Dienstag, 17. September 2024

W3.0193I-0194I: Balkantour mit U21-Länderspielen, Frauen-Champions-League vor 25 Zuschauern und Druga Liga vor toller Bergkulisse

Photos with English commentary:

a) Slovenia: Grad, Košarovci, Kančevci, Martjanci

b) Croatia: Opeka, Ivanščica, Bela, Zelingrad

c) Bosnia-Herzegovina (Federation): Brezovač, Malo Polje, Veliko Polje, Olympic Hotel and Ski Jump Igman, Bjelašnica, Babin Do, Sarajevo (Vrace, Koševo, Betanija), Jablanica, Gornja Slatina, Lug, Donji Vakuf, Jajce, Ključ

d) Bosnia-Herzegovina (Srpska): Gradiška, Mrkonjić Grad, Treskavac

e) 3rd Division Slovenia: Čarda Martjanci vs. NK Brežice 1919

f) Under-21 EC Qualifying (Zagreb-Rudeš): Croatia vs. Faroes

g) Under-21 EC Qualifying (Sarajevo Grbavice): Bosnia-Herzegovina vs. Austria

h) Women’s Champions League Qualifying Round (Olympics Stadium in Sarajevo): KÍ vs. Nordsjælland

i) Bosnian 3rd Division, South: Turbina Jablanica vs. HNK Grude

j) Bosnian 3rd Division, West: NK Ključ vs. Romari Vitez

k) Leipzig Leisure League 1: Lok Leipzig FZS vs. Roter Stern FZS

Um meinen Geburtstag herum wollte ich den neuen Isuzu doch mal auf dem Balkan einem Belastungstest unterziehen. Hat der hervorragend durchgestanden!

Am Dienstagnachmittag ging es nach leicht verkürztem Arbeitstag aber erstmal nur nach Österreich. In Wels aßen wir sehr gut im Gösser Bräu und übernachteten auch dort – natürlich recht teuer, aber qualitativ einwandfrei. Auch das Frühstück am nächsten Morgen.

Donji Vakuf

Dann ging es weiter nach Slowenien. Von Wels aus waren es etwas über drei Stunden zur Grenze, darunter auch die zwei großen Tunnel zwischen Wels und Graz, die noch mal Extramaut kosten.

In Slowenien fuhren wir über einen unkontrollierten Mini-Grenzübergang und steuerten die Ortschaft Grad an. Grad steht im jugoslawischen Raum für „Burg“ und „Stadt“. Hier steht es wohl speziell für Burg, wobei die Burganlage auch als „Grad Grad“ bezeichnet wird, was noch hohler klingt, als „Schloss Burgk“ in NRW... Das ganz interessante Museum in den Räumlichkeiten und dem Innenhof der Burg kostet ein paar Euro Eintritt, unterhalb des Wehrbaus befinden sich auch eine Kirche und ein Fußballplatz. 

In dieser dünn besiedelten Ecke Sloweniens gibt es oftmals nur Kleinfeldplätze auf denen 5 gegen 5 oder sowas gespielt wird (malo nogomet), aber eben Ligenbetrieb immerhin. Ein besonders schön gelegener Kleinfeldplatz befindet sich unterhalb der komisch verbauten Kirche von Košarovci. Im Nachbarort Kančevci gibt es ein Kloster.

Martjanci hat dann auch Großfeldfußball, wobei wir uns vorm Anpfiff noch die beiden Kirchen ansahen – die katholische war geöffnet und auch innen sehenswert.

