doha. Machte einen guten Eindruck die Hütte! Das Viertel ist allerdings aufgrund der Randlage am schicken Zentrum etwas versifft. Ein indisches Restaurant mit netten Bediensteten und sehr gutem Essen fanden wir trotzdem. Es war nur sehr beengt, da jeder Platz mit südasiatischen Arbeitern belegt war... Al Markheiya U23 4-1 Al Kharaitiyat U23 Tages-Statistik; Montag, 25. September: 350 km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 1 Fußballspiel gesehen, 1 neuer Ground, 6. Spiel seit dem letzten 0:0, 583. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Doha: Souq Waqif Tag 3: In der Hauptstadt
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Al Rayyan U23 ................................................... 2
Al Khor U23 ....................................................... 2
- Datum: Dienstag, 26. September 2017 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: sogenannte Qatargaz Under-23 League (1. katarische Reserveliga für U23-Mannschaften der Profiklubs)
- Ergebnis: 2-2 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 2-1
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Al Sailiya Club Stadium (Kap. 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (zur Hälfte Neutrale, zur anderen Hälfte Rayyan)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz unterhaltsames Spiel) Doha: Msheirib Houses Nach kaum Schlaf in den beiden Tagen zuvor ließen wir uns etwas mehr Zeit, frühstückten als die Vorletzten im Hotel und kamen erst kurz vor 11 Uhr nach draußen. Erstmal zu Fuß durch die Altstadt, die am Rande mit älteren und neueren Beton- und Glasbauten zugestellt ist. Die neueren Bauphasen sind sehr attraktiv und auch gut organisiert: die amerikanisch/ westliche Stadtplanung in vielen Teilen der Golfregion ist halt nicht so ein Dreck wie die russisch/ sowjetische die dem Chaos syrischer oder ägyptischer Städte nicht Herr werden kann. Sehenswert ist vor allem der neuaufgebaute Markt (Souq Waqif), der in einer Art arabischem Historismus errichtet wurde. Die engen überdachten Gänge haben im Gegensatz zu normalen historischen Souqs saubere Marmorböden, keine aufdringlichen Händler und moderne Brandschutzvorrichtungen. Highlight ist die Abteilung für Falken: die lebenden Jagdfalken werden von Verkäufern vorgeführt – der potenzielle Käufer begutachtet dann, wie gleichmäßig der Flügelschlag ist usw.

Gegenüber vorm Souq machen sich moderne Paläste für Regierungsinstitutionen breit – die Art und Weiße der Machtdarstellung im Golf hat es in Europa nach dem Barock nicht mehr gegeben, aber bei der Qualität der Bauten und der Flexibilität der meisten Gesellschaften dort, stehen die Chancen gut, dass noch mehr Prunkbauten auch in 400 Jahren erhalten bleiben, als es beim Barock von 1600 bis heute der Fall ist. Die Flexibilität der Qataris ist sehr gut neben dem großen Emir-Palast in den Musheirib Häusern zu erfahren. Das sind vier historische Gebäude, die wiederaufgebaut wurden und zwischen den modernen Palast- und Funktionialbauten unweit der wegen Restaurierung gesperrten kleinen osmanischen Festung stehen. Die Museen sind kostenlos zu besichtigen und man bekomm auf höchstem Niveau mit modernster musealer Technik die Geschichte Katars, die auch den Umstieg vom ehemaligen Wirtschaftszweig Nr. 1, Perlenfischerei, auf Öl- und Gasindustrie umfasst. Außerdem werden laufende Projekte zur Diversifizierung der Wirtschaft und weiteren Modernisierung der Hauptstadt vorgestellt. Ein gewisses Highlight ist der Museumsteil, der sich mit der Geschichte von Sklaverei und Ausbeutung befasst – auch wenn immer wieder auf den Fakt verwiesen wird, dass Ausbeutung (z.B. von ausländischen Lohnarbeitern in der Landwirtschaft) auch in allen Industrienationen Gang und Gebe ist; die unrühmlichen Aktionen mit dem Kafala-System in Katar kommen nicht zu kurz und werden kritisiert. So offen darf nur kritisiert werden, weil die Kritik von höchster Stelle kommt – verantwortlich für alle Spitzenmuseen in Katar ist nämlich die zweite Frau des Emirs, Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned und aktiv beim Akquirieren und Verwalten der Kunstwerke ist v.a. die Tochter Al-Mayasa bint Hamad bin Khalifa Al Thani.