NK Čarda Martjanci

2 : 2 (1:1)

NK Brežice 1919 Terme Čatež

- Datum: Mittwoch, 4. September 2024 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: 3. Slovenska Nogometna Liga Vzhod (3. Spielklasse im slowenischen Fußball, 1. Amateurliga / Staffel Ost)
- Ergebnis: 2-2 nach 93 Minuten (45/48) – Halbzeit: 1-1

- Tore: 0-1 28. Josip Ćosić, 1-1 40. 40. Aleksander Sočič, 2-1 77. Darko Atanasov, 2-2 85. Josip Ćosić

- Verwarnungen: Nika Lebar, Aleksander Sočič (Martjanci), Patrik Žekš (Brežice)

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Športno-rekreacijski center Martjanci (Kap. 1.000, davon 300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (davon 200 zahlende und ca. 10 Gästefans)

- Spielbewertung: 6,5/10

In der sehr gepflegten Ortschaft Martjanci (ungarisch Martonhely, heißt beides Martinsdorf) gibt es auch eine gepflegte Sportanlage mit überdachter Tribüne, die einen schönen Blick in die Felder und Berge freigibt. 6€ Eintritt kamen mir sehr hoch vor für diese 3. Liga, also vergleichbar mit den deutschen Eintrittspreisen in der Verbands-/ Landesliga, wo man auch das Niveau dieser Treta Liga verordnen muss. Die Leute waren hier teilweise sehr freundlich, v.a. ein Ehepaar aus dem nahegelegen Murska Sobota, wobei der Mann sehr gut Deutsch mit österreichischem Einschlag sprach. Der Sohn der beiden spielte für Martjanci. Die beiden konnten sich wie die Mehrheit der Besucher nach einer halben Stunde kräftig ärgern: Martjanci machte die ganze Zeit die Partie, schoss aber kein Tor und kassierte dann mit dem erste Angriff von Brežice gleich einen Gegentreffer. Vor der Pause noch der Ausgleich. In einer nicht mehr ganz so guten zweiten Hälfte gingen die Gastgeber 2:1 in Führung, doch kassierten noch unglücklich den Ausgleich in der Schlussphase. Das Publikum ging gut mit, doch außer ein paar Kindern feuerte keiner an.

Wir fuhren noch eine Stunde über Landstraßen nach Kroatien. Hinter dem zu diesem Zeitpunkt nur stichprobenartig kontrollierten Übergang Zavrč – Brezje Dravsko, befindet sich im kroatischen Teil die Pizzeria Rim mit ein paar „Fremdenzimmern“. Wir gingen sehr gut und preisgünstig Essen (allerdings richtiges Balkanessen, Pleskavica und sowas, nicht Pizza...) und übernachteten dort (Dreibettzimmer ohne Frühstück 52€).

Čarda Martjanci 2:2 NK Brežice 1919

Am Donnerstag klapperten wir ein paar Sights auf dem Weg nach Zagreb ab. In Opeka wird das Schloss gerade saniert – könnte bald geöffnet werden, so gut wie das schon aussieht. Den eigentlich schönen Schlosspark, welcher bereits zugänglich ist, müsste man aber vielleicht noch etwas ordentlicher machen... In Ivanščica fuhren wir 10 Kilometer Schotterpiste bis zu einer alten Militärbasis und einem Aussichtspunkt hoch. Der Wagen performte einwandfrei, die Waldarbeiter ließen einen passieren – ist ja auch eine öffentliche Straße – und die Gegend war wirklich interessant. Im Dorf Bela am Fuße dieses Berges Ivanščica befinden sich gleich zwei halbfertig sanierte Schlösser und außerdem eine markante Kapelle. Am besten gefiel uns aber Zelingrad: Wieder ein paar Kilometer Schotterweg durch den Wald und man kann direkt hochfahren zu einer gut erhaltenen mittelalterlichen Burgruine.

Kroatien (U21)

2 : 1 (1:0)

Färöer (U21)

- Datum: Donnerstag, 5. September 2024 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Gruppe G der Qualifikation für die Europameisterschaft für U21-Mannschaften 2025
- Ergebnis: 2-1 nach 97 Minuten (47/50) – Halbzeit: 1-0

- Tore: 1-0 39. Marin Ljubičić (Foulelfmeter), 2-0 89. Franjo Ivanović (Foulelfmeter), 2-1 93. Beinir Nolsøe

- Verwarnungen: Domagoj Bukvić, Ante Crnac (Kroatien); Aron Ellingsgaard, Noah Mneney, Elias Rusborg, Børge Petersen (Färöer)

- Platzverweise: Gullbrandur Øregaard (Färöer; 74. Min. Rot wg. Notbremse)

- Austragungsort: Športni Centar Rudeš (Kap. 3.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.000 (davon wohl keine Gästefans)

- Spielbewertung: 5,0/10

Im Zagreber Stadtteil Rudeš fand bei kostenfreiem Eintritt ein interessantes U21-EM-Qualispiel statt. Kroatien traf auf Färöer. Das Spiel wurde reichlich beworben, im Radio hörten wir auf dem Weg nach Zelingrad noch U21-Trainer Ivica Olić tönen: „Tempo ab der ersten Minute“ und „kommt alle ins Stadion“. Wir kamen daher eine gute Stunde vorher und ließen uns schön von Marko „Thompson“ Perković beschallen...

Von Tempo ab der ersten Minute konnte aber keine Rede sein: Die allenfalls durchschnittliche Partie sah gute Torszenen durch die Kroaten, aber eher dürftige Geschwindigkeit... Nur mit zwei (berechtigten) Elfmetern und ab der 74. Minute mit einem Mann mehr (berechtigter Feldverweis) kam Kroatien auf die Siegerstraße. Färöer verkürzte in der Nachspielzeit sogar noch und hatte, nachdem der Schiri irrtümlich eine Minute zu früh abpfiff und dann nach Beschwerde wieder anpfiff, sogar noch die Ausgleichschance. Wenig überzeugend von Kroatien, Färöer unterlegen aber sehr achtbar geschlagen!

Wir fuhren dann nach Gradiška in Bosnien weiter. Keine zwei Stunden Fahrt, aber auch 7€ Autobahnmaut und Glück an der Grenze: Es gibt zwei Spuren, bei Nicht-EU (u.a. Bosnier) standen 10, 12 Autos bei lahmer Abfertigung. Bei EU-Pässe war nur einer vor uns. Und niemand hatte Lust, uns groß aufzuhalten, der Bosnier wollte nicht mal Fahrzeugschein und Versicherung (Grüne Karte, mittlerweile ja eher schwarz-weiße Karte) sehen...

Mit einem kurzen Anruf war Slavica vom XENA Apartment mit den Schlüsseln zur Stelle. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für das Ferienapartment (drei Betten, somit Vollbelegung, sehr gute Küche, topp Ausstattung auch vom Bad und Wohnzimmer, nur 38€). Da der Isuzu für die mickrige Garage zu lang war, bezahlte sie die eine Mark fürs Parken von 7 bis 9 am nächsten Morgen. Naja, Parkgebühren im Zentrum, aber dann ausgestorben schon um 21 Uhr... Wir gingen aber noch in einem mittelmäßigen aber entsprechend preisgünstigen Imbiss Essen.

Croatia U21 2:1 Faroes U21

In Bosnien bekamen wir nach dem Frühstück erstmal die vollen Straßen als ersten Eindruck vom Freitag geboten... Wir quälten uns nach Sarajevo, wobei mehr als die Hälfte der Strecke Autobahn ist und fuhren erstmal gen Igman hoch. Auf diesem Bergzug fanden 1984 einige der Winter-Olympiade-Wettkämpfe statt und keine zehn Jahre später intensive Kämpfe zwischen Bosniaken und Serben. In Brezovač findet man gleich das erste Gefallenendenkmal (auch mit englischen Erklärungen), wobei es direkt neben einem Partisanendenkmal aus dem Zweiten Weltkrieg steht. In Malo Polje steht die eindrucksvolle Skisprungschanze für Olympia 1984, aber die verfällt und ist wohl unrettbar außer Betrieb. Weitere Kriegsgräberstätten und Denkmale zu Weltkriegs- und Balkankriegshandlungen säumen regelrecht den Weg. Außerhalb der Gemarkung Veliko Polje steht das Olympic Hotel Igman, ein damals ausgesprochen origineller Bau, doch im Krieg von den Serben als Basis genutzt und ausgeräumt. Heute ein eindrucksvoller Lost Place mit einigen lebensgefährlichen ungesicherten Schächten und Löchern. In Bjelašnica und Babin Do wurden Hotels wieder in Betrieb genommen, Skianlagen für Touristen ausgebaut, Sportplätze für den Sommer angelegt – und es wird weiter gebaut.