Wir fuhren noch mit dem Auto in einen anderen künstlichen Stadtteil: Katara Village, wo historische Architektur sehr idealisiert nachgebaut und durch Unfug wie ein filmisches Amphitheater ergänzt wurde. Es gibt außerdem einen Badestrand und viele teure Restaurants. Doha: Katara Village Dann dauerte es durch Feierabendverkehr und Umleitungen – Doha und Rayyan sind in weiten Teilen totale Baustellen – ewig bis man durch Dohas Nachbarstadt Ar Rayyan von Nord nach Süd durch war. Eines der langweiligsten Stadien in Katar ist das nur auf einer Seite mit einer 1.000 Zuschauer fassenden und ziemlich schmucklosen Sitztribüne bestückte Sailiya Stadium im gleichnamigen Ortsteil von Ar Rayyan: dort wurde wieder U23-Liga gespielt, wobei die Reserven von Ar Rayyan und Al Khor aufeinander trafen. Es stand schon 2:1 als wir zur 22. Minute eintrafen. Erst weit in der zweiten Hälfte gelang Ar Rayyan nach furchtbar vielen vergebenen Chancen der Ausgleich zum 2:2 Endstand. Auch hier wieder nur gut 50 Zuschauer bei freiem Eintritt und ohne Stimmung. Wie am Vorabend gingen wir bei dem netten aber engen indischen Restaurant neben dem Hotel essen. Al-Rayyan U23 2-2 Al-Khor U23 at Al Sailiya Stadium Tages-Statistik; Dienstag, 26. September: 80km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 1 Fußballspiel gesehen, 1 neuer Ground, 7. Spiel seit dem letzten 0:0, 583. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Al-Rayyan U23 2-2 Al-Khor U23 at Al Sailiya Stadium Tag 4: Wieder Museen, Märkte und Fußball
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Al Shahaniya ...................................................... 4
Al Shamal ........................................................... 0
- Datum: Mittwoch, 27. September 2017 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Second Division League (2. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 4-0 nach 95 Min. (46/49) – Halbzeit: 2-0
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Saoud bin Abdul Rahman Al-Thani Stadium/ Al-Wakrah Club (Kap. 20.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ordentliches Spiel) Umm Salal Mohammed Den Mittwoch fuhren wir zuerst nach Umm Salal raus, wo es eine sehr schöne Festung mit zwei markanten Türmen gibt. Im umliegenden Stadtviertel fallen die arabischen Villen auf, deren Besitzerfamilien oft drei bis fünf Autos im Carport stehen haben. Noch mehr Autos standen an der Tankstelle an der sechsspurigen Schnellstraße nach Doha: erst nach 20 Minuten waren wir an der Zapfsäule. Kostet dafür auch nur 0,45€ pro Liter Benzin – nur gibt es in Katar einfach zu wenige Tankstellen: um die 15 Minuten anstehen trotz 10, 12 Zapfsäulen ist normal.

Zurück in Doha suchten wir zuerst ein weniger interessantes Kunstmuseum, das sich Old Firestation nennt, auf. Die Alte Feuerwache ist in der Tat bis vor einigen Jahren als Feuerwache benutzt worden – dann hat der Zivilschutz etwas bessere bekommen und lokale und arabische moderne Künstler können sich in den Räumlichkeiten austoben. Noch ist viel Platz und wenig zu sehen – kostet eh keinen Eintritt. Am interessantesten sind die beiden alten Feuerwehreinsatzfahrzeuge und die Wandbilder am Schlauchtrockenturm.

Ganz anders im ebenfalls kostenlosen Museum of Islamic Art auf einer Halbinsel an der Corniche von Doha. Ein sehr gepflegter Park außen, ein spektakulärer moderner außen asymmetrischer innen symmetrischer Bau und mehrere tolle Dauer- und noch bessere Sonderausstellungen. Im Moment gab es sehr viele iranische Kunstwerke zu sehen. Das Niveau der Ausstellungsstücke, ihrer Präsentation und der Aufbereitung ist Weltklasse.

Wir fuhren ins südlich gelegene Al-Wakrah raus, wo es einen schönen, authentisch rekonstruierten Souq/ Markt gibt. Anschließend an den Markt gibt es einen gepflegten Strand und zur anderen Seite hin ein Funktionärsviertel mit einer alten Festung, die allerdings in offizieller Nutzung und leider kein touristischer Ort ist. Doha: Museum of Islamic Art Nahe der Altstadt gibt es dann ein stattliches Stadion, wo u.a. der Zweitligist Al-Wakrah kickt. Das weite blaue Rund mit 20.000 Sitzen war mit kaum 100 Zuschauern belegt. Es war mal wieder eines der dämlichen Spiele auf neutralem Platz: Al Shamal kam von der Nordspitze um gegen Al Shahaniya, einem westlich gelegenen Ortsteil von Ar Rayyan zu spielen. Nach gutem Beginn enttäuschte Al Shamal auf ganzer Linie und verlor durch teils spektakuläre Tore mit 0:4. Stimmung gab es mal wieder keine. Und zum dritten Mal hintereinander gab es nur indisches Essen – wir hatten hier auch mal syrische Restaurants gesehen, aber am nächsten zum Stadion war ein gutes und preisgünstiges indisches Restaurant. Nur etwa 5% der Gaststätten bieten arabisches Essen an. Die 60% Araber, von denen auch nur 30% Katarer sind, wollen – wenn sie ausgehen – europäisches, amerikanisches, indisches usw. Essen haben, nicht das einheimische Essen, was sie zuhause kochen. Al Shahaniya 4-0 Al Shamal Tages-Statistik; Mittwoch, 27. September: 110 km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 1 Fußballspiel gesehen, 1 neuer Ground, 8. Spiel seit dem letzten 0:0, 583. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Al Shahaniya 4-0 Al Shamal Tag 5: Von Kamelen, Oldtimern und Handballarenen
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Al Shamal U19 ................................................ 21
Al Rayyan U19 ................................................ 31
- Datum: Donnerstag, 28. September 2017 – Beginn: 17.15
- Wettbewerb: Nation League U19 (1. katarische A-Junioren-Handballliga)
- Ergebnis: 21-31 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: xx-xx
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Zeitstrafen: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Duhail Sports Hall, Main Hall (Kap. 5.580 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnitt)

Al Gharafa U19 ............................................... 41
Al Arabi U19 ................................................... 19
- Datum: Donnerstag, 28. September 2017 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Nation League U19 (1. katarische A-Junioren-Handballliga)
- Ergebnis: 41-19 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: xx-xx
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Zeitstrafen: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Duhail Sports Hall, Trainings Hall 2 (Kap. 640 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Sehr einseitig, aber ganz gut) Camel Racing Practise in Al-Sheehaniya Am folgenden Tag gab es ein paar kuriose Sehenswürdigkeiten auf unserer Liste: mitten in Katar in einem isolierten Ortsteil von Ar Rayyan, befindet sich die größte Kamelrennstrecke des Landes. Wenn man die verschiedenen Strecken abfährt, hat man schnell 30km zusammen. Leider gibt es nur eine kleine Ehrentribüne im Zielbereich und das Training der Kamele war nicht besonders interessant. Aber Kamelrennen gibt es auch in Europa. Den oben verlinkten Bildordner bei flickr nehme ich jedenfalls als Grundstock für weitere Fotos vom Kamelrennsport, der im Prinzip wie der Pferderennsport funktioniert.

Einmal durch zur Westküste, wo es an einem der ganz schönen Strände im eher primitiv wirkenden Dorf Zekreet die Ruinen einer Festung gibt, dann zurück in Richtung Ar Rayyan. Da wird es dann wieder kurios: in einem historistischen, riesigen Wüstenschloss hat sich ein Mitglied der Herrscherfamilie, Sheikh Faisal Bin Qassim Al Thani, ein privates Museum eingerichtet. Eintritt und Fotogebühr sind nicht billig (15+50QAR = fast 16€) – aber diese kuriose Sammlung muss man mal gesehen haben. Sie ist nicht museumswissenschaftlich aufbereitet, die Didaktik ist kaum erkennbar, aber die rund 20.000 Objekte sind einfach lustig anzuschauen. Einige der Objekte haben auch gescheite Erklärungen, mindestens auf Arabisch, bekommen. Es gibt alles, was der Sheikh in seinen 69 Lebensjahren so zum Spaß gesammelt hat zu sehen und er präsentiert es mit viel Freude: Oldtimer von bis zu 100 Jahren Alter, Spielzeug, alte Medizingeräte, Waffen, Fossilien, Porzellan, klassische Kleidung von der arabischen Halbinsel, dem Kaukasus und der Türkei, religiöse Devotionalien – von Thorabüchern über schiitische Flaggen bis hin zu einem katholischen Beichtstuhl (das Verkaufsgeschäft hätte ich ja gerne mal mitgekriegt: ist der da mit seinem Dolmetscher in eine europäische Kirche gegangen und hat den Pfarrer fragen lassen, wie viel er für so ein Teil verlangt?!) – aber auch ein ganzes kleines damaszener Bürgerhaus mit historischer und extrem wertvoller Innenausstattung. Bis man alles gesehen hat, sind da drei Stunden schnell rum! Sheikh Jassim Al Thani Fort and Private Museum Einige Zeit verbrachten wir dann auch beim Handball: leider spielte die Männerliga noch nicht, doch die sehr ästhetische und über 5.000 Zuschauer fassende Haupthalle des futuristischen Sportkomplexes von Doha-Duhail wurde dennoch genutzt. Die U19 von Ar Rayyan besiegte in einem nicht gerade herausragenden Spiel die U19 von Al Shamal mit 31:21. Eigentlich noch zu niedrig, aber Ar Rayyan spielte nicht durchgehend starken Handball. Im Keller gibt es noch zwei kleine Sporthallen und ein Schwimmbad. In Halle zwei steht eine etwas wacklige portable Tribüne für 640 Leute. Dort schauen wir noch ein anderes U19 Spiel an: Al Arabi spielte viel in Unterzahl und war schnell im Hintertreffen gegen Al Gharafa die durchgehend gut spielten und mit 41:19 siegten.

Gegessen wurde auch diesmal wieder indisch: ein gutes Restaurant irgendwo im Ortsteil Bin Omran namens „Oyster“ bot u.a. Fish-Chili mit Porotta und dickflüssigen Fruchtsäften in exotischen Sorten wie Kiwi und Papaya an. Duhail Main Hall: Al Shamal U19 21-31 Al Rayyan U19 Tages-Statistik; Donnerstag, 28. September: 220 km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 2 Handballspiele gesehen, 2 neue Grounds, 8. Spiel seit dem letzten 0:0, 583. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Duhail Trainings Hall 2: Al Gharafa U19 41-19 Al Arabi U19 Tag 6: Eissport bei 40 Grad in Venedig
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College of the North Atlantic Qatar ................ 5
Oil Kings ............................................................ 4
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 10.45
- Wettbewerb: Qatar International Ice Hockey League, Division B (2. und unterste katarische Eishockeyliga)
- Ergebnis: 5-4 nach 60 Min. (3x20) – Drittel: NN
- Tore: NN
- Strafzeiten: NN
- Austragungsort: Villaggio Mall/ Gondolania Ice Rink (Al Rayyan/ Kap. 750, davon 250 Tribünen- und 100 Restaurantsitzplätze, sowie 250 Stehplätze am Plexiglas und 150 auf der Terrasse)
- Zuschauer: ca. 30 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Sehr langsames aber ganz unterhaltsames Spiel)