Nach einer Runde über den Hauptweg von Igman fuhren wir nach Sarajevo Vrace. Dort gibt es eine besonders eindrucksvoll gebaute Gedenkstätte; für jugoslawische Partisanen wurde eine Burg gebaut.

Dann bezogen wir das Hotel unweit des Eisenbahnerstadions. Sehr beengt, aber freundliche deutschsprachige Inhaberin.

Bosnien und Herzegowina U21

0 : 2 (0:0)

Österreich U21

- Datum: Freitag, 6. September 2024 – Beginn: 18.00
- Wettbewerb: Gruppe H der Qualifikation für die Europameisterschaft für U21-Mannschaften 2025
- Ergebnis: 0-2 nach 96 Minuten (47/49) – Halbzeit: 0-0

- Tore: 0-1 56. Simon Seidl, 0-2 77. Simon Seidl

- Verwarnungen: Niko Kovač (BiH); Trainer Werner Gregoritsch, Pascal Estrada, Nikolas Sattlberger, Nikolas Veratschnig, Thierno Ballo (AUT)

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Stadion Grbavica (Sarajevo, Kap. 13.087 Sitzplätze + 3.000 gesperrte Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 800 (davon mind. 20 Gästefans)

- Spielbewertung: 4,5/10

Im Eisenbahnerstadion, also Stadion Željezničar (auch bekannt nach dem Stadtteil Grbavica), stieg bei erneut freiem Eintritt ein weiteres U21 Spiel. Vor nicht einmal vierstelliger Kulisse – immerhin machten einige junge Leute Stimmung – wurde in dem wirklich schönen Stadion mit sehr unterschiedlich gebauten Tribünen und einer ausrangierten Lok als Highlight hinter der Haupttribüne, ein überwiegend dürftiger Kick geboten. In der zweiten Halbzeit gelang den Österreichern durch einen gewissen Simon Seidl ein Doppelpack zum 0:2 Endstand. Von Bosnien sah man mal wieder herzlich wenig vorm gegnerischen Tor.

In der Nordtribüne des Stadions befinden sich Geschäfte und Imbisse, aber die waren alle dicht. In der benachbarten Sporthalle hingegen war nicht nur Trainingsbetrieb, sondern auch die Läden alle offen. OK, die Wäscherei (Bosnisch: vešeraj) brauchten wir nicht, aber vor dem Spiel holten wir kurz etwas in einem Kiosk. Die junge Frau mit Kopftuch sprach gut Deutsch und war ausgesprochen freundlich. Nebenan im Half-Time war nach dem Spiel noch viel los und die Bedienung ebenfalls freundlich. Da konnte man sich aus einer Mischung aus Englisch und Bosnisch gut verständigen. Die Qualität des Essens und der günstige Preis (nicht mal halb so teuer wie Vergleichbares in Deutschland) sprachen ebenfalls für sich.

Bosnia and Herzegovina U21 0:2 Austria U21

Am Samstag hatte die Unterkunft immerhin ein gescheites Frühstück organisiert. Wir kauften noch einiges in einem Bingo Plus ein, auch Mitbringsel nach Deutschland. Die Einkäufe wurden an der Grenze übrigens überhaupt nicht kontrolliert...

Klaksvíkar Ítróttarfelag (kvinnur)

0 : 2 (0:1)

FC Nordsjælland/Farum BK (kvinder)

- Datum: Samstag, 7. September 2024 – Beginn: 11.00
- Wettbewerb: UEFA Champions League der Frauen, Qualifikationsgruppe 1, Turnier in Sarajevo (Spiel um Platz 3: färingischer gegen dänischer Meister)
- Ergebnis: 0-2 nach 97 Minuten (47/50) – Halbzeit: 0-1

- Tore: 0-1 6. Carli Scheuer, 0-2 88. Simone Qi Andersen

- Verwarnungen: keine

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Olimpijski Stadion Koševo Asim Ferhatović Hase (Kap. 35.630 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 10 dänische Fans und Offizielle)

- Spielbewertung: 2,5/10

Im eigentlichen Nationalstadion, welches auch Heimat von FK Sarajevo ist, gab es heute bei freiem Eintritt Frauen-Champions-League. Die Qualifikationsrunde wird als Turnier (Final Four) ausgetragen. Halbfinalspiele am Mittwoch, Spiel um Platz 3 und Finale am Samstag. Wir schauten nur das Spiel um die goldene Ananas. Der färingische Meister KÍ war dem Gastgeber und bosnischen Meister FK Sarajevo 2000 mit 0:3 unterlegen, Benfica Lissabon als portugiesischer Meister schaltete Farum, den dänischen Meister, aus.

Fangen wir mal mit dem Positiven an: Es gab kostenlos Wasser und Limo im VIP-Raum und man durfte einfach so auf der VIP-Tribüne in diesem eindrucksvollen Ground sitzen. Aber schon mal ein Spiel vor nur 25 Zuschauern in einem 36.000er-Stadion gesehen? Das sind unter 1% Auslastung! Und mehr als 25 Zuschauer hatte dieser Kick auch nicht verdient. Ganz lahmes Ballgeschiebe, jedes Männer-Kreisligaspiel in der deutschen Provinz ist schneller und ansehnlicher. Frühe Führung der Däninnen, spätes 2:0. Kaum ein Angriff der Färingerinnen. Schade, denn ich hatte vor einigen Jahren mal ein solches Qualispiel in den Niederlanden gesehen (israelischer gegen luxemburgischer Meister) und das war deutlich besser. Naja, muss mal wieder Turbine Potsdam gucken...

Klaksvíkar Ítróttarfelag 0:2 FC Nordsjælland/Farum BK

FK Turbina Jablanica

3 : 2 (2:2)

Hrvatski nogometni klub Grude

- Datum: Samstag, 7. September 2024 – Beginn: 16.30
- Wettbewerb: Druga Liga Federacija Jug (2. Liga Süd der Bosnisch-Kroatischen Föderation; 3. Spielklasse in Bosnien-Herzegowina, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-2 nach 92 Minuten (45/47) – Halbzeit: 2-2

- Tore: 1-0 22. Haris Zukić, 2-0 24. Belmin Obradović, 2-1 32. Toni Tomas, 2-2 42. Luka Mikulić, 3-2 67. Haris Zukić

- Verwarnungen: Haris Zukić, Armin Čilić

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Gradski stadion Salem Halilhodžić (Kap. 1.000 Sitzplätze zzgl. 500 Stehplätze außerhalb des Zauns)
- Zuschauer: ca. 100 (davon 80 zahlende und keine Gästefans)

- Spielbewertung: 6,5/10

Die deutlich bessere Partie fand heute in Jablanica statt. Dritte bosnische Liga (Druga Liga Federacija Jug). Nur 2 Mark Eintritt, aber gut bedruckte Karten. Es fiel bei dem Verein bzw. Ort nur auf, dass die Leute sehr verbittert erschienen und Ausländer weder gewohnt waren, noch mit diesen kommunizieren konnten. Meine Bosnischkenntnisse werden zwar immer anerkannt, aber die Kenntnisse sind ja eher schlecht ausgebaut...

Das Stadion ist auch nicht sonderlich groß ausgebaut. Eine Tribüne mit grünen Schalensitzen steht auf einer Längsseite und gibt den Blick in ein Bergmassiv frei. Am Zaun gegenüber oder vor der Sporthalle kann man draußen stehen. Irgendein Affe schnappte sich einen Stuhl von der Cafeteria-Terrasse und schaute von dort kostenlos zu. Als ob 2 Mark zu viel wären. Hätte in Deutschland auch gerne so angemessene Preise für Amateurfußball: Ans Einkommen angepasst, wären das 3€ für Ober- oder Verbandsliga (was heutzutage bei uns meist alles mögliche zwischen 6 und 10€ kostet)...