Rink Rats ........................................................... 5
Hammers/ Sandvipers ...................................... 6
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 12.10
- Wettbewerb: Qatar International Ice Hockey League, Division A (1. katarische Eishockeyliga)
- Ergebnis: 5-6 nach 60 Min. (3x20) – Drittel: NN
- Tore: NN
- Strafzeiten: NN
- Austragungsort: Villaggio Mall/ Gondolania Ice Rink (Al Rayyan/ Kap. 750, davon 250 Tribünen- und 100 Restaurantsitzplätze, sowie 250 Stehplätze am Plexiglas und 150 auf der Terrasse)
- Zuschauer: ca. 30 (überwiegend Neutrale)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Ganz gutes und flottes Spiel)

Al Rayyan ........................................................... 3
Al Duhail ............................................................ 5
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 17.45
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 3-5 nach 100 Min. (47/53) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 30. El Arabi (Elfmeter), 0-2 44. Msakni, 0-3 55. El Arabi (Elfmeter), 0-4 68. Nam Tae-Hee, 1-4 74. Hamdallah, 2-4 80. Sebastian Soria, 3-4 96. Sebastian Soria, 3-5 98. Ali Hassan Afif
- Gelbe Karten: Rodrigo Barbosa Tabata, Daniel Goma (Rayyan); TW Khalifa Ababacar, Lucas Mendes, Nam Tae-Hee, Ali Hassan Afif, Almoez Ali (Duhail)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Jassim Bin Hamad Stadium/ Al Sadd (Kap. 15.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 3.500 (davon ca. 2.000 Rayyani und 1.200 Duhaili)
- Unterhaltungswert: 8,5/10 (Tolles Spiel: brauchte etwas um in die Gänge zu kommen, war nach dem ersten Tor von Rayyan absoluter Wahnsinn!)

Al Sadd ............................................................... 2
Al Gharafa ......................................................... 1
- Datum: Freitag, 29. September 2017 – Beginn: 19.45
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 96 Min. (46/50) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 30. Vladimir Weiss (Elfmeter), 1-1 56. Boualem Khokhi, 2-1 86. Morteza Pouraliganji
- Gelbe Karten: Mosaab Khoder, Hamroun, Hassan Khalid (Sadd); 2x Elias Ahmed, Quijada, Ahmed Alaaeldin (Gharafa)
- Rote Karten: Elias Ahmed von Gharafa (48./ wdh. Foulspiel)
- Austragungsort: Jassim Bin Hamad Stadium/ Al Sadd (Kap. 15.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.500 (davon ca. 1.500 Saddadi und 500 Gharafawi)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Gutes und spannendes Spiel) Ice rink at the Villaggio Mall Freitag ist der Sporttag in der arabischen Welt außer in Marokko und Tunesien (Samstag/ Sonntag). Im Sommer – und der ist in Katar noch bei bis zu 40 Grad Ende September – gibt es meist zur Mittagszeit eine größere Pause, aber die kann man ja in Doha mal wieder im Museum verbringen. Wir besuchten diesmal das ganz ansehnliche aber versteckt liegende Museum für moderne arabische Kunst (MATHAF). Dort stellen moderne und zeitgenössische arabische Künstler aus: von beliebigen abstrakten Formen und Videokunst über sozialistischen Realismus mit Gamal Abdelnasser und dem Staudamm von Assuan bis hin zu seltsamen Tierdarstellungen war alles Mögliche dabei. Auch in den abstrakten Formen wurden immer wieder klassische Elemente wie Kalligraphien, Wehrtürme und die Kaaba aufgenommen. Rink Rats 5:6 Hammers/ Sandvipers Sportlich ging es zuvor am Morgen und Mittag besonders originell zu: in der größten Mall des Landes, der Villaggio Mall die in einem venezianischen Kitsch-Stil gehalten wurde und sogar Kanäle mit Gondeln und einen von barocker Scheinarchitektur inspirierten Himmel an der Decke bietet, befindet sich eine von zwei Eissportanlagen Katars. Derzeit wird nur diese Anlage, die sich in einem Arkadengang befindet, für Wettkämpfe genutzt. Die Zuschauerplätze waren spärlich besetzt. Ein paar echte Eishockeyexperten außer uns hingen am Plexiglas auf den Stehplätzen, ein paar andere Eishockeyinteressierte – das indonesische Ehepaar schien aber zum ersten Mal zu gucken, war deshalb besonders gebannt, da Eishockey in Indonesien auch nur in einer Mall in Jakarta gespielt wird – hockten auf den zwei Sitzreihen Schalensitze und ein paar Einheimische schauten vom Restaurantbereich aus zu. Fangnetze und Plexiglas wirkten sehr sicher.

Die katarische Eishockeyliga teilt sich in zwei Divisionen: die erfahreneren, besseren Teams spielen Division A (nur drei) und die Anfänger und alten Herren Division B (auch nur vier). Es gibt eine nur aus gebürtigen Katarern bestehende Nationalmannschaft, die v.a. einige kleine internationale Turniere gegen andere Freizeitpuckschubser wie Macao und Malaysia oder Kuweit und Oman spielt. Dieses Team nimmt als Oryx an der B-Division teil. Leider hatten sie heute kein Spiel.

Zuerst spielten die alten Cracks vom College of the North Atlantic Qatar CNAQ gegen die Rumpeltruppe von den Oilkings und gewann 5:4 in einem unterhaltsamen aber sehr langsamen Spiel. Gnädigerweise wird in Ligen von diesem niedrigen Niveau die Uhr nur bei Penalties und langwierigen Strafen bzw. bei einem Tor Unterschied im letzten Abschnitt des letzten Drittels angehalten. Sonst läuft die Uhr einfach runter und das Spiel ist inklusive der nur einminütigen Drittelpausen ohne Eisaufbereitung schon nach weniger als anderthalb Stunden fertig. Gängigste Zeitstrafe ist übrigens die Drei-Minuten-Strafe.

Spiel Nummer 2 von der A Division war erheblich rasanter und gutes Amateureishockey. Die Hammers/ Sandvipers sind derzeit das beste Team und spielen überwiegend mit kanadischen, amerikanischen, osteuropäischen, finnischen Expats, ein, zwei Araber sind aber auch dabei. Gegen die ab der 30. Minute besseren Rink Rats spielten sie erst einen guten Vorsprung mit teils starken Schlagschüssen heraus, den sie dann aber fast noch aus der Hand gaben. Nach zwischenzeitlichem 4:1 gewannen sie nur mit 6:5.

Nach dem Eishockey gab es koreanisches Mittagessen vom Wok, das auch an den Nachbartischen reißenden Absatz fand: Philippinos, Indonesier, Europäer, Araber (mal eher levantinisch oder nordafrikanisch, teilweise aber auch vollverschleiert und in Dishdashas also aus Katar oder Nachbarstaaten) oder auch die gar nicht so seltenen gemischtnationalen Paare waren vom Wok sehr angetan. Mit 20€ war man zu zweit auch günstig weg gekommen: Essen in Katar ist überwiegend gut bis hervorragend, aber egal ob im Supermarkt oder im Restaurant: die Preise liegen zwischen Deutschland und der Schweiz, da das katarische Durchschnittseinkommen bei knapp 80.000€ liegt (und damit bei fast dem Doppelten von Deutschland und ungefähr identisch mit dem in der Schweiz). Dafür ist das also noch günstig, wenn man für ein Rumpsteak im amerikanischen Restaurant an der Hintertorseite des Eisrinks „nur“ 30€ zahlt... Mathaf: Museum of Modern Arab Art Auffällig ist auch, dass man auch außerhalb der Malls kaum Leute in ollen Klamotten sieht. Insbesondere die Einheimischen sind äußerst schick und gepflegt gekleidet. Für die weißen Männergewänder (Dishdasha) und die schwarzen Frauengewänder (Abaya) werden nur gute Stoffe genommen. Dazu tragen vor alle die Frauen besonders schicke Schuhe, Schmuck, Taschen usw. Auch als wir nach dem Museumsbesuch ins Fußballstadion gingen, wo diesmal erfreulich viele echte Fans mit proletenhaften Auftreten waren – keine verwaschenen T-Shirts über der Bierwampe: Dishdashas und darüber Seidenschals in den Vereinsfarben.

Heute gab es mal wieder ein besonders ästhetisches Stadion zu sehen: das Al Sadd Stadium ist zwar in den Helligkeitszuständen schwarz und weiß gehalten, hat aber dafür ein tolles, innen tonnenförmiges Dach mit interessanten Pylonkonstruktionen und Belüftungssystem, das für rund 25 Grad statt den 35 Grad Außentemperatur sorgte. Die Flutlichtmasten leuchten aus niedriger Höhe toll den Innenraum aus. Die Dachkonstruktion hat röhrenförmige Schmuckelemente, die weitere Belüftungssysteme bereithalten. Wenn man sich dieses Stadion anguckt und mit dem 0815-Schrott in Deutschland (Hoffenheim, Rostock, Magdeburg, Paderborn usw.) vergleicht, wünscht man sich dann doch mehr Finanzen für den deutschen Sportstättenbau...

Auch wichtig: heute gab es die erste Profiliga, die Qatar Stars League (Dawry An-Nujoum) zu sehen. 12 Profiteams mit einer Ausländerquote, die der der Bundesliga entspricht, kicken gegeneinander. Von allen arabischen oberen Spielklassen ist die QSL die torreichste. Man bekommt eigentlich in jedem Spiel sehr hohes Tempo – selbst bei 40 Grad – geboten und starken Offensivfußball.

Definitiv bester Verein ist Ar Rayyan: die sind zusammen mit Qatar SC mit 8 Meistertiteln nach Al Sadd zweiterfolgreichster Klub, haben aber die meisten Fans. Richtige Fans. Manche Vereine mieten sich Stimmungsmacher, die keinen Eintritt bezahlen müssen und ein paar Euro fürs Fahnenschwenken und musizieren bekommen. Bei Ar Rayyan machen die das auch ohne Geld und v.a. gehen viele junge Männer topp mit. Aufspringen, auf die Sitze steigen, schimpfen, mit Flaschen und Bechern werfen, im Sing-Sang und Klatschrhythmus anfeuern. Ich meine, der Sicherheitswahn ist zwar scheiße in Katar: die Einlasskontrollen sind streng, die Sportstättensicherheit (Amn Al-Mala’ib) glotzt ständig ob auch keiner raucht, Videos macht oder Streit sucht und bei Spielen, die nur zwischen 200 und 4.000 Zuschauern ziehen, ist das einfach nur lächerlich. Aber bei Ar Rayyan macht das vor jedem Spiel und in jeder Halbzeit auf der Anzeigetafel gezeigte Video auch mehr Sinn: ein Vater geht vor den fragenden Blicken seines Sohnes übertrieben mit und zerlegt in der einen Einstellung einen Stadionsitz und in der anderen Einstellung den Hocker in seinem Fernsehzimmer vor Wut über Gegentore seines Teams: der Slogan dazu heißt „das Stadion ist dein Zuhause, mach keinen Krawall!“