Die Partie wurde recht offen und mit hohem Tempo geführt. Nach sehr abwechslungsreicher erster Hälfte, in der Jablanica erst hinten reingedrängt wurde, aber dann dank einem Torwart- und dann einem Abwehrfehler 2:0 in Führung ging, jedoch noch vor der Pause den Ausgleich kassierte, gab es eine weniger gute zweite Hälfte. Jablanica gelang jedoch noch der Siegtreffer zum 3:2.

Besichtigt hatten wir heute fast nichts. Eigentlich nur Jablanica (könnte man als Apfelstädt übersetzen), was vor allem durch tolle Gebirgstallage zu gefallen weiß. Ansonsten viel sozialistischer Siff. Kurios allerding: Die Ruine einer Eisenbahnbrücke, die mehrfach gesprengt wurde. Erst tatsächlich von Partisanen im Zweiten Weltkrieg, dann für einen Film über ebenjene Widerständler...

Wir fuhren dann noch zwei Stunden Landstraße bis Donji Vakuf, wobei wir in Gornja Slatina und Lug auch noch schöne Fotomotive fanden. Im Motel Orhideja sind die Preise für Essen und Übernachtung für bosnische Verhältnisse recht hoch, aber es wird auch ausgezeichnete Qualität geboten. Und gegrillte Kalbsleber mit Kroketten und Salat sowie Cockta für 25 Mark passt schon. Nebenbei lief übrigens die Nationsleague Partie Niederlande gegen Bosnien – wir schauten das unterhaltsame Debakel (5:2 für Holland) noch auf dem Zimmer zuende. Auffällig an der Unterkunft: Alles halal, kein Alkohol und eine Palästinaflagge im Gastraum – aber wie so oft bei religiös konservativen Leuten: besonders höflicher und gastfreundlicher Umgang (konservativ ist ja nicht gleich fundamentalistisch-fanatisch).

Turbina Jablanica 3:2 HNK Grude

Den Sonntag gab es im Motel tolles bosnisches Frühstück. Dann fuhren wir über den Wald- und Weideweg zum Uhrturm hoch. Der Weg ist nur mit Allrad passierbar und hatte einige Passagen mit nacktem Felsen. Für Iszuz Dmax aber kein Problem. Fährt man vom Ort zum Turm hoch, ist der Weg noch befestigt. Im Ort gibt es auch ein paar Moscheen und Kirchen, teils direkt nebeneinander. Nach kurzem Zwischenstopp in Jajce – sollte meine Mutter ja mal sehen, wir beide kannten es schon – fuhren wir nach Mrkonjić Grad. Dort trat die scheiß Mannschaft aus Cazin nicht zum U19-Spiel an. Bei zweiter Liga – tolle Leistung, aber typisch für Osteuropa so ein Rotz!

Wir fuhren daher noch über Treskavac, wo wir von einem sehr freundlichen Serben durch die Klosterkirche geführt wurden, bis nach Ključ. Das war Hauptziel heute, auch wenn mein Vater und ich die Burg ja ebenso wie das Grabmal (Türbe) bereits kannten. Die schauten wir noch ein zweites Mal an. Unten im Ort gab es noch Moscheen, eine Kirche und ein Lapidarium mit teils eindrucksvollen osmanischen Grabsteinen zu sehen. In stadionnähe dann auch noch einen Gefallenenfriedhof für den Balkankrieg. 

NK Ključ 1923

0 : 5 (0:2)

NK Romari Divjak Vitez

- Datum: Sonntag, 8. September 2024 – Beginn: 16.30
- Wettbewerb: Druga Liga Federacija Zapad (2. Liga West der Bosnisch-Kroatischen Föderation; 3. Spielklasse in Bosnien-Herzegowina, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-5 nach 92 Minuten (45/47) – Halbzeit: 0-2

- Tore: 0-1 21. Anes Petak, 0-2 42. Dario Visković, 0-3 49. Armin Kapetan, 0-4 54. Emir Baltić, 0-5 81. Anes Petak

- Verwarnungen: Almedin Buljubašić, Vahidin Avdić (Ključ); Renato Hrgić Nikolić, Emir Baltić (Romari)