Ar Rayyan ist nach zwei Siegen Tabellenführer, doch der Zweite von Al Duhail war genauer und durchsetzungsstärker. In einem sehr hochwertigen, schnellen und unterhaltsamen Spiel ging Al Duhail durch starke Spielzüge aber auch zwei umstrittenen Elfmeter mit 0:4 nach weniger als einer Stunde in Führung. Eine regionale Unsitte ist es, dass die aus Scheichs und anderen Würdenträgern bestehende Vereinsführung sich mitunter schlimmer als die einfachen Fans benimmt und spätestens, wenn es durch den zweiten umstrittenen Elfer 0:3 steht, das Spiel stört. Der Präsident und einer seiner Vertrauten lief also aus der klimatisierten VIP-Box laut schimpfend nach unten zum vierten Offiziellen, hörte dann auch nicht auf die Stadionsicherheit und stellte sich einfach diskutierend auf die Mittellinie und machte Anstalten, Ar Rayyan in die Kabine zu beordern. Als er noch im Innenraum stand, lief das Spiel wieder an und Ar Rayyan schoss aus dem Mittelkreis aufs Tor, was aber abgewehrt wurde. In der aggressivsten Phase gelang der erste Treffer zum 1:4, in der 80. hieß es nur noch 2:4, dann in der sechsten Minute der Nachspielzeit nur noch 3:4 in einem offenen Schlagabtausch, doch Al Duhail hatte das letzte Wort und erzielte in der 98. das 3:5. Was für ein Spiel!

Für das Verhalten von Fans und Vereinsführung hagelte es übrigens Strafen: „Al Rayyan/ 1 – The DC has prevented Sheikh Saud bin Khalid Al Thani, President of Al Rayyan, from entering the changing rooms and sitting on the bench for upcoming two games in the QNB Stars League. The club has also been fined QR 50,000 following Sheikh Saud’s protest against the decisions of the referee during the course of the game between Al Rayyan and Duhail on 29/09/2017. 2 Ali Salem Afifa, football director at Al Rayyan, has been barred from entering the changing rooms and sitting on the bench for two games in addition to a fine amounting QR 50,000. 3 Mazkar Al-Shafi, team manager of Al-Rayyan football team, was also penalised for contesting the referee’s decisions in the match against Duhail on 29/09/2017. 4 Al Rayan has been fined QR 20,000 due to insufficient crowd control in the match between Al Rayyan and Duhail on 29/09/2017. 5 Al Rayyan was fined an amount of QR 30,000 as a result of fans throwing bottles of water into the field in the game Al Rayyan and Duhail. The decision was made after the DC studied the the stadium security report.“ (http://www.qfa.qa/qfas-disciplinary-committee-issues-key-decisions/) Al Rayyan 3:5 Al Duhail Heute gab es an der Kasse als Sonderangebot 2 QSL-Spiele zum Preis von einem. Eigentlich hätte Rayyan ja in ihrem eigenen Stadion gespielt, wenn dieses nicht für die WM ausgebaut werden würde – so bestritten sie dieses tolle 3:5 als Vorspiel zum Heimspiel von Al Sadd gegen Al Gharafa. Fast alle Rayyan Fans und die meisten von Duhail verließen das Stadion, man durfte aber auch bleiben. Der Al Rayyan Block in dem wir waren wurde schnell umgestaltet, ich packte unseren für 5€ erstandenen Rayyan-Seidenschal auch weg (beide Karten kosteten übrigens auch nur 5€) und nun waren die paar Gharafa Fans in dem Sektor. Al Sadd hatte natürlich viel mehr Anhang, doch ihr Team kam schlechter ins Spiel. Auch hier sehr flott und technisch sehr gut, auch hier brauchte es einen Elfmeter für das erste Tor. Nach der Führung von Al Gharafa musste aber schnell einer mit Gelb-Rot vom Platz und in der zweiten Halbzeit drehte Al Sadd das Spiel mit 2:1. Es kam natürlich nicht an das Match davor ran, war aber auch sehr gut. Al Rayyan 3:5 Al Duhail Tages-Statistik; Freitag, 29. September: 50 km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 2 Fußball- und 2 Eishockeyspiele gesehen, 2 neue Grounds, 10. Spiel seit dem letzten 0:0, 583. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Al Sadd 2:1 Al Gharafa Tag 7: Yachthäfen, künstliche Inseln, Kirchen, Squash und noch mehr Fußball
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Qatar Squash Junior Open
- Datum: Samstag, 30. September 2017 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: internationales Squashturnier für Spieler der Altersklasse U19, U17, U15, U13 und U11
- Ergebnisse: siehe http://www.asiansquash.org/ajss_events.php
- Austragungsort: Khalifa Tennis and Squash International Complex (Kap. Court 1, 2 und 3: jeweils 120 Sitzplätze)
- Zuschauer: je nach Spiel ca. 10-20
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Besseres Squash, nicht wirklich mitreißend)

Al Arabi ............................................................. 2
Qatar SC ............................................................ 1
- Datum: Samstag, 30. September 2017 – Beginn: 17.45
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 101 Min. (48/53) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 9. Diego Jardel, 2-0 44. Mardik Mardikian, 2-1 63. Yousef Mohammed Al Kubaisi
- Gelbe Karten: Jemal (Arabi), Mohamed Al Rabiei, Abdulla Al Oraimi (Qatar)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Grand Hamad Stadium/ Al Arabi Club (Kap. 15.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 150 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes und spannendes Spiel)

Al Ahli ................................................................ 0
Umm Salal .......................................................... 2
- Datum: Samstag, 30. September 2017 – Beginn: 19.55
- Wettbewerb: sogenannte QNB Qatar Stars League (1. katarische Profiliga)
- Ergebnis: 0-2 nach 96 Min. (47/49) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 23. Sagbo, 0-2 93. Mahir Yousef
- Gelbe Karten: Abdullah Taleb Afifa (Ahli); Rami Fayez, Sekour (Umm Salal)
- Rote Karten: Chikhaoui von Ahli (54./ grobes Foulspiel)
- Austragungsort: Hamad bin Khalifa Stadium/ Al Ahli Club (Kap. 12.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 300 (davon ca. 50 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Besserer Durchschnitt) Doha: The Pearl Der letzte Reisetag hielt erstmal eine neue Sportart für meinen Vater bereit. Der hat ja im Gegensatz zu mir noch nicht die 100er-Marke geknackt, also auf zur Qatar Junior Open im Squash. Für Squash, Tennis und Badminton gibt es einen gemeinsamen Verband in Katar und diese Rückschlagspiele werden v.a. in dem Khalifa Complex im Zentrum von Doha ausgetragen. Das riesige Tennisstadion ist nicht zu übersehen an der Corniche. Es gibt noch dutzende Tennisplätze, eine Badmintonhalle und eine Squashhalle, die außen arabische Ornamente an der Fassade und innen mindestens 9 Courts sowie ein sehr gepflegtes Foyer – natürlich ist die Gesamtanlage auch äußerst gepflegt und die Sicherheitsleute am Eingang schauen, dass es auch so bleibt – haben. Der Centre Court wurde leider nicht genutzt: er ist ein topmoderner Glaskasten mit drei Zuschauerseiten und insgesamt ca. 1.500 Sitzplätzen. Die Courts 1 bis 8 waren Austragungsort für das internationale Juniorenturnier für U19 und abwärts und diese Courts erlauben maximal 120 Zuschauern zuzugucken. Natürlich kamen nur ein paar Versprengte, aber die Spiele – v.a. der Pakistanis – lohnten sich schon anzugucken. Nach etwas mehr als einer Stunde gab es eine längere Pause und wir verließen die Anlage wieder. Ar Rayyan Religious Complex Ab auf die „Pearl“. Dieses Landgewinnungsprojekt ist ein Vorzeigemodell für den katarischen Staat und besteht aus einigen, einer Perlenkette ähnlich aufgereihten künstlichen Inseln. Auf diesen wurden High-End-Properties angelegt bzw. sind noch im Bau. Die Architektur ist sehr auffällig und qualitätsvoll, der Yachthafen und die Grünanlagen natürlich sehr protzig.

Dann fuhren wir ans andere Ende des Hauptstadtbereiches, in die Nachbarstadt Rayyan und dort genauer in den am südlichen Ende gelegenen Religious Complex. Der ist auch als Church City bekannt: dort wurden mehrere Kirchen für verschiedene Konfessionen sowie etliche christliche/ kirchliche Schulen errichtet. Vor allem einige Inder und noch mehr die Philippiner sind da vertreten. Von weißen Expats und arabischen Christen aus Syrien, Libanon und Ägypten sieht man aber auch einige. Außerhalb der Gottesdienstzeiten kann man zumindest die katholische und die griechisch-orthodoxe (arabische) Kirche besichtigen. Beide sind sehr lohnend: die katholische Kirche ist sehr modern und symmetrisch, die orthodoxe voller kurioser moderner orthodoxer Wandbilder, obwohl sie außen eher konservativ kastenförmig gestaltet wurde. Größter Bau ist aber die angrenzende indische Schule im Maharadscha-Style... Unschön an der Church City ist, dass enorme Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Besser Vorsicht als Nachsicht – es gab in Katar bisher nur einen islamistischen Anschlag im Jahr 2005 – aber obwohl man sich in der arabischen Welt befindet, wirkten die Absperrungen und bewaffneten Kontrollen vor den Eingängen übertrieben. Kaum ein anderes Gebäude bis auf einzelne Gebäude im Ministerialkomplex (Außenministerium, Staatssicherheit usw.) wird so gesichert wie die Church City. Qatar Squash International Junior Open In einer Mall unweit des Al Ahli Stadiums gingen wir gut aber recht teuer essen, dann fuhren wir noch ein Stück zu dem anderen Stadion im Viertel zurück. Al Arabi bzw. Grand Hamad Stadium ist ein älterer, aber sehr gepflegter Standardbau: oval, drei Seiten offen, die vierte überdacht. Hier waren außer uns offenbar keine westlichen Ausländer unter den Zuschauern, die Sportstättensicherheit (eine Polizeieinheit, die in allen Sportstätten in schwarzer Uniform anzutreffen ist und penibel für Ordnung sorgt) war auch recht froh, dass ich ihnen auf Arabisch und nicht Englisch erklärte, dass ich nur zum Spaß Fotos mache und keine Videos – da wurde mal wieder blöd nachgefragt, ob das eine videofähige Kamera ist, da die scheiß Fernsehfritzen sogenannte Urheberrechtsverletzungen befürchten. Dazu kann der geneigte Leser gerne das oben verlinkte Video vom Rayyan-Spiel beachten...