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Stadion pod Lubicom (Kap. 2.000, davon 650 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 350 (davon 200 zahlende und wohl keine Gästefans)

- Spielbewertung: 7,0/10

Besagtes Stadion ist ein wirklich herausragender Platz. Herrlich unterhalb des Lubica-Berges (pod Lubicom) auf dem die Burg thront gelegen. Umrahmt von schroffen Felsen, umflossen von einem Fluss (man kann auch eine Brücke nehmen und hinten reingehen). Es gibt eine größere Betontribüne mit einigen Sitzen, die den Schriftzug des Vereins tragen (NK Ključ 1923 – FC Schlüssel zu Deutsch...), eine kleinere Stahlrohrtribüne, ein größeres Vereinsheim und ein kleines Clubhaus. Sowohl an der Kasse als auch im Klubhaus sprachen einige Leute aufgrund von Arbeitsaufenthalten in Deutschland gut Deutsch. Beim NK Ključ waren die Leute auch besonders freundlich. Gerade der eine deutschsprachige Trainer, der sich über Besuch aus Rostock freute – oder auch der seit 5 Jahren in München arbeitende junge Mann, der auf Heimaturlaub war.

Einige Jugendliche und auch ältere brannten zum Einlauf Rauchkerzen ab und schwenkten Fahnen. Mit gut 350 Zuschauern war das Spiel ohnehin für die bosnischen Verhältnisse gut besucht, wobei keine Gäste erkennbar waren. NK Ključ machte Druck und das wirklich gute Spiel sah dann auch nach etwas über 20 Minuten einen Treffer – jedoch für Romari Vitez. Und der Gast erhöhte vor der Pause auch auf 0:2. Ključ kam motiviert aus der Pause, fing sich aber schnell das 0:3 und spielte dann hinten solchen Mist, dass es am Ende 0:5 hieß. Wirklich bescheuerte und viel zu hohe Niederlage für den Aufsteiger, der nun nach 4 Spieltagen in der Mitte der Tabelle zu finden ist.

Wir fuhren durch den wie üblich eher leeren Una-Sana-Kanton und die Republika Srpska nach Kostajnica. Dort tankten wir für ca. 1,14€ (Kroatien, Slowenien und Österreich liegen für Diesel ja zwischen 1,45€ und 1,55€ - Deutschland zwischen 1,48 und 1,60€) und gingen gut Essen, wobei es unverhältnismäßig lange dauerte. Die Grenzkontrolle dauerte dann nicht so lange, aber der Kroatenzöllner schien krampfhaft zu überlegenen: „hmm, Pick-up, zugelassen als LKW bis 3,5 Tonnen, kann ich dem noch irgend eine Steuer reindrücken?“ – er ließ es dann bleiben, als ich angab, keinen Alk und keine Kippen mitzuhaben. Übrigens sprachen weder Grenzbeamte noch Restaurantbedienung irgendeine Fremdsprache, aber der Tankwart erstaunlich gut Englisch...

In Kroatien fuhren wir bis kurz nach Mitternacht fast ganz durchs Land und checkten dann in Đurmanec im Restoran/Hotel Čuček ein. Kann ich nach der Erfahrung nicht empfehlen, da überteuert. Die tolle 24-Stunden-Rezeption hatte den Schlüssel auch nur im Blumenkasten platziert, dabei einen falschen hinterlegt, mit dem man nicht ins Haus kam und dann doch einen Mitarbeiter wecken musste. Erst die dritte der angegebenen Telefonnummern funktionierte dann, nach einigen Minuten kam der Typ auch.

NK Ključ 1923 0:5 NK Romari Vitez

Das sehr gute aber auch verhältnismäßig teure Frühstück wurde von der Chefin serviert. Weder sie noch die anderen Mitarbeiter waren besonders serviceorientiert oder freundlich.

Nach wenigen Kilometern an der Grenze zu Slowenien gingen uns die nächsten Leute auf den Sack. Passkontrolle an dieser Kackgrenze, wo keine Sau illegal einreisen will. Hauptsache Jobs für irgendwelche Hohlköpfe geschaffen. Als ob die Kroaten nicht die in Bosnien gestrandeten Flüchtlinge abfangen würden.