Al Arabi hatte aber auch kaum Fans und der Gast von Qatar SC beherrschte die Stimmung. Die Fangruppe wirkte aber gekauft. Das Spiel war wieder sehr flott, allerdings gab es hier im Gegensatz zu den vorherigen Spielen in Katar einige Verletzungsunterbrechungen, die insgesamt 10 Minuten Nachspielzeit provozierten. Al Arabi ging in der ersten Hälfte mit 2:0 in Führung und Qatar verkürzte zu spät. Qatar Squash International Junior Open 15 Minuten Zeit zum Wechseln und trotz langer Rotphase beim Linksabbiegen gelang der Wechsel zum Al Ahli Stadium problemlos. Zum Anstoß betraten wir gerade die Tribüne des etwas kleineren aber dem Grand Hamad Stadium sehr ähnelnden Ahli/ Jassim bin Hamad Stadiums. Hier waren etwas mehr ausländische Fans da und relativ viele Frauen – auch einheimische in Abaya und teils Niqab – außerdem war durch die Ahli Fans die Stimmung noch besser. Umm Salal hatte kaum Fans mit, dafür aber die bessere Mannschaft. Von den vier QSL-Spielen war es trotz des auch hier hohen Tempos das am wenigsten gute, doch auch hier lohnte es das Kommen für nur 2,50€ Eintritt und einem 0:2 für Umm Salal, die wir vor Jahren mal in Leuna haben spielen sehenAl Arabi 2:1 Qatar SC Tages-Statistik; Samstag, 30. September: 110 km mit dem Mietwagen zurückgelegt. 2 Fußballspiele und 1 Squash-Wettkampf gesehen, 5 neue Grounds, 12. Spiel seit dem letzten 0:0, 583. Woche seit der letzten ohne eine Sportveranstaltung. Al Arabi 2:1 Qatar SC Tag 8: Rückreise
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Nach dem Spiel kauften wir kurz noch etwas ein und fuhren dann zum Flughafen. Den Mietwagen konnten wir gerade rechtzeitig abgeben, dann hingen wir eine Weile rum, ehe der Vogel von Pegasus gen Istanbul abhob. Dort zum Frühstück schön Köfte-Burger, Feta und Oliven reingeschoben, dann weiter nach Berlin. Nirgendwo dauerte die Abfertigung und alles andere so lange wie in dem beengten Drecksflughafen Schönefeld – nirgendwo auf dieser Reise waren die Klos so versifft wie dort. Peinlich, dass diese Ansammlung von brandenburgischen Dörfern unsere Hauptstadt ist...

Am frühen Abend waren wir dann in Rostock nach einer wirklich gelungenen Reise! Al Ahli 0:2 Umm Salal Tages-Statistik; Sonntag, 1. Oktober: 300 km mit dem Auto und 3.030km mit dem Flugzeug zurückgelegt. Al Ahli 0:2 Umm Salal Ein paar Worte zum Schluss:
Für einen Zwergstaat hat Katar recht viel zu bieten: jeden Tag Sport in zwar leider meist leeren aber sehr ästhetischen modernen Stadien und Hallen, dazu sehr eindrucksvolle Museen und ein paar Festungen. Spektakuläre moderne Architektur – aber etwas wenig öffentliche Grünflächen leider und die Landschaft ist sehr einseitig. Doch wie gesagt: das Land hat recht viel zu bieten und eine Woche kann man da schon mal verbringen. Und wenn man da zum Arbeiten lebt und alles gesehen hat: es gibt günstige Flüge in sehr viele Länder von einem tollen Flughafen...

Ein sehr guter Artikel zum Sport, der sich mal ausgewogen mit der Problematik auseinandersetzt, aber von Lobhudelei ganz weit entfernt ist, liefert die Zeit mit „Höher, schneller, Katar“ von Spiller und Böhm!
Mir fehlt da lediglich etwas ein angemessenes Lob der architektonischen Meisterleistungen im Sportstättenbau (keine 0815-Scheiße wie in Mittel- und Westeuropa, die praktisch, billig gemacht aber dennoch teuer und v.a. hässlich ist – Katar zeigt, dass man praktische Sportstätten auch schön und spektakulär bauen kann) und das mit den Frauensektoren sag ich mal OK: also ich habe ja auch wie gesagt einheimische Frauen gesehen in den Sportstätten und von den ausländischen Frauen waren die meisten offenbar aus Indonesien (da gehen relativ viele Frauen zum Fußball) und mehr als eine Handvoll Besucherinnen kann man halt nicht erwarten in einer so konservativen Gesellschaft. Zu guter Letzt ist auch die Al Arabi Fanszene blödsinnig beschrieben – Stimmung gibt es nur bei Ar-Rayyan!

Und um schließlich noch auf den Einleitungssatz zurück zukommen: wenn ich sehe, was für geniale Stadien noch in Katar stehen und gebaut werden, überlege ich mir das mit der WM doch noch mal... Al Ahli 0:2 Umm Salal Statistik (Stand nach letztem Reisetag):
- Grounds: 2.026 (12; diese Saison: 45 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.171 (12; diese Saison: 66)
- Tourkilometer: 7.480 (6.060km Flug, 1.420 Auto, davon 920km Mietwagen)
- Saisonkilometer: 15.700 (9.250 Auto, davon 920 Mietwagen/ 6.060 Flugzeug/ 390 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [letzte Serie: 108, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 583 Wochen.