Auch in Spielfeld wurde kontrolliert, wir wurden aber weitergewunken. In Bayern dann dasselbe, wobei diese Grenzkontrolle besonders ärgerlich war: Die Autobahn nutzt kein Schlepper und für die Beifänge muss man dann 20 Minuten Stau in Kauf nehmen. Kontrolliert wurden wir ja wieder nicht. Jedenfalls ist dank des von der saudummen CDU-Führerin Merkel angerichteten Chaos das Schengenabkommen mittlerweile faktisch tot. Überall wird man an den Grenzen schikaniert und aufgehalten, wie vor Schengen auch – wobei ja in den 90ern und 00er-Jahren durch die ganzen osteuropäischen Banden auch so eine Kriminalitätswelle gab, trotz Grenzkontrollen. Jetzt wollen die ganzen Altparteien halt bei Wackelwählern, die mit AfD und BSW liebäugeln, Stimmen abfischen mit solcher Augenwischerei wie der Zerstörung von Schengen. Politik ist und bleibt ein dreckiges Geschäft, dass nur nichtsnutzige Ungelernte anlockt, die ein noch ungerechtfertigteres Gehalt als die teuersten Fußballprofis – deren Steuern ja dem Staat in dem sie gemeldet sind noch mehr bringen, als jeder diese Steuervermeider in den Parlamenten – beziehen...

Die ganze Fahrt über gab es übrigens Dauerregen. Das wurde erst in Bayern und Sachsen etwas besser.

1. FC Lokomotive Leipzig (Freizeitsport)

0 : 1 (0:0)

Roter Stern Leipzig 99 (Freizeitsport)

- Datum: Montag, 9. September 2024 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: Stadtliga Leipzig Freizeitsport (oberste Spielklasse im Freizeitfußball, Großfeld, 2x35 Min.)
- Ergebnis: 0-1 nach 74 Minuten (36/38) – Halbzeit: 0-0

- Tor: 0-1 68. Seufert

- Verwarnungen: Tille? (RSL)

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Bruno-Plache-Stadion, Nebenplatz 1, Kunstrasen (Kap. 1.006, davon 6 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 20 Gästefans)

- Spielbewertung: 5,5/10

Wir machten noch einen Abstecher nach Leipzig, genauer nach Probstheida. Guter Dönerimbiss unweit des Bruno-Plache-Stadions aufgetrieben, dann dort auf dem Platz 2 (dem Kunstrasen mit ein paar Stehstufen und ganz vereinzelten Sitzen) noch ein unterhaltsames aber leider sehr torarmes Spiel der Freizeit-Stadtliga geschaut. Lok war eigentlich aktive und besser, aber Roter Stern schoss das einzige Tor. Für die beiden Vereine – Lok nazistisch durchseucht, RSL ein linksextremer Zeckenverein – auch ein wirklich faires Spiel; hier provozierte und prollte keiner.

Gegen Mitternacht waren wir dann in Weferlingen. Meine Eltern fuhren am nächsten Morgen nach Rostock und ich zur Arbeit nach Braunschweig.

Wieder eine wirklich lohnenswerte und schöne Tour nach Südosteuropa!

Lok Leipzig FZS 0:1 Roter Stern Leipzig FZS

Statistik:

- Grounds: 3.695 (Mi 1, Do 1, Fr 1, Sa 2, So 1, Mo 1 neuer; diese Saison: 34 neue)

- Sportveranstaltungen: 5.188 (Mi 1, Do 1, Fr 1, Sa 2, So 1, Mo 1; diese Saison: 63)

- Tourkilometer: 3.340 (Di 770km Auto, Mi 370km Auto, Do 290km, Fr 310km Auto, Sa 170km Auto, So 380km Auto, Mo 1.050km Auto)

- Saisonkilometer: 8.920 (8.200 Auto, davon 0 Mietwagen/ 720 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 56 [letzte Serie: 54, Rekordserie ohne 0-0: 178]

- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 194 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

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